World of Gothic Archiv Alle Beiträge von Ceyx |
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08.02.2004, 22:37 | #551 | |||||||||
Ceyx Beiträge: 616 |
Im Minental # 6 -
Für einen Moment war es still, doch für Ceyx' Geschmack eindeutig zu wenig lange, angesichts der Offenbarung, die Barude...Eorl gerade gemacht hatte. Doch Jabasch trat vor Eorl hin, und es war nicht zu übersehen, dass die beiden sich kannten. Jabasch drehte sich wieder zu Ceyx um. "Du auch?" nicht der Hauch einer Gefühlsregung war in seiner Stimme zu hören. Jabasch nickte. Nun war es angemessen still, bis Ceyx sich von dem Baum, an dem er gelehnt hatte, absties, und nickte. Nur um seinen Kopf zu beschäftigen. Er trat vor die beiden hin. "Das ändert nichts an der Tatsache, ihr habt eure Ausbildung gemeistert, und ich bin wirklich stolz auf euch." Die drei sahen sich noch einen Moment lang in die Augen, bevor die beiden Ritter sich abwanten, und in Richtung des Waldes gingen, darin verschwanden. Noch einen Moment lang sah Ceyx den beiden nach, bevor er mit Shuya und Faith zusammen in Richtung Hof gingen. |
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10.02.2004, 20:34 | #552 | |||||||||
Ceyx Beiträge: 616 |
Onars Hof # 15 -
Ceyx war nur wenige Sekunden nach Tuan aus der Hütte gesprungen, sein Zweihänder in seiner Hand. Mit schnellen Schritten war er neben seinem alten Freund gewesen, welcher ihm schnell zunickte, ohne im Laufen inne zu halten. Dann sahen sie den Haupthof. Unzählige Fackeln tauchten das Geschehen in einen Hauch der Unwirklichkeit. Riesige Schatten tanzten mit den Bewegungen der Menschen und Orks. Klirren und Schreie drangen an Ceyxs Ohr. Brüllen. "Maaan, ich war doch gerade beim Abendessen. Haben denn die Orks keine Manieren?" fragte Tuan laut, bevor er sich unter dem Schlag eines der Viecher duckte. "Naja...wie mans nimmt. Schliesslich sind sie ja auch zum Abendessen hier." Der Ork vor ihm schien die Bemerkung nicht so witzig zu finden, Ceyx bezweifelte überhaupt, dass er ihn verstand, aber das war im Moment relativ egal, denn Ceyx hatte gerade genug damit zu tun, die wütenden Angriffe des Orkes abzuwehren, wobei jeder Schlag so heftig geführt war, dass ein kurzer Schmerz durch seine Oberarme zuckte. |
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10.02.2004, 20:55 | #553 | |||||||||
Ceyx Beiträge: 616 |
Onars Hof # 15 -
Der Kampf zwischen den beiden war verbissen. Ceyx war sich nicht ganz sicher, doch er glaubte auf dem Gesicht des Orkes so etwas wie Verblüffung zu sehen. Anscheinend hatte er nicht mit einer derartigen Gegenwehr gerechnet. Aber der Ork seinerseits hatte auch nicht vor, das Gerücht zu befolgen, dass Orks hirnlose, kampfunfähige Fettbrocken waren. Ceyx parierte wieder zwei Schläge, setzte selber wieder zum Schlag aus. Der Ork lies ein tiefes Knurren verhören, als Ceyx sein Ziel traf, die Schulter des Orks. Doch nicht halb so heftig, wie er es eigentlich gewollt hätte, und so hinterlies sein Schwert kaum mehr als einen Kratzer auf der Haut des Orkes, und hätte er nicht geknurrt, dann hätte Ceyx bezweifelt, dass er den Ork überhaupt getroffen hatte. Ceyx setzte dem sofort nach, und es gelang ihm, den Ork zwei, drei Schritte zurückzudrängen. |
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10.02.2004, 21:30 | #554 | |||||||||
Ceyx Beiträge: 616 |
Onars Hof # 15 -
