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> OT-Forum [GM] Abstieg in die Unterwelt #2 |
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18.09.2002, 21:01 | #226 | |||||||||
vollstrecker Beiträge: 39 |
Ui, das war ja doch ein bisschen schief gegangen. Hatte doch tatsächlich einer von diesen lächerlichen Geschöpfen sein Leben hingegeben für den Stoffwechsel von Kreaturen, die er selbst geschaffen hatte! Der Vollstrecker war unglaublich stolz auf seine Insektenarmee, hatte er mit ihrer Hilfe doch schon so manchem Sterblichen die letzten Minuten ihres albernen Lebend in einen wirklich gelungenen Horror verwandelt. Besonders niedlich dah das immer bei Grabräubern aus, die sich zum Beispiel in Pyramiden auf der anderen Seite der Erde herumtrieben. Da hatte er schon öfter seinen Spaß gehabt. Schade war nur, dass diese Krabbelarmee nur in der Unterwelt funktionierte. Sollte es seinem Herrn irgendwann gelingen, sein Reich auf die Welt der Lebenden auszudehnen, dann würde er seine fleißigen verfressenen Freunde über die Kontinente schicken und würde die Erde von diesen Nichtswürdigen leerfressen lassen. Diese Magierin hatte allerdings seine Spezialarmee in kurzer Zeit schon zum zweiten Mal nachhaltig geschwächt. Das verlangte eindeutig nach einer Bestrafung. Natürlich würde er selbst auch nicht ungeschoren davonkommen. Immerhin war einer dieser Verlierer tot. Das würde Beliar nicht gefallen, aber er würde seinem treuesten Diener wie immer irgendwann wieder verzeihen. Diese Magierin sollte er gleich mitschicken. Immerhin war das dann ein Abwasch und konnte bedeuten, dass sich die Aufgabe mit diesem seltsamen Don-Esteban erledigt hätten. Der Vollstrecker schlug seine Hände über dem Kopf zusammen und verwandelte sich in eine riesige Fledermaus. In dieser Gestalt begann er in der Schlucht zu kreisen und der Magierin immer näher zu kommen. Diese schwächliche Person krallte sich mit den Fingerspitzen und ihren Nägeln in den Stein, als könnte sie mit Hilfe ihrer Finger Löcher in den Fels bohren. Dem könnte man doch ein bisschen Pikanterie verleihen, indem man sich an die Füße hängte! Der Vollstrecker kreiste immer dichter vor der Frau und dann griff er mit seinen Füßen nach ihren Beinen und ließ sich kopfüber fallen. |
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18.09.2002, 21:08 | #227 | |||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
meditate hatte das riesenvieh gesehen und sofort gewusst, dass das wohl das ende sein würde. andererseits - warum sollte beliar so viel mühe auf ihre ausbildung verwendet haben, wenn er sie jetzt fallen ließ. irgendetwas stimmte nicht. sie sollte ihn rufen. vielleicht sah er ja nicht, was hier gerade vor sich ging! meditate wusste aus ihrer ersten begegnung mit wesen der unterwelt, dass durchaus nicht alle dieser schrecklichen wesen bedingungslos gehorchten. beim erschaffen der schrecklichen und bösen monster nahm beliar durchaus in kauf, dass sie sich nicht so verhielten, wie er es haben wollte. andererseits war er der herr und gebot über die mächte der unterwelt. er konnte sie retten. intensiv dachte meditate an ihren herrn und bewegte unmerklich die lippen: "hilf mir, mein herr und meister! in deiner hand liegt mein leben. hilf mir!" meditate schloss die augen und legte alle intensität derer sie fähig war in diesen ruf. |
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18.09.2002, 21:14 | #228 | |||||||||
olirie Beiträge: 1.642 |
Noch von dem Schrecken des versterbens von Scabaeus gezeichnet, lief Olirie dierekt in den Abhang. Es war grauenhaft, die Fallgeschwindigkeit war sehr hoch, die Luft pfiff an seinem Ohr vorbei, fast so, wie ein kalter Sturm. Der kalte zug des Windes schmerzte dem Magier im Ohr. Er war sich sicher, dass er diesen Sturz niemals überleben könnte, er hoffte nur, glücklich zu fallen und direkt beim Aufprall zu sterben, anstatt mehrere Stunden schwer verletzt auf dem Boden zu liegen und nur darauf wartend, enlich zu sterben. Wenn er auf seinem Genick oder seinem Kopf aufschlagen würde, wäre er sofort tot. Dann würde er nicht lange zu leiden haben. Doch es schien ihm nicht vergönnt, denn er fiel mit dem Becken zuerst. Er versuchte sich noch in der Luft zu drehen, doch er bekam es nicht hin, er würde dann wohl lange Zeit mit schweren unterleibsschmerzen auf dem felsigen Boden liegen und sein Ende erwarten. Und was würde nach dem Ende des Lebens sein? würde er seine Eltern wiedersehen? Oder jemanden ganz anderes, von dem es Olirie nicht erwartet hätte? Dann kam der Aufschlag und ein fürchterlicher Schmerz durchzog Oliries Körper, dann, weißes Licht, heller als alles, was er zuvor gesehen hatte. Doch was war das? Irgendjemand schien ihn zu wecken, es war Nathano und er sah noch ziemlich lebendig aus, wie konnte das sein? Starb er doch nicht? Olirie schaute sich um und sah Harald, der ebenfalls gerade zu erwachen schien. Dann versuchte Olirie sich zu erheben, doch ein schrecklicher Schmerz durchzog sein Becken. Hatte er Glück und es war nur geprellt oder war es gebrochen? Mit zusammengebissenen Zähnen stand er auf und fragte Nathano, Wie ist das möglich? Wie konnten wir einen solchen Sturz überleben? Das ist doch nicht normel. |
