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> Rollenspiel Die Siedlung Drakia #4 |
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04.11.2003, 11:25 | #376 | |||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Der Wirt war wie immer promt mit seiner Bedienung und brachte das Essen, irgendwie hatte er diesmal ein ungutes Gefühl bei der ganzen Sache doch was tat man nicht alles für seinen Magen, für seine Cholestrin- und Fettwerte, sowie den täglichen Energiebedarf, schließlich würde man ja eingehen, wenn man nicht regelmäßig etwas essen würde, doch war dies wirklich notwendig? Wie lange konnte ein Mensch ohne jegliche Nahrungsaufnahme überleben, diese Frage stellte er sich, als er mit dem hölzernen Löffel in dem Eintopf herumstocherte, dann aber nahm er doch einen Löffelzug und es schmeckte köstlich, eigentlich hätte er nichts essen müssen, doch er tat es trotzdem, denn gesünder war es auf jeden Fall, nach dem leckeren Essen wollte er sich gerade zurücklehnen, als der Wirt wieder kam und noch ein Stück Kuchen brachte, wohl wieder dieser (hmmmmmm) leckere Apfelkuchen, da konnte ein Meistergaumen und Leckerreien schätzender nicht nein sagen und so nahm er auch noch diese Speise zu sich, man könnte natürlich nun rätseln, ob der Kuchen oder der Eintopf Schuld waren, doch auf jeden Fall brachte eines von beiden seinen Magen zum rebellieren, es ging nicht mehr, doch solange er saß war noch alles pickobello, nun ja, er spürte davon auch nicht wirklich viel, doch natürlich erhob er sich recht schnell, konnte er ja auch, musste ja erst bei seiner Abreise zahlen, wobei die Rechnung jetzt schon ins Unermessliche steigen musste, doch nun wollte er noch kurz einen Spaziergang machen, dann Isabell suchen und eigentlich auch finden und dann mal sehen, doch daraus wurde ja nichts... Er war gerade mal ein paar Atemzüge oben, da spürte er einen unheimlichen Druck und irgendwie fiel es ihm nicht schwer nachzuvollziehen, was gleich kommen würde, wie von einer Blutfliege gestochen rannte er mit vorgehaltener Hand nach draussen, wo konnte man sich hier denn erleichtern, ohne gleich alle anzueckeln? Dann sah er eine Gasse, war zwar nicht die feine Art, aber da konnte er nicht mehr, wenigstens war es abseits der Wege, dann spuckte er allermögliche Sachen aus, sein Gaumen war gerade zum Glück nicht aktiv, denn der bittere Geschmack konnte ja nur von der Galle kommen, aller möglicher Brei spie hinaus, mit kleinen Stücken, die sogar weh taten, als sie hochgewürgt wurden, war das ekelhaft und er wollte nicht wissen, was das eigentlich darstellen sollte, womöglich waren es die Speisen von heute und gestern, eigentlich schade drum...aber mit den köstlichen Sachen hatte diese breiartige Masse nichts mehr gemein... Mindestens zehn Minuten wurde allermögliches Zeug auf den Boden befördert, dann endlich spürte er eine innere Leere, er fühlte sich noch immer schlecht, aber wenigstens sehr erleichtert, ihm war etwas schwindelig und der üble, aggressise Geruch stieg in die Nase, eigentlich fand er es selbst nicht gut in die Gassen einer Stadt irgendwelche inneren Säfte zu vergissen (außer Blut natürlich...) oder sonstige Exkremente, doch heute ging es nicht anders, das Zeug würde er aber auf keinen Fall berühren, das konnte da vergammeln und der nächste Regen würde sicher wieder Ordnung schaffen, so entfernte er sich mit einem leichten schlechten Gewissen vom Ort des Geschehens und kehrte zurück zur Taverne, er brauchte was zu trinken, sein Mund stank wie das Maul eines Scavengers (obwohl da die Erfahrung nur auf wenige Beispiele beschränkt war...) |
