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> Rollenspiel [GM]Der Tempel des Sumpflagers |
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13.11.2002, 22:19 | #51 | ||||||
stressi Beiträge: 1.158 |
Ein Baal war zu Stressi gekommen, der jetzt schon eine ganze Woche über den Büchern saß und Zaubersprüche lernte. Etwas mürrisch sah er auf und ließ sich nicht grad gern aus seiner Lektüre reißen. Irgendwie war das Leben im Tempel stressiger als er dachte. Nicht nur, dass sein Bruder Gabriel ihn ständig belästigte, sprich beklaute, jetzt konnte er nicht mal ungestört lernen. Erst als er den namen Dumak hörte klingelte es bei ihm. Die Rüstung! Die würde einen schönen Batzen Erz bringen. Da konnte man die Meditation schon mal unterbrechen. Stressi holte die Rüstung aus der Truhe und verließ mit ihr den Tempel. |
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14.11.2002, 12:38 | #52 | ||||||
stressi Beiträge: 1.158 |
Stressi saß wieder über den Büchern. Ein Baal hatte ihm einiges von Hundder gebracht und ihm aufgetragen, die Sachen gründlich durchzuarbeiten. Am einfachsten war die Sturmfaust gewesen. Die beruhte auf dem gleichen Prinzip wie die Windfaust, nur dass sie ungleich stärker war. Die Kraft dieser Magie hatte er ja schon einmal bei Champ beobachten können, als der die Boote damit auf das Wasser geblasen hatte. Großes Entzücken rief bei Stressi die Magie der Kontrolle hervor. Das war ja ein toller Zauber und das war ein sehr gefährlicher Spruch. Damit konnte man spielend Menschen kontrollieren. Das blöde war nur, dass man sich während des Spruches so sehr auf den anderen konzentrieren musste, dass man sich selbst weder bewegen noch beschützen konnte. Den Telekinesespruch konnte man ebenfalls sehr gut gebrauchen. Sobald Stressi die entsprechende Rune hatte, würde er mit Sicherheit nie wieder etwas schweres tragen. Hoffentlich schlauchte der Spruch nicht zu sehr und ließ sich lange genug aufrechterhalten. Nicht dass im falschen Moment die Sachen dann doch auf der Erde lagen. Pyrokenese war ein wundervoller offensiver Angriffszauber, der äußerst angenehm war, da er offensichtlich nicht so blutig war, wie andere Angriffszauber. man würde ihn also wohl anwenden können, ohne dass die Möbel verschmutzten oder der Teppich eingesaut würde. Stressi brannte darauf, die Sprüche in der Realität ausprobieren zu können. Hoffentlich war es bald so weit. |
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15.11.2002, 12:22 | #53 | ||||||
stressi Beiträge: 1.158 |
Wieder einmal hing Stressi vor der Tür in den hinteren Teil des Tempels herum. Die Tür ließ sich noch immer einfach nicht öffnen. Die vorbeilaufenden Baals hatten nur mitleidige Blicke für stressi, wenn der immer und immer wieder die Tür untersuchte. Nach eingehendem Studium der Muster auf der Tür hatte er entdeckt, dass es hier ein Rätsel zu lösen galt. Wenn er dieses lösen könnte, dann wäre der Weg in die hinteren Räume frei. Dann könnte er Hundder persönlich auf den Pelz rücken und von ihm die Prüfung und die Runen fordern. |
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15.11.2002, 13:19 | #54 | ||||||
stressi Beiträge: 1.158 |
Das Bild bestand aus vier Symbolen und einem Wust von Zeichenfragmenten. Hinter den vier Symbolen befand sich ein Feld, auf dem man offensichtlich ein fünftes Element formen sollte. Das würde dann sehr wahrscheinlich diese blöde Tür endlich öffnen. Jetzt fehlte nur noch ein Geistesblitz. |
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22.11.2002, 19:57 | #55 | ||||||
stressi Beiträge: 1.158 |
