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08.03.2004, 22:05 #576
Ceyx
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Onars Hof # 17 -
Ein Stern. Noch einer. Noch einer. Verwirrend. Wie viele waren das denn? Vor allem...warum bewegten sie sich. Nein, warte...Ceyx bewegte sich, darum schienen sich die Sterne zu bewegen, dass war, als wenn man sagte, das Zeit relativ zum Beobachter ist. Nein, im Grunde genommen hatte das eine mit dem anderen nichts zu tun, doch Ceyx konnte nach dem Genuss eines Traumrufes einfach nicht mehr sehen dass es gar keinen Zusammenhang gab, den es da zu sehen gab. Aber egal, er einigte sich mit seinem Kopf darauf, als er da rumlief, dass die Sterne sich bewegten, und er selber absolut stillstand.
Jemand schien da anderer Meinung. Spätestens als Ceyx im vollen Lauf gegen ihn knallte, und beide, Ceyx und dieser Jemand unsanft zu Boden plumbsten.
Warte mal...Ceyx kannte den Typen. Ein Blitz fuhr durch seinen Kopf. Der Idiot, der ihm ein Bier über den Kopf geleert hatte, dann einen Eimer Wasser von Ceyx bekommen hatte, ziemlich unfreundlich war, und ihm dann Sumpfkraut geschenkt hatte. Heeeey, das war ein Freund von ihm, ganz klar.
Hätte Ceyx reden können, hätte er gefragt, wie es so geht, doch das ging schlecht, so packte er den Typen, dessen Namen er nicht mal wirklich kannte, am Arm, und schleppte ihn in die Taverne auf ein Bier.
09.03.2004, 08:31 #577
Ceyx
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Onars Hof # 17 -
So stand Ceyx nun da, unsanft aus einem Traum erweckt, ein Traum, der ihm sogleich wieder entfallen war, aber auf jeden Fall stand Ceyx etwas hilflos da, und überlegte sich, was der Typ gerade eben von ihm wollte, und versuchte herauszufinden, woher er das Gesicht des Mannes kannte, der ihm einen Mop in die Hand...
EINEN MOP?
Was in aller Welt sollte er denn mit einem Mop. Man, er war ein Kämpfer, ein Schwertkämpfer. Kein Mopper. Sein Blick schweifte über das Innere der Taverne. Leere Flaschen, Pfützen, Unnordnung. Scherben.
Nein, so hatte es gestern abend hier drinnen nicht ausgesehen. Ein schlechtes Gewissen beschlich Ceyx, als ihm klar wurde, dass er auch ausgiebig mitgefeiert hatte, und somit alles andere als unschuldig an diesem Chaos war.
Er zuckte mit den Schultern, und machte sich auf in den Kampf. Sein Gegner: Der Schmutz. Seine Waffe: Ein Mop. Seine Rüstung: eine pinke Küchenschürze. Er wollte doch nicht seine teure Söldnerrüstung vollsauen.
Elpede indessen schnarchte fröhlich weiter. Er schien ja einen guten Schlaf zu haben, und Ceyx war dies nur recht. Es musste ihn ja niemand in diesem Aufzug sehen.
Schmutz wich langsam der Sauberkeit, glitzernde Scherben wurden aufgewischt, und Alkoholpfützen wurden mit Wasser vertilgt, Stühle wurden wieder an Ort und Stelle gerückt und als letztes brachte Ceyx die Theke auf Vordermann.
Mit in die Seiten gestützten Armen stand er nun da, am Ausgang, und lies seinen Blick über das innere der Taverne gleiten. Sah doch schon besser aus.
Fröhlich verlies er die Taverne. Shuya. Nun fiel es ihm wieder ein. Faith hatte ihn ihm vorgestellt. Der Mann mit den weissen Haaren sass nun neben der Taverne und lies seine Finger über seine Laute gleiten. Kein Ton war für Ceyx zu hören, doch allein der Anblick, mit welcher Geschwindigkeit seine Finger über die Saiten huschten, war faszinierend.
Ceyx schlenderte zu ihm hin, worauf dieser seinen Blick hob, und Ceyx zuerst mit grossen Augen ansah, und dann anfing zu grinsen.
09.03.2004, 12:08 #578
Ceyx
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Onars Hof # 17 -
Ein Lächeln huschte über die Lippen des Söldners, als er das Pergament und das Stück Kohle in seiner Hand betrachtete. Shuya schien zu wollen, dass er ihm etwas schrieb.