Kalter Schweiss lief über seinen Körper. Er hatte gedacht, dass es um ihn geschehen war, als die Wucht der Hiebe in auf die Knie gezwungen hatte, als seine Hände wie von alleine reagiert hatten, und den Schlag in letzter Sekunde abgewehrt. Ein Augenblick später war er wieder auf den Füssen, stocherte nach dem Ork, doch der war weniger davon beeindruckt. Mit einer wütigen Bewegung schlug er Ceyxs Schwert auf die Seite, doch der Zweihandlehrmeister hatte nur darauf gewartet. Er drehte sich im Kreis, und führte sein Schwert über seinen Kopf. Doch der Ork erkannte seine Finte, hob im letzten Moment seine Axt, und fing den Hieb ab. Mit einer wütigen Bewegung sties er Ceyx zurück. Schweratmend kämpfte dieser für einen Moment um das Gleichgewicht, doch hob das Schwert wieder hoch, bereit für den nächsten Angriff. Doch der kam nicht. Der Ork drehte sich um, und rannte davon. Genau wie alle andern Orks. Bevor Ceyx sich wundern konnte, lies ein gleisendes Licht ihn blind werden. |
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11.02.2004, 21:34 | #555 | |||||||||
Ceyx Beiträge: 616 |
Onars Hof # 15 -
Ceyx stand, beide Arme in die Hüfte gestemmt, vor der Hütte, und starrte in die Barriere über seinem Kopf. Er war stinksauer. Sowas passierte auch nur ihm. Seine Traumrufe, alle, waren von ihm abgeschnitten. Ja, klar, sie waren theoretisch immer noch in der Truhe, in seiner Hütte, in der einen Ecke des Raumes. Nur lag da ein schwach schimmerndes Ding dazwischen, das alles zu Matsch machte, dass nicht bei drei auf den Bäumen war. Klartext: Er hatte nichts mehr zu rauchen. Die Orks wollten sie hier drinnen zermürben. Dass würde ihnen gelingen. Naja, Ceyx konnte auch ohne Traumrufe leben, so war es ja nicht. Klar, es war nicht gerade fördernd für die Stimmung, aber irgendwann würde ihnen auch das Essen ausgehen, Spannung war ja jetzt schon greifbar in der Luft. Der Mensch war dem Menschen ein Wolf, und Ceyx hatte irgendwie das Gefühl, dass wenn die Orks sie nicht umbrachten, die Menschen hier drinnen es selber tun würden. Ein guter Grund, einen Ausweg zu finden. Und in der Zwischenzeit machte man ein paar Gesellschaftsspiele, um die Stimmung zu heben. Da kam Ceyx eine Idee. Wenn man genug zu kiffen hätte, könnte man die Barriere als gewaltige Dunstglocke benutzen, dass heisst, man entflammte genug Traumrufe, bis alles voll mit Rauch war, und alle hier drinnen würden singen und tanzen, und fröhlich sein... Oh, man...er musste unbedingt einen Ork töten. Hier drinnen kam man ja auf Ideen... |
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15.02.2004, 20:35 | #556 | |||||||||
Ceyx Beiträge: 616 |
Onars Hof # 16 -
Es gab keine Zeit mehr zum Überlegen. Keine Zeit mehr, um darüber nachzudenken, was sie taten, oder wie sie es taten. Viel eher war es so, als wäre da gar keine Zeit mehr. Es war absolut still, um ihn herum. Langsam, endlos langsam verzog sich der Rauch. Stille in seinem Kopf. Nur sein Herz, das langsam und gleichmässig schlug. Sein Atem. Ceyx stürmte los. Wie die anderen neben ihm. Schreie hallten an sein Ohr, fremdartig, und bizarr. Es waren seine eigenen, es waren die Schreie seiner Mitkämpfer, die in der Erscheinung von Dämonen auf die Orks zustürzten, als Manifestation des Todes der Orks, nur geschaffen, für einen Zweck, zu töten. Die Orks waren heran. Ein erster fiel vor Ceyx Augen, verschwand aus seinem Blickwinkel, niedergemacht vom puren Ansturm der Dämonen. Ceyx sah eine Waffe auf sich zurasen, zog sein Schwert hoch. Funken sprühten vor seinen Augen. Ein wütendes Knurren. Ceyx stiess die Waffe seines Angreifers weg, hieb nach vorne. Er sah kaum etwas, sein Blickwinkel arg eingeschränkt durch den Helm, denn er trug, doch was er sah, reichte ihm. Es reichte ihm zu kämpfen. Sie schienen überall zu sein. Seine Waffe traf ihr Ziel. Und hieb wieder zu. |
