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09.02.2004, 21:12 #51
Lady Lyvîane
Beiträge: 86
Die Stadt Khorinis #26 -
„Ein Paladin und Kochen?
Willst du mich beeindrucken?“

Sie lachte auf, da es für die junge Rekrutin ein zu lustiges Bild war, sich einen Paladin in voller Rüstung mit Kochschürze vor den Herdplatten vorzustellen. Dabei bestand die Kochschürze aus einem rosa Leinenstoff mit Rüschchen, was dem aberwitzigen Bild noch die entsprechende Würze gab. Sie nahm sich die Hand vorm Mund und lachte herzlich darüber und musste sich eine Lockensträhne ihres Haares aus ihrem Gesicht streichen, während sie gemeinsam über den abendlichen Marktplatz schlenderten.

„Ich will nichts unterstellen, gewiss in Belagerungssituationen und anderen Notfallsituationen werdet ihr dazu gezwungen sein, doch die Vorstellung dich in vollkommener Glanzrüstung mit traditioneller Kochschürze an den Töpfen zu sehen ist seltsamerweise komisch.“

Sie lachte noch ein wenig als sie sich beim Reden einzukriegen versuchte und wieder Ernst wurde. Immerhin waren sie eigentlich bei einem ihr sehr Ernsten Thema stehen geblieben, was die junge Lady von Erathia nicht wirklich in diesem Zustand akzeptieren wollte. Immerhin eine billige schlechte Schafswurst die auch noch Faul war für einem Wucherpreis von 40 Goldmünzen zum Verkauf anzubieten –

„Wie konnte es soweit kommen, dass sich die Bauern gegen den König stellen, Söldner anheuern und sich gegenseitig noch bekämpfen? Sind die Orkkriege denn nicht für alle ein großes Laster für die Bevölkerung? Es gibt genug Hungernöte in anderen Teilen Myrthanas. Ganze Landflächen, so sagt man sind von den Orkheeren überrannt worden, Dörfer niedergebrannt, Felder verwüstet. Viel Leid hat das inzwischen beinahe zerrüttelte Land heimgesucht...“

Sie senkte ein wenig den Kopf. Die Bilanz des Krieges war katastrophal und da krachten sich auch noch die Menschen untereinander, anstatt gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Sie hatten inzwischen den Marktplatz verlassen, wo die Händler inzwischen begonnen hatten, ihre Ware abzuräumen. Die Laternenlampen wurden inzwischen schon entzündet, während an ihnen die einzelnen Bürger vorbei gingen. Die meisten jedoch fanden sich jedoch in einer Kneipe in der Nähe des Schreins ein, an denen die Beiden inzwischen bei der Abenddämmerung entlang liefen. Innen schien schon voller Betrieb zu sein, denn das laute Gemurmel der Menschen drang bis hinaus vor die Türen, wo noch einige Männer sich trafen oder unterhielten. Von innen drang aus den Fenstern helles Licht, sodass die Kneipe recht einlandend aussah. Lyvîane blieb stehen, nachdenklich ob sie hinein gehen wollten. Immerhin hatten sie ja beide Hunger zumindest Taurodir, der sich als provisorischer Koch sogar angeboten hatte.

„Lasst uns hinein gehen und dort speisen. Ich möchte etwas Trinken.“

Es war nicht die feine Sittliche Art einer Dame etwas Trinken zu gehen, aber die junge Lady beabsichtigte auch nicht sich an die vornehmen Regeln derer zu halten. Sie war Rekrutin – Soldatin. Warum sollte es ihr vorbehalten sein, kein frisches kühles Bier zu trinken?
Sie merkte nur dass der Paladin bei ihren Worten leicht stutzig wurde, doch bevor er noch erwidern konnte, nahm sie seine Hand und Arm und zog ihn schon sprichwörtlich hinein. Es musste ein ungewöhnliches Bild geben, wenn eine junge Frau – welche man nicht unbedingt als Rekrutin erkannte - wie sie selbstbewusst und wissend was sie wollte mit einem Lächeln im Gesicht einen Paladin hinter sich herzog, der sich gegen ihren Willen nicht durchsetzen konnte und sich im wahrsten Sinn des Wortes abschleppen ließ...
12.02.2004, 00:22 #52
Lady Lyvîane
Beiträge: 86
Die Stadt Khorinis #27 -
„Schöne Kriegerin also?“

Lachend und darüber schmunzelnd setzte sich die Rekrutin auf den Platz am abendlichen Holztisch nieder, an dessen Ende zwei andere Bürger miteinander redeten und sie vollkommen ignorierten. Sie legte ihre Waffe, die sie noch immer bei sich führte auf den nächst bestem Platz neben ihr und musterte kurz ihre neue Umgebung. Sie waren in einer rappelvollen Kneipe gelandet, die voll von schwatzenden Bürgern, anderen unterrangigen Soldaten und Milizsoldaten beherbergt wurde. Dabei waren die Meisten in die verschiedensten Gespräche verwickelt, andere – meist Soldaten – zechten ununterbrochen bis ihr Sold für den Rausch versoffen war und irgendwo gab es noch einige Raufbolde, die sich dann spät Abends draußen auf traditioneller Art des rituellen Betrinkens die Fäuste schlagen ließen. In dem ganzen Gemurmel scherte sich die Lady nicht sonderlich viel darum und nahm ihre Umgebung so hin, als seihe es eine Übliche Gewohnheit oftmals an solchen Orten wie in einer Kneipe zu verkehren, dass eine Schlägerei nichts Besonderes mehr darstellte. Sie amüsierte sich eher über die Worte des Süßraspelnden Paladins ihr gegenüber, Kommandant der Stadt dazu der wohl allein durch seine Anwesenheit eine magische Anziehungskraft auf seine Mitmenschen hervor rief, sodass es in der Kneipe heute ausnahmsweise einmal ordentlich zurecht ging... Zumindest am Anfang.

„Wie elegant, so meine Hand zu nehmen,
einer Lady gebührend und mir wohl schöne Worte zuzureden...“

Ihre Lippen zogen sich zu einem Lächeln, als sie sich kurz über die Kerze auf dem Tisch erfreute und sich innerlich fragte, wie lange die noch wohl auf den Tisch stehen würde.

„Aber wenn du wirklich einen Gedanken verschwenden würdest um meine Hand an zu halten, so solltest du dich an meine Verwandtschaft wenden.
Dies musst du sowohl dem König selbst vortragen...“

Sie blickte ihn mahnend und schmunzelnd an, als sich inzwischen der etwas dickliche gehetzte Wirt erschien und mit einer recht apathischen Stimme nach dem Bedarf fragte. Die junge Frau blickte zu dem Mann hoch als sie schon gleich wusste, was sie wollte.

