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23.02.2004, 20:44 #1
Cath
Beiträge: 85
Vorstellungen: Sumpfbruderschaft -
Name: Cath
Alter: 19
Nebenskill: Dieb
Waffe: Messer
Gilde: Sumpflager
Ruestung: keine Rüstung
Aussehen: Braunes, über kinnlanges zotteliges Haar, im Nacken zu einem Zopf gebunden. Grüne Augen, 158cm gross, knabenhafte Statur. Cath gibt (hoffentlich) erfolgreich vor, ein etwa 14-jähriger Junge zu sein.

Eine Schiffbrüchige war sie. Bei dem Versuch, von Drakia aus das Festland zu erreichen wurde das Schiff, auf dem Cathleen und ihr Bruder als Passagiere waren, von Orks aufgebracht, zerstört und versenkt. Irgendwie war es ihr gelungen, während des mörderischen Treibens der Orks im Schatten zu bleiben und noch bevor das Schiff sank unbemerkt ins Meer zu springen. Das Schiff war bei dem Angriff noch nahe genug am Festland, dass sie, die sich an ein Stück Treibholz klammerte, mit der nächsten Flut an die Küste gespült wurde.

Cathleen wartete noch tagelang, ob andere Überlebende den gleichen Strand finden würden, an dem sie gerettet wurde, gab die Hoffnung ihren Bruder lebend wiederzusehen dann aber auf. Einige Kisten und Fässer aus dem versenkten Schiff wurden während dieser Zeit angespült, auch Proviant und Gepäck der Passagiere war darunter.

Nur Männerkleidung war es, sie suchte sich ein halbwegs passendes Hemd und ebensolche Hosen und Schuhe. Über das Hemd zog eine weite Weste, darunter ein eng sitzendes Wams. Unter dieser Panzerung hoffte sie ihre weiblichen Rundungen zu verbergen, fast als Ausgleich diente da das zusammengerollte Paar Strümpfe, das eine andere Stelle - äh - polsterte. Sie schnürte noch ein Bündel aus einem Messer, ein paar Kleidungsstücken, etwas Essbarem sowie allen Goldmünzen, die sie in den Gepäckstücken gefunden hatte.

Nach wochenlangem Wandern stand sie nun vor den Toren Khorinis´. Sie? Nein, er: Cath, der Schiffsjunge.

EMail: Cat_Cathleen@web.de
ICQ: 326528734


zugelassen
24.02.2004, 20:03 #2
Cath
Beiträge: 85
Rund um Khorinis #16 -
Endlich hatte sie die Stadt erreicht. Cath war den Wegweisern gefolgt und stand jetzt endlich in Sichtweite der Tore der Stadt Khorinis. Hier gab es einen Hafen und Schiffe, vielleicht würde sie hier einen ihrer Mitpassagiere vom versenkten Schiff wieder finden.

Das Stadttor war bewacht. Auch wenn die Wachen nicht allzu aufmerksam schienen, rieb sie ihre Handflächen kurz über den schmutzigen Weg zu ihren Füssen und schmierte sich den Strassenstaub ins Gesicht, um ihre Tarnung als "Schiffsjunge" zu verstärken. Bis jetzt war sie unterwegs nicht viel Volk begegnet, als sie sich darum Gedanken gemacht hätte. Aber hier in der Stadt war es ihr angenehmer, vorerst nicht als Mädchen erkannt zu werden.
24.02.2004, 20:28 #3
Cath
Beiträge: 85
Die Stadt Khorinis #27 -
Die Wachleute am Tor sahen ihr nur mit mässiger Neugier entgegen. Der Halbwüchsige, den sie da kommen sahen, war wohl nicht gefährlich genug, um aufgehalten und durchsucht zu werden. Ein Liedchen pfeifend ging sie an den Gardisten vorbei und befand sich auch schon auf einem großen Platz. Der Marktplatz, den Marktständen nach zu urteilen. Langsam schlenderte sie an den Ständen vorbei, die Auslage bei den Lebensmitteln war mager. Ein Glück, dass ihr Bündel noch ziemlich voll mit Proviant war.