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15.02.2004, 21:55 | #557 | |||||||||
Ceyx Beiträge: 616 |
Onars Hof # 16 -
Der erste Ansturm war vorbei. Die Orks wehrten sich verbissen. Bereit zu sterben. Trotz der Dämonen, die aus dem Nichts aufgetaucht zu sein schienen, die durch die magische Barriere gehen konnten, die unverletzbar schienen. Doch die Orks wichen nicht. Ceyx bewunderte ihren Kampfesmut. Aber andererseits, wenn man so gross war, und soviele Muskeln hatte, und vor allem noch so hässlich war, gab es wohl nicht viel auf dieser Welt, was einem Angst einjagte. Und selbst wenn der Anblick der Dämonenkrieger jedem anderen Gegner das Fürchten gelehrt hatte, Ceyx bezweifelte dass es so etwas wie Angst für einen Ork auch nur annähernd gab. Er duckte sich unter ein Axt, spürte im selben Moment einen Schlag an seiner Seite. Ceyx stolperte zwei Schritte zurück. Er konnte nicht erkennen, wer ihn an der Seite getroffen hatte, als der Schmerz ihn für einen Augenblick rote Lichter vor Augen sehen lies. Im letzten Moment sah er einen Ork vor sich, dessen Axt. Doch zu spät. Ceyx ries in einer verzweifelten Bewegung sein Schwert hoch. Der Ork vor ihm drehte auf einmal die Axt so, dass nun die Breitseite auf Ceyx zuraste. Sein Schwert wurde einfach auf die Seite gefegt, und dass nächste was er wahrnahm, wie der Schmerz an seinem Kopf explodierte. Der Ork hatte ihn mit der ganzen Breitseite seines Schwertes erwischt. Die Welt vor seinen Augen drehte sich, der Boden raste auf ihn zu. Keine Luft schien mehr da zum Atmen, nur Feuer, das brannte, ihn verbrennen wollte. Er lag da. Kam wieder auf die Füsse. Ignorierte den Schmerz. Ein Schlag. Er parierte ihn. Überall zuckten Leiber, im Kampf verwickelt, schlugen Schwerter aufeinander. Sterbende Orks hatten ihre Mäuler zu einem letzten Schrei aufgerissen. Doch es war still. |
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16.02.2004, 21:11 | #558 | |||||||||
Ceyx Beiträge: 616 |
Onars Hof # 16 -
Ceyx sass da, leicht oberhalb des Trainingsplatzes. Er hatte seine Augen geschlossen. Es war still. Absolut still. Langsam öffnete er seine Augen. Es blieb still. Vor ihm hüpfte ein Vogel durch das hohe Gras, hieb seinen Kopf, um ein Lied zu singen, seine glockenhelle Stimmen gen den Himmel zu senden. Doch es war still. Ceyx hörte nichts mehr, seit er den Schlag auf seinen Helm bekommen hatte. Sein Halz war verspannt und schmerzte, doch das war Schmerz, den Ceyx kannte, und er wieder ausheilen würde. Doch er hörte nichts mehr. Nur ein fernes Rauschen, kaum greifbar. Er spürte den Wind, der durch sein Gesicht blies, mit seinen Haaren spielte. Wieder schloss er die Augen, und wandte sich der Dunkelheit im Innern zu. |
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16.02.2004, 22:16 | #559 | |||||||||
Ceyx Beiträge: 616 |
Onars Hof # 16 -
Ceyx tunkte die Feder in der Tinte. Er versuchte sich für einen Moment lang das helle Klinge vorzustellen, wenn die Feder auf das Glas traf. Langsam nahm er die Feder aus der Tinte. Ein Tropfen löste sich, fiel wieder in den kleinen, blauen See zurück. Kleine Wellen prallten gegen das Glas, schwabten für einen Moment nach oben, bevor sie sich wieder legten. Ceyx setzte die Feder auf das raue Pergament. Er sah in zu Faith, in ihre Augen, die ihn gross ansahen. Langsam bewegte sich seine Hand. Er spürte, wie die Feder über das Pergament lief, versuchte sich das leise Kratzen vorzustellen. Ich höre nichts mehr Dann sah er wieder in Faiths Augen. |
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16.02.2004, 22:40 | #560 | |||||||||
Ceyx Beiträge: 616 |
