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13.08.2002, 10:57 #76
Kaszan Toras
Beiträge: 160
Die Gilde Innos im RPG #2 -
Nurmal so nebenbei. Ich habe in den Schattenposts immer wieder mal gelesen, dass die Bewohner von Drakia "die Siedlung wieder aufbauen wollen". Was gibt es denn da zum Wiederaufbauen? Ich kann mich nicht daran erinnern, etwas zerstört oder die Stadt überhaupt mit Gewalt genommen zu haben. Folglich kann ja auch nichts zerstört sein.
14.08.2002, 10:13 #77
Kaszan Toras
Beiträge: 160
Die Gilde Innos im RPG #3 -
@Cifer : Also, Gebäudeschäden oder ähnliches gab es keine, vieleicht hat es ein paar Pflastersteine zerdeppert, als auf dem Rathausplatz ein Geschoss eingeschlagen ist. Auch unter den Bewohnern gab es keine Verluste, ich hatte extra Befehl gegeben, die Anwohner in Frieden zu lassen. An Schatten hab ich vieleicht so fünfe verfüttert ^^.
Das Einzige was sein könnte, wären Schwächen in der Produktivität während der Besatzungszeit.
14.08.2002, 16:34 #78
Kaszan Toras
Beiträge: 160
Gorthar -
Wie ein weiße Decke erstreckte sich der Luzkangletscher in der Talsenke. Meilenweit reichte das ewige Eis des Gletschers, bis zu dem Gipfel der Luzkanzacken.
Der höchste Berg des Gebirges trug den Namen Göttersitz, denn der Gipfel verengte sich nicht nach oben hin, sondern neigte sich immer weiter zum Gletscher hin und bildete somit eine gewaltige, plattformartige Ebene, die weit in die Schneeebene hineinragte.
Kaszan erinnerte dieser Anblick an eine überdimensionale Hand, die gierig nach den unter ihr liegenden Landen griff. Dabei warf sie einen riesigen Schatten über den Ursprungspunkt des Gletschers.
Dort lag das Ziel des Trupps : Die Ruinen von Va'Shezum.
Doch um dorthin zu gelangen, mussten sie erst die Schneefelder des Gletschers mit all ihren tückischen Spalten und Bewohnern überwinden. Das Gebirge wurde nicht umsonst Luzkanzacken genannt, stellten diese riesenhaften Biester doch eine tödliche Gefahr für alle Reisenden dar.
Dies war die Heimat der Luzkan, der mörderischen Schneebestie, des Totengräbers.
14.08.2002, 16:34 #79
Kaszan Toras
Beiträge: 160
[GM] Der Gletscher -
Wie ein weiße Decke erstreckte sich der Luzkangletscher in der Talsenke. Meilenweit reichte das ewige Eis des Gletschers, bis zu dem Gipfel der Luzkanzacken.
Der höchste Berg des Gebirges trug den Namen Göttersitz, denn der Gipfel verengte sich nicht nach oben hin, sondern neigte sich immer weiter zum Gletscher hin und bildete somit eine gewaltige, plattformartige Ebene, die weit in die Schneeebene hineinragte.
Kaszan erinnerte dieser Anblick an eine überdimensionale Hand, die gierig nach den unter ihr liegenden Landen griff. Dabei warf sie einen riesigen Schatten über den Ursprungspunkt des Gletschers.
Dort lag das Ziel des Trupps : Die Ruinen von Va'Shezum.
Doch um dorthin zu gelangen, mussten sie erst die Schneefelder des Gletschers mit all ihren tückischen Spalten und Bewohnern überwinden. Das Gebirge wurde nicht umsonst Luzkanzacken genannt, stellten diese riesenhaften Biester doch eine tödliche Gefahr für alle Reisenden dar.
Dies war die Heimat der Luzkan, der mörderischen Schneebestie, des Totengräbers.
15.08.2002, 10:30 #80
Kaszan Toras
Beiträge: 160
Gorthar -
Zusammen mit den ersten Sonnenstrahlen hatte sich der Trupp wieder auf den Weg gemacht. Kaszan hatte Befehl gegeben, den gesamten Tag durchzuwandern, in der Nacht wurde es einfach zu gefährlich, auch so begleitete die Gefahr eines Angriffs der Luzkan den Trupp wie ein schleichender Schatten, der nur auf einen geeigneten Moment wartete, zuzuschlagen.
Angeführt wurde die Gruppe von Pikenieren, die ihre langen Stangenwaffen dazu benutzten, den Schnee zu durchfahren und so versteckte Schneebestien sofort aufzuspüren.
Kaszan hielt sich zusammen mit dem Hofmagier in der Mitte des Trupps. Dummerweise hing der Erfolg der Mission unter anderem davon ab, dass der Magier Gorthar unbeschadet wieder erreichte. Liebend gerne hätte Toras Sorim in einer der Gletscherspalten verloren. Doch jetzt durfte er auch noch das Kindermädchen für ihn spielen....
15.08.2002, 10:30 #81
Kaszan Toras
Beiträge: 160
[GM] Der Gletscher -
Zusammen mit den ersten Sonnenstrahlen hatte sich der Trupp wieder auf den Weg gemacht. Kaszan hatte Befehl gegeben, den gesamten Tag durchzuwandern, in der Nacht wurde es einfach zu gefährlich, auch so begleitete die Gefahr eines Angriffs der Luzkan den Trupp wie ein schleichender Schatten, der nur auf einen geeigneten Moment wartete, zuzuschlagen.
Angeführt wurde die Gruppe von Pikenieren, die ihre langen Stangenwaffen dazu benutzten, den Schnee zu durchfahren und so versteckte Schneebestien sofort aufzuspüren.
Kaszan hielt sich zusammen mit dem Hofmagier in der Mitte des Trupps. Dummerweise hing der Erfolg der Mission unter anderem davon ab, dass der Magier Gorthar unbeschadet wieder erreichte. Liebend gerne hätte Toras Sorim in einer der Gletscherspalten verloren. Doch jetzt durfte er auch noch das Kindermädchen für ihn spielen....
16.08.2002, 14:39 #82
Kaszan Toras
Beiträge: 160
Gorthar -
"Da ist eins!", brüllte einer der Pikeniere, als seine Waffe auf Widerstand unter dem Schnee stieß.
Sofort sprang der Mann zurück und auch die anderen Lanzenträger stellten sich kampfbereit auf.
Keine Sekunde zu früh. Noch bevor der erste Blutstropfen von der Pike auf den Schnee tropfte explodierte der Schnee und überschüttete die Gruppe mit einem Hagel aus Eiskörnern. Begleitet wurde er dabei von einem markerschütternden Brüllen, einem Orkan gleich, der durch die Präsenz der Menschen entfesselt wurde.
In dem Vorhang aus Schnee bewegte sich ein gewaltiger Schemen. Die Schneebestie hatte sich auf ihre Hinterläufe aufgebäumt und brüllte ihren Schmerz in die Welt hinaus.
"Abwehrformation einnehmen!"
Kaszan hatte gerade noch genug Zeit, seine Waffe zu ziehen, dann stürmte der Luzkan auch schon auf die Gruppe zu. Mit der Gewalt eines Rammbocks brach das Monstrum durch die Reihe der Pikeniere, rammte sich dabei die langen Speere tief in den Körper, doch wurde es dabei nicht gebremst. Im Gegenteil, der Schmerz ließ sie nur noch wütender werden.
Ein einziger Schlag ihrer gewaltigen Pranken schleuderte die Männer zur Seite und in den Schnee.
Es war nicht das erste Mal, dass Kaszan auf einen Luzkan traf. Doch hatte er die Biester nicht mehr so gewaltig in Erinnerung. Oder sie waren hier in ihrer Heimat prinzipiell größer.
Die Schneebestie war breiter gebaut als ein Waran und mehr als doppelt so hoch. Als sie sich erneut auf die Hinterläufe aufrichtete, überragte sie die Menschen um locker anderthalb Manneslängen.
Die riesige, grabschaufelähnliche Klaue hob sich abermals, dann traf sie einen weiteren Soldaten an der Brust und schleuderte ihn meterweit davon.
Gleich darauf schnappte sie nach Kaszan. Das Maul klaffte auf, heißer Atem schlug dem General entgegen, die Zahnreihen blitzten wie ein Meer aus Dolchen im Sonnenlicht.
Mit einer blitzschnellen Drehung brachte sich Kaszan aus der Gefahrenzone und schlug gleichzeitig mit dem Kristallfluch zu. Das Schwert schnitt durch die Lefzen der Schneebestie und trennte einen der beiden armlangen Zähne ab, die aus dem Unterkiefer wuchsen.
Einen Moment später spürte Kaszan kalten Schnee unter sich. Er hatte gar nicht mehr mitbekommen, wie ihn die andere Pranke des Monsters erwischt hatte. Mühsam richtete er sich auf und spuckte Schnee und Blut aus.
Mittlerweile hatten sich die Pikeniere erneut gesammelt und gingen gezielt auf den Luzkan los, hielten das Biest mit ihren Stangenwaffen auf Distanz und versetzten ihm immer wieder tiefe Wunden.
Das zottelige, weiße Fell der Schneebestie hatte sich an unzähligen Stellen rot gefärbt und auch die Bewegungen schienen langsamer zu werden. Noch einmal richtete sich das Monstrum brüllend auf. Die Pikeniere nutzten die Gelegenheit um dem Biest den Rest zu geben.
Mitten in der Ausholbewegung verließ die Klaue die Kraft. Ein seltsamer Ausdruck lag in den Augen des Tieres, als es mit einem langen, wehklagenden Wimmern zu Boden ging.
Sofort wurden die Verletzten versorgt. Doch für einen der Soldaten kam jede Hilfe zu spät, mit weit aufgerissenen Augen starrte er in die Leere. Seine Rechte hatte sich auf das klaffende Loch in seinem Harnisch gepresst. Kaszan schloß ihm die Augen. Verdammt, und das war gerade mal eines dieser Monster gewesen....
16.08.2002, 14:39 #83
Kaszan Toras
Beiträge: 160
[GM] Der Gletscher -
"Da ist eins!", brüllte einer der Pikeniere, als seine Waffe auf Widerstand unter dem Schnee stieß.
Sofort sprang der Mann zurück und auch die anderen Lanzenträger stellten sich kampfbereit auf.
Keine Sekunde zu früh. Noch bevor der erste Blutstropfen von der Pike auf den Schnee tropfte explodierte der Schnee und überschüttete die Gruppe mit einem Hagel aus Eiskörnern. Begleitet wurde er dabei von einem markerschütternden Brüllen, einem Orkan gleich, der durch die Präsenz der Menschen entfesselt wurde.
In dem Vorhang aus Schnee bewegte sich ein gewaltiger Schemen. Die Schneebestie hatte sich auf ihre Hinterläufe aufgebäumt und brüllte ihren Schmerz in die Welt hinaus.
"Abwehrformation einnehmen!"
Kaszan hatte gerade noch genug Zeit, seine Waffe zu ziehen, dann stürmte der Luzkan auch schon auf die Gruppe zu. Mit der Gewalt eines Rammbocks brach das Monstrum durch die Reihe der Pikeniere, rammte sich dabei die langen Speere tief in den Körper, doch wurde es dabei nicht gebremst. Im Gegenteil, der Schmerz ließ sie nur noch wütender werden.
Ein einziger Schlag ihrer gewaltigen Pranken schleuderte die Männer zur Seite und in den Schnee.
Es war nicht das erste Mal, dass Kaszan auf einen Luzkan traf. Doch hatte er die Biester nicht mehr so gewaltig in Erinnerung. Oder sie waren hier in ihrer Heimat prinzipiell größer.
Die Schneebestie war breiter gebaut als ein Waran und mehr als doppelt so hoch. Als sie sich erneut auf die Hinterläufe aufrichtete, überragte sie die Menschen um locker anderthalb Manneslängen.
Die riesige, grabschaufelähnliche Klaue hob sich abermals, dann traf sie einen weiteren Soldaten an der Brust und schleuderte ihn meterweit davon.