Ceyx setzte sich etwas hilflos neben Shuya auf die Band, das Pergament auf den Knien, und drehte die Kohle in der Hand. Was sollte er ihm schreiben? Zuerst dachte er daran, einfach ein banales Hallo auf das Blatt zu schreiben, aber schliesslich schien ihm das zu simpel. Es war komisch, was ihm gerade durch den Kopf ging, als er das noch leere Pergament ansah, aber irgendwie erinnerte es ihn an die Vergänglichkeit des Lebens, das Leben war vergänglich, wie dieses Pergament begrenzt. Irgendwann würden Zeilen es füllen, und wahrscheinlich viel schneller, als es einem lieb war, doch bevor man erkannte, wie viele Zeilen man verschwendet hatte, für nichts, war schon die letzte Zeile da, an der man den Stift ansetzte, und noch alles schreiben wollte, was einem wichtig war, und keine Chance hatte, alles auf eine Zeile zu bringen, und man keine andere Wahl hatte, als all dies, was einem so wichtig erschien, mit sich zu nehmen, und irgendwann zu begraben...
Shuya nahm ihm das Blatt aus der Hand, und die Kohle, schrieb etwas, und reichte es ihm wieder.
Warum schreibst du nicht einfach, was dir gerade durch den Kopf ging?
Ceyx runzelte die Stirn. Warum...? Irgendwie bezweifelte er, dass Shuya dies interessierte, als er seine Gedanken wieder durchging. Shuya zündete sich indessen eine Zigarette an, in aller Ruhe. Schliesslich setzte Ceyx die Kohle an.
Ich hab gerade gedacht, dass das Leben wie ein Stück Pergament ist...
09.03.2004, 21:13 #579
Ceyx
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Onars Hof # 17 -
Ein dicker Schwall aus Rauch war Ceyx entgegengeschlagen, als er die Taverne betreten hatte. Doch beinahe gierig hatte er die Eindrücke, die ihm entgegenkamen, aufgenommen, um den Lärm, der ihm fehlte, zu ersetzen. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte er die Augen geschlossen, als ein Schritt ihn über die Türschwelle brachte, setzte für diesen Augenblick auch diesen Sinn ausser Kraft, hatte versucht, den Raum um sich zu spüren, hatte versucht, sich den Lärm, der hier herrschen musste, sich vorzustellen.
Er öffnete wieder die Augen, nicht zu früh, denn um ein Haar wäre er wieder mit Elpede zusammengestossen, der ihm entgegengekommen war, und nun seine Hand schüttelte und irgendetwas sagte, wohl aus reiner Gewohnheit und Ceyx nickte darauf einfach mit dem Kopf.
Hinter ihm folgte Shuya, welcher Elpede auch zunickte, und genau so wenig sagte, wie Ceyx. Shuya und er waren den ganzen Tag lang draussen auf der Bank gesessen, hatten dann und wann, wenn ihnen etwas durch den Kopf ging, etwas auf das Blatt geschrieben und sonst einfach die Stille genossen.
Elpede zog Ceyx kurzerhand mit sich an einen Tisch. Ceyx nickte den anderen kurz zu - er erkannte Aeryn und jemand, denn er nicht kannte - und sah sich etwas hilflos nach einem Bier um. Es war ihm etwas unangenehm hier zu sitzen, er hätte sich lieber in eine ruhige Ecke zurückgezogen, da er zur Zeit alles andere als gesprächig war. Shuya hatte sich indessen auch einen Stuhl geschnappt.
09.03.2004, 22:24 #580
Ceyx
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Rund um Khorinis #16 -
Der erfrischende Nachtwind strich zwischen ihnen hindurch und musste wohl die Blätter der Bäume zum Rauschen bringen. Schweigend ging das Grüppchen durch die immer dichter werdende Nacht. Auf jeden Fall nahm Ceyx an, dass es schweigend war. Sein Blick ging über die Gesichter. Aeryn, die schweigend voran schritt. Elpede, der alle Freude daran zu haben schien, Ceyx mit sich zu schleppen. Er drehte sich im Gehen um, und sah nach den beiden Barden. Sie spielten beide auf ihren Lauten, schienen sich aber über die Melodie nicht ganz einig zu sein, weil sie öfters unterbrachen, und einige Worte miteinander wechselten, und dann wieder spielten.
Endlich fiel Ceyx auf, dass Elpede ihm ja einen Traumruf in die Hand gedrückt hatte. Er zündete das Teil an, und fragte sich noch im selben Augenblick, wohin die Reise eigentlich ging.
Zu blöd, dass er nicht fragen konnte...
Ein tiefer Zug später war die Frage immer noch in seinem Kopf. Da musste man was machen, sonst konnte er sich nicht genügend auf die ...belebende... Wirkung des Traumrufes konzentrieren. Warte mal. Er konnte ja versuchen, Elpede mit der Kraft seiner Gedanken zu fragen. Also blickte er ihn durchdringend an.
