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03.12.2003, 22:03 #1
Shuya
Beiträge: 104
Vorstellungen: Sumpfbruderschaft -
Name: Shuya
Alter: 23
Skills: Barde, Einhand (1+2) bei Carras in der Liste, werdender Bogen LM des Sumpfes, Lehrmeister Iwein
Shuyas Waffen:
Icedancer:
Sein Einhandschwert, welches er bei seiner Ankunft in Khorinis bei der Garde verwahrte,... die Waffe, mit der er seinen Freund getötet hatte,... die Waffe,.. die er schon bald wieder in seinen Händen halten wird... Seine schon fast weisse schmale Klinge mit dem typisch metallernen Silberschimmer und der dunkelblauen Wicklung am Griff... Seine Erinnerungen in ihr gebrannt...
Gilde:Sumpflager - Novize


Ein alter Reisetagebucheintrag von Dual :
(Shuyas Eigenschaften)

"Hi, ich bin’s Mal wieder, triste Welt.
Ich habe mir vorgenommen das ich, da ich ja auch irgendwann mal „ablebe“, hier nun auch noch ein paar Informationen über die Person festzuhalten, die mir am meisten bedeutet,… ich meine keinen anderen als meinen Kumpel Shuya. Naja, was soll ich groß über ihn sagen? Wenn wir irgendwo zusammen hingegangen sind hatte er immer sofort eine gewisse Anzahl an Blicken auf sich gerissen, alleine durch sein schneeweißes Haar, das ihm fransig ins Gesicht fiel und seinen dunklen unergründlichen Augen war er schon einen Blick für viele wert, denn so jemanden sieht man ja immerhin nicht alle Tage, denke ich. An seiner Größe kann es nicht gelegen haben, ich schätze ihn auf knapp unter einsneunzig, nichts Ungewöhnliches für Männer in unserem Alter. Da fällt mir auf, ich weiß gar nicht, wann er geboren wurde, ich denke ich sollte ihn nachher mal fragen, dass einzige was ich euch bis jetzt sagen kann ist, dass er genauso alt ist wie ich, also 23 Jahre,… seinen Geburtstag werde ich dann später einmal nachtragen, wenn ich ihn denn weiß (Man, ihr wisst gar nicht wie peinlich mir das ist). Hmm,… außer seinem Äußeren ist er ein eher mysteriöser und unauffälliger Mensch,… ein Kämpfer, der ohne große Ängste durch die Welt geht. Ich fand es anfangs immer ein wenig leichtsinnig von ihm, wie er sein Schwert auf dem Rücken trug, denn jeder Kämpfer weiß ja, dass es somit in Notlagen viel zu viel Zeit bedarf um es zu ziehen, aber irgendwie war er immer schnell genug,… echt komisch, aber das ist halt Shuya in Person. Viel persönliches kann ich euch nicht über ihn erzählen, da er nie viel von sich preisgegeben hat… aber irgendwie bereue ich es auch nicht nicht viel über ihn zu wissen,… Er ist der Denker von uns beiden der wenig redet, während ich immer und überall meinen Blödsinn baue sitzt er lieber irgendwo alleine rum und denkt nach,… aber auch er hat manchmal seine lustigen Abende… Hey, da fällt mir ne ganz lustige Geschichte ein,…
Es war später Abend als wir eine kleine Kneipe erreicht hatten, in der nicht viel los war,… naja, bis Shuya und ich und an die Theke gesetzt hatten war es nicht viel anders, doch nach einer Weile kam ein Kerl auf uns zu und hat Shuya prompt erst mal in seiner Würde verletzt, denn wer würde es mögen als Weib hingestellt zu werden, naja, Shuya blickte sich kurz zu dem Kerl um, trank einen Schluck aus seinem Weinglas, stellte es langsam auf den Tisch und ignorierte ihn einfach. Ja, er ignorierte ihn, bis der Kerl ihn ein zweites Mal anmachte und er sich schließlich erhob. Es war schon ein lustiger Anblick wie Shuya vor einem Kerl stand, der bestimmt gute zweimeterzehn groß war; so fasste unser Riesenbaby es wohl auch auf und so fing er natürlich an sich vor Lachen auszuschütten. „Was willst du denn tun, mich mir deinem Schwert verprügeln Kleiner?!“ Das Lachen ging weiter, Shuya blieb ruhig. „Ich brauche kein Schwert…“, sprach er ruhig und kramte ein Seil aus seiner Tasche hervor und ein Tuch. „Du willst mich damit besiegen?“,… wieder wurde das Gelächter neu entflammt und als unser „Muskelprotz“ sich vor Lachen auf die Schenkel schlug sprang Shuya auf seinen Rücken, verband ihm die Augen und legte ihn das Seil um den Hals, hielt es mit seiner linken Hand straff und schlug mit seiner rechten auf den Hintern das Babys, welcher sofort einen Spring nach vorne machte. „Hey, was soll das, komm da runter… AUU!“, Ein zweites Mal hatte Shuya Hand angelegt und so ritt er auf seinem Ross durch die Taverne, rammte ihm die Fersen in die Rippen und stachelte es zur neuer Höchstleistung an. Geschickt lenkte er seinen "Gaul" auf die Tavernentür zu und sprang gerade noch rechtzeitig ab, sodass das Dickerchen gegen die Tür lief, sich seinen Kopf stieß und lang liegen blieb. Unter Applaus der wenigen Gäste ging Shuya zurück zur Theke, leerte sein Weinglas und verließ die Taverne. Am Abend saßen wir noch beisammen vorm Lagerfeuer, nicht gerade fern ab der Kneipe und Shuya spielte gerade ein wenig auf seiner Laute, rauchte eine seiner wenigen Zigaretten (es war ein Laster was er an sich hasste), da sahen wir doch unser Baby, wie es aus seinem Nickerchen erwacht war und Shuya konnte es sich ja nicht verkneifen diese Szene auch noch melodisch zu untermalen,…
Ach ja, es gabt schon schönere Tage mit ihm, aber ich wüsste gerade nicht was ich euch noch alles erzählen sollte, aber falls ihr ihn mal treffen solltet hoffe ich, dass ihr auch seine lustige und offene Seite sehen werdet, wenn sie auch meist seltener ist.
Apropos Shuya, da kommt das alte Haus ja und beschwert sich mal wieder, dass ich immer in meinem Büchlein rumkrakeln muss,… wenn der wüsste… Man sieht sich und falls nicht, ein frohes Leben noch…“

Dual


Vorgeschichte:
Die Sonne küsste zärtlich den Horizont, tauchte ihn in ein sanftes rot, dass viele Menschen als „romantisch“ und „wunderschön“ bezeichnen würden, doch für Shuya war es nicht so, für ihn sah es aus, als wäre der Himmel blutgetränkt, gefangen im Leid der Menschen… Dieses Leid kannte er zu Gute,… Er hasste Gewalt in jeglicher Form, dennoch wurde er immer und immer wieder mit ihr konfrontiert, als ob sie ihn verfolgen würde, wie ein Wolf der seiner Beute nachjagt und nur auf den Richtigen Moment wartet um zuzuschlagen,… dieser Moment sollte nun gekommen sein…