Gleich darauf schnappte sie nach Kaszan. Das Maul klaffte auf, heißer Atem schlug dem General entgegen, die Zahnreihen blitzten wie ein Meer aus Dolchen im Sonnenlicht.
Mit einer blitzschnellen Drehung brachte sich Kaszan aus der Gefahrenzone und schlug gleichzeitig mit dem Kristallfluch zu. Das Schwert schnitt durch die Lefzen der Schneebestie und trennte einen der beiden armlangen Zähne ab, die aus dem Unterkiefer wuchsen.
Einen Moment später spürte Kaszan kalten Schnee unter sich. Er hatte gar nicht mehr mitbekommen, wie ihn die andere Pranke des Monsters erwischt hatte. Mühsam richtete er sich auf und spuckte Schnee und Blut aus.
Mittlerweile hatten sich die Pikeniere erneut gesammelt und gingen gezielt auf den Luzkan los, hielten das Biest mit ihren Stangenwaffen auf Distanz und versetzten ihm immer wieder tiefe Wunden.
Das zottelige, weiße Fell der Schneebestie hatte sich an unzähligen Stellen rot gefärbt und auch die Bewegungen schienen langsamer zu werden. Noch einmal richtete sich das Monstrum brüllend auf. Die Pikeniere nutzten die Gelegenheit um dem Biest den Rest zu geben.
Mitten in der Ausholbewegung verließ die Klaue die Kraft. Ein seltsamer Ausdruck lag in den Augen des Tieres, als es mit einem langen, wehklagenden Wimmern zu Boden ging.
Sofort wurden die Verletzten versorgt. Doch für einen der Soldaten kam jede Hilfe zu spät, mit weit aufgerissenen Augen starrte er in die Leere. Seine Rechte hatte sich auf das klaffende Loch in seinem Harnisch gepresst. Kaszan schloß ihm die Augen. Verdammt, und das war gerade mal eines dieser Monster gewesen....
18.08.2002, 18:16 #84
Kaszan Toras
Beiträge: 160
Gorthar -
Höllischer Schmerz brannte in Kaszans Schulter und trieb ihm die Tränen in die Augen. Warmes Blut sickerte aus der klaffenden Wunde und färbte das schimmernde Metall seines Brustpanzers rot. Zischend bließ der General die Luft zwischen seinen Zähnen hindurch, sein Atem ging stoßweise, jeder Zug wurde mit einem leisen Rasseln begleitet.
Ein Teil seines Verstandes registrierte noch, wie die Luft durch die klirrende Kälte sofort zu kleinen Wölkchen gefror, der Rest verschaffte sich schlagartig einen Überblick des Kampfes.
Die Mauer aus stoßbereit gereckten Piken hatte dem Ansturm der Luzkan keine Sekunde lang standgehalten. Wie Strohhalme waren mehrere Speere unter dem Aufprall der massigen Körper gesplittert, die gewaltigen Grabklauen der Schneebestien hatten die Verteidiger hinfortgefegt wie lose Blätter.
Mindestens drei von Kaszans Männern waren tot, sie waren bei dem Sturmangriff sofort gefallen, hatten vieleicht gerade mal noch die Gelegenheit gehabt, ihre Waffen zu ziehen.
Diese Biester waren intelligent, dessen war sich Kaszan sicher. Verflucht intelligent.
Und sie trugen nicht umsonst den Spitznamen Totengräber. Von dem Schnee des Gletschers verdeckt hatten sie dem Trupp aufgelauert. Die Pikeniere hatten wie beim ersten Mal eine der Schneebestien aufgespürt.
Nur war keiner des Trupps darauf vorbereitet gewesen, von drei Seiten gleichzeitig angegriffen zu werden.
Wie auf Kommando waren auch die anderen beiden Luzkan aus ihren Verstecken gesprungen und hatten sich sofort auf die Soldaten gestürzt. Es war ein Wunder an sich, dass überhaupt noch jemand am Leben war.
"Armbrustschützen nach hinten! Schwertkämpfer vor die Armbruster! Lanzenträger nach rechts, haltet das Biest auf Distanz!"
Kaszans Befehle waren laut und eindeutig, doch auch in seiner Stimme schwang Erschöpfung mit.
"Sorim! Macht euch gefällig mal nützlich!"
Dieser verfluchte Feigling stand inmitten des Kreises, den die Soldaten gebildet hatten und sah gehetzt von einem Luzkan zum anderen. Und sowas nannte sich Magier....
"Hark, ich brauch deine Hilfe!"
Irgendwo in Kaszans Rücken erscholl der Tenor Harkadons.
"Nur einen Moment!"
Der Luzkan vor Kaszan bäumte sich auf, als ihn ein Bolzen am Hals traf. Das gewaltige Maul öffnete sich und blies Kaszan eine Wolke aus gefrorener Luft entgegen.
Dann stürmte das Biest nach vorne.
Kaszan schickte ein Stoßgebet zu den Göttern. Einen weiteren Aufprall überlebte er nicht.
Seine Hand schloß sich fest um den lederumwickelten Griff des Kristallfluchs. Das Schimmern der Kristalle schien intensiver zu werden, so als spürte die Klinge die nahende Gefahr.
Mit einem gewaltigen Brüllen klaffte die Fänge des Luzkan scheunentorgleich auseinander, die tödlichen Fangzähne stießen nach vorne.
Kaszan ließ sich nach hinten fallen, hoffte dass die Schneebestie zu weit sprang.
Der General konnte den Luftzug spüren, als die Bestie knapp an seinem Gesicht vorbeischnappte, das struppige Fell fuhr ihm durchs Gesicht.
Noch im Fallen riß Kaszan seine Waffe nach oben, die Klinge aus rotierenden Kristallsplittern schnitt durch das Fleisch des Totengräbers wie durch warme Butter. Kurz darauf ergoß sich ein Schwall aus warmen Blut über den General, als sich der Luzkan von seinem eigenen Schwung getragen der Länge nach an dem Schwert aufschlitzte.
Die Schneebestie brüllte vor Schmerz und Wut, stieß auf die Hinterbeine hoch und hob die Klauen um ihren Peiniger unter sich zu zerschmettern.
Ein Schatten flog über Kaszan hinweg, bohrte sich ungebremst in den Bauch der aufrecht dastehenden Bestie. Das Schneemonster verlor durch die Wucht des Aufpralls die Balance, brüllte abermals auf und versuchte nach dem neuen Angreifer zu schnappen.
Dann kippte sie wie ein Baumstamm nach hinten um.
Kaszan nutzte die Gelegenheit um wieder auf die Beine zu kommen. Gleichzeitig sah er sich nach seinem Retter um.
Harkadon stand mitten auf der auf dem Rücken liegenden Schneebestie und hackte ungestüm mit seinem Schwert in die ohnehin schon riesige Wunde, die Kaszans Waffe aufgerissen hatte. Der Luzkan schlug wie wild mit seinen Klauen nach dem Hünen, doch dieser wich geschickt aus und rammte sein Schwert noch tiefer in den Leib. Nach wenigen Sekunden erstarben die Bewegungen des Monstrums.
"Da sagt man man braucht nur 'ne Sekunde und schon lässt du dich in der Zeit umbringen...", meinte Harkadon, als er auf Kaszan zukam.
"Schwing keine Reden, der Kampf ist noch nicht vorbei!", bellte Kaszan.
Mittlerweile war auch ein weiterer Luzkan zu Boden gegangen, zwei Pikeniere gaben ihm mit gezielten Stößen den Rest. Doch der Letzte pflügte gerade durch die Reihen der Schwertkämpfer, scheinbar wollte er die Armbruster niedermachen, welche so schnell feuerten wie es ihre Waffen zuließen.
"Zurück, zurück!!!", brüllte der General, als die Schneebestie mit einem weiteren Hieb eine Lücke in die Verteidigung riß.
Die Armbrustschützen versuchten einen halbwegs geordneten Rückzug anzutreten, während sie weiterhin nachluden und feuerten. Einer der Männer strauchelte und fiel hin.
Harkadon und Kaszan versuchten die Schneebestie aufzuhalten, doch war sie noch einige Meter entfernt. Sie hatten keine Chance, sie rechtzeitig zu erreichen.
Der Soldat kroch rücklings vor dem näherrückenden Monstrum fort, während die Schwertkämpfer immer wieder nach vorne sprangen und ihr kleinere Wunden zufügten. Trotz der heftigen Attacken stürmte das Monster weiter.
Angsterfüllte Schreie erklangen, als sich der Luzkan wie ein Bär aufbäumte und mit den Klauen ausholte.
Kaszans Blick fiel auf den Hofmagier. Sorim kniete im Schnee, die Augen geschlossen und mit einem Ausdruck der höchsten Konzentration auf dem Gesicht. Der würde doch nicht wirklich mal was unternehmen?
Die Grabklauen des Luzkan fuhren nach unten. Ein langer, schmerzerfüllter Schrei hallte durch das Gletschertal, als sich die mehr als armlangen Krallen durch die Brust des Armbrustschützen bohrten und ihn am Boden festnagelten.
Kaszan brüllte voller Hass auf und rannte, die Schemerzen in seiner Schulter missachtend auf die Schneebestie zu, welche sich schon den nächsten Gegnern zuwandte.
In dem Moment richtete sich Sorim blitzartig auf. Der Magier hatte noch immer die Augen geschlossen, sein Mund formte lautlose Worte. Langsam hob er die Hände.
Die Erde begann zu vibrieren.
Langsam erhoben sich lange Eiszapfen aus dem Schnee zu den Füßen des Hofmagiers, formierten sich vor ihm zu einem Wall aus spitzen Speeren.
Dann machte er eine wegwerfende Handbewegung.
Die Eiszapfen stiegen hoch in die Luft, sirrten in hohem Bogen auf den Luzkan zu. Die Schnebestie zuckte unter dem Aufprall der Eiskristalle zusammen, mehrere der Geschosse durchschlugen den massigen Körper als ob er aus Papier bestehen würde. Wie vom Blitz getroffen fiel der Luzkan in sich zusammen.
18.08.2002, 18:16 #85
Kaszan Toras
Beiträge: 160
[GM] Der Gletscher -
Höllischer Schmerz brannte in Kaszans Schulter und trieb ihm die Tränen in die Augen. Warmes Blut sickerte aus der klaffenden Wunde und färbte das schimmernde Metall seines Brustpanzers rot. Zischend bließ der General die Luft zwischen seinen Zähnen hindurch, sein Atem ging stoßweise, jeder Zug wurde mit einem leisen Rasseln begleitet.
Ein Teil seines Verstandes registrierte noch, wie die Luft durch die klirrende Kälte sofort zu kleinen Wölkchen gefror, der Rest verschaffte sich schlagartig einen Überblick des Kampfes.
Die Mauer aus stoßbereit gereckten Piken hatte dem Ansturm der Luzkan keine Sekunde lang standgehalten. Wie Strohhalme waren mehrere Speere unter dem Aufprall der massigen Körper gesplittert, die gewaltigen Grabklauen der Schneebestien hatten die Verteidiger hinfortgefegt wie lose Blätter.
Mindestens drei von Kaszans Männern waren tot, sie waren bei dem Sturmangriff sofort gefallen, hatten vieleicht gerade mal noch die Gelegenheit gehabt, ihre Waffen zu ziehen.
Diese Biester waren intelligent, dessen war sich Kaszan sicher. Verflucht intelligent.
Und sie trugen nicht umsonst den Spitznamen Totengräber. Von dem Schnee des Gletschers verdeckt hatten sie dem Trupp aufgelauert. Die Pikeniere hatten wie beim ersten Mal eine der Schneebestien aufgespürt.
Nur war keiner des Trupps darauf vorbereitet gewesen, von drei Seiten gleichzeitig angegriffen zu werden.
Wie auf Kommando waren auch die anderen beiden Luzkan aus ihren Verstecken gesprungen und hatten sich sofort auf die Soldaten gestürzt. Es war ein Wunder an sich, dass überhaupt noch jemand am Leben war.