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04.11.2003, 11:52 | #377 | |||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Ein Wasser bitte Erklang es sofort, als er mit hochroten, oder nein Moment, es war ein bleicher Kopf, Zombiehaft sogar, die Taverne wieder betrat, man könnte meinen er hätte mehr als Essensreste ausgespien, doch dem war nicht so, das Wasser kam promt und schnell, nun ja, es dauerte nur zehn Sekunden da man Wasser nicht wirklich lange zubereiten musste und auch nur zehn Sekunden war der Krug leer, der immerhin einen Viertelliter fühlte. Er hatte das Ding in einem Zug leer gemacht, man hatte er Durst... Noch eins bitte Und wieder kam das gewünschte Wasser sofort, nun hielt es etwas länger, nämlich elf Komma fünf Sekunden doch nun war er wenigstens nicht mehr durstig, einen halben Liter, das reichte dicke und der ekelhafte Gallenunterton war so gut wie weggespült, nun konnte er sich endlich mal der Aufgabe widmen, die er schon seit geschlagenen 34 Stunden versuchte anzugehen und jetzt sollte ihn nichts mehr aufhalten, denn Zeit verchwendet hatte er genug, jetzt war das Mass aber dicke voll. Er verließ die Taverne erneut und überlegte draußen an der frischen Luft weiter, wie es denn nun weitergehen soll, sein Ziel war schon klar, nur wusste er nicht so richtig, wo er mit der Suche anfangen sollte, gut Drakia war weder Khorinis noch Gorthar, eine Suche war hier nicht ganz so schwer, doch immerhin standen hier einige Häuser, also blieb ihm nichts anderes übrig als zu suchen, am besten fing er mal in der Gegend an, wo er sie zuletzt gesehen hatte, aber wo war das eigentlich? Ach ja richtig, im "Hafenviertel", obwohl man dies hier eigentlich gar nicht so bezeichnen konnte, denn von Vierteln zu sprechen war wohl bei einem Dorf etwas übertrieben, doch man konnte es ja mal versuchen so einzugrenzen, denn wenn man Pech hatte konnte man sich wirklich nicht finden, einfach nur, weil man sich in einem Gebäude aufhielt und er konnte ja nicht alle Einwohner auf dem Marktplatz zusammentrommeln, aber fragen wäre eine gute Möglichkeit, seine Isabell war so auffällig mit ihrer roten Mähne, da musste sie eigentlich jedem hier in Drakia aufgefallen sein, gerade hier in Drakia, wo jeder Fremde regelrechtes Aufsehen erregte, weil es einfach so selten war, dass man sowas mal zu Gesicht bekam. Die ersten Schritte waren noch etwas wackelig gewesen, denn er schien wirklich noch etwas benommen zu sein, doch dann besserte sich die Situation und er konnte wieder normale, gerade Wege gehen. Der Weg führte ihn wieder auf die Hauptstraße, die eigentlich nichts weiter war, als ein etwas vergrößerter Pfad, weil hier keine Häuser standen, doch es machte eben den Eindruck, da es die einzige in ihrer Art war und auch die meisten wichtigen Gebäude irgendwie verband, nur das war hier ja wirklich nicht schwer. Der Weg führte wieder an den zwei Brunnen vorbei, die erstaunlicherweise noch Wasser führten, er probierte einmal und konnte die ausgezeichnete Qualität nur bestätigen, auch die eine Zierdestatue war hier angebracht, doch ihr schenkte er nicht ganz so viel Aufmerksamkeit und ging daran vorbei. Unten angekommen, aber auch schon auf dem Weg hatte er sich umgesehen, noch niemanden entdeckt, also hieß es suchen. Die Stege waren schnell abgesucht, wenn hier eine Person gewesen wäre, hätte er es bemerkt, auch in den Lagerhäusern war sie nicht, obwohl das ja auch Nonsens war, was hätte Isabell schon in den Lagerhäusern machen sollen? Vollkommener Quatsch... Sonst gab es nicht viel zu sehen, ach doch, ein anderes Gebäude sprang ihm ins Auge, in dem er noch nie gewesen war, vielleicht sollte er da mal nachschauen... |