Der Schnee gab mit einem knartschenden Geräusch unter seinen Füßen nach, klebte an den Sohlen seiner Stiefel und erschwerte Shuya das laufen,… er hasste Schnee, er war kalt, nass und außer seines Aussehens, welches von den unendlich vielen kleinen Diamantensplittern dominiert wurde in denen sich das Sonnenlicht in den schönsten Farben brach, hatte er in Shuyas Augen nichts positives an sich. Obwohl die Landschaft um ihm herum wie ein einziger großer Kristall glänzte empfand er keine Freude. Trostlos schlenderte er weiter, Schritt für Schritt, durch den Schnee, als ihn plötzlich irgendetwas versucht davon abzuhalten, den nächsten Schritt zu tun, einen von vielen. Shuya hielt inne, sah sich um, spürte den kalten neugeborenen Wind, der ihm ihn Gesicht blies und seine Haare schienen ihn folgen zu wollen, weg von hier,… doch weg wovon? Ein Gefühl des Unwohlseins überkam ihn, er fühlte sich leer, doch wieso? Seine Augen schweiften über die weite Ebene, er begann zu zittern, seine Sinne sagten ihm, dass etwas hier nicht stimmte. Vorbei an einigen Felsen und Steinen blieben seine Augen an einer kleinen Baumgruppe haften, dann, ohne das er es wollte, stapfte er auf sie zu. Schritt für Schritt, langsam... Sehr langsam... Je näher er kam desto schwerer fielen ihm seine Bewegungen, doch irgendetwas drängte ihn. Da, wie aus dem Nichts erblickten seine Augen auf dem weißen Schnee Spuren, die hinter einen der Bäume führten, lang gezogene Spuren, Spuren eines Verletzten. Nach und nach kamen Tröpfchen von Blut dazu, dunkles Blut, welches sich in den Schnee gefressen hatte, doch wessen? Ohne jegliche Gedanken wurde er plötzlich schneller, eine gewisse Art von Angst stieg in ihm auf, seine Blicke hoben sich vom Boden ab und er erblickte ein Bild, dass er lieber nie gesehen hätte. „Shuya…“, diese Stimme, sie wurde von dem eisigen Wind an seine Ohren getragen. „…Shuya… hilf mir…“ Er stand regungslos da, blickte hinab auf den gefrorenen und blutüberströmten Körper, der vor ihm lag. „Du,… Dual…“, Shuya warf sich auf die Knie, fuhr durch das kurze, schwarze Haar seines Freundes, welches zerzaust von seinem Kopf hing. Schweiß stand ihm auf der Stirn, wurde Eins mit dem Blut, was aus einer Wunde am Kopf rann. Dual erhob seine Blicke, sah Shuya in die Augen. Eisblaue Augen, weißer Schnee, rotes Blut,… zittern. „Shuya,…“, ein schwaches Lächeln war auf den Lippen des Todgeweihten zu sehen, wenn sich seine Muskeln dabei auch kaum regten. „Was,… Was ist geschehen?!…”, Shuyas Stimme war leise, verwirrt. „…bitte,… erlöse mich,…“ Shuyas hellbraune Augen weiteten sich, sein weißes Haar fiel ihn in Strähnen ins Gesicht, seine Blicke hafteten an seinem einzigen Freund, alles, was er je hatte. „Ich,… ich,… ich kann das nicht…“, er schloss die Augen, kämpfe um einen klaren Gedanken. „Du,… du warst immer stark,… ich weiß, das es schwer ist aber,…“ Dual keuchte, wandte sich ab,… Blut rann aus seinem Mundwinkel, tropfte sein Kinn hinab, suchte sich seinen Weg in die Tiefe. „…bitte,… töte mich,…“ Sein Herz schien stillzustehen, er konnte es nicht glauben, nicht fassen, was geschah hier? Shuya kniff die Augen zusammen, eine Träne formte sich, rann seine Wange hinab, verlor sich im roten Schnee. Er begann langsam zu nicken, holte tief Luft, blickte in das Gesicht seines Freundes, in dessen Augen sich die Schmerzen widerspiegelten, die er zu verbergen versuchte. „O…Okay,…“ Langsam kniete er sich hin, erhob sich, griff an seine Seite und zog sein federleichtes Schwert. Die fast schneeweiße Klinge kam zum Vorschein, schimmerte silbern im Schnee, als wäre sie aus Glas geschliffen. Eine dunkle Wickelung, die leicht ins Blaue stach, vollendete das runde Erscheinungsbild der Waffe, die er immer liebevoll „Icedancer“ nannte. Wie in Zeitlupe führte er die Klinge nach vorne, hielt sie an sie Kehle seines Freundes, schloss die Augen, holte aus und…
Er konnte es nicht tun, seine Bewegungen froren wenige Millimeter vor dem tödlichen Schlag ein, welcher alles Leiden beendet hätte. Shuya öffnete seine Augen, blickte seinen Freund an, welcher leidend auf seinen Tod wartete. „… Ich werde dich nie vergessen Dual,…“, sprach Shuya leise, zu Boden gewandt, verkraftete es nicht länger, seinen sterbenden Freund anzusehen. „Wir werden uns wieder sehen… vertrau mir,…“, Dual musterte seinen Freund ein letztes Mal, hob seine Hand, ballte sie zu seiner Faust und streckte dann Shuya den Zeige- und den Mittelfinger aus. Lächelte. „Bring mir meinen Frieden,…“ Tränen formten sich, rannen zu Boden, verschmolzen mit der Zeit, der Unendlichkeit. Shuya holte aus,… und traf… Die rotgefärbte Klinge fiel zu Boden, versank im einst reinen Schnee, neben ihr landete der leblose Körper, der Shuya immer noch lächelnd anblickte. Mit einer Bewegung schloss er die Augen seines Freundes, deutete eine tiefe Verbeugung an, blickte in den tristen Himmel. „Mögen dir die Könige der Nacht den Weg in die Erlösung zeigen bis auf sich unsere Wege wieder treffen…“, ohne nachzudenken hob er die Klinge auf und führte sie zurück in die Scheide, dann wandet er sich ab und ging, der Schnee würde seine Arbeit schon tun...