„Ein Mal bitte die Tagessuppe und 2 dunkle Paladiner.“

Der Wirt kritzelte sich irgendwas auf seinem Blatt Papier, wobei es die Frau aus Erathia erstaunte dass der Mann tatsächlich imstande war zu Lesen und zu Schreiben. Nicht jeder hatte die Chance darauf im Leben, diese Kunst der Gelehrten – und dabei wirkte es für einige Menschen selbstverständlich – zu erlernen. In ihrem Lande war das Schreiben und Lesen unter dem allgemeinen Bauernvolk eine weit verbreitete Sitte doch dies war nicht in allen Teilen Myrthanas so. Sie schaute einen Moment schweigend zu wie sich ihr Freund und Gesprächspartner nach einem mehrmaligen unschlüssigen Hin- und Herüberlegen sich ebenfalls was zu Essen bestellte. So verschwand der mollige Wirt wieder in der trudelnden Menge der Kneipe wo gerade eine andere Tischrunde laut auflachte und Lyvîane sich im jubelnden Lachen wieder zu Taurodir wandte.

„Aber du tust mir mehr einen Gefallen wenn du mich nicht unbedingt als Lady ansiehst. Es ist nur ein Titel – ein Blutsgeschlecht einer hochadeligen Herkunft, das mich verbindet. Nichts mehr und nichts weniger. Sehe mich als Rekrutin wie jeder andere Mann hier an und du hilfst mir weit aus mehr in dieser rauen Gesellschaft der dominierenden Männerschaft...“

„Zwei dunkle frisch gekühlte Paladiner Biere.“

Wieder funkte der Wirt dazwischen, als er zwei große Biergläser inmitten auf den Holztisch der beiden Gegenübersitzenden stellte und genauso verschwand wie er gekommen war. Die junge Frau hatte sein Kommen gar nicht mitbekommen sodass sie unterbrochen wurde und kurz zu ihm hoch schaute und ihren Blick auf die Gläser richtete. Dabei war Taurodir gerade dabei sich eins der Biergläser zu nehmen, als die Rekrutin die beiden großen Mannsgläser ihm vor der Nase zu sich hinzog. Als sie seinen etwas sprachlosen Blick bemerkte grinste sie nur, als sie eins der Biergläser erhob und um das andere Glas ihre Hand daneben legte und mit einem unschuldigen Blick entgegnete.

„Wer sagt denn dass eins von diesen für euch bestellt war?“

Grinsend so nahm sie einen großen Schluck, wobei es nahezu lustig aussah, wie sie von dem großen Glas her trank und der eigentliche Manne ohne Bier ihr sprachlos Gegenüber saß...“
14.02.2004, 00:07 #53
Lady Lyvîane
Beiträge: 86
Die Stadt Khorinis #27 -
Die junge Lady erhob nur erstaunt mit einem hinterhältigen vernichtenden Blick ihre linke Augenbraue, als sie den Kommandanten anblickte und ihr Kinn auf ihre Hand und somit Ellenbogen abstützte, nachdem sie das Große Bierglas mit dem dunklem Gebräu wieder auf den Tisch gestellt hatte.

„Du möchtest Tanzen?“

Sie begann einen weiteren Schluck aus dem Bierglas zu nehmen und es mit einem leichten dumpfen Geräusch auf den Tisch abzustellen. Sie wischte sich den Bierschaum aus ihrem Gesicht und Oberlippe, als sie begann ihn von Kopf bis Fuß zu mustern und dabei nur noch mehr schmunzeln musste.

„In der Rüstung?“

Sie lächelte nur. Sie fragte sich wie der Paladin in seiner Rüstung denn Tanzen wolle, das ihr fast wie ein Rätsel glich. Gut er trug nicht die voll ausgestattete Paladinrüstung, welche wohl im Moment wirklich belastend wirken würde, doch schon allein wenn sie ihn mit dieser Kommandantenausrüstung sah, konnte sie sich ungemein vorstellen, dass er damit gut tanzen konnte. Trotzdem wenn der Ehrenwerte Herr meinte, in voller Ausstraffierung sich auf die bereits von Menschen trudelnde Tanzfläche zu begeben, sollte sie ihm dieses gewagtes Vorhaben nicht ausreden. Ein Paladin – nein ein Kommandant – mit Rüstung auf der Tanzfläche, also das sah man nicht aller Tage. Wie wohl die Rüstung scheppern würde, sie fragte sich Gemeinerweise, ob Herr Paladin im ersten Stock dafür durchbrettern würde. Schmunzelnd so stand sie auf, nahm noch einen dritten Schluck von ihrem Bier.

„So ihr möchtet also mit mir tanzen? Gut wie ihr wollt...“

Sie grinste nur noch mehr, legte ihre Haare nach hinten, als sie arrogant an ihm vorbei lief und sich unter das Tanzvolk mischte, das irgendeinen fröhlichen Volkstanz aufführte. Sie schloss sich dem tanzenden Volke an und während sie begann den einfachen und schwungvollen Bewegungen der anderen Mitzuhalten, blickte sie zu ihm wartend ihn rüber, dass er selbst mitmischte, was fast an einer Herausforderung glich. Das wollte sie unbedingt sehen...
14.02.2004, 00:35 #54
Lady Lyvîane
Beiträge: 86
Die Guten Geister - Hilfe für jeden -
quote:
Zitat von Kaa- Nem
Ich habe das Gothic 2 Addon nicht gespielt! Haben die Wassermagier hier einen Thread mit ihrer Story? oder wo kann man mehr ueber die erfahren?


Nein aber als Nebengilde gibt es den Ring des Wassers. Schau mal unter Allgemeines Forum, da dürfte der OT Thread von ihnen nicht übersehbar sein. Aber momentan sind alle Plätze der Mitgliederliste des Rings belegt.
19.02.2004, 16:30 #55
Lady Lyvîane
Beiträge: 86
Die Stadt Khorinis #27 -
Die junge Frau musterte nur kurz den Paladin von Kopf bis Fuß und merkte ihm nicht an, dass sie seine Schweißperlen auf der Stirn sah. Sie grinste nur schmunzelnd weil sie merkte, dass der Kommandant der Stadt sich recht Mühe um ihretwegen machte und deswegen jegliche Peinlichkeiten in Kauf nahm. Welcher Mann würde schon nicht um die Hand einer adeligen Frau anhalten wollen, wenn diese ihm sowohl gefällt und hochachtungsvoll respektiert. Doch für die junge Lady gab es jedoch einen Unterschied der nicht zu verwechseln war. Zwischen Freundschaft und Liebe.