Onars Hof # 16 -
Ceyx lächelte, verstand, und wusste, dass Faith ihn ebenso verstand. Er legte seine beiden Hände sanft um das Herz, das Faith's Hände bildeten, fuhr über ihre Hände. Er schloss seine Augen, nur um ihre Hände auf seinen zu spüren, die Berührung, die Wärme. Irgendwann spürte er, wie eine Hand über seine Wange glitt, über sein Kinn. Die Berührung war wie ein Schauer, wie ein Hauch. Er öffnete seine Augen, sah wieder in Faith's Augen. Er versank darin, wie schon so viele Male, doch entdeckte wie immer wieder neues, einen Schimmer, eine Ecke, einen Winkel darin, denn er noch nie zuvor gesehen hatte. Er lehnte nach vorne, bis sich ihre Lippen trafen, lange küssten sie sich, lösten sich wieder voneinander. Ihre Gesichter entfernten sich nur wenige Zentimeter voneinander, bevor Ceyx sich wieder nach vorne lehnte, und Faith in die Arme schloss. Arm in Arm fielen sie nach hinten, sahen gemeinsam zu den Sternen. Ceyx strich durch das lange Haar von Faith, über ihre warmen Wangen. Hätte er in diesem Moment etwas gesagt, dann hätte er Faith gedankt, einfach, weil sie da war, und ihm Wärme gab, ihm Frieden gab. Faith legte ihre Hand wieder in Ceyx seine, und er war sich, in diesem Moment ziemlich sicher, dass sie wusste, wie dankbar er ihr war. |
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18.02.2004, 19:05 | #561 | |||||||||
Ceyx Beiträge: 616 |
Onars Hof # 16 -
Ceyx sass vor seiner Hütte. Kalter Wind fuhr durch seine Haare. Er hatte seine Augen geschlossen, und genoss die sanfte Berührung, den kalten Hauch. Er versuchte sich das Rauschen der Blätter sich vorzustellen. Vor seinem geistigen Auge sah er, wie tausende Blätter, vom Winde getragen, davonflogen, dem Himmel entgegen, stiegen, und wieder fielen, vergessen gingen. Er öffnete seine Augen. Sie taten weh, trotz des wenigen Lichtes, das auf dem Hof noch herrschte. Ceyx fragte sich, wie lange er sie geschlossen hatte, doch fand keine Antwort. Die Stille, die um ihm herrschte, jagte ihm einen kalten Schauer über den Rücken. Er versuchte, die Stille zu durchbrechen, sie niederzuringen, doch je mehr er sich auf sie konzentrierte, desto mehr lastete sie auf ihm. Ein Schatten trat vor ihn. Ceyx sah auf, erkannte eine Frau. Sie sagte etwas, doch Ceyx sah sie nur verständnislos an. Einen Moment lang starrte sie ihn an, kramte noch im selben Atemzug ein Papier und einen Stift hervor, kritzelte etwas darauf. Ceyx? Der Zweihandlehrmeister nickte. |
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18.02.2004, 19:54 | #562 | |||||||||
Ceyx Beiträge: 616 |
Onars Hof # 16 -
Ceyx Blick verdüsterte sich. Noch mehr, als er den Schmerz und den Zorn in den Augen Aeryn's sah. Es gab nur zwei Männer, die dafür in Frage kamen. Seine beiden letzten Schüler. Jabasch und Barude. Eorl, korrigierte Ceyx sich selber in Gedanken. Einen Moment lang glitt sein Denken zurück. Eorl's Offenbarung. Weiter zurück, als Eorl ihm das erste Mal begegnet war. Er hatte schon da das Gefühl gehabt, das etwas nicht mit ihm stimmte. Hatte das Gefühl jedoch abgetan. Innerlich verfluchte er sich dafür. Er verfluchte sich für seine Unachtsamkeit, die Überheblichkeit, die ihm das Amt des Zweihandlehrmeisters gegeben hatte. Er nahm den Zettel und schrieb die beiden Namen darauf. Er schrieb darauf, dass sie beide Ritter aus Khorinis waren. Lange Zeit sah Aeryn die Namen auf dem Zettel an. In ihrem Gesicht arbeitete es. Ceyx schien es zu spüren, wie das, was sie erlebt hatte, noch einmal an ihr vorüberging. Es war beinahe greifbar. Schliesslich griff er wieder nach dem Zettel. Was hat er dir angetan? |