In dieser Nacht fand Shuya keinen Schlaf. Der blutrote Mond ließ das Wasser des Baches zu seinen Füßen Erinnerungen an den Tag wecken, welche die frischen Wunden auf seiner Seele schmerzen ließen… Die Narben würden nie heilen… Shuya streckte seine Hände in das eisige Wasser und trank einen Schluck, dann steckte er seinen Kopf ins Wasser in der Hoffnung, seine Gedanken würde davonschwimmen. Gerade als er seine Haare ausschüttelte hörte er leise Schritte hinter sich, drehte sich um, blickte in den finsteren Wald, an dessen Rande ein Rudel dunkler Wölfe vorbeizog. Dual und er, sie waren immer mit diesem Rudel gezogen, trafen sich immer wieder in seiner Nähe, doch das sollte nun zu Ende sein. Ein leises Geräusch riss Shuya aus seinen Gedanken, lies seine Blicke hoffnungsvoll wieder in Richtung des Rudels schweifen, doch es war fort, genau wie sein Freund. Schweigend stand Shuya auf, blickte den Wölfen nach, zu dessen Familie er mittlerweile gehörte, dann setzte er seinen Weg fort, doch nicht dem Rudel hinterher, sondern in entgegengesetzter Richtung, weg von dem Schmerz, weg von den Erinnerungen,… Geleitet von dem roten Mond und seinen etlichen Untertanen begann seine Reise einem alten Traum entgegen, doch diesmal wehrlos, denn seine Waffe nützte ihm wegen der Erinnerungen nichts mehr. Angst ergriff ihn bei ihrem Anblick. „Ich werde unseren Traum verwirklichen, ich werde nach Khorinis gehen, der Stadt, in deren Nähe wir uns irgendwann niederlassen wollten,… wir…“