„Wenn ihr glaubt mit euerer Rüstung den schnellen Volkstänzen Mitschritt zu halten, so will ich euch gern meine Hand reichen. Mal sehen wie lange ein Paladin bei all seinen Stärken dies vermag auszuhalten.“

Und es erfolgte ein sehr schneller wilder und vor allem lustiger Tanz, der jedoch auf seine Kosten kam. So passierte es, dass die Leute nicht nur üblich die Partner jeweils noch tauschten sondern auch, dass es später dazu kam, dass sich die Leute zu zweit zusammen im Kreis drehten. Auch die junge Lady aus Erathia hatte Spaß daran, dieses wilde Tänzchen bei ihrem Schwerbepackten Tanzpartner auszuprobieren, wobei sie die Arme über kreuz legte und seine großen Handflächen nahm, um sich mit ihm wie den anderen Gleich bei der lustigen freudigen Musik wie in einem Karussell zu drehen. Sie lachte ihn nur bei den wilden Umdrehungen nur noch verschmitzt und kopfschüttelnd an, als um sie herum die sich ebenfalls drehenden Personen mit ihren Tanzpartnern fast sich verzerrten und verwischten, weil sie nicht mehr für das Auge erfassbar wurden. Lyvîane blickte Taurodir in diesem Tanz nur noch an, als ihr selber schon schlecht wurde.

Das Ende vom Lied der wilden Tanzaktion und jeweils zwei bzw. vier dunklen Paladiner Dunkelbieren blieb bescheiden draußen an der Mauer bei der frischen Luft, wo sie sich beide über die Mauer lehnten und unschön erbrachen. Dabei konnte die junge Frau trotz der zwischenzeitlichen Würgeattacken noch immer nicht aufhören zu lachen, während sie ihre Hände fest an den alten Ziegeln der Mauer eingruben. Dabei musste sie schon fast bei ihren Lachkrämpfen nach Luft schnappen – insgesamt nicht gerade eine wundervolle Leistung und Bild einer adeligen Frau, welche doch sich eigentlich vornehm zu benehmen hatte. Aber die junge Lady schien das nicht sonderlich zu stören, sondern lachte einfach weiter, bis sie sich nach wenigen Minuten versuchte einzukriegen. Doch jedes Mal wenn sie zu ihrem Nachbar schauen musste, dem es gesundheitlich mit dem Kopf über der Mauer nicht besser ging, grinste sie vom neuem. Erst eine ganze Weile eines mehr oder weniger stillen Gesprächs, als sich Lyvîane nochmals ihren zierlichen Mund mit einem Taschentuch abwischte und ihr immer noch teilweise schlecht war, so riss sie sich wieder zu dem ernsten Mädchen und Frau zusammen.

„Ich danke euch für den netten Abend, Taurodir, es war angenehm.
Doch werde ich mich nun zurückziehen, denn ich muss mich für die folgende Zeit mehr um meine eigentlichen Zielstrebungen kümmern, die ich zu vernachlässigen scheine. Ihr seid ein guter Mann, welchen ich schon fast als guten Freund bezeichnen vermag, doch möchte ich noch eins klarstellen, was ihr wissen solltet.

Ihr seid für mich wie ein guter Freund und vielleicht auch Beschützer – aber dabei sollte es auch bleiben. Ich kann mir keine Beziehungen weiterer Art in meinem Leben leisten, und schon gar nicht für meine Laufbahn, Karriere und Leben als eine Kämpferin der Königlichen Armee. Mein Ziel ist es in mir eine würdige Nachfolgerin meines Vaters zu erarbeiten, es ist ein langer Weg – und ein sehr harter als Frau.

Ich hoffe ihr versteht es...“

Sie blickte ihn ernst und mahnend an, als sie ihm zunickte und an ihm vorbei schritt. Dabei wünschte sie ihm noch eine gute Nacht, als sie hinter den dunklen Häuserreihen auch in der Dunkelheit verschwand.
21.02.2004, 21:09 #56
Lady Lyvîane
Beiträge: 86
Die Stadt Khorinis #27 -
Müde von der recht witzigen Nacht, welche sie wieder im kleinen Anwesen oder auch Haus in der Handwerkersgasse verbracht hatte, begrüßte sie ein sonniger Samstagmorgen, den die junge Frau damit zubrachte ein wenig ihre Habseeligkeiten aus Erathia ein zu sortieren. Sonderbarerweise ging Nanny ihr nicht zur Hand, da die Amme überhaupt nicht Zuhause anwesend war. Das war eigentlich sonst nicht ihre Art, nicht typisch in ihrer Nähe zu sein, den Haushalt zu führen oder sie mit irgendwelchen mehr oder weniger Interessanten geschwätzigen Hausfrauthemen zuzureden.

Seltsam.

Dabei konnte sie einmal ihre Ruhe genießen und doch fehlte ihr nun die geschwätzige Nanny und ihre Vorsicht was sie betraf. Nachdenklich betrachtete sich die junge Lady in einem Spiegel und sah ihre anmutige Gestalt darin. Zierlich – eine Schönheit. Eine Lady, ja wahrhaftig. Aber wie eine Soldatin wirkte sie irgendwie nicht. Gedankenverloren so steckte die junge Frau mit diesen kritischen Urteilen ihre Haare hoch und band sie zusammen, sodass nur noch eine lockige dünne Strähne seitlich über ihrem Gesicht hang. Entschlossen so blickte sie ihrem Spiegelbild ernst entgegen, als sie sich aus ihrem Kleid befreite und diesmal eine anständige Kluft mit Hose, einfachen braunen Lederstiefeln, die ihr bis zu den Knien reichten und weißem Hemd anlegte. Wie fast einer junge Jägerin aussehend, so überzog sie ihre rechte Hand noch in einen braunen dünnen Handschuh, an der anderen wand sich nur ein Lederarmband, während sie ihr schönes Schwert aus der Kaserne in einer passenden Schwertschneide an ihrem Ledergürtel anband und festzog, sodass es an ihrer Seite griffbereit hang.

Draußen wehte ein leicht warmer Wind, wie man ihn aus Frühlingstagen kannte, der wohl bald endlich anbrechen würde. Aber in ihren Gedanken gab es was anderes, als den schönen Tag zu begutachten. Ihre Begleiterin fehlte. Ihr Weg führte daraufhin zur Kaserne wo sie ihr Kindermädchen das letzte Mal gesehen hatte, doch sobald sie schon die Treppenstufen zur Kaserne hoch lief stürmte ihr schon ein Waffenknecht flüchtend entgegen. Beinahe umgerannt so blickte Lyvîane etwas sprachlos, verwirrt und mit einer dunklen Vorahnung dem Mann hinterher und lächelte verlegen – als sie nun fast wirklich umgerannt wurde, denn ein wütender molliger Mensch mit fast Purpurrotem Kopf und anstatt erhobenen Schwert mit eiserner Küchenkelle kam die Treppenstufen hinab und schoss an der Lady vorbei. Mit leicht geöffnetem Mund starrte sie vor dem Eingangstor fassungslos dem Paar vom dem Flüchtenden und seinem weiblichen wutentbrannten Verfolger hinterher, wovon sie selbst leicht errötete. Nicht aus Wut sondern aus Verlegenheit: Nanny.
22.02.2004, 22:05 #57
Lady Lyvîane
Beiträge: 86
Glückwünsche #2 -
Ouuuuuuuuuuuuuu Shit. Das muss ich erstmal Verarbeiten...

