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Das Kastell des ZuX #28
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16.03.2004, 20:17 #76
Ceyx
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Ceyx lag wieder mal im Garten, sein Blick ging zum Himmel. Sterne. Sie waren so wunderschööö...
"Und dann habe ich zu der Primel gesagt: Meine Dame, das finde ich ja ganz toll, aber..."
Ceyx runzelte die Stirn und setzte sich auf, versuchte mit aller Macht die Esche vor sich böse anzuschauen.
"Esche...Willie...oder wie du auch immer heissen magst. Wir haben jetzt die letzten zwei Stunde darüber geredet, wie du deine Blätter geschnitten haben möchtest. Was jetzt folgt, ist die Ruhephase, in der wir beide gemeinsam schweigend zum Himmel starren."
Ceyx legte sich wieder in das kühle Gras.
"Zum Himmel? Soll ich mir etwa die Äste verrenken? Weisst du kleiner, so eine Esche ist nicht..."
Ceyx fuhr auf. "SCHWEIGEND!! Kennst du das Wort?"
"Schweigen. Ja, es gab eine Zeit, da haben ich und die Rosen da hinten kein Wort miteinander gewechselt. Weisst du, an sich sind mir Rosen ja zu schnelllebig. Immer müssen sind mit der Zeit geheee..."
"Sag mal, hörst du mir überhaupt zu? Du sollst die Klappe halten!"
"Klappe? Ich..."
Ceyx stand auf und entfernte sich erstmal von der Esche. Er wollte ja hier nicht aus Wut anfangen, den Garten von Meditat zu verwüsten und machte sich auf den Weg ins Refektorium. Und wenn ihn jetzt noch eine Pflanze schräg anlabberte, würde er sie erwürgen. Ganz einfach.
17.03.2004, 08:59 #77
Aeryn
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Erneut griff Aeryn nach ihrem Schwert und diesmal bekam sie es zu fassen. Fest schlossen sich die Finger um den Griff und ein Blick in ihre Augen ließ ihn deutlich wissen, daß sie die Klinge niemals freiwillig hergegeben hatte und hergeben würde.

Wie Wasser, welches aus rasender Höhe in die Tiefe stürzte, löse sich die gespannte Atmosphäre. Aber ein Hauch blieb. Eine Mischung als Mißtrauen und Neugier schlug ihm entgegen.

Die Kriegerin drehte die Klinge langsam im Fackelschein, dann versenkte sie sie in der Lederschneide am Waffengurt und deutete auf eine kleinen Tisch mit zwei Bänken.

„Niemand stellt mir Bedingungen, Burath,“ vernahm er ihre noch immer wütende Stimme, „doch…“ Aeryn musterte ihn erneut, während ihre Stimme freundlicher wurde, „gewähre ich Euch die Freude mit mir zu trinken!“ und in ihren Augen stand eine natürliche Freude am Leben der ihre gesamte Ausstrahlung durchdrang.
17.03.2004, 10:41 #78
Burath
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"Habt Dank"

Das Leder seines Wams knirschte unter der Bewegung welche den Krieger auf die Bank brachte, wo er sich im Schatten gegen die Wand lehnte und für einen Moment den Augen schloss. Burath genoss diesen Moment der Ruhe und kostete ihn voll aus. Genauso wie das Ale, welches seine Kehle hinab stürzte. Der Jäger seufzte zufrieden und widmete der Frau freundliche Blicke während er den Krug zurück auf den Tisch schob. So saßen sie da, schweigend. Sie beide hatten gekämpft. Kein Kampf mit Schwert, sondern mit Worten. Eine Seltenheit in seinem Leben. Er schmunzelte.

"Ich würde euer Schwert gern singen hören." Das Schweigen wurde schließlich gebrochen. "Ich habe gesehen wie ihr kämpft, wie ihr die Klinge führt und sie tanzen lasst. Aber ich denke ihr könnt es noch besser"

Burath hatte sie nicht angesehen, während er diese Worte sprach, sondern zu einem Korb mit Brot gegriffen und einen Leib herausgefischt. Er hatte seine Worte auch nicht theatralisch in die Länge gezogen. Eine einfache Feststellung, im Schwung mit dem sanft milden Klang seiner Stimme, die den aufkeimenden Glauben einer Provokation zu ersticken versuchte.
17.03.2004, 12:04 #79
Aeryn
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Das Mißtrauen blieb. Ebenso die Neugier.

