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[GM] Abstieg in die Unterwelt #2
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23.04.2002, 08:48 #101
Skelett
Beiträge: 31

Das Skelett wandte sich vom Magier ab und stakste auf den Bock zu. Der hatte den Kopf schon gesenkt und wollte seine Hörner zur abschreckung zeigen. Das war dem Skelett so ziemlich egal, schliesslich hatte sein Meister ihm befohlen zu kämpfen. Plötzlich stellte der Bock sich auf seine Hinterbeine und wie von einem Katapult geschossen stürmte er auf das Skelett los. Das Skelett parierte diesen Angriff mit seinem Schild und lies seine schwere Axt niedersausen. Der Bock fiel, er war kein echter Gegner für das Skelett. Ein 2 Streich und der Kampf war beendet. Augenblicke später zerfiel das Skelett zu Staub und der Wind wehte seine Asche fort.
24.04.2002, 07:17 #102
Harald
Beiträge: 3.557

Der Magier hatte mit einem gewissen Stolz diesen Kampf beobachtet. Ein von ihm beschworenes Skelett hatte mal so eben einen Gegner aus dem Weg geräumt. Harald war jetzt ein sehr mächtiger Magier. Vielleicht schon der mächtigste in der Kolonie. Er musste niemanden mehr fürchten.

Der Magier ging nun weiter, immer dem Pfad folgend, der ihn weiter nach oben führte. Die Wolken waren schon sehr nahe als er eine Plattform erreichte, auf der ein paar Bäume wuchsen. Inmitten dieser Bäume entdeckte der Magier eine Hütte. Harald trat näher an die Hütte heran. Irgendwie erinnerte sie ihn an die Behausungen der Buddler im Alten Lager. Hinter der Hütte war ein Stück Weide eingezäunt, auf der Ziegen grasten. Also musste hier irgend jemand wohnen.
24.04.2002, 07:56 #103
versuchung
Beiträge: 169

Die Versuchung war in die Gestalt eines alten Mannes geschlüpft

Ich grüße dich Söhnchen sagte die Versuchung zu dem Magier. Was führt dich hierher, ich habe hier noch nie Besuch gehabt. Du bist der erste der diesen Weg gefunden hat. Und glaube mir, ich lebe hier schon mehrere hundert Jahre. Mein kleiner Garten und die Ziegen geben mir alles, was ich so brauche zum Leben.Sei willkommen und trinke eine Tasse Kräutertee mit mir.
24.04.2002, 08:36 #104
Harald
Beiträge: 3.557

Der Magier war erschrocken zusammen gezuckt. Da stand mit einmal ein uralter Mann vor ihm, den er gerade noch gar nicht bemerkt hatte. Sein Gesicht war über und über mit Falten bedeckt, das Haar hing schneeweiß bis an seine Schultern. Dazu trug er einen schlohweißen Bart, der bis fast an seine Knie reichte. Der Mann trug eine Robe und aus den Ärmeln hingen spindeldürre Hände mit noch spindeldürreren Fingern. Er stützte sich auf einen Krummstab und seine Stimme krächste wie die eines Raben.

"Wer seid ihr und was macht ihr denn hier fragte der Magier den alten Mann."Ja, einen Kräutertee werde ich gerne mit euch trinken. Harald setzte sich auf eine kleine Bank, auf die der Alte zeigte.
24.04.2002, 14:09 #105
versuchung
Beiträge: 169

Der alte Mann erzählte dem Magier, das er einem uralten Geschlecht von Schwarzmagiern abstammte, die vor vielen hundert Jahren zu seiner Jugendzeit das alte Kastell errichtet hatten. Nachdem diese Schwarzmagier und Priester gestorben waren, war der alte Mann der Hüter des Kastell gewesen und lebte völlig alleine in den Gemäuern Beliars. Um es schützen zu können hatte er von einem Dämonen Beliars ein Amulett erhalten, das ihm ermöglichte die ganze Macht der Magie Beliars zu beherrschen. Der Alte hob seinen Bart und zeigte diesem jungen Magier das Artefakt, das er um seinen Hals trug.
24.04.2002, 14:53 #106
Harald
Beiträge: 3.557

Der Magus starrte gebannt und faszeniert auf das Amulett. Das war es was die Versuchung gemeint hatte. Die Macht Beliars für den, der es besitz.Unsterblichkeit, ewige Jugend und die Macht Beliars. Dann wäre er mit Sicherheit der mächtigste Mann der Kolonie. Er bräuchte keinen Schattendämon mehr und die die langen Studien in den Büchern der Bibliothek würden einfach entfallen. Was würden seine Freunde im Kastell sagen, wenn er plötzlich mit solch Attributen zurückkehrte.

