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Kitiara sah die Amazone an. Das war sie also, die Königin der Amazonen. Kitiara hatte sie schon mehrmals gesehen, als sie sich mit der anderen Amazone unterhalten hatte und auch, als sie mit den Männern vor dem Lager geredet hatte. "Ich danke euch, eure Hoheit." Kitiara verbeugte sich tief, wie sie es gewohnt war von der Zeit, als sie noch bei ihren Eltern gelebt hatte. Damals waren sie auch einmal im Schloß des Königs gewesen.
Dann sah sie wieder auf. "Leider habe ich noch nie einen Scavenger gesehen. Ich war immer in der Burg gefangen und habe nichts von der Welt draußen gesehen, bis ich floh. In der Gegend, wo ich früher lebte gab es auch keine Scavenger. Aber ich habe einmal davon gehört." Kitiara sah sich um. Sie war auf einmal ins allgemeine Interesse der Amazonen gerückt und das behagte ihr nicht besonders. "Was die wohl über mich denken", dachte sie.
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Sie wand sich dem dem kleinen Teil des Hofes zu, auf dem die Amazonen trainierten. Ihre Bewegungen waren geschmeidig und schnell, präzise und tödlich. Sie fand es beeindruckend, wußte gleichzeitig aber auch, dass sie selbst wohl nie so gut mit dem Schwert würde umgehen können. Dafür war sie einfach nicht geschaffen. Außerdem würde sie wohl jedes Mal, wenn sie ein Schwert in die Hand nahm daran denken müßen, was sie angerichtet hatte, als sie zum ersten Mal eines in die Hand genommen hatte.
Eine Weile schaute sie den Amazonen zu, die so sehr in ihre Übungen vertieft waren, dass sie sie gar nicht bemerkten, dann wand sie sich um und wollte die Königin suchen. Bestimmt wußte sie eine Aufgabe für Kitiara, denn diese kam sich nutzlos und entbehrlich vor. Sie betrat das große Gebäude, in dem sie die Königin vermutete, doch dort fand sie sie nicht. Als sie nachfragte erfuhr sie, dass die Königin zusammen mit Nellas, mit diesem Namen konnte sie nichts anfangen, das Lager verlassen hätte.
Kitiara nickte bloss. Dann würde sie noch etwas warten müßen...
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Kitiara hatte ihr Zimmer früh verlassen und hatte sich weiter im Lager umgesehen. Inzwischen fand sie sich bereits gut zurecht. Als sie auf den Hof kam, bemerkte sie sofort die allgemeine Unruhe und auf Nachfrage erfuhr sie, dass ein Mann es gewagt hatte, sich ins Lager zu schleichen und jetzt gerade vor die Königin gebracht wurde. "Warum sie ihn nicht direkt tötet weiß ich auch nicht", meinte die Amazone noch zu ihr, bevor sie sich entfernte.
Schnellen Schrittes betrat die Anwärterin das große Gebäude. Ihre Neugier hatte sie einmal wieder unter Kontrolle und sie wußte, dass sie eigentlich besser draußen geblieben wäre, doch nun war es zu spät. Ihre Füße trugen sie immer weiter in das Gebäude hinein und dann war sie im Thronsaal. Sie blieb ganz außen am Rand des Saales stehen und beobachtete das Geschehen lieber aus der Ferne. So war es auch unwahrscheinlicher, dass sie entdeckt wurde.
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Kitiara erwachte, als das Licht der Sonne durch ihr Fenster schien und ihre Strahlen sie sanft weckten. Langsam schlug sie die Augen auf und richtete sich auf. Es war ein schöner Tag, er sprach dem Hohn, was die Amazonen gestern noch getan hatten. Auch Kitiara hasste die Männer, doch sie konnte nicht verstehen, weshalb die Königin und diese andere Amazone dies gestern getan hatten.
Sie stand auf und kleidete sich an, in ihrem Kopf wirbelten noch immer die Gedanken durcheinander. Sie brauchte etwas Ruhe. Doch hier, umgeben von den anderen Amazonen, konnte sie diese Ruhe nicht finden. Sie nahm sich noch etwas Proviant und verließ das Lager dann gehn Westen.
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Kitiara hatte das Lager der Amazonen verlassen und wanderte nun über die weite Ebene. So gefiel es ihr schon viel besser. Hier war es ruhig und niemand war da, der sie in ihren Gedanken hätte stören können.
