World of Gothic Archiv
> Rollenspiel [GM] Das Kastell des ZuX #4 |
|
28.01.2002, 16:27 | #26 | ||||||||
Lord_Xardas - N Beiträge: 3.675 |
Sehr gut lass uns gehen! Nek ging voraus und beide verschwanden aus dem Kastell. Sie gingen denn Weg hinab ins Orkgebiet und gingen geradewegs auf die Berge zu... Ich habe bereits eine karte, allerdings kann man darauf nicht alles erkennen. Und denn bergpass erkennt man leider auch nicht. Wie war es eigentlich in der unterwelt? |
||||||||
28.01.2002, 18:37 | #27 | ||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
Als Nek und der Don das Kastell verlassen hatten, bewegte sich einer der Schatten in der Eingangshalle und Frost trat hervor. Er wollte sich nicht in dieser Gestalt dem Don zeigen. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass sich das Tor wieder geschlossen hatte, drehte er sich um und drang so weit er konnte ins Innere des Kastells vor wobei er durch seine jetzige Gestalt jedoch ziemlich behindert wurde. Geschlossene Türen wurden so zu einem unüberwindlichen Hindernis. |
||||||||
28.01.2002, 20:32 | #28 | ||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
Frost wanderte weiter durch die nur spärlich beleuchteten Gänge des Kastells. Wo war nur diese verfluchte Bibliothek gewesen....Er konnte sich beim besten Willen nicht mehr erinnern. War sie nicht immer in der Nähe der Eingangshalle? Und wo war der Ausgang aus dieser verdammten Höhle? Moment Höhle? Was war nur mit ihm los....Wenn er nur nicht so verdammt SCHWACH wäre! Aus welcher Richtung kam er eigentlich? |
||||||||
28.01.2002, 21:45 | #29 | ||||||||
In_Extremo Beiträge: 21 |
Das Tor des Kastells ging knarrend auf und eine bunte Truppe trat ein. "Hehe, Yellow Pfeiffer, schau dir das an." meinte Das letzte Einhorn. Auch Der Lange staunte über die Eingangshalle des Kastells. Hinter den 7 Musikanten tauchte der Don auf. "Geht erstmal in den Speisesaal und eßt euch satt. Dann wird ein Dämon kommen und euch auf eure Zimmer bringen, Morgen, wenn ihr ausgeschlafen seid, können wir uns unterhalten über eurer weiteres Leben in der Barriere." Damit verschwand der Don in einem Gang. Ein Dämon kam an seiner statt und führte die Spielleute in den Speisesaal, wo sie sich erstmal richtig satt essen konnten. Nebenbei spielten sie ein Lied: Vollmond Komm schließ die Augen, glaube mir Wir werden fliegen über's Meer Ich bin nach deiner Liebe so krank Die sich an meinem Blut betrank. Der Tag verschwand Du wirfst dein Kleid vom Leib Hast dein weißes Licht mir angezündet Du mein Abendweib Mit Wurzelhaar und Tiergesicht Und immer werden meine Augen weit Wenn in der Nacht ein Mond erscheint. Komm schließ die Augen... Die Bäume wachsen in den Mai Wer will schon einsam sein Doch heute in dem milden Licht Bist du so nackt und heiß Mund an Mund die lange Nacht Der helle Mond zieht seinen Kreis Auf dem Boden Liegt dein weißes Kleid Komm schließ die Augen... *Vollmond (Album: Sünder ohne Zügel) |
||||||||
28.01.2002, 22:41 | #30 | ||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