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04.11.2003, 13:08 | #378 | |||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Das Gebäude war sehr geräumig und groß, zuerst hatte er gar keinen Eingang gefunden aber nur weil er zu blöd war und an einer der Wandseiten herumlief, von vorne war nämlich ein riesiger Eingang zu sehen und dieser hatte es auch in sich, es war soetwas wie eine Halle, Werkzeuge hingen an den Wänden und Sägen waren zu sehen, doch hier war niemand, gebaut wurde also zumindest jetzt nichts mehr, doch die Baumstämme am Boden und das ganze Werkzeug, dann noch der Ausgang der direkt ins Meer führte, ließen bei ihm den Verdacht aufkeimen, dass es sich um eine Bootswerft handelte, nun ja, es war recht schön anzusehen und vorallem erstaunlich, dass dieses kleine Dörfchen so etwas besaß, doch helfen tat es ihm auch nicht, denn die Person die er suchte fand er auch hier nicht. Damit konnte man das "Hafenviertel" oder einfach nur den Hafen abschließen und sagen, dass sich hier so gut wie niemand aufhielt, außer einem einsamen alten Mann, der mit einer Rute im Wasser herumstocherte also angelte und dabei eine ziemlich ruhige Kugel schob, konnte man nichts erkennen, was auf lebendiges Leben schließen ließ, nun ja, die Fische, dessen Atembläßchen sich immer mal wieder an der Oberfläche des Meeres zeigten mal ausgenommen. Die meisten Menschen waren wohl beim Mittagessen, zumindest hatte er das Gefühl, dass es schon Mittag war, hatte er wohl wieder länger geschlafen als ihm lieb war, doch dies verzieh er sich mit einem Grinsen, schließlich war es noch hell, als er die Taverne verließ, ein Ereigniss, dass auch nicht immer so war, mochte man fast meinen. Die nächsten Schritte führten ihn wieder mehr in die Stadt herein, er wollte sich nun von der Hauptstraße entfernen und mehr nach innen in die Stadt gehen, mehr in das Gebiet, wo doch überwiegend Wohnhäuser standen und keine Händler oder Tavernenhäuser zu sehen waren, auch wenn die Masse der Häuser nicht annähernd an Khorinis ranreichte und schon gar nicht an Gorthar, konnte man doch sagen, dass es eine etwas längere Suche werden sollte, denn eigentlich konnte er an den Häusern alleine nichts erkennen, ob es vielleicht das gesuchte war, aber eigentlich war dies ja unmöglich, in vier oder fünf Wochen, vor denen er sie verlassen hatte, konnte man sich kein halbwegs schönes Haus aufbauen, also suchte er weiterhin nur nach einer Person, er hätte das Haus sowieso nicht erkannt, also Augen auf und weiter gesucht. Jede Gasse wurde untersucht, nach Hinweisen und Spuren, jede Ecke die er noch nicht kannte wurde nun kennengelernt, nebenbei hatte diese Suche wenigstens einen positiven Effekt, denn so lernte er die Stadt noch besser kennen, zwar es nicht gerade schwer sich in Drakia zurecht zu finden, doch war für ihn ein großer Unterschied zwischen zurecht finden und auskennen schon vorhanden. Leider hatte er auch hier keinen Erfolg, er begegnete nur zwei Drakianern, die wohl gerade vom Mittagessen kamen und nun das taten, was er auch immer nach Essen zu machen pflegte, nämlich die Beine bewegen, um die Verdauung anzukurbeln, dies alles war ja recht schön und half auch seine gesunde Menschenkentniss zu bestätigen, doch so recht half es auch nicht bei dem eigentlichen Problem das hier herrschte. Nebenbei sah er noch einen weiteren älteren Mann, der allen ernstes seinen Vorgarten auf Vordermann brachte ein ein Beet aushackte, er blieb da stehen, weil er neugierig war und sah, wie der Greis in die frisch aufgehackte Erde ein paar Samen hinein tat, wahrscheinlich eine besondere Blume, die dann im Frühjahr aufgehen sollte, danach schüttete er die aufgehackte Erde drüber und goss Wasser aus einem Fäßchen darüber, so typische Gartenarbeit eben... Doch es half alles nichts, finden konnte er sie auch hier nicht, also blieb nun nur noch die Gegend um die Taverne und Bernes Laden... |
