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> Rollenspiel Das Kastell des ZuX #11 |
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14.07.2002, 23:43 | #226 | ||||||||||||
PropheT Beiträge: 3.117 |
"Was 200 Erz....das decken wir einfach mit den Transportkosten zu Sador ab, die du mir bis Dato auch noch nicht erstattet hast" erwiderte der Priester gleichgültig. "Aber wenn wir Erzbrauchen, sollten wir vielleicht Wertpapiere und Schuldscheine an unwissende Pilger verkaufen, unsere Vertriebsgesellschaften werden auf schon verstorbene Kolonisten überschrieben und falls sie ihr Erz zurückerstattet haben wollen, sollten sie eine gute Schaufel besitzen... har,har." sprach der Magier, der unheimlich begeistert von seinem Plan war, lachend. Mit seine Scavengerkeule schmierte er noch einige Diagramme und Statistiken auf den Tisch, um Maximus seinen Plan graphisch noch zu verdeutlichen. |
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14.07.2002, 23:55 | #227 | ||||||||||||
GlutaeusMaximus Beiträge: 4.745 |
„Transportkosten zu Sador? Wovon redest du? Bevor du mir nicht die Spesenrechnung zukommen lässt kann ich deine Bezahlung nicht in die Wege leiten. Und außerdem bin ich am selbigem Abend für deine Getränkerechnung aufgekommen, ein nicht unerheblicher Kostenpunkt.“ Maximus betrachtete die Zeichnungen auf dem Tisch. Der kiffende Priester hatte seltsame Hieroglyphen gemalt, die selbst Maximus fremd waren. Komische Kästchen mit sich gegenseitig überlagernden Zickzacklinien und seltsame Kreise, die in unterschiedlich große Kuchenstückchen unterteil waren. All das war mit lauter verschiedenen Zahlen bespickt, die teilweise proportional zur Größe der Kuchenstückchen waren, aber nur meistens... Der Priester runzelte die Stirn. „Was haltet ihr euch mit so sinnlosem Aberglauben auf? Ich habe einen viel besseren Plan. Wir gehen jetzt durch die einzelnen Räume und sammeln jene Gegenstände, die nicht mehr benötigt werden. Dann suchen wir einen geeigneten Markt auf und geben diesen bisher nutzlosen Gegenständen einen neuen Besitzer.“ Ein leicht abgefahrenes Grinsen zeigte sich in dem Blick von Maximus, er war scheinbar nicht mehr ganz Herr seiner Sinne... „Und nachher,“ sprach er, während er einen Schluck Medizin nahm, „nachher besuchen wir Sador und kaufen noch etwas Medizin.“ |
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15.07.2002, 00:10 | #228 | ||||||||||||
PropheT Beiträge: 3.117 |
"Wir könnten natürlich den Schatzdämonen aus dem Weg räumen und den Verdacht auf einen dieser neuen Lehrlinge fallen lassen....damit wären unsere Erzsorgen fürs erste gelöst." ein wahnsinniger und gläserner Blick begleitete seine Worte, die von einem ekelhaften, unmenschlichen Lachen vollendet wurde. Ein seltsames Grinsen verbreitete sich auf Maximus' Gesicht und plötzlich ließ auch er sich von PropheTs Lachen ansteckten. Ein vom Wahnsinn besessenes Donnern aus Stimmen, das aus den Mündern der beiden Priester quoll, hallte durch die tiefschwarze Nacht. |
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15.07.2002, 00:44 | #229 | ||||||||||||
GlutaeusMaximus Beiträge: 4.745 |
Nach einer Weile verklang das böse Lachen... Der Wahnsinn wich langsam aus den beiden Gesichtern... Maximus Gesicht nahm wieder eine normale Form an, in den beiden dunklen Augen zeigte sich wieder ein kleiner Funke Verstand... „Wir sollten vielleicht nicht ganz so voreilig agieren. Vorerst müssen wir uns um den einen eingebuchteten Lehrling kümmern. Langsam sollte der Don wiederkommen, ich hab mit Rock noch etwas vor...“ Maximus stand auf und winkte einen Dämon herbei um den Tisch abzuräumen. „Nun folgt mir, mein treuer Gefährte.“ Sprach Maximus mit einem seltsamen Unterton in der Stimme... Die beiden Priester zogen los. Im Labor von Maximus besorgten sie sich zwei Säcke und gingen dann das Labor des Dons. Vorsichtig sahen sie sich im Gang um und schlossen dann die Tür hinter sich. Im Labor herrschte noch immer heilloses Chaos. Systematisch durchsuchten sie die Tische und Regale nach Wertgegenständen. Vorsichtig packten PropheT und Maximus Zutaten und diverse undefinierbare Flüssigkeiten in ihre Säcke. Auch alles was an Werkzeugen nicht irgendwo befestigt war wanderte in die Säcke. PropheT sah nach kurz nach Blutfeuer. Fasziniert stand er vor dem Aquarium in dem die Gildenlose scheinbar komplett nackt herum schwamm. Zum Glück war sie nicht bei Bewusstsein und ihr blieb der Anblick des sabbernden Priesters erspart. Maximus hatte nicht so ein Glück, als er hinter den Wandschirm lief errötet er und zog seinen Kollegen schnell wieder vor die Wand. Dann packten die beiden ihre Säcke und öffneten vorsichtig die Tür des Labors. In den Gängen war niemand unterwegs. Schnell schleppten sie die Beute in das Labor von Maximus und holten zwei neue Säcke... |