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18.02.2004, 20:22 | #563 | |||||||||
Ceyx Beiträge: 616 |
Onars Hof # 16 -
Lange Zeit war es still. Naja, in letzter Zeit war es andauernd still gewesen für Ceyx, doch keiner von beiden schrieb etwas auf das Papier. Beide hingen ihren eigenen Gedanken nach. Ceyx' Wut stieg langsam. Er war nicht wütend auf Eorl, weil er ihn getäuscht hatte. Er war wütend auf sich selber. Doch neue Wut kam dazu. Und dieses Mal war die Wut auf Eorl gerichtet. Nicht genug damit, dass er auf den Hof eingedrungen war, und Ceyx getäuscht hatte, er hatte auch einer der ihren entführt, und schwer verletzt. Und Ceyx sah in den Augen von Aeryn, dass einige der Wunden vielleicht niemals heilen würden. Schliesslich nahm er wieder den Zettel. Was hast du vor? |
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18.02.2004, 21:10 | #564 | |||||||||
Ceyx Beiträge: 616 |
Onars Hof # 16 -
Ceyx nickte. Sie hatte Recht. Wer wusste, wie viele Spione sich noch auf dem Hofe rumtrieben? Sie alle mussten wachsamer, aufmerksamer sein. Er nahm noch einmal den Zettel. Wenn ich dir etwas helfen kann, dann lass es mich wissen Irgendwie fühlte er sich schuldig, für das was mit Aeryn passiert war. Hätte er Eorl enttarnt, hätte er auf seinen Instinkt gehört, dann wäre... Er schüttelte seinen Kopf. Das brachte nichts, und das wusste er nur zu gut. Was geschehen war, war geschehen. Alles, was eine Rolle spielte, war, was kömmen würde. Was man aus dem Geschehen machte. Ein Licht flammte auf, und Ceyx sah, dass Aeryn den Zettel zum Brennen gebracht hatte. Sie lies ihn vor sich zu Boden fallen, sah ihm zu, wie er noch einen Moment lang brannte, und trat die Flamme schliesslich aus. Asche stob in die Luft, wurde vom Wind davongetragen. Dann setzte sie sich wieder auf die Bank. In der Stille hingen sie beide ihren Gedanken nach. |
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23.02.2004, 20:50 | #565 | |||||||||
Ceyx Beiträge: 616 |
Onars Hof # 16 -
Ceyx war langweilig. Nein, verbesserte er sich in Gedanken, er hoffte ja nicht, dass er langweilig war, klar, er hatte nicht die Qualitäten eines Clowns, oder so, und hatte im Moment auch nicht allzu viel zu erzählen, aber trotzdem. Er musste denken: Es war Ceyx langweilig. So, der Gedanken gefiel ihm besser. Nein, dass heisst, der Gedanke gefiel ihm auch nicht, weil ihm ja langweilig war, und der Gedanke daran, dass ihm langweilig war, machte die Sache auch nicht besser. Nein, an sich war der Gedanke ja stinklangweilig. Langweile war nichts, worüber man lange nachdenken konnte, und je länger man sich mit der Langweile beschäftigte, desto langweiliger wurde es einem. Das war wie, wenn man eine Weile lang den Himmel anstarrte, und der Himmel, nach einer Weile einfach langweilig wurde, eine Weile lang ging das ja, aber zu lange, und die weile lange, langteweilte... Ceyx schüttelte den Kopf. WAS IN ALLER WELT DACHTE ER DA? Okay, er hatte den ganzen Tag lang versucht, wie gestern, und vorgestern, irgendetwas zu hören, und war daran gescheitert, aber so ging das nicht mehr weiter. Er gab es nicht gerne zu, aber stumm wie er war, ging er sich selber ganz schön auf den Sac...auf den Wecker. Man konnte ja zumindest anständig bleiben, wenn auch nur in Gedanken. Egal, auf jeden Fall sollte er sich wieder mal ein Bier genehmigen, und dabei Ausschau nach jemandem halten, der ihm etwas rauchbares verkaufen konnte. Und was gab es einen besseren Ort dafür, als die Taverne. Dort, war es still. Kein Wunder, Ceyx hörte ja auch nicht, es war ja zum Glück nicht so, dass die Söldner zu braven Mädels mutiert waren, und nun brav die Sonntagsandacht hielten, nein, es musste hier drinnen lärmig wie eh und jeh sein. Ceyx hielt nach einem bekannten Gesicht Ausschau, sah keines. So setzte er sich einfach mal an einen Tisch, wo schon jemand sass. Ceyx erkannte, dass, wer auch immer es war, er nicht vom Hof war, und so dachte Ceyx, war die Wahrscheinlichkeit wohl klein, dass dieser jemand ihn ansprach und Ceyx wie ein Honigdatterpferd dasass, und einfach nicht wusste, was sagen... |