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04.11.2003, 14:17 | #379 | |||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Nun stand er da auch, wieder hatte er vergeblich gesucht, es war zum wahnsinnig werden, nun konnte er mit Fug und Recht behaupten, dass er das gesamte Fischerdorf abgesucht hatte und doch war niemand zu finden, also boten sich jetzt mehrere andere Möglichkeiten an, die er ergründen musste, was gar nicht so leicht war, denn inzwischen hatte er schon wieder Hunger, wohl doch ein bisschen zu viel Energie verloren gegangen, doch das sollte ihn jetzt nicht stören, denn eine Lösung für sein Problem musste her. Und das Problem war schon ein größeres, zwar ging es nicht um ihn, sondern um eine andere Person und diese andere Person konnte auch nicht damit rechnen, dass er hier war, dennoch hatte er es ihr versprochen sie zu besuchen und dieses Versprechen wollte er auch auf jeden Fall einhalten, es war ja nicht sowas wie ein Pflichtbesuch, den er gar nicht ableisten wollte und schon am liebsten wieder woanders wäre, nein, es war schon sehr wichtig, eine Herzensangelegenheit, wenn man es so auslegen wollte. Nun was könnte sich denn anbieten, eine Möglichkeit wäre es natürlich gewesen, dass Isabell nicht mehr in Drakia war, dass die rastlose Frau weitergezogen war, doch das konnte er sich nicht vorstellen, sie hatte gesagt, dass es ihr hier gefiel und dass sie hier warten würde, also warum sollte sie einfach weitergegangen sein? Ein weiterer Ansichtspunkt war, dass sie sich einfach in einem Gebäude aufhielt und er sie einfach nicht getroffen hatte, das war auch irgendwie logisch, denn wieso sollten sie sich ausgerechnet zufällig wieder sehen? Er hasste solche komplizierten Angelegenheiten, warum so simple Dinge auch immer wieder schwieriger gemacht wurden, als sie eigentlich waren, doch was sollte man schon dagegen tun? Lösungen gab es dafür nicht, nur die Möglichkeit, dass er vielleicht nicht ganz so viel darüber nachdachte, einfach freier wurde und sich einfach weniger Sorgen machte, nicht immer nur das negative sah, es gab auch noch hundert positive Sachen, warum sie nicht da war, doch an die konnte er nicht denken, es fiel ihm schlichtweg keine einzige ein. Es half alles nichts, er musste nachfragen, irgendein Einwohner musste sie gesehen haben und ganz sicher würde sich dann alles aufklären, ganz bestimmt. Er irrte noch einmal etwas umher, bis er auf einen Menschen traf, es war ein junger Mann, der gerade ein paar Säcke schleppte, wohl vom Hafenviertel kommend blieb er stehen und schien fast froh über die unerwartete Pause. Entschuldigt aber ihr kommt doch sicher von hier oder? -Ja, natürlich ich wohne hier schon seit ich denken kann. -Sehr gut, sehr gut, dann könnt ihr mir doch auch sicher sagen, ob euch in den letzten, sagen wir sechs Wochen eine Person hier in Drakia aufgefallen ist? -Nun, das könnt ich wohl. -Gut, gut, also ich suche eine Frau, sie hat rote Haare, ist relativ groß und trägt zwei Schwerter bei sich, zu dem einen Plattenpanzer, nun ja, eine Kriegerin eben mit unverwechselbarer Haarpracht, kennt ihr sie zufällig, ich meine, wisst ihr wo sie ist? -Ihr meint Isabell? -Woher kennt ihr ihren Namen? -Nun, sie wohnt fast neben uns, meiner Frau und mir. Sie kam uns am Anfang auch etwas komisch vor, sie hatte, naja wie ihr schon sagtet dieses kriegerische, das gefiel nicht so, doch inzwischen ist sie eine ganz normale Einwohnerin geworden, man sieht sie nicht oft, aber abends ist sie manchmal am Meer und schaut oft in die Ferne, ich hab sie dort zweimal gesehen. Sie hat ein leerstehendes Haus übernommen und richtet sich da ein, zumindest hat sie ein paar Dinge in Auftrag gegeben, da sie wohl kein Gold hat, geht sie oft außerhalb der schützenden Mauern jagen und bringt noch einmal fette Beute mit, der Wirt bezahlt sie dafür und wir sind dankbar über frisches Fleisch. Wenn ihr von hier aus geradeaus geht, bis zu der Ecke an dem Haus, wo das Scavengerschild angebracht ist, da dann links und immer weiter geradeaus könnt ihr es kaum verfehlen, es ist das einzige Haus, das direkt an der Stadtmauer liegt. -Ich danke euch und nun entschuldigt mich Der Schatten hatte ehrfürchtig gelauscht und das waren wirklich einmal Neuigkeiten, wahnsinns Neuigkeiten, Isabell war ein wirkliches Wunder, hoffentlich war sie zuhause und nicht gerade jagen, an dem Haus war er eben noch vorbei gekommen und hatte sich schon gewundert... |