"Armbrustschützen nach hinten! Schwertkämpfer vor die Armbruster! Lanzenträger nach rechts, haltet das Biest auf Distanz!"
Kaszans Befehle waren laut und eindeutig, doch auch in seiner Stimme schwang Erschöpfung mit.
"Sorim! Macht euch gefällig mal nützlich!"
Dieser verfluchte Feigling stand inmitten des Kreises, den die Soldaten gebildet hatten und sah gehetzt von einem Luzkan zum anderen. Und sowas nannte sich Magier....
"Hark, ich brauch deine Hilfe!"
Irgendwo in Kaszans Rücken erscholl der Tenor Harkadons.
"Nur einen Moment!"
Der Luzkan vor Kaszan bäumte sich auf, als ihn ein Bolzen am Hals traf. Das gewaltige Maul öffnete sich und blies Kaszan eine Wolke aus gefrorener Luft entgegen.
Dann stürmte das Biest nach vorne.
Kaszan schickte ein Stoßgebet zu den Göttern. Einen weiteren Aufprall überlebte er nicht.
Seine Hand schloß sich fest um den lederumwickelten Griff des Kristallfluchs. Das Schimmern der Kristalle schien intensiver zu werden, so als spürte die Klinge die nahende Gefahr.
Mit einem gewaltigen Brüllen klaffte die Fänge des Luzkan scheunentorgleich auseinander, die tödlichen Fangzähne stießen nach vorne.
Kaszan ließ sich nach hinten fallen, hoffte dass die Schneebestie zu weit sprang.
Der General konnte den Luftzug spüren, als die Bestie knapp an seinem Gesicht vorbeischnappte, das struppige Fell fuhr ihm durchs Gesicht.
Noch im Fallen riß Kaszan seine Waffe nach oben, die Klinge aus rotierenden Kristallsplittern schnitt durch das Fleisch des Totengräbers wie durch warme Butter. Kurz darauf ergoß sich ein Schwall aus warmen Blut über den General, als sich der Luzkan von seinem eigenen Schwung getragen der Länge nach an dem Schwert aufschlitzte.
Die Schneebestie brüllte vor Schmerz und Wut, stieß auf die Hinterbeine hoch und hob die Klauen um ihren Peiniger unter sich zu zerschmettern.
Ein Schatten flog über Kaszan hinweg, bohrte sich ungebremst in den Bauch der aufrecht dastehenden Bestie. Das Schneemonster verlor durch die Wucht des Aufpralls die Balance, brüllte abermals auf und versuchte nach dem neuen Angreifer zu schnappen.
Dann kippte sie wie ein Baumstamm nach hinten um.
Kaszan nutzte die Gelegenheit um wieder auf die Beine zu kommen. Gleichzeitig sah er sich nach seinem Retter um.
Harkadon stand mitten auf der auf dem Rücken liegenden Schneebestie und hackte ungestüm mit seinem Schwert in die ohnehin schon riesige Wunde, die Kaszans Waffe aufgerissen hatte. Der Luzkan schlug wie wild mit seinen Klauen nach dem Hünen, doch dieser wich geschickt aus und rammte sein Schwert noch tiefer in den Leib. Nach wenigen Sekunden erstarben die Bewegungen des Monstrums.
"Da sagt man man braucht nur 'ne Sekunde und schon lässt du dich in der Zeit umbringen...", meinte Harkadon, als er auf Kaszan zukam.
"Schwing keine Reden, der Kampf ist noch nicht vorbei!", bellte Kaszan.
Mittlerweile war auch ein weiterer Luzkan zu Boden gegangen, zwei Pikeniere gaben ihm mit gezielten Stößen den Rest. Doch der Letzte pflügte gerade durch die Reihen der Schwertkämpfer, scheinbar wollte er die Armbruster niedermachen, welche so schnell feuerten wie es ihre Waffen zuließen.
"Zurück, zurück!!!", brüllte der General, als die Schneebestie mit einem weiteren Hieb eine Lücke in die Verteidigung riß.
Die Armbrustschützen versuchten einen halbwegs geordneten Rückzug anzutreten, während sie weiterhin nachluden und feuerten. Einer der Männer strauchelte und fiel hin.
Harkadon und Kaszan versuchten die Schneebestie aufzuhalten, doch war sie noch einige Meter entfernt. Sie hatten keine Chance, sie rechtzeitig zu erreichen.
Der Soldat kroch rücklings vor dem näherrückenden Monstrum fort, während die Schwertkämpfer immer wieder nach vorne sprangen und ihr kleinere Wunden zufügten. Trotz der heftigen Attacken stürmte das Monster weiter.
Angsterfüllte Schreie erklangen, als sich der Luzkan wie ein Bär aufbäumte und mit den Klauen ausholte.
Kaszans Blick fiel auf den Hofmagier. Sorim kniete im Schnee, die Augen geschlossen und mit einem Ausdruck der höchsten Konzentration auf dem Gesicht. Der würde doch nicht wirklich mal was unternehmen?
Die Grabklauen des Luzkan fuhren nach unten. Ein langer, schmerzerfüllter Schrei hallte durch das Gletschertal, als sich die mehr als armlangen Krallen durch die Brust des Armbrustschützen bohrten und ihn am Boden festnagelten.
Kaszan brüllte voller Hass auf und rannte, die Schemerzen in seiner Schulter missachtend auf die Schneebestie zu, welche sich schon den nächsten Gegnern zuwandte.
In dem Moment richtete sich Sorim blitzartig auf. Der Magier hatte noch immer die Augen geschlossen, sein Mund formte lautlose Worte. Langsam hob er die Hände.
Die Erde begann zu vibrieren.
Langsam erhoben sich lange Eiszapfen aus dem Schnee zu den Füßen des Hofmagiers, formierten sich vor ihm zu einem Wall aus spitzen Speeren.
Dann machte er eine wegwerfende Handbewegung.
Die Eiszapfen stiegen hoch in die Luft, sirrten in hohem Bogen auf den Luzkan zu. Die Schnebestie zuckte unter dem Aufprall der Eiskristalle zusammen, mehrere der Geschosse durchschlugen den massigen Körper als ob er aus Papier bestehen würde. Wie vom Blitz getroffen fiel der Luzkan in sich zusammen.
19.08.2002, 11:51 #86
Kaszan Toras
Beiträge: 160
Gorthar -
Knisternd lösten sich kleine Sterne aus dem lodernden Inferno des Feuers, stoben Richtung Himmel auf und verglühten langsam in der Schwärze des Nachthimmels. Kaszan starrte den Funken nach ohne sie richtig wahrzunehmen. Die Wärme des Lagerfeuers ließ ihn die klirrende Kälte um ihn herum vergessen, gab ihm Gelegenheit seinen Gedanken nachzuhängen.
Heute waren viele Menschen gestorben. Soldaten, Kameraden, seine Freunde. Er hatte sie alle gekannt, Rekart, Mjorn und Deron die Schwertkämpfer, Werlas und Arten, die Pikeniere und Hiros den Armbruster.
Zahllose Schlachten hatte er zusammen mit diesen Männern überstanden, jeder von ihnen hatte in den Orkkriegen gekämpft, war in Khorinis dabei gewesen. Und jetzt waren sie tot, getötet von...Tieren!
Kaszan hatte genau wie der Rest des Trupps gewusst, dass einige der Ausgewählten nicht mehr zurückkommen würden. Die Luzkanzacken forderten ihren Tribut von jedem. Dennoch kam es ihm so falsch vor.
Kaszan hörte den Schnee hinter sich knirschen.
"Es tut mir leid um eure Männer." Kaszans Hände ballten sich zu Fäusten, seine Fingernägel bohrten sich tief in seine Haut als er die Stimme des Hofmagiers hinter sich hörte.
"Ich kann mir vorstellen wie-"
Kaszan fuhr herum und streckte den Magier mit einer gezielten Rechten nieder. Sorim krachte hart in den Schnee, auf diese Reaktion war er nicht vorbereitet gewesen. Kaszan war sogleich wieder über ihm, beugte sich zu dem Magier herab und zog ihn am Kragen nach oben, so dass sich ihre Gesichter auf gleicher Höhe befanden. Von Sorims Lippe tropfte Blut in den Schnee.
"Erzählt mir nichts von eurem Mitleid!", zischte Kaszan mit mühsam beherrschter Stimme.
"Letztendlich sind euch diese Menschen doch egal! Wenn ihr auch nur eine Sekunde früher reagiert und nicht dumm herumgestanden hättet, würde Hiros noch leben!"
Mit einer wütenden Bewegung ließ Kaszan den Magier los. Schnaubend stand der General auf und wandte sich ab.
"Ich habe diese Männer in diesen von den Göttern verlassenen Gletscher geführt. Sie riskieren hier ihr Leben für einen Gegenstand, von dem ihr nicht einmal wisst ob er existiert!"
Kaszans Stimme troff nur so vor Verachtung. Aus dem Augenwinkel konnte er beobachten, wie sich Sorim aufrappelte. Mit einer Hand befühlte er seine Lippe, die inzwischen kräftig angeschwollen war.
"Ich dachte ihr würdet euch vieleicht besser fühlen, wenn ich mich für mein Verhalten entschuldigen würde. Aber anscheinend seid ihr da ja anderer Meinung."
Mit diesen Worten verschwand der Magier im Dunkel der Nacht. Kaszan starrte weiter in die Flammen. Eine riesenhafte Gestalt gesellte sich neben ihn, den Blick in das Feuer gerichtet.
"So kenn ich dich ja gar nicht. Saubere Rechte."
"Spar dir deine Witze Hark. Ich bin echt nicht in der Stimmung für Scherze."
"Ich weiß nicht ob deine Reaktion so gut durchdacht war. Nimm dich besser in Acht. Dieser Sorim ist so gespalten wie die Zunge einer Schlange."
Durchdacht? Kaszan hatte gar nicht gedacht, er hatte nur reagiert und zugeschlagen.
"Ich kann diesen Honigschmierer mit seinen Schleimereien nicht leiden. Ich weiß nicht wie er meine Abwesenheit in Gorthar genutzt hat, aber Fakt ist, dass Herzog Talron einer solchen Aktion früher niemals zugestimmt hätte. Sorim hat irgendetwas vor, ich weiß nur nicht was. Aber früher oder später wird er auf seiner eigenen Schmiererei ausrutschen und sich das Genick brechen."
19.08.2002, 11:51 #87
Kaszan Toras
Beiträge: 160
[GM] Der Gletscher -
Knisternd lösten sich kleine Sterne aus dem lodernden Inferno des Feuers, stoben Richtung Himmel auf und verglühten langsam in der Schwärze des Nachthimmels. Kaszan starrte den Funken nach ohne sie richtig wahrzunehmen. Die Wärme des Lagerfeuers ließ ihn die klirrende Kälte um ihn herum vergessen, gab ihm Gelegenheit seinen Gedanken nachzuhängen.
Heute waren viele Menschen gestorben. Soldaten, Kameraden, seine Freunde. Er hatte sie alle gekannt, Rekart, Mjorn und Deron die Schwertkämpfer, Werlas und Arten, die Pikeniere und Hiros den Armbruster.
Zahllose Schlachten hatte er zusammen mit diesen Männern überstanden, jeder von ihnen hatte in den Orkkriegen gekämpft, war in Khorinis dabei gewesen. Und jetzt waren sie tot, getötet von...Tieren!
Kaszan hatte genau wie der Rest des Trupps gewusst, dass einige der Ausgewählten nicht mehr zurückkommen würden. Die Luzkanzacken forderten ihren Tribut von jedem. Dennoch kam es ihm so falsch vor.
Kaszan hörte den Schnee hinter sich knirschen.
"Es tut mir leid um eure Männer." Kaszans Hände ballten sich zu Fäusten, seine Fingernägel bohrten sich tief in seine Haut als er die Stimme des Hofmagiers hinter sich hörte.