meditate betrat ihr zimmer. durch das schmale fenster schien ein großer goldener vollmond und beleuchtete den raum ausreichend, die dienstbaren dämonen hatten das zimmer etwas umgestaltet. an einer wand befand sich ein großer dunkelroter wandteppich, in den seltsame figuren bei einer art prozession eingewebt waren. der teppich erzählte eine geschichte, die sich meditate aber beim ersten hinsehen nicht erschloss. an der gegenüberliegenden wand befand sich ein mannshoher spiegel, in dem man sich vom ganzen zimmer aus betrachten konnte. das war seltsam, es schien, als würde sich der spiegel immer mit ihr mitbewegen. von gleicher farbe wie der wandteppich war auch die bettwäsche, mit der die betten im breiten, wahrlich königlichen goldfarbenes metallbett bezogen waren. das bett wurde gekrönt von einem zartweißen himmel, in dessen filigran gestickten rankenmustern sich das dunkle rot des wandteppichs widerholte. die wände waren in schlichtem weiß gehalten und in einer ecke stand eine schwere eichenholztruhe mit einem kunstvoll verzierten schloss, dass die schweren eisenbänder zusammenfasste, die die truhe schützten. mitten im zimmer fand sich noch ein tisch mit zwei hochlehnigen stühlen, auf denen man sicher gut sitzen konnte. sogar einen blühenden kirschzweig hatten ihr die dämonen in eine vase in einer ecke gestellt. den fußboden bedeckten ein dicker weicher dunkelbrauner, fast schwarzer teppich, auf dem es sicher sehr angenehm war barfuss zu laufen. auf dem tisch stand neben einem dreiarmigen leuchter eine schale mit pfirsischen. meditate sah zuerst in die truhe und wirklich, hier fanden sich die sachen, die sie vor der unterweltreise im kastell gelassen hatte. vorsichtig setzte sie sich danach auf die bettkante und sank sofort ein. es war himmlisch. am liebsten hätte sie sich in dem breiten bett herumgerollt, so fantastisch war das. sie legte ihre sachen ab. stieg in die weichen betten, schloss den vorhang des bettes und sah noch eine weile dem goldmond zu, den ein wundersamer roter hof schmückte. der mond leuchtete noch durch die zarten durchscheinenden vorhänge des betthimmels und überzog ihr gesicht mir einem zarten silberschimmer. davon merkte sie aber nichts mehr. meditate war eingeschlafen. |
||||||||
29.01.2002, 06:31 | #31 | ||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
das mondversilberte zimmer wechselte mit der wanderung des mondes seine schatten und seine schimmernden oberflächen. als der mondstrahl auf den großen spiegel traf, zersplitterte der spiegel das mondsilber und entließ das licht wie einen sternenschauer zurück in das zimmer. die kleinen lichtsterne sprühten und funkelten und erhellten im laufe der mondwanderung jeden winkel des zimmers. als das licht zurückfiel auf den großen wandteppich schien es, als beginne sich die prozession zu bewegen. gemessenen schrittes schienen menschen, dämonen, tiere und andere fabelwesen voranzuschreiten. durch die dunklen mauern des kastells wehten leise gitarrenklänge, und seufzten ein lied von liebe und sehnsucht in diesem moment sah es fast so aus, als würden am ende der geheimnisvollen prozession im muster des teppichs sänger und gaukler ihre tänze vollführen. aber das konnte natürlich auch ein trugbild des mondlichts sein - obwohl in diesem alten kastell vieles möglich schien. dann verließ der mond den bereich des schmalen fensters, nicht ohne als abschiedsgruß dem rand des spiegels, den ein kunstvoll verzierten rahmen schmückte, ein ganz besonderes feuer zu schenken. wie blitze schossen goldstrahlen durch den raum, es war das ende und finale eines magischen feuerwerkes, von dem meditate leider nichts bemerkte. sie schlief. die uralte esche im innenhof des kastells rauschte ein ganz besonderes schlaflied und im zartweißen vorhang des himmelbettes erschienen die ersten traumgeister und begannen ihre wundersamen geschichten zu erzählen. |
||||||||
