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Das Kastell des ZuX #28
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14.03.2004, 21:40 #51
meditate
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meditate saß wieder in ihrem labor. der dämon hatte ihr berichtet, dass der patient noch immer in ziemlich kritischem zustand war. obwohl wohl gehör und sonstige einfache sinne funktionieren würden. nur den kopf hätte es wohl etwas verrührt.

"na dann such ich ihn mal. ist er gefährlich?"

der dämon meinte, dass das schon sein könne, er würde sich aber in der nähe aufhalten und die hüterin beschützen.
14.03.2004, 21:43 #52
blutfeuer
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so ein mist, sie war wieder mal viel zu lange draußen gewesen. jetzt war ihr kalt und eigentlich nach einem heißen getränk.

aber kaum hatte sie das kastell betreten, schallte es von allen wänden "blutfeuer".

ihr namensverwandter hatte offensichtlich sehnsucht nach seiner amazone.

blutfeuer übergab dem stallmeister-dämonen wieder ihren wuschel und zog schon beim herabspringen von dessen rücken die stiefel aus.

auf socken lief sie ins refektorium, denn bloody kannte ganz sicher nicht die bibliothek des kastells. kannte er überhaupt einen anderen raum als die nie leer getrunkene theke des refektoriums.
14.03.2004, 21:48 #53
Bloodflowers
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"Die iss bestimmt wieder Blumen pflücken!" meinte er und schlenderte weiter durch das Kastell. Doch plötzlich erspähte er sie, sie betrat das Refektorium, barfuß!
"Jetzt ist sie vollends durch gedreht." flüsterte er leise, nicht das ein Dämon das noch mitbekam. Dann folgte er ihr hinein in den Speisesaal.
"Da bist du ja, ich wollte mich nur noch von dir verabschieden, ich breche heute noch auf. Muss zurück zum Hof, dringende Geschäfte erwarten mich dort!" was denn nur für Geschäfte? Kampftrinken?

"Begleitest du mich noch zur Tür?" ...
14.03.2004, 21:55 #54
blutfeuer
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"auweia, du willst wirklich wieder los? nicht dass du ärger bekommst. immerhin hast du mir geholfen, meinen schutzritter yenai zu befreien.

also wirklich, wenn du in not bist, dann schick ne pn an mich und ich sammle alle schwarzmagier ein, dass sie dich raushaun.

lee wird ja nicht so sein, aber gorr ist ganz schrecklich in seinem zorn."

blutfeuer legte ihre arme um ihren freund und drückte ihm einen fetten kuss auf die stirn.

"und denk immer daran, blutfeuer ist watching you. und noch was - wenn du hunger hast, hier gibts immer was und wenn du einen beschützer brauchst, ich bin immer für dich da."

dann drehte sie sich um und schlenderte weiter ins refektorium. sie warf dem banditen noch einen kuss zu und dann ließ sie die tür hinter sich ins schloss fallen. immerhin sollte man den abschiedsschmerz mannhaft ertragen.

"hallo, saalrunde an alle. wir trinken auf bloody und seinen heldenhaften tod in den armen der söldner."
14.03.2004, 22:00 #55
Bloodflowers
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Nein also so wollte er die Amazone nicht davon kommen lassen, nicht ohne einen ordentlichen Abschied, ein wenig frotzeln und so musste schon drin sein. Zielstrebig marschierte der Bandit zum Refektorium und spähte hinein.
"Hallo ich bin's nochmal! Willst du mich nicht wenigstens bis in die Einganshalle begleiten, nich das ich mich verlaufe?" ...^^
14.03.2004, 22:05 #56
blutfeuer
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"war ja klar. wenn du saalrunde hörst, dann bist du wieder da! nun wollten wir das erbe versaufen und du willst dabei mitmachen. so funktioniert das aber nicht.

nagut, wenn du nicht anders willst, dann bring ich dich bis vor die tür!"

blutfeuer malte sich im kopf schon aus, was die gerippe zu theatralischen abschiedsszenen sagen würden. ihre ganze mühsam errungene souveränität würde baden gehn.