WOOOOOOOHIN GEEEEEEEHEN WIIIIIIIIIIR? dachte er. Seine Pupillen weiteten sich, bis sie weh taten. Doch Elepede schien keine Reaktion zu zeigen.
WOOOOOOOOOOOOOHIN....? Vielleicht half es, wenn er mit seinen Händen ein paar Verrenkungen machte, und so die Gedanken zu Elpede sandte. Keine Reaktion.
Ceyx hob seine Hände an seinen Kopf und legte je eine Hand seitlich an die Schläfen. Wenn es jetzt nicht klappte, dann wusste er auch nicht weiter.
WOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOHIIIIIIIIIIIIIIIIIN?
Keine Reaktion.
Dafür gab es nur eine Erklärung. Elpede war kein denkendes Wesen und konnte somit seine Gedanken nicht verstehen. Zufrieden rauchte Ceyx seien Traumruf zu Ende.
11.03.2004, 20:44 #581
Ceyx
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Das Kastell des ZuX # 27 -
Ceyx kaute nervös, an den Fingernägeln, als er das Blatt las, das Shuya ihm geschrieben war. Dies war gar kein netter, kleiner Ausflug unter Kumpels. Nein, Elpede hatte ihn seinetwegen hierher geschleppt. Okay, das war noch nicht beunruhigend. Auch die Tatsache, dass Elpede ihn hierher geschleppt hatte, weil Ceyx taub war, war nicht weiter schlimm. Auch nicht, dass er mit der Hohepriesterin reden wollte, weil Ceyx eben taub war.
Nein, wirklich schlimm war, dass Elpede festgestellt hatte, dass Ceyx nun auch blind war. Da stand es, schwarz auf weiss.
Er war blind!
Er konnte nichts mehr sehen! Wo war nur Elpede? Er musste ihm helfen!
Oh mein Gott, er brauchte etwas zu rauchen...
12.03.2004, 12:27 #582
Ceyx
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Das Kastell des ZuX # 27 -
Etwas hilfslos drehte Ceyx das Ding, das elpede ihm gegeben hatte in der Hand. Was in aller Welt war das?
Beistest. Nein, essen konnte man es nicht.
Brenntest. Nein, zum rauchen war es auch nicht da. Im Gegenteil, das Ding wurde ganz heiss und Ceyx verbrannte sich daran die Finger.
Was sollte er dann damit? Die Haare kämmen? Am Rücken kratzen? Oder war es gar eine Waffe? Für einen Zweihänder war es zu kurz, für einen Dolch zu stumpf, und überhaupt, was sollte Ceyx mit einer neuen Waffe?
Da fiel es ihm wie Augen von den Schuppen. Quatsch, wie Schuppen von den Augen. Das war ein Zauberding. Allein die Tatsache, dass Ceyx es sehen konnte, bewies ja, dass er wieder sehen konnte!
elpede hatte ihm ein Zauberding gegeben, dass sein Augenlicht wieder herstellte!
Triumphal hob er das Ding in die Höhe und tanzte erstmal in der Gegen rum.
12.03.2004, 15:44 #583
Ceyx
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Das Kastell des ZuX # 27 -
Ceyx wurde von elpede wieder ins Reflektorium zurückgeschleppt. Das heisst, man muss anmerken, dass Ceyx nicht wusste, dass dieser Raum Reflektorium genannt wurde, weil es niemanden gab, der es ihm hätte sagen können. Aber hätte er gewusst, dass dieser Raum Reflektorium hiess, hätte der Name ihm sicher gefallen, und er hätte wohl Stunden damit zugrbracht, über diesen wunderartigen Namen nachzudenken.
Leider wusste er es ja nicht, und er fragte sich, warum elpede ihm nichts zu rauchen gab.
Das Wunderdings steckte er nun in seine Tasche, dort war es sicher. Zuerst befürchtete, dass er wieder blind werden würde, wenn er das Ding wegsteckte, doch dem war nicht so.
Na, es war alles wunderbar.
12.03.2004, 22:52 #584
Ceyx
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Das Kastell des ZuX #28 -
Ceyx wurde schwarz vor Augen. Der Boden kam näher, und fing ihn sanft auf, umhüllte ihn und lullte ihn ein. Die Decke sang ein leises Schlaflied, während tausend kleine, farbige Formen anfingen, einen Tanz zu tanzen, der Ceyx bekannt vor kam.