"Ich kann mir vorstellen wie-"
Kaszan fuhr herum und streckte den Magier mit einer gezielten Rechten nieder. Sorim krachte hart in den Schnee, auf diese Reaktion war er nicht vorbereitet gewesen. Kaszan war sogleich wieder über ihm, beugte sich zu dem Magier herab und zog ihn am Kragen nach oben, so dass sich ihre Gesichter auf gleicher Höhe befanden. Von Sorims Lippe tropfte Blut in den Schnee.
"Erzählt mir nichts von eurem Mitleid!", zischte Kaszan mit mühsam beherrschter Stimme.
"Letztendlich sind euch diese Menschen doch egal! Wenn ihr auch nur eine Sekunde früher reagiert und nicht dumm herumgestanden hättet, würde Hiros noch leben!"
Mit einer wütenden Bewegung ließ Kaszan den Magier los. Schnaubend stand der General auf und wandte sich ab.
"Ich habe diese Männer in diesen von den Göttern verlassenen Gletscher geführt. Sie riskieren hier ihr Leben für einen Gegenstand, von dem ihr nicht einmal wisst ob er existiert!"
Kaszans Stimme troff nur so vor Verachtung. Aus dem Augenwinkel konnte er beobachten, wie sich Sorim aufrappelte. Mit einer Hand befühlte er seine Lippe, die inzwischen kräftig angeschwollen war.
"Ich dachte ihr würdet euch vieleicht besser fühlen, wenn ich mich für mein Verhalten entschuldigen würde. Aber anscheinend seid ihr da ja anderer Meinung."
Mit diesen Worten verschwand der Magier im Dunkel der Nacht. Kaszan starrte weiter in die Flammen. Eine riesenhafte Gestalt gesellte sich neben ihn, den Blick in das Feuer gerichtet.
"So kenn ich dich ja gar nicht. Saubere Rechte."
"Spar dir deine Witze Hark. Ich bin echt nicht in der Stimmung für Scherze."
"Ich weiß nicht ob deine Reaktion so gut durchdacht war. Nimm dich besser in Acht. Dieser Sorim ist so gespalten wie die Zunge einer Schlange."
Durchdacht? Kaszan hatte gar nicht gedacht, er hatte nur reagiert und zugeschlagen.
"Ich kann diesen Honigschmierer mit seinen Schleimereien nicht leiden. Ich weiß nicht wie er meine Abwesenheit in Gorthar genutzt hat, aber Fakt ist, dass Herzog Talron einer solchen Aktion früher niemals zugestimmt hätte. Sorim hat irgendetwas vor, ich weiß nur nicht was. Aber früher oder später wird er auf seiner eigenen Schmiererei ausrutschen und sich das Genick brechen."
21.08.2002, 18:17 #88
Kaszan Toras
Beiträge: 160
Gorthar -
In den letzten Tagen war es zu keinen weiteren Angriffen gekommen. Aber Kaszan wusste dass die Luzkan dort draußen waren, sie belauerten den Trupp, warteten auf eine Gelegenheit, zuzuschlagen und ihr Werk zu vollenden.
Doch nicht nur die Schneebestien stellten eine Gefahr dar. Mittlerweile war die Gruppe in den Schatten des Göttersitzes eingetaucht, wie eine gigantische Flutwelle ragte der Berg über dem Gletscher auf, seine massige Gestalt hüllte diesen Teil des Gletschers in ewige Dunkelheit.
Und mit der Dunkelheit kam die Kälte.
Selbst auf dem Sonnenbeschienenen Teil des Gletschers war es eisig. Aber hier war die Kälte mörderisch.
Schnee lag hier nur noch wenig und die dünne Schicht bestand vollkommen aus harten Körnern. Unter dem Schnee befand sich eine meterdicke Eisschicht. Wie dick die Eisschicht war, konnte niemand sagen. Doch sie wuchs noch immer an, da das Eis in diesem Teil des Gletschers niemals schmolz.
Vieleicht würde der Gletscher irgendwann ganz Gorthar bedecken.
Kaszan schlang den schweren Fellmantel enger um die Schultern. Wahrscheinlich würde der Trupp schon lange vor den Ruinen erfroren sein. Aber Kaszan nahm sich vor zumindest so lange am Leben zu bleiben, bis Sorim an der Kälte zugrunde gegangen war.
Das Eis unter seinen Füßen erzitterte.
Sofort blieb der General stehen und griff nach dem Schwertgriff. Auch der Rest des Trupps hatte angehalten und sah sich alarmiert um.
"Macht euch bereit", lautete der Befehl des Generals.
Abermals erzitterte der Boden, ein lautes Knacken sandte Kaszan einen eisigen Schauer über den Rücken.
Dann bildete sich ein Riß in dem Eis, fuhr verästelt wie ein Blitz durch den Boden.
Ein weiterer Riß bildete sich und lief geradewegs auf den Ersten zu. Dabei bildete sich eine Scholle auf dem Eis, die sich langsam zur Seite neigte.
"Weg da!", brüllte Kaszan.
Sofort sprangen die Soldaten zur Seite, versuchten so weit es ging von dem Riß wegzukommen. Einer hatte das Pech, direkt auf der Scholle gestanden zu haben. Mit Donnergrollen stürzte das Eisstück in die Tiefe und riß den Mann mit sich.
Gleichzeitig löste sich ein ganzer Teil des Eises an der Seite des Risses. Solef ließ seine Armbrust fallen und hechtete nach vorne, gerade noch rechtzeitig um nicht mitsamt des Eises abzustürzen. Der Armbruster schaffte es gerade noch, sich mit beiden Händen an der Kante des Risses festzuklammern.
"Verdammt, helft mir!", schrie er.
Kaszan sprang nach vorne, packte die Hand des Mannes und versuchte ihn über die Kante zu ziehen. Doch er fühlte wie ihm die Hand zu entgleiten drohte.
"Halt dich fest, ich schaff es sonst nicht!", keuchte Kaszan.
"Ich kann...nicht....Meine Finger sind...so...kalt...."
"Hark! Hilf mir!", rief der General und stemmte sich mit seinem ganzen Körpergewicht nach hinten.
Dann krachte er in den Schnee als die Finger des Armbrusters aus seiner Hand glitten.
Mit einem Satz war er an der Kante.
"Solef!"
Kaszan konnte gerade noch sehen, wie Solef ein Dutzend Schritt tiefer aufschlug, dann stürzten auch schon mehrere weiße Schemen über den Armbruster.
"Nein!"
Harkadon trat neben ihn und starrte in die Tiefe. Seine Faust krachte in das Eis und brach ein ganzes Stück heraus.
"Diese verdammten Biester!"
Jetzt wusste Kaszan warum die Luzkan nicht mehr angegriffen hatten. Und Kaszan hatte keine Chance gehabt, der Falle zu entgehen.
21.08.2002, 18:17 #89
Kaszan Toras
Beiträge: 160
[GM] Der Gletscher -
In den letzten Tagen war es zu keinen weiteren Angriffen gekommen. Aber Kaszan wusste dass die Luzkan dort draußen waren, sie belauerten den Trupp, warteten auf eine Gelegenheit, zuzuschlagen und ihr Werk zu vollenden.
Doch nicht nur die Schneebestien stellten eine Gefahr dar. Mittlerweile war die Gruppe in den Schatten des Göttersitzes eingetaucht, wie eine gigantische Flutwelle ragte der Berg über dem Gletscher auf, seine massige Gestalt hüllte diesen Teil des Gletschers in ewige Dunkelheit.
Und mit der Dunkelheit kam die Kälte.
Selbst auf dem Sonnenbeschienenen Teil des Gletschers war es eisig. Aber hier war die Kälte mörderisch.
Schnee lag hier nur noch wenig und die dünne Schicht bestand vollkommen aus harten Körnern. Unter dem Schnee befand sich eine meterdicke Eisschicht. Wie dick die Eisschicht war, konnte niemand sagen. Doch sie wuchs noch immer an, da das Eis in diesem Teil des Gletschers niemals schmolz.
Vieleicht würde der Gletscher irgendwann ganz Gorthar bedecken.
Kaszan schlang den schweren Fellmantel enger um die Schultern. Wahrscheinlich würde der Trupp schon lange vor den Ruinen erfroren sein. Aber Kaszan nahm sich vor zumindest so lange am Leben zu bleiben, bis Sorim an der Kälte zugrunde gegangen war.
Das Eis unter seinen Füßen erzitterte.
Sofort blieb der General stehen und griff nach dem Schwertgriff. Auch der Rest des Trupps hatte angehalten und sah sich alarmiert um.
"Macht euch bereit", lautete der Befehl des Generals.
Abermals erzitterte der Boden, ein lautes Knacken sandte Kaszan einen eisigen Schauer über den Rücken.
Dann bildete sich ein Riß in dem Eis, fuhr verästelt wie ein Blitz durch den Boden.
Ein weiterer Riß bildete sich und lief geradewegs auf den Ersten zu. Dabei bildete sich eine Scholle auf dem Eis, die sich langsam zur Seite neigte.
"Weg da!", brüllte Kaszan.
Sofort sprangen die Soldaten zur Seite, versuchten so weit es ging von dem Riß wegzukommen. Einer hatte das Pech, direkt auf der Scholle gestanden zu haben. Mit Donnergrollen stürzte das Eisstück in die Tiefe und riß den Mann mit sich.
Gleichzeitig löste sich ein ganzer Teil des Eises an der Seite des Risses. Solef ließ seine Armbrust fallen und hechtete nach vorne, gerade noch rechtzeitig um nicht mitsamt des Eises abzustürzen. Der Armbruster schaffte es gerade noch, sich mit beiden Händen an der Kante des Risses festzuklammern.
"Verdammt, helft mir!", schrie er.
Kaszan sprang nach vorne, packte die Hand des Mannes und versuchte ihn über die Kante zu ziehen. Doch er fühlte wie ihm die Hand zu entgleiten drohte.
"Halt dich fest, ich schaff es sonst nicht!", keuchte Kaszan.
"Ich kann...nicht....Meine Finger sind...so...kalt...."
"Hark! Hilf mir!", rief der General und stemmte sich mit seinem ganzen Körpergewicht nach hinten.
Dann krachte er in den Schnee als die Finger des Armbrusters aus seiner Hand glitten.
Mit einem Satz war er an der Kante.
"Solef!"
Kaszan konnte gerade noch sehen, wie Solef ein Dutzend Schritt tiefer aufschlug, dann stürzten auch schon mehrere weiße Schemen über den Armbruster.
"Nein!"
Harkadon trat neben ihn und starrte in die Tiefe. Seine Faust krachte in das Eis und brach ein ganzes Stück heraus.
"Diese verdammten Biester!"
Jetzt wusste Kaszan warum die Luzkan nicht mehr angegriffen hatten. Und Kaszan hatte keine Chance gehabt, der Falle zu entgehen.
23.08.2002, 21:12 #90
Kaszan Toras
Beiträge: 160
Gorthar -
Wie oft Kaszan Sorim bereits verflucht hatte, eine solche Reise zu unternehmen, wusste er schon nicht mehr.
Aber das hinderte ihn nicht, ihn weiterhin zu verwünschen.
Zwei weitere Männer waren gestorben. Dieses Mal waren nicht die Luzkan oder eine ihrer Fallen schuld an ihrem Tod, nein, es war die Kälte gewesen, der unsichtbare Begleiter der sich nur ab und zu in der Form von gefrorenen Atemwölkchen zeigte.
Die Beiden waren eingeschlafen und hatten sich nicht mehr gerührt, als Harkadon am nächsten Morgen das Iglu betrat, um zu sehen warum sie nicht kamen.
Diese gesamte Exkursion war jetzt schon ein Fehlschlag. Nur noch einundzwanzig der ehemals vierzig Mann waren noch am Leben. Wer nicht im Kampf gegen die Luzkan fiel, den holte die Kälte.
Kaszan fragte sich, wie viele Zehen er noch haben würde, wenn er hier wieder rauskam. Wenn er den Gletscher jemals wieder verlassen würde.
Immerhin hatten sich die Luzkan scheinbar zurückgezogen. Aber wahrscheinlich gruben sie nur wieder eine weitere, tödliche Falle. Dem General war es mittlerweile egal. Diese gesamte, von den Göttern verdammte Expedition war ihm egal. Das einzige was ihn dazu trieb, sich weiterzuschleppen waren seine Männer. Ohne seine Führung war es unwahrscheinlich, dass überhaupt jemand zurückkehrte.