"na dann komm mal, mein schätzchen. soll ich dich heim bringen? du hast doch keine angst vor gespenstern im dunklen, dunklen wald?"
14.03.2004, 22:08 #57
Bloodflowers
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"Hm... ja du könntest mich eigentlich auch Heim bringen, aber nur bis zur toten Harpyie, will ja nicht das du mich bluten siehst!" grinste der Bandit und zog die Amazone erstmal mit in die Einganshalle.
"Also was sagst du? Wenn du hier bleiben willst, dann bleib hier, wenn du ein Stück mit kommen willst dann..." er schaute auf Blutfeuers Füße "... dann zieh dir aber Stiefel an!" ...
14.03.2004, 22:46 #58
blutfeuer
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"kannst mich ja tragen. oder auf die schulter nehmen."

die amazone hatte inzwischen das gewaltige tor geöffnet und die skelette an den torflügeln waren erschreckt aus dem schlaf gerissen worden.

"he, beruhigt euch, ich tu euch nix."

die amazone drückte ihrem freund noch einmal ein kuss auf die wange.

"ach weißt du was, lauf mal allein, ich bleib hier und winke noch ein bisschen. und eine laterne geb ich dir auch mit. guck mal!"

die amazone entriss einem der skelette das in einem glaskasten gefangene nachtlicht und überreichte es bloody.

"ein licht reicht für meine abgemagerten freunde. die leuchten nachts den verlaufenen und suchenden und fangen sie so für dieses dunkle gemäuer. wo die gäste dann bleiben, weiß natürlich keiner, aber aus irgendwas müssen die küchendämonen ja das essen bereiten."

es war deutlich zu sehen, dass bloody etwas grün wurde.

bevor aber weitere resultate zu sehen waren, gingen die tore wieder zu und trennten die beiden menschlein mit den eng verwandten namen.
14.03.2004, 22:57 #59
Bloodflowers
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Menschen verschwanden hier? Einfach so?
"Das hätte mir aber mal jemand sagen können bevor ich dieses Kastell das erste Mal betreten habe! Wär doch schade wenn ich verschwinden würde!"
"Ja denn du gibst keinen guten Eintopf ab." lachten die Skelette.
"Jaja, ihr zwei beide, eines schönen Tages da werd ich euch schon nochmal das Maul stopfen!" der Bandit grinste hinterhältig und beschloss das eventuell einmal zu machen. Aber nicht heute, nicht jetzt.

Er lehnte sich mit dem Rücken gegen das Tor und schaufte durch. Nun galt es den schweren Weg zum Hof anzutreten. Den Zorn Lee's und Gorr's zu empfangen.
"Und nicht zu vergessen die anderen Söldner und den Innos!" erinnerte er sich lachend an die Worte Scipio's und schlenderte los. Er drehte sich nochmal zu den Skeletten um und fragte diese:
"Aber Blutfeuer hat das doch souverän gemeistert oder?" ohne eine Antwort abwartend wanderte er weiter.