Stressi stand wieder vor der Tür. Den entscheidenden Geistesblitz hatte er in der Taverne nach dem 5. Krug Bier gehabt. Natürlich waren hier zwei Fünfen gefragt, die sich gegenseitig ansahen. Denn alle anderen Symbole bestanden auch nur aus Zahlen, die sich gegenseitig in die Augen sahen. "Also sehr schwer ist das Rätsel ja nicht gerade. Wenn die Tür zuverlässig geschützt werden soll, dann muss man sich schon was Schwereres einfallen lassen." Stressi schob auf der schweren Tür aus den Fragmenten die zwei Fünfen zusammen und dann konnte er endlich die Tür öffnen. "Hallo Hundder, ich bin da! Ich stelle mich der Prüfung und jetzt kannst du dich nicht mehr vor mir verbergen. Ich hab die Tür zum hinteren Tempelteil aufbekommen, wie du vielleicht gerade hören kannst!" Und da war er auch schon! Hundder sah nur aus einer angelehnten Tür auf den Gang, auf dem Stressi grad stand und meinte, er solle hier nicht rumschreien. Wenn er die Tür aufbekommen hätte, dann wär das schon in Ordnung. Diese Tür würde sich nur für Baals der gehobenen Magie öffnen und wenn er die Tür aufbekommen hätte, dann wäre er wohl so ein großartiger Baal, der sich in der Magie des Schläfers komplex auskenne. Er solle es sich gut gehen lassen und ihn jetzt in Ruhe lassen. "Ist ja in Ordnung. Ich bin ja schon still. Also bin ich jetzt ein hoher Baal?" Hundder grinste und meinte, dass man wohl nicht dadurch zum hohen Baal würde, dass man ein paar Zaubertricks beherrsche. Dieser Rang sei nur den wahren Gläubigen vorbehalten und davon sei er wohl noch ein ganzes Stück entfernt. Aber er könne sich immerhin jetzt im Allerheiligsten aufhalten und sich wirklich großartig vorkommen. Das wäre ja wohl auch schon was. "Na gut, dann will ich mich erst mal damit zufrieden geben." Stressi beschloss, jetzt erst mal Hundder in Ruhe zu lassen und selbst in aller Ruhe den inneren Tempel zu erforschen. |
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24.11.2002, 18:22 | #56 | ||||||
stressi Beiträge: 1.158 |
Die hinteren Teile des Tempels waren ja noch geheimnisvoller als der vordere Teil. Wie schon mal schritt er wieder den ganzen Raum an einer Wand ab und ging erst einmal links herum bis er wieder an der Tür war, durch die er den Raum betreten hatte. Es war ein großer Kuppelsaal mit einem umlaufenden Wandelgang, von dem zahlreiche Nischen und Türen abzweigten. Auch hier waren die Wände über und über mit geheimnisvollen Zeichen bedeckt und außerdem hingen überall von der Decke geknüpfte und gebastelte Gebilde herunter, die mit Inschriften, Federn, Blättern, Metallteilen und Holzstäbchen geschmückt waren. All diese Gebilde hingen an feinen Fäden, so dass sie in ständiger Bewegung waren. Wenn Stressi dagegen stieß, erzeugten einige dieser Gebilde geheimnisvolle Melodien und dagegen stieß man andauernd. Diese Gebilde, die Stressi kurzerhand Mobiles nannte, weil sie sich ständig irgendwie bewegten, hingen alle bis in Brusthöhe von der Decke herab, man stieß also zwangsläufig dagegen. Der ganze Raum war über und über voll davon, so dass man die Dimension und die Einrichtung des Kuppelsaals gar nicht absehen konnte. Hier konnte man sich ohne weiteres verstecken und würde so schnell zwischen all den Mobiles nicht gefunden werden. Und keines der beweglichen Kunstwerke glich dem anderen. Jedes war unterschiedlich, aber ein Sinn war nicht zu erkennen. Es waren wunderschöne Gebilde dabei und auch erschreckende, Bunte und Leichte und Schwarze und Schwere. Bei der Betrachtung einiger dieser Kunstwerke musste man lächeln, bei Anderen begann man sich zu fürchten. Andere wiederum stimmten einen traurig, Dritte versetzten einen in übermütige Stimmung. Einen Sinn konnte Stressi nicht entdecken, aber es sah auf jeden Fall toll aus und interessant. Meist hatten die Gebilde als Kern einen umflochtenen Ring, der von zahlreichen Schnüren durchwoben war. Und immer war darin etwas Seltsames und Schönes eingeflochten, fast immer Federn, oft auch Muscheln, Pflanzenteile und Perlen; durchbohrte Steine und durchlöcherte Hölzer entlockten den schwingenden Gebilden geheimnisvolle oder melancholische Töne |