Die Kriegerin lehnte mit dem Rücken gegen die Wand, die Füße aufgestellt auf der Bank und in ihren Händen der Krug mit Ale, der aus dem Nichts erschienen war. Sein Blick war eisiger Blick war plötzlich freundlich so als wären sie alte Bekannte, welche sich aus den Augen verloren hatten und sich unverhofft wieder gefunden hatten.

Eine Weile herrschte Stille, bis er schließlich schmunzelte und das Schweigen brach.

Die Klinge tanzen lassen.

Wo hatte er sie gesehen? Auf dem Hof, sicher… das Duell gegen Tuan… Der bittere Geschmack der Niederlage breitete sich auf ihrer Zunge aus. Für einen Moment schaute sie in den Alekrug, doch die Kriegerin wußte, daß dieser Geschmack sich nicht mit Ale abwaschen würde. Nur mit Blut und Schweiß…

Diesmal saß er im Schatten, sprach beiläufig, gab sich schweigsam, geheimnisvoll und sah sie noch nicht einmal an, wenn er mit ihr sprach.

Was wollte er von ihr?

Die Klinge tanzen lassen.

Der letzte Mal, als jemand sie um einen Trainingskampf gebeten hatte, und ihre Nackenhaare stellen sich ob der Erinnerung auf, endete es mit einer Entführung. Ihrer Entführung. Was würde diesmal passieren? Schlimmer würde es nicht werden, oder?

Jetzt war es an der Kriegerin zu schmunzeln. Im Gegensatz zu ihm lag ihr Blick die ganze Zeit unverhohlen auf ihm, musternd, abschätzend…

Ihre Wut schien verflogen, wenn auch nicht gänzlich. Das er sie an das Duell erinnerte schien neue Emotionen in ihr zu entfachen und bald konnte Burath nicht mehr erkennen, welches Gefühl ihm galt, und welches ihrer Vergangenheit.

„Gut, Ein Tanz. Ich bin bereit, wenn ihr es seit.“

Ein einfacher Satz. Keine Flockeln, kein falsche Höflichkeit. Die Kriegerin sprach gerade und direkt heraus was sie dachte.
17.03.2004, 12:51 #80
elpede
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Ein neuer Tag hatte vielversprechend begonnen, und um die Mittagszeit stand die Sonne hoch am Himmel. Keine Wolke war weit und breit in Sicht, und es war warm. Der Frühling war nicht mehr weit.

Doch das alles interessierte den Wolfszüchter nicht, als er aus seinem Gästezimmer kam und einen Blick ins Refektorium warf. Er suchte die Hohepriesterin, denn in dem ganzen Wirbel um den Söldner Ceyx, der nun eine lange und steile Karriere als Hofgärtner des Kastells vor sich zu haben schien, hatte elpede vergessen, sie auf den eigentlichen Grund seines Besuches anzusprechen, den Pfeilgiften, die er beziehen wollte. Doch im Refektorium saßen nur Aeryn und Burath und tranken Ale - um die Mittagszeit. Auch Ceyx war dort. Nur meditate nicht.

Also machte elpede sich auf den Weg ins Labor der Hohepriesterin, doch dort war sie auch nicht. Wo konnte sie nur stecken ? Die letzte Idee, die er hatte, war Ceyx. Wenn sie dort nicht wahr, dann wusste er es auch nicht. Also ging er zurück in die Eingangshalle, stieg vorsichtig über den dort schlafenden Dumak und machte sich dann auf in den Hof. Doch auch hier keine Spur der Hohepriesterin. Die war doch nicht etwa heimlich in den Urlaub geflogen ?

Seufzend machte elpede sich wieder auf den Weg ins Refektorium. Er setzte sich neben Ceyx und begann, zu warten.
17.03.2004, 19:48 #81
Ceyx
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Schweigend setzte sich elpede neben Ceyx, der genau soviel sagte, wie als er noch taub gewesen war. Ehrlich gesagt, er hätte im Moment viel darum gegeben, wieder taub zu sein. Oder wenigstens diese Pflanzen nicht mehr zu hören. So interessant es auch war, aber sie labberten ihm die Hucke voll.
"Und du willst wirklich hier bleiben?"
Jemand redete mit ihm. Ceyx knirschte unwillkürlich mit den Zähnen und seine Hand ging zum Schwertgriff. Eine gewaltige Hecke war vor ihm aufgetaucht, eine Hecke, die aussah, wie elpede und wollte in schräg anlabbern....
Nein, es war elpede. Ceyx entspannte sich ein wenig. Es war nur elpede. Vor lauter Sich-beruhigen vergass Ceyx ganz, elpede eine Antwort zu geben.
"Du willst wirklich hier bleiben?" wiederholte dieser die Frage. Ceyx sagte immer noch nichts. Nein, er überlegte sich, ob er mit seinem Zweihänder den Baum fällen konnte, der sich anmasste, ein Ave Beliar zu singen.
Halelujah...
17.03.2004, 19:53 #82
Burath
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Sein Blick traf sich mit ihren rehbraunen Augen.