Er spürte, wie er anfing, durch den Boden hindurch zu gleiten, der zu rosarotem Rauch geworden war, und zu fallen, während Engel, die an Harven zupften an ihm vorbeiglitten. Ein Vogel grüsste ihn recht freundlich, doch Ceyx hätte ihn gerne noch nach dem Weg gefragt, aber der Vogel schien es eilig zu haben, denn er blickte ganze Zeit nervös auf seine Sanduhr, die er sich mit einem Stück Leder um den Hals gebunden hatte, so blieb Ceyx nichts anderes übrig, als weiter zu fallen, bis der Boden unter ihm ihn auffing.
Ein kleiner Schattenläufer brachte sich schnell in Sicherheit, damit er nicht von Ceyx zermanscht wurde, während ein Scavenger aufblickte vom Blumenpflücken, und Ceyx ein Lächeln schenkte, dass er Zeit seines Lebens nicht mehr vergessen sollte...

Hey, was sollte der Scheiss?

Ob die Dosis wohl gereicht hat?

Eine Stimme gerann in seinem Ohr. Mit Mühe verstand Ceyx die Worte, öffnete die Augen. Farbige Schlieren mischten sich zu einem Bild, zwei Gesichter, die vor ihm auftauchten, ihn anblickten, als warteten sie, dass er etwas tat.
Ceyx stemmte sich halb hoch und stellte fest, dass er höllische Kopfschmerzen hatte.
"Hey Leute...habt ihr schonmal einen Scavenger lächeln sehen?..."
12.03.2004, 23:03 #585
Ceyx
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Gedenkminute am Montag... -
Was gibt es Angesichts dessen noch zu sagen? Ach ja...
Viel Spass :D

( Und ach jo, wiä isch da gsi mit dä jungfrouä? Nöd z wild, gell *lööööl* )
12.03.2004, 23:22 #586
Ceyx
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Das Kastell des ZuX #28 -
"Danke...jetzt bin ich sicher wieder taub." meinte Ceyx, nachdem die Hohepriesterin ihm erstmal ins Ohr geschrien hatte. Mühsam rappelte er sich auf.
"Das ist ja starkes Zeug, was ihr hier raucht." Die Flüssigkeit blubberte immer noch frisch fröhlich im Kessel vor sich hin. Der Kessel zog kurz seinen Hut, um nicht als unhöflich dazustehen.
Was?
Ceyx schüttelte den Kopf. Natürlich hatte der Kessel keinen Hut, wieso sollte er es auch. Obwohl es ja ganz verständlich war, angesichts dessen, dass es langsam von der Decke schneite, wenn der Kessel einen Hut gehabt hätte.
"Was starrst du so zur Decke?" elpede musterte ihn mit einem sorgenvollen-skeptischen Blick.
Ceyx erwiderte nichts, zuckte nur mit den Achseln und wanderte langsam zur Tür.
elpede flüsterte leise zu meditate, dass da etwas nicht stimmen konnte, was spätestens klar wurde, als Ceyx die Tür lieb fragte, ob sie nicht aufmachen würde. Leider war sie ziemlich unfreundlich, worauf Ceyx erst mal dagegen kickte, und die Arbeit selber machte. Auf dem Gang hopelte ein Dämon durch die Gegend, weil er sich als Playboyhäschen bewerben wollte. Ceyx bemühte sich gar nicht, darüber nachzudenken, sondern schlenderte summend den Gang entlang.
Unauffällig folgten ihm Meditate und elpede.
Ceyx hatte einen Weg nach draussen gefunden. Der Mond, der aus Käse bestand, schielte etwas ängstlich zu Ceyx hinunter, doch das war ihm egal, er hatte keinen Hunger, und würde ihn so auch nicht essen. Er wanderte noch ein bisschen umher, und schon wollte elpede sich entspannen, da Ceyx schon seit er hier draussen war, keinen Baum angesprochen hatte, und sich sein Gehirn offenbar normalisiert hatte, als dieser sich umdrehte, und zu seinen beiden Verfolgern schaute.
"Hey Leute, kommt ihr mit? Der Wind meinte gerade eben, dass die Esche zum Kartenspiel einlädt." Er grinste. "Die spielt immer so schlecht, da gewinnt man immer."
14.03.2004, 20:26 #587
Ceyx
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Das Kastell des ZuX #28 -
Ceyx lag da im kühlen Gras. Nachtwind strich um ihn herum, brachte die Blätter der nahegelegenen Esche zum Rascheln. Seine Augen waren geschlossen, wie so oft in letzter Zeit, wenn er dagelegen war, und die Stille gesucht hatte. Doch dieses Mal lag er einfach da, mit geschlossenen Augen, und genoss den Luxus, das Rascheln der Blätter hören zu können.