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18.09.2002, 21:29 | #229 | |||||||||
{-NaThAnO-} Beiträge: 729 |
Überglücklich sah Nathano seine Gefährten erwachen und ein Stoßgebet zu Beliar ging über seine Lippen. Allein ihm war es wohl zu verdanken, dass sie noch lebten. Dann wandte er sich Olirie zu. "Ich....ich habe kein Ahnung. Das haben wir glaube ich Beliar zu verdanken. Wenn er gewollt hätte, dass wir sterben, hätte er uns sterben lassen. Doch unsere zeit scheint noch nicht gekommen zu sein. Nun schweigt bitte, ich bin in keiner guten Verfassung und es schmerzt mich jede Bewegung und jedes Wort. Wir brauchen die Hüterin, sie hat die Federn des Phönixes, mit denen wir uns heilen können. Wir müssen darauf hoffen, dass sie nicht..." Nathano sprach nicht weiter. Langsam lies er sich auf den Rücken rollen und starrte in die Höhe. Das Ende des Schachts war nicht zu sehen. Irgendwo da oben war sie noch, das wusste Nathano! |
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18.09.2002, 21:54 | #230 | |||||||||
olirie Beiträge: 1.642 |
Olirie legete sich der länge nach gerade auf den Boden und schaute nach oben, es rieselte immernoch etwas Sand von dort ben, scheinbar waren dort oben Steine, die nicht gerade fest waren, sondern langsam abrutschten. Dann konnte er etwas mit unheimlicher Geschwindigkeit auf sein Gesicht herabfallen sehen. Als der Magier erkannte, was das war, drehte er sich schnell zur Seite, es war ein Faustdicker Stein, der ihn da fast erschlagen hätte, aber glücklicherweise auf dem Boden zerschellte. Erleichtert, aber dennoch besorgt sagte er, Habt ihr den Stein gesehen? Der hätte mich fast erschlagen, hoffentlich kommen nicht noch mehr von diesen Teilen runter, denn ich glaub nicht, dass wir auf dauer den Steinen ausweichen können. Und außerdem schmerzt es höllisch, wenn man sich zur Seite bewegt, hoffenlich kommt meditate bald, oder jemand anders, der uns hilft. |
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19.09.2002, 00:35 | #231 | |||||||||
Don-Esteban Beiträge: 9.734 |
Angenommen, Beliar war eine Idee. Die Idee einer anderen Macht. Die Frage war, wie sich die Dimension dieser Idee fortpflanzte. Von einer höheren Ebene in eine tiefere oder umgekehrt. Essentiell für die Lösung der Probleme war die Frage, welcher Art die Idee war. Und welcher Natur die Kraft, die sie schuf. Die komplette Welt war nur eine Idee. Doch war die Welt der Lebenden eine im Gegensatz zu den Göttern unerheblich erscheinende Idee. Diese Erkenntnis war Don-Esteban schon früh aufgegangen. Jetzt war die Frage, wer steuerte die Idee? Gab es ein Bewußtsein hinter dem Bewußtsein? Er hatte alles sorgfältig geprüft. Alle Unwägbarkeiten ausgeschlossen. Und es blieb nur eine Erkenntnis übrig. Doch deren Tragweite war so ungeheuerlich, daß alles in ihm für einen Moment stockte, erstarrte. Nein, er konnte sich nicht getäuscht haben. Oder doch? Fieberhaft wurde mit Hilfe des gewaltigen, aufgebauten Denkapparates aus unzähligen Kreaturen das Gedankengebäude wieder und wieder überprüft, andere Ergebnisse erwartet und doch kam er immer wieder nur auf das eine zurück. Verzweiflung machte sich breit. Hatte das alles eine Sinn? Warum fragte er sich überhaupt danach? Sinnsuche war etwas menschliches, nichts, was ihn tangierte. Er wußte, daß jemand auf der Suche nach ihm war, es war ihm egal gewesen. Dies hier schien seine neue Bestimmung zu sein. Doch jetzt war er sich nicht mehr ganz sicher. "Beliar, warum? Warum hast du mir diese Erkenntnis nicht erspart?" Doch Beliar antwortete nicht. Beliar redete nicht mit ihm. Zusammengekrümmt hockte Don-Esteban auf dem Boden, die Hände ins Gesicht geschlagen, erstarrt in Verzweiflung. Vor Schmerz überwältigt gab er sich dieser Verzweiflung hin. Woran sollte er jetzt noch glauben? Alles, worauf sich sein Weltbild aufgebaut hatte, war in einem Augenblick zerborsten. Doch sein Wissen durfte er nicht preisgeben. Würde ihm denn überhaupt einer glauben? Nein. Niemals durfte jemand erfahren, was er wußte. Doch die Möglichkeit, anderen etwas von seinem Wissen mitzuteilen, gab es hier nicht. Er erinnerte sich an die Verbrennungen von Ketzern, die er als Jugendlicher in Khorinis gesehen hatte. Lebenden Fackeln gleich hingen sie durch den Rauch ohnmächtig geworden in den Seilen, die sie an den Pfahl fesselten, eh sie der Rauch und die Flammen verschluckten. Diese Unglücklichen wußten es, sie hatten es auch rausbekommen oder zumindest vermuteten sie etwas. Noch war es egal, hier in dieser Welt war er unerreichbar für alle anderen Menschen, doch auch unendlich einsam. Er war allein. Doch würde es immer so bleiben? Schon waren sie auf der Suche nach ihm. Wollten sie ihn zurückzerren und zur Rede stellen? Das durfte nicht sein. Sie durften ihn nicht erreichen. Wie mechanisch nahm er wieder den Denkprozess auf, wollte den einmal eingeschlagenen Weg fortsetzen. Auch Ideen brauchten Nahrung, um real zu werden. Er war diese Nahrung. Eines Tages würde die Idee real sein, sehr real. Die Idee von Beliar. |