29.01.2002, 14:21 | #32 | ||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
Frost schreckte auf. Da war doch gerade ein Geräusch von dem Ende des Ganges bis zu ihm vorgedrungen. Gleichzeitig mit diesen Gedanken kam ihm sogleich eine Frage auf : Woher kam dieser Gang? Er war doch gerade noch in einer Halle gewesen und seinen Gedanken nachgegangen. Von einer Halle war hier allerdings nichts mehr zu sehen. Langsam bewegte sich Frost auf die Gangecke zu. |
||||||||
29.01.2002, 18:36 | #33 | ||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
Frost erreichte die Ecke nie. Kurz bevor er sie erreichte, passierte es wieder. Doch dieses Mal bekam er es vollständig mit. Die Welt um ihn herum schien sich auszudehnen. Es kam ihm so vor als ob der Gang ihm entgegenspränge und sich dabei gleichzeitig grotesk verzerrte. Dann, im nächsten Augenblick, stand er inmitten einer Höhle. Tropfsteine hatten sich an der Decke gebildet und ein Stollen führte aus der Höhle hinaus. Aber er war doch gerade noch im Kastell gewesen? |
||||||||
29.01.2002, 18:42 | #34 | ||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
Dem einstigen Krieger blieb wohl nichts anderes übrig als den Stollen entlangzuschreiten. Seltsamerweise kam ihm diese Umgebung vertraut vor; vieleicht einfach deshalb, weil er schon in einigen Höhlen gewesen war. Weit im hinteren Teil des Stollens konnte Frost ein sanftes, blaues Leuchten ausmachen. Doch bevor er es genauer betrachten konnte, streckten sich die Wände und der Stollen sich ihm entgegen und er fand sich in der Eingangshalle des Kastells wieder. |
||||||||
29.01.2002, 20:58 | #35 | ||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
meditate hatte lange geschlafen und war erholt und erfrischt aus diesem wirklich königlichen bett aufgestanden. sie öffnete die vorhänge und bewunderte die sonnenstrahlen, die durch das schmale fenster fielen. wie goldene finger suchten sie das zimmer ab und in ihnen tanzten die staubteilchen, als wären die alle aus gold. niemals hätte sich meditate vorstellen können, dass so düstere mauern solche wunder in sich bargen. dann war sie in die küche gegangen, weil sie der meinung war, allein konnte man in der küche besser essen. sofort legten ihr die dämonen vor, was ihr herz begehrte, frisches brot und wildhonig, frische milch, käse, schinken und eine unglaubliche auswahl an früchten. meditate konnte es gar nicht fassen, woher hatte das kastell die ganzen sachen? nach dem frühstück war sie durch die gänge gelaufen auf der suche nach anderen bewohnern, aber sie fand niemanden. der einzige den sie sah, war der arme sador, der in seinem zimmer lag und die götter und menschen verfluchte. sie unterhielt sich eine zeitlang mit ihm, tröstete ihn und versprach ihm, sich so schnell wie möglich um ein holzbein zu kümmern. dann fand sie den weg in den hof des kastells und blieb überwältigt stehen. |
||||||||
29.01.2002, 21:59 | #36 | ||||||||
Don-Esteban Beiträge: 9.734 |
So fand sie der Don, der seine morgentliche Runde durch die Arkaden des schattigen Innenhofes machte. meditate staunte über die Esche, die dort ihre Zweige im Takt des Windes bewegte denn diese war wahrhaft ein Wunder. Nicht von ihrer Größe her, sie war nicht größer, als andere Eschen auch, auch war sie nicht gradliniger oder gleichmäßiger gewachsen, als andere Bäume. Was sie so besonders und staunenswert machte, war die Tatsache, daß jetzt, mitten im Winter, Blätter an dieser Esche wuchsen. Der Baum hatte ein