Das erste Mal seit er hier in der Unterwelt war, musste er an seine Freunde und das alte Kastell denken. Und das erste mal seit er hier war bemerkte er Zweifel in sich. Würden meditate, Don-Esteban, maximus, propheT und die anderen Magier sich wirklich für ihn freuen? Oder hätten sie nicht plötzlich Angst vor ihm, denn er würde nicht mehr der Harald sein, den sie kannten.Seine Zweifel wurden immer stärker.

Und dann war da noch ein Problem.Wie würde er an das Amulett herankommen? Der alte Mann würde es ihm bestimmt nicht einfach so geben.Und was würde mit dem alten Mann geschehen wenn Harald das Artefakt hatte. Der Magier hatte doch gesehen, was mit dem Baum und dem Fluss geschehen war. Und er war sich sicher, das selbe Schicksal würde auch den Alten treffen. Plötzlich sah der Magier die Entwicklung hier in der Unterwelt mit ganz anderen Augen. Konnte das von Beliar gewollt sein, das einer seiner Diener die Natur zerstörte, das er sogar bereit war einen Menschen zu opfern, nur um selber mächtig zu werden...
24.04.2002, 15:10 #107
versuchung
Beiträge: 169

Die Versuchung merkte, das etwas in dem Magier vor sich ging. Er schien einen innerlichen Kampf auszutragen. Sie musste handeln, rasch.

Wenn du möchtest, schenke ich dir das Amulett sagte der Alte.Es kann dir bestimmt nützlicher sein als mir. Ich habe es noch nie gebraucht und werde es wohl auch nie mehr brauchen.Du bist der erste Besucher seit vielen, vielen hundert Jahren. Die Wahrscheinlichkeit eines nächsten Besucher ist sehr ungewiss.Damit nahm der Alte das Amulett ab und hielt es dem jungen Magier hin.
25.04.2002, 10:51 #108
Harald
Beiträge: 3.557

[i]In seinem Inneren tobte mittlerweile der schwerste Kampf seines Lebens. Der Magier war nicht in der Lage auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Er vergrub sein schweissnasses Gesicht in seinen Händen und sog immer wieder ganz tief die Luft ein.Das schlimmste aber war, es war niemand da, der ihm jetzt helfen konnte.

Schauer von Gefühlen durchströmten seinen Körper.Stimmen dröhnten in seinem Kopf. Sein Herz raste fast bis zum zerspringen, seine Kehle war wie zugeschnürt.Immer wieder sah er in Gedanken seine Freunde im Kastell und Augenblicke später sah er sich auf einem Thron sitzen.Dann führten ihn seine Gedanken zu dem alten Mann. Er sah ihn sterben in dem Augenblick, als er das Artefakt nahm.

Nein, nein hörte Harald sich plötzlich schreien.Ganz langsam nahm der Magier seine Hände vom Gesicht und schaute den Alten an.Nein er würde das Artefakt nicht nehmen und den Tod des Alten herbeiführen.Ganz klar waren jetzt seine Gedanken, der innerliche Kampf hatte aufgehört.Er würde keinen Menschen töten.Und wenn das der Wunsch Beliars war, dann wollte er kein Magier Beliars mehr sein.Nie war ihm das so klar und bewusst wie jetzt.Der Druck in seinem Kopf,die Beklemmung in der Brust hatten endgültig aufgehört.Die Entscheidung des Magier war gefallen.
25.04.2002, 12:39 #109
Harald
Beiträge: 3.557

Ich danke euch alter Mann sagte Harald zu ihm.Aber behaltet das Artefakt.Ich bin jung genug um die Magie Beliars im Kastell zu lernen.Ausserdem würden mir die Studien in den Büchern der Bibliothek sehr fehlen.Es macht mir großen Spass mit meinen Magierfreunden gemeinsam zu studieren und in die Praxis umsetzen, was wir gelernt haben.Ich bin dort zu Hause und wir sind eine große Familie, aus deren Obhut ich nicht heraus möchte.