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24.11.2002, 22:49 | #57 | ||||||
stressi Beiträge: 1.158 |
Stressi ging staunend durch diese seltsamen Vorhänge und konnte sich nicht sattsehn an den geheimnisvollen Kunstwerken. Wozu dienten die wohl? Immer wieder musste er sie befühlen und jedes Mal war es, als wollte in seinem Kopf eine Geschichte entstehen, die sich in seinem Gehirn festsetzen wollte. Und jedes Mal ließ er erschrocken los. Erst mal wollte er mit irgend jemandem sprechen und wissen, wozu die Dinger dienten. Nicht, dass er irgendetwas Böses erwartete im Tempel seines Gottes, aber er wollte schon vorbereitet sein. Nur war weit und breit kein Baal zu sehen. Wohnte Hundder hier etwa allein? Plötzlich sah er einen seltsamen Nebel, der sich durch die Mobiles wand und vor ihm innehielt. Was war das denn? Ein Geist? |
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24.11.2002, 23:08 | #58 | ||||||
Traumgeist Beiträge: 31 |
Dieser geheimnisvolle Nebel nahm direkt vor dem Baal eine seltsame halbdurchsichtige Form an, bis so etwas wie eine Gestalt zu erkennen war. "Du willst wissen wo du bist? Und was das ist, was dich umgibt? Und sicher willst du wissen, wer hier zu dir spricht? Ich bin ein Traumgeist und das, was dich umgibt sind Traumfänger. Du bist im Tempel des Schläfers! Was hattest du erwartet hier zu finden? Traumfänger sollen den Menschen bestimmte Träume bringen oder von ihnen fernhalten, je nachdem. Willst du die Geschichte der Traumfänger hören?" Der Traumgeist "sah" Stressi freundlich an. Vor langer, langer Zeit waren Menschen in schrecklicher Not. Wohl führten sie ein gutes gottestfürchtiges Leben, aber ihre Nächte waren von schrecklichen Träumen und Visionen erfüllt. Der Frömmste ging in die Berge, um bei Innos Hilfe zu erflehen. Er suchte ein zeichen seines Gottes um mit ihm zu reden. Eines Tages saß er auf einem offenen, mit hohem Gras bestandenem Feld, rauchte dabei und lauschte dem Flüstern des Windes. "Ich kann dir helfen", hörte er. "Wer sprach zu mir?" fragte der Vater. Als er um sich sah, bemerkte er eine große Spinne, die auf einem Grashalm saß. "Ich bin es, die dich angerufen hat. Ich habe eine Antwort auf deine Gebete. Ich will dich meine Medizin lehren. Die Verwirrungen in eurem Leben kommen nicht aus euch selbst, denn ihr führt ein gutes, frommes Leben. Aber die bösen Geister der Nacht um euch herum, die nicht in Harmonie leben, möchten, dass ihr zu Grunde geht. Es sind böse Geister, dem Chaos entstammend, die euch während des Schlafes heimsuchen." Während die Spinne dem Frommen das alles sagte, war sie geschäftig, zog zwei Grashalme zueinander und band sie mit Spinnweb zusammen. "Du musst mir jetzt bestimmte Dinge bringen, damit ich dir helfen kann", sagte die Spinne. Der Mann ging fort und brachte, als er zurück kam die Dinge mit, die die Spinne erbeten hatte. Zuerst legte er die Adlerfeder in das Gewebe. "Diese Feder bedeutet die Luft und die Geister der Lüfte", sagte die Spinne. "Als nächstes soll der Stein in das Gewebe gebracht werden, dieser Stein bedeutet den Geist der Erde. Dann lege die Muschel in das Gewebe, diese Muschel bedeutet den Geist des Meeres. Zum Schluss lege die Perlenschnur in das Gewebe. Diese Perlen wurden im Feuer gebildet und bedeuten die Geister des Feuers. Nun nimm diesen Fänger der Träume, der die Kräfte von Erde, Wind, Feuer und Wasser in sich trägt. Hänge ihn über dein Bett und du wirst gut ruhen. Weil friedliche Geister sich in einer geraden Linie fortbewegen, werden sie in den Träumen zu dir kommen können. Aber die Geister chaotischen Ursprungs können auf gerader Linie nicht vorankommen und werden in dem Gewebe eingefangen, wo sie festgehalten werden, bis die Strahlen der Sonne sie verbrennen." "Das ist die Geschichte. So sind die Traumfänger entstanden. Willst du noch mehr lernen? Dann komm mit mir." |