wunderschönes dichtes dunkelgrünes Blätterdach, daß den ganzen Hof in einen angenehmen Halbschatten tauchte. "Ist er nicht schön?" sagte er, zu meditate gewandt. "Eine Esche weiß ich, heißt Yggdrasil, Den hohen Baum netzt weißer Nebel; Davon kommt der Tau, der in die Täler fällt. Immergrün steht er über Urds Brunnen. Und tatsächlich befand sich unter dem Baum eine Art Brunnen. "Von dieser Esche erzählt der Vers nicht, aber von einer anderen. Der Gardeführer des alten Lagers kommt aus dem Norden. Sein Volk erzählt sich Mythen von der Weltenesche, deren Wurzeln bis in das Totenreich wachsen und deren Krone den Göttern im Himmel Schatten spendet." Der Don und meditate gingen durch die Bogengänge und die Luft war mild und rein. Der Baum selbst schuf diese Oase des ewigen Frühlings. Mitten im hof, direkt vor dem Stamm der Esche befand sich der Brunnen, gefüllt mit klarem Wasser, eingefaßt von flachen, bemoosten Steinen. Dorthin lenkten sie ihre Schritte. |
||||||||
29.01.2002, 22:26 | #37 | ||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
meditate ließ sich auf einem der steine nieder und zog die beine an den körper. dann legte sie ihren kopf auf die knie und starrte in das klare wasser des brunnens. "wie tief er wohl sein mag? und woher mag sein wasser kommen? wo liegt der quell, der diesen brunnen so hoch auf dem gipfel speist? das ist ein merkwürdiger ort dieses kastell. der uralte baum steht doch hier sicher seit hunderten von jahren. was er wohl erzählen könnte." meditate begann eine alte melodie ihrer heimat vor sich hin zu summen, und versuchte im wasser tiefer zu gucken, vergeblich, die blicke verloren sich im bodenlosen. |
||||||||
29.01.2002, 23:01 | #38 | ||||||||
Don-Esteban Beiträge: 9.734 |
"Das Wasser ist klar und doch sieht man keinen Grund. Es heißt, das sich das Wasser des Brunnens trüben würde, würde dem Kastell oder seinen Bewohnern Gefahr drohen," meinte der Don. "Aber bisher ist das noch nie passiert," beruhigte er meditate. "Vielleicht ist es auch nur eine Legende, ich weiß nicht genau." Der Don machte eine Pause. "Wie lange der Baum hier steht und warum er immergrün ist, weiß ich nicht. Vielleicht hängt es mit dem Kastell zusammen und der Magie in seinen Mauern. Auf jeden Fall ist er einzigartig. Siehst du seine Rinde? Ganz glatt und so silbrig. Und im Frühjahr, da blüht er und ist über und über mit Dolden bedeckt." So saßen sie auf dem Brunnenrand und lauschten dem Rauschen des Blätterdaches über ihnen. Um sie herum erstreckten sich die drei Flügel des Kastells und bildeten mit ihren schwarzen Mauern und dunklen Fensterhöhlen einen düsteren Kontrast zum lichten Innenhof. Arkadengänge führten im Erdgeschoß an allen drei Flügeln entlang und ihr Inneres war in tiefe Schatten getaucht. Efeu wuchs an den Säulen empor und erreichte hier und da auch die Fenster im ersten Stock. |
||||||||
29.01.2002, 23:32 | #39 | ||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
die sonne wanderte den himmel entlang und schickte immer neue filigrane muster durch das blätterdach des uralten baumes. die muster wanderten durch den hof und streichelten die alten pflastersteine und mauern geradzu zärtlich. im untergehen sandte ihnen die sonne plötzlich ein ganz besonderes märchen. der hof flammte von einem moment zum anderen in einem wundervollen rot, diese rote farbe verwandelte den silbernen stamm und die silbrigen blätter in funkelne karate. die mauern des kastells begannen sich in fackeln zu