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19.09.2002, 06:51 | #232 | |||||||||
vollstrecker Beiträge: 39 |
Die Flügel wurden ihm plötzlich auseinandergerissen und eine sengende Flamme fraß sich durch seinen Körper. Nicht dass er Schmerzen empfinden konnte, aber er war plötzlich ohnmächtig und dieses Gefühl war alles andere als angenehm. Eine unsichtbare Kraft riss ihn von den Füßen der Magierin und wirbelte ihn wie ein welkes Blatt durch den von ihm geschaffenen Raum. Der Herr hatte irgendwie Wind von der ganzen Angelegenheit bekommen. Kalte Wut packte den Vollstrecker. Hatte der Herr das Vertrauen zu ihm verloren? Dass er ihn hier so demütigte? Seine ganzen Bemühungen, diese Sterblichen aufzuhalten wurden mit einem Schlage zunichte gemacht. Das sah wirklich übel aus. Er wurde nicht nur durch den Raum gewirbelt, er hatte auch das zwingende Gefühl im Kopf, dass er den Sterblichen ab sofort helfen müsse, weil er ihnen einen der Magier zerstört hatte. Nicht dass Beliar darüber wirklich sauer war, es war nur weil er einem Befehl zuwider gehandelt hatte. "Na schön, na schön! Es tut mit leid! Ich wollte das auch eigentlich nicht. Wer kann schon damit rechnen, dass diese Menschen so empfindlich sind. Ich machs wieder gut. Ich werde dieser Frau helfen. Dieses Mal!" Eigentlich schäumte er vor Wut und es war ihm egal, ob Beliar in seinem Kopf die Wut und die geheimsten Gedanken entdeckte. Er würde tun, was sein Herr befahl. Aber irgendwann, wenn er mal nicht hinsah, würde er diese Frau zu Staub zerfetzen. Jetzt aber musste er ihr helfen. Er sah, wie sich ihre Finger vom Fels lösten und wie sie ins Bodenlose stürzte. Ach, es wäre so schön gewesen. Jetzt aber glitt er ihr entgegen und konnte sie mit seiner wieder gewonnenen Flugfähigkeit einfangen und sicher zum Boden bringen. |
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19.09.2002, 07:13 | #233 | |||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
dieses unterweltmonster, dass zuerst an ihren füßen gehangen hatte und sie nun in seinen häutigen flügeln barg und sicher auf den boden brachte, war verantwortlich für den tod von scabaeus, dessen war sich meditate sehr sicher. dieses wesen war verantwortlich für die steinkugel und die käfer. dass es jetzt zu ihrer rettung erschienen war, hatte sie dem willen ihres herrn zu danken. dessen war sich meditate ebenfalls absolut gewiss. in ihrem kopf herrschte plötzlich klarheit über den willen ihres herrn. sie sollten lebendig bleiben und sie sollten den lebendigen don-esteban bei beliar belassen. meditate hatte das gefühl, sie könne mit beliar korrespondieren, wenn sie sich genügend konzentrierte. während sie in den armen des eiskalten wesens gen boden sank, dachte sie beständig und intensiv daran, dass der zirkel verloren wäre ohne seinen führenden magier. und sie fühlte widerstand gegen ihre gedanken. als sie den boden erreichte, sah sie auch sofort ihre gefährten. dank der gnade ihres dunklen gottes war keiner zerschellt, obwohl sie auch nicht gerade in bester verfassung waren. aber meditate konnte die zwiesprache mit ihrem stummen herrn noch nicht beenden. es war ein kampf der gedanken, ein ringen um den einzigen menschen, der ihr im kastell wirklich wichtig war. er hatte immer an ihrer seite gestanden und mit ihm hatte sie alle fährnisse überstanden. ohne ihn wäre sie nur eine gefangene der barriere unter anderen. das musste beliar akzeptieren. er musste ihn freigeben! außerdem gefährdete er die existenz des zirkels. in letzter zeit waren so viele der vertrauten gesichter für immer verschwunden und eine andere macht hatte sich eines teil der magier bemächtigt. wenn beliar wollte, dass das kastell seiner verpflichtung nachkam, dann musste er den don wieder hergeben. und dann fühlte sie, wie der widerstand in ihrem kopf langsam nachließ. auf einmal wusste sie, dass ihr herr den meister des ZuX soeben freigegeben hatte. sie wusste, dass sie ihn finden würden und zurückkehren konnten. wenn der don denn wollte. meditate eilte zu den anderen. ein neuer optimismus beseelte sie. sie würden es schaffen. zuerst aber musste sie ihre freunde heilen. mit ihrer fähigkeit zur heilung und mit diesen wunderbaren phoenixfedern. |
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19.09.2002, 17:49 | #234 | |||||||||
olirie Beiträge: 1.642 |