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25.11.2002, 06:23 | #59 | ||||||
stressi Beiträge: 1.158 |
Stressi hatte der wunderschönen Erzählung gelauscht und betrachtete nun die Traumfänger mit ganz neuen Augen. Alle hatten die Elemente in sich, aber einige nur ein oder zwei davon, in anderen befanden sich noch andere Materialien oder Wirkstoffe. Oft waren getrocknete Blumen eingeflochten aber immer Federn. Die Traumfänger, die Töne von sich gaben weil irgendwelche druchlöcherten Teile eingewoben waren, interessierten ihn besonders. "Sollen diese Teile mit Flöten und klingenden Steinen böse Geister fernhalten?" |
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25.11.2002, 06:29 | #60 | ||||||
Traumgeist Beiträge: 31 |
"Das hast du schon ganz richtig beobachtet. Diese klingenden Steine und die Flöten und Zimbeln, oder auch andere Klanghölzer sollen böse Geister fernhalten. Aber manchmal sollen sie auch bestimmte Träume herbeilocken. Es gibt doch oft im Leben der Menschen Situationen, in denen man ein bestimmtes Ereignis herbeirufen will. Das kann man ganz gut über den Traum machen. Es gibt eben zweierlei Arten von Traumfängern. Einmal die, die der Abwehr dienen und die bösen Geister fernhalten sollen und zum anderen die, die dem Menschen einen ganz bestimmten Traum einfangen sollen. Träume sind ja oft Botschaften der Götter und wenn du eine Botschaft empfangen und verstanden hast, dann kannst du in der Gewissheit handeln, dass du die Götter auf deiner Seite hast. Darum gibt es eben auch Traumfänger für bestimmte Träume." |
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25.11.2002, 06:30 | #61 | ||||||
stressi Beiträge: 1.158 |
"Und woher weiß ich, welchen Traumfänger ich wann verwenden soll?" |
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25.11.2002, 06:46 | #62 | ||||||
Traumgeist Beiträge: 31 |
"Willst du denn mit Traumfängern arbeiten können? Interessiert dich das? Dann werde ich es dich lehren, wenn du möchtest. Ich suche schon lange wieder einen Menschen, den ich in die Geheimnisse der Traumdeutung einweisen kann. Es ist Jahrhunderte her, dass sich jemand für diese alten Künste interessierte. Ich glaub sogar, der letze war kein Mensch sondern ein Ork, den ich unterwiesen habe. Ich würde mich freuen, wenn dich das interessiert. Du kannst sicher sein, wenn ich dir alles gezeigt habe, was ich über Träume weiß, dann kannst du segensreich unter den Menschen wirken. Du wirst genauso weise und hilfreich sein, wie unsere Spinnen, die uns lehrten, wie man Träume einfangen kann. Ehre die Spinnen und behüte sie, sie sind oft verkannt und leider fürchten viele Menschen sie. Das ist eine Furcht, die die bösen Geister den Menschen ins Herz gepflanzt haben, weil sie Spinnen hassen. Es war die einzige Möglichkeit, sich an den Verrätern des Traumzaubers zu rächen. Die bösen Geister haben dem Menschen dazu gebracht, Spinnen zu hassen, sich vor ihnen zu ekeln und sie zu verfolgen, wo immer sie sie sehen. Wir ehren und behüten sie. Sie sind die wahren Traumbewahrer, die Schöpfer der Traumfänger. Komm mit mir in die unterirdischen Gewölbe des Tempels. Du wirst lernen und du wirst erkennen." Der Traumgeist winkte Stressi zu und der Baal durch unbezwingbare Neugier getrieben folgte dem Traumgeist in die Kellergewölbe zu den Spinnen, die dort seit Jahrhunderten lebten. |