verwandeln und die metallisch glänzenden ziegel der dächer warfen das rote licht wie alarmfeuer in den abendhimmel. sogar die kuppel der barriere war für einen moment zu einem einzigen roten flammenmeer geworden. es war ein atemberaubender anblick. beide waren aufgestanden und konnten ihre blicke nicht von dem schauspiel wenden. genauso schnell wie das feuerwerk gekommen war, erlosch es wieder. dunkelheit fiel in den hof. in den arkadengängen flammten fackeln auf und zauberten eine neue farbe in den wundersamen innenhof. so viel schönheit hatte meditate noch nie gesehen. das war unvergleichlich. |
||||||||
30.01.2002, 00:10 | #40 | ||||||||
Don-Esteban Beiträge: 9.734 |
"Komm, laß uns wieder hineingehen," sagte der Don nach dem wunderbaren Schauspiel. "Morgen warten wichtige Dinge auf uns. Wir sollten uns unbedingt das Buch anschauen. Wenn wir wieder Zeit haben, können wir den Abend hier sitzend verbringen, uns unterhalten und die Finger durch das Wasser des Brunnens gleiten lassen." Die beiden verließen den Innenhof und gingen ins Kastell, dessen schwarze Wände von der Sonne aufgeheizt waren, zurück auf ihre Zimmer. |
||||||||
30.01.2002, 00:12 | #41 | ||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
als meditate ihr zimmer betrat, blieb sie erst mal stehn. hatte sie das gestern nicht gesehen? wenige meter neben dem hohem spiegel loderte in einem alten kamin ein feuer. sie hatte es genau gesehn. das feuer war erst in dem moment aufgeflackert als sie die tür geöffnet hatte. sofort begannen die flammen ihre wärme in den raum zu strahlen. das war wirklich angenehm und sehr romantisch. sie zog den gewaltigen armlehnstuhl etwas näher ans feuer, setzte sich, zog die beine bis ans kinn und versank im betrachten des feuertanzes bis sie müde wurde und ihr die augen schwer wurden. |
||||||||
30.01.2002, 05:58 | #42 | ||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
in dieser nacht webten die traumgeister keine hellen träume in den vorhang des bettes. meditate war wieder in der unterwelt und ging neben einem lavastrom entlang. immer wieder griffen feurige arme nach ihr und versuchten, sie in den brodelnden strom zu ziehen. meditate wurde gejagt von den feuerschlangen und grauenvollen stimmen, die ihren namen riefen - immer wieder. auch aus den wänden griffen arme nach ihr, aus dem boden wanden sich lianen und umschlangen ihre knöchel um sie zu fall zu bringen. meditate versuchte, allen fallen zu entkommen, denn ganz am ende des ganges sah sie ihn. er war gefesselt und streckte seine arme nach ihr aus. sie mußte ihm helfen. sie lief vorwärts, umging alle fallen, wich aus und sprang , wie nie in ihrem leben. vor ihr war er, fast zum greifen nahe. sie musste nur seine hände nehmen aber sie stieß plötzlich gegen eine wand aus eis. voller verzweiflung tastete sie die durchsichtige eiswand ab und versuchte eine möglichkeit zu finden, zu ihm zu gelangen. das gleiche tat er von der anderen seite. beide wurden sie immer verzweifelter, es gab keinen weg zueinander. meditate schrie seinen namen, er den ihren, aber kein laut drang durch das eis. verzweifelt und erschöpft hielt sie inne. sie legte die hand an die wand und er legte die seine auf der anderen seite gegen ihre. so berührten sie sich und berührten sich nicht. ganz dicht trat meditate an die wand und legte ihre wange an das kalte eis, er legte auf der anderen seite seine wange ganz dicht an ihre. auf diese weise berührten sie sich und berührten sich dennoch