Von oben kam ein Wesen herab, es schien eins der Wesen der Unterwelt zu sein, doch was Olirie am meisten erstaunte, war die Tatsache, dass es meditate mit sich trug. Ein glücksgefühl durchzog den Magier, die Hüterin hatte überlebt und das hieß, dass die anderen ebenfals überleben würden. Als er geheilt war, fragte er die anderen, wie kommen wir jetzt wieder hier raus? Ich sehe keinen Schacht, der uns weiterbrint, hier sind nur Felswände. Lasst uns versuchen, hier raus zu klettern, es ist zwar ein weites Stück, doch gemeinsam könnten wir es schaffen. Zu dem ist die Wand glücklicherweise grob und nicht glatt, was meint ihr, sollen wirs versuchen? Da kein Wiederspruch kam, fing Olirie an zu klettern, der rest der Gruppe tat es ihm gleich und schon bald hatten sie die ersten paar Meter bewältigt. Immer, wenn ein Felsvorsprung kam, wartete man bis auf den letzten und kletterte dann gemeinsam weiter. Doch Olirie hatte pech und geriet an einen losen Stein, der, als der Magier sich daran hochzog, abbrach. Der Magier konnte sich nicht mehr halten und fiel abwärts. Aber Nathano griff schnell mit einer Hand nach ihm, wobei er selbst das Risiko einging, hinabzustürzen und zog Olirie zurück an die Felswand. Erleichtert bedankte er sich dann. |
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19.09.2002, 20:42 | #235 | |||||||||
{-NaThAnO-} Beiträge: 729 |
Zehn Trolle bewegten sich von Nathano´s Herz herunter, als er die Hüterin wohl behalten wieder bei sich und der Gruppe hatte. Schnell waren alle wieder auf den Beinen und waren wie neu geboren, dank den Phönix-Federn. Es konnte weiter gehen. Der Aufstieg gestaltete sich recht schwierig und es zehrte mit der Zeit an den Kräften, die immer andauernden Klimmzüge durchzuführen. Nur durch seine starke Kondition und Kraft war es Nathano möglich noch mit einer Hand nach dem fallenden Olirie zu greifen. Zum Glück war dieser relativ leicht, sonst wären wahrscheinlich beide in die Tiefe gefallen. Immer wieder machte die Gruppe eine kleine Verschnaufpause auf Vorsprüngen, wo die vorausgekletternden immer auf die Folgenden warteten. Harald war seine Unsportlichkeit stark anzusehen, er hatte mit am meisten Probleme, die Wand zu erklimmen. Bald hatten sie es geschafft, das obere Ende war schon in sicht, und alle fassten noch einmal Kraft für den letzten Anstieg. Doch die benötigten sie nicht. Mit einem Mal wurde das Loch oben immer kleiner, Nathano, der schon angefangen hatte, sich weiter zu hangeln, machte einen Entsetzensschrei, doch es war zu spät. Das Loch hatte sich verschlossen und somit war der letzte Ausweg verriegelt. Zu allem Unglück, veränderte sich aprupt die Gegebenheiten an der Wand. Blitzartig mutierte sie zu einer spiegelglatten Oberfläche, mit einem fast 90° Winkel nach unten. Und es kam, wie es kommen musste, die ganze Gruppe rutschte wieder in die Tiefe, wobei sie alle irgendwie versuchten, die Geschwindigkeit zu verringern, was zur Hälfte auch gelang. Und schon waren sie wieder dort, wo sie angefangen hatten - unten. Diesmal allerdings mit einem erträglicherem Tempo und minimalen Verletzungen. Nathano war wutentbrannt und kochte über. Er konnte sich nicht beherrschen, nahm sein Schwert und schleuderte es mit einem lauten Schrei geradewegs auf die Wand. Doch was war das? Das Schwert prallte nicht wie erwartet ab, sondern blieb einfach darin stecken, und zwar bis zum Anschlag. Nathano trat an die Stelle und beobachtete, wie eine Flüssigkeit an dem Einschlagsloch hinunterlief. Das war doch..... "BLUT!!" Nathano konnte es nicht fassen und zog Gladius Morti aus der....Wand? Mehr Blut strömte aus dem Loch. Das war keine gewöhnliche Höhle! Sie bafanden sich inmitten eines Lebewesens! Alle betrachteten sich die Wunde, doch jetzt galt es, hier heraus zu kommen. Die Wand musste abgesucht werden, um nach irgendwelchen Ausgängen zu suchen, Adern, Röhren, was auch immer! Doch finden mussten sie einen Ausgang nicht. Mit einem Mal öffnete sich die Wand an einer Stelle horizontal, große, scharfe Zähne wurden zum Vorschein gebracht, dahinter konnte man etwas erkennen, was Nathano nicht identfiziern konnte. "Wir müssen hier raus! Das ist unsere einzige Möglichkeit. Ich würde vorschlagen, einzelnd hindurchzugehen, wer weiß, ob das Ding nicht zuschnappt? Seid so schnell wie möglich, springt am Besten! Ok, wer macht den Anfang?" |
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19.09.2002, 21:21 | #236 | |||||||||
olirie Beiträge: 1.642 |