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15.07.2002, 01:00 | #230 | ||||||||||||
PropheT Beiträge: 3.117 |
PropheT mußte sich erst einmal den Speichel von der Unterlippe wischen und auf halben Weg zum Laboratorium, wollte der Magier wieder umdrehen, aber Maximus konnte ihn wieder von der Wichtigkeit der Mission überzeugen. Nachdem die Beiden neue Säcke geholt hatten, begaben sie sich wieder ins Refektorium. PropheT steuerte sofort auf die Schränke mit dem Silberbesteck zu und räumte dies unter heftigem Klirren aus den Regalen in seinen Sack. Maximus hingegen eilte auf den Speißetisch zu schnappte sich die vergoldeten Kerzenständer und alles, was noch nach materiellem Wert aussah. Doch plötzlich hörten die beiden ein Geräusch aus der Küche.... |
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15.07.2002, 01:18 | #231 | ||||||||||||
Alei Beiträge: 569 |
Alei verließ gemächlich die Küche, in der er sich etwas mit den Dämonen unterhalten hatte. Mit Dämonen konnte man gut gespräche führen, doch sie fanden selten einen Gesprächspartner, denn bei anderen Menschen löste ihre Stimme starke Schmerzen aus. Nicht so bei Alei. Seit seinem "Unfall" in der Küche war er scheinbar immun gegen die Stimmen der Dämonen und hatte in ihnen interessante Gesprächspartner gefunden, denn diese waren alles andere als dumm. Nun verließ er dennoch die Küche, denn auch er wollte in dieser Nacht noch etwas Schlaf finden. Er biss gerade von der Scavengerkeule ab, die ihm ein Dämon freundlicherweise mitgegeben hatte, als er stockte. Dort, im Refektorium, stand eine Gestalt in einer schwarzen Robe und schien fleißig damit beschäftigt zu sein, das kostbare Besteck des Zirkels in einem großen Beutel verschwinden zu lassen. Alei ließ vor lauter Überraschung die Kaule fallen und setzte zu einem Protest an. "Hey, du kannst doch nicht einfach..." Weiter sollte er mit seinem Protest nicht mehr kommen. |
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15.07.2002, 01:33 | #232 | ||||||||||||
GlutaeusMaximus Beiträge: 4.745 |
Denn Maximus hatte sich beim Erklingen der Schritte schnell in einen dunklen Winkel des Refektoriums zurückgezogen. Als Alei eintrat holte er mit seinem Zauberstab aus und schlug den Ahnungslosen Lehrling KO. Wie ein nasser Sack fiel er zu Boden. Maximus lachte hämisch. „Protestieren wollte er. Uns Einhalt gebieten... Unglaublich. Büßen wird dieser junge Lehrling für seine Dummheit!!!“ Der Magier holte unauffällig ein Seil aus einem Lagerraum und schnürte den Lehrling auf eine Tischplatte. Alei lag mit dem Rücke auf dem Tisch, seine beiden Hände waren unter der Platte zusammengeschnürt. In den Mund hatte Maximus ihm die Scavengerkeule gestopft. PropheT packte indessen die letzten silbernen Bestecke in den Sack. Mit schwerer Beute zogen die Schwarzmagier ein zweites Mal in das Labor von Maximus. Alles wurde in einem dunklen Eck hinter diversen Operrationstischen verstaut. Die zwei Priester verließen das Labor und Maximus murmelte eine Formel um die Türe seines Labors magisch zu verschließen. Für heute hatten die zwei Magier genug gesammelt. Jetzt mussten sie nur noch einen Käufer dafür finden, aber dass wird bis morgen warten können... Immerhin berechnet der Schatzdämon keine Zinsen... Zufrieden gingen beide auf ihre Zimmer. Der eine um noch einen kleinen Schluck zu trinken, bevor er ausschlief... Der andere um etwas zu meditieren... |
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15.07.2002, 11:35 | #233 | ||||||||||||
Shadow-of-Death Beiträge: 1.119 |
Das Zimmer war ruhig und nur das leise Schnarchen seiner Bewohner verriet das es hier Leben gab. Die schweren, schwarzen Vorhängen schlossen das Sonnenlicht aus und hüllten das Zimmer in Dunkelheit. Nur einzelne kleine Lichtstrahlen schafften es durch Ritze und Spalten neben den Vorhängen zu schlüpfen, so das die Dunkelheit nicht so durchdringend war. Das Zimmer war Viereckig und ziemlich groß. Neben den schon erwähnten Gardinen zierten Bilder mit merkwürdigen Wesen und alten Magiern den Raum. In der Mitte war ein großer Kronleuchter angebracht der voll mit frischen Kerzen bestückt war. Es gab sogar einen Kamin der aus gebranntem Lehm gebaut worden war. es war ein schönes Zimmer in dem zur Zeit drei Personen schliefen. Im ersten