nicht und konnten das eis auch nicht zum schmelzen bringen. auch als meditate zu weinen begann schmolz das eis nicht. so standen sie da, beide hände und die gesichter aneinander gelehnt und dennoch unendlich weit voneinander entfernt. meditate schreckte aus ihrem traum und hatte das gefühl, als wäre sie bis ins herz eingefroren. im zimmer lag eine fast präsente schwärze, die das atmen fast unmöglich machte. meditate wollte raus, aber sie konnte keinen finger rühren, sie wollte schreien, aber kein laut war zu hören. wie ein kerker erschien ihr plötzlich der duftige vorhang hinter dem sie lag. der mond war von dunklen wolken verdeckt und das rauschen der esche aus dem hof klang nicht mehr beruhigend sondern verstärkte das gefühl von verlorenheit und untergang. sie hatte ihn gesehen und sie konnte nicht zu ihm gelangen. wie konnte sie überhaupt an andere sachen gedacht haben - als an ihn. er war für sie zum dritten mal gestorben und dieses mal hatte sich das tor zur unterwelt persönlich hinter ihm geschlossen. er war für sie gestorben aus liebe. wenn sie daran dachte brannte ihr das herz in der brust. sie war ins kastell gegangen um eine lösung zu finden, nicht um in duftigen betten zu schlafen oder ein abendrot zu bewundern. der traum - war er nun ein zeichen dafür, dass er noch lebte und zeigte ihr der traum, dass alle mühe vegeblich sein würde? dass sie ihn nie wiedersehen würde? |
||||||||
30.01.2002, 10:57 | #43 | ||||||||
Don-Esteban Beiträge: 9.734 |
Der nächste Morgen dämmerte herauf und das Licht fiel in die Fenster des Ostflügels. Die Bewohner des Kastells erwachten und ein neuer Tag begann. Der Don sah das Buch auf dem Tisch, der in seinem ansonsten nur spärlich ausgestatteten Zimmer stand. Nur wenige Möbel verschönerten den Raum, ein einfaches Bett, der Tisch und zwei Stühle. Zwei Fenster ließen das Licht des Innenhofes hinein. Wie viele Fenster im Kastell bestanden ihre Flügel aus buntem Glas. Dadurch bekam das in das Zimmer fallende Licht einen bunten Schimmer. Gelbe, rote und grüne Flecken tanzten auf den Wänden. Verstärkt wurde die Stimmung noch von dem durch die Blätter der Esche fallenden Licht. Die sich ständig verändernden Kringel aus hellen und dunklen Bereichen wanderten hin und her. Sie wanderte nauch über das buch. Der einband leuchtete richtig im Licht und die ion das dicke Leder eingeprägten Bilder schienen sich durch das Lichterspiel zu bewegen. Die Gestalten auf dem einen Bild schienen ihre Arme beschwörend zu heben und ihre weiten Mäntel schienen gleichsam zu flattern. Das Bild lebte. Der Don sah genauer hin und er erlebte fast das Ritual, daß die Magier dort abhielten. Die Arme hoben und senkten sich, sie gingen im Kreis um eine Art Altar. Dann das nächste Bild. Die Grenzschicht zwischen den Dimensionen riß auf und einer der Magier sah durch den entstandenen Spalt hinab in die Tiefen der Hölle. Dort unten hausten gar schreckliche Kreaturen, die sich gegenseitig zerfleischten. Alles war in Aufruhr, ein ständiges Gewühl, immerwähreder Tod und andauernde Zerstörung. Don-Esteban schreckte zurück. War das eben wirklich gewesen oder hatte ihm seine Fantasie einen Streich gespielt? Er nahm das Buch vom Tisch und ging mit eiligen Schritten aus seinem Zimmer. Seine Schritte lenkten ihn in die Richtung von meditates Zimmer. Er mußte das eben erlebte mit ihr teilen. Heute würden sie das Buch öffnen. Den Schlüssel hatte er in einer Tasche seiner Robe. Er rannte fast, als er das Buch unter den Arm geklemmt zu meditate ins Zimmer stürmen wollte. Doch er besann sich zum Glück noch seiner Manieren und klopfte erst einmal an. |