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25.11.2002, 13:55 | #63 | ||||||
stressi Beiträge: 1.158 |
Stressi folgte dem Traumgeist und teilte mit den Händen die vor ihm liegenden Traumfänger, damit er hindurch konnte, ohne diese zu beschädigen. der Traumgeist hatte es da einfacher, er glitt einfach durch die Teile hindurch. "Wie kann ich denn aber die Träume anderer Menschen sehen? Manchmal wissen die Leute doch nicht mehr, was sie geträumt haben. Sie fühlen sich nur nicht gut und wissen nicht mal, dass es möglicherweise an einem Traum lag." |
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25.11.2002, 13:59 | #64 | ||||||
Traumgeist Beiträge: 31 |
"Gerade das werde ich dir ja zeigen. Natürlich musst du wissen, was du tust, damit du den richtigen Traumfänger herstellen kannst. Ich werde dich lehren, wie man Träume liest und sie richtig deutet. Wenn du empfänglich für meine Unterweisungen bist, dann wirst du ein bedeutender Traumdeuter werden und die Menschen werden dich preisen. Wichtig ist, dass du die nötige Sensibilität dafür entwickelst. Dafür werde ich dich in einen Schlaf versetzen und dort werde ich dir zeigen, was du wissen musst." Die beiden waren jetzt in einem kleinen Raum angekommen, in dem sich nichts weiter befand, als eine breite Liege. "Leg dich hier hin und schließ die Augen. Ich werde dich dann in meine Realität holen, in die Welt der Träume." |
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25.11.2002, 14:01 | #65 | ||||||
stressi Beiträge: 1.158 |
Stressi tat, was der Traumgeist ihm aufgetragen hatte. Er legte sich auf die Liege und schloss die Augen. Der Traumgeist legte ihm eine Hand auf die Augen und die andere Hand auf das Herz und Stressi schlief ein. |
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27.11.2002, 07:07 | #66 | ||||||
Traumgeist Beiträge: 31 |
Der Traumgeist setzte sich zu dem Baal und legte ihm die Hände auf den Kopf. Ganz sanft umschloss das, was wie Finger aussah den Schädel und dann verband sich der Traumgeist mit Stressi und schenkte ihm sein Wissen und seine Geschichten. Im Schlaf und im Traum würde Stressi die Welt der Träume entdecken und die Welt der Traumdeutung. Und dann würde er auch wissen, was es mit den Traumfängern und deren Herstellung auf sich hatte. |
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27.11.2002, 07:37 | #67 | ||||||
stressi Beiträge: 1.158 |
stressi träumte von seiner verbündeten: In Hypäpa, einer kleinen Stadt Lydiens, lebte einst die junge Frau Arachne. Trotz ihrer niederen Herkunft pries man sie im ganzen Land für ihre einzigartigen Webarbeiten. Arachne, selbst sehr überzeugt von sich, prahlte stets, gar eine bessere Weberin als Athena, die Göttin der Künste, zu sein. Als Athena von der maßlosen Angeberei Arachnes erfuhr, machte sie sich erzürnt auf den Weg, sie aufzusuchen. In der Gestalt eines alten Mütterleins betrat sie ihre Behausung, inspizierte ihre Arbeiten und lobte sie dafür: "Sehr schön, sehr schön! Du bist wahrlich die Geschickteste unter den Menschen. Doch höre meinen Rat als weise Alte, lege dich nicht mit den Göttern an, bleibe auf dem Teppich, denn von ihnen hast du das Weben gelernt." Arachne wurde böse: "Alte Frau, hast wohl nicht mehr alle Tassen im Schrank, was? Ich bin und bleibe die allerbeste Weberin! Wenn die Götter ein Problem damit haben, dann sollen sie doch herkommen und sich mit mir in einem Webduell messen! Sollte ich verlieren, lasse ich sämtliche Strafen über mich