Aber eine Gratulation an die Beförderten neben mir und ganz besonders einen Glückwunsch an Lady Sara Thorn. Hast es ja doch geschafft meine Liebe. :)

Danke an Tauro, Ferox und Sammy.
Und Kano nicht zu vergessen.
24.02.2004, 18:51 #58
Lady Lyvîane
Beiträge: 86
Die Stadt Khorinis #27 -
Leicht durch den Wind blickte die junge Lady ihrem Kindermädchen hinterher, welche mit roten Kopf und tierischer Wut wie ein schnaubender nicht aufzuhaltender Drache mit erhobener eiserner Küchenkelle einem flüchtendem Waffenknecht hinterher rannte um ihn offenbar zu Verdreschen. Sie selbst war dabei kurz mit einem etwas verwirrten Lächeln errötet als sie sich umdrehte, mit der behandschuhten Hand auf dem Knauf ihres Schwertes ruhend, welches an ihrem Gürtel hang und durch das Tor in die Kaserne ging. Die Sonne stand dabei schon hoch am Himmel, sodass der gepflasterte gut geführte Hof im Sonnenlicht badete. Draußen über den Himmel zogen die weißen Wolken wie kleinen Wattebäuschen durch den klaren Himmel vorbei. Um die Mittagszeit herrschte ein reger mutiger Ablauf in der Kaserne, aus der großen Stube der Milizsoldaten, Waffenknechtlern und Rekruten ertönte lautes Gemurmel und draußen trainierten sich zwei Männer mit ihrer Einhandwaffe. Andere Soldaten kamen ein und aus, andere unterhielten sich, selbst auf der Bank saß ein brummiger Soldat und schien über seine Belange nachzudenken.

Sie hatte nur wenige Schritte in den Hof gesetzt und spürte den leichten Sand unter ihren Ledersohlen, als sie neben den Vorbei schreitenden Männern eine Frau aus dem Dunkeln des großen Steinhauses heraus treten sah, welche ihre Aufmerksamkeit erlangte. Eine Frau, so wirkte sie als eine gut ausgebildete Rekrutin mit langer Erziehung, geprägt von Pflichtbewusstsein, Loyalität und Gehorsamkeit wie auch einen gewissen Stolz. Eine goldene Strähne hing ihr durch das Gesicht, während eine alte Narbe sich durch ihr eigentlich schönes braungebranntes Antlitz entlang zog, ihre Kleidung und ihre strengen zusammengebunden braunen Haare wies sie darauf hin, dass sie im Gegensatz zu Lyvîane voll ausgerüstet eine durchtrainierte Soldatin der Kaserne präsentierte. Sie schien jünger als Lyvîane zu sein, allerdings um einiges erfahrungsreicher, was den Kampf und Leben eines Soldaten ausmachte. Selbstbewusstsein und Entschlossenheit vernahm die junge Lady aus Erathia ihrer gegenwärtigen Präsenz und obwohl unter all dieser stählernen Disziplin und Stärke ein eiserner Wille und Unantastbarkeit lag so sah sie doch in ihren stahlblauen scharfsinnigen Augen Trauer. Eine Trauer die sie unter dem harten Blick zu verbergen versuchte, doch die Lady aus Erathia konnte mit ihrem guten Menschenkenntnissen erkennen, dass ihre Augen feucht waren und Tränen noch eben die Wangen der Frau geziert haben mussten.

Ohne ein Blatt vor dem Mund zu nehmen, trat Lyvîane ohne zu zögern auf die Frau zu, welche streng und verbittert in den Innenhof blickte, als sie ihr plötzlich gegenüber stand und mit ihrer Lederbehandschuhten Hand ihr ein weißes Stofftaschentuch hinhielt. Ihre Lippen formten sich dabei zu einem Lächeln während ihre grünen leuchtenden Augen den Blick der ihr fremden Soldatin auffingen. Sachte strich der Wind durch ihre goldbraunen leicht lockigen dicken Haare, welche ebenfalls locker mit einem hellen weichen Lederband zusammengebunden waren, als sie ihr gefaltetes ordentliches glattes Leinentuch hinreichte. Ein Aufeinandertreffen zwei unterschiedlicher Menschen.

„Hier.“
26.02.2004, 13:47 #59
Lady Lyvîane
Beiträge: 86
Die Stadt Khorinis #27 -
Die junge Lady aus Erathia blickte nicht in die Fassade des strengen Gesichtes, ihrer Haltung, dazu militärisch gedrillt jegliche Schwäche und Emotion abzuweisen sondern schien genau in ihre Augen zu blicken, die eine tiefe bittere Trauer widerspiegeln. Sie hatte zwar keine Ahnung weshalb oder was diese willenstarke Frau innerlich aufzerrte, aber sie empfand es als gefühllos und abweisend wenn sie einfach nur an ihr vorbei gehen würde, wie es sonst die Anderen taten. Sie sah, wie die junge Frau vor ihr das weiße Stofftuch annahm und trotz ihrer versuchten Ausdruckslosigkeit ihres Gesichtes eine kommende Träne schnell wegwischte.

„Tränen sind kein Verbrechen, noch eine Schwäche.
Manchmal tut es gut zu Weinen, Mylady.
Danach fühlt man sich besser.“

Lyvîane wusste auch nicht so recht warum sie gerade diese Worte zu einer ihrer vollkommen grundverschiedenen wildfremden Frau sagte, doch hatte sie einfach in jenem Moment das Gefühl, das ein Mensch mit einer solchen Bitterkeit in dem Herzen diese Freundlichkeit und Gesellschaft am meisten brauchte. Selbst wenn sie nur dafür skeptische Blicke erlangen würde, dann hätte sie es mit ihrem Mitgefühl gegen andere Menschen versucht. Was andere für seltsam hielten, war für eine junge Frau, welches ein Herz für Arme und gute Menschenkenntnisse besaß etwas Natürliches.

„Rhoar, diese Waffenknechte!“

Hinter ihr trat aus dem Schatten des Tores eine keuchende mollige Gestalt hervor, welche noch immer schnaufte und einen roten Kopf besaß und sich langsam zur den beiden jungen Frauen über den Sonnengebadeten Hof schritt.