||||||||
30.01.2002, 11:47 | #44 | ||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
meditate war wieder in einen tiefen traumlosen schlummer gefallen. der albtraum der nacht war vergangenheit. plötzlich klopfte es. war das etwa wieder ahram, der gegen das eis schlug? nicht schon wieder. meditate schlug die augen auf. es klopfte immer noch. an der tür. "moment, ich bin gleich soweit." sie befreite sich von den decken, stand auf und warf sich einen morgenmantel über. der don stand vor der tür, in der hand das buch. sie bat ihn herein und beide setztn sich in die schönen stühle mit den hohen lehnen. dannerzählte er ihr von den erlebnissen mit den in den einband eingeprägten bildern. "ich glaube, dieses buch ist wirklich magisch, es versucht, dich dazu zu verleiten, es aufzmachen und darin zu lesen. vielleicht hattest du recht, als du meintest, es sei gefährlich. wir sollten es im antimagischen raum öffnen. warte unten im speisesaal, ich bin gleich fertig." don-esteban verließ das zimmer. |
||||||||
30.01.2002, 11:58 | #45 | ||||||||
Don-Esteban Beiträge: 9.734 |
Der Magielehrling eilte hinunter in das Refektorium und nutzte die Gelegenheit sogleich zum Frühstück. Etwas kaltes Fleisch, ein Glas leichter Wein und frisches Weizenbrot. Dabei wagte er nicht, das Buch näher anzuschauen, weil er nicht wieder auf die Trugbilder, die die Prägungen auf dem Einband ihm vorgaukelten, hereinfallen wollte. Diese würden ihn sicher nur dazu verleiten, das Buch zu öffnen. Die Schnalle war sicher nicht umsonst daran angebracht worden. Während der Don auf meditate wartete, kam plötzlich der Schattendämon herein und ließ seine furchtbare Stimme erklingen. |
||||||||
30.01.2002, 12:15 | #46 | ||||||||
Schattendämon Beiträge: 190 |
"Deine Reise in die Unterwelt ist nicht unbemerkt geblieben." Die Stimme zersägte das Hirn des Don in dünne Scheiben. Obwohl niemand anders auch nur ein Geräusch hörte. "Du hast meditate auf dieser Reise gut mit Rat und Tat zur Seite gestanden... überwiegend. Du hast außerdem neue Erfahrungen gesammelt. Nutze sie gut als Magier des ZuX, der du ab jetzt bist. Stehe meditate weiterhin zur Seite, denn sie wurde in den Kreis derer aufgenommen, die die dunkle Magie erlernen wollen." Der Dämon verstummte und der beißende Schmerz im Kopf Don-Estebans verklang langsam. Der Dämon war verschwunden. |
||||||||
30.01.2002, 13:00 | #47 | ||||||||
Don-Esteban Beiträge: 9.734 |
In diesem Moment kam meditate in den Speisesaal. "Hast du das gehört?" fragte der Don, vergessend, daß die Stimme des Schattendämons keinen Klang hatte und er direkt im Kopf zu einem sprach. meditate schüttelte denn auch verständnislos den Kopf. Sie hatte natürlich nichts gehört. "Ich bin jetzt Magier und darf ab jetzt die Magie Beliars erlernen. Und außerdem bist du jetzt auch wirklich aufgenommen in den Zirkel." Doch dann fiel ihm das Buch wieder ein. Es lag, in ein Tuch gewickelt auf der Tafel. "Laß uns gehen, um das Buch zu öffnen, ich habe alles dabei." Er nahm das Buch und verließ mit meditate den Saal. |
||||||||
30.01.2002, 13:29 | #48 | ||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