Bett welches am nächsten zur Tür aufgestellt war lag der junge Barbier des Sumpfes Scattie der meisterliche Schwertkämpfer stolzer Hoher Novize. Seine Glatze und die Waffen die neben ihm auf einem Stuhl lagen schimmerten leicht im hereinfallenden Sonnenlicht und verbreiteten einen leichten Schein der das Zimmer weiter erhellte. Seine kräftige Gestalt wurde von der Decke verhüllt die er sich bis zum Kinn hochgezogen hatte und so umklammert hielt als wäre es ein Stofftier oder etwas ähnliches.... Das nächste Bett war belegt von Artiefex, dem großgewachsenen Bruder des Sumpfes. Dem Mann der den bösen Magier zum Rückzug gezwungen hatte. Ein junger, blonder Sumpfler der wahrscheinlich noch viel leisten würde. Im Moment hatte er aber nur seine Decke komplett heruntergestrampelt und lag mit ausgebreiteten Armen auf dem Bett so das er es komplett ausfüllte. Seiner Kehle entrang sich ein leises Schnarchen welches aber die anderen Sumpfler im Raum nicht groß störte... Das dritte Bett gehörte zu Shadow. Dem ältesten der drei Freunde und Ladenbesitzer im Sumpf. Doch das Bett war leer. Die mächtige Gestalt des Hohen Novizen lag am Fußende des Bettes auf der Erde. Shadow hatte sich eine Decke genommen und sie auf dem Boden ausgebreitet da ihm die Matratze des Bettes zu weich erschienen war. Nun schlief er seelisch dahin. Sein gewaltiger Körper hatte sich zusammengezogen und instinktiv die Haltung eines Babys im Mutterleib angenommen. Die Decke unter der er lag hätte wahrscheinlich ansonsten auch gar nicht ausgereicht.... Plötzlich entfuhr der kehle des Faustkämpfers ein Grunzen und man konnte sehen wie sich die Muskelpakete an seinen Armen unter der Decke spannten. Seine Augenlider klappten auf und enthüllten zwei ausgeruhte, wachsame Augen die aber noch einen letzten Ausdruck von Verträumtheit erkennen ließen. Lautlos erhob sich die riesige, nackte Gestalt zu voller Größe und ging zu seinen Kleidern. Schnell und leise schlüpfte der große Faustkämpfer in seine schwarze Lederhose, warf sich sein Baumwollhemd und sein schwarzes Lederwams über die Schulter und verschwand lautlos aus dem Zimmer. Sein, in einer schwarzen Scheide steckende, Schwert ließ er hier. Ebenso wie seine Hohe Novizenrüstung. Er wusste er würde sie hier nicht brauchen. Ein letzter Fackelschein erleuchtete das Zimmer und übergab es dann wieder dem unheimlichen Halbdunkel und den sich leise im Wind bewegenden Vorhängen. Leise grunzte Artie weiter vor sich hin, rührte sich aber sonst überhaupt nicht, während Scattie begann vor sich hinzubrummeln und durch einen starken Traum sich hin und her zu bewegen... |
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15.07.2002, 22:22 | #234 | ||||||||||||
Alei Beiträge: 569 |
Alei zog und zerrte an seinen Fesseln, doch sie wollten nicht nachgeben, bis er schließlich aufgab. Er wußte nicht genau, was geschehen war, doch wenn er sich anstrengte, dann konnte er sich noch an einen stechenden Schmerz am Hinterkopf erinnern, dem die Dunkelheit gefolgt war. Als er sein Bewußtsein wiedergefunden hatte, war er hier festgebunden gewesen. Mitten auf einem Tisch im Refektorium lag er da, wahrscheinlich schon den ganzen Tag. Und bei seinem Glück war den ganzen Tag auch niemand gekommen, um etwas zu essen. Natürlich nicht. Da half wohl nur noch eins. "Hilfe! Ich bin hier im Refektorium an einen tisch gefesselt! Hört mich denn niemand?" Wahrscheinlich würde er mitten im Refektorium verdursten. Welch Wink des Schicksals. |
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15.07.2002, 22:28 | #235 | ||||||||||||
GlutaeusMaximus Beiträge: 4.745 |
Maximus war schon dreimal am Refektorium vorbeigeschlichen, aber bisher hatte Alei immer nur bewusstlos an die Decke gestarrt. Nun fing der Lehrling mit dem Hilfe-Schreien an. Der Priester lachte leise. Dann betrat er den Raum und ging auf den Tisch zu. Alei lag noch immer auf dem Rücken, beide Hände waren unter dem Tisch zusammengebunden. Ein wahrhaft köstlicher Anblick. Vor allem der fettige Mund. Maximus wunderte sich, wie der Lehrling es geschafft hatte die Scavengerkeule aus dem Mund zu bekommen. Mit seinem Schwert durchschlug er die Fesseln. Dann sprach er - natürlich äußerst geschockt und verwirrt - zu dem Lehrling: „Was ist mit euch passiert? Waren Diebe im Kastell? Wer hat euch gefesselt? |
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15.07.2002, 22:35 | #236 | ||||||||||||
Alei Beiträge: 569 |