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23.02.2004, 21:07 | #566 | |||||||||
Ceyx Beiträge: 616 |
Onars Hof # 16 -
Na toll, dachte Ceyx. Man sitzt an einen Tisch, in der Hoffnung, nicht angequatscht zu werden, und was passierte? Man wurde angequatscht, dachte er, als er ihn das freundliche Lächeln seines Gegenübers blickte. Hätte er jetzt, kurzsichtig wie er war, seinen Schreiber, und das Pergament, nicht in der Hütte liegen gelassen, hätte er vielleicht seine Situation jetzt erklärt, doch ohne Schreibzeugs konnte er es gerade mal noch mit Ausdruckstanz versuchen. Und DARAUF hatte er wirklich keine Lust. Okay, dachte er, du nickst ihm jetzt nett zu, prostet ihm mit deinem Bier zu, und trinkst einen Schluck, und tust dann so, als wäre die Tischplatte, dieses absolut langweiligen Tisches einfach so interessant, dass deine ganze Aufmerksamkeit auf dich zieht. Kurzum, blöd grinsen, und freundlich drein schauen. |
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23.02.2004, 21:24 | #567 | |||||||||
Ceyx Beiträge: 616 |
Onars Hof # 16 -
Ceyx wurde von seiner ach so interessanten Tischplatte mit einem unsanften Rippenschlag abgelenkt. Er erhaschte gerade noch die Lippenbewegung seines Gegenübers, als ob ihm das irgendetwas nützen würde. Er setzte sein bitterbösestes, nettes Lächeln auf. Der Kerl schein hartnäckig. Bitte. Mit einer Hand griff er nach seinem Krug, nach die Hand seines Gegenübers, und klatschte sie gegen den anderen Krug, hob seinen eigenen hoch. Etwas verdatteiert machte ihm sein Gegenüber die Bewegung nach, sties mit Ceyx an, welcher in einer herrischen Bewegung das Gefäss ansetzte, und es in einem Zug leerte. Sein Gegenüber, nach einem Zögern, und einem Blick, der pures Unverständnis ausdrückte, machte es ihm gleich. Zwei leere Krüge, und Ceyx hielt zwei Finger in die Luft, so dass zwei neue Krüge da gebracht werden sollten. |
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23.02.2004, 21:43 | #568 | |||||||||
Ceyx Beiträge: 616 |
Onars Hof # 16 -
Was auch immer sein Gegenüber gesagt hatte, er schien es unglaublich witzig gefunden zu haben, und Ceyx ging jetzt einfach mal davon aus, dass der Typ sich für das Bier bedankt hatte, das Ceyx ihm spendiert hatte. Aber im Grunde genommen war es Ceyx egal, und so hob er seinen Krug mit einer zackigen Bewegung. Sein Gegenüber, immer noch lachend, machte es ihm gleich, und schon waren wieder zwei Krüge leer. Das Klatschmaul schien immer noch etwas zu erzählen zu haben, und anscheinend schien es ein besonders guter Witz zu sein, denn der Fremde krümmte sich vor lachen. Ceyx ignorierte es, und fuchtelte nach den nächsten beiden Krügen. Mal sehen, wie viel Alkohol der Lachsack hier vertrug, bevor er endlich stumm war. |
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23.02.2004, 21:59 | #569 | |||||||||
Ceyx Beiträge: 616 |
Onars Hof # 16 -