Jezt brauchte sie erst einmal was, wo sie übernachten konnte.
24.02.2004, 20:33 #4
Cath
Beiträge: 85
Die Bürgerwehr #4 -
hei, bin grade in Khorinis angekommen und würde mich gerne der Bürgerwehr verdingen...^^
Hab schon gelesen, dass ich nur die Sig zu übernehmen brauche, postet mich dann einer an oder erfinde ich enen NPC, der mich aufnimmt?
24.02.2004, 20:44 #5
Cath
Beiträge: 85
Die Bürgerwehr #4 -
@ Samantha
nö, die stimmt schon....


@ Starseeker
o.k. bin grad dabei. By the way, habt ihr einen Job für einen kleinen Waisenjungen (;)^^)?
24.02.2004, 22:05 #6
Cath
Beiträge: 85
Die Stadt Khorinis #27 -
An den Marktplatz grenzte ein weiterer Platz mit einem Tempel, daneben drang aus einer Taverne die Geräusche trunkenen Feierns. Der schmutziggesichtige Junge, der sich Cath nannte, sah sich in der relativ vollen Schankstube um, soweit ihm das möglich war. Die Gäste waren allesamt um mindestens eine Elle größer als er. Am Thresen, der an einen zweiten Ausgang grenzte, standen besonders viele, zu viel für Cath nach den Wochen des Alleinseins. Um den zweiten Ausgang zu erreichen, drängte und knuffte er sich durch die Reihen der am Thresen Stehenden, die das nicht sonderlich wahrzunehmen oder zu interessieren schien. Mit einem mal baumelte fast in Augenhöhe ein Geldbeutel von einem Gürtel, es war überhaupt kein Aufwand, diesen Geldbeutel im Gedränge vom Besitzer unbemerkt abzuknoten.

Dann drängelte er weiter und hatte das Rudel der Trinkenden mit einem Mal hinter sich gelassen. Der Bestohlene hatte offenbar immer noch nichts bemerkt. Lediglich ein Ritter, der am nächsten Tisch saß, schien ihn direkt anzusehen. Ob er den Diebstahl beobachtet hatte? Frech streckte Cath ihm die Zunge heraus und war schon durch die Tür nach draussen gesprungen.
25.02.2004, 20:25 #7
Cath
Beiträge: 85
Die Stadt Khorinis #27 -
In den vergangenen Stunden hatte sie Khorinis in allen Richtungen durchlaufen und erkundet, so schnell würde sie sich hier nicht verirren. Schade, dass für die Oberstadt kein Zutritt gewährt wurde.

Jetzt saß sie am Hafenbecken auf der Kaimauer und liess die Beine baumeln. Ihre Hoffnung, hier ein vertrautes Gesicht, einen der anderen Schiffbrüchigen wiederzufinden, hatte sie fast aufgegeben. In ihrer Verkleidung fiel sie hier gar nicht auf, hier sitzend konnte sie das Treiben im Hafen gut beobachten. Doch da hatte sie scheinbar jemand ins Auge gefasst und kam tatsächlich auf sie zu. Sollte sie davonlaufen? Erst mal abwarten, im Zweifelsfalle war sie schneller als dieser grosse Kerl.
25.02.2004, 21:32 #8
Cath
Beiträge: 85
Die Stadt Khorinis #27 -
Dieser Mann hatte sie mit "Du" angesprochen, was ja nichts ungewöhnliches war. Aber als er meinte, Mädchen sollten sich nicht so spät im Hafenviertel herumtreiben, klingelten die Alarmglocken.

Während sie so tat, als würde sie seiner Einladung, sich ans Feuer zu setzen folgen, ließ sie ihn erzählen. Und während er erzählte, wurden ihre Schritte immer kürzer und langsamer, so dass der Abstand zwischen ihnen größer wurde. Als er dann ein paar Meter Vorsprung hatte, verschwand sie in einer dunklen Gasse.

Der Gasse folgte sie laufend bis zur nächsten Abzweigung, dann nach rechts bis auf die gepflasterte Strasse zur Handwerkergasse hinauf. Dort bog sie links in den kleinen Durchgang ab. Hinter dem Durchgang drehte sie sich um, um sich zu vergewissern, dass der Mann ihr nicht folgte. Dazu hätte sie besser stehenbleiben sollen.

