World of Gothic Archiv Alle Beiträge von meditate |
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27.01.2002, 05:04 | #1426 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
[GM] Das Kastell des ZuX #4 -
meditate lächelte den don an. "ich hatte eher das gefühl, dass mich eine sehr menschliche hand hielt und aufgepasst hat, dass ich nicht verloren gehe in der welt, in der ich mich irgendwo befunden hatte. ich weiß zwar nicht, ob ich dir dankbar sein soll dafür, dass du mich festgehalten hast, aber es wird wohl richtig gewesen sein. es könnte sein, dass es irgendwo in meinem leben doch noch so etwas wie hoffnung gibt. dass ahram für mich zum dritten mal gestorben ist, ist so ungeheuerlich, dass ich mir gar nicht helfen kann. warum war ein solches opfer erforderlich? er hat mich geliebt und hat sein leben für diese liebe geopfert. wie soll ich darüber jemals hinwegkommen. aber dieses kastell weckt noch eine andere hoffnung in mir. vielleicht gibt es ja eine möglichkeit ihn zu rufen. wenn es diese möglichkeit gibt, dann will ich sie kennen lernen. ich werde hier im kastll bleiben. ich war hier immer willkommen. meine magischen fähigkeiten habe ich sowieso dem siegel geopfert, also kann ich auch hier im kastell neu anfangen. ein bett habe ich schon und die dämonen waren mir immer freundlich gesinnt. ich hoffe, dass ich dem kastell und seinen bewohnern willkommen bin, dass sie mir einen neue heimat geben können." |
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27.01.2002, 05:47 | #1427 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
[GM] Das Kastell des ZuX #4 -
"das weiß ich nicht. das ist im moment auch nicht wichtig. ich hoffe eigentlich eher darauf, mit hilfe derer, die sich in der magie der dämonenbeherrschung auskennen, einen weg zu ahram finden zu können. ich habe eine winzige hoffnung, die ich einfach nicht begraben kann. meine magischen fähigkeiten ... dieses kastell ist reine magie, ich fühle sie in jeder faser meines körpers, sie sitzt in meinen gefühlen, in meinen sinnen und in meinem denken. ... ganz sicher wird hier die magie eines tages auch zu mir zurück finden. ein magisch begabter mensch ist wie ein gefäß, das nur gefüllt werden muss. mein gefäß ist im moment ganz leer, aber ich bin sicher, es kommt der tag, an dem mir wieder magie geschenkt werden wird. ich werde bereit sein" |
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27.01.2002, 13:22 | #1428 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
[GM] Das Kastell des ZuX #4 -
meditate schlief traumlos. die gewissheit, dass sie an einem ort war, der ihr zuflucht gewähren würde und bei freunden, die an ihrer seite standen, verhalf ihr nach wochen der angespannten aufmerksamkeit, nach der begegnung mit dem weißen schmerz und den unmenschlichen strapazen der letzten tage zu einem ersten erholsamen schlaf. sie erwachte wie neu geboren. neben sich am tisch lag ihr gefährte don-esteban und schlief fest. sein kopf lag auf einem buch, dass er außerdem fest umklammert hielt, ein offensichtlich altes buch. vorsichtig trat meditate zu ihm um ihn nicht zu erschrecken. sie berührte ihn an der schulter: "willst du mal von deinem buch lassen, in dem du ja wohl im moment ohnehin nicht liest und mich in die küche begleiten? ich muss unbedingt etwas essen und trinken. mir ist, als hätte ich wochenlang nichts gegessen. vielleicht waren die ganzen üppigen speisen im höllenschloss ja in wirklichkeit auch nur eine illusion, wie alles was uns dort begegnet ist." |
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27.01.2002, 15:39 | #1429 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
[GM] Das Kastell des ZuX #4 -
noch nie hatte essen so gut geschmeckt, meditate genoss es mit allen sinnen, endlich nicht mehr aus dem beutel verpflegt zu werden und die keulen erst vom ruß des feuers befreien zu müssen. zwischendurch wanderte ihr blick immer wieder zu dem buch. die geprägten bilder waren faszinierend. gequälte kreaturen flehten um hilfe, wesen in roben beschworen etwas, auf einem der bilder glaubte sie runen zu entdecken, die ihr bekannt vorkamen, obwohl sie sie noch nie gesehn hatte. das buch besaß eine ungalubliche präsenz. der gedanke, den einband einfach zu zerstören, kam einfach nicht auf. es war zwingend erforderlich, den passenden schlüssel zu finden. plötzlich spürte meditate einen ganz leichten schmerz an der hand, als wollte jemand ihre aufmerksamkeit wecken. erstaunt und entsetzt betrachtete sie ihre hand. wirklich, sie trug noch immer den ring, den sie in den tiefsten kellergewölben mit Hilfe der blauen lichter gefunden hatte. entsetzt wollte sie sich seiner entledigen, aber der ring saß noch immer fest. und warum hatte er sich bemerkbar gemacht? meditate sah den don an "ich glaube, wir sollten zu der geheimnisvoll erschienenen tür gehen. es könnte sein, dass ich zumindest zu dieser tür einen schlüssel besitze." |