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04.11.2003, 15:55 | #380 | |||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Er rannte nur noch zu dem Haus, man konnte schon sagen es war eine kleine Überreaktion, Euphorie, was auch immer, jedenfalls hatte er ganz klar seine Übermütigkeit wieder, den Weg hätte er auch langsamer gehen können, dann wäre er vielleicht nicht gestolpert und beinahe auf dem schönen Gesicht gelandet, so hatte er Glück in Unglück und konnte sich noch im Fallen irgendwo, es wahr, glaubte er, ein Haus, doch so genau wusste er das nun auch nicht mehr, festhalten. Danach setzte er seine Beine etwas weniger schnell in Bewegung, doch das war nur eine Nebensächlichkeit, viel mehr richtete sich der Höhepunkt nun wieder auf die Gedanken, eben waren noch seine Gefühle im Mittelpunkt, er hatte sich wirklich etwas zu sehr gefreut, dabei war doch noch gar nichts passiert, nun schien es fast eine Strafe zu sein, dass er wieder in Gedanken versank, denn es stellte sich eine Frage, die wiedermal vollkommen unangebracht war, doch hatte er keine andere Wahl als sie sich zu stellen, er fragte sich, wie Isabell reagieren würde, wenn sie ihn wiedersah, Angst machte sich breit, wie sollte man andere Menschen schon einschätzen, immer wenn er bei sich war, ging es ihm oft dreckig und mies, doch er konnte immer wissen, was passieren würde, er hatte seine Gedanken nie unter Kontrolle, sie waren fast so, als ob sie ein eigenes Wesen wären, doch immerhin konnte er seine Gefühle, seine Handlungen und seine Taten voraussehen und bei Bedarf an andere Richtungen lenken, doch bei Leuten die er kannte oder aber auch nicht kannte war das nicht so, es war anders... Soviele Leute kannte er schon mal gar nicht, was die Situation schon mal bedeutend einfacher machte Fremden gegenüber wollte er nie zu arrogant wirken, doch seine kühle, weil angstvolle Art, die aber nur daher rührte weil er gelernt hatte vorsichtig zu sein, schreckte viele, ach was sagte er da, alle ab, doch bei Personen die er, aber die auch ihn näher und besser kannten war das anders, am besten war das Beispiel mit Long da anzuführen, auch wenn sich die beiden nie sahen, zumindest nie regelmäßig und oft in großen Zeitabständen nie, so war jede Begegnung doch irgendwie freundschaftlich, wie genau dies war konnte er nicht sagen, irgendwo bestand da ein Fünkchen Vertrauen, manchmal war er wirklich der Meinung, dass er nicht mal dazu in der Lage war Vertrauen zu hegen und pflegen, doch irgendwas musste es ja sein, vielleicht war es auch nur deshalb so, weil sie sich schon so lange kannten...er wusste darauf keine Antwort, wie so oft, doch Vertrauen, was war das schon, man konnte es nicht beschreiben, vielleicht existierte es auch gar nicht und alles war nur eine Lüge, doch sowas durfte er nicht denken, als Diener Innos...doch bestand die Pflicht eines guten Dieners nicht auch darin Fragen zu stellen, sollte ein guter Diener nicht versuchen neue Horizonte für sich festlegen, oder sollte ein guter Diener Innos eher das machen, was schon seit Jahrzehnten, ach was dachte er da, seit Jahrhunderten gemacht wurde? Doch zurück zu seiner Ursprungsfrage, denn auch wenn die Gedanken über Freundschaft, Vertrauen und Glauben auf dem höchsten Niveau der Denkweisen und Wissenschaft stattfanden, auch wenn es Menschen gab, die er mit diesem Wissen, diesen Theorien und diesem Glauben in Grund und Boden reden, oder aber anspruchsvolle Diskussionen führen konnte, war es nicht das, was ihn beschäftigte, ihn hatte nur die Angst im Griff, die Angst vor dem Unerwarteten, er wusste selber nicht, wie er beim Anblick der Frau reagieren würde, hatte keine Ahnung und genau das war es, was ihm die Angst brachte, keine Ahnung...wie schon so oft, es war wie immer, er war noch immer der kleine Junge, der seine Worte und seine Gedanken hinter Dingen versteckte, die zu alten, weisen Männern und Frauen gehört hätten, ein naiver Junge, der sich auf der höchsten Stufe der Naivität befand und dessen Inteligenz doch zu groß dafür war und es war schrecklich, denn er wollte weder die eine, noch die andere Seite hergeben, doch so würde sie bleiben die Angst, so würde sie bleiben.... |