Zumindest das war er ihnen schuldig.
Erschöpft hob Kaszan den Kopf und spähte in die Ferne. Eigentlich sollte es nicht mehr lange dauern, die Ruinen zu erreichen. Die Gruppe hatte schon fast den Ursprung des Gletschers erreicht. Nur konnte man in der Dunkelheit fast nichts sehen, die Fackeln trieben die ewige Nacht nur ein paar Schritt zurück.
23.08.2002, 21:12 #91
Kaszan Toras
Beiträge: 160
[GM] Der Gletscher -
Wie oft Kaszan Sorim bereits verflucht hatte, eine solche Reise zu unternehmen, wusste er schon nicht mehr.
Aber das hinderte ihn nicht, ihn weiterhin zu verwünschen.
Zwei weitere Männer waren gestorben. Dieses Mal waren nicht die Luzkan oder eine ihrer Fallen schuld an ihrem Tod, nein, es war die Kälte gewesen, der unsichtbare Begleiter der sich nur ab und zu in der Form von gefrorenen Atemwölkchen zeigte.
Die Beiden waren eingeschlafen und hatten sich nicht mehr gerührt, als Harkadon am nächsten Morgen das Iglu betrat, um zu sehen warum sie nicht kamen.
Diese gesamte Exkursion war jetzt schon ein Fehlschlag. Nur noch einundzwanzig der ehemals vierzig Mann waren noch am Leben. Wer nicht im Kampf gegen die Luzkan fiel, den holte die Kälte.
Kaszan fragte sich, wie viele Zehen er noch haben würde, wenn er hier wieder rauskam. Wenn er den Gletscher jemals wieder verlassen würde.
Immerhin hatten sich die Luzkan scheinbar zurückgezogen. Aber wahrscheinlich gruben sie nur wieder eine weitere, tödliche Falle. Dem General war es mittlerweile egal. Diese gesamte, von den Göttern verdammte Expedition war ihm egal. Das einzige was ihn dazu trieb, sich weiterzuschleppen waren seine Männer. Ohne seine Führung war es unwahrscheinlich, dass überhaupt jemand zurückkehrte.
Zumindest das war er ihnen schuldig.
Erschöpft hob Kaszan den Kopf und spähte in die Ferne. Eigentlich sollte es nicht mehr lange dauern, die Ruinen zu erreichen. Die Gruppe hatte schon fast den Ursprung des Gletschers erreicht. Nur konnte man in der Dunkelheit fast nichts sehen, die Fackeln trieben die ewige Nacht nur ein paar Schritt zurück.
24.08.2002, 11:51 #92
Kaszan Toras
Beiträge: 160
Gorthar -
"Und wo sollen jetzt diese Ruinen sein?"
Kaszans Fackel leuchtete in die immerwährende Dunkelheit hinein. Die Wärme des Feuers schaffte es zwar nicht vollständig, die klirrende Kälte zu vertreiben, aber allein schon ihr Licht erschien wie ein Leuchtfeuer der Hoffnung.
Viel mehr hatte man hier oben auch nicht.
Eigentlich sollten sich genau an dieser Stelle die Ruinen von Va'Shezum befinden. Der Legende nach waren sie so gigantisch, dass man sie gar nicht übersehen konnte.
Doch hier war nichts.
Nichts außer den frierenden Männern der Expedition.
Sorim wanderte seit einer geraumen Viertelstunde auf dem Eis herum, kniete sich von Zeit zu Zeit hin und starrte auf den Boden. Vieleicht war er ja endlich vollkommen durchgedreht.
"Die Ruinen sind hier! Ich weiß es!"
"Na klar...", murmelte der General zu sich selbst.
"Für mich sieht das Ganze so aus..."
"Schaut mal hier drüben!", rief einer der verbleibenden Pikeniere und deutete auf einen Punkt in der Dunkelheit.
Als sich die Gruppe dem Punkt näherte, war ein dünner Lichtstrahl zu erkennen, der in senkrechtem Winkel auf das Eis traf.
"Was bei Beliar...."
Kaszan legte den Kopf in den Nacken und spähte gen Himmel. Der Lichtstrahl schien durch das Gestein des Göttersitzes zu brechen.
"Wie kann das Licht senkrecht auf den Boden treffen, wenn es eigentlich früher Morgen sein sollte?", sprach Kaszan seine Gedanken laut aus.
"Das ist es", flüsterte Sorim und eilte auf das Licht zu.
"Seht! Dort unten im Eis!"
Wie auf Kommando richteten die Männer des Trupps ihre Blicke auf den Boden. Auf den ersten Blick erkannte Kaszan rein gar nichts.
Doch dann glaubte er weit unten in der Dunkelheit Umrisse erkennen zu können.
"Könnten auch Felsen sein."
"Narr! Das sind die Ruinen!", fauchte Sorim zurück.
Toras verdrehte die Augen.
"Nun, Herr Alleswisser, dann wisst ihr doch sicherlich auch, wie man durch eine zig Tausend Schritt dicke Eiswand kommt."
Sorim betrachtete eingehend die Stelle an der das Licht auf das Eis traf.
"Es muss einen Weg geben. Vieleicht ein versteckter Mechanismus. Sucht nach irgendwelchen Anhaltspunkten!"
Tolle Idee. Der Gletscher war ja nicht groß genug....
"Ich glaube ich hab etwas", brummte Harkadon zu Kaszans Rechten.
Direkt unter ihm befand sich eine kreisrunde Steinplatte im ewigen Eis. Geschwungene Zeichen und Linien bedeckten die Oberfläche der Platte. Und ein kleines Stückchen über ihr war ein kleiner, prismaförmiger Kristall zu erkennen.
Nur versperrte eine meterdicke Eisschicht den Weg zu der Platte.
"Hier sind noch mehr solche Dinger!", erscholl ein Ruf.
Tatsächlich, wenn man wusste wo man zu suchen hatte, konnte man noch fünf weitere solcher Platten erkennen. Sie lagen in der Form eines Sechsecks da, dessen Mittelpunkt die Lichtlanze bildete.
Sorim lag auf dem Bauch und starrte in das Eis unter sich.
"Dort unten liegt ein Kristall. Das Licht trifft genau auf ihn und wird in sechs weitere Strahlen gebrochen die sich in der Dunkelheit verlieren. Ich glaube das ist des Rätsels Lösung! Ich werde versuchen, ihn etwas anzuheben so dass das Licht die anderen Kristalle trifft!"
Kaum hatte der Magier ausgesprochen, hallte auch schon ein donnerndes Knurren über den Gletscher.
Augenblicklich fuhren die Männer herum, scharrend wurden Schwerter aus den Scheiden gerissen, Piken in die Dunkelheit gestreckt und klappernd Bolzen in die Armbrüste gelegt.
In der Dunkelheit zeichneten sich die Schemen massiger Kreaturen ab. Luzkan.
Langsam stapften die Totengräber heran, die gewaltigen Grabklauen hinterließen tiefe Furchen im Eis, die beiden charakteristischen, langen Reißzähne ließen die Schwerter der Männer lächerlich wirken.
Hinter der ersten Schneebestie schritten weitere heran. Es mussten mindestens ein Dutzend sein.
"Was auch immer ihr vorhabt, macht es schnell!", bellte Kaszan zu dem Hofmagier.
"Deckt die Armbruster. Feuer auf meinen Befehl."
"Kaszan, ich glaube nicht dass uns das noch viel helfen wird....", murmelte Harkadon an seiner Seite.
Die Lawine aus buschigem Fell und Muskeln breitete sich halbkreisförmig aus und zog sich wie die Schlinge eines Galgens langsam enger.
Die Männer wichen zurück. Jeder der Soldaten wusste wie weit ein Luzkan springen konnte. Doch sehr viel weiter konnten sie nicht zurückweichen.
Hinter Kaszan ertönte ein leises Knacken im Eis. Sorim kniete auf dem Boden, hatte beide Hände krallenartig ins Eis gerammt und hatte die Augen geschlossen. Mit unendlicher Langsamkeit hob sich der Kristall im Eis auf das Licht zu.
Die vorderste Schneebestie fauchte und schlug mit ihrer Pranke auf den Boden, sodass der gesamte Gletscher zu erzittern schien.
"Niemand schieß bevor ich es sage!"
Einige Armbruster schienen Probleme damit zu haben, dem Befehl nachzukommen, denn ihre Blicke sprachen Bände.
Eine Schneebestie sprang nach vorne.
"Feuer!", brüllte Kaszan.
Sofort verließen klackend mehrere Bolzen die Amrbrüste und bohrten sich mit erstaunlicher Präzision nur wenige Spann nebeneinander in den Luzkan.
"Pikeniere vorwärts!"
Die beiden letzten Lanzenträger stürmten auf den Berg aus purer Urgewalt zu. Der Totengräber sprang abermals-und genau in die gestreckten Piken hinein. Holz splitterte unter dem Aufprall mehrerer Hundert Kilo, gerade noch rechtzeitig konnten die Pikenierbrüder zur Seite springen.
Die Schneebestie strauchelte, knickte mit den Vorderläufen ein, schlitterte von ihrem eigenen Schwung getragen einige Meter weiter.
Dann feuerten die Amrbrustschützen ein weiteres Mal.
Ein Jaulen ertönte als die Bolzen den Kopf und die Schnauze des Monstrums trafen, dann lag die Bestie still.
Einer der Schützen hatte das Auge getroffen.
"Kortan, Gelm, zurück!"
Auch ohne Befehl machten die Brüder dass sie zurückkamen. Der jüngere der Beiden, Gelm, hatte sein Schwert gezogen, da seine Pike unter dem Ansturm des Schneegiganten zersplittert war.
Kaum hatten die Beiden die Gruppe wieder erreicht, ließ die vorderste Schneebestie abermals ihr Knurren ertönen.
Scheinbar war das das Kommando gewesen, denn die Luzkan stürmten alle gleichzeitig nach vorne.
"Konzentriert euch auf einen!"
Hinter Kaszan erscholl ein leises Stöhnen. Schweißperlen strömten über Sorims Gesicht.
Dann brach eine gewaltige Lichtlanze aus einer der Steinplattformen. Die Luzkan ließen ein enttäuschtes Jaulen erklingen, versuchten ihren Ansturm abzubremsen.
Auch aus den restlichen Plattformen schossen Lichtlanzen zur Decke empor. Mit einem Mal war das gesamte Umfeld in gleißendes Licht getaucht. Kaszan kniff die Augen zusammen, war er doch noch immer das schwache Licht der Fackeln gewöhnt.
Das gesamte Sechseck erstrahlte in dem Licht. Gleichzeitig war ein lauter werdendes Summen zu hören. Ein Wirbel aus purem Licht bildete sich, das Summen verschluckte sämtliche Geräusche.
Hinter der Barriere aus Licht konnte Kaszan den Anführer der Luzkan erkennen. Ihre Blicke trafen sich. Und er wusste dass er sich täuschen musste, aber er glaubte Bedauern in dem Blick des Tieres erkennen zu können.
Dann spürte Kaszan, wie sich sein Körper auflöste, er hinabgerisen wurde in die Schwärze des Gletschers. Ein Prickeln lief durch seinen nicht mehr vorhandenen Körper, er hatte das Bedürfnis zu schreien, aber er konnte nicht.
In rasendem Tempo stürzte er auf die Ruinen herab.
Und dann stand er zusammen mit den anderen Mitgliedern der Expedition in einer Halle. Die Decke war so hoch, dass man das Relief mit bloßem Auge kaum noch erkennen konnte, die Ausläufer der Halle verliefen sich in der Unendlichkeit.
"Ich glaube ich muss...", murmelte ein Schwertkämpfer zu Kaszans Linken und übergab sich würgend.