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27.01.2002, 16:29 | #1430 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
[GM] Das Kastell des ZuX #4 -
beide gingen zurück in die bibliothek und don zeigte ihr die kleine tür in der wandnische. meditate ging die drei stufen hinunter und spürte, dass der ring sich meldete. er begann kaum spürbare impulse in ihre hand zu senden. es hatte auf jeden fall eine bedeutung, dass meditate hier stand und nicht der don allein. und meditate zeichnete im moment nun wirklich nichts weiter aus, als dass sie diesen ring hatte. sie hob die hand und legte sie auf eines der dicken metallbänder, die die tür schützten. plötzlich hörte auch sie stimmen wie aus einem ritual, dunkel, unheimlich, distanziert und angsteinflößend. meditate wollte schon erschrocken die hand zurückziehen. da sah sie, wie die bänder unter der berührung ihrer hand zu leuchten begannen. schnell legte sie die hand auch auf das zweite metallband und auch dieses begann zu leuchten. das widerholte sie mit allen bändern und dann ertönte plötzlich ein lauter knall, als wäre etwas zersprungen und die tür wurde in die bibliothek geschleudert. die bänder und nieten knallten wie geschosse durch den raum und es war ein wunder, dass der don und meditate keines der geschosse abbekamen. die tür war offen. stufen führten in einen dunklen gang in dem nichts zu erkennen war. |
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27.01.2002, 18:15 | #1431 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
[GM] Das Kastell des ZuX #4 -
am ende des ganges folgten sehr brüchige stufen, die sie tastend begannen herabzusteigen. an vielen stellen waren die stufen eingestürzt, don-esteban ging voraus und half meditate über die gefährlichen stellen hinweg. es war überhaupt nicht zu erkennen, wohin der gang sie führen würde und einen sinn konnte man auch nicht erkennen. |
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27.01.2002, 20:39 | #1432 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
[GM] Das Kastell des ZuX #4 -
nachdem die beiden eine ebene erreicht hattem, die meditate schon von ihrem letzten besuch kannte, gab der lichtzauber auf einmal seinen geist auf. beide standen in völliger dunkelheit. angestrengt versuchten sie, in dem völligen dunkel etwas wahrzunehmen. es war hoffnungslos. díe dunkelheit war total. beide hörten im selben moment ein schuppiges schlurfen irgendwo tief unter ihnen. unter ihnen??!! jeder suchte die hand des anderen, als könne dieser händedruck den mut verleihen, den jeder beim anderen zu finden hoffte. aber stehen bleiben würde wohl nichts bringen. tastend bewegten sie sich vorwärts. schritt vor schritt, fest an die wand gepresst - denn wenn von unten geräusche kamen gab es auch ein "unten". und nach den geeräuschen zu urteilen, war das sehr tief. dons tastende füße stießen gegen etwas am boden und die nächste bewegung ließ die wand nachgeben, gegen die sie sich angstvoll gepresst hatten. beide stolperten nach hinten und im selben moment erstrahlte ein blaues licht und erleuchtete einen großen völlig kahlen raum, in dessen mitte sich nichts als ein großer stein befand. beide mussten zuerst ihre augen vor dem licht schützen und dann wunderten sie sich woher das licht kam. der wände des raumes waren völlig glatt, als hätten feuer oder wasser sie poliert. meditate trat vorsichtig in die mitte und berührte den ebenso glatten menschenhohen stein. plötzlich war sie wieder da diese vision von dunklen kalten stimmen und dieses beklemmende gefühl dabei. |
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27.01.2002, 22:43 | #1433 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
[GM] Das Kastell des ZuX #4 -