Der Junge, der sich Cath nannte, verhedderte sich in etwas, was über eine Mauerkante hing. Als er sich auf dem Boden wiederfand, konnte er dieses Etwas als Beine identifizieren, die zu einem Sumpfkrieger gehörten, der auf Kante zu einem etwas erhöhten Platz saß und am Mundstück einer Wasserpfeife sog. Der Novize guckte auf ihn herunter, wie man auf ein Insekt blickt, das einem unversehens vor die Füsse gefallen war.

"Hey Großer, kannst Du Deine Stelzen nicht einziehen?" pflaumte Cath den Mann an.
25.02.2004, 22:10 #9
Cath
Beiträge: 85
Die Stadt Khorinis #27 -
Der Mann aus dem Sumpf schien in Ordnung zu sein. Schnell schwang sich Cath auf das Mäuerchen und fand sich auf auf einem Teppich zwischen diversen Wasserpfeifen wieder. Erst von hier aus konnte Cath erkennen, dass sich mehrere Raucher hier eingefunden hatten und sich entweder zu zweit oder dritt eine Pfeife teilten oder auch alleine rauchten.

Ein leicht fruchtiger Geruch hing über den Pfeifen, es duftete ein wenig nach Apfel. Rauchen war Cath´ Sache nicht, mochte der Duft auch noch so lecker sein.

Der Novize schmauchte und musterte Cath schweigend. Ob er auch Apfeltabak rauchte? "Du, Novize mit den langen Beinen, mit was hast Du Deine Pfeife gestopft?"
25.02.2004, 22:38 #10
Cath
Beiträge: 85
Die Stadt Khorinis #27 -
"Aragorn? Ich werd Dich Aragorn Langbein nennen. Mein Name ist Cath. Ach, ich kann schon auf mich aufpassen, funktionierte bisher und wird auch weiter funktionieren."

Cath tat dem Mann aus dem Sumpf den Gefallen nahm den hingehaltenen Dolch nach Jungenart in Augenschein. "Das ist wirklich ein aussergewöhnlicher Dolch." Der Novize mit den blauen Augen schaute während des Rauchens lange zu ihr hinüber. Entweder rauchte er in Wirklichkeit etwas anderes als Apfeltabak oder er machte sich so seine Gedanken.

Der Schiffsjunge Cath zog die Beine an und legte die Arme darum. Er musste sich langsam um einen Schlafplatz kümmern. "Sag mal, Langbein, wo übernachtet mann denn hier in khorinis am günstigsten?"
25.02.2004, 22:59 #11
Cath
Beiträge: 85
Die Stadt Khorinis #27 -
Wäre dieses Angebot, einfach über die Insel zu ziehen von einem anderen gekommen, hätte sie es schlichtweg ausgeschlagen. Aber dieser Novize machte einen absolut vertrauenswürden Eindruck, ob das an den blauen Augen lag?

Ausserdem gab ihr der Mann aus dem Hafenviertel immer noch zu denken. War denn ihre Verkleidung so leicht zu durchschauen? Jetzt, im Dunkeln, war die Tarnung kein Kunststück, die Frage war, ob Cath sie morgen bei Tageslicht immer noch aufrecht erhalten konnte. Ein Versuch war es mehr als wert. In Gedanken fingerte sie zwei Äpfel aus ihrem Bündel, bot einen davon Aragorn an. Wahrscheinlich hatte der Duft des Tabaks den Appetit auf Obst geweckt.

Am Apfelbutzen knabbernd sah der Schiffsjunge Cath den Novizen fest an: "Gut Aragorn, ich komme gerne mit, Du wirst ein kundiger Führer sein, denke ich"
25.02.2004, 23:14 #12
Cath
Beiträge: 85
Rund um Khorinis #16 -
Cath schaute zu Aragorn hoch, der sie immerhin um mehr als Haupteslänge überragte. Na mit kämpfen war es nicht weit her, aber immer den Schein waren: "Klar kann ich kämpfen, immerhin hab ich ein Messer, sonst ist halt treten und beissen angesagt."