Kaszan nahm ihn fast gar nicht zur Kenntnis. Staunend ließ er seinen Blick an den Wänden der Halle entlanglaufen. Gewaltige Fresken ihm unbekannter Kreaturen und Monstren schmückten die steinernen Wände, Kaszan bestaunte die Kunstfertigkeit mit denen die Fresken gearbeitet wurden.
"Das ist unglaublich", murmelte Harkadon.
Sorim trat nach vorne und starrte in die Dunkelheit.
"Nein. Das sind die Hallen von Va'Shezum."
24.08.2002, 11:51 #93
Kaszan Toras
Beiträge: 160
[GM] Der Gletscher -
"Und wo sollen jetzt diese Ruinen sein?"
Kaszans Fackel leuchtete in die immerwährende Dunkelheit hinein. Die Wärme des Feuers schaffte es zwar nicht vollständig, die klirrende Kälte zu vertreiben, aber allein schon ihr Licht erschien wie ein Leuchtfeuer der Hoffnung.
Viel mehr hatte man hier oben auch nicht.
Eigentlich sollten sich genau an dieser Stelle die Ruinen von Va'Shezum befinden. Der Legende nach waren sie so gigantisch, dass man sie gar nicht übersehen konnte.
Doch hier war nichts.
Nichts außer den frierenden Männern der Expedition.
Sorim wanderte seit einer geraumen Viertelstunde auf dem Eis herum, kniete sich von Zeit zu Zeit hin und starrte auf den Boden. Vieleicht war er ja endlich vollkommen durchgedreht.
"Die Ruinen sind hier! Ich weiß es!"
"Na klar...", murmelte der General zu sich selbst.
"Für mich sieht das Ganze so aus..."
"Schaut mal hier drüben!", rief einer der verbleibenden Pikeniere und deutete auf einen Punkt in der Dunkelheit.
Als sich die Gruppe dem Punkt näherte, war ein dünner Lichtstrahl zu erkennen, der in senkrechtem Winkel auf das Eis traf.
"Was bei Beliar...."
Kaszan legte den Kopf in den Nacken und spähte gen Himmel. Der Lichtstrahl schien durch das Gestein des Göttersitzes zu brechen.
"Wie kann das Licht senkrecht auf den Boden treffen, wenn es eigentlich früher Morgen sein sollte?", sprach Kaszan seine Gedanken laut aus.
"Das ist es", flüsterte Sorim und eilte auf das Licht zu.
"Seht! Dort unten im Eis!"
Wie auf Kommando richteten die Männer des Trupps ihre Blicke auf den Boden. Auf den ersten Blick erkannte Kaszan rein gar nichts.
Doch dann glaubte er weit unten in der Dunkelheit Umrisse erkennen zu können.
"Könnten auch Felsen sein."
"Narr! Das sind die Ruinen!", fauchte Sorim zurück.
Toras verdrehte die Augen.
"Nun, Herr Alleswisser, dann wisst ihr doch sicherlich auch, wie man durch eine zig Tausend Schritt dicke Eiswand kommt."
Sorim betrachtete eingehend die Stelle an der das Licht auf das Eis traf.
"Es muss einen Weg geben. Vieleicht ein versteckter Mechanismus. Sucht nach irgendwelchen Anhaltspunkten!"
Tolle Idee. Der Gletscher war ja nicht groß genug....
"Ich glaube ich hab etwas", brummte Harkadon zu Kaszans Rechten.
Direkt unter ihm befand sich eine kreisrunde Steinplatte im ewigen Eis. Geschwungene Zeichen und Linien bedeckten die Oberfläche der Platte. Und ein kleines Stückchen über ihr war ein kleiner, prismaförmiger Kristall zu erkennen.
Nur versperrte eine meterdicke Eisschicht den Weg zu der Platte.
"Hier sind noch mehr solche Dinger!", erscholl ein Ruf.
Tatsächlich, wenn man wusste wo man zu suchen hatte, konnte man noch fünf weitere solcher Platten erkennen. Sie lagen in der Form eines Sechsecks da, dessen Mittelpunkt die Lichtlanze bildete.
Sorim lag auf dem Bauch und starrte in das Eis unter sich.
"Dort unten liegt ein Kristall. Das Licht trifft genau auf ihn und wird in sechs weitere Strahlen gebrochen die sich in der Dunkelheit verlieren. Ich glaube das ist des Rätsels Lösung! Ich werde versuchen, ihn etwas anzuheben so dass das Licht die anderen Kristalle trifft!"
Kaum hatte der Magier ausgesprochen, hallte auch schon ein donnerndes Knurren über den Gletscher.
Augenblicklich fuhren die Männer herum, scharrend wurden Schwerter aus den Scheiden gerissen, Piken in die Dunkelheit gestreckt und klappernd Bolzen in die Armbrüste gelegt.
In der Dunkelheit zeichneten sich die Schemen massiger Kreaturen ab. Luzkan.
Langsam stapften die Totengräber heran, die gewaltigen Grabklauen hinterließen tiefe Furchen im Eis, die beiden charakteristischen, langen Reißzähne ließen die Schwerter der Männer lächerlich wirken.
Hinter der ersten Schneebestie schritten weitere heran. Es mussten mindestens ein Dutzend sein.
"Was auch immer ihr vorhabt, macht es schnell!", bellte Kaszan zu dem Hofmagier.
"Deckt die Armbruster. Feuer auf meinen Befehl."
"Kaszan, ich glaube nicht dass uns das noch viel helfen wird....", murmelte Harkadon an seiner Seite.
Die Lawine aus buschigem Fell und Muskeln breitete sich halbkreisförmig aus und zog sich wie die Schlinge eines Galgens langsam enger.
Die Männer wichen zurück. Jeder der Soldaten wusste wie weit ein Luzkan springen konnte. Doch sehr viel weiter konnten sie nicht zurückweichen.
Hinter Kaszan ertönte ein leises Knacken im Eis. Sorim kniete auf dem Boden, hatte beide Hände krallenartig ins Eis gerammt und hatte die Augen geschlossen. Mit unendlicher Langsamkeit hob sich der Kristall im Eis auf das Licht zu.
Die vorderste Schneebestie fauchte und schlug mit ihrer Pranke auf den Boden, sodass der gesamte Gletscher zu erzittern schien.
"Niemand schieß bevor ich es sage!"
Einige Armbruster schienen Probleme damit zu haben, dem Befehl nachzukommen, denn ihre Blicke sprachen Bände.
Eine Schneebestie sprang nach vorne.
"Feuer!", brüllte Kaszan.
Sofort verließen klackend mehrere Bolzen die Amrbrüste und bohrten sich mit erstaunlicher Präzision nur wenige Spann nebeneinander in den Luzkan.
"Pikeniere vorwärts!"
Die beiden letzten Lanzenträger stürmten auf den Berg aus purer Urgewalt zu. Der Totengräber sprang abermals-und genau in die gestreckten Piken hinein. Holz splitterte unter dem Aufprall mehrerer Hundert Kilo, gerade noch rechtzeitig konnten die Pikenierbrüder zur Seite springen.
Die Schneebestie strauchelte, knickte mit den Vorderläufen ein, schlitterte von ihrem eigenen Schwung getragen einige Meter weiter.
Dann feuerten die Amrbrustschützen ein weiteres Mal.
Ein Jaulen ertönte als die Bolzen den Kopf und die Schnauze des Monstrums trafen, dann lag die Bestie still.
Einer der Schützen hatte das Auge getroffen.
"Kortan, Gelm, zurück!"
Auch ohne Befehl machten die Brüder dass sie zurückkamen. Der jüngere der Beiden, Gelm, hatte sein Schwert gezogen, da seine Pike unter dem Ansturm des Schneegiganten zersplittert war.
Kaum hatten die Beiden die Gruppe wieder erreicht, ließ die vorderste Schneebestie abermals ihr Knurren ertönen.
Scheinbar war das das Kommando gewesen, denn die Luzkan stürmten alle gleichzeitig nach vorne.
"Konzentriert euch auf einen!"
Hinter Kaszan erscholl ein leises Stöhnen. Schweißperlen strömten über Sorims Gesicht.
Dann brach eine gewaltige Lichtlanze aus einer der Steinplattformen. Die Luzkan ließen ein enttäuschtes Jaulen erklingen, versuchten ihren Ansturm abzubremsen.
Auch aus den restlichen Plattformen schossen Lichtlanzen zur Decke empor. Mit einem Mal war das gesamte Umfeld in gleißendes Licht getaucht. Kaszan kniff die Augen zusammen, war er doch noch immer das schwache Licht der Fackeln gewöhnt.
Das gesamte Sechseck erstrahlte in dem Licht. Gleichzeitig war ein lauter werdendes Summen zu hören. Ein Wirbel aus purem Licht bildete sich, das Summen verschluckte sämtliche Geräusche.
Hinter der Barriere aus Licht konnte Kaszan den Anführer der Luzkan erkennen. Ihre Blicke trafen sich. Und er wusste dass er sich täuschen musste, aber er glaubte Bedauern in dem Blick des Tieres erkennen zu können.
Dann spürte Kaszan, wie sich sein Körper auflöste, er hinabgerisen wurde in die Schwärze des Gletschers. Ein Prickeln lief durch seinen nicht mehr vorhandenen Körper, er hatte das Bedürfnis zu schreien, aber er konnte nicht.
In rasendem Tempo stürzte er auf die Ruinen herab.
Und dann stand er zusammen mit den anderen Mitgliedern der Expedition in einer Halle. Die Decke war so hoch, dass man das Relief mit bloßem Auge kaum noch erkennen konnte, die Ausläufer der Halle verliefen sich in der Unendlichkeit.
"Ich glaube ich muss...", murmelte ein Schwertkämpfer zu Kaszans Linken und übergab sich würgend.
Kaszan nahm ihn fast gar nicht zur Kenntnis. Staunend ließ er seinen Blick an den Wänden der Halle entlanglaufen. Gewaltige Fresken ihm unbekannter Kreaturen und Monstren schmückten die steinernen Wände, Kaszan bestaunte die Kunstfertigkeit mit denen die Fresken gearbeitet wurden.
"Das ist unglaublich", murmelte Harkadon.
Sorim trat nach vorne und starrte in die Dunkelheit.
"Nein. Das sind die Hallen von Va'Shezum."
04.09.2002, 11:25 #94
Kaszan Toras
Beiträge: 160
Gorthar -
Das Tor war aufgebrochen. Die Trümmer des mächtigen Holztores lagen teils Dutzende Schritt vom Torbogen entfernt in der Halle herum. Nur noch der linke Torflügel hielt sich mit letzter Kraft halbwegs in seiner Fassung. Eine der riesenhaften Statuen, die den Rahmen des Tores bildeten hatte einen Arm verloren, mit dem sie zuvor den Torbogen gestützt hatte.
„Was hat das zu bedeuten?", fragte jemand.
„Wer auch immer das Tor vernichtet hat, er kam von innen", meinte Harkadon zu Kaszans Rechten.
„Das schmeckt mir alles nicht. Wir sollten nicht hier sein." Gelm fingerte an seinem Schwertgriff herum.
Kaszan kniete über einem der Trümmerteile nieder. Das Holz wies an mehreren Stellen gut armdicke Löcher auf. Als der General mit dem Finger an den Rändern entlangfuhr, fühlte sich das Holz seltsam glatt an, so als hätte jemand Stunden damit verbracht, das Holz abzuschleifen. Bruchstellen waren keine zu erkennen, das Holz war einfach glatt abgeschnitten. An anderen Stellen waren lange Kratzspuren zu erkennen. Aber warum sollten die Luzkan ein meterhohes Tor einreißen, und noch dazu von der Innenseite?
Kaszan erhob sich wieder und sah zu der Gruppe.
„Ich glaube kaum dass der Verursacher dieser Zerstörung noch hier ist. Was auch immer hier war, es wollte raus. Lasst uns weitergehen und dieses Artefakt suchen, damit wir hier endlich verschwinden können."
Zögernd kam der Trupp wieder in Bewegung. Die Nervosität war deutlich spürbar, es gab niemanden der seine Hände nicht an der Waffe hatte.