plötzlich fuhr aus dem stein eine hand und ergriff meditate am handgelenk. gleichzeitig dröhnte eine stimme in ihrem ohr: "nichtswürdige, wer hat dich mit dem ring des erzdämonen ausgezeichnet! was willst du überhaupt an diesem teleportstein? du bist es nicht würdig, überhaupt in die nähe dieses raumes zu gelangen. es gibt keinen zugang für sterbliche. wer hat dir den weg gezeigt?" meditate sah sich hilflos zu don-esteban um. was sollte sie sagen. hatte der stein überhaupt antworten erwartet? "ich glaube, der ring hat uns den weg gewiesen. wir brauchen einen schlüssel. und dieser weg schien uns zu dem schlüssel zu führen. es war alles ganz folgerichtig. außerdem würde ich den ring gern loswerden. wir haben mit ihm das tor zur unterwelt verschlossen, aber ich bekomme ihn nicht ab. vielleicht, weil noch einer unserer gefährten in der unterwelt geblieben ist. ihn wollen wir nicht im stich lassen, wir suchen einen zugang zu ihm. ein weg findet sich vielleicht in dem buch." meditate öffnete ihre hand und plötzlich sprang der ring von ihrem finger und fiel in eine kleine mulde inmitten des Steins. es ging auf einmal ganz einfach. der stein sog den ring einfach in sich hinein. ratlos sahen sich die beiden an. das blaue licht im raum begann langsam zu verlöschen. offensichtlich sollten sie gehen. also drehten sie sich um und gingen zur tür um den schrecklichen dunklen gang zurück zu laufen. als sie gerade die schwelle betraten, hörten sie hinter sich einen leisen klang. sie drehten sich um und da lag er, ein kleiner goldener schlüssel auf dem stein. don griff schnell zu und schloss ihn fest in die hand. der stein hatte ihnen den schlüssel zu dem buch übergeben. beide machten sich glücklich und hoffnungsfroh auf den rückweg und durchschritten die tür. im selben moment standen sie wieder in der bibliothek, ein erstaunlicher vorgang. als sie sich umdrehten, war weder von der tür noch von den herausgesprengten teilen etwas zu sehen. an der ganzen wand dehnten sich ausschließlich regale voller bücher. hatten sie geträumt? jeder öffnete die hand. in dons hand lag der goldene schlüssel. meditates hand war leer. sie hatte den ring nicht mehr. |
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27.01.2002, 23:03 | #1434 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
gesuch um aufnahme - gesuch um aufnahme
ich möchte euer neues mitglied sein und hoffe, dass ihr mich freundlich in euren reihen willkommen heißt. die aktiven rpg'ler kennen mich schon lange. ich wurde im september in die barriere geworfen und fand aufnahme im neuen lager, dem ich die ganze zeit angehörte. dort wurde ich wassermagierin und als solche ging ich mit einer gruppe von sieben gefährten in die unterwelt um ein tor zu verschließen. ich wurde vom schattendämon des kastells auserwählt, die gruppe zu führen und das tor mit einer besonderen magie endgültig zu verschließen. dieses ritual entzog mir alle meine magischen fähigkeiten, so dass ich wieder da stehe, wie am ersten tag meiner ankunft hier. außerdem hat die unterwelt mir meinen geliebten ahram entrissen, der sich für uns alle geopfert hat und das verschließen des tores überhaupt erst ermöglicht hat. es gibt nur einen weg, ahram zurück zu holen und diesen weg werden wir hier im kastell finden. deshalb, aber nicht nur deshalb habe ich um aufnahme gebeten. mir gefällt der gedanke, für immer in diesem geheimnisvollen magischen kastell zu leben und hier neue freunde zu finden und alte wieder zu treffen. |
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27.01.2002, 23:03 | #1435 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
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ich möchte euer neues mitglied sein und hoffe, dass ihr mich freundlich in euren reihen willkommen heißt. die aktiven rpg'ler kennen mich schon lange. ich wurde im september in die barriere geworfen und fand aufnahme im neuen lager, dem ich die ganze zeit angehörte. dort wurde ich wassermagierin und als solche ging ich mit einer gruppe von sieben gefährten in die unterwelt um ein tor zu verschließen. ich wurde vom schattendämon des kastells auserwählt, die gruppe zu führen und das tor mit einer besonderen magie endgültig zu verschließen. dieses ritual entzog mir alle meine magischen fähigkeiten, so dass ich wieder da stehe, wie am ersten tag meiner ankunft hier. außerdem hat die unterwelt mir meinen geliebten ahram entrissen, der sich für uns alle geopfert hat und das verschließen des tores überhaupt erst ermöglicht hat. es gibt nur einen weg, ahram zurück zu holen und diesen weg werden wir hier im kastell finden. deshalb, aber nicht nur deshalb habe ich um aufnahme gebeten. mir gefällt der gedanke, für immer in diesem geheimnisvollen magischen kastell zu leben und hier neue freunde zu finden und alte wieder zu treffen. |