-Ende-


zugelassen
04.12.2003, 13:53 #2
Shuya
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Rund um Khorinis #14 -
Die Kälte hatte seinen Körper gefangen genommen, doch er ignorierte es, dieses Gefühl von Kälte. Langsam setzte er einen Fuß vor den anderen und schritt so den Weg hinunter, vorbei an einem Wegweiser, der die Aufschrift „Khorinis“ trug. Mit gesenkten Haupt ging er dahin, in Gedanken verloren, seine Umwelt nur beiläufig wahrnehmend. Während der Wind die Bäume am Wegesrand in einem gewissen Rhythmus hin und her schaukelte, ihre Blätter mit sich riss und durch die Lüfte trug näherte Shuya sich seinem Ziel langsam, aber dennoch unaufhaltsam. Ein kleines Rudel Wölfe hatte einen Scavanger am Rande des Weges gerissen und machte sich gerade über seine Beute her, er passierte sie, ohne sich jeglicher Gefahr bewusst zu machen. Seine Gedanken treiben ihn weiter, seine Körper bewegte sich schier von alleine auf die Tore der Stadt zu, die nun schon in Sichtweite waren. Zum ersten Mal seit langem hob Shuya seine Blicke, betrachtete das Tor, blickte zu den Wachen, ging weiter. Der Untergrund wechselte von dem bewachsenen Sandweg zum Pflasterstein, der durch den Toreingang führte.
„Halt!“
Die Stimme der Wache hallte an Shuya vorbei, er ging weiter, blieb jedoch wenige Meter nachdem er an ihnen vorbeigegangen war stehen. Er griff hinter sich, zog „Icedancer“, betrachtete die Klinge, an der immer noch das Blut seines Freundes haftete, als würde es sie nie verlassen wollen. Die noch frischen Erinnerungen durchschossen seinen Kopf, sein Griff lockerte sich, aber er ließ die Waffe nicht fallen. Eine der Stadtwachen hatte ihn mittlerweile erreicht und musterte ihn, dann streckte Shuya seinen zitternden Arm mit dem Schwert in der Hand aus, die Spitze nach unten weisend. „Bitte,… bitte verwahren sie meine Waffe für mich.“ Der Wachmann sah ihn an, nahm dann etwas verdutzt die Klinge an sich, wandte sich zu seinem Freund und zuckte mit den Schultern. „Hier, für die Umstände.“, Shuya knotete einen kleinen Beutel von seinem Gürtel und warf ihm den Wachmann zu, dann schlenderte er ohne weitere Worte hinunter ins Hafenviertel. Das Wasser des Meeres reflektierte das Licht der tief stehenden Sonne in sich und ließ es gülden schimmern, der sanfte Wind ließ schwache Wellen an dem Ufer auflaufen. Shuyas Blicke fielen auf ein kleines Schild, welches über einer Eingangstür hingen und diese als Eingang zu einer Taverne ausschilderten. Ohne lange zu grübeln beschloss Shuya hier die Nacht zu verbringen und sich nach der langen Reise erst einmal wieder zu stärken. Die warme Luft aus dem Inneren fiel ihm entgegen, als er das Gebäude betrat. Er richtete sich auf und blickte sich um. Wenige Läute saßen an den kleinen Tischen und tranken, ein paar plauderten vergnügt,… Shuya ließ sich auf einen Stuhl am Tresen sinken und bestellte ein Glas Wein, der Wirt musterte ihn, kam dann jedoch der Bestellung nach. Während er wartete kramte er in einer seiner Taschen herum und zog einen Beutel mit Apfeltabak hervor, öffnete ihn und begann sich eine Zigarette zu drehen in der Hoffnung, sie würde ihn ein wenig ablenken. „So wirst du dein Laster wohl nie los,…“, dachte er still bei sich als er den ersten Zug nahm und das Weinglas in seiner anderen Hand schwenkte. Dir rote Flüssigkeit erinnerte ihn wieder an das Blut, welches an seiner Klinge haftete, das Blut, was den weißen Schnee gefärbt hatte, das Blut seines Freundes. Shuya schüttelte all die Erinnerungen, Fragen und unzähligen Bilder ab. „Ein neues Leben fängt für dich an Shuya, vergiss endlich deine Vergangenheit,…“, schoss es ihm durch den Kopf und er schwor sich einen Neuanfang zu machen hier in der Nähe der Stadt, die das Ziel von Duals und seiner Reise sein sollte…
05.12.2003, 21:15 #3
Shuya
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Die Stadt Khorinis #23 -
Am Morgen hatte er die kleine Kneipe verlassen und war einsam durch die noch leeren Straßen gezogen, war auf der Suche nach Arbeit, doch das einzige was er anzubieten hatte war seine Musik und sein Gesang. Als die Abendsonne am Horizont dämmerte hatte er sich wieder auf den Weg zurück zur Kneipe gemacht und sich vor ihr niedergelassen, hier gingen genug Menschen vorbei, vielleicht würde ihn hier jemand eine Arbeit bieten können. Die Zeit verrann langsam, der Sand der Zeit fiel zwar wie jeden Tag, doch heute schien er sich dabei mehr Zeit als sonst zu nehmen. Shuya holte seinen Tabak hervor und drehte sich eine Zigarette, steckte sie sich an und blies den Rauch in die kalte Nachtluft hinaus, in dem er sich verlor. „Ach Shuya, mach dir doch nichts vor, wenn du dich weiterhin so anstellt findest du nie Arbeit.“ Er erhob sich und warf die fast noch jungfräuliche Zigarette zu Boden und trat sie aus, dann betrat er die Taverne. In einer Ecke saß ein Musiker, der sein Saiteninstrument neben sich auf den Boden gelegt hatte, er selbst jedoch war betrunken und lag anscheinend erst mal für ein Weilchen auf Eis. „Selbstbedienung…“, dachte Shuya und ergriff das Instrument, setzte sich an einen kleinen Tisch etwas abseits und begann es zu stimmen. Leise Klänge entwichen den Saiten und erfüllten die nähere Umgebung wenn auch noch kaum wahrnehmbar, doch dann, als das Instrument gestimmt war spielte er lauter. Die einzelnen Töne begannen eine Melodie zu formen, einen Rhythmus, der ihn seine Umgebung vergessen lies, „Endless Rain“,… endloser Regen hatte er diese Lied getauft, dieses Lied, was sein Leben schrieb,…
07.12.2003, 21:34 #4
Shuya
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Rund um Khorinis #14 -
Shuya hatte die Stadt verlassen und streifte nun ein wenig durch die näheren Wälder. Das letzte Laub raschelte leise unter seinen Füßen, drückte sich unter seinem Gewicht ein wenig n den weichen Erdboden, bis er zum nächsten Schritt ansetzte. Ziellos trieben ihn seine Gedanken aus der Stadt, die Suche nach Arbeit beschäftigte ihn und somit zugleich auch die Suche nach seiner Zukunft. Er zückte das Saiteninstrument, dass er dem Barden in der Kneipe am letzten Abend abgekauft hatte und begann eine Melodie zu spielen, die ihn seinen weiteren Weg begleiteten sollte. Wind kam auf und stieg in das Lied von Shuya ein, ein Lied, das seine Geschichte erzählte und ihm half, seine Gedanken und Erinnerungen an die letzten Tage zu verarbeiten. Wie die Wölfe auf der Suche nach Nahrung weiterziehen müssen, so zog auch Shuya weiter, jedoch suchte er nach Arbeit, doch das Ziel war das selbe,… überleben. In dem Rhythmus der Musik versunken vergaß er die Welt um sich herum, somit übersah er auch die Lichter am Horizont, die sich mühselig durch das Geäst zu ihm bahnten, als wollten sie ihm vergebens den Weg in eine neue Zukunft weisen…
15.12.2003, 20:25 #5
Shuya
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Onars Hof #14 -
Der Hof. Mit müden Füssen schlurfte Shuya über den Platz, sah sich ein wenig um. Es war ruhig hier, nur aus der Taverne drang gedämpft Lärm.
Er drehte sich einmal um seine eigene Achse, besah sich den Hof genauer, aber viel, bis auf ein paar Häuser schien es hier nicht von Interesse zu haben. Shuya kratzte sich am Hinterkopf. Weiterwandern machte keinen Sinn, er war lange genug durch die Wildnis geirrt. Mit einer Hand nahm er seinen Goldbeutel von seiner Seite, und wog das Gewicht des Goldes darin mit einer Hand. Nicht mehr viel. Niemals genug für einen Schlafplatz. Er nahm seine Laute hervor. Schien so, als müsste er sich sein Bett heute erst verdienen. Hoffentlich gab es in der Taverne ein paar Leute, die für ein Liedchen spendierfreudig waren.
18.12.2003, 20:40 #6
Shuya
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Onars Hof #14 -
Shuya sass in der Taverne, seine Finger glitten über die Saiten seines Instrumentes, erhellten die Luft mit ruhigen Klängen. VErtieft in seine Musik merkte er nicht einmal, dass einige Hofbewohner ihn sogar ein wenig Gold vor die Füsse warfen, sonst waren sie anscheinend nicht gerade sehr spendierfreudig. Das Lied fand ein Ende und Shuya erhob sich, erst jetzt fielen auch ihm die Münzen auf. Mit einer flinken Bewegung lass er das Gold auf und liess es in einen kleinen Beutel an seinem Gürtel wandern, dann schlenderte er zum Tresen. Die junge Frau, die ihm gegenüberstand schien hier wohl das Sagen zu haben. "Sie sind die Wirtin von dieser Taverne, oder junge Lady?" Sie nickte und begann zu lächeln. "Ja, kann ich irgendetwas für sie tun? Ein Bier vielleicht?" Shuya verneinte, dieses Gebräu würde er immer wieder dankend ablehnen, ein eifaches Glas Wasser war es, nach was es ihm jetzt dürstete. "Ich hoffe es macht ihnnen keine grösseren Umstände, aber hätten sie auch Wasser da, eine kleine Flasche würde reichen aber meine Kehle ist trocken vom Singen..." Die hiesige Wirtin verschwand für einen kurzen Moment in einem Nebenraum. Shuya blickte an sich herab. Verführerisch bbaumelte sein Tabak an seinem Gürtel, doch nein, heute wollte er sich seiner Sucht nicht geben. Zu seinem Glück tauchte die junge Dame im näcsten Moment wioeder auf und siehe da, sie trug eine Flasche Wasser bei sich. "Hier bitte,.. ach ja, die geht aufs Hause, immerhin sogen sie hier für ein wenig Stimmung. Mein Name ist übrigends Faith." "Dankesehr,.. Shuya nennt man mich.", erwiederte er und nahm einen Schluck des kühlen Nasses, dann sah er sich ein wenig in der Taverne um.
20.12.2003, 15:52 #7
Shuya
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Onars Hof #14 -
Vertieft in seine Musik vergass er alles um sich herum.... versuchte, die momentane Situation mindestens etwas aufzuheitern und vergessen zu helfen. Doch auch diese Lied kam den Ende, verstummte schliesslich un auch er wurde in die Realität zurück gerissen. Er öffnete seine Augen und blickte auf. Einige Bauern sassen an einem Tisch, versuchten sich gegenseitig abzulenken, andere versorgten ihre Mitmenschen notdürftig. Die meisten schienen anscheinen nur unter Schock zu stehen, doch ncoh wusste niemand, was alles den Flammen zum Opfer gefallen war. Eine Frau setzte sich neben ihn, sank in sich zzuusammen, schlurzte. Shuya war nicht der Mensch, der Mitleid für andere Empfand, aber auch ihn machte die Spannung im Raum ein wenig zu schaffen, wenn auch unbemerkt. Er erhob sich von seinem Platz, wollte sich selbst ein Bild der Szene machen. Sein Instrument bei Faith verwahrend verliess er das Gabäude, blickte in die Flammen des Bauernhauses, sie vor seinen Augen tanzten. Dieses Rot, dieses Rot der Flammen,... die Farbe des Blutes,... die Farbe eines Sonnenaufgangs... eine Farbe als Träger von Zerstörung udn Hoffnung zugleich... Bilder schossen ihn durch den Kopf, er fiel auf die Knie, sah hinab auf seine Hand,... Blut?!... Er erhob seine Blicke, um ihn herum war alles verschneit,... blutgetränkt,... "Dual,... nein, dass kann nicht wahr sein..." Er kniff die Augen zusammen, wollte alles nicht wahrhaben, wollte ihn nicht nochmals verlieren, diesmal würde er kämpfen,... er öffnete seine Augen wieder, doch alles um ihn herum war verschwunden,... Illusionen hatten ihn anscheinden heimgesucht. Das Haus brannte immernoch, doch die Flammen wurden schon kleiner. Verloren tanzten einige Funken um ihn herum, verloren sich in der Luft, alser plötzlich eine Hand auf seinem Rücken spürte. "Ist alles in Ordnung mit dir?"... Er wandte sich um, sah in das Gesicht eines ihm fremden Mannes, nickte kurz. "Ja, es ist alles in Ordnung,..." Shuya erhob sich wieder, holte sein Instument aus der Taverne und lies sich vor derselbigen nieder, sang im Schein des Feuers von ferner Hoffnung und Vergeltung.
21.12.2003, 20:07 #8
Shuya
Beiträge: 104
So wenig erst? Komm, leg noch was druff! -
Alles Gute, erstaunlich wie schnell sich so manches mal Posts häufen ohne jeglichen Spam ;)