Langsam öffnete er seine Augen. Sterne...

Sterne...

Sie standen da, über seinem Kopf. Er streckte seine linke Hand aus, versuchte einen zu greifen, zu umfassen, doch es gelang ihm nicht. Ein Schauer lief über seinen Rücken, doch es lag nicht an der Kälte. Langsam sank seine Hand wieder zu Boden und er schloss wieder die Augen. Die Sterne standen immer noch da vor seinem geistigen Auge, doch waren sie nur ein Schimmer der Wirklichkeit. Nur eine Erinnerung...

Nur eine Erinnerung...

Eine Erinnerung, die niemals der Wirklichkeit gerecht werden konnte. Genau so, wie die Wirklichkeit niemals dem gerecht werden konnte, wofür sie stand.

Ein Rascheln neben ihm im Gras lies Ceyx aufhorchen. Er stützte sich halb hoch und sah den Dämon an, den Meditate ihm als Schutz gegeben hatte. Als Schutz vor sich selber sozusagen.
"Gehen wir rein..."
15.03.2004, 20:19 #588
Ceyx
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Das Kastell des ZuX #28 -
elpede zog Ceyx durch das Kastell, bis zu der Tür, hinter der sich das Gehirn von Ceyx einstweilen verflüchtigt hatte. Sofern er je eins besitzt hatte.
Der Raum hatte sich kaum geändert, seit sie das letzte Mal hier gewesen waren, doch Ceyx begrüsste es sehr, dass es dieses Mal nicht schneite. Meditate kam ihnen sofort entgegen erkundete sich, wie es Ceyx ging.
"Ganz gut." meinte dieser.
Meditate sah zu elpede. "Er scheint ja wieder zu hören und sehen kann er auch. Soweit so gut."
elpede pflichtete ihr bei, gab aber zu bedenken, dass Ceyx den ganzen, letzten Abend mit einer Esche Karten gespielt hatte. Ja, das schien wirklich bedenklich.
"Und was hast du heute gemacht?" fragte sie, nun an Ceyx gewandt.
"Nicht viel." meinte dieser. "Ich war ein wenig draussen, da hat mich ein Maiglöckchen in ein Gespräch verwickelt. Es war verwirrend. Erstens labbern diese Dinger so extrem schnell und dann noch ziemlich konfus. Die Blume wollte mich die ganze Zeit dazu bringen zu sagen, dass ich weiss, dass ich nichts weiss. Aber so gesehen, wenn man weiss, dass man nichts weiss, weiss man doch, dass man nichts weiss und kann somit nichts wissen."
Er zuckte mit den Achseln und fing dann interessiert das Labor zu mustern, während elpede und meditate sich berieten.
Nicht nichts wissen... verbesserte er sich in Gedanken. Jetzt hatte er die Geschichte noch falsch erzähl. Die würden ihn sicher für verrückt halten...
15.03.2004, 21:26 #589
Ceyx
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Das Kastell des ZuX #28 -
"Mit Kleeblättern? Ja, allerdings solltest du auch wirklich nur mit vierblätrigen reden. Alle anderen, die mit drei Blättern, sind so nervös, so aufgedreht. Wirklich keine angenehme Gesprächspartner. Im Gegensatz dazu die vierblättrigen. Sie sind so ruhig und so gefasst. Und so lebensfreudig. Morgens schon, wenn die Sonne aufgeht, singen sie ein Liedchen und Abends, wenn es nacht wird hören sie dann erst auf zu singen und schlafen auf der Stelle ein."
"Wirklich? Was für ein Lied?" Meditate schien überraus interessiert zu sein.
Ceyx überlegte einen Moment. Es ging etwa so. Ceyx stand auf und fing an zu singen.
"Guten Morgen, guten Morgen, guten Morgen Sonnenschein..."
Meditate brachte ihn mit einer schnellen Geste zum Schweigen, wohl auch, weil der Dämon neben ihr bedrohlich angefangen hatte zu Murren, als Ceyx zum Singen angelegt hatte.
"Und Salat?" Ceyx fuhr unbeirrt fort. "Er spricht nicht wirklich. Er wimmert nur so vor sich hin, wenn er auf dem Teller liegt. Ist auch verständlich. Ich meine, wir würde auch nicht mehr viel sagen, wenn wir auseinandergerissen worden wären, oder?"