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27.01.2002, 23:03 | #1436 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
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ich möchte euer neues mitglied sein und hoffe, dass ihr mich freundlich in euren reihen willkommen heißt. die aktiven rpg'ler kennen mich schon lange. ich wurde im september in die barriere geworfen und fand aufnahme im neuen lager, dem ich die ganze zeit angehörte. dort wurde ich wassermagierin und als solche ging ich mit einer gruppe von sieben gefährten in die unterwelt um ein tor zu verschließen. ich wurde vom schattendämon des kastells auserwählt, die gruppe zu führen und das tor mit einer besonderen magie endgültig zu verschließen. dieses ritual entzog mir alle meine magischen fähigkeiten, so dass ich wieder da stehe, wie am ersten tag meiner ankunft hier. außerdem hat die unterwelt mir meinen geliebten ahram entrissen, der sich für uns alle geopfert hat und das verschließen des tores überhaupt erst ermöglicht hat. es gibt nur einen weg, ahram zurück zu holen und diesen weg werden wir hier im kastell finden. deshalb, aber nicht nur deshalb habe ich um aufnahme gebeten. mir gefällt der gedanke, für immer in diesem geheimnisvollen magischen kastell zu leben und hier neue freunde zu finden und alte wieder zu treffen. |
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28.01.2002, 22:41 | #1437 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
[GM] Das Kastell des ZuX #4 -
meditate betrat ihr zimmer. durch das schmale fenster schien ein großer goldener vollmond und beleuchtete den raum ausreichend, die dienstbaren dämonen hatten das zimmer etwas umgestaltet. an einer wand befand sich ein großer dunkelroter wandteppich, in den seltsame figuren bei einer art prozession eingewebt waren. der teppich erzählte eine geschichte, die sich meditate aber beim ersten hinsehen nicht erschloss. an der gegenüberliegenden wand befand sich ein mannshoher spiegel, in dem man sich vom ganzen zimmer aus betrachten konnte. das war seltsam, es schien, als würde sich der spiegel immer mit ihr mitbewegen. von gleicher farbe wie der wandteppich war auch die bettwäsche, mit der die betten im breiten, wahrlich königlichen goldfarbenes metallbett bezogen waren. das bett wurde gekrönt von einem zartweißen himmel, in dessen filigran gestickten rankenmustern sich das dunkle rot des wandteppichs widerholte. die wände waren in schlichtem weiß gehalten und in einer ecke stand eine schwere eichenholztruhe mit einem kunstvoll verzierten schloss, dass die schweren eisenbänder zusammenfasste, die die truhe schützten. mitten im zimmer fand sich noch ein tisch mit zwei hochlehnigen stühlen, auf denen man sicher gut sitzen konnte. sogar einen blühenden kirschzweig hatten ihr die dämonen in eine vase in einer ecke gestellt. den fußboden bedeckten ein dicker weicher dunkelbrauner, fast schwarzer teppich, auf dem es sicher sehr angenehm war barfuss zu laufen. auf dem tisch stand neben einem dreiarmigen leuchter eine schale mit pfirsischen. meditate sah zuerst in die truhe und wirklich, hier fanden sich die sachen, die sie vor der unterweltreise im kastell gelassen hatte. vorsichtig setzte sie sich danach auf die bettkante und sank sofort ein. es war himmlisch. am liebsten hätte sie sich in dem breiten bett herumgerollt, so fantastisch war das. sie legte ihre sachen ab. stieg in die weichen betten, schloss den vorhang des bettes und sah noch eine weile dem goldmond zu, den ein wundersamer roter hof schmückte. der mond leuchtete noch durch die zarten durchscheinenden vorhänge des betthimmels und überzog ihr gesicht mir einem zarten silberschimmer. davon merkte sie aber nichts mehr. meditate war eingeschlafen. |
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29.01.2002, 06:31 | #1438 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