"Sehr schön"

Burath wollte das Feuer entzünden, wollte es erneut entfachen und in ungeahnte Höhen treiben. Ein gefährliches Spiel. Gleich einer Umarmung mit einem Tiger oder gar dem Versuch einen Pfad zu beschreiten der mitten durch ein Flammenmeer führte. Aber er wollte ihr alles entlocken, jeden Rest Energie aus ihrem Körper kitzeln und beide an den Rand der Erschöpfung treiben. Ja, so sollte es sein. Die Augen des Kriegers bekamen ein gar raubtierhaftes Funkeln, einen Glanz der in diesem Augenblick nicht so recht in das mittlerweile wieder ausdruckslos gewordene Gesicht passen wollte. Das letzte Stück Brot verschwand in seinem Mund.

"Ich erwarte euch draußen vor den Toren. Kommt wann es euch beliebt. Ich werde auf euch warten."

Mit diesen Worten erhob sich der Krieger, nahm den letzten Schluck Ale aus seinem Krug und wandt sich nach einem knappen Nicken ab zum gehen.


Die Flügel wurden wie von Geisterhand aufgeschoben und kalte Luft schlug dem Krieger entgegen, als dieser nach draußen vor die Mauern des Kastells trat. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Nur wenige Augenblicke vergingen und Burath ward eins mit dem Dunkel der Nacht..
17.03.2004, 20:38 #83
meditate
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die magierin war mit dem duft des frühlings aufgestanden und auf der zunge lag der geschmack von honig. sie musste etwas essen.

schnell legte sie ihre leichte hausrobe an und schlüpfte in die pantoffeln. dann öffnete sie weit die kleinen fenster ihres gemaches, damit der frühling auch wirklich weit hinein konnte.

"mal sehn, was wir heute wieder für abenteuer erleben werden."

meditate schlurfte zur treppe. dort angekommen, sog sie die winzigen hochhackigen pantöffelchen lieber aus, denn damit wäre das treppensteigen möglicherweise ein fatales erlebnis geworden. naja, wer eitel sein will, muss sich über solche dinge nicht wundern.

im refektorium war es erstaunlich still. auf dem weg hatte meditate noch den fremden krieger und kurz nach ihm die fremde kriegerin gesehen, aber im saal selbst saßen nur ihr neuer gärtner und sein freund.

"das trifft sich ja wunderbar. zu meiner frühlingsstimmung passt ein gespräch mit einem fachkundigen."
17.03.2004, 20:50 #84
Ceyx
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Meditate setzte sich zu elpede und Ceyx an den Tisch. Sie schien bester Laune zu sein, lächelte ihnen freundlich zu. Was Ceyx' Laune kaum besserte, da der Baum draussen mittlerweile angefangen hatte, eine eigene Vertonung vom Anfang der Welt vorzutragen. Und das auch noch mit Kopfstimme...
"Und, was macht der Garten?"
Ceyx starrte meditate mit grossen Augen an. Sie wollte wissen, was der Garten macht?`
Er geht mir auf den Keks.
Laut sagte er: "Er singt."
"Er singt? Famos! Was denn? Könntest du nicht mitsingen?"
Ceyx' Augen fielen beinahe aus seinen Höhlen. Er sollte mitsingen? Und etwa auch mit Kopfstimme, oder wie?
Elpede rettete ihn davor.
"Bevor du uns hier damit quälst. Ich hab noch ein Abschiedgeschenk für dich."
Meditate schien zwar ein wenig aufgebracht über die Unterbrechung, lies elpede aber gewähren. Dieser zog einen Stengel Sumpfkraut aus der Tasche. "Habe ich selber für dich gedreht." Ceyx entging der verschwörerische Blick elpedes, angesichts des Sumpfkrautes.
Na, sowas nahm man doch immer gern an.
17.03.2004, 20:55 #85
Aeryn
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Der Fremde wandte sich ab und ging. Aeryn´s funkelnder Blick fraß sich förmlich in seinen Rücken. Sein Verhalten war arrogant. Schön, sehr schön, wiederholte sie seine Worte in Gedanken. Schön? Die Zähne der Kriegerin mahlten unruhig aufeinander. Schön? Wenn hier was schön war, dann der Mond, pah, oder die Sterne, oder noch nicht mal die oder Dumak´s Gesang? Dumak! Wo war er überhaupt? Die junge Frau hatte ihn aus den Augen verloren... Elepde ebenso… Wo war er?