Das war eine herbe Enttäuschung, fast hätten sie es geschafft, fast wären sie aus der Vertiefung entkommen. Es fehlte nicht mehr viel, bis sie aus dem Loch gekommen wären, doch es schien so, als sollten sie nicht entkommen. Wieso verschloss sich sonst die Öffnung? Und wieso hätte sich sonst die Beschaffenheit der Wände derart verändert, dass sie glatt waren und die Gruppe keinen Halt mehr fand und abrutschte. Das rutschen kam Olirie schon fast so vor, als vürde er fallen, doch diesmal hatte er einfluss auf die Geschwindigkeit und dadurch wurde es natürlich wesentlich erträglicher. Aber dennoch konnte er das Pfeifen des Windes an seinem Ohr hören, jedenfalls zu Anfan des Rutschens, denn am Ende bremste er nochmal stark mit Füßen und Händen ab. Das zog allerdings einige Schmerzen durch Abschürfungen mit sich. Die Hände und Füße brannten Olirie, es war für ihn kaum auszuhalten, so schmerzhaft war es. Allerdings war es nichts im Vergleich zu den Schmerzen nach dem Sturz, aber dennoch waren sie stark vorhanden. Doch nicht nur Hände und Füße schmerzten, auch der Hintern hatte etwas abbekommen, schließlich rutschte der MAgier ja die ganze Zeit auf ihm die Wand hinunter. Mit schmerzvezerrtem Gesicht wollte Olirie sich auf den Boden setzen, doch seinem Gesäß hätte das nicht gut getan, desshalb blieb er erstmal stehen. Olirie war überrascht über den Wutausbruch Nathanos, so zornig hatte er ihn noch nie gesehen. Es war schon fast unheimlich, wie er sein Schwert warf und es in der Wand stecken blieb, die dann auch noch anfing zu bluten. Eine blutende Wand hatte der Magier zuvor noch nie gesehen. Es stellte sich ihm die Frage auf, ob Nathano sen Schwert durch die Steinwand geschleudert hatte und dahinter ein Lebewesen aus Fleisch und Blut durchbohrt hatte. Doch diese Frage beantwortete sich schon schnell von selbst. Es war eindeutig die Wand, die dort blutete, das bewies die offene Stelle mit den Zhnen, die wohl ein Maul zu sein schien, das sich geöffnet hatte. Fasziniert und erstaunt beäugte Olirie das Maul gründlich, er wüde zu gerne wissen, was da hinter steckte, doch die Vermutung von Nathano, dass es zu schnappen würde, versetzte Olirie in Vorsicht. Immerhin schien er nicht der einzige zu sein, der sich das Maul noch etwas genauer anschaute, alle anderen taten es auch. Doch der Magier wollte wissen, ob es wirklich zuschnappte, deshalt hielt er seinen Arm in das Maul und wartete ab, was geschah. Zuerst geschah nichts, doch dann schnappte es tatsächlich zu. Olirie konnte gerade noch seinen Arm wegziehen, dann war das Tor kurz zu. Es hatte nur einen Zipfel von Oliries Robe erwischt. Doch das war nicht weiter tragisch. Viel wichtiger war die Erkenntnis, das das Maul wirklich zuschnappte. |
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20.09.2002, 04:46 | #237 | |||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
meditate wirkte dennoch optimistisch. ihr ruf zu ihrem meister hatte gewirkt, also würde es auch einen weg weiter geben. warum sollte er sie sonst ein mal retten um sie danach diesem maul zu opfern. es musste sich nur eine lösung finden lassen. |
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21.09.2002, 08:18 | #238 | |||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
die magierin hatte sich dieses maul eine weile grübelnd angesehen. da mussten sie wohl durch, wenn sie weiter kommen wollten. es war ganz klar, das war die pforte und sie wusste auch, dasss dahinter der don nicht mehr weit sein müsste. wieder sandte sie ein stoßgebet an ihen dunklen gott. konnte er nciht wenigstens eine eingebung schicken? die golems würden in diesem fall nicht viel nutzen, die gerippe genauso wenig. man musste etwas finden, dass diesen türmechanismus blockierte. harald beschwor einen steingolem, den er in die zähne schickte, aber das maul zerbröselte ihn in wenigen augenblicken. es war ein hilfloses unterfangen. |
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21.09.2002, 08:28 | #239 | |||||||||
vollstrecker Beiträge: 39 |
Der Vollstrecker erhielt jetzt sogar den Auftrag, diese Gruppe zu unterstützen und sie aus der Falle zu befreien, die er so sorgfältig aufgebaut hatte. Doch der Herr hatte nicht gesagt, wie er das machen solle. Er würde den Menschen zumindest noch eine harte Nuss zu knacken geben. Der Herr hatte in seiner Weisheit zu den gleichen Mitteln gegriffen, also konnte er das auch. In einer Aura aus dunklem Feuer erschein er plötzlich vor dem Maul und stellte seine Aufgabe. "Eine ziemliche Menge Schwarzmagier sitzen in einer Postkutsche, so daß jeder jeden sehen kann. Die sind alle viel schlauer als wir, und außerdem ziemlich eitel. Nachdem die Postkutsche in einer Nacht im Wald gehalten hatte und die Magier an einem Feuer geschlafen hatten, klärt der superehrliche Postillon die Menge darüber auf, daß mindestens einer von Ihnen ein rußiges Gesicht habe. Jeder weiß nun von jedem, daß er, wüßte er 100%ig von sich, daß er Ruß im Gesicht hat, bei der nächsten Station die Postkutsche verlassen würde. Niemand spricht einen Ton, niemand gibt Zeichen und niemand prüft bei sich selbst, ob er dreckig im Gesicht ist. die Postkutsche hält bei der ersten Schänke, aber niemand rührt sich. Genauso bei den nächsten 4 Schänken. Als die Postkutsche ihren rasenden Ritt verlangsamt, um bei der 6. Schänke zu halten, stehen auf einmal alle auf, die Ruß im Gesicht haben und verlassen geschlossen den Postkutsche. Wieviele waren es? Und warum verließen sie gerade jetzt ihr Gefährt?" Der Vollstrecker frohlockte. Wenn sie diesmal versagten, würde er triumphieren und die Magier vernichten. Und da konnte Beliar nun wirklich nicht meckern. Sie hatte eine reelle Chance gahabt. |