Oft fragte sie sich, was gewesen wäre, wäre der Fremde nie zu ihnen gekommen. Oder wenn er sie nie gesehen hätte. Doch es kam immer nur ein Schluß aus diesen Fragen: Was passiert ist, ist passiert, und daran ist nichts zu ändern.
Dieser Gedanke erfüllte sie mit großer Trauer. Vielleicht war es ja ihr Schicksal gewesen, den Mann zu töten und später von Gomez zu fliehen, doch wenn es so war, dann hasste sie ihr Schicksal.
Die Sonne versank inzwischen hinter den Bergen weit im Westen. Sie mußten wohl schon hinter der Barriere liegen, doch das kümmerte sie im Moment reichlich wenig.
Denn ein Dorf trat in ihr Blickfeld. Es war nur klein und die Hütten dort waren aus Holz gebaut, doch es war ein Dorf, daran blieb kein Zweifel. Sie freute sich. Zum ersten Mal seit langer Zeit würde sie vielleicht auf normales Volk treffen und nicht diese Spinner aus dem Alten Lager, die Frauen versklavten und nichts als Erz im Kopf hatten.
So ging sie den Weg zu diesem Dorf hinab und betrat dieses vorsichtig. Sie wußte ja nicht, was sie erwartete.
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Kitiara betrat vorsichtig das Dorf und sah sich zu allen Seiten um. Niemand war zu sehen. Das war auch gut so, sie wollte sich erstmal etwas umsehen, bevor sie vielleicht mit jemandem von hier sprechen würde.
Außerdem war sie sich noch immer nicht sicher, ob ihre Freude nicht etwas überfrüht war. Die Hütten hier ähnelten sehr denen aus dem Alten Lager, dem Ort der Kolonie, den sie am meisten hasste. Hoffentlich würde sich dieser Verdacht nicht bewahrheiten.
Langsam schlich sie weiter und sah um die nächste Ecke, doch noch immer war niemand zu sehen.
Vielleicht war das Dorf ja auch verlassen? Aber das war jetzt egal. Sie ging langsam weiter und sah sich weiter um. Die Hütten waren zum größten Teil nur schlecht zusammengebaut, nur wenige unter ihnen sahen so aus, als würden sie einen Sturm überstehen.
Wo war sie hier hingeraten?
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Kitiara schlich weiter durch das Dorf. Sie hatte niemanden gesehen. Vielleicht war es ja auch verlassen, aber daran glaubte sie nicht.
Sie erreichte einen großen Platz, auf dem ein kleiner Brunnen stand. Erschöpf ließ sie sich zu Boden sinken und lehnte sich an den kühlen Stein des Brunnens.
Weshalb hatte sie hier noch niemanden gesehen? Wo waren die ganzen Menschen, denen die vielen Hütten gehörten? Aber im Moment war sie einfach zu müde, für diese Frage eine Antwort zu finden.
Nach einer Weile erhob sie sich und kurbelte den Eimer des Brunnens nach oben. Das kühle Wasser tat ihr gut und gab ihr neue Kraft.
Es schien so, als hätten sich nicht nur ihre Beine erholt, sondern auch ihr Gehör, denn plötzlich konnte sie Hammerschläge hören.
Leise schlich sie auf das Geräusch zu und nach einiger Zeit konnte sie sehen, wer diese Geräusche verursachte. Ein Mann, er trug keine Rüstung des Alten Lagers, wie sie beruhigt feststellte, hämmerte mit einem schweren Hammer auf einem glühenden Stück Eisen herum.
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Kitiara sah den Mann noch immer skeptisch an. Er schien freundlich zu sein, doch sie hatte gelernt, dass Freundlichkeit oft nur eine Maske war, die die Menschen an- und auszogen, wie es ihnen passte.
Doch wollte sie auch nicht einfach so stumm hier herumsitzen. Warum sie mitgekommen war wußte sie auch nicht so Recht, aber nun war es auch egal.
"Mein Name ist Kitiara. Ich bin neu hier. Wie heißt dieses Dorf? Und hier gibt es Gardisten? Es gehört doch nicht etwa zum Alten Lager, oder doch?"
Sie hoffte es nicht, denn wenn es so war, dann war sie ohne es zu wissen in die Höhle des Löwen gegangen.
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Kitiara schlich sich in dieser Nacht aus der Hütte. Die Tür war zwar abgesperrt, doch durch ein Fenster konnte sie entkommen. Sie war wirklich ohne es zu wissen in die Höhle des Löwen geraten, ohne es zu wissen.