„Absolute Nichtsnutze, hängen den ganzen Tag faul rum, fuchteln ein wenig mit dem Schwert, welches stumpfer ist als die eines Küchenmessers und bilden sich ein, sie wären ausgebildete Kämpfer. Drückeberger und Weichlinge sind das, zu keiner richtigen Arbeit zu gebrauchen und Tagediebe wenn es um meinen Eintopf geht. Der Letzte wagte es sich doch tatsächlich unbestraft an meine guten Eintöpfe ran zu machen, der soll noch mal wieder kommen und ich werde ihm das Fürchten lehren –“

Kurz blickte die mollige Frau mit dem zusammengebunden Haardutt und ihrer Kochschürze die beiden Frauen an und holte kurz ein Taschentuch heraus um sich die Schweißtröpfchen von ihrer Stirn abzuwischen.

„Ja die jungen Männer heutzutage sind auch nicht mehr das, was sie mal waren, meine Damen. Lyvîane – du weißt wo du mich findest, als Hausköchin musste ich mich einfach um die Versorgung und Mahlzeiten kümmern. Ohne mich kommen die Nichtsnutze keine einzige vernünftige Mahlzeit und auch nicht die nötige Gehorsamkeit. Das sind Kinder – keine richtigen Männer, wie man sie noch früher vorfand.
Diese Jungen brauchen mehr Disziplin!“

Die junge Lady aus Erathia blickte ihrer Hausköchin und Amme Nanny nach, welche in jenem Moment vollkommen auf ihre Arbeit fixiert von ihnen abwandte und vorne in der dunklen Türe der großen Stube der Soldaten verschwand, wo man noch in der Ferne deutlich „Frau im Haus“ hören konnte. Lyvîane wusste nicht viel auf die Situation zu sagen bzw. Nanny hatte sie überhaupt nicht dazu kommen lassen, da sie so schnell wie sie gekommen war auch wieder verschwunden war. Sie blickte nur ihre Gesprächspartnerin an, welche sie gerade eben kennen lernte.
26.02.2004, 14:02 #60
Lady Lyvîane
Beiträge: 86
totale enttäuschung -
Danke für ihre Aufschlussreichen Worte ihrer Meinung zum Vergleich von Morrowind und Gothic aber dies gehört nicht in dieses Forum.

Schauen Sie einfach in Muds Plauderecke

Danke.
29.02.2004, 18:44 #61
Lady Lyvîane
Beiträge: 86
Die Stadt Khorinis #27 -
Ruhig und lächelnd blickte die junge Lady aus Erathia der Fremden Frau gegenüber, die versuchte sich rasch stumm die Tränen aus ihren Augen weg zu wischen und beobachtete sie genau, indem sie ihr weiter freundlich in die Augen blickte. Still war die junge Frau vor ihr, die genauso groß war wie sie, doch um wenige Jahre jünger. Ein Mädchen, welche geradewegs erwachsen geworden war und trotzdem wirkte sie schon wie eine erfahrene entschlossene Kämpferin, als kannte sie nichts anderes in ihrem Leben. Lyvîane dagegen war lange Zeit in guten behüteten Händen aufgewachsen und hatte vom eigentlichen Leben eines Soldaten noch nie etwas zu spüren bekommen noch die Gelegenheit dazu bekommen. Alles was sie gelernt hatte waren einige gute Züge mit dem Dolch und einer ordentlichen langen Erziehung mit Ehre, Gerechtigkeitssinn und Mut zu seinem Wort zu Kämpfen, ohne sich dabei zu fürchten. Zudem sollte jeder Kampf mit dem Wort geführt werden, solange ein Schwert nicht unvermeidbar war.

„Ihr wirkt angeschlagen, wenn ich dies sagen darf.
Wollt ihr euch etwas ausruhen oder mögt ihr etwas Gesellschaft?“

Ihre gründen Augen schauten kurz zur Seite, während ein kräftiger Windzug ihr durch die Haare fuhr und die lockigen losen Haarsträhnen im Winde spielen ließen. Danach schaute sie wieder zu ihr.

„Mein Name ist Lyvîane.
Kein Name großer Bedeutung in diesem Reichteil Myrthana.

Aber ihr dürft mich auch ruhig Lya nennen.“
29.02.2004, 19:20 #62
Lady Lyvîane
Beiträge: 86
Glückwünsche #2 -
Mist - wie immer zu spät. Egal. Entweder jetzt oder nie:

Alles Gute den Beförderten,
mögen ihre Postings in Zukunft noch glorreicher werden als jetzt.

:r
29.02.2004, 20:15 #63
Lady Lyvîane
Beiträge: 86
Die Stadt Khorinis #28 -
Als sie sah, dass sich die junge Frau von ihrer Starrheit langsam befreite, die Bleiche in ihrem Gesicht wich und die natürliche Hautfarbe deutlich wurde, so nickte die Lady aus Erathia nur, als sie sich zur Seite drehte und ihren Arm gen Richtung des Eingangstores ausstreckte. Denn dort ging es hinunter zur Kaufmannsgasse und zum Marktplatz –

„Der Marktplatz ist eine gute Möglichkeit um Ablenkung zu finden, Mylady.“

Sie blickte ihn an, als sie ihr den Vortritt ließ und daraufhin mit einen letzten Hinblick auf den Hof der Kaserne neben ihr die Kaserne durch das Tor verließ. Irgendwie hatte sie ein ungutes Gefühl als sie zurückblickte und der Innenhof hinter ihr immer kleiner wurde, als sie ihre behandschuhte Hand auf dem Knauf ihres Schwertes ruhen ließ. Das gab ihr zumindest ein Gefühl der Sicherheit, als die beiden Frauen stillschweigend die gepflegten Treppenstufen hinunter auf die belebte Gasse hinunter gingen. Dabei blickte sie stillschweigend zu ihrer Begleiterin, welche jedoch sich eher auf ihr Umfeld mit einer ernsten Mimik konzentrierte. Irgendwie stand Lyvîane neben sich.

Erst jetzt nahm sie den Blick eines Paladins wahr, welcher ihr schon die ganze folgte. Ihre Mundwinkel formten sich wieder zu einem Lächeln als sie einen neuen Weg einschlug und die Lady Sara mitnahm. Vom weiten rief sie bereits dem Kommandanten der Stadt zu, während sie noch vorher schon fast freundschaftlich zu der Mylady wandte.

„Darf ich euch den Kommandanten der Stadt vorstellen?“

Sie lachte dabei ein wenig.

„Einen schönen Tag wünsche ich euch, Kommandant.
Wohin wollt ihr denn reisen?“
29.02.2004, 22:15 #64
Lady Lyvîane
Beiträge: 86
Lagerfeuer für allg. Gespräche über die Gilde #15 -
Ach das habe ich gar nicht gemerkt, dass heute Schaltag ist.
Und ich dachte Morgen ist der 30.2.
02.03.2004, 03:18 #65
Lady Lyvîane
Beiträge: 86
Die Stadt Khorinis #28 -
„Taurodir –

Sie wurde ein wenig leiser, als sie mit ihrer Begleiterin ihm gegenüber trat und sie den Kopf zur Seite drehte, um ihre Umgebung der Kaufmannsgasse und des anschließenden belebten Marktplatz zu beobachten.