Gratulation Gratulation
21.12.2003, 20:43 #9
Shuya
Beiträge: 104
Onars Hof #14 -
Leise raschelte das vom Nebel feuchte Gras unter seinen Füssen, tanzte im sanften Wind um ihn. Getragen von Wind segelten die letzten Blätter der Bäume zu Boden, läuteten entgültig den nahenden Winter ein. Der klare Sternenhimmel mit seinem majestätischen Mond erhellte die Szene ungetrübt. Gelassen schlenderte Shuya durch die Nacht, blickte immer wieder hinauf in den Himmel und hoffte, dass bald der erste Schnee um ihn herum tanzen würde, wie es jetzt die letzten Zeichen des Herbstes taten. In Gedanken stellte er sich die großen Flocken vor, die von einer fast magischen Leichtigkeit schwerelos zu Boden getragen werden würden, sich langsam häuften und somit nach und nach die Welt in ein Meer aus Eiskristallen verwandeln täte,... doch noch war es nicht soweit, noch nicht. Den Geruch des Brandes noch in der Nase entfernte er sich immer weiter vom Hof, wusste nicht, ob und wann er jemals wieder hierher zurückkehren würde und wohin ihn seinen neuen Wege verschlügen. Sicher war, dass dieser Weg, den er nun langsam und stetig zu gehen begann ein bestimmter Weg werden würde, ein Weg ohne seinen Freund,... sein Weg. An einer kleinen Lichtung hielt er an, eine große und alte Weide zierte sie, ließ ihn verlassen und winzig gegen sie wirken. Seine Blicke wanderten an der rauen Rinde hinauf zur Krone, endeten im endlosen Nachthimmel. Er erklomm den stolzen Baum ein kleines Stück und ließ sich auf einem seiner Äste nieder, nahm sein Saiteninstrument zu Hand und ließ seine Finger Melodien aus seinen Träumen spielen, fern ab von jeglichen Problemen, fern ab von der Realität.
05.01.2004, 22:07 #10
Shuya
Beiträge: 104
Onars Hof #14 -
Shuya sah hoch zu Mond, dessen fahle Gestalt am Himmel stand, und zur Erde hinunterstarrte. Sein trübes Licht vermochte den Hof ein wenig zu beleuchten. Graue Wolken bildeten sich vor Shuya's Gesicht, als dessen Atem sich mit der glitzernden Kälte verband. Er strich sich eine Strähne seines schneeweissen Haares aus dem Gesicht, und seufzte leise.
Eine leise Melodie lag in seinem Ohr, noch zu schwach, als dass er sie auf seiner Laute hätte spielen können, eine Melodie, die ihn an vergangene Tage erinnerte.
Eine Wolke zog am Mond vorbei, lies das Licht für einen Moment lang ganz verschwinden. Shuya schloss seine Augen, und legte seine Finger um seine Laute.
Er spielte eine Melodie, die er schon vor vielen Jahren gelernt hatte, während seine Gedanken durch seine Erinnerungen zogen, Bilder vor ihm auftauchten, und wieder verschwanden, er sich mehr und mehr verlor, die Melodie ihn trug, ohne sein zutun die Zeit verging, als mitten im Lied seine Finger stoppten, und die Laute verstummte.
Shuya stand auf, und wandte sich vom Hof ab. Er hatte gehört, dass es eine Sumpfbruderschaft gab, und bei denen wollte er sich umsehen.
06.01.2004, 20:55 #11
Shuya
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Das Sumpflager #19 -
Das war also das Sumpflager, dachte Shuya. Er war müde, und seine Füsse schmerzend. Er bezweiflte, dass er den richtigen Weg gegangen war, zumal sicher nicht den kürzersten. Mehr als einmal war er auf einen Baum geklettert, weil er ein Knacken im Geäst gehört hatte. Er war bei Gott kein Angsthase, doch wollte er es nicht drauf anlegen. Zumal in der Hinsicht hatte er Glück gehabt, kein grösseres Getier hatte seinen Weg gekreuzt.
Gedankenverloren striechen seine Finger über die Laute, als er sich im Kreis drehte, und sich umsah. Ob er wohl irgendwo hier eine Schlafmöglichkeit fand?
Er hoffte, dass sein Geld noch ausreichte, um für eine Nacht ein Bett zu mieten, denn er verspührte wenig Lust, heute noch unter Leute zu gehen, und ein Lied zu spielen.
Aber erst musste er jemand finden, der ihm hier zeigte, was wo war.
06.01.2004, 21:32 #12
Shuya
Beiträge: 104
Das Sumpflager #19 -
Etwas erstaunt sah Shuya zu, wie ein Söldner, der gerade eben am Sumpf angekommen war, kopfüber in ein Wasserfass stieg, und mit den Füssen zum Himmel darin versank.
Shuya runzelte die Stirn. Der Typ würde noch darin versaufen, wenn er sich so blöd anstellte. Der Templer, der denn Söldner so überschwenglich begrüsst hatte, machte jedenfalls keinen Wank, und so stand Shuya auch erstmal da, gespannt, was passierte.
"Ach ja," der Templer drehte sich zu Shuya, "Du bist ja auch noch da. Ich bin Carras."
Der Typ im Fass fing langsam an zu zappeln, und Shuya wollte Carras darauf hinweisen, doch dazu kam er erst gar nicht.
"Willkommen im Sumpf, wie kann ich dir helfen."
Der Typ zappelte immer heftiger.
"Vielleicht solltest du..."
Das Fass fiel auf die Seite, die Gestalt darunter stand auf, das Fass immer noch über den halben Körper.
"Warum ist es denn so dunkel?"
Shuya zuckte mit der Schulter.
"Ein Schlafplatz wäre nicht schlecht."
"Hallo Licht? Wo ist denn der Mond? Oder die Sonne..."
12.01.2004, 22:55 #13
Shuya
Beiträge: 104
Anmeldung - Das Tor zum Sumpflager -
Ich möchte den Brüder des Sumpfes beitreten.
Bin ja mittlerweile im Sumpf, und Carras meinte, er habe die Güte, mich hier ein wenig ein- und rumzuführen.