Alei rieb sich die Handgelenke, die von dem Seil wundgescheuert waren und sah dann Maximus an. "Ich danke dir. Ich dachte schon, mich würde niemand mehr finden." Doch bei Maximus' Worten fuhr ein Blitz durch Alei. "Genau, es waren Diebe", sprach er aufgeregt, denn nun erinnerte er sich wieder. "Ich sah einen von ihnen, wie er das Silberbesteck aus dem Schrank klaute. Ich wollte ihn aufhalten, doch ein anderer schlug mich von hinten nieder. Als ich aufwachte, war ich so gefesselt, wie ihr mich gefunden habt." Alei ließ sich von einem Dämonen etwas Wasser bringen, denn sein Mund war sehr trocken nach der langen Zeit, die er bewegungsunfähig auf dem Tisch verbracht hatte. Schnell trank er das Wasser mit gierigen Schlucken und reichte dem Dämon danach das Glas zurück. "Entschuldigt mich, ich muß die Zeit wieder aufholen, die ich verloren habe. Ansonsten werde ich wohl nie ein großer Magier werden." |
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15.07.2002, 22:47 | #237 | ||||||||||||
GlutaeusMaximus Beiträge: 4.745 |
Maximus hatte einen Gedankenblitz, ein recht rares Phänomen in letzter Zeit. Warum wusste er auch nicht so genau, es kann sein, dass es sich dabei um eine Nebenwirkung der Medizin handelt. Er nahm sich vor, beim nächsten Mal Sador darauf anzusprechen. Zurück zum Gedankenblitz: „Ihr wollt die Magie Beliars studieren?“ - Alei nickte - „Da hab ich was für euch. Ich hab ein paar sehr seltene und mächtige Amulette aus den Kristallen anfertigen lassen. Die Kristalle haben der Monsterratte ihre unbeschreibbare Energie gegeben. Ich selbst trage ein solches Amulett und es gibt mir die geistige Klarheit und die Macht um effektiv Magie zu wirken.“ Maximus langte an seinen Hals und holte das Amulett aus dem Ausschnitt der Robe hervor. Der Kristall leuchtete grünlich. „Normalerweise würde ich zweihundert Erz für ein solches Amulett verlangen. Aber da ihr ja mein Patient seid und ich mich deshalb etwas wie euer Stiefvater fühle bin ich bereit euch das Amulett für einhundertzwanzig Erz zu überlassen. Was haltet ihr davon?“ |
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15.07.2002, 23:00 | #238 | ||||||||||||
Alei Beiträge: 569 |
Alei sah sich das Amulett neugierig an. Seit seiner "Umwandlung", wie er es nannte, wollte er die Magie des dunklen Herrschers erlernen. Warum, wußte er selbst nicht so genau. Vielleicht lag es daran, dass er nichts von der restlichen Kolonie wußte, außer dem, was ihm von den Magiern erzählt worden war. Vielleich lag es auch an seinem neuen Erscheinungsbild, dass ihn augenscheinlich von allen anderen Menschen unterschied und das wohl jeder in der Barriere abstoßend finden mußte, außer den Magiern. Menschen hatten die Angewohnheit, Unbekanntes als schlecht zu definieren. Bei den Anhängern Beliars jedoch war dies anders. Bei ihnen weckte alles Fremde Neugier und Aufmerksamkeit. Eigentlich war ihm jedoch auch egal, weshalb er dieses Interesse hegte. Viel wichtiger war, wie er es befriedigen konnte. Dieses Amulett bot eine gute Lösung hierfür. Mit viel Mühe löste der Lehrling seinen Blick von dem Amulett und sah Maximus unglücklich an. "Aber ich habe keine 120 Erz..." |
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15.07.2002, 23:09 | #239 | ||||||||||||
GlutaeusMaximus Beiträge: 4.745 |
Maximus musste grinsen. Der Blick in den Augen des Lehrlings verriet genug. Er war dem Bann der Kristalle verfallen. Der Priester hatte so gut wie gewonnen. „Macht euch keine Sorgen wegen der Bezahlung. Ihr bezahlt mir einfach wöchentlich zwanzig Erz. Sechs Wochen lang. Beginnend am nächsten Freitag. Bis dahin werdet ihr genug Erz verdienen können. Das ist doch ein gutes Angebot?“ Der Priester hielt Alei das Amulett vor den Kopf, bereit zum hereinschlüpfen... „Nehmt das Amulett an, ihr werdet es nicht bereuen. Und bei der Finanzierung werde ich euch mit Rat und Tat zur Seite stehen.“ |
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15.07.2002, 23:19 | #240 | ||||||||||||
Alei Beiträge: 569 |
Alei sah das Amulett an. 120 Erz... aber eigentlich sollte die Finanzierung doch kein Problem sein, wenn Maximus ihm half. Einen Moment zögerte er noch, dann nahm er das Amulett langsam in die Hände und legte es sich langsam um den Hals. Zunächst geschah nichts. Doch dann breitete sich in ihm etwas aus. Zuerst dachte er, es wäre die Macht, die das Amulett verlieh. Doch es war umgekehrt. Bosheit, Hinterlist und Argwohn hielten in seinen Gedanken Einzug und vergifteten diese. Alei wehrte sich mit aller Kraft, doch er hatte keine Chance. Sein Geist ging langsam unter, nur um nach kurzer Zeit entfremdet und boshaft zurückzukehren. Alei lächelte. Hier im Kastell gab es viel zu holen. Es würde nicht schwer sein, das Erz für das Amulett zu besorgen. Worüber hatte er sich eigentlich sorgen gemacht? Der Lehrling fühlte sich so, als könne er alles schaffen. Und zumindest war er im Moment zu allem fähig. "So lass uns beginnen, meine Schulden bei dir zu begleichen" Seine Stimme war leise und gedämpft, aber trotzdem klar verständlich. Sie war wie eine unausgesprochene Morddrohung. Man mußte sie nicht wirklich hören, um zu verstehen, was sie sagen wollte. |