„Es wird bei dem üblichen Militärischen Wesen nicht unvermeidbar sein, dass ich euch als Kommandant der Stadt ansprechen werde. Denn das seid ihr wahrhaftig. Ich bitte um euer Verständnis, dass ich in euch meinen Vorgesetzten sehe und ich mich bemühe das Militärische Wesen und das Freundschaftliche Wesen für zwei verschiedene Dinge zu halten.“

Sie blickte ihren Freund mit ihren neugierigen freundlichen Augen beim Beenden des letzten Satzes an, doch sie zeigte durchaus, dass sie es Ernst mit ihren Worten meinte. Sie hoffte dass er ihre Aussage verstand, ohne sie diese Thematik weiter ausbreiten musste. Sie spürte diese seltsame Verbundenheit und Ansätze einiger verborgener Gefühle, die der Kommandant ihr entgegen trat, doch sie konnte sich nicht darauf einlassen. Sie hatte sich zum Ziel gesetzt, eine gute Soldatin zu werden um eines Tages als eine weibliche Streiterin Innos im Rang eines Paladins ihrem König entgegen treten konnte und somit den Wunsch ihres Vaters als ein Kämpfer von Elandor von Erathia und der üblichen Familienehre erfüllen konnte. Da standen Gefühle und Bindungen im Wege – zumindest versuchte sie streng dies zu glauben, wo jedoch ein Teil ihrer Hintergründigen Vergangenheit kräftig zu diesem Benehmen beitrug.

Mahnend blickten sich beide Personen an, als die junge Rekrutin neben ihr eine streng militärische Haltung einnahm und den Kommandanten grüßte, wie es von einem Soldaten erwünscht war. Gehorsam und Disziplin. Leicht erstaunt blickte die junge Lady aus Erathia die junge Frau an. Hieß sie denn nicht noch eben Sara Thorn? Doch Lyvîane schwieg, sondern bewunderte sie nur beim Anblick. Die ganze Haltung – sie wirkte viel weiter, viel beherrschter und pflichtgemäßer. Ein Perfektes Wesen einer Soldatin. Lyvîane dagegen fühlte sich eher wie eine Anfängerin – das Stillstehen und Salutieren würde sie schon mal nicht hinbekommen. Und sie wollte bis hoch den Platz ihres Vaters einnehmen? Ein langer Weg stand der jungen Frau bevor, als sie in die zugewiesene Richtung des Kommandanten blickte, welcher ihnen einen Novizen eines Klosters vorstellte.

Zwar hatte sie noch nichts von einem hier stehendem Kloster erfahren, aber wohl war der Anblick eines Novizen der Feuermagieschule bekannt, worauf sie nur freundlich reagieren wollte - das hieß wenn der Novize noch da gewesen wäre. Anscheinend hatte er sie schon bereits verlassen, sodass die junge Lyvîane nur eine Augenbraue hob und die Arme bei einem ironischem Lächeln verschränkte.

"Anscheinend hat er euch bereits verlassen."
02.03.2004, 23:02 #66
Lady Lyvîane
Beiträge: 86
Die Stadt Khorinis #28 -
Einen Moment lang spürte die junge Frau den seltsameren verbundenen Blick des Kommandanten auf ihr lastend doch sie versuchte das zu ignorieren indem sie halb abwesend einen bestimmten Fixpunkt des Gesicht des Mannes, seiner braunen schulterlangen Haare, die durch ein kaum sichtbares Band ein wenig zurück aus diesem gehalten wurde. Obwohl sie auf die Stirn blickte, war das einzige auffallende in seinem Angesicht die leichten Ansätze eines üblichen 3-Tage Bartes, was jedoch eher dem Mann stand als es ungepflegt war. Man war kein Kämpfer, kein Schönheitsideal.

„Dann ist es meine Pflicht euch zu begleiten, Taurodir.“

Sie hielt noch immer ihre Hand an ihrem Knauf des Schwertes. Sie wusste dass sie in Wirklichkeit keine Waffenmeisterin war sondern es bisher nur gelernt hatte, mit Worten zu kämpfen. Trotzdem wollte sie daran alles setzen, ihren Dienst im König Pflichtbewusst zu erfüllen.
06.03.2004, 17:07 #67
Lady Lyvîane
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Die Stadt Khorinis #28 -
Orks. Das war keine gute Nachricht als die junge Lady aus Erathia dem Kommandanten der Stadt zublickte, wie er mit einem herbeieilenden Ritter sprach und sich in knappen Worten zusammen mit ihm zu Lord Hagen aufmachte. Lyvîane hatte bereits von Lord Hagen gehört und das er den Oberbefehl über diese Stadt inne hatte. Er war der Schüssel um bei der Garde des Königs aufzusteigen, doch warum der König gerade ein paar Paladine mitsamt Galeere auf eine einfache Insel wie dieser geschickt hatte, wusste die Frau zu diesem Zeitpunkt nicht. Sie blickte stattdessen nur stillschweigend Taurodir hinterher, welcher durch das Tor der Kaserne hinaus verschwand.

In der Kaserne war es inzwischen unruhig geworden, da es hieß, dass die Orks sich der Stadt näherten. So erfuhr sie stillschweigend von zwei vorbeihetzenden Milizsoldaten, dass die Orks in einem so genannten Minental die Burg der Paladine eingenommen hatten. Eine Burg zu verlieren war ein herber Verlust. Und nun versuchten Orks die Stadt einzunehmen. Zwar hatte die Lady viel von den Orkheeren gehört, welche ganze Landstreifen in Myrthana und Länder der Lehnsherren zerstört hatten, doch nie war sie dem Orkkrieg so nahe gewesen wie jetzt. Die Stadt würde binnen knapper Zeit belagert werden, und eine Schlacht würde wohl übel stattfinden. Blut würde vergossen werden. Und sie konnte nicht mal ein Schwert richtig halten um ihre neue Heimat als junge Kadettin zu verteidigen.

Warum hatte Taurodir sie nicht mitgenommen?

Sie schaute hinüber zur Lady ihr gegenüber, welche sich gerade mit einer neuen Waffe vertraut machte. Aber die junge Lyvîane wollte nicht hier in der sicheren Kaserne bleiben, während draußen an den Toren und an der Mauer die Soldaten um die Verteidigung der Stadt kämpften.

„Lyvîane. Ihr braucht mich nicht mit meinem Titel ansprechen.
Dies ist ein gutes Schwert. Möge mit diesem kein unschuldiges Blut vergossen werden.“

Ihre Stimme klang leicht traurig, doch wandelte sich die traurige Mimik eher in eine bittere und ernste Mimik um, als sie ihre eigene Waffe aus der Scheide zog. Sie hatte keine Ahnung vom Schwertkämpfen und noch weniger wie man damit umging. Aber immerhin konnte sie noch sinnlos damit rumfuchteln wenn es wirklich sein musste.