16.03.2004, 19:59 #590
Ceyx
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Gedenkminute am Montag... -
Hab grad ein Lebenszeichen von meinem Lieblingsrekruten bekommen :D
Er hockt, natürlich wie sich das gehört im Ausgang. Nebenher sei das Militär ganz....Zitat: "naja"...was er auch immer damit sagen will
16.03.2004, 20:17 #591
Ceyx
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Das Kastell des ZuX #28 -
Ceyx lag wieder mal im Garten, sein Blick ging zum Himmel. Sterne. Sie waren so wunderschööö...
"Und dann habe ich zu der Primel gesagt: Meine Dame, das finde ich ja ganz toll, aber..."
Ceyx runzelte die Stirn und setzte sich auf, versuchte mit aller Macht die Esche vor sich böse anzuschauen.
"Esche...Willie...oder wie du auch immer heissen magst. Wir haben jetzt die letzten zwei Stunde darüber geredet, wie du deine Blätter geschnitten haben möchtest. Was jetzt folgt, ist die Ruhephase, in der wir beide gemeinsam schweigend zum Himmel starren."
Ceyx legte sich wieder in das kühle Gras.
"Zum Himmel? Soll ich mir etwa die Äste verrenken? Weisst du kleiner, so eine Esche ist nicht..."
Ceyx fuhr auf. "SCHWEIGEND!! Kennst du das Wort?"
"Schweigen. Ja, es gab eine Zeit, da haben ich und die Rosen da hinten kein Wort miteinander gewechselt. Weisst du, an sich sind mir Rosen ja zu schnelllebig. Immer müssen sind mit der Zeit geheee..."
"Sag mal, hörst du mir überhaupt zu? Du sollst die Klappe halten!"
"Klappe? Ich..."
Ceyx stand auf und entfernte sich erstmal von der Esche. Er wollte ja hier nicht aus Wut anfangen, den Garten von Meditat zu verwüsten und machte sich auf den Weg ins Refektorium. Und wenn ihn jetzt noch eine Pflanze schräg anlabberte, würde er sie erwürgen. Ganz einfach.
17.03.2004, 19:48 #592
Ceyx
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Das Kastell des ZuX #28 -
Schweigend setzte sich elpede neben Ceyx, der genau soviel sagte, wie als er noch taub gewesen war. Ehrlich gesagt, er hätte im Moment viel darum gegeben, wieder taub zu sein. Oder wenigstens diese Pflanzen nicht mehr zu hören. So interessant es auch war, aber sie labberten ihm die Hucke voll.
"Und du willst wirklich hier bleiben?"
Jemand redete mit ihm. Ceyx knirschte unwillkürlich mit den Zähnen und seine Hand ging zum Schwertgriff. Eine gewaltige Hecke war vor ihm aufgetaucht, eine Hecke, die aussah, wie elpede und wollte in schräg anlabbern....
Nein, es war elpede. Ceyx entspannte sich ein wenig. Es war nur elpede. Vor lauter Sich-beruhigen vergass Ceyx ganz, elpede eine Antwort zu geben.
"Du willst wirklich hier bleiben?" wiederholte dieser die Frage. Ceyx sagte immer noch nichts. Nein, er überlegte sich, ob er mit seinem Zweihänder den Baum fällen konnte, der sich anmasste, ein Ave Beliar zu singen.
Halelujah...
17.03.2004, 20:50 #593
Ceyx
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Das Kastell des ZuX #28 -
Meditate setzte sich zu elpede und Ceyx an den Tisch. Sie schien bester Laune zu sein, lächelte ihnen freundlich zu. Was Ceyx' Laune kaum besserte, da der Baum draussen mittlerweile angefangen hatte, eine eigene Vertonung vom Anfang der Welt vorzutragen. Und das auch noch mit Kopfstimme...
"Und, was macht der Garten?"
Ceyx starrte meditate mit grossen Augen an. Sie wollte wissen, was der Garten macht?`
Er geht mir auf den Keks.
Laut sagte er: "Er singt."
"Er singt? Famos! Was denn? Könntest du nicht mitsingen?"
Ceyx' Augen fielen beinahe aus seinen Höhlen. Er sollte mitsingen? Und etwa auch mit Kopfstimme, oder wie?
Elpede rettete ihn davor.
"Bevor du uns hier damit quälst. Ich hab noch ein Abschiedgeschenk für dich."
Meditate schien zwar ein wenig aufgebracht über die Unterbrechung, lies elpede aber gewähren. Dieser zog einen Stengel Sumpfkraut aus der Tasche. "Habe ich selber für dich gedreht." Ceyx entging der verschwörerische Blick elpedes, angesichts des Sumpfkrautes.
Na, sowas nahm man doch immer gern an.