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21.09.2002, 23:00 | #240 | |||||||||
olirie Beiträge: 1.642 |
Olirie schaute das Wesen etwas verwundert an, schon wieder ein Rätsel, er hätte an dieser Stelle mit etwas anderem gerechnet, als ausgerechnet einem Rätsel. Zudem war es auch keins der einfachen Rätsel, hierbei schien jeder Probleme bei der Lösung zu haben. Doch das schien auch keinen abzuschrecken, sie hatten es bis hier geschafft und werden es dann auch noch bis Don-Esteban schaffen. Aufgeben wüden sie auf keinen Fall, egal wie schwer die Rätsel sein würden. Olirie setzte sich auf einen Stein und überlegte lange, manchmal war er so verzweifelt, dass er es am libsten versucht hätte, einfach durch das Tor durch zu laufen, auf gut Glück, dass es nicht zubeißen würde. Doch diesen Gedanken verbannte er schnell wieder aus seinem Kopf, er brauchte seine Konzentration zur Lösung des Rätsels. Plötzlich ging ein Lächeln über sein Gesicht, er stand auf und trug dem Wesen seine Antwort vor. Es sind insgesamt 6 Schwarzmagier in der Postkutsche und es haben sie auch 6 verlassen, das haben sie daraus geschlossen, dass an keiner Station jemand ausgestiegen ist. An der 6ten hatten sie dann durch dieses Verfahren herrausgefunden, dass sie selbst auch voller Ruß waren und sind geschlossen ausgestiegen. |
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22.09.2002, 01:16 | #241 | |||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
das Tor hatte sie entlassen. mitten in einer mahlenden bewegung, waren die zähne miteinander kollidiert und hatten sich verkloemmt. nacheinander konnten die magier durchsteigen. zum shluss kam das neue von harald geschaffene skelett mit den überresten von scabaeus. meditate erblickte den raum zuerst. hoch wölbte sich ein blau-grauer himmel der eine seltsam gleichmäßige färbung hatte: nicht wie in der oberwelt, an den horizonten anders als am scheitelpunkt des gewölbes, nein anders – wie angemalt. eine weite ebene erstreckte sich vor ihnen, von einem seltsamen gelben gras bedeckt, dass kein lufthauch bewegte. diesen himmel durchstreiften keine vögel und dieses gras beugte nie ein wind. aber menschen waren hier, die seltsam unbewegt vor sich hin schritten, kreuz und quer, ohne kontakt zueinander. die magier liefen etwas verunsichert zwischen den menschen hindurch und versuchten immer wieder mal, den blick des einen oder anderen aufzunehmen – es war nicht möglich. diese menschen konnten keinen kontakt zu lebenden aufnehmen. sie waren tot und in ihrer neuen existenz gefangen. meditate sah suchend um sich, wohin sollten sie weiter gehen. der raum erstreckte sich nach allen seiten in die unendlichkeit. sogar das klaffende maul war verschwunden. auch wenn sie sich umdrehte ging ihr blick in die unendlichkeit. war das das reich der toten? die unendlichkeit? das, was sie alle erwartete nach dem hinscheiden? meditate hob die hand und berührte eines dieser unglücklichen geschöpfe und siehe da, es blieb stehen. "darf ich dich stören? ich möchte wissen, was ihr hier macht?" "wir sind" "und das ist alles? nur da sein, ohne etwas zu tun?" "was ist tun?" "na irgendetwas schaffen, um zufrieden zu sein oder glücklich." "was ist schaffen? was ist zufrieden? was ist glücklich?" "das sind empfindungen. fühlst du denn nichts?" "ich fühle nicht, ich existiere und warte." die magierin blickte entsetzt. was waren denn das für seltsame geschöpfe. konnte ihr denn niemand auskunft geben? ohne dass sie es auch nur gewünscht hätte, materialisierte sich plötzlich die kore vor ihr. meditate sah ihr zu, wie sie gestalt annahm und stellte sofort die frage: "warum existieren sie wenn sie nichts fühlen? sind sie nicht traurig? und worauf warten sie?" |
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22.09.2002, 01:19 | #242 | |||||||||
kore Beiträge: 80 |
"sie sind nicht traurig. das haben sie hinter sich gelassen. sie empfinden noch ein bisschen, aber sie warten auf den moment, an dem sie nichts mehr fühlen. sie vermissen schon nichts mehr, aber irgendwie wissen sie noch, dass es mal etwas anderes gab, irgendwann." sie kommen nach dem tod hierher und alle erinnerungen erlöschen nach und nach. jeder schmerz vergeht, aber auch das, was du mal freude, sehnsucht oder liebe nanntest. der abstand wird mit jedem tag größer und wenn alle erinnerung und jedes gefühl dahin sind, dann werden sie zu einem grashalm in diesem meer von halmen. wenn alle erinnerung in der welt der lebenden erloschen ist und niemand mehr an sie denkt, dann kehren sie ein in dieses unendliche meer der halme. wenn man sie oben vergessen hat, dann ist es so weit. mehr ist nicht, aber das ist doch schon etwas. sie werden für immer sein ? irgendwie." |
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22.09.2002, 01:23 | #243 | |||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
"aber das ist doch ganz schrecklich! dann bist du vergessen?" |