Aber eigentlich war der Schatten ja ganz nett zu ihr gewesen. Vielleicht würde sie später noch einmal zurückkommen und sich bei ihm bedanken. Fürs erste wollte sie aber lieber zurück ins Amazonenlager.
Leise huschte sie von Schatten zu Schatten, um nicht entdeckt zu werden und so ließ sie nach kurzer Zeit das Dorf hinter sich.
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Kitiara kam zurück ins Amazonenlager. Zum ersten Male wußte sie es wirklich zu schätzen, was sie hier hatte. Vor allem aber, dass es hier keine Schatten und Gardisten gab. Sie schallt sich noch immer eine Idiotin, dass sie so ohne weiteres mitten ins Dorf des Alten Lagers gelaufen war. Aber sie hatte es ja ohne größere Probleme auch wieder hinaus geschafft.
Doch dann stockte sie. Als der Berg auf der anderen Insel in ihr Blickfeld rückte, sah sie etwas, was ihr überhaupt nicht gefiel. Ein großes Plakat, auf dem stand "Frauen an den Herd".
Sie fragte sich erstmal, was eigentlich ein Herd war, dieses Wort hatte sie noch nie vernommen. Aber es mußte etwas schlimmes sein, denn darunter stand "Die Garde".
Sie fasste einen Entschluß und ging eilig in das große Gebäude der Amazonen. Dort ging auf dem Hofe links und betrat ein kleineres Gebäude. Hier würde sie alles finden, was sie brauchte, um das Geschehene zu ihren Gunsten zu wenden.
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Kitiara kam nach kurzer Zeit wieder aus dem Haus heraus. Sie trug zwei kleine Eimerchen bei sich und einen groben Pinsel, wie er für flächendeckenede Malerarbeiten verwendet wurde. Sofort verließ sie das Lager und begab sich auf die andere Insel. Der Aufstieg war schwer mit den beiden Eimern, doch sie schaffte es und erreichte das Plakat.
Sofort machte sie sich an die Arbeit und als sie fertig war, konnte man das neue Plakat bestaunen.
Zufrieden mit ihrer Arbeit machte sich Kitiara zurück auf den Weg ins Amazonenlager.
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Ich stimme für den erleuchteten Novizen
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"Ja, das geht in Ordnung, denke ich. Also abgemacht." Sie reichte ihm ihre Hand.
"Achso: Beim nächsten Mal solltest du nicht deine Haudraufs mitbringen, das macht die Amazonen nur nervös, und nervös sind sie zu allem fähig, vor allem, wenn es um Männer geht. Ich habe sogar schon gesehen, wie sie einem Reisbauern aus dem Neuen Lager ein glühendes Schmiedeeisen auf die Stirn gedrückt haben, um ihn für immer zu zeichnen. Und regelmäßig bringen sie der Göttin Donnra Männeropfer dar"
Während sie sprach kamen sie dem Alten Lager immer näher. Schon bald würden sie da sein.
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Da waren sie nun also. Das Haus war groß und die Waren waren zahlreich. So sollte ihre Filiale einmal auch aussehen, irgendwann. Was brauchte sie alles? In Gedanken überschlug sie kurz die Liste. Etwa 5 Regale, 2 Schränke, einige Kisten, 4 sollten genügen. Dazu natürlich noch die Waren, aber die mußte sie nachher zusammenstellen, wenn sie wußte, was es alles hier gab.
Als Brach von einem Badehaus sprach, wurde sie hellhörig.
"Gerne würde ich ein Bad nehmen."
Dann bemerkte sie seinen komischen Blick, der dem der Buddler draußen sehr ähnelte und fügte hinzu "Alleine! Und versuch es erst gar nicht, ich weiß auch, wie man mit dem Schwert umgeht"
So ganz stimmte das zwar nicht, wirklich gut war sie mit dem Schwert nicht, aber für den Händler würde es wohl noch reichen.
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Kitiara betrat den Raum und entkleidete sich. Danach sah sie sich etwas unschlüßig um. Wo war jetzt das Badehaus? Sie öffnete vorsichtig eine Tür, in der Hoffnung, es wäre die richtige, und tatsächlich war dahinter ein Raum, in dem eine große Badewanne voll warmen Wassers stand. Leise schloß die Amazone die Tür wieder hinter sich und kurz darauf war sie auch schon im warmen Wasser.
Die Wärme tat gut und ließ sie etwas entspannen. Leichter Schaum schwamm auf der Wasseroberfläche und ließ einen leichten Duft aufsteigen.