In einer fließenden Bewegung stand sie auf. Das Ale rührte sie nicht mehr an. Für den bevorstehenden Kampf brauchte sie einen klaren Kopf. Fast konnte man meinen niemand hätte es angerührt, denn es fehlten vielleicht nur einige Schluck. Die Kriegerin hatte gesehen, was Alkohol aus Männern machte. Sie wurden dick, fett und träge, aber was noch schlimmer war, bereits nach einigen Krügen büßten sie jegliche Fähigkeiten ein, ob nun im Kopf oder in der Hose.

Aeryn schmunzelte und während sie den Gang herunterschritt, wäre sie fast über Dumak gestolpert, der dort mit einer Art Faden in der Hand schlief. Die Kriegerin hatte keineZeit sich über die komische Spannung des Fadens zu wundern, sondern ging weiter. Doch plötzlich hielt sie inne… und drehte sich zurück und kniete neben Dumak nieder und berührte ihn fast schon sanft an der Schulter. Als der Barde die Augen öffnete, mußte es ihm vorkommen, als käme die Rachegöttin persönlich um ihn zu sich zu holen. Aeryn hingegen, ließ ihm kaum Zeit sich zu besinnen. Sie sprach rasch und leise und nur er konnte ihre Worte vernehmen. So sanft, so rauh, voller Wut… und Vorsicht… Eine seltsame Vertrautheit lag zwischen ihnen.

„Dumak, hör mir zu. Ich bin dort draußen vor den Toren des Kastells. Wenn ich nicht zurückkomme…“

Sie sprach den Satz nicht weiter, hoffe er hätte verstanden. Einen Augenblick später erhob sie sich und trat in die Nacht heraus.

Das Spiel begann…
17.03.2004, 21:02 #86
meditate
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meditate legte ihre hand auf den arm des gärtners

"aber doch bitte nicht, wenn eine dame am tisch gerade speisen will. willst du nicht doch lieber singen? ich würde so gern das lied der esche kennen lernen. sie ist schon so alt, sie kann sicher tolle lieder.

wenn ich fertig gegessen habe, können wir gemeinsam rausgehen und du übersetzt mir das lied. singt sie eigenlich leise? singen die blätter im chor zum solo des stammes? singen die äste unterschiedliche stimmen? ich will so viel von dir lernen!"

ganz verzückt sah meditate dem gärtner in die seltsamen augen, während sie sich ein honigbrötchen nach dem anderen in den mund schob.
17.03.2004, 21:12 #87
Ceyx
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Ceyx sah den Stengel traurig an. Aber wo Meditat Recht hatte, hatte sie Recht. Sie war am Essen, und da rauchte man nicht. Wenn sie dann nach draussen gingen, sah die Sache doch schon ganz anders aus, oder?
Also steckte er den Stengel ein, vorerst.
Meditate mampfte fröhlich weiter und sah Ceyx erwartungsvoll an. Er seufzte innerlich.
"Nein, die Blätter singen nicht, ich glaube nur der Stamm." Und zwar falsch. Er trifft nicht einen Ton. Das wollte er Meditate lieber nicht sagen. Er merkte, welche Freude sie am Garten hatte.
"Faszinierend. Und was für ein Lied?"
"Verschiedene."
"Der Baum singt nicht den ganzen Tag dasselbe Lied?" Ceyx schüttelte den Kopf und schielte auf den Teller von Meditate. Viel war da nicht mehr.
"Von was singt er?"
"Von allem möglichem. Beliar, dem Anfang der Welt, Regen, Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen."
Meditate's Teller war leer. Ceyx sprang auf und bot ihr, seine Hand an.
"Darf ich sie nun zu einem Spaziergang einladen?" Auf dem ich mir genüsslich mein Sumpfkraut zu Gemüte führen werde.
17.03.2004, 21:50 #88
meditate
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"so, ich bin fertig. wir können uns auf den weg machen."

die magierin tupfte sich den mund und die honigbeschmierten finger an einer serviette ab und stand dann auf.

"lass uns mal raus gehn. und dann sing mir vor, was der baum singt."
17.03.2004, 22:02 #89
elpede
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Heimlich war elpede an diesem Nachmittag nochmal in das Labor der Hohepriesterin geschlichen. Sie musste vergessen haben, es zu verschließen, jedenfalls war es offen gewesen.