(edit nach Krieger-B Thx... Freue mich auch schon auf ein paar schöne Postaktionen...)
20.01.2004, 07:52 #14
Shuya
Beiträge: 104
Das Sumpflager #19 -
Leise zupfte er an den Seiten seines Instrumentes. Einzelne Töne verschwammen zu einem ganzen, wurden zur Melodie. Für einen Moment brachten die Töne Licht in die Dunkelheit der Einsamkeit. Shuyas Gedanken wurden von der Melodie fort getragen, seine Hände fuhren wie von selbst über das Instrument.
Grauer Nebel lag über dem Sumpf. Kälte zog über das Land. Es roch nach frischem Schnee, der irgendwo über Nacht gefallen sein musste. Der Fluss des Liedes erinnerte Shuya daran, wie auch sein Leben sich im Fluss befand, wie sich alles im steten Fluss befand, mit der Zeit, die langsam verging und dahin zog, ohne dass man sie halten oder beeinflussen konnte. Ohne, dass man sie zurückdrehen konnte…
Shuya hielt ein, ohne das Lied fertig gespielt zu haben. Gegen seine Gewohnheit zitterten seine Finger leicht, und er sagte zu sich, dass es an der Kälte lag, und daran, dass er heute noch nichts gegessen hatte.
Mit einem leisen Seufzen legte er sein Instrument auf die Seite, und steckte sich einen Glimmstengel an, der nun lose an seinen Lippen hängend vor sich hin rauchte. Eine Weile sass er so da, die Arme vor der Brust verschränkt, so dass er die Hände unter den jeweils anderen Arm stecken konnte. Sein Blick war auf den Boden gerichtet. Rauchen war zwar schön und gut, aber ein richtiges Frühstück konnte das nicht ersetzen…
26.01.2004, 20:15 #15
Shuya
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Das Sumpflager #19 -
Dunkelheit.
Sie hatte sich über die Welt gelegt.
Sie hatte das Licht des Tages in sich aufgenommen, und jegliche Farbe aufgesogen. Graues Zwielicht lag auf dem Sumpf, beschienen von einem kalten, fahlen Mond, der hoch am Himmel stand. Einsam glamm ein kleines, rotes Licht auf, wurde wieder schwächer, glamm wieder auf.
Es war Shuyas Glimmstengel. Langsam lies er den Blick über seine neue Heimat gleiten. Allerdings erkannte er nicht viel, da es wirklich dunkel war. Begleitet von einem tiefen Seufzer fiel der Glimmstengel zu Boden. Funken stoben auf, und erloschen sofort wieder. Shuya setzte sich auf einen Baumstumpf, und umfasste sein Instrument. Beinahe liebevoll strich er über das kalte, glatte Holz. Seine Finger glitten über die Saiten, brachten sie ganz leicht zum Vibrieren, kaum hörbar. Mit einem Mal schlug er härter auf die Saiten, Ton an Ton reihte sich, zu einer Melodie. Sie trug seine Gedanken mit sich, lies sie sich im Kreise drehen, um die Melodie herum, die sich langsam entfaltete, anschwellte, sich ihrem Höhepunkt entgegenstreckte, und...abbrach.
Shuya sass da, über sein Instrument gebeugt. Sein Atem ging schwer. Mit einer langsamen Bewegung stellte er sein Instrument auf die Seite, und zündete sich wieder was zu rauchen an.
01.02.2004, 19:56 #16
Shuya
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Das Sumpflager #19 -
Shuya öffnete seine Augen, wie lange hatte er schon geschlafen? Der leichte Geruch von Sumpfkraut stieg ihm in die Nase,… er erhob sich, zog sich flüchtig ein Hemd über, schulterte sein Instrument, was ihn überall hin begleitete und trat hinaus ins Freie. Obwohl es draußen kalt war fror er nicht, denn seine Gedanken lenkten ihn ab,… wie sie es meist taten. Er schritt durch das Sumpflager, vorbei an Gesichtern, denen er keinen Namen zuordnen konnte, doch mittlerweile war er einer von ihnen. Seine Schritte führten ihn zielstrebig irgendwo hin, doch er wusste nicht das Ziel, liess sie einfach laufen. Plötzlich machten sie halt. Seine Blicke wanderten im Kreis, er sah Männer, die dabei waren sich im Schwertkampf zu üben, hörte wie die Klingen aufeinander prallten und sich schreiend wieder voneinander lösten,… Bilder schossen durch seinen Kopf, diese brennenden Erinnerungen die nicht gelöscht werden konnten,… es war langsam an der Zeit, ihnen entgegen zu treten, sich ihnen zu stellen. Shuya schritt auf einen der Männer zu, unterbrach ihren Trainingskampf und bat ihn um sein Schwert, nur für einen Moment. Der Sumpfbruder gab es ihm und wenn auch zögernd ergriff Shuya den Griff der Waffe, streckte sie in die Luft, zitterte, doch nicht von Anstrengung heraus. Er drehte die Klinge, legte sie dann auf seiner Handfläche ab, spürte ihr Gewicht.
„Eine gute Waffe…“, sagte er dann und überreichte ihn wieder seinem Besitzer, dann wandte er sich ab und ging.
„Dieses Gefühl wieder eine Waffe in der Hand zu haben, es ist seltsam,… aber das Gefühl keine zu tragen ist viel schlimmer,… gar unerträglich,… diese… Hilflosigkeit… Vielleicht sollte ich noch mal von vorne Anfangen,… ja…“, er wälzte seine Gedanken, während er weiter schritt, vorbei an einer kleinen Gruppe, die sich um eine Wasserpfeife versammelt hatte und lachte, bis er plötzlich erneut stehen blieb. Vor ihm lag ein kleines Waldstück, Dunkelheit zwischen den Bäumen, dann vernahm er ein Knacken, eine leise Stimme, die um Hilfe zu bitten schien. Er ging ihr nach, tiefer in den Sumpf hinein, zwischen einigen Bäumen durch, als er es sah… ein kleines Mädchen. Eingeklemmt unter einem umgefallenen Baum lag sie da und drohte im Sumpf einzusinken. Shuya’s Schritte wurden schneller, gerade noch rechtzeitig packte er ihre Hand, zog sie unter Anstrengung heraus.
„Danke Mister…“, murmelte sie leise. Shuya fiel die Kette auf, die sie um ihren Hals trug,… ein schneeweißer Stein an einem dunklen Lederband,… irgendwoher kam er ihm bekannt vor, doch er wusste nicht woher…
„Vielleicht ist es alles nur Einbildung…“, dachte er bei sich, während er das Mädchen mit ihrem langen schwarzem Haar musterte,… sie war höchstens 9 Jahre alt und allein…
„Seltsam,… irgendetwas beängstigt mich…“, ein Ast knackte hinter ihm, ein weiterer zu seiner Rechten, er wirbelte herum, doch nichts war zu sehen.
„Wie heißt du?…“, sprach er leise, fast flüsternd, doch niemand antwortete. Er wandte sich um, doch das Mädchen war fort. Seine Blicke huschten durch das Geäst, doch keine Spur von ihr, auch nicht in dem weichen Boden,… Gerade als er gehen wollte fiel ihm etwas auf, ein kleiner Gegenstand funkelte schwach im Mondlicht,… Shuya schritt zu dem Gebüsch hinüber und las ihn auf,… es war die Kette des Mädchens,… Er wollte sie wegwerfen, alles einfach vergessen, dich irgendetwas hinderte ihn daran,… Mit einer Bewegung liess er die Kette dann in seine Hemdtasche gleiten, machte sich dann auf den Rückweg zum Lager,… in der Hoffnung, die seltsame Begegnung einfach vergessen zu können… doch er wusste, das er es nicht konnte.
01.02.2004, 20:16 #17
Shuya
Beiträge: 104
Rund um Khorinis #15 -
Shuya schlenderte immer weiter,... hatte mittlerweile den Sumpf hinter sich gelassen und wanderte ziellos daher... Er griff nach seinem Instrument, seinem letzten Freund in den kalten Tagen... Er stimmte sie Saiten, liess seine Finger über sie gleiten,... Während er ging begann er vor sich hin zu singen,.. ein Lied, was er lange nicht ehr gesungen hatte,.. den einstigen Anlass wusste er auch nicht mehr, aber es war das einzige was ihm gearde in den Kopf kam...