Der Magier erhob sich und gab dem alten Mann zum Abschied die Hand.Dann machte er sich auf, um zum Fuss des Berges zurückzugelangen.Nun,er würde dort von der Versuchung erfahren, das er den Anforderungen der Prüfung nicht gewachsen war, aber der Preis dafür war ihm zu hoch.Jedenfalls war er auf sich stolz, das er eine von ihm noch nicht gekannte böse, machtgierige Seite in sich selbst besiegt hatte.
26.04.2002, 09:00 #110
Harald
Beiträge: 3.557

Der Abstieg verlief ohne weitere Ereignisse und ging natürlich wesentlich schneller.Auf einem Stein saß immer noch die Versuchung und wartete auf ihn.Er wusste was jetzt kommen würde, aber der Magier konnte ihr mit einem reinen Gewissen in die Augen sehen.Seine Entscheidung war richtig gewesen.Auch wenn er jetzt kein Magier Beliars mehr sein würde.
26.04.2002, 09:25 #111
versuchung
Beiträge: 169

Die Versuchung sah den Magier lange und eindringlich an.Dann wich ihrem strengen Blick ein lächeln.Ich gratuliere dir sagte sie zu Harald, du hast die Prüfung Beliars bestanden.Du hast diesen letzten Schritt nicht ausgeführt und du hast zu dir selbst gefunden.Hier sind die beiden Ringe die du in deiner Vision gefunden hast.Sie sind zwar ohne jeglichem Nutzen, denn das was du erlebt hast waren nur deine eigenen Visionen.Aber wenn du irgendwann einmal Zweifel hast, sollen sie dich an die Unterwelt erinnern und dich auf den richtigen Weg bringen.Du hast bewiesen, das du ein würdiger Gläubiger Beliars bist.Sie gab dem Magier die beiden Ringe und dann verschwand die Versuchung.
26.04.2002, 09:51 #112
Harald
Beiträge: 3.557

Der Magier stand wie angewurzelt da.Langsam begriff er was die Versuchung ihm gesagt hatte.Diese Reise hatte dazu gedient sich selbst zu finden und zu festigen.Er hatte es geschafft, die Prüfung war bestanden.Er konnte ein Magier Beliars bleiben.Ein séhr glückliches Gefühl überkam ihn und verstohlen wischte Harald sich eine kleine Träne aus dem Auge.Er hatte Sehnsucht nach seinen Freunden und dem Kastell.Die Kore konnte ihn holen.
26.04.2002, 15:15 #113
kore
Beiträge: 80

hier hab ich noch einen ring, aber den darfst du niemals absetzen. wie deine freunde, die beliars prüfung schon bestanden haben, wirst du mit diesem ring in den kreis derer aufgenommen. die zwischen den welten wandeln können. berühre mit dem ring die spiegeloberfläche in meditates zimmer und du kannst die seite wechseln. folge mir.

die Kore glitt einen Gang des Gebäudes entlang, der Harald auf einmal sehr vertraut vorkam. Nach einer Weile wusste er auch warum. Es war ein Spiegelbild der Räume des Kastells.
Die Kore geleitete ihn in in den Raum, der in der anderen Welt das Zimmer von Meditate war.


Geh jetzt, in Kürze hole ich mir den letzten eurer hohen Magier. Er möge sich bereit halten. Damit ließ die Kore einen erschöpften Harald zurück, der nach kurzem Zögern durch den Spiegel trat.
06.05.2002, 18:58 #114
kore
Beiträge: 80

Die Kore materialisierte sich in der Eingangshalle des Spiegelkastells und entließ ihre kostbare Fracht aus ihren Armen.

"Schon lange war kein lebender Mensch mehr in Beliars Reich, mit Ausnahme der Magier des Meisters, die hier ihre Prüfung ablegen.
Sei vorsichtig. Du befindest dich auf fremdem Terrain. Hier kann dir schnell etwas zustoßen. Meditate hat mich beauftragt, ein bisschen auf dich zu achten, aber die Gesetze der Unterwelt gelten auch für mich.
Viel Glück!"


Damit ließ die Kore den verwirrten Wassermagier allein.
07.05.2002, 14:08 #115
Saleph
Beiträge: 3.877

Saleph streckte die Hand nach der Kore aus und rief: "Hey! Was für Gesetze!?" Doch sie war schon wieder verschwunden.
"Wenn ich mich in unangenehmen Situationen in Luft auflösen könnte wäre ich glaube zur Zeit nur Luft. Aber Hörst du!" er streckte die Faust drohend in die Luft, "Ich schaffs auch ohne deine Hilfe und vor Beliar habe ich gar keine Angst!" Und im nächsten Moment tat's ihm leid, das er Beliar verhöhnt hatte, denn ihm kroch ein kalter Schauer über den Rücken und der Magier dachte:Naja, vielleicht hab ich ja doch ein wenig. Aber nur ein wenig!
Trotz seinem großen Mundwerk war Saleph ins Geheim doch ziemlich eingeschüchtert. Er versuchte es aber nicht zu zeigen, denn wer weiß, wer ihn hier unten alles beobachtete. Der Wassermagier sah sich um, reflexartig griff er in seine Tasche und dann fiel ihm ein das er keine Runen bei sich hatte. Saleph fühlte sich wie ein zahnloser Tiger, aber der Tiger hatte immernoch seine Pranken und so würde sich Saleph auch durchschlagen, hoffte er.
07.05.2002, 14:23 #116
versuchung
Beiträge: 169