Rasch hatte elpede die Überreste der Brühe gefunden, dessen Dämpfe Ceyx vor einigen Tagen eingeatmet hatte, und noch viel rascher hatte er etwas davon mit seinem Sumpfkraut vermengt. Zwar war ihm das nicht besonders gut gelungen, aber Ceyx würde davon später in seiner Gier nach frischem Sumpfkraut hoffentlich nichts bemerken. So hatte er das Sumpfkraut zu einem handlichen Stengel gedreht, den er in seiner Tasche verstaut hatte. Dann war er aus dem Labor schnell wieder ins Refektorium gelaufen, in der Hoffnung, dass ihn niemand dabei gesehen hatte.

Jetzt folgte er Ceyx, der den Stengel eingesteckt hatte, und der Hohepriesterin hinaus in den Hof. Nun würde sich bald zeigen, ob das Zeug wirkte, oder nicht.
17.03.2004, 22:16 #90
meditate
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die luft war wundervoll. dass dieser instinktlose gärtner gerade jetzt einen qualmenden und eklig riechenden glimmstängel ansteckte, gefiel meditate zwar nicht besonders, aber sie nahm es hin. so einen beseelten menschen sollte man nicht verärgern.

"du meinst, nur der stamm singt? vielleicht sind die blätter zu leise? du solltest mal etwas im baum nach oben klettern. vielleicht sind sie ja doch ein chor?

ich habe jedenfalls oft den eindruck, dass die blätter miteinander wispern."

meditate befahl den dämonen, mehr licht im hof zu schaffen und lehnte sich an eine der steinvasen, die hier neuerdings herumstanden.
17.03.2004, 22:27 #91
Ceyx
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Ceyx verlies das Reflektorium mit Meditate zusammen.
"Jaaa, das Lied." er räusperte sich und steckte unaufällig das Sumpfkraut an. Meditate schien es nicht entgangen zu sein, doch sie sagte nichts dazu.
"Das Lied...."
Er nahm einen Zug.
Schmeckte gut.
"Das Lied..."
Wirklich gut. Noch ein Zug. Sein Gehirn war tot. Eindeutig. Die Welt hatte sich verändert. Rosaroter Schnee rieselte vom Boden gen Himmel, ein Weihnachtslied auf den Lippen. Die Schneeflocken trafen sich mit den Sternen am Himmel und tanzten mit ihnen, ein Fest der Formen und Farben. Die Grillen zirpten gemeinsam das Orchester und Ceyx' Lieblingsbaum gab eine alte Volksweise zum besten. Das nächste, woran Ceyx sich erinnern konnte, war der Boden, der auf ihn zusprang und hart gegen sein Gesicht prallte. Mühsam drehte er sich auf den Rücken. Der Boden unter ihm drehte sich dabei mehrere Mal, so dass Ceyx mühe hatte, liegen zu bleiben, und nicht einfach die nächste Klippe runter zu rollen. Er sah wieder zum Himmel. Der Mond grinste frech, weil mehrere Sterne aus dem Takt gekommen waren und nun ein heilloses Durcheinander herrschte. Mehrere Schneeflocken zogen wutentbrannt davon und krachte im vollen Lauf gegen die Sonne, die hinter dem Horizont hervorschaute, noch die Schlafmütze auf dem Kopf, und verglühten dabei. Der Mond wiederrum fand das nicht witzig und stürzte sich auf die Sonne.
Ein Gesicht schob sich in sein Sehfeld.
"Halloo Frau Hohepriesterin!"
"Alles in Ordnung?"
"Joaa..wie immer...ich werd jetzt mit den Blätter reden und sie zu den Schneeflocken befragen, Chef..."
"Vielleicht solltest du das besser nicht.."
Doch Ceyx war schon wieder auf den Füssen, wieder auf dem Boden, nahm wieder einen Zug (irgendwie hatte er es geschafft, seinen Joint die ganze Zeit in der Hand zu behalten), wieder auf den Füssen und wankte auf den Baum zu.
"Tag Baum...ich muss mit deinen Blättern reden." Er schwang sich nach oben, doch der Ast wich ihm aus und er landete auf seinem Hintern. Zweiter Versuch. Beinahe hätte er es geschafft, wären da nicht gerade n Haufen gelber Chocobooo...Scavengers an ihm vorbeigerannt und hätte sich nicht über die Klippe gestürzt. So war er ein wenig abgelenkt und landete wieder auf seinem Ars..lerwetesten.
Dritter Versuch. Ein Ast. Noch einer. Noch einer. Mit der Anmut eines Trolles kletterte Ceyx nach oben, bis er ganz oben in der Krone des Baumes stand. Die Welt stand still. Sonne, Mond und Sterne, alle starrten ihn an, wie Ceyx seine Arme zum Himmel erhob und seine Stimme über die Erde senkte.
"ICH BIN DER KÖNIG DER WEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE."
Scheissast. Er lies nach. Ceyx fiel. Die Welt drehte sich. Wurde schwarz.
17.03.2004, 22:35 #92
Burath
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Ein schabender Laut inmitten tiefster Dunkelheit. Er passte nicht hier her. Nicht zum Heulen der Wölfe und auch nicht zum Lied des Windes. Doch er war da, der Klang des Schwertes. Der Mond strahlte hell über dem Land und brach sein Licht an der blankgezogenen Klinge, reflektierte helle Strahlen und wies Aeryn den Weg zu ihrem Gegner. Der Krieger hatte seine Stellung verraten und den Schutz der Dunkelheit aufgegeben. Er hatte gewartet, nicht lang, dennoch war es ihm wie eine Ewigkeit vorgekommen. Die hitzige und freudige Erwartung auf einen bevorstehenden Kampf durchflutete ihn, spannte jede Muskelfaser in seinem Körper und presste das Blut durch seine Venen. Der Griff seines Schwertes schmiegte sich in seine Hand, wurde eins mit ihm..