Der Regen fällt langsam hinab auf mich
Und nimmt meine Tränen mit sich
Ich bin nur ein Träumer der seinen Traum verloren hat
Und noch immer die Zeit vermisst in der er lebte.

So wie ein Traum der zu seinem Ende gekommen ist
Bevor er jemals wirklich beginnen konnte
War die Zeit, die ich an deiner Seite verbracht hatte
Auch nur ein Traum, mit bösem Erwachen.

Wie ein Engel ohne Flügel nie wieder fliegen kann
So wird auch die Vergangenheit nie wieder zurückkehren
Und vielleicht ist es auch egal was wir versuchen dagegen zu tun
Doch ich werde nie die Hoffnung aufgeben wieder zu träumen.

Die bittere Realität hat mich wieder gepackt, in Ketten gelegt
Und trotz ihrer Kälte, brennt der Schmerz in meinem Herzen
Die flüsternde Erinnerung an den Traum, den wir gemeinsam hatten
Scheint durch die Schreie meiner gefangenen Seele bald völlig übertönt.

Vielleicht ist es gut so, dass das Leben uns trennte,
Das der Traum sein Ende vor seinem Beginn fand
Das alles aus war, bevor ich dich verletzten konnte
Um dich nicht zu quälen, wie alle anderen vor dir auch.

Wie ein Engel ohne Flügel nie wieder fliegen kann
So wird auch die Vergangenheit nie wieder zurückkehren
Und vielleicht ist es auch egal was wir versuchen dagegen zu tun
Doch ich werde nie die Hoffnung aufgeben wieder zu träumen.

Den Fluch eines schwarzen Engels mit mir tragend
Dessen Schwingen erst Hoffnung, dann den Tod bringen
Ziehe ich weiter in Ketten gelegt mit dem Traum,
Den ich einst hatte, als ich an deiner Seite lebte.

Ich möchte dir danken, bevor alles sein Ende nimmt,
dafür danken, dass ich einmal lieben durfte,
dafür, dass ich einmal alles vergessen konnte
und dafür, dass mein Leben so mindestens einen Sinn hatte.

Wie ein Engel ohne Flügel nie wieder fliegen kann
So wird auch die Vergangenheit nie wieder zurückkehren
Und vielleicht ist es auch egal was wir versuchen dagegen zu tun
Doch ich werde nie die Hoffnung aufgeben wieder zu träumen…

... Ein Seufzer verliess seine Kehle, dann schulterte er die Laute wieder und verfolgte ziellos den Weg, den sein Schicksal ihn gehen lies.
01.02.2004, 21:35 #18
Shuya
Beiträge: 104
1 Jahr Xion -
Gratulation auch von mir,... wie sich das gehört... *ameinlebenist*
04.02.2004, 12:57 #19
Shuya
Beiträge: 104
Anfragen an die Lehrmeister #2 [SFZ] -
So, der "bewusste Interessent" meldet sich jetzt mal... Ich würde gerne mit Faith zusammen Einhand angehen, also wenn du uns zusammen unterrichten könntest wäre echt super... Zeit ist egal,... so relativ ;), alles nach Faith :D
04.02.2004, 13:07 #20
Shuya
Beiträge: 104
Anfragen an die Lehrmeister #2 [SFZ] -
Ich,.. Sumpfie... iwo,... Was zeichnet mich denn als einer aus,... ich kiffe doch nicht mal,... ich rauche (Tabak),... das ist ein gewaltiger Unterschied ;)...
Schon klar, ich komme dann auch ma so langsam aufn Hof noch a wenig einleben wieder... Naja ich denke mal so:

Zu Faith gewandt
"Hey, dich kenne ich doch,... boah, du hast nen Schwert in der Hand, will auch..."
Sieht zu Angroth
"Du unterrichtest sie, cool ich mache mal so mit,..."

Käme wohl nicht so toll , ich unterhalte mich dann ein wenig im RPG mit ihr darüber und dann sehen wir weiter ^-^