[GM] Das Kastell des ZuX #4 -
das mondversilberte zimmer wechselte mit der wanderung des mondes seine schatten und seine schimmernden oberflächen. als der mondstrahl auf den großen spiegel traf, zersplitterte der spiegel das mondsilber und entließ das licht wie einen sternenschauer zurück in das zimmer. die kleinen lichtsterne sprühten und funkelten und erhellten im laufe der mondwanderung jeden winkel des zimmers. als das licht zurückfiel auf den großen wandteppich schien es, als beginne sich die prozession zu bewegen. gemessenen schrittes schienen menschen, dämonen, tiere und andere fabelwesen voranzuschreiten. durch die dunklen mauern des kastells wehten leise gitarrenklänge, und seufzten ein lied von liebe und sehnsucht in diesem moment sah es fast so aus, als würden am ende der geheimnisvollen prozession im muster des teppichs sänger und gaukler ihre tänze vollführen. aber das konnte natürlich auch ein trugbild des mondlichts sein - obwohl in diesem alten kastell vieles möglich schien. dann verließ der mond den bereich des schmalen fensters, nicht ohne als abschiedsgruß dem rand des spiegels, den ein kunstvoll verzierten rahmen schmückte, ein ganz besonderes feuer zu schenken. wie blitze schossen goldstrahlen durch den raum, es war das ende und finale eines magischen feuerwerkes, von dem meditate leider nichts bemerkte. sie schlief. die uralte esche im innenhof des kastells rauschte ein ganz besonderes schlaflied und im zartweißen vorhang des himmelbettes erschienen die ersten traumgeister und begannen ihre wundersamen geschichten zu erzählen. |
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29.01.2002, 20:58 | #1439 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
[GM] Das Kastell des ZuX #4 -
meditate hatte lange geschlafen und war erholt und erfrischt aus diesem wirklich königlichen bett aufgestanden. sie öffnete die vorhänge und bewunderte die sonnenstrahlen, die durch das schmale fenster fielen. wie goldene finger suchten sie das zimmer ab und in ihnen tanzten die staubteilchen, als wären die alle aus gold. niemals hätte sich meditate vorstellen können, dass so düstere mauern solche wunder in sich bargen. dann war sie in die küche gegangen, weil sie der meinung war, allein konnte man in der küche besser essen. sofort legten ihr die dämonen vor, was ihr herz begehrte, frisches brot und wildhonig, frische milch, käse, schinken und eine unglaubliche auswahl an früchten. meditate konnte es gar nicht fassen, woher hatte das kastell die ganzen sachen? nach dem frühstück war sie durch die gänge gelaufen auf der suche nach anderen bewohnern, aber sie fand niemanden. der einzige den sie sah, war der arme sador, der in seinem zimmer lag und die götter und menschen verfluchte. sie unterhielt sich eine zeitlang mit ihm, tröstete ihn und versprach ihm, sich so schnell wie möglich um ein holzbein zu kümmern. dann fand sie den weg in den hof des kastells und blieb überwältigt stehen. |
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29.01.2002, 22:26 | #1440 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
[GM] Das Kastell des ZuX #4 -
meditate ließ sich auf einem der steine nieder und zog die beine an den körper. dann legte sie ihren kopf auf die knie und starrte in das klare wasser des brunnens. "wie tief er wohl sein mag? und woher mag sein wasser kommen? wo liegt der quell, der diesen brunnen so hoch auf dem gipfel speist? das ist ein merkwürdiger ort dieses kastell. der uralte baum steht doch hier sicher seit hunderten von jahren. was er wohl erzählen könnte." meditate begann eine alte melodie ihrer heimat vor sich hin zu summen, und versuchte im wasser tiefer zu gucken, vergeblich, die blicke verloren sich im bodenlosen. |
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29.01.2002, 23:32 | #1441 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
[GM] Das Kastell des ZuX #4 -