ergehen, ha!" Da verwandelte sich die Alte in ihre wahre Gestalt Athena zurück: "Gut, ich nehme die Herausforderung an. Der Wettkampf soll sofort beginnen!" Arachne blieb unbeeindruckt und verzog keine Miene. Die beiden bauten sich ihre Webstühle auf, Arachne in der einen Ecke, Athena in der gegenüberliegenden. Rücken an Rücken begannen sie ihre Arbeit. Sie schufteten zwei Tage lang ohne Unterbrechung. Erschöpft und müde konnte Athena schließlich einen riesigen Wandbehang vorweisen, der kunstvoll und wunderschön die Götter des Olymps huldigte. Da war der Gott Zeus, heilig und ehrwürdig. Der Meeresgott Poseidon, der stolz seinen Dreizack schwang. Und auch Athena selbst war zu sehen, wie sie in voller Rüstung grazil ihren Speer in den Boden rammte. Die sich inzwischen zahlreich versammelten Zuschauer, die sich den Wettkampf unter keinen Umständen entgehen lassen wollten, zeigten sich schwer beeindruckt von dem Werk und applaudierten der Göttin. Jetzt war Arachne dran, ihren Wandbehang vorzuzeigen. Das tat sie mit einem müden Lächeln im Gesicht. Was sie da zum Vorschein brachte, ließ selbst Athena erblassen. Niemals wurde je eine solche Perfektion gesehen, ein Kunstwerk von atemberaubender Schönheit. Doch die Motive, die Arachne gewählt hatte, missfielen Athena gar sehr: so zeigten sie Zeus mal in der Gestalt eines Stiers, eines lüsternen Satyrs oder eines Schwans, der sich über diverse Jungfrauen hermachte. "Dir werd ich's zeigen!" schrie Athena. Voller Wut zeriss sie den Stoff und vertrimmte Arachne mit dem Weberschiff, das sie noch in den Händen hielt. Die stolze Arachne ertrug diese Erniedrigung nicht. Sie griff nach einem festen Stück Seil, band sich dieses um ihren Hals und erhängte sich an einem Dachbalken. Wie sie da zuckend hing, empfand Athena Mitleid mit ihr. "Du sollst noch lange leben," sagte sie und hob sie aus der würgenden Schlinge. "Und weben sollst du, nichts anderes als weben. Deinen Kinder sollst du deine Begabung vererben, so wie es diese mit ihren Kindern tun werden!" Sie hob einmal die Hand, machte mit ihr eine komplizierte Bewegung und verließ den Raum. Alsbald verschwanden Arachnes Haare, ihre Nase verschrumpelte, die Ohren zogen sich in ihren Schädel zurück und ihr Körper schrumpfte in sich zusammen zu einem kleinen, hässlichen Tier. Als Spinne übt sie noch heute, Faden auf Faden entsendend, die alte Kunst. Aber sie behielt auch die alte Kunst, in ihre Gespinste Träume und Wünsche hineinzuweben. |
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27.11.2002, 18:58 | #68 | ||||||
stressi Beiträge: 1.158 |
Traumfänger waren aber nicht nur dazu da, unliebsame Träume einzufangen um sie bei Tageslicht zu verbrennen. Stressi lernte von den Spinnen auch, wie er Traumfänger bauen musste, damit er ganz bestimmte Träume herzaubern konnte. Die Spinnen des Schläfertempels waren aber auch eine ganz besondere Gattung. Sie beherrschten die Sprache, zumindest kam es Stressi so vor, weil er sie verstehen konnte. Sie zeigten ihm geduldig die ganz besonderen Knoten, die er beherrschen musste und sie zeigten ihm die Muster, die einfangen oder entlassen konnte. Sie machten ihm klar, dass er mit ihrer Hilfe aber keine Träume deuten konnte. Dazu bedürfe es der Fähigkeiten des Traumgeistes. |
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29.11.2002, 17:35 | #69 | ||||||
stressi Beiträge: 1.158 |
Stressi wartete auf den Traumgeist. Die Spinnen hatten ihm gezeigt, wie er die Traumfänger knüpfen musste und welche Materialien er für welche Art Träume benötigte. "Wie verhält es sich denn mit Visionen? Kann ich die denn auch enträtseln? Sie sind doch was ähnliches wie Träume oder nicht?" Die Spinnen sagten ihr nur, dass sie darüber nichts wüßten. Sie könnten nur weben und Träume fangen oder einweben. |