"Na du kleiner Wassermagier? Herzlich Willkommen in Beliars Reich. Ich hoffe, wir werden viel Spaß miteinander haben. Meditate hat mich beauftragt, dich ein bisschen zu erziehen. Offensichtlich hast du einige Defizite, die ich hier auffüllen soll. Bist du bereit?"
07.05.2002, 18:19 #117
Saleph
Beiträge: 3.877

Saleph hörte der weiblichen Stimme zu, bis sie zu Ende gesprochen hatte. Dann drehte sich der Magier in die Richtung, aus der die liebliche Stimme klang. Saleph musterte die Frau. Schön war sie, doch Saleph wollte seinen Augen nicht trauen. Wenn sie schon sagte das sie ihn erziehen wolle, was Saleph nebenbei bemerkt gar nicht gefiel, müsste er sehr vorsichtig sein. Immermehr verspührte er den Wunsch seine Runen wieder zu bekommen.
"Wofür soll ich bereit sein?" fragte der Wassermagier, wobei man etwas Nervosität mithören konnte.
"Wo bin ich hier?! Das ist doch nicht das Kastell oder?" wollte Saleph wissen, denn immer als er die Wörter "Beliars Reich" hörte, dachte er an die Hölle.
08.05.2002, 04:57 #118
versuchung
Beiträge: 169

"Du befindest dich in der Welt der Toten und das ist durchaus auch das Kastell. Es gibt für alles in der Welt der Toten hier unten ein Spiegelbild. Komm mit, ich werde dir etwas zeigen."

Die Versuchung führte Saleph durch das Ergeschoss des Kastells, das ihm ja durchaus vertraut war. Trotzdem sah alles irgendwie anders aus. Die Farben stimmten nicht und alles war spiegelverkehrt. Sogar das Pentagramm in der Eingangshalle pulsierte in einem leichten Rot. War das in seiner Welt nicht blau gewesen?

Die Versuchung ging vor eine Tür, die ein Zimmer beinhalten würde, das zum Hof des Kastells führen würde und öffnete die Tür.

Saleph trat ein und erkannte sofort, dass dies ein Krankenzimmer war und auf dem Bett lag Meditate.

"Red mit ihr! Sie ist wirklich hier, auch wenn sie eigentlich in der Welt der Lebenden liegt."
08.05.2002, 05:00 #119
Saleph
Beiträge: 3.877

Saleph war ziemlich skeptisch, aber er versuchte es:
"Hallo Medi, wie gehts dir?"
Gespannt wartete er was passieren würde.
08.05.2002, 05:08 #120
meditate
Beiträge: 6.868

meditate sah erfreut auf und als sie saleph erkannte begannen ihre augen zu strahlen.

"setzt dich zu mir. endlich haben wir mal zeit zu einem ausführlichen gespräch. du hast also endlich die position im neuen lager erreicht, die die götter für dich vorgesehen hatten?

endlich sitzt auf dem thron der, für den dieser thron gemacht wurde. dass sie dich grad verjagt haben, ist mit sicherheit eine episode, die schnell vergessen sein wird. du bist der wahre herrscher über das neue lager und in kürze über die ganze welt der barriere.

und wenn du es willst, wird sich auch die barriere eines tages auf deinen befahl hin öffnen. du bist der, der der welt das heil bringen wird.

aber du darfst dich auch nicht immer von sentimentalität leiten lassen. wenn du saturas und hawk gleich hättest töten lassen, dann wäre deine gefangennahme nie passiert. am besten, du tötest sie gleich. geh jetzt los und bringe saturas 2, hawk und den alten mann um. wenn du das hier in der unterwelt geschafft hast, dann wird es auch in der welt der lebenden passiert sein. dann kannst du zurückkehren und wirst deinen thron wieder einnehmen und herrschen für alle ewigkeit.

tu es, jetzt!"
08.05.2002, 13:50 #121
Saleph
Beiträge: 3.877

"Wie Recht du doch hast teuerste Meditate. Ich werde das Leben dieser Störenfriede aushauchen!" Saleph ballte seine Fäuste, "Ich werde dir die Köpfe dieser Verräter bringen, damit du siehst, welch großartiger Herrscher ich doch bin!"
Als sich Saleph herumdrehte und hinausgehen wollte, erblickte er vor sich seine Runen und sein Schwert.
"Hahahaha! Ich wusste das ihr wieder zu mir zurückkehren werdet!" Saleph griff die Runen und das Schwert, steckte das Schwert in die Scheide und befestigte diese an seinem Gürtel. Dann steckte er die Runen ein und marschierte los, um seinen Auftrag auszuführen.