Burath brauchte die Kriegerin nicht zu sehen. Er hatte ihr geistiges Abbild vor seinem Auge. Die schlanke aber muskulöse Gestalt, das lange Haar .. die rehbraunen Augen. Er spürte förmlich, wie sie sich näherte, hörte Geäst unter ihren Stiefeln knacken. Die Klinge surrte leise durch die Luft, schlug die ersten Töne des Gesangs an und kam erst wieder in einer Linie zu seinem rechten Bein zur Ruhe. Der entscheidende Augenblick nahte. Im Schatten, der sein Gesicht verbarg, hätte man ein Lächeln vermuten können. Das Feuer. Er fühlte die Hitze, spürte das warme Kribbeln unter seiner Haut. Es war nah.


"Der erste Schlag gebührt euch!"

Der Krieger ging in Kampfstellung. Seine grünen Augen funkelten gespenstisch..
17.03.2004, 22:37 #93
meditate
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"oh nein, doch nicht auf den kopf! hilfe!!!"

schnell rief die magierin einen dämonen, damit er den abgestürzten in ein krankenzimmer bringen konnte.

"ich finde, darüber müssen wir noch mal reden"

bemerkte sie sehr giftig zu elpede, der dem gärtner den ganz und gar verderblichen sumpfkrautstängel gegeben hatte.

"alles wird wieder gut, du blumenflüsterer."

meditate begleitete den dämonen höchstpersönlich, der den abgestürzten auf seinen händen trug.
17.03.2004, 22:52 #94
elpede
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Das Zeug hatte fantastisch gewirkt. Ceyx war im wahrsten Sinne des Wortes vom Ast geflogen. Alles lief perfekt. meditate sollte ruhig reden, Ceyx würde mit Sicherheit keine Pflanzen mehr singen hören und wieder vollkommen in Ordnung sein, wenn er aufwachte. Zumindest hoffte elpede das. Ausgeschlossen war es ja nicht, dass etwas schiefgegangen war. Man wusste ja als Laie nie so genau, was die Substanzen einer Alchemieküche so bewirkten. Obwohl, bei meditate hatte elpede den Eindruck, dass sie es selbst als Alchemistin nicht so genau wusste. Na ja, wenn Ceyx jetzt Hörner wuchsen - egal, die konnte man absägen oder rausreißen, hauptsache, er war wieder normal.

So folgte elpede dem Dämon, der den schlafenden Ceyx trug, und der Hohepriesterin zu einem der Krankenzimmer, die in der Nähe der Unterkünfte lagen.
18.03.2004, 09:13 #95
meditate
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meditate hatte die ganze nacht am krankenbett ihres gärtners gesessen und in einem pflanzenbuch gelesen, dass ihr einer der dämonen bringen musste.
"die sprache der blumen". sehr interessiert hatte sie es durchgeblättert, dann aber verärgert festgestellt, dass das nur eine metapher war und das buch sich gar nicht mit sprechenden pflanzen befasste.

verärgert wollte sie es erst weglegen, fand aber dann doch gefallen an den ausführungen des schreibers, der meinte, pflanzen könnten auch ohne sprache durchaus ihren empfindungen ausdruck geben. eben auf grund ihrer speziellen ausdrucksmöglichkeiten, farbe, geruch und kraft.

der gärtner schien sich gesund zu schlafen. die beule hatte sie schnell geheilt und eine zerrüttung des gehirns war nicht anzunehmen. meditate hatte ihm die hände aufs haupt gelegt und mit ihren mentalen fingern sein gehirn durchwandert. es war alles wie es sein sollte. das gehirn war wohlgeordnet und er würde keinen schaden zurück behalten
18.03.2004, 10:33 #96
Aeryn
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Aeryn griff an ihren Waffengurt und löste ein Lederband, welches sie um das dichte Haar schlang, im Versuch es zu bändigen, auf das es ihr ihm Kampf nicht ins Gesicht fallen würde.