Die nachfolgende Halle war nur unmerklich kleiner als die vorherige. Geschwungene Reliefzeichnungen von Kaszan unbekannten Kreaturen liefen die Wände hinauf bis zur Decke, welche aus sich scheinbar ständig in Bewegung zu befindenden Kristall geformt war. Irgendwo dort oben in der Schwärze des Eises glaubte Kaszan einen Lichtpunkt erkennen zu können.
Weiter ging es, an unzähligen Abzweigungen vorbei in die Dunkelheit der Ruinen. Schließlich erreichte die Gruppe ein weiteres Tor. Wie die anderen Wände wurde auch dieses von kunstvoll gefertigten Reliefs umsäumt, der Rahmen bestand aus zwei Händen die mit ihren aneinandergelegten Fingerspitzen den Torbogen bildeten.
„Das ist es! Wir sind auf der richtigen Spur!"
Sorim stürzte nach vorne und beäugte das Tor genauer.
„Hier sind Schriftzeichen", meinte er und betrachtete dabei die Handfläche der linken Hand.
„Könnt ihr sie entziffern?", fragte Kaszan obwohl er die Antwort schon zu kennen glaubte.
„Entziffern schon....Nur ob ich ihren Sinn erkennen kann weiß ich nicht."
Kaszan verdrehte die Augen. Das war ja irgendwie klar gewesen....
Trotzdem schluckte er die bissige Bemerkung die ihm auf der Zunge lag herunter. Die Moral war ohnehin schon schlecht genug.
Stattdessen trat er nach vorne und sah sich die Reliefzeichnungen an. Seltsames Material. Es sah aus wie Gold, aber schien ständig den Farbton zu ändern, einmal war es klar und hell schimmernd, dann wieder dunkel und lichtabweisend. Als Kaszan einen Schritt zurücktrat sah es so aus, als würde die gesamte Wand pulsieren.
Eine der Kreaturen stach dem General ins Auge. Ein riesenhaftes Tier, auf die Hinterläufe aufgebäumt, die langen Klauen seitlich zum Körper ausgestreckt und das Maul mit seinen beiden langen Fangzähnen weit aufgerissen. Die Zeichnung war eindeutig. Doch was wollte diese Zeichnung aussagen?
Zur Rechten des Luzkan waren zwei Hände abgebildet, von etwas voneinander getrennt, das wie ein Spalt aussah. Dann war da noch etwas, ein seltsames Wesen mit Spinnenbeinen und einem entfernt menschenähnlichen Körper, der dort entsprang wo sich bei einer Spinne normalerweise der Kopf befinden würde. Jedoch verfügte die Kreatur nur über einen Arm, oder der andere war absichtlich so verwaschen gezeichnet worden. Zwei fledermausartige Flügel entsprangen dem Rücken des Wesens, der Kopf war kaum zu erkennen, er schien so wie der restliche Körper fast nur aus Hörnern und Zacken zu bestehen.
Dieses Wesen musste in irgendeinem Kontext zu dem Luzkan stehen....
04.09.2002, 11:25 #95
Kaszan Toras
Beiträge: 160
[GM] Der Gletscher -
Das Tor war aufgebrochen. Die Trümmer des mächtigen Holztores lagen teils Dutzende Schritt vom Torbogen entfernt in der Halle herum. Nur noch der linke Torflügel hielt sich mit letzter Kraft halbwegs in seiner Fassung. Eine der riesenhaften Statuen, die den Rahmen des Tores bildeten hatte einen Arm verloren, mit dem sie zuvor den Torbogen gestützt hatte.
„Was hat das zu bedeuten?", fragte jemand.
„Wer auch immer das Tor vernichtet hat, er kam von innen", meinte Harkadon zu Kaszans Rechten.
„Das schmeckt mir alles nicht. Wir sollten nicht hier sein." Gelm fingerte an seinem Schwertgriff herum.
Kaszan kniete über einem der Trümmerteile nieder. Das Holz wies an mehreren Stellen gut armdicke Löcher auf. Als der General mit dem Finger an den Rändern entlangfuhr, fühlte sich das Holz seltsam glatt an, so als hätte jemand Stunden damit verbracht, das Holz abzuschleifen. Bruchstellen waren keine zu erkennen, das Holz war einfach glatt abgeschnitten. An anderen Stellen waren lange Kratzspuren zu erkennen. Aber warum sollten die Luzkan ein meterhohes Tor einreißen, und noch dazu von der Innenseite?
Kaszan erhob sich wieder und sah zu der Gruppe.
„Ich glaube kaum dass der Verursacher dieser Zerstörung noch hier ist. Was auch immer hier war, es wollte raus. Lasst uns weitergehen und dieses Artefakt suchen, damit wir hier endlich verschwinden können."
Zögernd kam der Trupp wieder in Bewegung. Die Nervosität war deutlich spürbar, es gab niemanden der seine Hände nicht an der Waffe hatte.
Die nachfolgende Halle war nur unmerklich kleiner als die vorherige. Geschwungene Reliefzeichnungen von Kaszan unbekannten Kreaturen liefen die Wände hinauf bis zur Decke, welche aus sich scheinbar ständig in Bewegung zu befindenden Kristall geformt war. Irgendwo dort oben in der Schwärze des Eises glaubte Kaszan einen Lichtpunkt erkennen zu können.
Weiter ging es, an unzähligen Abzweigungen vorbei in die Dunkelheit der Ruinen. Schließlich erreichte die Gruppe ein weiteres Tor. Wie die anderen Wände wurde auch dieses von kunstvoll gefertigten Reliefs umsäumt, der Rahmen bestand aus zwei Händen die mit ihren aneinandergelegten Fingerspitzen den Torbogen bildeten.
„Das ist es! Wir sind auf der richtigen Spur!"
Sorim stürzte nach vorne und beäugte das Tor genauer.
„Hier sind Schriftzeichen", meinte er und betrachtete dabei die Handfläche der linken Hand.
„Könnt ihr sie entziffern?", fragte Kaszan obwohl er die Antwort schon zu kennen glaubte.
„Entziffern schon....Nur ob ich ihren Sinn erkennen kann weiß ich nicht."
Kaszan verdrehte die Augen. Das war ja irgendwie klar gewesen....
Trotzdem schluckte er die bissige Bemerkung die ihm auf der Zunge lag herunter. Die Moral war ohnehin schon schlecht genug.
Stattdessen trat er nach vorne und sah sich die Reliefzeichnungen an. Seltsames Material. Es sah aus wie Gold, aber schien ständig den Farbton zu ändern, einmal war es klar und hell schimmernd, dann wieder dunkel und lichtabweisend. Als Kaszan einen Schritt zurücktrat sah es so aus, als würde die gesamte Wand pulsieren.
Eine der Kreaturen stach dem General ins Auge. Ein riesenhaftes Tier, auf die Hinterläufe aufgebäumt, die langen Klauen seitlich zum Körper ausgestreckt und das Maul mit seinen beiden langen Fangzähnen weit aufgerissen. Die Zeichnung war eindeutig. Doch was wollte diese Zeichnung aussagen?
Zur Rechten des Luzkan waren zwei Hände abgebildet, von etwas voneinander getrennt, das wie ein Spalt aussah. Dann war da noch etwas, ein seltsames Wesen mit Spinnenbeinen und einem entfernt menschenähnlichen Körper, der dort entsprang wo sich bei einer Spinne normalerweise der Kopf befinden würde. Jedoch verfügte die Kreatur nur über einen Arm, oder der andere war absichtlich so verwaschen gezeichnet worden. Zwei fledermausartige Flügel entsprangen dem Rücken des Wesens, der Kopf war kaum zu erkennen, er schien so wie der restliche Körper fast nur aus Hörnern und Zacken zu bestehen.
Dieses Wesen musste in irgendeinem Kontext zu dem Luzkan stehen....
05.09.2002, 12:05 #96
Kaszan Toras
Beiträge: 160
Gorthar -
„Die Hände des Spaltens spalten nicht nur den Verstand sondern auch Raum, Zeit und die Barrieren....Was soll das? Ich dachte das hier sei ein Hinweis zum öffnen des Tores, aber es ist nichts als Kauderwelsch!"
Sorim hatte die letzten paar Stunden jede Menge solcher lyrischer Meisterwerke entziffert. Und jedes Mal hatte er lauthals herumgekeift wenn er ihren Sinn nicht erkennen konnte.
Kaszan lag auf dem Rücken, starrte an die Decke und spielte an dem Schwertgriff herum. Der Rest der Gruppe hatte sich in der Nähe niedergelassen und starrte entweder in die Dunkelheit oder machte sich über die Reste des Proviants her.
„Vielleicht gibt sie ja nach wenn ihr ganz höflich darum bittet", spottete der General.
„In Sachen Höflichkeiten seid ihr doch sonst auch so gewitzt. Um nicht zu sagen heuchlerisch...."
Der letzte Satz war nur für seine eigenen Ohren bestimmt gewesen, er hoffte einfach dass ihn sonst keiner verstanden hatte.
„Ja, macht euch nur über mich lustig, großer Heerführer! Beflügelt euren „taktischen Scharfsinn" doch lieber einmal um dieses Tor zu öffnen!"
Sorims Augen funkelten in unbändiger Wut.
Kaszan setzte sich bewusst langsam auf.
„Ich dachte ihr seid hier der Bücherwurm? Ich bin nur dafür zuständig dass euch nichts passiert. Für derartige Spielereien seid ihr zuständig."
„Ach ja? Dann wollt ihr wohl hier unten verrotten! Denn ich weiß nicht wie wir zurückkommen wollen! Der Teleportationszauber wirkt nur in eine Richtung!"
Mittlerweile hatte sich Kaszan vollends aufgerafft und bis auf wenige Fuß dem Magier genähert.
„Das hättet ihr euch vielleicht früher überlegen sollen! Ich habe von Anfang an gesagt dass diese Reise zum Scheitern verurteilt ist!"
Die letzten Worte hatte Toras geschrien. Sorims Augen glichen Schlitzen, seine rechte Hand fing an zu zittern.
„Nun gut", meinte er mit mühsam beherrschter Stimme, „Dann versucht doch mal das Tor aufzubekommen!"
Mit diesen Worten trat er zur Seite.
„Harkadon, Gelm, Kortan, ich brauch mal eure Hilfe", winkte der General die Männer heran.
Für einen kurzen Moment ließ Kaszan seinen Blick über das Tor gleiten. Die Torflügel waren aus Stein gehauen, aber in der Mitte gab es einen schmalen Schlitz. Zudem gab es an jedem der Flügel eine kleine Einbuchtung in der Mitte.
„Hark, du übernimmst den rechten Flügel, Gelm, Kortan ihr den linken. Ich versuch das Tor etwas aufzustemmen."
Während die Männer in Position gingen, näherte sich Kaszan dem Schlitz und löste die Schwertscheide vom Gürtel. Mal sehen ob das klappen würde....
Der General ging in die Knie und drückte die Scheide mit der Kante gegen den Schlitz, dann umfasste seine Rechte fest den Schwertgriff.
Mit einem Ruck riß Kaszan den Kristallfluch aus der Scheide, presste den Griff sofort gegen den Schlitz und sprang gleichzeitig auf. Ein ohrenbetäubendes Scharren peinigte seine Ohren, als die Kristallsplitter versuchten ihre Kreisbahnen einzunehmen, dabei aber durch die Steinflügel gestört wurden. Funkenschauer übergossen den General, das Schwert ließ sich kein Stück mehr rühren, die Kristalle versuchten mit aller Kraft freizukommen.
Kaszan ging abermals in die Knie, lehnte sich mit dem Rücken an das Tor und griff mit beiden Hände zu. Dann stemmte er sich mit aller Macht von unten gegen den Schwertgriff.
Aus den Augenwinkeln konnte er erkennen wie Harkadon und die Pikenierbrüder versuchten, das Tor zu bewegen, ihre Mienen spiegelten höchste Anstrengung wieder.
Schweiß perlte von Toras’ Stirn, lief zu kleinen Sturzbächen zusammen die auf seine Rüstung tropften.