Eine ganze Weile, es mußte mindestens eine dreiviertel Stunde sein, blieb sie in dem wohltuenden Wasser, erst dann verließ sie die Wanne wieder und trocknete sich ab, bevor sie wieder ihre Kleider anzog.
Mit noch nassen Haaren, aber sichtlich gut gelaunt kam Kitiara wieder aus dem Umkleideraum.
Nun war sie bereit und voller Tatendrang, die Sachen für den Laden herauszusuchen. zunächst aber ging sie zu Brach.
"Da bin ich wieder. Vielen Dank für das Bad" Sie lächelte.
"Sag, ich habe mir überlegt, dass ich 5 Regale, 2 Schränke und 4 Kisten benötige für die Filiale im Amazonenlager. Wenn ich das habe, kann ich mich mal umsehen wegen den Waren."
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Kitiara nickte und wand sich der Treppe zu, die in den Keller führte. Nein, in die Privatgemächer wollte sie ganz bestimmt nicht. Vorsichtig ging sie die Treppe hinab, denn sie vertraute den knarrenden Holzstufen nicht so recht.
Unten angekommen sah sie auch schon den Mann, der Berne heißen mußte.
"Hallo, mein Name ist Kitiara, und ich soll die neue Filiale im Amazonenlager leiten. Brach hat mich zu dir geschickt, damit ich mir Regale, Schränke und dergleichen aussuchen kann. Du bist doch Berne, oder?"
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Kitiara ging durch den Raum und sah sich die Sachen genau an. Nach kurzer Zeit hatte sie sich entschieden. "Ich nehme dieses Regal und dieses hier... und die beiden da drüben. Dazu diese beiden Schränke und vier von den Truhen."
Dann sah sie zur Treppe und dann wieder durch den Raum.
"Aber... wie kriege ich die Sachen hier heraus und auf einen der Karren? Gibt es hier keine Rampe oder so nach draußen?"
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Kitiara war noch lange im Haus der Händler geblieben und hatte sich durch den Berg an Waren gewühlt, den diese hier angehäuft hatten. Immer wieder hatte sie sich etwas ausgesucht und es von den Buddlern nach draußen in die Karren bringen lassen, doch zum Schluß hatte sie genug zusammen und sie verabschiedete sich von Brach und Berne. Dann verließ sie das Haus und sah die Männer an, die die Karren ins Amazonenlager bringen sollten.
"Seid ihr bereit? Es geht los." Die Karren waren alle voll beladen und die Männer sahen etwas Missmutig aus, denn es würde für sie sicher keine leichte Reise werden mit den schweren Karren über das Gebirge. Aber dafür wurden sie bezahlt und sie sollten sich nicht so anstellen. Kitiara selbst setzte sich auf einen der Karren und als die Männer dann herankamen setze sich der Zug aus gut 8 Karren in Bewegung.
Bald schon hatten sie das Alte Lager verlassen und sie fuhren über die Ebene in Richtung Süden.
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Langsam fuhren die Karren über die flache Ebene südlich des Alten Lagers. Kitiara saß auf dem vordersten Karren und sah ruhig gen Süden. Schon von hier konnte man die Berge sehen, hinter denen ihr Ziel lag. Das Amazonenlager. Langsam quälten sich die Karren vorwärts und vereinzelt konnte sie das schnaufen eines Mannes hören. Die Karren waren aber auch wirklich schwer. Sie lehnte sich zurück und legte sich auf den Rücken, sah zum Himmel und zur blendend hellen Sonne.
Es war ein schöner Tag, und ab heute war sie die neue Filialleiterin des Ladens im Amazonenlager. Besser hätte es kaum kommen können. Langsam richtete die Amazone sich wieder auf und sprang vom Karren ab, ging langsam neben diesen und ließ sich etwas zurückfallen. Als sie den vierten Karren erreichte, sprang sie wieder auf und wühlte etwas im Inhalt des Karrens. Dann zog Kitiara einen grünen Novizen heraus. Das wollte sie schon immer einmal versuchen, sie hatte gehört, dass Sumpfkraut sehr entspannend wirken sollte, hatte jedoch nie die Möglichkeit gehabt, es einmal selbst zu versuchen.