Als die Skelette ausser Hörweite waren, drehte er sich abermals um und flüsterte:
"Auf wiedersehen kleine Amazone, und danke für alles!" ...
15.03.2004, 08:38 #60
Shuya
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Shuya hatte die Geschehnisse der letzen Tage aufmerksam aber zurückhaltend beobachtet,... Ceyx schien "geheilt" zu sein,... Shuya erhob sich von dem alten Stuhl, der in den letzten Tagen sein Stammplatz geworden war, nahm seine Laute, die gegen den Stuhl gelehnt stand und verliess leichten Schrittes den Raum.
Laut hallten seine Schritte im Gang, es war ihm unangenehm, so viel Aufmerksamkeit zu erregen, es war einfach zu laut. Endlich erreichte er das Ende, passierte die Kastelltore und trat hinaus ins Freie, wo er sogleich die Wachen erblickten, die nicht von menschlicher Gestalt waren, dennoch ging Shuya so mit ihnen um, in der Hoffnung, sie würden ihn verstehen.
"Hey, könnt ihr mir einen Gefallen tun? Wenn ein leicht verwirrter Kerl hier auftaucht, könnt ihr ihm sagen, dass ich wieder zurück in den Sumpf aufgebrochen bin?... Danke,... und schöne Grüsse...",
Shuya wanderte den Weg hinab, von hier zum Sumpf war der Marsch kürzer als vom Hofe Onars aus, und mit ein wenig Musik würde sich das alles schnell überstehen lassen. Seine LAute gezogen schreichte er zärtlich über die Saiten, wie lange hatte er schon nicht mehr auf ihr gespielt, sie gar vernachlässigt?
Eine Melodie bagann zu erklingen, Shuyas Stimme war leise zu ihr zu vernehmen...
"...Der Weg ist weit, doch Schritt für Schritt schwindet auch diese schier unendliche Entfernung zwischen uns.
Wenn man stehen bleibt kommt man nie voran, so laufe ich in der Hoffung, dich irgendwann zu erreichen..."
15.03.2004, 16:39 #61
Dumak
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Dumak hingegen blieb noch im Kastell und machte sich daran, seinen Plan einer Schatzsuche zu verwirklichen. Zuerst wühlte er das große Fadenknäuel aus seiner Tasche hervor und ging dann damit in die Eingangshalle des Kastells. Hohe kannelierte Säulen, gestellt auf Marmorsockel und bekrönt von kunstvoll behauenen Kapitellen rahmten den Saal ein. Auf ihnen ruhten dann sowohl die Säulen der höheren Geschosse, als auch Teile des sich in mehreren Etagen staffelnden Gewölbes, das in schwindelerregenden Höhen mit einem Schlußstein seinen Abschluß fand. Die Rippen des Gewölbes schweiften in kühnen Bögen durch den Raum und bildeten eine Art filigranes Spinnennetz, dessen Zwischenräume teilweise durchbrochen waren, um den Blick auf höher liegende Treppen, Säulen und Gewölbeteile freizugeben. Ein seltsamer Bau.
Von dem Schlußstein hing eine laaaange Kette mit einem riesigen Kronleuchter an ihrem Ende herunter. Unter dem Kronleuchter, dessen ungezählten Kerzen sicher jeden Abend von irgendwelchen armen dazu verdonnerten Dämonen angezündet wurden, stand die Statue, in die jeder, der etwas von den Schwarzmagiern begehrte, seine Spende hineinlegen mußte.
Hier angekommen, suchte Dumak den Anfang des Fadens und befestigte ihn mit einem dicken Knoten am hoch erhobenem Zeigefinger der Statue. Wahrscheinlich wollten die Schwarzmagier damit die Besucher ermahnen, auch ja zu spenden. Jedenfalls eignete sich der steinerne Finger der Statue - sie sah haargenau nach dem Prototyp eines leicht verrückten Schwarzmagiers aus - hervorragend dazu, den Faden an ihm festzubinden.
Der Barde schaute sich im Kreis um, wählte einen der Gänge, die von der Eingangshalle in unbekanntes Dunkel führten und stapfte los.
»Das wäre ja gelacht, wenn ich jetzt nichts finde.«
Dumak lief einfach nur geradeaus den Gang entlang. Keinerlei Knick oder Biegung unterbrach seinen Marsch. Links und rechts des Barden flammten die Fackeln auf, wenn er in ihre Nähe kam und verloschen wieder, wenn er sie passiert hatte. So befand er sich immer in einem hellen Kreis aus Fackellicht.
Plötzlich schimmerte vor ihm etwas dünnes, helles, daß den Weg quer kreuzte.
»Hey, Moment, das sieht ja genauso aus, wie mein Faden?«
War hier etwa schon jemand auf die Idee gekommen, sich mittels Fadennavigation durch das Kastell-Labyrinth zu wühlen? Neugierig zupfte Dumak an dem anderen Faden, der vor ihm gespannt durch die Luft hing und aus einem Gang kam, der links von ihm in seinen Gang mündete und rechts von ihm wieder weiterführte. Oder war es umgekehrt?
Nanu? Gerade, als er an dem Faden gezupft hatte, wurde auch sein Faden von irgendwas ein klein wenig zurückgerissen. Irritiert schaute der Barde zurück und konnte noch im Dämmerlicht die Statue in der Eingangshalle ausmachen, die in gerader Linie weit hinter ihm lag. Wieder zupfte er an dem Faden und wieder wurde sein eigener Faden zurückgezogen.
Er probierte es noch einige Male. Immer mit dem gleichen Ergebnis. Irgendwas war hier faul. Grübelnd setzte er sich nieder und ließ das Knäuel in seiner Hand zu Boden rollen. Der andere Faden fiel auch auf den Boden.
Hier war eindeutig irgendetwas faul. Dumak sah zur Statue, von der in gerader Linie sein Faden bis zu ihm führte und dann schaute er auf den Faden, der von links nach rechts verlief (oder umgekehrt?).
Das war eindeutig ein Rätsel, über das es nachzudenken galt.
15.03.2004, 19:31 #62
elpede
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elpede machte sich auf die Suche nach Ceyx, doch der betrat das Refektotium, als elpede es gerade verlassen wollte. Er sah irgendwie glücklich aus. Nun ja, die Hohepriesterin saß bestimmt schon in ihrem Labor und wartete auf ihn.