die sonne wanderte den himmel entlang und schickte immer neue filigrane muster durch das blätterdach des uralten baumes. die muster wanderten durch den hof und streichelten die alten pflastersteine und mauern geradzu zärtlich. im untergehen sandte ihnen die sonne plötzlich ein ganz besonderes märchen. der hof flammte von einem moment zum anderen in einem wundervollen rot, diese rote farbe verwandelte den silbernen stamm und die silbrigen blätter in funkelne karate. die mauern des kastells begannen sich in fackeln zu verwandeln und die metallisch glänzenden ziegel der dächer warfen das rote licht wie alarmfeuer in den abendhimmel. sogar die kuppel der barriere war für einen moment zu einem einzigen roten flammenmeer geworden. es war ein atemberaubender anblick. beide waren aufgestanden und konnten ihre blicke nicht von dem schauspiel wenden. genauso schnell wie das feuerwerk gekommen war, erlosch es wieder. dunkelheit fiel in den hof. in den arkadengängen flammten fackeln auf und zauberten eine neue farbe in den wundersamen innenhof. so viel schönheit hatte meditate noch nie gesehen. das war unvergleichlich. |
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30.01.2002, 00:12 | #1442 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
[GM] Das Kastell des ZuX #4 -
als meditate ihr zimmer betrat, blieb sie erst mal stehn. hatte sie das gestern nicht gesehen? wenige meter neben dem hohem spiegel loderte in einem alten kamin ein feuer. sie hatte es genau gesehn. das feuer war erst in dem moment aufgeflackert als sie die tür geöffnet hatte. sofort begannen die flammen ihre wärme in den raum zu strahlen. das war wirklich angenehm und sehr romantisch. sie zog den gewaltigen armlehnstuhl etwas näher ans feuer, setzte sich, zog die beine bis ans kinn und versank im betrachten des feuertanzes bis sie müde wurde und ihr die augen schwer wurden. |
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30.01.2002, 05:58 | #1443 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
[GM] Das Kastell des ZuX #4 -
in dieser nacht webten die traumgeister keine hellen träume in den vorhang des bettes. meditate war wieder in der unterwelt und ging neben einem lavastrom entlang. immer wieder griffen feurige arme nach ihr und versuchten, sie in den brodelnden strom zu ziehen. meditate wurde gejagt von den feuerschlangen und grauenvollen stimmen, die ihren namen riefen - immer wieder. auch aus den wänden griffen arme nach ihr, aus dem boden wanden sich lianen und umschlangen ihre knöchel um sie zu fall zu bringen. meditate versuchte, allen fallen zu entkommen, denn ganz am ende des ganges sah sie ihn. er war gefesselt und streckte seine arme nach ihr aus. sie mußte ihm helfen. sie lief vorwärts, umging alle fallen, wich aus und sprang , wie nie in ihrem leben. vor ihr war er, fast zum greifen nahe. sie musste nur seine hände nehmen aber sie stieß plötzlich gegen eine wand aus eis. voller verzweiflung tastete sie die durchsichtige eiswand ab und versuchte eine möglichkeit zu finden, zu ihm zu gelangen. das gleiche tat er von der anderen seite. beide wurden sie immer verzweifelter, es gab keinen weg zueinander. meditate schrie seinen namen, er den ihren, aber kein laut drang durch das eis. verzweifelt und erschöpft hielt sie inne. sie legte die hand an die wand und er legte die seine auf der anderen seite gegen ihre. so berührten sie sich und berührten sich nicht. ganz dicht trat meditate an die wand und legte ihre wange an das kalte eis, er legte auf der anderen seite seine wange ganz dicht an ihre. auf diese weise berührten sie sich und berührten sich dennoch nicht und konnten das eis auch nicht zum schmelzen bringen. auch als meditate zu weinen begann schmolz das eis nicht. so standen sie da, beide hände und die gesichter aneinander gelehnt und dennoch unendlich weit voneinander entfernt. meditate schreckte aus ihrem traum und hatte das gefühl, als wäre sie bis ins herz eingefroren. im zimmer lag eine fast präsente schwärze, die das atmen fast unmöglich machte. meditate wollte raus, aber sie konnte keinen finger rühren, sie wollte schreien, aber kein laut war zu hören. wie ein kerker erschien ihr plötzlich der duftige vorhang hinter dem sie lag. der mond war von dunklen wolken verdeckt und das rauschen der esche aus dem hof klang nicht mehr beruhigend sondern verstärkte das gefühl von verlorenheit und untergang. sie hatte ihn gesehen und sie konnte nicht zu ihm gelangen. wie konnte sie überhaupt an andere sachen gedacht haben - als an ihn. er war für sie zum dritten mal gestorben und dieses mal hatte sich das tor zur unterwelt persönlich hinter ihm geschlossen. er war für sie gestorben aus liebe. wenn sie daran dachte brannte ihr das herz in der brust. sie war ins kastell gegangen um eine lösung zu finden, nicht um in duftigen betten zu schlafen oder ein abendrot zu bewundern. der traum - war er nun ein zeichen dafür, dass er noch lebte und zeigte ihr der traum, dass alle mühe vegeblich sein würde? dass sie ihn nie wiedersehen würde? |