Sie zündete den Sumpfkrautstengel an und nahm einen Zug... und begann zu husten. Vielleicht sollte sie sich am Anfang mit etwas kleineren Zügen begnügen. Der zweite Zug fiel um einiges vorsichtiger aus und diesmal konnte sie das Husten unterdrücken. Langsam ließ sie den Rauch wieder aus ihren Lungen entweichen und eine Ruhe und Gelassenheit überkam sie. Mit dieser Ruhe kam jedoch auch das Schwindelgefühl. Die Welt begann sich um sie herum zu drehen und sie mußte sich auf den Karren legen, um nicht Gefahr zu laufen, herunterzufallen.
Es dauerte sicherlich zehn Minuten, bis das Schwindelgefühl wieder abnahm und sie schwor sich, nie wieder einen Sumpfkrautstengel anzurühren. Diese Dinger waren ja lebensgefährlich. Während der Zeit, wo sie orientierungslos auf dem Karren gelegen hatte, mußten sie über das Gebirge gekommen sein, denn vor ihnen tauchte schon das Lager der Amazonen auf. Sie waren angekommen.
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kitiara erwachte langsam und setzte sich auf. nachdem sie die wachen in die zelle gebracht hatten, war sie bewußtlos geworden aufgrund der schläge und tritte der gardisten. das hatte ihre sicht von männern nur bestätigt. vielleicht gab es ja ausnahmen, aber im grunde waren sie nur grobe, gewalttätige und dumme menschen. eine weile saß sie still in der dunkelheit ihrer zelle, denn diese hatte weder ein fenster, noch irgendeine lichtquelle. man hörte leises rascheln und tapsen auf dem boden und sie konnte sich auch ohne es zu sehen vorstellen, was alles für viecher hier herumliefen. angewieder erhob sie sich. durch das kalte gemäuer hallte ein seufzen.
aber dieses seufzen war nicht von ihr gekommen, sondern aus der nachbarzelle. langsam ging sie in die richtung und stieß sich den kopf an den gitterstäben, die sie in der dunkelheit nicht gesehen hatte. die nachbarzelle war heller, denn sie hatte ein fenster. und in der ecke gegenüber dem fenster saß eine frau. sie war es, die so geseufzt hatte. "hallo. ich bin hier drüben." die frau sah sich um, dann sah sie sie. "ich... ich bin kitiara, eine anwärterin bei den amazonen. ich habe keine ahnung, warum ich hier eingesperrt wurde..." doch dann fing sie sich. "sag, mit wem habe ich die ehre?"
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kitiara sah die frau ungläubig an. dann fiel sie auf die knie. "hoheit. was macht ihr hier? ich kann es nicht glauben, dass ihr gefangen genommen wurdet. nein, leider bin ich allein hier. wenn die anderen auch noch hier wären, dann würden wir hier schon rauskommen." dann merkte sie, was sie da eigentlich sagte. nein, natürlich würde es eine meute amazonen nicht schaffen, sich den weg nach draußen zu kämpfen. aber zwei amazonen konnten es vielleicht schaffen, sich nach draußen zu schleichen. langsam erhob sie sich wieder.
"hoheit, wir müßen hier irgendwie raus kommen. ich habe noch immer mein schwert und meinen bogen. diese dummen gardisten vergaßen, sie mir abzunehmen." kitiara grinste. "wißt ihr, wie man hier herauskommt? die schlösser kriegt man vielleicht mit dem schwert auf, wenn man geduldig ist, auch wenn ein dolch da praktischer wäre. leider habe ich keinen dabei." ihre gedanken überschlugen sich. plötzlich war ihr egal, ob sie hier herauskommen würde, wichtig war, dass die königin hier raus kam. wer konnte schon wissen, was die gardisten mit ihr anstellen würden?
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kitiara starrte den dolch an. sie wäre wohl kaum erstaunter gewesen, wenn plötzlich der geist ihres vaters hinter der amazonenkönigin aufgetaucht wäre. schnell ergriff sie den dolch, um sicher zu gehen, dass er auch echt war und keine ausgeburt ihrer fantasie. dann rannte sie zur tür ihrer zelle. sie war so aufgeregt, dass sie sogar die frage vergass, wie die königin an den dolch gekommen war. schon machte sie sich leise mit dem dolch an dem schloß der tür zu schaffen. das schloß war alt und grob, zwar stabil, aber nicht sonderlich schwer zu knacken, wenn man einen dietrich oder etwas vergleichbares hatte. selbst jemand, der so etwas nie zuvor gemacht hatte, konnte dies schaffen.
es dauerte lange, zweimal mußte sie unterbrechen, weil wachen an den zellen vorbei liefen. doch dann machte es "klick" und die tür war offen. schnell lehnte sie die tür wieder an und ging dann zu den gitterstäben zurück, wo die königin wartete. "ich habe die tür geöffnet." sie reichte ihr den dolch zurück. "ich werde es nicht schaffen, unbemerkt eure tür zu öffnen. ihr müßt die wachen in eure zelle locken, wenn sie vorbei kommen und ich überrasche sie dann von hinten. sie werden nicht damit rechnen, denn meine zelle ist ja verschlossen" sie zwinkerte. "das sollte funktionieren" hoffe ich, fügte sie stumm hinzu.