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15.07.2002, 23:29 | #241 | ||||||||||||
GlutaeusMaximus Beiträge: 4.745 |
Ein böses Lachen entwich der Kehle des Priesters und schallte durch das Refektorium. Das musste er später Prophet berichten, der würde sich genauso freuen. Dann wandte er sich wieder an Alei: „So gefällt mir das mein Junge.“ Das eigentlich Alei der alte war vergaß Maximus in diesem Moment... „Ihr seid auf dem richtigen Weg. Wir werden noch viel zusammenarbeiten können... Doch jetzt muss ich mich um andere Dinge kümmern.“ „Wir werden in den nächsten Tagen eine Lieferung in ein anderes Lager machen müssen. Wahrscheinlich das neue Lager... Wir haben ein paar Waren, die wir mit möglichst viel Gewinn verkaufen möchten... Wenn ihr bis dahin auch ein paar Waren sammeln könntet wärt ihr schon einen Teil euerer Schuld los...“ Maximus verabschiedete sich von dem Lehrling mit einem eindeutigen Zwinkern im Gesicht und ging direkt in die Bibliothek... |
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15.07.2002, 23:57 | #242 | ||||||||||||
Alei Beiträge: 569 |
Alei grinste noch immer vor sich hin, als er das Refektorium verließ, um nach Beute zu suchen. Sein erstes Ziel war die Bibliothek. Hier ließ er Kerzenständer unter seiner Robe verschwinden, wann immer er sich sicher war, dass die Aufmerksamkeit des Schattendämonen gerade auf etwas anderes gelenkt war. Als er die Bibliothek wieder verließ hatte er fünf Kerzenständer aus Silber bei sich. Gar nicht schlecht für den Anfang. Der Lehrling brachte sie in sein Zimmer und verstaute sie dort gut in einem Sack. Sein nächstes Ziel waren die Lagerräume. Hier lag immer Zeug herum, dass niemand brauchte und das auch niemand vermissen würde. Hier lag alles drunter und drüber. Lange war wohl nicht mehr aufgeräumt worden. Aber das sollte ihm nur Recht sein. Wie sollte man in diesem Durcheinander feststellen, dass etwas fehlte? Schnell steckte er einige Kräuter ein, die in einer Truhe aufbewahrt wurden, deren Deckel schon lange nicht mehr in den Angeln saß. Sogar Spruchrollen fand er hier. Keine sonderlich mächtigen oder wertvollen, aber immerhin. Zwei Lichtspruchrollen und eine Schlafspruchrolle fanden unter seiner Robe ihren Platz. Mehr wollte er sich erst einmal nicht wagen. Dies würde für den Anfang auch genügen. Schnell begab er sich zurück in sein Zimmer, wobei er darauf achtete, dass ihn niemand sah. Als er dort war, warf er die Kräuter und die Rollen in den Sack und legte nach kurzem Überlegen auch die Flasche mit dem Königswasser hinein. Irgendein Dummkopf würde ihm sicher viel Erz dafür zahlen, wenn er es richtig anstellte. Dann legte er sich ins Bett. Morgen war auch noch ein Tag, und es gab noch viele Dinge im Kastell, die in seinem Sack Platz finden würden. |
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16.07.2002, 00:09 | #243 | ||||||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
Eine Gestalt näherte sich dem Kastell, das mittlerweile in tiefer Dunkelheit lag, ja geradezu Dunkelheit zu gebären schien. Seine schwarzen Mauern ragten in die Tiefe der Nacht und verschmolzen mit ihr. Dicke Wolken hatten sich über die Barriere gelegt. Nichtmal der Mond kam da hindurch. Dumak wars nur recht. Die Finsternis war schon immer seine Freundin gewesen. Und er wußte auch, warum sich manche davor fürchteten. Er war einer der Gründe dafür, wenn auch ein recht profaner. Mit Geistern und bösen Wesen hatte er nichts zu tun, obwohl, beim Gedanken an böse Wesen stockten seine Gedanken. Er korrigierte sich. Mit Geistern hatte er nichts zu tun, aber mit bösen Wesen schon, er war ja in den Augen mancher auch ein böses Wesen gewesen. Zumindest in den Augen derer, die sich nach dem Verlassen eines dunklen Hofes oder einer schlecht beleuchteten Spelunke plötzlich leichter fühlten. Ja, das war schon ein lustiges Leben gewesen, damals in der Hauptstadt. Urplötzlich ein stechender Schmerz. Dumak war gegen eine Mauer gerannt, die tiefschwarz mit der Nacht verschmolz. Er hatte das Kastell erreicht und