17.03.2004, 21:12 #594
Ceyx
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Das Kastell des ZuX #28 -
Ceyx sah den Stengel traurig an. Aber wo Meditat Recht hatte, hatte sie Recht. Sie war am Essen, und da rauchte man nicht. Wenn sie dann nach draussen gingen, sah die Sache doch schon ganz anders aus, oder?
Also steckte er den Stengel ein, vorerst.
Meditate mampfte fröhlich weiter und sah Ceyx erwartungsvoll an. Er seufzte innerlich.
"Nein, die Blätter singen nicht, ich glaube nur der Stamm." Und zwar falsch. Er trifft nicht einen Ton. Das wollte er Meditate lieber nicht sagen. Er merkte, welche Freude sie am Garten hatte.
"Faszinierend. Und was für ein Lied?"
"Verschiedene."
"Der Baum singt nicht den ganzen Tag dasselbe Lied?" Ceyx schüttelte den Kopf und schielte auf den Teller von Meditate. Viel war da nicht mehr.
"Von was singt er?"
"Von allem möglichem. Beliar, dem Anfang der Welt, Regen, Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen."
Meditate's Teller war leer. Ceyx sprang auf und bot ihr, seine Hand an.
"Darf ich sie nun zu einem Spaziergang einladen?" Auf dem ich mir genüsslich mein Sumpfkraut zu Gemüte führen werde.
17.03.2004, 22:27 #595
Ceyx
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Das Kastell des ZuX #28 -
Ceyx verlies das Reflektorium mit Meditate zusammen.
"Jaaa, das Lied." er räusperte sich und steckte unaufällig das Sumpfkraut an. Meditate schien es nicht entgangen zu sein, doch sie sagte nichts dazu.
"Das Lied...."
Er nahm einen Zug.
Schmeckte gut.
"Das Lied..."
Wirklich gut. Noch ein Zug. Sein Gehirn war tot. Eindeutig. Die Welt hatte sich verändert. Rosaroter Schnee rieselte vom Boden gen Himmel, ein Weihnachtslied auf den Lippen. Die Schneeflocken trafen sich mit den Sternen am Himmel und tanzten mit ihnen, ein Fest der Formen und Farben. Die Grillen zirpten gemeinsam das Orchester und Ceyx' Lieblingsbaum gab eine alte Volksweise zum besten. Das nächste, woran Ceyx sich erinnern konnte, war der Boden, der auf ihn zusprang und hart gegen sein Gesicht prallte. Mühsam drehte er sich auf den Rücken. Der Boden unter ihm drehte sich dabei mehrere Mal, so dass Ceyx mühe hatte, liegen zu bleiben, und nicht einfach die nächste Klippe runter zu rollen. Er sah wieder zum Himmel. Der Mond grinste frech, weil mehrere Sterne aus dem Takt gekommen waren und nun ein heilloses Durcheinander herrschte. Mehrere Schneeflocken zogen wutentbrannt davon und krachte im vollen Lauf gegen die Sonne, die hinter dem Horizont hervorschaute, noch die Schlafmütze auf dem Kopf, und verglühten dabei. Der Mond wiederrum fand das nicht witzig und stürzte sich auf die Sonne.
Ein Gesicht schob sich in sein Sehfeld.
"Halloo Frau Hohepriesterin!"
"Alles in Ordnung?"
"Joaa..wie immer...ich werd jetzt mit den Blätter reden und sie zu den Schneeflocken befragen, Chef..."
"Vielleicht solltest du das besser nicht.."
Doch Ceyx war schon wieder auf den Füssen, wieder auf dem Boden, nahm wieder einen Zug (irgendwie hatte er es geschafft, seinen Joint die ganze Zeit in der Hand zu behalten), wieder auf den Füssen und wankte auf den Baum zu.
"Tag Baum...ich muss mit deinen Blättern reden." Er schwang sich nach oben, doch der Ast wich ihm aus und er landete auf seinem Hintern. Zweiter Versuch. Beinahe hätte er es geschafft, wären da nicht gerade n Haufen gelber Chocobooo...Scavengers an ihm vorbeigerannt und hätte sich nicht über die Klippe gestürzt. So war er ein wenig abgelenkt und landete wieder auf seinem Ars..lerwetesten.
Dritter Versuch. Ein Ast. Noch einer. Noch einer. Mit der Anmut eines Trolles kletterte Ceyx nach oben, bis er ganz oben in der Krone des Baumes stand. Die Welt stand still. Sonne, Mond und Sterne, alle starrten ihn an, wie Ceyx seine Arme zum Himmel erhob und seine Stimme über die Erde senkte.
"ICH BIN DER KÖNIG DER WEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE."