Ceyx fühlte sich wie ein begossener Pudel. Wie ein mit BIER begossener Pudel. Und das fand er gar nicht lustig. Er setzte einen Blick an, der wohl Steine das Fürchten gelehrt hatte, und bei seinem ach so netten Gegenüber schlug er auf jeden Fall an, denn sein Lachen war von seinen Lippen verschwunden, und er sah Ceyx mit grossen Augen an. Dieser hob erstmal seinen Krug, verschwendete ihn aber nicht, als natürliches Haarwaschmittel, sondern trank auch diesen mit einem schnellen Schluck aus, knallte den leeren Krug auf den Tisch. Dann stand er ohne lange Umschweife auf, verschwand hinter dem Tresen. Faith, die wie immer da herumwuselte, sah ihn zwar mit grossen Augen an, wie er im Abstellraum verschwand, gleich wieder zurückkam, einen Krug unter dem Zapfhahn schnell fühlte, und denselben leerte, und wieder im Abstellraum verschwand. Keine Minute später kam er wieder mit einem Kübel in beiden Händen zurück. Der Gesprächstiger sah ihn mit grossen Augen an, doch bevor sein Gehirn wirklich verstand, was passierte, hatte er den Kübel erstmal auf dem Kopf. Und das Wasser, das darin war, über sich verteilt. |
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23.02.2004, 22:17 | #570 | |||||||||
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Onars Hof # 16 -
Ceyx wurde erstmal geschüttelt und angebrüllt. Das erste spürte er ganz gut, weil sein Kopf unangenehm immer wieder auf den Boden prallte, und das zweite nahm er mal einfach so an, weil der Ober- und Unterkiefer seines Gegenübers sich so heftig voneinander entfernten und wieder auf einandern prallten, dass er entweder das zäheste Stück Fleisch im Maul hatte, das es gab, oder brüllte. Und da Ceyx sich nicht vorstellen konnte, dass der Typ sich bei seinem Sprung über den Tisch ein Stück Fleisch gekrallt hatte, nahm er nunmal jetzt an, dass der Typ rumbrüllte. Was ihn zur nächsten Frage brachte. WAS IN ALLER WELT WILL DER VON MIR?!?!? Die Antwort sollte er später suchen, da sein Kopf langsam anfing ernsthaft weh zu tun, und er sich wohl mal wehren sollte. Er bäumte sich auf, und der Schreihals, der wohl nicht mehr so aktuell mit seiner Auffassungsgabe war, fiel von ihm runter. Schnell war Ceyx wieder auf den Beinen, und griff nach einer Waffe, und schlug sie dem nun stummen Kreischer über den Kopf. So ein Wischmop war erstaunlich stabil. |
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23.02.2004, 22:37 | #571 | |||||||||
Ceyx Beiträge: 616 |
Onars Hof # 16 -
Ceyx landete auf dem Boden, und das Wurfgeschosses des garstigen Angreifers landete auf seinem Gesicht. Zuerst hatte er das Gefühl, dass der Schreibeutel mit einer Bisamratte geworfen hatte. Doch das roch nicht wie Bisamratte. Ausser eine Bisamratte roch nach Sumpfkraut. Und auch wenn eine Bisamratte nach Sumpfkraut riechen sollte, das war so was von egal, hauptsache man konnte sie rauchen. er hob das Päckchen von seinem Gesicht, und stand grob grinsend auf. Der Wischmopgeschädigte hatte sich auch aufgerafft, und versuchte Ceyx Grinsen erstmal zu deuten. Ceyx ging an ihm vorbei, und setzte sich wieder auf einen Stuhl, brachte das Sumpfkraut in rauchbare Form. Das Leben war doch schön. Ein Bierkrug flog an ihm vorbei, doch das war ihm egal. Der Fremde sah ihn verdatteiert an. Ceyx setzte den Glimmstengel in Brand, nahm einen tiefen Zug. Die Taverne war ein bunter Platz, gefühlt mit farbigen Drops, die hüpfend durch die Gegend hüpften, ein Huschen aus Formen und Farben, ein Chaos, von überfüllter Schönheit. Ceyx bedankte sich in Gedanken für das Kraut bei seinem Spender. Das hatte er gebraucht, während er sich weiter am Chaos hier labbte. |
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03.03.2004, 21:19 | #572 | |||||||||
Ceyx Beiträge: 616 |
Onars Hof # 17 -