Sie hatten die Stadt schnell hinter sich gelassen, die Siluette der Stadtmauern hob sich noch eine Weile gegen den Himmel ab, dann war sie nach der nächsten Wegbiegung auch verschwunden.

"Es ist jetzt vielleicht ein bisschen spät, danach zu fragen, aber wohin gehen wir eigentlich?"
25.02.2004, 23:28 #13
Cath
Beiträge: 85
Rund um Khorinis #16 -
"Ich war Schiffsjunge auf einem Schiff, dass von Drakia aus versuchte, das Festland zu erreichen. Ein dummer Plan. Natürlich wurden wir von den Orks augebracht und das Schiff mit Mann und Maus versenkt. Einer der Götter muss seine Hand an diesem Tag über mich gehalten haben, denn ich wurde lebend und unverletzt an Land gespühlt. Ich hatte gehofft, in Khorinis noch mehr Überlebende wiederzufinden. Ich war wohl zu optimistisch"

Mit einem Mal waren die in den Hintergrund gedrängten Erinnerungen an den Tag des Orkangriffs wieder da, Cath glaubte den Lärm und die Schreie wieder zu hören und den Gestank zu riechen. Lange ging sie neben Aragorn her, ohne noch mehr zu erzählen.
25.02.2004, 23:44 #14
Cath
Beiträge: 85
Onars Hof # 16 -
Endlich da. Mittlerweile konnte sich Cath vor Müdigkeit kaum noch auf den Beinen halten, ein paar Mal war er schon gestolpert und wäre sicher hingefallen, hätte Aragorn ihn nicht kurzerhand am Kragen gepackt und wieder auf die Füsse gestellt.

Als sie die Taverne betraten, wies der Novize ihn an, sich an einen der Tische zu setzen. Einmal hingesetzt konnte er nicht anders: er packte sein Bündel auf den Tisch, umfasste es mit beiden Armen, legte den Kopf darauf und war trotz des Kneipenlärms sofort eingeschlafen. Aragorn würde schon aufpassen, war das letzte, was er noch dachte.
26.02.2004, 22:32 #15
Cath
Beiträge: 85
Onars Hof # 16 -
Fast hätte Cath nach dem Wein gegriffen, bis ihm einfiel, dass wohl das Wasser für ihn bestimmt sein musste. Auch gut. Während Aragorn sich den Wein schweigend zu Gemüte führte, hatte er Zeit, sich in der Taverne in Ruhe umzusehen, gestern hatter er ja nicht allzu viele Chancen gehabt, das zu tun. Schon in Khronis war ihm aufgefallen, dass es kaum Heranwachsende auf dieser Insel gab, er hatte bis jetzt noch keinen etwa Gleichaltrigen entdecken können. Das war hier auch nicht anders. Merkwürdig.

Dann galt seine Aufmerksamkeit wieder Aragron. "Wie lange wird der Schmied brauchen, um alles, was Du bei ihm bestellt hast, herzustellen. Länger als einen Tag? Und wenn ja, wirst Du dann so lange hier warten oder ziehst Du weiter?"
26.02.2004, 22:50 #16
Cath
Beiträge: 85
Rund um Khorinis #16 -
Ein mörderisches Tempo, das der langbeinige Novize anschlug, nachdem sie den Hof verlassen hatten, ihn schien irgendwas magisch zu ziehen. Um mit seinen langen Beinen mitzuhalten, musste Cath alle paar Meter ein paar Laufschritte einlegen. Auf diese Weise wurde ihr wenigstens nicht kalt. Die Nacht war sternenklar und entsprechend frostig.

Aber es blieb auch nicht genug Luft und Zeit, um ein Gespräch in Gang zu bringen.