"Komm Ceyx, wir besuchen nochmal meditate", sagte elpede, packte den Söldner am Arm und zog ihn mit. Der Dämon folgte ihnen.

In der Eingangshalle trafen sie auf Dumak, der dort nachdenklich am Boden saß und das Ende eines Fadens in der Hand hielt, über den die beiden auch prompt stolperten, weil er so dünn war, dass man nicht sehen konnte, dass er gespannt war.

Gespannt war ? Erst jetzt fiel elpede auf, dass das andere Ende des Fadens an der Statue befestigt war und in dem einen Gang verschwand, und aus dem anderen Gang wieder heraus bei Dumak endete.

"Du musst uns bei Gelegenheit unbedingt verraten, wie du das geschafft hast, Dumak", meinte der Wolfszüchter, denn schließlich hatte das Kastell nur drei Flügel, womit es eigentlich unmöglich war, einmal im Kreis zu laufen, was dem Barden aber offensichtlich gelungen war, denn sonst wäre der Faden ja nicht gepannt. Na ja, eigentlich war er nicht einmal gespannt, elpede war nur so unglücklich hineingelaufen, dass er ihn ein Stück weit hochgezogen hatte, so dass er und Ceyx darüber gestolpert waren.

Aber jetzt war nicht die Zeit, sich Gedanken über Fäden zu machen, denn meditate wartete sicher schon. So machte sich elpede mit Ceyx auf ins Labor. Dumak würde das später sicher schon irgendwie genauer erklären können.
15.03.2004, 20:18 #63
Dumak
Beiträge: 465