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30.01.2002, 11:47 | #1444 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
[GM] Das Kastell des ZuX #4 -
meditate war wieder in einen tiefen traumlosen schlummer gefallen. der albtraum der nacht war vergangenheit. plötzlich klopfte es. war das etwa wieder ahram, der gegen das eis schlug? nicht schon wieder. meditate schlug die augen auf. es klopfte immer noch. an der tür. "moment, ich bin gleich soweit." sie befreite sich von den decken, stand auf und warf sich einen morgenmantel über. der don stand vor der tür, in der hand das buch. sie bat ihn herein und beide setztn sich in die schönen stühle mit den hohen lehnen. dannerzählte er ihr von den erlebnissen mit den in den einband eingeprägten bildern. "ich glaube, dieses buch ist wirklich magisch, es versucht, dich dazu zu verleiten, es aufzmachen und darin zu lesen. vielleicht hattest du recht, als du meintest, es sei gefährlich. wir sollten es im antimagischen raum öffnen. warte unten im speisesaal, ich bin gleich fertig." don-esteban verließ das zimmer. |
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30.01.2002, 13:29 | #1445 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
[GM] Das Kastell des ZuX #4 -
gemeinsam durchschritten sie die gänge, nahmen hier und da eine wendeltreppe und kamen so in andere flure. meditate hatte den eindruck, daß sich das innere des kastells immer wieder veränderte, aber wahrscheinlich täuschte die sich. gebäude veränderten sich nicht, doch hier, bei diesem kastell war sie sich dessen auf einmal nicht mehr so sicher. die fußböden waren mit schweren roten teppichen belegt, an den rändern schauten die schwarzen und weißen marmorfliesen hervor, die schachbrettartig ausgelegt waren. an der dunklen wand entlang zog sich in kopfhöhe ein goldener streifen, wie ein faden in einem labyrinth. unterbrochen wurde dieser faden nur durch bilder, die an der wand hingen, seltsame bilder, die bei längerem betrachten einen leichten kopfschmerz verursachten. meditate und der don schritten durch die gänge, immer tiefer ins herz des kastells hinein. sie hatten schon viele treppen und gänge hinter sich gebracht. manch einer hätte sich verirrt in dem wirrwar aus fluren, doch in den beiden war die magie des kastells lebendig und sie fanden sicher ihren weg. endlich standen sie vor einer schweren tür. die tür war sehr schlicht, keinerlei ornamente oder andere verzierungen waren zu erkennen. nichtmal eine klinke war zu sehen. "wie kommen wir hier durch? ist das überhaupt die richtige tür?" meditate blickte zweifelnd den don an, der auch unsicher zu sein schien. |
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30.01.2002, 21:25 | #1446 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
[GM] Das Kastell des ZuX #4 -
meditate ging wieder in ihr zimmer. beim betreten flammte der kamin mit einem leichen pluff an und bald hatten die flammen im zimmer eine wohlige wärme erzeugt. meditate dachte mit grauen an den albtraum in der letzten nacht, aber sie hatte irgendwie das gefühl, dass sich eine lösung finden würde und diese gewissheit wuchs in ihr - von stunde zu stunde. ein dämon brachte ihr heiße milch mit wildhonig. bald wurde sie müde und schlief in dem schönen stuhl ein, den kopf auf die armlehne gestützt und die beine dicht an den körper gezogen. |
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31.01.2002, 07:25 | #1447 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
[GM] Das Kastell des ZuX #4 -