Nach einer Weile des Laufens kam ein alleinstehendes Gebäude in Sicht, von innen hell erleuchtet. Das warme Licht, das durch die Fenster nach draussen drang, wirkte einladend, trotzdem lief Aragorn an der Schenke vorbei und folgte dem Weg, der sich von der Teverne aus nach Nordosten wandte.
26.02.2004, 23:16 #17
Cath
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Rund um Khorinis #16 -
Während Aragorn Holz holen ging, schnitt Cath die Farne auf der Lichtung. Die trockenen Wedel würden eine weiche und leidlich warme Unterlage für die Nacht bieten. Rechts und links neben die Stelle, wo sie gleich das Lagerfeuer entzünden würden, aufgeschüttet, konnte es den Nachtfrost ein bisschen abhalten. Für das Abendessen suchte Cath die Proviantreste aus ihrem Bundel zusammen, etwas Dörrfleisch, Brot und ein paar Pilze, das würde für beide reichen.

Gerade kam Aragorn zurück, ein Bündel Reisig und Äste unter dem Arm, das er zwischen den beiden Farnnestern aufschichtete und anzündete. Nach anfänglich nur zögerlichem Glimmen flammte das Feuer dann auf und gab schnell Wärme ab. Schweigend sass Cath neben dem Lagerfeuer, kaute auf einem Stück Dörrfleisch und starrte dabei in die Flammen. Sie war ganz schön weit herum gekommen in den drei Tagen, seit sie in Khorinis angekommen war.
26.02.2004, 23:36 #18
Cath
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Rund um Khorinis #16 -
"Hier, iss was, das reicht für uns beide" damit schob Cath die ausgepackten Vorräte zu Aragorn hinüber "und danke für die Decke" Die Decke fest um die Schultern gezogen wurde ihr langsam wärmer.

"Du hast schon richtig erkannt, dass ich etwas verberge....oder vorgebe, wie auch immer. Aber glaub mir, dsss das nicht in der Absicht geschiet, zu betrügen. Du scheints mir ein vertrauenswürder Kerl zu sein, aber hab noch ein bisschen Geduld mit mir. Vielleicht verrate ich Dir morgen das Geheimnis. Jetzt bin ich müde, ich leg mich schlafen." Damit rollte sie sich in dem Farnhaufen in die Decke ein, das jetzt fast leere Bündel benutze sie wieder als Kopfkissen.

Mit ihrer Bitte, noch bis morgen Geduld zu haben, war Aragron wohl nicht ganz zufrieden, akzeptierte es aber für den Moment. Ein Weile sah sie den Flammen des Lagerfeuers noch beim Tanzen zu, darüber schlief sie ein.
28.02.2004, 12:05 #19
Cath
Beiträge: 85
Rund um Khorinis #16 -
Es war bereits heller Morgen, als sie aufwachte. Das Lagerfeuer war längst heruntergebrannt, die restliche Glut war schon von großen Füßen ausgetreten worden. Aragorn war nicht in der Nähe.

Als Cath sich langsam aus ihrem Nest schälte, fühlte sie ein Kitzeln im Genick, etwas wie ein Krabbeln, also nichts, für das ein verirrter Farnwedel verantwortlich sein könnte. Als das Krabbeln schon unter dem Hemd ihre Schulter erreichte, war sie längst auf den Beinen. Erst versuchte sie, mit der Hand nach dem Eindringling zu angeln, trotz des Anflugs von Ekel bei dem Gedanken, das Krabbeltier dabei zu berühren. Alles spinnen- oder insektenartige war ihr ein Greuel, ausgerechnet so ein Viech musste sich in der Nacht in ihr Lager verirrt haben und kroch gerade unter ihrer Kleidung herum. Alleine die Vorstellung genügte, sie in Panik zu versetzen.

Plötzlich endete das Krabbeln. Als sie den Kragen ihres Hemdes etwas vom Hals wegzog um einen prüfenden Blich hinein zu werfen, sah sie den Eindringling: am Hemdinneren heruntergerutscht und vom Hosenbund aufgehalten, krabbelte dort ihr absoluter Albtraum, ein daumendicker Tausendfüssler, länger als eine Handspanne. "EEEEEEK"! Wie in Todesangst riss sie sich die Weste von den Schultern, danach das Hemd aus dem Hosenbund, in der Hoffnung, dass das Ekeltier dabei heraus fallen würde, aber nichts..... "IIIIIHHHH"! Also auch das Hemd über den Kopf, dort saß das Viech, krallte sich noch am Unterhemd fest. "IIIEEEH" Mit einem Fingerflitschen landete der Tausendfüssler auf dem Boden, mit einem Fußkick ein paar Meter weiter im Gebüsch. "Brrrr" schüttelte sie sich noch einmal vor Ekel, ein Glück, dass dieses Tänzchen keine Zuschauer hatte. So, im Unterhemd, konnte ihr niemand mehr den Jungen abnehmen.