»Ja ich verstehs ja auch nicht«, rief der Barde den beiden hinterher und kratzte sich am Kopf. »Der Faden geht in gerader Linie aus meiner Hand zur Statue und trotzdem bewegt sich dieser zweite Faden hier, der aus diesem Gang kommt und in jenem Gang verschwindet, wenn ich an meinem Faden ziehe.«
Aber die beiden hörten das wohl schon nicht mehr. Dumak grübelte immernoch, wie der zweite Faden mit seinem zusammenhängen konnte, wenn sie doch gar keine Berührungspunkte hatten. Langsam kam er zu der Überzeugung, daß es sich um echte Magie handeln mußte.
15.03.2004, 20:19 #64
Ceyx
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elpede zog Ceyx durch das Kastell, bis zu der Tür, hinter der sich das Gehirn von Ceyx einstweilen verflüchtigt hatte. Sofern er je eins besitzt hatte.
Der Raum hatte sich kaum geändert, seit sie das letzte Mal hier gewesen waren, doch Ceyx begrüsste es sehr, dass es dieses Mal nicht schneite. Meditate kam ihnen sofort entgegen erkundete sich, wie es Ceyx ging.
"Ganz gut." meinte dieser.
Meditate sah zu elpede. "Er scheint ja wieder zu hören und sehen kann er auch. Soweit so gut."
elpede pflichtete ihr bei, gab aber zu bedenken, dass Ceyx den ganzen, letzten Abend mit einer Esche Karten gespielt hatte. Ja, das schien wirklich bedenklich.
"Und was hast du heute gemacht?" fragte sie, nun an Ceyx gewandt.
"Nicht viel." meinte dieser. "Ich war ein wenig draussen, da hat mich ein Maiglöckchen in ein Gespräch verwickelt. Es war verwirrend. Erstens labbern diese Dinger so extrem schnell und dann noch ziemlich konfus. Die Blume wollte mich die ganze Zeit dazu bringen zu sagen, dass ich weiss, dass ich nichts weiss. Aber so gesehen, wenn man weiss, dass man nichts weiss, weiss man doch, dass man nichts weiss und kann somit nichts wissen."
Er zuckte mit den Achseln und fing dann interessiert das Labor zu mustern, während elpede und meditate sich berieten.
Nicht nichts wissen... verbesserte er sich in Gedanken. Jetzt hatte er die Geschichte noch falsch erzähl. Die würden ihn sicher für verrückt halten...
15.03.2004, 21:11 #65
meditate
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"das ist doch wunderbar. sag mal elpede, warum soll ich ihm die wundervolle fähigkeit nehmen, mit blumen sprechen zu können? ich beneide ihn darum.

sag mal ceyx, hast du auch schon mal mit kleeblättern gesprochen? besonders mit vierblättrigen? was sagen die denn so?

und spricht salat, wenn man ihn im refektorium auf dem teller hat?"

meditate war ganz entzückt und stützte ihr kinn auf die hand. ganz verzückt sah sie den lee an und beneidete ihn offensichtlich um diese gabe.
15.03.2004, 21:26 #66
Ceyx
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"Mit Kleeblättern? Ja, allerdings solltest du auch wirklich nur mit vierblätrigen reden. Alle anderen, die mit drei Blättern, sind so nervös, so aufgedreht. Wirklich keine angenehme Gesprächspartner. Im Gegensatz dazu die vierblättrigen. Sie sind so ruhig und so gefasst. Und so lebensfreudig. Morgens schon, wenn die Sonne aufgeht, singen sie ein Liedchen und Abends, wenn es nacht wird hören sie dann erst auf zu singen und schlafen auf der Stelle ein."
"Wirklich? Was für ein Lied?" Meditate schien überraus interessiert zu sein.
Ceyx überlegte einen Moment. Es ging etwa so. Ceyx stand auf und fing an zu singen.
"Guten Morgen, guten Morgen, guten Morgen Sonnenschein..."
Meditate brachte ihn mit einer schnellen Geste zum Schweigen, wohl auch, weil der Dämon neben ihr bedrohlich angefangen hatte zu Murren, als Ceyx zum Singen angelegt hatte.
"Und Salat?" Ceyx fuhr unbeirrt fort. "Er spricht nicht wirklich. Er wimmert nur so vor sich hin, wenn er auf dem Teller liegt. Ist auch verständlich. Ich meine, wir würde auch nicht mehr viel sagen, wenn wir auseinandergerissen worden wären, oder?"
15.03.2004, 21:36 #67
meditate
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"sag mal, bist du sicher, dass du wieder auf den hof zurück willst? so einen wie dich könnten wir hier gut gebrauchen. ich biete dir an, hier im kastell zu wohnen und gärtner zu werden. das würde unserer esche gut bekommen und auch dem etwas löchrigen rasen.

weißt du, da trainieren immer stabkämpfer, die reißen da immer löcher rein. wenn die wüßten, wie der rasen sich fühlt, ich denke mal, der schreit vor wut.

also mal ehrlich, bleib einfach bei uns. die sprache der pflanzen ist auch magie und eine sehr schöne muss ich sagen."

meditate drehte sich zu elpede um und meinte dann mit etwas hochmütiger mine:

"du solltest allein zurück kehren. du weißt ja nicht, mit welch wundervoller gabe dein freund hier ausgestattet wurde. hoffen wir mal gemeinsam, dass er sie auch auf dauer behalten kann."

meditate legte ceyx ihren arm auf die schulter und meinte

"komm mit mit mir. ich hab in meinem heilerlabor noch einige pflänzchen auf dem fensterbrett. mal sehn, was die sagen."
16.03.2004, 07:36 #68
elpede
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"Nein."

meditate blieb stehen und drehte sich um. Ihr eben noch hochmütiger Gesichtsausdruck wich einem verärgerten. Offenbar wagte es normalerweise niemand, ihr zu widersprechen. Aber elpede ließ sich nicht einfach abspeisen und für dumm verkaufen. Wenn meditate einen Gärtner brauchte, sollte sie gefälligst eine Stellenauschreibung in die Khorinis Times setzen, so wie alle anderen auch. Den Söldner jedenfalls hatte elpede nicht hierher geschleppt, damit der in Zukunft Blumen goß.

"Ceyx, du solltest ablehnen. Mit deiner Pflanzenallergie wirst du es hier nicht weit bringen."

Ceyx sah den Wolfszüchter ungläubig an. Pflanzenallergie ?

elpede lächelte.

"Aber wie du meinst, Ceyx. Was soll ich dem General sagen ? Am besten, dass du unter die Hobbygärtner gegangen bist. Er wird das sicher verstehen. Oh - deine Rüstung ziehst aber noch aus, ja ? Ich bin mir sicher, die Hohepriesterin hat etwas angemesseneres für dich. Ich nehme die Rüstung dann mit. Deine Waffen übrigens auch - du bekommst ja sicher eine Harke, gell meditate ?"

Ja, das war sicher eine praktische Lösung. Die Rüstung, die Ceyx da trug, würde dem Wolfszüchter sicher ausgezeichnet stehen, und die Waffen würde er einfach verkaufen.

"Ich werde deiner Freundin dann bestellen, dass du Gärtner geworden bist. Bestimmt hat sie Verständnis dafür. Falls nicht - na ja, nimmst dir halt einen Salatkopf."

elpede drehte sich um und ging zur Tür.

"Ich wünsche dir noch ein schönes Leben, Ceyx. Ach so - ehe ich es vergesse - das Sumpfkraut, das ich für dich aufgehoben habe.. hm, am besten, ich rauche es jetzt selbst. Man sieht sich."

elpede öffnete die Tür, bereit, zu gehen, aber er hoffte, dass sein Plan aufgehen würde. Wenn nicht - na ja, was sollte das schon, dann würde er eben Ceyx´ Platz bei den Söldnern einnehmen.
16.03.2004, 11:26 #69
meditate
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die magierin kroch auf dem hof zwischen den pflanzungen herum auf der suche nach den ersten spuren des frühlings.

"ich hab sie im vorigen jahr hier gesehn, irgendwo zwischen den büschen. sie waren klein und weiß. aaaahhh, na bitte, wusste ich es doch. sie sind nur noch nicht aufgegangen. siehst du die knospen? das sind gänseblümchen.

kannst du die auch verstehen, wenn sie den mund noch zu haben? der ist doch zu, wenn die knospen geschlossen sind oder?"

meditate winkte den zukünftigen gärtner zu sich herunter.

"halt doch mal dein ohr ganz dicht ran. vielleicht kannst du ja was verstehen. aber pass auf, da sind ameisen, die sind hungrig. sind wohl grad aus dem winterschlaf erwacht."

meditate erhob sich und klopfte den schmutz von den knien.
16.03.2004, 11:45 #70
Dûhn
Beiträge: 290

Mit einem leisen Knarzen seiner Rüstung beugte sich Dûhn vor.

Eben noch hatte er sich mit seinen Übungen die Zeit vertrieben, da entdeckte er auch schon seine Hohepriesterin die sich, mit einem verwirrt aussehenden Kerl im Schlepptau, gerade den Beeten näherte.