gemeinsam durchschritten sie die gänge, nahmen hier und da eine wendeltreppe und kamen so in andere flure. meditate hatte den eindruck, daß sich das innere des kastells immer wieder veränderte, aber wahrscheinlich täuschte die sich. gebäude veränderten sich nicht, doch hier, bei diesem kastell war sie sich dessen auf einmal nicht mehr so sicher. die fußböden waren mit schweren roten teppichen belegt, an den rändern schauten die schwarzen und weißen marmorfliesen hervor, die schachbrettartig ausgelegt waren. an der dunklen wand entlang zog sich in kopfhöhe ein goldener streifen, wie ein faden in einem labyrinth. unterbrochen wurde dieser faden nur durch bilder, die an der wand hingen, seltsame bilder, die bei längerem betrachten einen leichten kopfschmerz verursachten. meditate und der don schritten durch die gänge, immer tiefer ins herz des kastells hinein. sie hatten schon viele treppen und gänge hinter sich gebracht. manch einer hätte sich verirrt in dem wirrwar aus fluren, doch in den beiden war die magie des kastells lebendig und sie fanden sicher ihren weg. endlich standen sie vor einer schweren tür. die tür war sehr schlicht, keinerlei ornamente oder andere verzierungen waren zu erkennen. nichtmal eine klinke war zu sehen. "wie kommen wir hier durch? ist das überhaupt die richtige tür?" meditate blickte zweifelnd den don an, der auch unsicher zu sein schien. |
||||||||
30.01.2002, 14:25 | #49 | ||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
Es passierte wieder. Die Welt stürzte über Frost zusammen und es zog ihn zu einem unbekannten Ort. Wieder befand er sich nachdem sich die Lage beruhigt hatte in einem Stollen. Doch dieses Mal war das blaue Leuchten in seinem Rücken. Langsam ging er auf es zu. Bevor er den Ursprung des Lichtes richtig fokussieren konnte, wiederholte sich der unheimliche Vorgang. Ein starkes Schwindelgefühl überkam Frost als die ihm Umgebung entgegenstürzte. |
||||||||
30.01.2002, 14:51 | #50 | ||||||||
Don-Esteban Beiträge: 9.734 |
"Ich habe keine Ahnung." Der Don berührte vorsichtig die Tür. Auf einmal glühten feine Linien im näheren Umkreis der Berührungsstelle auf. Sie bildeten ein Muster aus ineinander verschlungenen Gespinsten. Silberfarben auf dem schwarzen Hintergrund der glatten Oberfläche der Tür. Don-Esteban tastete die Tür weiter ab. Weiter links schienen viele der Linien auf einen Punkt zuzulaufen. Immer wenn er, und meditate, die jetzt auch die Oberfläche entlangfuhr, in diese Richtung kamen, sahen sie, daß sich dort die Linien sammelten. Im Zentrum dieser Linien befanden sich mehrere Kreise. Don-Esteban drückte auf einen Punkt in den Kreisen und ein Geräusch erklang, so als ob ein Schloß aufgesprungen wäre. Die Tür bewegte sich leicht nach innen. meditate lehnte sich dagegen und die Tür sprang auf. Der Blick auf einen Raum mit metallisch schimmernden Wänden wurde freigegeben. Beide wagten einen Schritt hinein. Die Wände bestanden aus Metallplatten. Diese waren nicht glatt sondern mit Spitzen besetzt. Wenn der Don oder jemand anders diese nachmessen würde, würde er feststellen, daß die Spitzen eine Pyramide ergaben, deren gegenüberliegenden Seiten in einem Winkel von 36 Grad aufeinander zu strebten. Diese 36 Grad entsprachen genau dem Winkel, den zwei Schenkel eines Zackens eines Pentagramms ergaben. Die gleichen Platten befanden sich an der Decke und auch am Fußboden. Nur fünf Linien in Form eines Pentagramms waren am Boden als Pfade durch die spitzen Pyramiden freigelassen worden. In der Mitte des Raumes stand ein kleiner Altar oder Tisch. Er bestand nur aus einem Würfel, die Oberfläche war leicht geneigt, so wie bei einem Lesepult. |
||||||||
|