Nach einem 10-minütigen Marsch kam Saleph am Neuen Lager an. Es war alles, wie sonst auch, doch die Farben stimmten nicht ganz. Das war Saleph jedoch egal und er schritt rasch in sein Heimatlager.
Niemand beachtete den Magier. Alle gingen ihren Tagesabläufen nach, wie als wäre alles ganz normal. Bei einer Gruppe Söldner entdeckte der vom Zorn geleitete Wassermagier den Söldnerführer Hawk.
Saleph zog sein Schwert und ging langsam auf Hawk zu, der mit dem Rücken zu Saleph da stand und sich mit den Söldnern unterhielt.
Saleph tippte Hawk auf die Schulter und als sich dieser herum drehte, um zu schauen wer ihm da auf die Schulter klopfte, rammte ihm Saleph das Schwert so tief in den Magen, das es den Körper durchbohrte und die Spitze am Rücken des hohen Söldners wieder austrat.
Der Söldnerführer war vorn übergebeugt, erbrach Blut und hielt beide Hände auf die Stichwunde.
Saleph grinste böse, als er das Schwert in einem Schwung von unten nach oben bewegte und Hawk somit den Kopf abschlug.
Der Körper fiel leblos zu Boden, die Augen wurden glasig und um den Leichnahm breitete sich eine Pfütze des roten Lebenssaftes Blut aus.
Aus der Tasche zog Saleph einen aus Hanf gefertigten Kartoffel Sack, welchen er aus dem Kastell mitgebracht hatte. Er ergriff den Kopf des Söldnerführers am Schopf und steckte ihn in den Sack. Dann sah er die Söldner an, welche alle nur grinsten.
"Sehr schön, ihr wisst also, wer euer wahrer Herrscher ist?" fragte Saleph selbstsicher. Wie im Chor sagten die umstehenden Söldner: "Natürlich mein Herrscher, du bist unser wahrer Gebieter."
Das war Musik in Salephs Ohren und er lachte laut und schallend: "Hahahahahaha! Sehr schön."
Aus der Halterung am Rücken des toten Söldnerführers nahm Saleph die zweihand Axt, schulterte sie und ging hinauf zur Magierebene.

Oben angekommen traf Saleph auf Riordian.
"Sag, Riordian, wo befindet sich Saturas?"
Der Magier antwortete prompt:"Er ist unten am Erzhaufen, er zählt die Brocken."
"Vielen Dank." erwiederte Saleph. Dann hob er die zweihand Axt und sagte mit bösartig zischender Stimme:"Das ist dafür, das du mich damals vom Deckel der Wohnhöhle geschossen hast..."
Im nächsten Moment fiel der Kopf des Magiers Riordian zu Boden und wenig später folgte sein restlicher Körper.
In der Bibliothek sah Saleph Saturas den älteren und Cronos, wie sie sich über ein magisches Experiment unterhielten.
Da Saturas der ältere mitten in der Tür stand, konnte Cronos nicht sehen, dass ihr alter Feind wieder da war.
Weit holte Saleph mit der blutverschmierten zweihand Axt aus.
Dann lies ein gellender Schmerzensschrei das gesamte Lager verstummen. Die Axt steckte tief in Saturas' Rücken. Um die Axt wieder frei zu bekommen, verpasste Saleph ihm einen Tritt und der alte Mann sank auf die Knie und schlug dann mit dem Gesicht auf dem Marmorboden auf. Cronos erschrack und sah nur noch, wie Saleph mit der Axt auf ihn zugestürmt kam. Um sich zu schützen hielt der die Arme vors Gesicht, doch es nützte nichts. Die Axt lies die Unterarmknochen splittern und trennte den Kopf vom Hals des hohen Wassermagiers. Saleph stand etwas gebeugt da, kaum noch fähig die schwere Axt zu halten, so erschöpft war er. Neben ihm stand auf einem Regal eine Flasche mit blauem Inhalt. Saleph trank die Flüssigkeit und fühlte sich gleich danach wieder frisch und toppfit.
Aus der Tasche zog er die Kugelblitzrune. Auf dem Weg nach unten zum Erzhaufen lud Saleph den Blitz auf. Saturas stand auf dem Erzhaufen und hielt ein Buch in der Hand, in welches er die Anzahl der Erzbrocken eintrug.
"Hey Sat!" rief Saleph, jederzeit bereit den Kugelblitz auf seine Reise des Verderbens zu schicken, "Danke das du mir das alles beigebracht hast." Gleich darauf zischte der Kugelblitz durch den Raum und durchschlug Saturas' Magen. Die Luft roch verbrannt. Der Blitz hatte ein Loch in Saturas' Bauch gebrannt, das man bequem zwei Flaschen hineinstellen konnte. Saleph's Lehrmeister begriff nicht, was mit ihm geschah. Er hielt nur die Hände vor das riesige Loch. Dann sah er auf seinen Magen und dann erschrocken zu Saleph, welcher mit seinem Einhänder angerannt kam, um das Schicksal seines Lehrers und besten Freundes endgültig zu besiegeln. Der hohe Wassermagier sank langsam zu Boden, und noch während er fiel, wurde sein Hals von der scharfen Klinge Saleph's durchtrennt. Der Kartoffelsack wurde von Saleph aufgeschnürt und zu Hawks Kopf gesellte sich der von Saturas.
Zu frieden schlenderte Saleph auf den Höhlendeckel, wo er Manmouse suchte.