Der Gesichtsausdruck des Hühnen ähnelte dem, von Meditates Begleiter als die schwarz gewandete Frau begann mit den Fingern über das weiche Erdreich zu streichen und unverständliche Worte zu murmeln. Ihr Begleiter schien jedoch, seinem Gesichtsausdruck zum Trotz, zu verstehen was die Hohepriesterin dort gerade veranstaltete.

Mit einigen schweren Schritten durchquerte der Reise den Hof und richtete währenddessen seine, durch das ständige Training, leicht staubige und verrutschte Robe.
Die linke Augenbraue des Kolosses war demonstrativ nach oben gezogen als er, dicht hinter Meditate, anhielt und sich mit einem leisen Grollen räusperte.

"Ähm...Frau Meditate? Was tut ihr da?"
16.03.2004, 11:53 #71
meditate
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meditates kopf fuhr herum und schlagartig spürte sie, wie ihr das blut in den kopf schoss.

"ja ... also ... musst du denn immer hinter mir hergucken?"

die magierin schaltete schnell von scham auf empörung. immer brachte duhn sie in irgendwelche peinlichen situationen.

"ich hab den neuen gärtner eingewiesen. er ist ein meister seines faches, versteht die blumen und bespricht pflanzen. mit seinen fähigkeiten wird unsere kleine oase hier im hinterhof der schönste garten von myrtana werden. völlig klar."

meditate sah sich nach ceyx um, der gerade sein ohr an die winzigen gänseblümchen hielt.
16.03.2004, 12:03 #72
Dûhn
Beiträge: 290

"...Äh...tut mit wirklich leid, Frau Meditate! Wollte sie nicht erschrecken oder sowas..."
Verlegen kratze sich der Riese am Hinterkopf.
"Hab gedacht der Hof IST der schönste Garten von Myrtana. Naja, kann ja nicht schaden das Grünzeug noch ein bisschen hübscher wachsen zu lassen. Vielleicht wenn mann's ein bisschen bürstet oder sowas."

Aus dem Augenwinkel beobachtete Dûhn während seiner Überlegungen den kleinen Kerl, der sich nun drauf und dran machte sich ein Gänseblümchen ins Ohr zu stecken. Oder.... daran zu lauschen?

"Der Kerl kann verstehen was die Pflanzen so untereinander zu bereden haben? Wo kommt der denn her? Aus dem Wald?"
Misstauisch musterte der Riese Ceyx mit einem Auge; das andere kniff er nachdenklich zusammen während er sich mit einer Hand über sein mächtiges Kinn fuhr.

"Hat der Junge ne Söldnerrüstung an?"
16.03.2004, 12:43 #73
meditate
Beiträge: 6.868

"na klar. er ist ein söldner. aber wir sind uns doch einig, vor beliar sind alle menschen gleich. unser herr und beschützer nimmt jeden in seine arme, ohne ansehen der person. bei ihm kann jeder sein haupt betten zur ewigen ruhe und die edelsten und besten werden in seinen welten lustwandeln. außerdem betritt eh jeder das totenreich in einem hemd."

die entsetzten blicke des gärtners missachtend, schilderte meditate ihre visionen des totenreiches in den schillerndsten farben und redete sich immer mehr in rage. erst als duhn sie aus immer größeren augen ansah und vorsichtshalber einen schritt zurücktrat, hielt sie inne.

"keine angst, ich schick dich nicht gleich zu ihm. es hat mich nur grad so gepackt."

meditate strich noch einmal über ihre robe und meinte dann etwas verlegen

"ich glaub, ich leg mich mal noch ein bisschen hin. die nacht war wirklich zu kurz."

dsmit verschwand sie ins haus und ließ die beiden verdutzten männer auf dem hof allein.
16.03.2004, 18:01 #74
Burath
Beiträge: 3.896

Ihm wurde heiß. Es war kein Spiel mehr, kein Herausfordern. Es wurde tödlicher Ernst. Der Krieger hatte eine Schwelle übertreten die geradewegs in gefährliches Terrain führte. Burath wusste nicht, ob er sich weiter hinein wagen sollte. Das raubtierhafte Funkeln in den Augen der Frau prophezeite ein grausames Ende. Sie würde nicht ruhen. Atemberaubende Schönheit gepaart mit dem kalten Glanz tödlicher Gefahr. Ihre braunen Augen sahen ihn an, hielten ihn fest. Dabei hatte es als Spiel begonnen..