"Du quietschst wie ein Mädchen" sprach sie der breit feixende Aragorn an, der unbemerkt zu ihrem Lagerplatz zurück gekommen war.

HaHa, Schlaumeier.
Menno.
02.03.2004, 00:29 #20
Cath
Beiträge: 85
Rund um Khorinis #16 -
Während das Fleisch der Wölfe, die Aragorn erlegt hatte, auf einem Spiess über dem wiederangefachten Feuer brutschelte, guckte Cath immer wieder zu ihrem schweigsamen Begleiter. Er musste doch was bemerkt haben. Aber nichts, keine Reaktion, er war höchstens noch etwas schweigsamer geworden.

"Wenn wir im Sumpflager ankommen, wirst Du mich doch nicht verraten, oder?". Verflixt, sie hatte immer noch das Gefühl, als würde ihr der Tausendfüssler über den Bauch krabbeln "Du weisst schon, dass ich nicht der Junge bin, für den ich mich ausgebe."

Aragorn sah zu ihr hinüber und schüttelte nur kurz den Kopf. Sie nahm das als Versprechen, ihr Geheimnis für sich zu behalten.

Großer Schweiger eben. Passt scho.
06.03.2004, 15:33 #21
Cath
Beiträge: 85
Das Sumpflager #21 -
Bereits einige hundert Meter, bevor sie das Tor zum Sumpflager erreichten, hatte der Junge der sich Cath nannte den Eindruck, dass es immer wärmer wurde. Jetzt unmittelbar nach dem Passieren des Tores stand er in einem feuchtwarmen, von Palmen und allerhand andrem wärmeliebenden Pflanzen bewachsenen Areal. Dieser Teil des Lagers schien überwiegend aus sumpfigen Tümpeln zu bestehen, die mit einem Netz aus hölzernen Stegen überbrückt wurden. Immer noch lief er dem vorauseilenden Aragorn hinterher, blieb dann aber mit offenem Mund staunend stehen, als er über einen breiten Platz hinweg die Pyramide, deren Spitze er schon beim Anmarsch über den Bäumen hatte hervorlugen sehen, aus der Nähe betrachten konnte. Allzuviel Zeit blieb im aber nicht, zu stehen und zu staunen, schon hatte sein Führer im am Ärmel gepackt und weitergezogen.

Na, macht nichts. Er würde schon noch eine Gelegenheit finden, sich hier einmal genauer umzusehen. Jetzt war er erst einmal gespannt, wohin Aragorn ihn schleppte.
07.03.2004, 19:54 #22
Cath
Beiträge: 85
Das Sumpflager #21 -
Diese über mehrere Etagen gebauten Plattformen, auf denen sogar Hütten standen, waren fantastisch. Auf dieser, der Höchsten, setzte sie sich an den Rand und liess die Beine über die Kante baumeln. Dann begann sie - mehr scherzhaft als ernst gemeint - ihren schweigsamen Begleiter Aragorn mit Fagen zu löchern, oder eher ihn zu nerven. "Was wird auf den Äckern angebaut? Warum ist es hier wärmer als im Rest von Khorinis? Wer wohnt in der Pyramide? Warum friert es Euch nicht in Euren kurzen Röcken? Warum... ?"

Aragorn hatte versucht, auf alles ernsthaft zu antworten, als die Fragen jedoch immer schneller kamen und immer unsinniger wurden, schwieg er plötztlich. Statt dessen sah er die plappernde Cath mit hochgezogenen Augenbrauen an und fragte sich wohl jetzt seinerseits, was er da wohl aufgegabelt hatte.