Ein heller langgezogener Laut, klagend, rufend, durchbrach die gespenstige Stille. Elpedes Wölfe, schoß es Aeryn durch den Kopf. Sie waren hier im Wald vor dem Kastell. Auf eine nicht greifbare Art und Weise war dieser Gedanke beruhigend, gleich Elpedes Stimme.

"Ich habe dich nicht von hier fortgetragen, damit du da weitermachst, wo du aufgehört hast, sobald du wieder laufen kannst."
- Elpede –

Seit diesem Abend hatten die beiden kaum ein Wort miteinander gewechselt. Jetzt da sie glaubte zu verstehen, was er gemeint hatte, bereute sie ihre abweisende Art.

Doch ihr blieb nicht viel Zeit sich Gedanken darüber zu machen. Ihr Blut war bereits viel zu heiß und die klaren Gedanken verschwammen im Rausch des bevorstehenden Kampfes.

Dort stand er.

Wieder verbarg er sein Gesicht im Schatten vor ihr. Wieder sprach er arrogant…

"Der erste Schlag gebührt euch!"
- Burath -

Der Körper der Kriegerin spannte sich an. In einer fließenden Bewegung verließ ihre Klinge die Lederscheide und wurde zu einer natürlichen Verlängerung ihres Armes.

„Rede weniger, sondern kämpfe!“

Er spürte den Hauch des Feuers in ihrer Stimme, Wut genährt durch sein Verhalten… aber auch Freude… Freude auf den Kampf… auf den Tanz… es war wieder ein Spiel… und sie würde ihm zeigen, daß die es beherrschte.

Mit einer schnellen Kombination von Schlägen griff sie an.

„… tanz, Burath tanz…“
18.03.2004, 11:43 #97
Dûhn
Beiträge: 290

Eine weitere Seite des alten, vergilbten Bandes wurde von schwieligen Fingern umgeblättert und vorsichtig abgelegt.
Dûhn saß an seinem angestammten Platz in der weiten, gespenstischen Bibliothek des Kastells und führte sich ein uraltes Buch über Taktik und Strategie zu Gemüte. Sein andauerndes Training hatte sich bis jetzt auf die Körperliche Komponente beschränkt. Ausdauer, Koordination und Kraft waren bereits im Überfluss vorhanden (mit der Koordaintion haperte es nocht etwas, wie er sich eingestehen musste), doch der eigentliche Kampf fand im Kopf statt, vor während und nach dem Gefecht.
Ein Krieger der seine Berufung mit Leib und Seele ausübte befand sich nie ausserhalb eines Gefechtes, war nie träge, leichtgläubig und unaufmerksam.

Mit einem entnervten Seufzer realisierte der Reise das er einiges zu lernen haben würde.

Die Lektionen waren nicht einfach und erforderten nicht nur Disziplin und Improvisationstalent sondern auch eine gute Portion Geistesgegenwart; doch war Dûhn zwar von Zeit zu Zeit etwas langsam...aber keineswegs dumm. Seine Studien gingen rasch voran, viel schneller als seine, relativ uninteressanten, Nachforschungen über die Geschichte Myrtanas.

Ein Kracken das wie ein zerberstender Schiffsrumpf klang, hallte durch die Bibliothek als der Koloss sich streckte. Langsam aber sicher wurde es Zeit für einen kleinen Spaziergang. Er wollte schließlich lernen und nicht einrosten.
Schwungvoll erhob sich der hühnenhafte Schwarzmagier und fegte dabei ein paar Notizen von seinem Tisch. Ungeachtet dessen schritt er energisch auf das bläulich glänzende Portal zu und trat, mit ein kleinen Sprung, hindurch.
18.03.2004, 12:05 #98
Dûhn
Beiträge: 290

Der Riese bewegte sich schnell durch die Gänge des Kastells, schneller als man es bei einem Mann von seiner Größe vermutet hätte. Während er, halb joggend, halb rennend, duch die Gänge der Festung striff, schlug er den Weg zur Krankenstation ein. Den Dämonen zufolge war dem neuen Gärtner gestern ein grausiger Unfall wiederfahren. Der Hühne war zwar der festen Überzeugung das der kleine Mann in der Söldnerrüstung nicht mehr alle Sumpfkrautstengel in der Wasserpfeife hatte, doch irgendwie war ihm der sogenannte 'Pflanzenflüsterer' sympatisch.