Kühl abschätzend sah Burath zu ihr herab, die Miene noch immer gleich einer steinernden Maske. Sein Atem ging ruhig, Muskeln entspannten sich. Mehrere Atemzüge vergingen im Schweigen. Plötzlich hielt er ihr das schwert hin. Als sie zugreifen wollte zog er es ein Stück zurück.


"Ihr bekommt es .. unter einer Bedingung" Der Anflug eines Lächelns schlich sich auf seine Züge. Sein Kopf neigte sich in Richtung eines Alekrugs auf der Tafel.

"Ihr trinkt mit mir"
16.03.2004, 18:46 #75
Alei
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Fast lautlos bewegte er sich um die letzte Ecke und betrat den Innenhof des Kastells, das er mittlerweile ab und an schon liebevoll "Zu Hause" nannte. Man konnte ihn nicht nur nicht hören, sondern auch kaum sehen. Die schwarze Robe, das Zeichen seiner Stellung als Schwarzmagier des Zirkels, verschmolz mit der Dunkelheit um ihn herum. Lediglich der Kontrast zu seiner Haut, die weißer noch als Baumwolle war, verriet ihn in dieser Nacht. Andererseit lag ihm auch nicht so viel daran, nicht entdeckt zu werden. Wieso auch?

Wie so oft lies er sich auf dem Boden unter seinem Lieblingsbaum im Innenhof nieder (Nicht, dass die Auswahl SO unheimlich groß gewesen wäre) und atmete zunächst mit geschlossenen Augen tief durch. Eigentlich konnte er glücklich sein, einen Ort wie diesen gefunden zu haben. Einen Ort, wo er leben konnte, wie er es gerne wollte. Ohne Menschen, die einem versuchten, ihren Lebensstil aufzuzwingen oder sich sonst irgendwie ungefragt einmischten. Wieder füllten sich seine Lungen mit der kalten Abendluft und ließen darauf kleine Nebelschwaden vor seinem Mund entstehen.

Er ließ die Hand sinken, die er bis eben noch an den Stamm der Eiche gelegt hatte, unter welcher er saß, und hörte ein metallisches Geräusch, als seine Hand gegen etwas in seiner Robe stieß. Langsam holte die Hand wie von selbst seine alte Harfe hervor. Der Barde betrachtete sie nachdenklich, während diese einzelne Strahlen des Mondes einfing und silbern schimmerte. Eigentlich war es ja mal wieder Zeit, oder? Ja, es war Zeit.

Du bist reich, du bist schön
gestern hab ich dich gesehn
und nun sehn ich mich nach deinem süßen Munde
Augen sanft wie Mondenschein
Rosenblätter würd ich streun
Verse schenkt ich dir aus tiefstem Herzensgrunde
Doch unerreichbar fern bist du auf ewig
Frommer Wunsch wird es sein, der mir fuhr ins Herz hinein
und seitdem verfluch ich jede volle Stunde

Ich bin arm, du bist reich
meine Hände sind nicht weich
denn die Welt ist alles andre als ein Garten
wo viel bunte Blumen blühn
Rosen, Veilchen und Jasmin
und so muss ich bis zum jüngsten Tage warten
Tränen brennen heiß in meinen Augen
Ach, was ist mit mir geschehn
seit mein Auge dich gesehn
alle Zeit verfluch ich jede volle Stunde

(c)Subway to Sally. Minne vom Album Hochzeit

Das Lied klang in seinem Kopf noch eine Weile nach, als er die Harfe längst wieder weggepackt hatte. Es erinnerte ihn an seine alten Tage am Hof des Königs. Damals war es ihm genau so gegangen... Traurige Spiele spielte das Leben manchmal mit einem.
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