Ceyx schlenderte über den Hof. Die Sonne, die den Tag über die Kälte des Winters in die Schatten vertrieben hatte, war hinter den Bergen im Westen verschwunden, und die Kälte wieder aus den Ecken gekrochen. Ceyx verlies die Hütte, und ging schnurrstracks in die Taverne. Er hatte Faith den ganzen Tag lang nicht gesehen. Es war erstaunlich ruhig hier. Naja, es war für Ceyx überall erstaunlich ruhig, aber in der Taverne sassen erstaunlich wenig Leute. Was ja nicht unbedingt hies, dass es wenig Leute waren, sondern einfach weniger als sonst. Aber egal. Er entdeckte sie an der Theke. Sie hatte sich mit einem Arm darauf gestützt, und blickte in die Leere. Ceyx ging zu ihr hin, setzte sich gegenüber von ihr, doch irgendwie schien sie ihn nicht bemerkt zu haben. Ceyx versuchte, ihren Blick zu fangen. |
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03.03.2004, 21:39 | #573 | |||||||||
Ceyx Beiträge: 616 |
Onars Hof # 17 -
Sie sassen da. Ceyx auf der einen, Faith auf der einen Seite der Theke. Ihre Blicke trafen sich, und Ceyx las darin Schmerz und Trauer. Doch er konnte sie nicht hören, und versuchen ihre Sorgen von ihr zu nehmen. Und mit einem Mal kam es ihm vor, als wäre die Theke, die zwischen ihnen lag, viel mehr als das, als wäre die Theke etwas, das sich zwischen sie geschoben hatte, wie eine unsichtbare Wand, ein Wall, der sie trennte. Faith legte ihre Hand auf das kalte Holz, schob sie langsam bis zur Mitte. Ceyx tat es ihr gleich, bis sich ihre Fingerspitzen berührten. |
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04.03.2004, 21:54 | #574 | |||||||||
Ceyx Beiträge: 616 |
wie kommt ihr auf euche nicknames -
Alsoo, ich kam auf meinen Nick sage und schreibe im Lateinunterricht. Wir mussten Metamorphosen von Ovid übersetzen, und da bin ich auf die Geschichte von Ceyx und Alkyone gestossen. Und die hat mir so gut gefallen, dass ich den Namen seitdem als Nick verwende. Aber hier die Geschichte: Ceyx, seines Zeichen nachs mit Alkyone verheiratet. Ein glückiches Paar, über alle Massen verliebt. Naja, trotzdem treibt der Entdeckerdrang Ceyx fort von Frau und Heim, mit dem Schiff ferne Landen zu sehen. Noch am Tag, kurz bevor er abfährt, hält Alkyone ihn in den Armen, und spürt, dass etwas schreckliches passieren wird. Doch er fährt ab, mit dem Versprechen auf den Lippen, zu ihr zurükzukehren. Tage vergehen, werden zu Wochen, zu Monaten, doch kein Schiff legt an, und bring Alkyone ihren Verlobten zurück. Sie weint Nacht für Nacht bitterlich, betet zu den Göttern, bis sich diese erbarmen. Den Ceyx ist untergegangen, ertrunken in einem Sturm. So schickt Zeus Morheus los, den Gott des Traumes, in der Gestalt ihres Mannes, um ihr sein Schicksal zu überbringen. Am Morgen wacht Alkyone auf, geschüttelt von diesem Alptraum, verwirrt. Ihre Schritte tragen sie nach draussen, ans Meer. Und siehe da, am Strand, die Gestalt eines Mannes, Ceyx. Sie rennt zu ihm, doch kein Leben erfüllt ihn, er ist kalt, wie die tosenden Wellen des Meeres. Tränen laufen über ihre Wangen, und die Götter haben Mitleid. Sie verwandeln beide in Eisvögel, prächtige Tiere. Gemeinsam fliegen die beiden davon, auf ewig vereint... Joaa...naja, der Name hat allerdings auch nicht nur Vorteile. Zum Beispiel, als ich das ganze vor der Klasse fortragen sollte, rief die etwas unsaubere Aussprache des Namens Ceyx...Cex...Keks...etwas gelächert hervor. Aber was solls, mir gefällt der Name^^ |
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08.03.2004, 21:27 | #575 | |||||||||
Ceyx Beiträge: 616 |
Thekengespräche #17 -
quote: Heeeee, muss ich das jetzt persönlich nehmen? |
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