Die Hütte, welche damals beim Endkampf der beiden Magier zerstört wurde, war wieder aufgebaut. Aus dem Schornstein qualmte es, daraus schloss Saleph, das sich Manmouse in der Hütte befand und ein Feuer im Kamin angezündet hatte.
Mit einem Tritt fiel die Tür in die Angeln. Manmouse, der gerade dabei war Suppe zu kochen, schreckte hoch und verschüttete den Inhalt des Topfes. Es zischte und dampfte als die Suppe das Feuer löschte.
"Na alter Mann. So schnell hast du mich nicht zurück erwartet oder? Hehehe" Saleph ging langsam auf Manmouse zu, der nach seinem Stock griff und sich mit diesem zur Wehr setzen wollte. Saleph schlug zweimal zu und der Gehstock des alten Mannes zerbrach in zwei Teile. Ein Überkopfschlag ritzte dem alten Mann die linke Hälfte der Brust auf. Mit aller Brutalität stieß Saleph seine Faust in die Brust des alten Mannes. "Jetzt wird abgerechnet!" sagte Saleph. Ein böses Grinsen war durch das Blutverschmierte Gesicht des Magiers zu sehen. Auf einmal drückte Saleph die Hand zusammen und riss seine Faust aus der Brust des Generals. In seiner, vom Blut, rotverfärbten Hand sah man Manmouse's Herz, welches noch zweimal pumpte und dann von Saleph an der Wand zerklatscht wurde. Der alte General lag schon lange auf dem Boden, doch er zuckte noch. Saleph erhob die zweihand Axt und sagte: "Nun, mein alter General, ist deine Zeit gekommen. Nicht Innos, nicht Adanos und nicht Beliar werden deine Richter sein. Sondern ich!" Die scharfe Kante der Axt durchbrach die Nackenknochen des alten und blieb im hölzernen Fußboden stecken.
Saleph packte den Kopf des Generals und stopfte ihn zu den beiden anderen Köpfen in den Hanfsack. Die Axt blieb vor Manmouse's Hals im Holzboden stecken, dort wo sie hineingetrieben wurde.
Saleph steckte sein Schwert in das Gürtelhalfter, steckte seine Runen weg, schulterte den Kartoffelsack und machte sich auf den Weg ins Kastell, wo er Meditate die Köpfe bringen wollte.

Die Robe war nicht mehr blau, sondern ein dunkles lila. Salephs Hände waren rot vom Blut seiner Gegner und im Gesicht hatte er so viele Blutspritzer, das es aussah, als wäre Salephs Gesicht so rot wie seine Hände.
Am Krankenbett seiner Freundin Meditate legte er den Sack nieder und sprach die schlafende mit sanfter Stimme an:"Medi, wach auf und sie, was ich vollbracht habe. Ich bin deinem Rat gefolgt und hier sind nun die Köpfe meiner Gegner." Von Salephs Gesicht brökelte etwas getrocknetes Blut, als er stolz lächelte.
08.05.2002, 23:09 #122
versuchung
Beiträge: 169

Als Meditate sich umdrehte, sah der Wassermagier zu seinem Entsezen, dass sich seine Freundin in ein schreckliches Monster verwandelt hatte.



"Oh, feiner Knabe. Dann gib mal her was du hast."

Saleph war entsetzt rückwärts getaumelt und hatte den Sack fallen gelassen, in dem sich die abgeschnittenen Köpfe befanden.

"Dann wollen wir doch mal gucken. Mal sehn was wir da haben: eiei, das ist ja interessant."

Das schreckliche Ungeheuer griff in den Sack und wühlte eine Weile darin herum. Dann zog er triumphierend das erste Fundstück heraus. Saleph blieb fast das Herz stehen: Es war der Kopf der hübschen Sumpfnovizin Alaerie, der ihn jetzt aus blinden Augen ansah. Wie konnte das geschehn. Welche schreckliche Magie wirkte hier.