Dann fiel er nach vorne als der Kristallfluch kreischend freikam. Knirschend bewegten sich die beiden Torflügel, millimeterweise aber sie bewegten sich.
Schließlich war eine gut mannbreite Öffnung frei. Die Männer ließen sich erschöpft zu Boden sinken.
„Erstaunlich....", murmelte Sorim.
„Irgendetwas hat sich da bewegt", keuchte Harkadon und zeigte auf die kleine Einbuchtung an dem Torflügel.
„Bei mir auch", röchelte Kortan.
„Hauptsache der Weg ist frei", murmelte Kaszan und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
„Noch einen Moment zum Verschnaufen, dann ziehen wir weiter. Ich will endlich aus diesem Loch heraus."
Erschöpft ließ sich der General auf die Fliesen zurücksinken und schloß die Augen. Dann riß er sie urplötzlich wieder auf. War da nicht eine Erschütterung zu spüren gewesen?
05.09.2002, 12:05 #97
Kaszan Toras
Beiträge: 160
[GM] Der Gletscher -
„Die Hände des Spaltens spalten nicht nur den Verstand sondern auch Raum, Zeit und die Barrieren....Was soll das? Ich dachte das hier sei ein Hinweis zum öffnen des Tores, aber es ist nichts als Kauderwelsch!"
Sorim hatte die letzten paar Stunden jede Menge solcher lyrischer Meisterwerke entziffert. Und jedes Mal hatte er lauthals herumgekeift wenn er ihren Sinn nicht erkennen konnte.
Kaszan lag auf dem Rücken, starrte an die Decke und spielte an dem Schwertgriff herum. Der Rest der Gruppe hatte sich in der Nähe niedergelassen und starrte entweder in die Dunkelheit oder machte sich über die Reste des Proviants her.
„Vielleicht gibt sie ja nach wenn ihr ganz höflich darum bittet", spottete der General.
„In Sachen Höflichkeiten seid ihr doch sonst auch so gewitzt. Um nicht zu sagen heuchlerisch...."
Der letzte Satz war nur für seine eigenen Ohren bestimmt gewesen, er hoffte einfach dass ihn sonst keiner verstanden hatte.
„Ja, macht euch nur über mich lustig, großer Heerführer! Beflügelt euren „taktischen Scharfsinn" doch lieber einmal um dieses Tor zu öffnen!"
Sorims Augen funkelten in unbändiger Wut.
Kaszan setzte sich bewusst langsam auf.
„Ich dachte ihr seid hier der Bücherwurm? Ich bin nur dafür zuständig dass euch nichts passiert. Für derartige Spielereien seid ihr zuständig."
„Ach ja? Dann wollt ihr wohl hier unten verrotten! Denn ich weiß nicht wie wir zurückkommen wollen! Der Teleportationszauber wirkt nur in eine Richtung!"
Mittlerweile hatte sich Kaszan vollends aufgerafft und bis auf wenige Fuß dem Magier genähert.
„Das hättet ihr euch vielleicht früher überlegen sollen! Ich habe von Anfang an gesagt dass diese Reise zum Scheitern verurteilt ist!"
Die letzten Worte hatte Toras geschrien. Sorims Augen glichen Schlitzen, seine rechte Hand fing an zu zittern.
„Nun gut", meinte er mit mühsam beherrschter Stimme, „Dann versucht doch mal das Tor aufzubekommen!"
Mit diesen Worten trat er zur Seite.
„Harkadon, Gelm, Kortan, ich brauch mal eure Hilfe", winkte der General die Männer heran.
Für einen kurzen Moment ließ Kaszan seinen Blick über das Tor gleiten. Die Torflügel waren aus Stein gehauen, aber in der Mitte gab es einen schmalen Schlitz. Zudem gab es an jedem der Flügel eine kleine Einbuchtung in der Mitte.
„Hark, du übernimmst den rechten Flügel, Gelm, Kortan ihr den linken. Ich versuch das Tor etwas aufzustemmen."
Während die Männer in Position gingen, näherte sich Kaszan dem Schlitz und löste die Schwertscheide vom Gürtel. Mal sehen ob das klappen würde....
Der General ging in die Knie und drückte die Scheide mit der Kante gegen den Schlitz, dann umfasste seine Rechte fest den Schwertgriff.
Mit einem Ruck riß Kaszan den Kristallfluch aus der Scheide, presste den Griff sofort gegen den Schlitz und sprang gleichzeitig auf. Ein ohrenbetäubendes Scharren peinigte seine Ohren, als die Kristallsplitter versuchten ihre Kreisbahnen einzunehmen, dabei aber durch die Steinflügel gestört wurden. Funkenschauer übergossen den General, das Schwert ließ sich kein Stück mehr rühren, die Kristalle versuchten mit aller Kraft freizukommen.
Kaszan ging abermals in die Knie, lehnte sich mit dem Rücken an das Tor und griff mit beiden Hände zu. Dann stemmte er sich mit aller Macht von unten gegen den Schwertgriff.
Aus den Augenwinkeln konnte er erkennen wie Harkadon und die Pikenierbrüder versuchten, das Tor zu bewegen, ihre Mienen spiegelten höchste Anstrengung wieder.
Schweiß perlte von Toras’ Stirn, lief zu kleinen Sturzbächen zusammen die auf seine Rüstung tropften.
Dann fiel er nach vorne als der Kristallfluch kreischend freikam. Knirschend bewegten sich die beiden Torflügel, millimeterweise aber sie bewegten sich.
Schließlich war eine gut mannbreite Öffnung frei. Die Männer ließen sich erschöpft zu Boden sinken.
„Erstaunlich....", murmelte Sorim.
„Irgendetwas hat sich da bewegt", keuchte Harkadon und zeigte auf die kleine Einbuchtung an dem Torflügel.
„Bei mir auch", röchelte Kortan.
„Hauptsache der Weg ist frei", murmelte Kaszan und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
„Noch einen Moment zum Verschnaufen, dann ziehen wir weiter. Ich will endlich aus diesem Loch heraus."
Erschöpft ließ sich der General auf die Fliesen zurücksinken und schloß die Augen. Dann riß er sie urplötzlich wieder auf. War da nicht eine Erschütterung zu spüren gewesen?
06.09.2002, 23:51 #98
Kaszan Toras
Beiträge: 160
Das Land Gorthar - Das Land Gorthar
[Anmerkung des Erstellers : Hier kommt voräufig alles rein was im Land Gorthar nach dem Aufbruch stattfindet. Nach Abschluss der Kriegshandlungen wird auch der andere Quest Gorthar mit diesem zusammengefügt.
Aufbruch der Koloniestreitkräfte ist momentan Sonntag. Falls es noch zu einer Änderung kommen sollte, wird es in einem der Gildenthreads bekanntgegeben.
Also, ich hoffe auf rege Teilnahme und einen fairen Kampf!
Gez. Kaszan Toras, General der Armee von Gorthar]
07.09.2002, 01:24 #99
Kaszan Toras
Beiträge: 160
Das Land Gorthar -
Zum sicherlich zweihundertsten Mal begann die kleine Münze erneut zwischen den Fingern des hochgewachsenen Mannes zu kreisen. Vor ihm lag auf einem niedrigen Tisch ausgebreitet eine Karte des nächsten Operationsgebietes.
"Was machen wir uns hier eigentlich überhaupt Gedanken über den Angriff", meinte sein Gegenüber Worzack und stellte die Bierflasche neben den Tisch.
"Die Sträflinge werden nicht einmal wissen wie ihnen geschieht und werden einfach überrollt."
Gorren hielt kurz inne die Münze rotieren zu lassen. Dann begann sie ihren Weg fortzusetzen.
"Du weißt was Kaszan über die Koloniebewohner berichtet hat. Ich denke du machst einen Fehler wenn du das Ganze zu leicht nimmst."
Worzack spie verächtlich aus.
"Bah! Das sind Kriminelle! Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass sie unserer Armee auch nur irgendetwas vergleichbares entgegenzusetzen haben!"
Die Münzkante schabte mehrmals an Gorrens Kinn entlang.
"Besser Vor-als Nachsicht. Denk nur mal daran dass selbst der General beim Ermitteln der Minenstandorte Männer verloren hat, auch wenn es nur ein paar waren. Diese Sträflinge sind geschickt."
Worzack schüttelte energisch den Kopf.
"Kaszan in allen Ehren, aber auch er ist nur ein Mensch. Zudem glaube ich dass er langsam alt wird. Überleg doch mal, das ist alles nur unnötige Arbeit für uns. Die Rebellen sind unorganisiert, sie zerfleischen sich lieber gegenseitig."
"Ich glaube du vergisst dass auch ein paar hochdekorierte Diener des Königs in die Kolonie geworfen wurden. Denk doch nur mal an Lee. Was ist wenn einer von ihnen Widerstand organisiert? Kaszan ist momentan in den Luzkanzacken, Juwan macht seine Arbeit zwar erstaunlich gut, ist allerdings auch überfordert. Es wird noch Wochen dauern bis die Armee vereinigt ist."
"Ach Gorren, du bist und bleibst ein alter Schwarzseher. Ich glaube kaum dass es jemals so weit kommen wird. Und selbst wenn, wir haben Kriegsschiffe. Die Sträflinge haben nach Kaszans Angaben so gut wie keine Schiffe! Wie dem auch sei, ich bin zu müde um weiter zu diskutieren. Falls es unbedingt nötig sein sollte, reden wir morgen nochmal über das Anlanden. Auch wenn es sich meiner Kenntnis entzieht, warum wir das schon jetzt besprechen...."
Mit diesen Worten verließ Worzack das Zelt. Gorren blieb noch ein paar Sekunden regungslos stehen, nur die Münze kreiste weiter um seine Finger, dann seufzte er und rollte die Karte zusammen.
08.09.2002, 00:46 #100
Kaszan Toras
Beiträge: 160
Gorthar -
Hinter dem Tor wartete ein schier unendlich langer Gang auf die kleine Gruppe. Die Wände und die Decke des Korridors waren über und über mit diesen fremdartigen Zeichnungen geschmückt. Durch das enorme Alter ließen sich manche kaum mehr entziffern, doch meistens handelte es sich um Bilder von den schon zuvor gesehenen Händen, den Luzkan und anderen, grotesk erscheinenden Monstren.
Kaszan hatte sich nicht getäuscht. Schon nach wenigen Sekunden war eine weitere Erschütterung zu spüren gewesen. Und je weiter der Trupp vorstieß, desto deutlicher wurden sie.
Es war wie das regelmäßige Schlagen einen gigantischen Herzens, das die Ruinen mit jedem Herzschlag in ihren Grundfesten erzittern ließ.
Schon nach kurzem war gleichzeitig ein dumpfes Wummern zu hören. Und die Gruppe kam dem Ursprung dieser Geräusche immer näher.
Mittlerweile hatten alle ihre Waffen gezogen, Schwerter blitzten im Licht der Fackeln, Armbrüste waren schussbereit erhoben und die letzte Pike stoßbereit nach vorne gestreckt.
Schließlich mündete der Gang in einer weiteren Halle. Kaszan musste inzwischen aufpassen dass seine Zähne bei einem erneuten Beben nicht zu klappern anfingen.
Ein gigantischer Umriss schälte sich aus dem Mantel der Dunkelheit. Jetzt wusste Kaszan warum die Halle so riesig gebaut worden war.
Der Koloß füllte sie fast bis zur Decke hin aus.
Es musste sich um einen Golem handeln. Doch wer bei Beliar konnte ein derart riesiges Geschöpf schaffen?
Er musste mindestens acht Schritt in der Höhe messen. Sein Körper war vollkommen durchsichtig und sah so aus, als ob jemand versucht hätte mit einem Schmiedehammer die Skulptur eines Menschen aus dem Eis zu schlagen.
Bei jedem Schritt des Golems erzitterte die Erde wie unter einem Hammerschlag. Das Monstrum war noch gute fünfzig Schritt entfernt, doch griff es so weit aus, dass es die Gruppe binnen wenigen Sekunden erreichen würde.
Und es kam direkt auf sie zu.
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