„Lasst uns nicht hier verweilen. Ich weiß nicht wie es um euch steht, Mylady, aber ich will nicht hier stehen bleiben, wenn Soldaten draußen wie wir an der Front stehen und für die Verteidigung der Stadt kämpfen. Dann will ich jedenfalls kein Feigling sein und für meinesgleichen gegen die Orks kämpfen, auch wenn ich kein Schwert führen kann.“

Sie blickte in das Gesicht der Rekrutin ihr gegenüber, als sie dieselben Empfindungen erkannten, welche auch sie einnahmen. So nickte Lyvîane nur, als sie wendete und gemeinsam mit ihr aus dem Tor der Kaserne hinaus hastete, ging jedoch vorher in das große Haus der Soldaten hinein um zumindest in einer Waffenkammer ein Kettenhemd zu holen, welches sie sich hastig überzog. Die Tore würden wohl die ehesten Anläufe der Orks sein, dort würde sich das Hauptgemetzel abspielen. Also entschied sich die Lady aus Erathia für das Tor am Oberviertel, das ihr vertraut war, auch wenn der Weg ein wenig länger war. Sie durchquerten gerade rennend die Handwerksgasse als sie schon in der ferne am Tor die Soldaten in Reih und Glied erkannten, welche sich am Tor und Mauern positioniert hatten. Doch es waren nicht die Männer, die der jungen Lady auffielen sondern derjenige, der diese Befehligte – jenen Paladin, welchen sie auch als Kommandanten der Stadt kannte und nun ihn erstmals wirklich als Kommandant und Führer sehen konnte. Doch wusste sie nichts zusagen, als sich unter die Soldaten zu stellen um ebenfalls irgendwie für diese Stadt kämpfen zu können.
06.03.2004, 17:49 #68
Lady Lyvîane
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Die Stadt Khorinis #28 -
„Wie bitte?“

Entgeistert blickte Lyvîane jenen Kommandanten an, welcher auf sie und ihre Mitstreiterin rasch und mit bitterernster Mimik zukam. Noch nie hatte sie ihn so ernst gesehen, aber daran würde sie sich wohl daran gewöhnen. Doch dass er ihr nun herbe gegen den Kopf schlug, das sie sich zurückziehen sollte, konnte sie nicht wirklich wahrnehmen. Er wollte sie nach Hause schicken, wo sie in Sicherheit war, anstatt mit ihren Landsleuten von Myrthana gegen die Orks zu kämpfen, selbst wenn sie auch nur in der Lage war, sich mit einem Dolch zu wehren? Sie konnte das nicht wirklich akzeptieren, nein sie akzeptierte dies nicht. Sie würde nicht vor allen Männern zurückgehen, weil sie eine Frau war.

„Ich soll mich in Sicherheit begeben, damit ich in Sicherheit bin, während Meinesgleichen an der Front kämpfen? Taurodir ich bin kein Mädchen, welches ihr nach Hause in die Stube schicken könnt, weil ich eine Frau bin. Ich bin Soldatin der Garde Innos, ich habe mich für diese Stadt entschieden und nun sollte es mir verboten sein, für diese Stadt kämpfen zu können? Ich habe keine Angst vor ein paar Orks, noch fürchte ich mich vor dem Kampf.“
06.03.2004, 18:31 #69
Lady Lyvîane
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Die Stadt Khorinis #28 -
Lyvîane wurde wütend bei den Worten des Kommandanten. Da wollte sie nun für die Stadt, wofür sie auch von Taurodir damals selbst angestiftet wurde, kämpfen und nun wo der entscheidende Punkt gekommen war, sollte sie sich zurückziehen. Wie ein Feigling. Sie wusste das Orks blutrünstig und mächtige Gegner waren, aber das war ein Grund mehr um nun das Schwert – oder auch den Dolch – zu erheben und alles mögliche versuchen, die Verteidigung der Stadt aufrecht zu erhalten. Sie hatte selbst nicht damit gerechnet, dass sie so schnell in die Orkkriege hinein gezogen wurde, aber sie konnte nicht die Belange des Schicksals nicht ändern.

Sie blickte zur Lady neben ihr die auch nicht gerade erfreut blickte, aber die unterwürfige Militärische Haltung einnahm, um in ihrer Gehorsamkeit im Gegensatz zu Lyvîane zu gehorchen zu wollen. Aber sie wollte sich einfach nicht damit abfinden, einfach so zu gehen. Das war gegen ihre Natur und gegen ihre Prinzipien, die sie gelernt hatte. Niemals davon zu laufen.

„IST DAS EIN BEFEHL?“
08.03.2004, 16:42 #70
Lady Lyvîane
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Lagerfeuer für allg. Gespräche über die Gilde #15 -
quote:
Zitat von Samantha
was ist ERM und UML? könnt ihr nicht mal deutsch reden dass andere auch was davon mitbekommen? :D


Das würde mich auch mal Interessieren.
Geheimsprache...
08.03.2004, 21:00 #71
Lady Lyvîane
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Fleischwanzenragout für Long! -
Bevor ich gleich ganz zuspät komme, schreib ich noch schnell jetzt:

Herzlichen Glückwunsch Long. - Auch wenn wir uns nicht kennen. Wie die Zeit vergeht...
08.03.2004, 21:04 #72
Lady Lyvîane
Beiträge: 86
Lagerfeuer für allg. Gespräche über die Gilde #15 -
Das ratespiel ist lustig. Gibts noch mehr?
27.03.2004, 17:40 #73
Lady Lyvîane
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Rund um Khorinis #17 -
Schweigen. Die junge Lady aus Erathia hatte schon lange Zeit seit der Ansprache Taurodirs Danks einfach nur still geschwiegen und sie tat es immer noch. Sie schaute ihm ins Gesicht, während sie kämpfte und das Schwert in ihrer rechten Hand festhielt. Beide so standen sie auf einer freien Wiese, welche von der Frühlingssonne gebadet wurde und doch schien es in ihrer Welt ein Regenschauer und ein zwielichtiger Nebel angemessener gewesen zu sein. Und obwohl sie seine Ratschläge annahm, sagte sie nichts noch nickte sie, während sie ausholte um ihren Freund und zugleich Vorgesetzten in diesem Training anzugreifen. Natürlich war er ihr weitaus überlegen, ihre Schläge waren für einen Beobachter in der Ferne leicht abzuwehren. Er war ein Paladin – und sie eine Waffenmagd, wenn man an die letzte Beförderung erinnerte. Trotzdem war ihr Gesicht von einem Lächeln gezeichnet sondern von einem ersten harten Blick, der schon fast ein wenig an Trauer, Bitterkeit und Kälte erinnerte. Gefühle waren mit dem Schwingen des Schwertes im Spiel.