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22.09.2002, 01:24 | #244 | |||||||||
kore Beiträge: 80 |
"passiert das nicht jedem menschen, irgendwann? sieh dich um! die menschen, die dich noch ansehn können, die noch die sprache kennen, die sind noch lebendig in den erinnerungen der menschen in der oberwelt. in dieser zeit können sie auch noch selbst denken, aber je mehr sie oben vergessen werden, desto mehr vergessen sie sich selbst hier unten. so ist das. für alle sterblichen. es gibt nur wenige ausnahmen, denen beliar ihr bewusstsein läßt. es sind auserwählte in jeder richtung. solche, die er strafen und solche, die er belohnen will. sieh dich um. oben tobt gerade ein krieg. beliar hält reiche ernte. ich kann mir vorstellen, hier findest du menschen, die du oben kannstest. mit denen wirst du auch sprechen können ? noch." |
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22.09.2002, 01:25 | #245 | |||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
meditate begann sofort intensiver zu gucken. auch die anderen magier versuchten jetzt in jedem gesicht etwas bekanntes zu finden. wenn sie es richtig verstanden hatte, dann wären also menschen, die noch nicht vergessen waren, noch hier auf der ebene. das müsste bedeuten, dass hier auch noch freunde waren, deren tod sie noch nicht verwunden hatte. gnat zum beispiel oder alaerie. suchend blickte sie den toten ins gesicht. irgendwelche bekannten züge? plötzlich blieb sie wie angewurzelt stehen. dieses gesicht? das war doch nicht möglich! ihr wurde plötzlich entsetzlich übel und ihre beine vermochten sie nicht mehr zu halten. sie sank in das gras und starrte mit weit aufgerissenen augen auf den menschen, der gerade ihren weg kreuzte. |
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22.09.2002, 01:26 | #246 | |||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
"väterchen? manmouse? du bist es nicht, oder?" der general sah sie aus seinen gütigen augen an, die aber deutlich zeigten, dass er um erinnerung bemüht war. "was ist dir zugestoßen, es kann doch nicht sein! das ist doch gar nicht möglich!" meditates herz hörte fast auf zu schlagen, so entsetzt und traurig war sie. nie im leben hätte sie daran gedacht, dass ihr väterchen auch einmal sterben könnte, dass er sie verlassen könnte! sie breitete die arme aus und schloss ihn so fest an ihr herz, dass man meinen konnte, sie würde seinem herzen ihre eigene kraft übertragen. sie spürte es doch dieses pomm, pomm, pomm, das so selbstverständlich war, aber sie spürte an ihrem herzen kein echo. so war es wohl doch wahr! "was ist passiert mit dir? du warst doch so gesund! du hattest dich doch gerade verliebt? ich hatte davon gehört! eine junge frau, die ins lager gekommen war, hatte dein herz erobert. da stirbt man doch nicht. das kann doch nicht sein!" meditate strömten die tränen übers gesicht. so hatte sie schon lange nicht mehr geweint. die tränen netzten dem alten mann das gesicht und er schaute sie verwirrt an. "warum weinst du denn töchterchen? es ist alles in ordnung. es musste so kommen. meine tage waren gezählt und ich bin nun eingegangen in die ewigkeit des vergessens. irgendwann werde ich ein halm dieser millionen und abermillionen sein. irgendwann hast auch du mich vergessen. und das ist gut so. dort oben das ist eure welt, das hier unten ist nun meine. ich bitte dich, lass die dummen tränen und lass mich gehen. es ist alles gut so. denn hier gibt es keinen schmerz mehr. das erste mal seit ich denken kann, verspüre ich keinen schmerz. das ist wundervoll. meditate mein mädchen, du kannst es dir nicht vorstellen. erst jetzt habe ich begriffen, dass wir nie ohne schmerzen waren. es ist ein schönes geschenk, dass du im augenblick des todes von beliar bekommst. und das, was du gibst, ist gern gegeben. mein leben gegen diesen immerdauernden schmerz. lass mich jetzt gehen, mein töchterchen. ich muss meinesgleichen suchen. ich hoffe, hier freunde vergangener tage wiederzufinden. geh wieder in dein kastell. immer hatte ich geglaubt, du wärst auf dem falschen weg. heute weiß ich, du hast dir den richtigen herrn gewählt. er ist der gütigste. Leb wohl mein kind!" damit wandte der general sich um und war in kurzer zeit unter den unendlich vielen menschen verschwunden. meditate starrte ihm nach und versuchte ihm mit den blicken zu folgen. sie hatte ihn nicht gefragt, wie er zu tode gekommen war. es war auch nicht wichtig. sie würde ihn nie wieder sehn, nie wieder seinen weisen rat einholen können. es war ein weiteres stück ihres herzens abgestorben. sehr müde sah sie sich zu ihren begleitern um. "lasst uns gehen. wir haben eine aufgabe," |
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23.09.2002, 00:05 | #247 | |||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