Das Ungeheuer warf den Kopf der Novizin achtlos beiseite und griff erneut in den Sack. Als Saleph sah, was das Untier diesmal für einen Kopf an den Haaren aus dem Sack holte, konnte er nicht mehr an sich halten und schrie seinen Schmerz laut heraus. An den langen dunklen Haaren wurde der Kopf von Meditate empor gehalten.

"Auch ganz hübsch. Und wen haben wir hier noch?"

Das Ungeheuer griff noch einmal in den Sack und zog einen dritten Kopf zutage. Zuerst kam der Kopf Saleph nur irgendwie vertraut vor und er schloss schnell die Augen. Er konnte sich zwar nichts Schrecklicheres vorstellen, als den Tod der beiden hübschen Frauen, die seine Freundinnen waren, aber man konnte ja nie wissen. Zwischen den Fingern konnte er nach einiger Zeit erkennen, was das Monster so interessiert betrachtete.

Das war sein eigener Kopf.

Saleph wurde kreidebleich und sah das Monster fragend an.

"Du wunderst dich? Es ist doch eine ganz einfache Geschichte. Wenn du mordest, dann mordest du immer deine Freunde, ohne Ausnahme und dich selbst mordest du auch. Das konnte dir niemand ersparen. Du musst das lernen."

Das Ungeheuer schlurfte zum Wandregal und spießte die drei Köpfe auf kleine Stangen, die in den Brettern eingelassen wurden.

"Ich bin gespannt, wer deine Erziehung noch mit seinem Leben bezahlen muss."
09.05.2002, 00:09 #123
Saleph
Beiträge: 3.877

Saleph war das Blut in den Adern gefroren. Er zitterte am ganzen Leib. Nach einer geschlagenen viertel Stunde stand der Magier wieder von einem Stuhl auf, auf welchen er sich setzen musste, um nicht vor übelkeit umzukippen.
"Du willst wissen, wer noch sein Leben lassen muss? Das kann ich dir sagen..."
Saleph riss sein Schwert förmlich aus der Scheide und ging in Angriffsstellung.
"Das wirst nämlich du sein!"
Mit dem erhobenen Schwert stürzte Saleph auf das Monster zu, welches im so schreckliche Bilder gezeigt hatte.
09.05.2002, 00:20 #124
versuchung
Beiträge: 169



Ach Saleph, du kannst doch keinen Dämonen in der Welt der Toten töten.

Was schon in der Welt der Lebenden für einen wie dich unmöglich ist, kannst du hier schon gar nicht. Außerdem habe nicht ich deine Freunde getötet. Das warst du selbst.

Jeder Tote kommt über dich. Jeder Tote fordert von dir Rechenschaft. Mit jedem Toten stirbst du ein Stück und du stirbst für deine Freunde. Das ist die Botschaft dieser Sammlung. Nur du selbst entscheidest, wer stirbt und wer nicht und nur du bist der Mörder.
09.05.2002, 00:39 #125
Saleph
Beiträge: 3.877

Saleph steckte das Schwert langsam weg. Er drehte sich um und ging an ein Fenster. Als er hinaus sah überlegte er:"War es falsch, das ich Saturas Manmouse und die anderen getötet habe? Wenn nein, wieso gibt sie mir dann einen solchen Auftrag?" sprach der Magier leise. Saleph fuhr sich mit der Hand durch das pechschwarze Haar während er über die bisherigen Geschehnisse nachdachte.
Dann fing er an zu sprechen, doch er wandte den Blick nicht vom Fenster ab, sondern spähte weiter hinaus:"Hör zu! Ich habe keine Lust auf deine Spielchen. Entweder wir spielen was ordentliches, oder du kannst alleine spielen." Hastig packte Saleph seine Sachen und ging wieder nach "Hause" ins Neue Lager.
Dort war wohl der einzigste Ort, wo er etwas Freude finden konnte: nämlich sein Erz!