war währenddessen in irgendwelche albernen Träumereien über seine Zeit vor der Barriere gefallen. Vorsichtig tastete er sich an der Wand entlang. So eine verdammte Scheiße. Jetzt taten ihm nicht nur seine gebrochenen Rippen weh, sondern auch noch die rechte Schulter. Verdammt! Tagelang hatte er sich vor Orks versteckt und dann an ihnen vorbeigeschlichen, Da war er hellwach gewesen und konzentriert. Und hier? Hier rannte er gegen eine Mauer. Er verfluchte sich innerlich. Nach einem Knick in der Mauer fand Dumak endlich den hohen Bogen des Tores. Er klopfte dröhnend gegen das Holz des Tores. "He! Jemand da?", rief er fragend in die dunkle Stille. Auf einmal wurde die Ruhe durch zwei seltsame Stimmen unterbrochen. |
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16.07.2002, 00:10 | #244 | ||||||||||||
tor zum kastell Beiträge: 108 |
"sie an, sie an. wir haben besuch." meinte das eine skelett. "oh, schau nur, er sieht ganz kränklich aus, vielleicht stirbt er ja bald und dann ersetzt er dich. das wäre schön." träumte der zweite knochenmann. "was? du willst mich loswerden?" voller entrüstung kamen die worte von irgendwoher aus dem schädel. "ja, du bist nämlich vollkommen langweilig. ich brauch mal wieder einen neuen gesprächspartner." "ha! langweilig? du weißt ja gar nicht, was langeweile ist. wenn ich nicht glücklicherweise schon tot wäre, ich wäre schon längst vor langeweile gestorben, bei deinem nutzlosen redeschwall, du bist der wahre meister der langeweile." "ja und du wirst es mit dem meister noch lange aushalten müssen. muahahaha." meckernd erklang das gelächter. "oh." |
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16.07.2002, 00:12 | #245 | ||||||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
"He, was soll das? Laßt mich nicht mit diesen Irren allein. Laßt mich rein." Das war ja der reinste Psychoterror. Die beiden waren früher sicher Inquisitoren gewesen oder Folterknechte, die besten ihres Fachs. Doch Dumak mußte nicht länger mit den unheimlichen Gesellen aushalten, das Tor öffnete sich plötzlich und trennte die beiden Zankhähne fürs erste voneinander, indem es nach innen aufschwang und so den Weg für den Buddler freigab. Dumak trat ein und war wieder in Dunkelheit gefangen. Diesmal eine andere Art von Dunkelheit. Eine Gestalt kam auf ihn zu und er rief "Heda, könnt ihr mir helfen? Einen Heilttrank brauche ich. Schnell." Dumak wollte keine Zeit mit nutzlosem Gerede verschwenden. Rippen und Schulter taten weh. |
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16.07.2002, 00:14 | #246 | ||||||||||||
Don-Esteban Beiträge: 9.734 |
Beim tiefsten Höllenpfuhl, warum nur mußte gerade immer, wenn der Don am Eingang vorbeikam, um in die Bibliothek zu gehen, Fremde auftauchen und ihn als Empfangasdame mißbrauchen? Dementsprechend klang auch seine Begrüßung: "Was wollt Ihr? Sagt schnell, meine Zeit ist kostbar und grundsätzlich zu knapp bemessen. Also sprecht." Erst jetzt sah der Magier, daß es sich um einen Buddler oder etwas ähnliches handeln mußte. Komischerweise stand er recht frech da, nicht so unterwürfig, die Mütze verlegen in der Hand hin und her drehend, wie die Buddler sonst. Ein unsymphatischer Kerl, schien es, aufsässig und frech klang es, als er seine Bitte äußerte. Fast, als ob er damit rechnete, daß ihm unverzüglich geholfen werden würde. "Einen Heiltrank also? Den mußt du dir schon verdienen. Überleg dir, was du zu geben bereit bist, ich werde, um der Höflichkeit genüge zu tun, einen Trank aus meinem Labor holen gehen." Unwirsch dreht sich der Magier um und ließ den ungebetenen Gast in der Eingangshalle stehen. Am Labor angekommen öffnete er mit geübten Bewegungen und gemurmelten Worten die Tür und erbleichte vor Schreck, doch die Wut färbte sein Gesicht sogleich wieder rot. Wer hatte dies verbrochen. Sein Labor! Sein ein und alles! Verwüstet, alles aus den Regalen gerissen und irgendwie wirkte es auch so leer. die Ursache dafür war schnell gefunden. Es fehlten wichtige Werkzeuge, wertvolle Apparaturen, seltene Bücher und auch gefährliche Essenzen. Wer hatte es gewagt, in das Labor des höchsten Magiers einzudringen? Wer hatte sich diese Ungeheuerlichkeit erlaubt? Auf dem Boden die Reste eines Experiments, zerstört und verstreut, Schimmel hatte sich gebildet. Eine dicke Schicht, die typische Färbung für ein bestimmtes Alter war deutlich zu sehen. Wo waren die Steine? Die grünen Steine? Wie sollte er jetzt die restlichen sechs Amulette herstellen? Ein dämon kam heran und gab auf dem üblichen Wege eine Botschaft an den