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03.12.2002, 06:04 | #70 | ||||||
Traumgeist Beiträge: 31 |
"Das Gehirn sucht in Träumen und Visionen Antworten auf die Fragen und Geheimnisse der realen Welt. Die Götter offenbaren sich auf diese Weise dem Menschen. Nur ist die Sprache der Götter nicht die Sprache der Menschen. Deshalb verstehen die Menschen sie nicht. Du kannst aber Mittler sein. Ein wichtiges Instrument zur Erforschung des göttlichen Willens haben sie dir mit dem geheimnisvollen Buch in die Hand gegeben, dass du im Gletscher finden durftest. Es wird dir helfen, auf unklare Fragen eine klare Anwort zu finden. Du musst im Traum nur das entdecken, was du fragen sollst. Auf die richtige Frage wirst du die richtige Antwort im Buch finden. Dabei gibt es gewisse Schlüsselworte. Die Elemente finden sich in bestimmten Begriffen und Bildern wieder, die du kennen musst. Die Bücher, die ich dir gab, sind dazu da, dich in die Bilderwelt der Träume einzuführen. Studiere sie aufmerksam und lerne die Sachen. Die Götter werden deinen Fleiß belohnen, indem sie sich dir in den Träumen und in dem Buch offenbaren." |
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03.12.2002, 06:04 | #71 | ||||||
stressi Beiträge: 1.158 |
Also sind die Bilder im Traum oder in Visionen so etwas wie eine fremde Sprache, die ich nur lernen muss, um sie zu übersetzen? |
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03.12.2002, 06:07 | #72 | ||||||
Traumgeist Beiträge: 31 |
"Genauso ist es. Lerne die Bilder und die Worte kennen und du wirst die Sprache der Götter für dich erschließen. Es ist nur wenigen vergönnt, diese Sprache zu lernen. Durch mich haben die Götter dich ausersehen, ihr Dolmetscher zu sein. Das ist eine große Ehre und Verpflichtung. Sei dir dessen immer bewusst." |
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03.12.2002, 06:28 | #73 | ||||||
stressi Beiträge: 1.158 |
Stressi seufzte. Die Bücher, die der Traumgeist ihm gab waren dick und aufgebaut, wie Werke über eine fremde Sprache eben aufgebaut sind. Obwohl der Geist ihm durch seine Hände schon ein immenses Wissen hatte in den kopf fließen lassen, musste er sich trotzdem mit diesen Traumwerken herumplagen. Seufzend setzte er sich an den Tisch und begann Bilder und Begriffe zu pauken. |
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04.12.2002, 06:14 | #74 | ||||||
stressi Beiträge: 1.158 |
Es war wie in einem Bilderbuch für Kinder. Hier eine Sonne, da die Erklärung, dass das Optimismus und Lebensfreude bedeutet. Hier man selbst in nackt und da die Erklärung, dass man entweder etwas verbergen will oder dass man alles für jeden sichtbar machen will. Was sollte das denn? Das waren doch genau gegensätzliche Sachen! Tiere in Träumen konnten ein Ausdruck für unerfüllte sexuelle Wünsche sein oder aber der Wunsch nach Geborgenheit. Träume vom Vater konnten bedeuten, dass man ihn liebt und ihn vermisst oder dass man ihm beliar auf den Hals wünscht. Wer sollte sich hier denn auskennen? Stressi blätterte weiter. |
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05.12.2002, 07:29 | #75 | ||||||
Traumgeist Beiträge: 31 |
"Die Welt der Götter offenbart sich in Schriften und Bildern. Du wirst lernen, die Bilder zu deuten. Wissen, dass die Götter sich immer viele Optionen offen halten. Ihre Antworten sind so viele, wie eine Spinne Beine hat. Du musst aber unbedingt auf dem richtigen Fuß aufstehen. Also finde die richtige Lösung und damit dienst du unserem Meister, dem Schläfer." |
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