Wie gern hätte sich Cath vor Lachen gekugelt bei dem Anblick. Aber hier oben? Neee, lieber nicht...
09.03.2004, 07:13 #23
Cath
Beiträge: 85
Das Sumpflager #21 -
Mit Aragorns Frage war Caths Ausgelassenheit wie weggeblasen. Sofort waren wieder die Bilder des sinkenden Schiffes da und die Erinnerung an das Warten am Strand, die trügerische Hoffnung, dass noch andere den Untergang überlebt hätten.

"Ich bin eine Schiffbrüchige, wohl die einzige Überlebende von unserem Kahn. Mein Bruder war auch auf diesem Schiff." Mehr mochte sie im Moment nicht erzählen, später vielleicht, in ein paar Wochen oder Monaten....

"Wo ich hinwill? Ich weiss es noch nicht, nur, wohin ich nicht will: nicht zurück in die überfüllte Stadt." Eine weile hörten sie schweigend dem Quaken der Frösche zu. "Erzähl mir was über Meditation".
10.03.2004, 22:16 #24
Cath
Beiträge: 85
Das Sumpflager #21 -
Aragorns Bemerkung ging ihr noch eine Weile im Kopf herum: Meditation ist eine Kunst seinen Geist zu öffnen und ihn zu stärken. Man muss an nichts denken. An Nichts denken. Vor allen Dingen an nichts trauriges oder unangenehmes denken zu müssen, das musste schön sein.

Die Frage ihres Begleiters, ob sie rauchen würde, riss sie aus diesen Gedanken. "Neinneinnein, nur einmal hab ich die Pfeife meines Vaters stibitzt und ausprobiert, aber hui, was da abging, ich habs ja kaum noch geschafft, bis zum...., ach egal." Bei den Göttern, wie lange war das jetzt her? "Jedenfalls lockt mich jetzt kein Rauchwerk mehr, auch nicht, wenns so süß duftet wie das Kraut, mit dem ihr Euren Stengel gestopft habt."

Immer noch baumelten ihre Beine über die Kante der Plattform. Mittlerweile hatte sie sich rückwärts auf die Ellbogen gestützt und den Kopf in den Nacken gelegt, um die Sterne zu betrachten. Eigentlich war es doch recht schön hier.
19.03.2004, 08:21 #25
Cath
Beiträge: 85
Das Sumpflager #21 -
Hoi, im Lager war ja plötzlich richtig was los, fand Cath, der Schiffsjunge. Bei ihrer Ankunft hatte das ganze ja noch einen eher verschlafenen Eindruck gemacht, was sie auf die über allem schwebende Rauchwolke aus Sumpfkraut geschoben hatte (Aragorn hatte ihr in der Zwischenzeit vom Kraut und von seiner Wirkungsweise erzählt), jetzt gings hier auf einmal zu wie in einem Ameisenhaufen.

Besonders spannend fand die verkleidete Cath, wie eine Gruppe Novizen einen Baum fällte und mit großen Sägen zu Brettern schnitt. Lange konnte sie aber nicht zusehen, wurde sie doch von Aragorn zum Kräutersammeln angetrieben.

Von den Stängeln, die Aragorn aus dem gesammelten Grünzeug drehte, steckte sie einen schon mal in ihr eigenes Bündel, als er gerade nicht hinsah. Dabei entdeckte sie den Dolch, den er ihr bei ihrem Lager auf dem Weg ins Sumpflager geliehen und den sie immer noch nicht zurück gegeben hatte. Als Aragorn das Sumpfkraut an die arbeitenden Novizen verteilt hatte, reichte sie ihm die Waffe ein wenig feierlich: “Hier, das ist Dein Eigen und danke, dass Du mir diesen kostbaren Dolch geliehen hattest. Überhaupt hast Du, seit wir uns in Khorinis getroffen haben, immer Deine schützende Hand über mich gehalten. Auch dafür danke ich Dir.”

Hoppla, das war ja fast schon zu ernst und feierlich. “So, jetzt gehe ich mal gucken, was da überhaupt gebaut wird. Vielleicht kann man ja noch einen nicht sehr kräftigen aber dafür sehr geschickten Jungen brauchen “ setze sie mit einem Augenzwinkern hinzu.
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