Freue mich schon auf nette Posts... :D

[edit] auch 1+2... thx
04.02.2004, 20:29 #21
Shuya
Beiträge: 104
Onars Hof # 15 -
Langsam sah er kleine Lichter am dunklen Horizont aufleuchten, anfangs nur wenige, dann mehr und mehr. Das Gras gab unter seinen Füssen nach, als er das Gelände von dem Grossbauern Onar betrat. Seine BEine trugen ihn in die Taverne, wo er auch schon gleich die Wirtin erblickte, die er ja bereits kannte.
"Abend...", brachte er leise gar flüsternd heraus, begann sich eine Zigarette zu drehen. Faith sah ihn kurz an, wurde dann aber gleich wieder an einen anderen Tisch gerufen. Sie hatten noch nie viele Worte gewechset, Shuya redete nie viel, es war seine Art. Er zündete das Suchtmittel an, zog langsam an ihm, die Glut glamm auf und erlosch wieder,... leichte Rauchschwaden verliessen seine Kehle. Er spürte ein seltsames Gefühl, griff an seine Tasche und kramte die Kette des kleinen Mädchens hervor, die er vor einigen Tagen gesehen hatte... In Gedanken versunken betrachtete er sie und merkte nicht, dass Faith ihn ansah.
"Die Kette einer Freudin,...?", Faith betrachtete den schneeweißen Stein udn huschte wieder an die andere Seite der Theke, stellte das Tablett ab und wartete auf Antwort.
"Nein,... sie gehörte einem Mädchen,... aber ich will nicht darüber reden...", er steckte die Kette wieder weg, das Gesicht des Mädchens kam ihm wieder in den Kopf gefolgt von einem kurzen Schmerz. er kniff die Augen zusammen, dann klarte sich die Lage wieder auf...
04.02.2004, 20:53 #22
Shuya
Beiträge: 104
Onars Hof # 15 -
Faith hatte wohl Recht,... es wurde Zeit das er wieder Vertrauen in die Waffe gewinnt, sie hatte ihn schon so lange Tage treu begleitet und beschützt,... und sie hatte seinen besten Freund das Leben genommen,...
"Es ist wohl besser so,... es ist vergangen,... die Vergangenheit kann man nicht änder Shuya...", sein Gewissen sprach ihm gut zu, wie schon so oft, aber dennoch trübte es nur seine Laune. Shuya erinnerte sich daran, wie er vor eiigen Tagen weider eine Klinge in der Hand hielt,.. diese gewisse Gefühl von Sicherheit, doch die Angst tief in ihm vor der Macht einer solchen Waffe war zu gross um einfach wieder unbeschwert mit ihr umgehen zu können.
"Hey Shuya, könntest du nicht ein wenig freudige Musik machen,... Tanzmusik oder so,... bitte", dieser bettelde Blick von Faith brachte ihm ernsthaft zum Lächeln,... irgendwie war sie seltsam,... positiv seltsam,... aber den Gefallen wollte er ihr tun. Er packte sich einen Stuhl un setzte sich ans eine Ende der Taverne an einen kleinen leeren Tisch, auf dem er seine Wasserflasche abstellte.
"Aber nur ausnahmsweise,... "Die Ballade des tanzenden Feuers..."", er stimmte einige Noten ein und sang vor sich hin,... einigen der Gäste schien er zu gefallen,... und manche sahen ihn nur so an,... sein Aussehen war ja auch nicht das alltäglichste.
05.02.2004, 06:41 #23
Shuya
Beiträge: 104
Onars Hof # 15 -
Die Sonne erhob sich langsam und majestätisch am Horizont, die Wolken am Himmel verfielen ihrer Schönheit und wurden schamesrot, da sie wussten nie ihrer Pracht gleich zu kommen. Shuya erhob sich und streckte sich, er hatte die Nacht an der alten Weide gelehnt verbracht, denn der Sternenhimmel war trotz der wenigen verbliebenen Regenwolken wunderschön. Das Heulen eines Wolfes schallte aus den Wäldnern an seine Ohren,... Ein Wolf, wie er auch einer war. Shuya fuhr sich durch seine weissen Haare, striff sie zurück, blickte in den Sonnenaufgang.
"Heute soll also der Tag sein, an dem ich wieder Vertrauen ins Schwert gewinne,... das wird ein hartes Stück Arbeit denke ich.", Bilder schossen wie schon unzählige Male durch seinen Kopf, er blickte hinab auf Duals Leiche, sah die Wölfe,... hörte einen Hilfeschrei und wurde somit aus der Bilderflut gerissen.
"Bitte helfen sie mir!!", hörte Shuya eine ihm vertraute Stimme, er wandte sich hektisch um, doch niemand ausser ihm war hier zu sehen. Die Stimme schien aus allen Richtungen gleichzeitig zu kommen.
"Hilfeee!", endlich schaffte er es, ein Gesicht der Stimme zuzuordnen,... es war die des kleinen Mädchens, dessen Kette er immer noch trug,... plötzlich wurde es still, nur die Vögel auf der Weide über ihn sangen dem Morgen ein Willkommenslied. Ein Eichhörnchen huschte über den Platz, blieb kurz stehen und blickte Shuya an. Seine kleine Nase zuckte bei jedem Atemzug, während es ihn nicht aus den Augen liess, Shuya blickte es ebenfalls an, dann rannte es in die hohen Baumwipfel im Wald, schutzsuchend. Am Liebsten hätte Shuya es ihn gleich getan und wäre einfach so zum Schatten geworden, doch er konnte es nicht. Er kramte ein wenig Tabak hervor, betrachtete ihn, steckte ihn wieder zurück. Er war gerade nicht in der Stimmung zu rauchen. Er erklomm mit ein wenig Geschick die grosse Weide und liess sich in ihrer Krone nieder, dann begann er von den Vögeln begleitet den Morgen musikalisch willkommen zu heissen.
05.02.2004, 21:11 #24
Shuya
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Onars Hof # 15 -
Shuya stand erstmal etwas hilflos auf dem Trainingsplatz, während Faith bereits ihr Schwert gezogen hatte,und damit durch die Luft fuhr. Mit einem Seufzer zog Shuya schliesslich auch sein Schwert. Seine Hand zitterte leicht, als er die Klinge gerade vor sich hielt, mit seinem Blick über die Schneide der Waffe fuhr. Er drehte es quer, und sah sein eigenes Spiegelbild im glänzenden Metall, sah sich selber in die Augen.
Erinnerungen wollten in ihm hochkommen. Shuya schloss für einen Augenblick die Augen, versuchte sich zu konzentrieren. Dann machte er mit dem Schwert einen gerade Hieb, kaum mehr als ein hilfloses Stochern. Das Schwert fühlte sich ungewohnt schwer in seiner Hand an, war wie ein Fremdkörper für ihn, ja beinahe wie ein Feind. Wie etwas böses, dunkles, etwas kaltes, tödliches. Was es ja auch zweifelsohne war. Es konnte aber auch ein Retter sein. Eine Hilfe. Es kam immer drauf an, wer das Schwert führte.
Shuya setzte zu ein paar weiteren Schlägen an, die allesamt wohl immer noch etwas ungelenk waren, aber nicht mehr so hilfslos, als würde er mit einem Zahnstocher rumfuchteln.
05.02.2004, 21:58 #25
Shuya
Beiträge: 104
Onars Hof # 15 -
Der Mond stand am Himmel, schien fahl auf den kleinen Trupp herunter, der schwer atmend am Rand der Felder entlangrannte. Die Dunkelheit gauckelte Shuya Bewegungen vor, die sich bald als Busch entpuppten. Sein Herzschlag dröhnte in seinem Ohr. Sein Atem bildete kleine, graue Wolken vor seinem Gesicht, während er einen Fuss vor den anderen setzte. Bald schmerzte ihn die kalte Luft in seinen Lungen, und er meinte Blut in seinem Mund zu schmecken. Shuya wandte seinen Blick zu Boden, konzentrierte sich ganz darauf, nur einen Fuss vor den anderen zu setzen, nicht an die aufkommende Schwere in seinen Gliedern zu denken.
Trotzdem wurde es bald mit jedem Schritt schwerer, die Kraft aufzubringen, weiterzugehen, und nicht dem Drang nachzugeben, stehen zu bleiben, nur für einen Moment.
Und obwohl er das Gefühl hatte, dass seine Lunge bald einfach aufgeben würde, hielten Angroth und Faith vor ihm an, blieben selber schweratmend stehen.
Für einen Moment drehte sich alles um Shuya, bis sein Kopf wieder genug Blut bekam, und er erkannte, dass sie wieder auf dem Trainingsplatz waren.
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