Scheissast. Er lies nach. Ceyx fiel. Die Welt drehte sich. Wurde schwarz.
18.03.2004, 20:50 #596
Ceyx
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Das Kastell des ZuX #28 -
In seinem Kopf herrschte der Lärm einer mittleren Wirtshausschlägerei. Und irgendwie schienen alle auf Ceyx' Gehirn rumzuprügeln. Er hatte geträumt, doch nur Schimmer und Fetzen waren ihm geblieben und das Gefühl, nichts gutes geträumt zu haben. Langsam öffnete er seine Augen. Das Flackern einer Fackel lies ihn blinzeln. Über ihm tanzten Schatten an der Decke. Langsam setzte sein Denken wieder ein. Er lag in einem Bett. Gedankenverloren starrte er an die Decke.
Langsam wurde sein Kopf leer. Der Schmerz zog sich zurück, in eine Nische jenseits des Bewussten. Langsam setzte er sich auf. Und wünschte sich im selben Moment, es nicht getan zu haben. Der Raum drehte sich sofort vor seinen Augen und ihm wurde schlecht. Langsam lies er sich wieder auf das Kissen zurücksinken.
24.03.2004, 21:07 #597
Ceyx
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Das Kastell des ZuX #28 -
Ceyx ging durch den Garten. Mit ausgestreckten Armen strich er über Sträucher und Blumen, hielt seine Augen geschlossen. Es war still um ihn. Nur der Wind erzählte flüsternd Worte, die niemand verstand. Ceyx schritt weiter, im Schatten der Bäume, die das wenige Mondlicht, das vom Himmel fiel, aufnahmen und vergessen machte. Er ging weiter, bis auf eine kleine Anhöhe, lies die wenigen Bäume hinter sich zurück. Der Wind blies hier stärker, zerzauste seine Haare.
Wind, woher kommst du?
Er öffnete seine Augen, sah hoch zum Himmel.
Wind, was erzählst du mir?

Erzählst du von ihr?
Ceyx schloss wieder die Augen, lies sich nach hinten fallen, bis er etwas unsanft auf dem Boden aufschlug. Das kühle Gras umarmte ihn, bettete ihn.
Wind, sag ihr, sag ihr, egal wo sie ist, meine Gedanken sind bei ihr. Wind, nimm meine Gedanken und trag sie zu ihr und sag ihr, dass ich sie vermiss. Wind behüte sie wohl und lass keine Wolken über ihr stehen, so dass sie nur den Sonnenschein sieht. Wind, trage meine Liebe zu ihr und wenn es noch soweit ist.
Leise raschtelte das Gras, als Ceyx wieder aufstand und langsam zum Kastell zurückschritt.
27.03.2004, 19:34 #598
Ceyx
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Thekengespräche #18 -
taverna aeterna....naaa, das wär doch was, oder? :D
01.04.2004, 20:06 #599
Ceyx
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Die Faithi wird eins! -
Tja, was gibts da noch zu sagen? Ausser vielleicht....Herzlichen Glückwunsch?^^ Jaa, denke, das könnte man so sagen...Herzlichen Glückwunsch :)
01.04.2004, 20:41 #600
Ceyx
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Das Kastell des ZuX #28 -
Ceyx ging, wie schon die zurückliegenden Abende, durch den Garten des Kastells. Dunkle Wolken waren schon bevor die Sonne untergegangen war, aufgezogen, und hatten die Nacht viel zu früh einziehen lassen.
Kalter Wind brachte die Blätter eines Baumes zum Flüstern und kündigte den bevorstehenden Regen an. Doch Ceyx ging weiter, denn es kümmerte ihn nicht. Fröstelnd zog er seinen Umhang enger um seine Schultern, doch er wusste, dass das nichts nützte. Die Kälte lag in ihm drinnen, hatte sich in den letzten Tagen auf seiner Seele niedergelassen.
Es war nur ein Gefühl. Und er wusste nicht, woher es kam.
Er fühlte sich einsam. Er fühlte sich haltlos.
Faith...
Wo sie wohl war?
Er vermisste sie.
Ein Rascheln ging über die Welt, als die ersten Regentropfen auf die Erde fielen. Ceyx schloss die Augen und streckte die Arme seitlich angewinkelt aus. Kalter Regen tropfte über seine Hände.
Langsam legte er den Kopf in den Nacken.
War es so, wie er es fühlte?
Das Leben, ein langer Weg, den man einsam begann und auch wieder einsam beenden würde. Und dazwischen, nur Momente wie Träume, endlos und wunderschön, verletzlich und vergänglich.
Es war kalt.
Regen lief wie Tränen über sein Gesicht.
Kalt.
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