Zum zweiten Mal an diesem Tage betrat Saleph das Lager.
Er schritt hinauf zur Magierebene, ging durch die Bibliothek und schlenderte nach unten zum Erzhaufen.
Saleph räumte Saturas' Leiche bei Seite und dann gab er sich dem Spiel mit den Erzbrocken hin. Er baute Türmchen, so hoch aufgestapelt, bis sie zusammen fielen. Er genoss das beruhigende glitzern der blauen Steine, welche ihn sehr faszinierten.
Er beschloss daher, dass seine ältesten und besten Freunde auch etwas davon haben sollten. Von drei Banditen ließ er vier der größten zur Verfügung stehenden Säcke mit Erz füllen. Nachdem die Säcke gefüllt und transportbereit waren, teilte Saleph den Banditen mit, an wen die Säcke gehen sollten: "Dieser hier," Saleph zeigte auf den ersten Sack, "geht an einen meiner ältesten Freunde. Überbringt diesen Sack an Linus den Schattenführer des Alten Lagers und richtet ihm schöne grüße von mir aus." Der Bandit machte sich auf den Weg um seinen Auftrag zu erfüllen.
Salephs Augen funkelten, als er an die alten Zeiten mit Linus dachte. Wie sie zusammen den Schattenläufer erlegt hatten, oder die Taverne erbaut hatten. Doch dann schüttelte Saleph den Kopf, als wollte er sich nicht daran erinnern, und widmete sich dem nächsten Sack.
"Diesen Sack bringt ihr dem ehemaligen Buddlerführer Mightman. Er war damals sehr sauer auf mich, als ich das Alte Lager verlies. Das wird ihn sicher glücklich stimmen. Richtet auch ihm schöne Grüße aus."
Der etwas mickerige Bandit schulterte den Sack und quälte sich die Stiegen, welche vom Erzhaufen in die Bibliothek führten hinauf.
Verständnisslos schüttelte der Magier den Kopf über die Schwäche dieses Menschen. Er sprach einen der stärkeren Banditen an: "Bring du den Sack an Stelle des Winzlings ins Alte Lager. Bring den Schwächling um, es ist mir egal wie du es machst, aber mach es schnell, sonst werde ich es mit dir tun. Der Tot ist keine Bestrafung, er ist eine Erlösung!" Der Bandit nickte gehorsam, zog ein grobes Schwert und rannte mit einem fiesen Grinsen dem schwächlichen Banditen hinterher.
Saleph führte sein Programm weiter aus, und vermittelte den nächsten Sack: "Dieser Sack geht zu...."
Ein gellender Schrei drang als Echo durch die Gänge des Kellergewölbes bis zum Erzhaufen. Laut und heftig lachte Saleph. Der Tot dieses Versagers bereitete ihm große Freude. Er konnte es sich gut vorstellen, wie die Klinge durch seinen Körper stach, immer und immer wieder. Nach einer Weile fing sich Saleph wieder und sprach leicht kichernd weiter: "Also, dieser Sack ist Champ vorbehalten. Er ist einer meiner engsten Freunde. Fragt ihn, ob er schon den Alchemiebaum gefällt hat hahahaha." Der nächste Bandit verschwand mit dem Erzsack, um dem Zorn des machthungrigen Magiers zu entkommen.
Den letzten Sack nahm Saleph selbst. Als er den Gang zur Bibliothek der Wassermagier hinaufschritt, kam ihm ein kleines Rinnsal Blut entgegen. Wenig später entdeckte er hinter einer Ecke den Leichnahm des mickerigen Banditens. Saleph lehnte sich gegen die Wand des Ganges, um nicht vor Lachen umzufallen. Grinsend setzte der Wassermagier seinen Weg fort. Er schlenderte durch die Bibliothek, über die Magierebene, hinunter zu den Unterkünften der Banditen.
Er wusste zwar das Rachestahl inoffiziel Magierlehrling war, da er aber noch nicht geweiht wurde, musste er noch in seiner alten Behausung leben. Saleph öffnete die Tür. Die Hütte war leer, bis auf das Bett, auf welchem Rachestahls Sohn lag und schlief. Behutsam legte Saleph den Sack Erz auf den Eibentisch und verlies dann wieder die Hütte. Mit einem guten Gefühl verlies er auch das Lager, um der Versuchung zu zeigen, wie groß die Macht des Erzes doch ist.

Der Marsch kam Saleph merkwürdig kurz vor. Es war zwar beim letzten Mal schon so gewesen, doch da hatte er es nicht so genau registriert. Das störte ihn wenig, im Gegenteil. Saleph hasste es Zeit zu verschwenden, daher freute es ihn, dass er schon so schnell am Kastell war. Mit beiden Händen stieß er die Tür auf, ohne sie dann wieder zu schließen. Hoch erhobenen Hauptes stolzierte er in das Krankenzimmer, wo er auf Versuchung traf.
"So meine Liebe, ich habe mich nun wieder etwas erholt. Die Macht des Erzes ist einfach wunderbar, besonders wenn man es verschenken, oder andere Leute kaufen kann. Auch dir habe ich einen Sack Erz mitgebracht, damit du auch die Macht und das Glücksgefühl verspühren kannst." Saleph reichte der Frau den Sack, und lächelte sie dabei sanft an.
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