Jemand der mit Pflanzen reden konnte hatte doch bestimmt viele interessante Sachen zu erzählen? Vielleicht konnte er ihm sogar verraten warum das Sumpfkraut die Menschen so lustige Dinge sehen lies und warum der Hopfen dem Bier einen so wunderbaren Geschmack verlieh?
Fragen die der Aufklärung bedurften!

Die beschlagenen Sohlen seiner Kampstiefel stampften noch einmal hart auf, da stand der Hühne auch schon vor der Türe des Krankenzimmers. Vorsichtig stieß er die Türe auf, um den armen Gärtner nicht zu wecken.
Auf einem Stuhl neben dem Bett des, ganz und garnicht zerschlagenen Gärtners, saß Meditate und blätterte Gedankenverloren in einem kleinen Büchlein. Als sie aufblickte und ihr Blick auf den Riesen fiel hob sie kurz eine Augenbraue und musterte den Koloss von oben bis unten.

Kleinlaut zuckte Dûhn mit den Schultern.
"Was denn, meine Hohepriesterin? Ich wollte nur nach dem neuen Gärtner sehen."
Nachdem auch er sich einen Stuhl besort hatte lies er sich neben der Hohepriesterin nider und stupste Ceyx vorsichtig mit einem kräftigen Finger an die Wange.
"Wie geht's ihm? Hab da noch einige wichtige Sachen die ihn fragen will. Man trifft ja schließlich nicht jeden Tag jemanden der mit Grünzeug plaudern kann, hm?"
18.03.2004, 12:35 #99
meditate
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"das war ja auch meine intention. unsere dämonen machen zwar alle arbeiten mustergültig, aber ob sie es schaffen, den blumen wirklich ein zuhause zu schaffen, so wie sie es wollen, wage ich doch stark zu bezeifeln. ich denk einfach mal, dass dämonen und blumen nicht nur welten voneinander entfernt sind sondern welten und noch mal welten. woher sollten dämonen wissen, was pflanzen wissen? immerhin kehren pflanzen nicht ein in beliars reich."

nachdenklich fügte sie noch hinzu

"wär denn wohl auch eher ein misthaufen oder wie man neuerdings sagt, wär dann das ganze totenreich ein einziger kompost."

sorgsam betupfte sie dem schlafenden die stirn mit einem feuchten tuch.

"wollen wir in die sonne gehn? ich bin schon ganz ausgebleicht und denke, ein bisschen sonne täte mir gut. du bist ja sehr schon zerknuspert, wenn man deine haut so ansieht. das ist sicher ziemlich schmerzhaft, wenn die haut ihr natürliches weiß gegen dieses bäuerliche braun eintauscht? hat das braten nicht schrecklich weh getan? deine haut sieht aus wie die einer lecker gebratenen ente."

als sie den entsetzten blick des hühnen bemerkte setzte sie begütigend hinzu

"ich könnte das heilen, wenn du willst?"
18.03.2004, 13:07 #100
Dûhn
Beiträge: 290

Eine Ente?! Meditate dachte das er aussah wie eine...lecker gebratene Ente?
"Äh...nein, nein, meine Hohepriesterin, das ist schon in Ordnung! hat auch nicht weh getan, ansonsten würden die bauern auf den Feldern ja pausenlos schreien."

Vorsichtig legte Dûhn eine Hand auf Meditates Schulter und führte sie sachte vom bewusstlosen Gärtner weg. Es wurde Zeit, das die Hohepriesterin sich ein wenig Bräune zulegte. Auf dem Weg in den Innenhof dämpften die dicken Teppiche der Festung die Schritte der beiden schwarzgewandeten Gestalten.

"Ist normal das man so....verknuspert wird wie ich wenn man pausenlos draußen rumsteht. Bin eben mehr der Naturbursche als ne Kellerassel. Hab ihr nie das Bedürfnis mal über die Felder zu rennen und euch mal so richtig zu verausgaben? Oder euch einfach nur zu sonnen?"

Im Atrium angekommen steuerte der Riese zielgenau den Platz unter der alten Esche an und ließ sich schwer auf die Steinbank plumpsen.
"Dabei seid ihr doch so oft hier draußen? Oder?"
Der Riese schaute die Hohepreisterin mit großen braunen Glubschaugen an.
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