Don weiter. "Gut, ich werde nach ihm sehen. Wer fand ihn? PriopheT Ich werde wohl auch ihn befragen müssen." Der Dämon gab ihm außerdem einen Zettel. "Ah, Nathanos Erkundigungen." Er las schweigend die Botschaft des Magiers und steckte den Zettel dann ein. Schon wollte er den entweihten Raum verlassen, da fiel ihm ein glänzendes Ding auf. Er bückte sich. Ein Knopf, golden, mit einem Greifen drauf. Mit den für magisches Versiegeln üblichwen Bewegungen und Sprüchen verschloß er das Labor. Wie konnte der dreiste dieb nur seinen bisherigen Schloßcode knacken? Es war zwar kein magisches versiegeln gewesen, doch funktionierte der Schließmechanismus bei einigen Räumen im Kastell mit Passworten und einer bestimmten Reihnefolge von Berührungen. Besonders die gefährlicheren Kammern waren so vor unerfahrenen Magiern gesichert. Zu ihrem eigenen Schutz. Auf dem Weg zurück kam dem Don eine Idee. Es war Zeit, wieder jemanden für sich zu benutzen. Bei dem merkwürdigen Buddler angekommen, sagte er zu ihm. "Ich hab es mir anders überlegt. Du bekommst deinen Heiltrank. Doch zuerst mußt du etwas für mich tun. Geh nach Drakia und spioniere dort für mich. Finde heraus, wie es dort wirklich um die Sicherheit bestellt ist. Dort soll ein Herzog eingefallen sein und alles unter seine Kontrolle gebracht haben. Also schau es dir an und berichte mir dann, was du herausgefunden hast. Achte besonders auf den abseits stehenden Turm. Ich erwarte einen detaillierten Bericht, keine Ausflüchte. Ich könnte sonst sehr verärgert reagieren. Hast du mich verstanden? Sehr verärgert. Und das willst du nicht, glaube mir, das willst du ganz und gar nicht." Die Hakennase des Don war ganz dicht am Gesicht des Buddlers angekommen. Merkwürdig, der roch weder nach Dreck, noch nach alkohol. Es schien wirklich kein normaler, harmloser, leicht zu durchschauender Buddler zu sein. Ein Grund mehr, mißtrauisch zu sein. "Zusätzlich bekommst du 200 Erz von mir, wenn du wieder auftauchst und mir Zeitung bringst." Der Don schätzte diesen Mann als geldgierig ein, das Funkeln in den Augen, daß hin und wieder aufblitzte, sprach eine deutliche Sprache. |
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16.07.2002, 00:15 | #247 | ||||||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
Dumak nickte. "Ich habe verstanden." Was sollte er auch sonst machen? Diese Magier waren ja noch raffgieriger, als er. Umsonst gabs hier wohl nichts. Und dauernd diese unheimlichen Schauer, die ihm über den Rücken krochen. Ob das wegen der Dämonen war? Gesehen hatte er zwar keinen aber man erzählte sich so Sachen. Also nach Drakia. Mit gebrochener Rippe und verstauchter Schulter. "Ich werde hingehen und mir die Sache ansehen. Danach werde ich wiederkommen und Bericht erstatten", leierte Dumak herunter. Diesem Magier war nicht zu trauen, aber 200 Erz waren nicht zu verachten. "Wie wärs mit einem Vorsch..." Das Funkeln in den Augen des Schwarzgewandeten und die Zornesfalte senkrecht über der Nasenwurzel sprachen eine so deutliche Sprache, daß Dumak den Rest des Satzes verschluckte. "Ich gehe. Gehabt Euch wohl. Ich finde alleine raus." Damit verschwand Dumak. Das Tor ließ ihn ohne irgendwelche Spielchen passieren. |
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16.07.2002, 00:16 | #248 | ||||||||||||
Don-Esteban Beiträge: 9.734 |
Don-Esteban wandte sich dem nächsten Problem zu. Der Einbrecher., TheRock. Der mußte neu im Kastell sein. Gehört hatte er noch nicht von ihm. Und dann schon ein derartiges Sakrileg begangen und das heiligste des Kastelloberhaupts besudelt. Das würde eine schlimme Nacht für den Missetäter werden. Und eine schöne für den Don... Er lächelte ein wenig, als er die Stufen zu den Gefangenenzellen hinunter ging und einen Dämonen nach TheRock fragte, der ihm sofort voran schwebte und ihn so zu der richtigen Zelle führte. "Öffnen!" So geschah es. Der Hohepriester trat ein. In einer Ecke stand ein junger Mann. Ruhig, gefaßt. "Du bist also der Missetäter, der mein Labor verwüstet hat. Interessant. Ich glaube, ich werde mich heute Nacht intensiver mit dir beschäftigen." Don-Esteban lächelte. Dann ließ er sich einen Stuhl bringen und setzte sich, die Robe strich er glatt und achtete darauf, daß sie in ordentlichen Falten herabfiel. "Du bist also dabei erwischt worden, wie du das Labor verwüstet hast?" Der Gefangene schüttelte den Kopf. "Nicht? Du mußt keine Angst haben. Ich verstehe das. Es war sicher eine Art innerer Drang. Ich werde dich davon heilen. Es wird vielleicht weh tun, aber am Ende wirst du mir