der riesiger raum fand kein ende. sie waren fast am verzweifeln. harald, der als erster lief, prallte plötzlich gegen ein hindernis, dass niemand von ihnen erkennen konnte. davor und dahinter schien sich das gras ins unendliche fortzusetzen. vorsichtig setzten die anderen fuß vor fuß, aber es ging allen genauso. vor ihnen erhob sich eine unsichbare wand. meditate tastete sie behutsam ab. die konsistenz war elastisch, wie eine schweinsblase. nur weicher. trotzdem verhärtete sich das material, je stärker man dagegen drückte. meditate zog ihren kleinen dolch und versuchte, in das material hineinzustechen. es war vergeblich. "dann lasst uns an der wand entlang gehen. irgendwo werden wir schon weiter kommen." |
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23.09.2002, 17:40 | #248 | |||||||||
Don-Esteban Beiträge: 9.734 |
Er erfüllte die Idee mit Leben. Wenn das der Sinn war, daß durch Glauben Erdachtes Wirklichkeit wurde, so wollte er dafür sorgen, daß das so bliebe. Vielleicht war ja alles nur eine Idee. Wer sagte denn, daß er selber nicht auch nur erdacht und erträumt war. Was war Wirklichkeit? Mit neuem Vertrauen nahm Don-Esteban die Aufgabe, die Beliar ihm zugedacht hatte, wieder auf. Beliar, ja, es gab ihn. Egal warum und wie. Doch war ein Schwarzmagier wirklich der richtige für diese Aufgabe. Zu viel fehlte ihm. Er konnte die inneren Zweifel nicht abschütteln. Vielleicht war dies nur eine Prüfung, zugegebenermaßen eine aufwendige, um zu zeigen, wie wenig das Oberhaupt der Schwarzmagier doch in den Augen Beliars wert war. Vielleicht war es aber auch ganz was anderes. Die Grübeleien ließen Don-Esteban nicht mehr los. Vielleicht sollte er zurück. Doch nein, wie sollte das zu bewerkstelligen sein? Nein, er mußte seine Aufgabe vollenden. Nicht zurückblicken. Vorwärts. Er wußte, daß jemand auf dem Weg zu ihm war. Wer es war und wann dieser sein Ziel erreichte, wußte er jedoch nicht. Für Beliar war alles nur ein Spiel. Magier waren nur Bauern auf dem Schachbrett. Ersetzlich. Und doch, er hatte ihn auserkohren, schicksalhafte Entscheidungen zu treffen. War das noch Teil des Spiels oder schon mehr? Wo waren die Grenzen? Zweifel nagte an dem Meister des ZuX. Ob woanders andere an die gleiche Aufgabe gefesselt waren. Ein Wettlauf? Und schon wieder der Vergleich mit einem Spiel. Die Parallelen waren nicht zu verleugnen. Don-Esteban lächelte. Er hatte wieder Gefallen gefunden. |
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23.09.2002, 21:40 | #249 | |||||||||
olirie Beiträge: 1.642 |
Diese Wiese der Toten war Olirie nicht geheuer. Überall waren leere, ausdruckslose Gesichter. Personen, die keinen anderen Zweck erfüllten, als einfach nur zu existieren. Dieses Schicksal war für Olirie unvorstellbar, man vergisst langsam alles und irgendwann ist nichts. Einfach nichts, sie sollte das gehen? So sehr sich der Magier auch anstrenkte, er konnte es nicht in den Kopf bekommen, wie so etwas ginge. Er bekam schon Kopfschmerzen, desshalb dachte er nicht weiter darüber nach. Beim vorbeigehen sah Olirie ein Gesicht, dass er irgendwo her kannte, doch er wusste nicht woher. War die Person früher mal sein Nachbar? Oder war es gar mal ein Freund von ihm? Oder ein Soldat, den er steren sah? Olirie konnte die Person nicht zuordnen, es schien auch so, als wäre sie fast komplett vergessen. Auch Olirie kannte nur noch das Aussehen, doch keinen Zusammenhang damit. Er hatte keine Ahnung, wer es war, er hatte die Person vergessen. Nach einer Weile an der Wand herrumirrens, fand die Gruppe endlich einen Ausgang. Doch als sie durch die Pforte traten, standen sie in einem Raum, der Raum war voller seltsamer Personen, doch in deren Mitte konnte man Don-Esteban erblicken. Olirie schaute strahlend Nathano an, sie hatten es geschafft, sie waren an ihrem Ziel angelangt. |
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24.09.2002, 08:19 | #250 | |||||||||
vollstrecker Beiträge: 39 |
der vollstrecker empfand wirklich wut. da war diese person mit ihren begleitern doch bis an ihr ziel vorgedrungen. alle hürden hatten nichts genutzt, weil sein herr darauf bestanden hatte, dass er diesen menschen kein leid antat. dabei wäre alles so leicht gewesen. diese menschen waren so verletzlich, man musste eigentlich nur mit dem finger auf sie deuten und sie würden zerplatzen. vielleicht wollte sein herr ja nicht wirklich, dass er sie zurückhielt. seine entscheidungen waren manchmal durchaus verworren und von gefühlen gesteuert, die der vollstrecker nicht nachvollziehen konnte. nun hatte er zum zweiten mal diese wand aufgebaut, in der er befehlsgemäß wieder eine schwachstelle hatte einbauen müssen. oh wie er die menschen hasste! irgendwann, wenn seinem herrn mal die aufmerksamkeit fehlte, würde er sich ihrer ganz genüsslich annehmen. dann würde er den menschen die ganzen demütigungen heimzahlen, die er im moment erdulden musste. warum machte er so ein theater um diese sterblichen? er hatte sich doch sonst nie so gehabt. warum ausgerechnet die? was war an denen besonderes? |
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