wann das feuer begann, sich im zimmer auszubreiten, die wände emporzusteigen, den teppich in ein flammenmeer zu verwandeln, hatte meditate nicht mitbekommen. als sie die augen öffnete, befand sie sich mitten in einer brüllenden feuerhölle. sie sah sich in flammen eingehüllt wie in tücher. die flammen wirbelten um sie her in einem wilden tanz. es war ein ballett der schmerzen und der schönheit. meditate breitete die arme aus und begann schritt für schritt sich dem feurigen rhythmus hinzugeben. langsam drehte sie sich, wurde von den flammen mit leidenschaft mitgerissen und immer schneller herumgewirbelt. als sie bereits die schwebende leichtigkeit der flammen erreicht hatte, war ihr, als hielte er sie plötzlich in den armen. er war da, er sah sie an und dann trieb ihn der wilde tanz weiter. sie versuchte sich an ihn zu klammern, ihn nicht mehr entschwinden zu lassen, aber die feuer entrissen ihn ihren armen. er sah sie spöttisch an. das feuer war seine heimat – nicht ihre arme. er rief er zu, sie solle sich nicht sorgen. sie müsse es doch selbst spüren, dass die reinigende wirkung des feuers alle erdenschwere von ihr nehmen könne. sie solle zu ihm kommen. hier – und nur hier – könnten sie vereint und glücklich sein. „merkst du nicht, schöne tänzerin, wie die erdenschwere von dir abfällt? komm zu mir in mein feuerrreich. nur hier wird uns niemand trennen. hier spielt es keine rolle, ob du ein mensch oder ich ein dämon bin. schönheit und alter wirst du abstreifen wie diese feuertücher. diesen tanz werden wir weitertanzen in alle ewigkeit. entreisse mich nicht dem feuer. ich habe hier ein leben ohne schmerzen kennen gelernt. hol mich nicht zurück, komm zu mir. komm noch einige schritte auf mich zu und die flammen werden dich in mein reich entführen. hier ist das reich ohne schmerzen, ohne sehnsucht und ohne verlangen.“ er reichte ihr seine hand und sie streckte ihm die seine entgegen. die versuchung war sehr stark. wenn sie jetzt seine hand ergriffe, hätte sie ihren frieden. es war so leicht ... ein paar schritte ... ein zugreifen ... ein festhalten. |
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31.01.2002, 07:35 | #1448 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
[GM] Das Kastell des ZuX #4 -
meditate schreckte empor. kein feuer - nur die friedlich knisternden flammen des kaminfeuers, keine glut, kein rauch, keine flamme brannte sie von außen, der schmerz war in ihr ... das feuer wütete in ihr. sie hatte geträumt. einen anderen traum. hatte ahram ihr eine botschaft gesandt? war es eine warnung? sollte sie ahram seinem schicksal überlassen? die versuchung war sehr groß. die versuchung? nur zu gut konnte sie sich erinnern an das schloss in der unterwelt. erstreckte sich die macht der versuchung bis in dieses kastell? meditate schüttelte all diese gedanken von sich ab. sie wusste, ahram hätte niemals gewollt, dass sie diese erde verlassen solle. erst dann wäre er wirklich gestorben. sie würden einen weg zueinander finden. sie war sich ganz sicher. meditate legte sich zu bett und öffnete sich für die verspielten traumgesichter, die in ihrem vorhang schon auf sie gewartet hatten. |
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31.01.2002, 15:20 | #1449 | ||||||||||||
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[GM] Das Kastell des ZuX #4 -
meditate saß tatsächlich in der küche und war gerade fertig mit ihrem essen. tatendurstig sah sie don an. "hoffentlich bemerkt er nichts von meinem albtraum." dachte sie sich und setzte eine fröhliche miene auf. eigentlich wollte sie ja auch selbst nicht daran denken. vorgestern das undurchdringliche eiswand zwischen ihnen gestern nacht die wirbelnden flammentücher. wann hörte das endlich auf? gemeinsam mit don ging meditate wieder den schon bekannten weg entlang. durch gänge und flure, über treppen und emporen. bis sie beide wieder an der schwarzen glatten tür standen. sie sahen sich an. "wollen wir es wagen?" hauchte meditate. don nickte stumm und beider hände suchten den punkt mit dem türöffner. sie hatten ihn bald gefunden und die tür sprang auf. sie traten ein in den raum mit den wänden voller metallener spitzen. |
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31.01.2002, 18:52 | #1450 | ||||||||||||
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[GM] Das Kastell des ZuX #4 -
"nein, ich hab nur gesehen, wie du angefangen hast, zu wanken und da hab ich dich am arm festgehalten." antwortete meditate auf dons frage. "hast du irgendetwas gespürt?" meditate stand neben ihm und sah nur das offene buch, ohne hineinzuschauen. etwas respekt vor solchen seltsamen büchern schadete nicht. und da es anscheinend ja wirklich gefährlich war, wollte sie diese vorsicht auch beibehalten. der don hatte wohl etwas gespürt. |
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