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kitiara sah, dass es soweit war. die königin spielte sher realistisch vor, dass etwas nicht mit ihr stimmte. der gardist war bis jetzt nicht einmal auf die idee gekommen, dass es eine falle sein könnte.
leise schlich sich kitiara zur tür, öffnete diese langsam, damit sie nicht quietschte. es kam ihr vor, als würde es stunden dauern, bis die tür weit genug offen war, damit sie hindurch schlüpfen konnte. leise schlich sie weiter und erreichte die offenstehende tür der zelle der königin, ohne dass der gardist sie bemerkt hätte.
langsam zog sie das schwert hervor, als sie hinter dem gardisten stand, der noch immer auf die königin einbrüllte, welche jedoch nicht darauf reagierte. dann ging es sehr schnell. kitiara sprang vor und hielt dem gardisten das schwert an die kehle, während sie ihn mit der anderen hand entwaffnete. das schwert warf sie der königin zu, welche plötzlich wieder total in ordnung war. schnell fesselten sie den gardisten mit stoffstreifen und knebelten ihn auch, dann nahmen sie die schlüssen und schloßen ihn sicher in der zellen ein. er lag in einem schatten, so dass niemand ihn wirklich sehen konnte, außer, er betrat die zelle.
der erste part war geschafft, nun wurde es schwierig. sicherlich wimmelte es auf dem burghof nur so vor gardisten. wie sollte es weitergehen? kitiara sah die königin an. sie würde wissen, wie es weitergehen mußte.
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leise schlichen sie den gang entlang, immer auf der hut, denn jederzeit konnte ein gardist um die ecke kommen. als sie die ecke erreichten, kam auch schon ein gardist, er war noch weit entfernt, aber es gab für sie keine möglichkeit, unbemerkt an ihm vorbei zu kommen und es gab auch keine abzweigung des ganges mehr zwischen ihnen. die beiden schlichen sich zurück und verbargen sich in einer kleinen nische. ein mann hätte hier nie platz gefunden. männer wären hierfür einfach nu breit gewesen und solche grobmotoriker wie die gardisten hatten sowieso keine chance, sich hier irgendwo zu vestecken.
als der gardist vorbei war, sie konnten genau hören, wie er sich wieder entfernte, denn diese hormoneber von männern trugen schwere stiefel, deren auftreten man noch zwei meilen gegen den wind gut hören konnte. schnell verließen sie die nische wieder und schlüpften um die ecke, schlichen leise weiter. der gang wand sich immer weiter nach oben, bald müßten sie ebenerdig sein, auf gleicher höhe wie der burghof. dann war die freiheit schon greifbar nahe, auch wenn der schwerste teil dann vor ihnen lag.
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kitiara fuhr zusammen, als sie das scheppern und kurz darauf die stimme des gardisten hörte. schnell wollte die amazone die königin noch zur seite ziehen, doch da war es schon zu spät. sie hörte ein keuchen, dann schwere schritte. es klang fast so, als würde ein zug direkt auf sie zu fahren. der gardist kam immer näher. kitiara zog ihr schwert und stellte sich kamfbereit auf. sie wußte zwar, dass sie keine chance hatte, aber vielleicht würde sich eine chance für die königin ergeben. der gardist war nun heran und schlug kitiara kurzerhand nieder. gebracht hatte es nichts. die königin stand wie erstarrt da. wahrscheinlich wußte sie auch einfach, dass es keinen sinn hatte und machte sich keine falschen hoffnungen wie die amazone, die blutend am boden lag.
doch der gardist zögerte, die königin zu schlagen. wahrscheinlich wußte er, dass gor na drak, einer der erzbarone, ein spezielles interesse an ihr hatte und fürchtete seinen zorn. dafür bedrohte der gardist sie mit seiner waffe und nahm ihr das schwert weg, welches dem gardisten gehörte, der noch immer in ihrer zelle lag. auch der amazone wurde nun die waffe entrissen.
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