dafür dankbar sein." Der Magier wirkte so freundlich, wie es nur ging. Er strahlte Zuversicht und Verständnis aus. Doch TheRock blieb in der Ecke stehen, scheu und stumm. "Wann bist du ins Labor eingebrochen. Jetzt sag es, du hast keine Strafe zu erwarten." In einer Geste des Vertrauens öffnete der Don die Arme und schaute den Lehrling an. "Vor drei Tagen." Der Magier stutzte. "Vor drei Tagen? Nicht länger?" Das war schade. Enttäuscht packte der Don Beliars Hauch wieder weg. Er hatte den Gefangenen ein bisschen lähmen wollen, damit er ihn einer geneuen Leibesvisitation durch die Dämonen unterziehen könnte, doch leider schien das jetzt unnütz zu sein. Der Schimmel auf dem zerstörten Experiment war älter. Definitiv älter. Die Färbung der Sporen zeigte es. Sie waren schon reif. Das würden sie nie in drei Tagen schaffen. Gedanken verloren spielte er mit dem Knopf in seienr Tasche. Der Knopf. Unauffällig musterte er die Robe des Lehrlings. Dort unten, etwas abseits von den restlichen Knöpfen war noch einer aufgenäht. "Wozu dient dieser Knopf?" fragte er interessiert. Der Gefangene zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht, er ist mir bis jetzt nie aufgefallen." Das gleiche Motiv wie auf dem im Labor gefundenen. Und doch ein anderes, als der Rest an der Robe. War der Lehrling nach der Verwüstung noch einmal zurückgekehrt? Tage später, dem Schimmel nach zu urteilen? Dies war höchst merkwürdig und auch eher unwahrscheinlich. "Du bist bis auf weiteres frei. Doch verlasse das Kastell nicht. Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen. Der Beweis deiner Unschuld steht noch aus. Der deiner Schuld allerdings auch noch." Damit stand der Don auf, drehte sich um und verließ die Zelle. Die Tür blieb offen, der Gefangene konnte gehen. Vorläufig. |
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16.07.2002, 00:48 | #249 | ||||||||||||
GlutaeusMaximus Beiträge: 4.745 |
Maximus war dem Don in den Keller gefolgt. Vorsichtig hatte er sich lautlos von Schatten zu Schatten bewegt. Die ganze Vernehmung hatte der Priester aus einem dunklen Eck belauscht. Gesehen hatte er nichts, aber das war auch nicht nötig... Der Don ist nicht auf den Trick mit dem Knopf hereingefallen. Wir hätten das ganze besser vorbereiten sollen. So ein Mist. Aber für solche Gedanken war es zu spät. Maximus wartete still in seiner Ecke, bis der Don und dann eine Weile nach ihm der freie Rock durch die Gänge wanderten. Maximus folgte ihnen mit genügend Abstand und schlich sich in den zweiten Stock. Dann ging der Priester auf das Zimmer von PropheT, um ihm Bericht zu erstatten. Das war nicht so leicht, PropheT war gerade in einer äußerst labilen Situation. Eine, aus der man ihn nur mit äußerster Geduld und viel Fingerspitzengefühl holen konnte. Ein einziger Fehler konnte tagelange Depressionen oder Wutausbrüche hervorrufen. PropheT saß im Schneidersitz auf dem Tisch und hielt die Wasserpfeife fest umklammert. Der leere Blick wies auf eine stundenlange Vorarbeit hin. Maximus nahm ihm ganz vorsichtig die Wasserpfeife aus der Hand und stellte sie auf den Boden. Dann öffnete er die Fenster und fächerte PropheT frische Luft zu. Dieser hatte indessen mit einem seltsamen Singsang begonnen. Fremdländische Formeln rauschten über seine Lippen und erzeugten in dem Kopf von Maximus eigenartige Bilder von Palmen, leicht bekleideten Frauen und Sand... Der Priester musste sich und seinen Kollegen aus den Fängen dieser seltsamen Magie befreien. Mit letzter Willenskraft drückte er PropheT die Hand auf den Mund, so dass dieser verstummen musste. Die Ruhe sorgte für eine plötzliche Klarheit in Maximus Kopf. Er griff nach einem kleinen Wasserbottich und schüttete PropheT den Inhalt über den Kopf... |
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16.07.2002, 01:00 | #250 | ||||||||||||
PropheT Beiträge: 3.117 |
"Ah, sei gegrüßt der Wellengang ist heute ziemlich hoch, schau mal, diese neue Pfeife hab ich von einem Novizen bekommen, dem ich einen meiner Schuldscheine verkauft habe, Glas so grün wie das Meer..schau doch" erwiderte der Priester mit einm glasigen Blick und einem breiten Grinsen auf seinen Lippen, während er sich das Wasser aus dem Gesicht strich. Noch immer blickte PropheT den Priester an und fragte sich warum Maximus keines diese Holzbretter dabei hatte, mit denen man über das Wasser gleiten konnte, welche der Magier er kürzlich im Innenhof entwickelt hatte. Er nannte das ganze kurz und schmerzlos einfach Wellenbrett© . |
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