Hass.
Wut.
Einsamkeit.
Rache.

Sie wollte Rache für ihren Familienmord. Sie wollte die Tochter ihres Vaters sein, die seinen Platz eines Tages einnehmen konnte um das Versprechen zu erfüllen. Sie wollte einer der Besten werden. Heftig so schlug sie weiter mit der Kraft die sie aufwenden konnte weiter auf ihn ein, besessen von dem Willen besser und stärker zu werden. Der Wind durchwirbelte ihre Haare. Ihr edles Samtrotes Kleid, dass in der Wildnis unter dem vielen Grün sofort ins Auge stach, wirbelte bei ihren Bewegungen hin und her. In ihren Augen loderte eine Flamme aus unterschiedlichen Gefühlen, die alle von diesem Willen der Rache übertrumpft wurden. Sie blickte in seine Augen, doch schwieg sie noch immer. Sie sagte nichts, selbst als seine Klinge versehentlich ihre Wange streifte und einen leichten kurzen Schnitt hinterließ. Auch aufgeben wollte sie nicht, noch Schwäche zeigen. Aufgeben – das Wort gab es nicht mal für sie und selbst als ihre Ausdauer deutlich nachließ, wollte sie sich nicht beirren lassen eine Pause einzulegen. Ihr Schwert blitzte im Sonnenlicht, wie des auch ihres Lehrmeisters, die immer wieder gegeneinander schlugen. Und innerlich wollte sie, dass er nicht in ihr die Lady aus Erathia sah, sondern eine Kriegerin, die ernst ran zunehmen war. Keine Vorsichtsnahmen, keine Vorenthaltungen, weil sie eine Frau war. Sie wollte alles und jede Belastung bestehen, die alle Rekruten und Waffenknechte durchzumachen hatten. Doch wusste sie nicht ob Taurodir ihr dieses Training geben konnte. Sie spürte, dass er gegenüber ihr anders benahm und obwohl er vorsichtig blieb, ihre Nähe suchte. Sie hatte ihm deutlich gemacht, dass ihr Leben als zukünftige Kämpferin und Streiterin Innos unter allen Männern so schwer durchzusetzen war, dass sie all in ihren Zielstrebungen keine Schwächen erlauben konnte. Eine Liebe war unmöglich in ihren Augen und unmöglich für ihr Herz. Man hatte ihr ihre ganze Lebensgeschichte geraubt. Alles woran sie geglaubt und geliebt hatte war in einer Nacht Vergangenheit gewesen. Nie wieder würde dies je zurückkehren und alles was vorher war würde nie wieder so sein. Wo Liebe einst war herrschte inzwischen Schmerz. Schmerz der Einsamkeit. Verlorenheit. Alles war Fort was sie kannte und jeder Schritt in der Umgebung, in der sie sich nun bewegte, war komplett neu. Alles hatte sich verändert.

Und sie hatte sich verändert.

Erneut schlug sie ihr Schwert gegen Seins und versuchte darauf einen neuen Schritt zu machen und anders Anzugreifen, was nicht sonderlich glückte. Sie sah zu, wie ihr Schwert nun klirrend auf die Wiese ins Gras fiel und dort blieb. Erst jetzt erwachte sie aus dem Teufelskreis ihrer Emotionen und Gedanken, als sie zum Schwert hinblickte. Sie fühlte sich einen Moment lang aus einem Traum erwachend, mit der Tatsache, dass sich an allem was sie Gedacht hatte, nichts geändert hatte, als sie ihm ohne Waffe gegenüber stand und sich selber tadelte, da sie gedankenabwesend gewesen war und sich nicht aufs Kämpfen konzentriert hatte.
28.03.2004, 13:13 #74
Lady Lyvîane
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Die Stadt Khorinis #31 -
Der Feuerrote Rubin in der zierlichen Goldfassung schimmerte und glänzte nur auf der Brust der jungen Lady, welche zu dem Ritter aufblickte. Bisher hatte sie nachdenklich in den dunklen Paladiner geschaut, ein dunkelbraunes Biergemisch in einem großen Bierkrug, das heute als Freibier zu Ehren der gehaltenen Stadt und der Königsarmee ausgeschenkt wurde. Einerseits war es schön zuzusehen, wie die noch vor wenigen Wochen mit Trauer übertünchte Stadt nun lustig und ausgelassen ein großes Fest feierte, doch so wirklich konnte die Lady nicht in Stimmung kommen. Natürlich wollte sie nicht auf die Tränendrüsen drücken und bei diesem abendlichen Fest Trübsal blasen, aber lachen konnte sie auch nicht.

Trotzdem lächelte sie die vorbeigehenden Menschen an oder nickte ihnen zu, wenn einige Bürger auf sie zeigten und ansprachen, ihr Wohl aussprachen und freundlich zugrüßten. Die Menschen sollten keinen falschen Eindruck von ihr gewinnen und Gefühle wie diese sollten nicht ihr Handeln regieren und an Vorderster Stelle stehen. Sie war nun eine Kriegerin. Ihr Interesse war das Wohlergehen ihrer Mitmenschen. Und wie sollte sie sich als Lady und als eine Streiterin Innos wohler fühlen wenn sie die Menschen, die sie beschützte lachten und voller Freude waren? Selbst sogar Nanny sah sie ab und zu flüchtig in der Menge mit dem leicht dicklichen Wirt der Kneipe zum Geldsack.

Ihre Smaragdgrünen Augen blickten in das Gesicht von dem edlen Kommandanten der Stadt, welcher durch den Orkangriff besonders viel Ruhm, Ehre und Ansehen erreicht hatte, als sie auf seine Handfläche blickte, die die Ihre umschloss. So steckte sie ihre Gewissensbisse in den Schatten um wenigstes in der Menge alle Belastungen zu vergessen als sie sich von ihrem Platz erhob.

„Ein solch schöner Abend wäre doch wohl vergeudet, wenn wir bei einem gelungenen Fest nicht tanzen würden. Möglich sei alles. Aber achtet auf euere Rüstung das sie euch nicht hindern wird.“

Sie grinste und lachte auf, als sie alleine mit ihrem roten Gewand in die Menge schritt und ihn wie bereits sie es schon einmal getan hatte, herausforderte.
28.03.2004, 13:20 #75
Lady Lyvîane
Beiträge: 86
Die Garde Innos im RPG #4 -
Tauro wo sind wir eigentlich ortsgemäß?

In Khorinis weiß ich -
auf einem Fest weiß ich auch -
und das wir tanzen ebenfalls -

- nur sind wir jetzt draußen, in einer Kneipe, oder in der Nähe der Ausschenke draußen, usw. ?
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