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04.11.2003, 16:43 | #381 | |||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Ein eisiger Wind schien durch Drakias Gassen zu wehen, denn seine Knie zitterten und auch die Hände schienen blau zu werden, doch es war kein Wind, oh nein, es war kein Wind, es war keine Kälte, die innere Erregtkeit über den Augennlick der Wahrheit sorgte für all diese "Gefühle". Er hatte es geschafft sich vor die Tür zu schleppen, es war ganz eindeutig das richtige Haus, es war das einzige, dass direkt an der Stadtmauer anzweigte, hier war er also nun und wenn alles gut gehen sollte, würde er in ein paar Minuten Isabell wiedersehen, was war das für ein Gefühl, fragte man sich sicher. Es war wie schon beschrieben, mulmig war noch eine Untertreibung, mal abgesehen davon, dass er sich ziemlich lächerlich vorkam aber nichts dagegen machen konnte, abgesehen davon, dass er selten so ein Gefühlschaos spürte und verdammt noch mal einer der wenigen Momente war, in denen er nervös war, ja ganz abgesehen davon hatte dieser ganzer Tag auch was positives - bis jetzt. Denn ohne es zu ahnen hatte er heute vorgebeugt, trotz der vielen Gedanken heute war er doch in irgendeiner Weise glücklich, konnte mal für einen Tag total abschalten und seine ganzen Gedanken (mal abgesehen von dem kleinen Zwischenfall beim heutigen Frühstück-Mittag) auf dieses eine Mädchen lenken, vergessen waren Dinge wie Tod, Mord, Seelen, Sterben und Gier....Blutgier.... - bis jetzt. Denn noch war der Tag nicht vorbei und er konnte noch alles verlieren, doch hier musste er anpacken, er war auf der richtigen Spur, so konnte man den Fluch besiegen, nur musste man dies auch wissen und er konnte es nicht wissen, weil er es nicht wissen durfte, doch selbst wenn er es gewusst hätte, hätte es ihm gar nichts genutzt, angenommen man würde ihm sagen.... Hey du, weiß du schon das neueste? Du wirst seit dem du das zweite Amulett gefunden hast von einem Fluch heimgesucht, dieser Fluch ist in deinem Unterbewusstsein und versucht es zu knacken, desto trauiger und wütender du bist, desto schneller gelingt es ihm darein zu kommen, irgendwann wird er dann die Kontrolle über dich übernehmen und bald schon wirst du die Geißel der Menschheit, wirst zum Grauen aller, egal was du früher einmal warst, alles positive wird ausgelöscht und man macht dich zu einem willenlosen Zombie, der nichts mehr zu suchen hat in diesem Spiel der Götter, die ersten Anzeichen zeigen sich auch schon, oder sagt dir der Name Blutgier nichts. Nun, man kann es verhindern in dem man glücklich ist, glücklich, GLÜCKLICH Es hätte gar nichts gebracht, ach ja, glücklich....Ein Seufzer ging über seine Lippen, wie kam er jetzt auf dieses Wort? Irgendwie seltsam, aber konnte man das denn? Auf Befehl glücklich sein, so dass man immer dran denken musste, sei glücklich oder du stirbst, bzw. wirst zerstört? Irgendwie...ging das doch gar nicht, es war unmöglich.... Voller Erwartung und eben jener Angst klopfte er dann an die Türe, die Türe war aus Eschenholz, an was erinnerte ihn das nur, natürlich die Esche aus dem Kastell der Schwarzmagier, ach verdammt, wieso hollten ihn Erinnerungen immer wieder ein, warum konnte man nicht eínfach mal vergessen, warum.... *Poch* *Poch* Zwei dumpfe Schläge, dann die Stille, er wartete ein paar Minuten, doch auch nach dem Paar, also zwei, kam keine Antwort, auch ging keine Tür auf, also noch mal, vielleicht blieb es ungehört... *Poch* *Poch* Diesmal hatten die Schläge deftige Rumser hinterlassen, doch wieder geschah nichts und er sackte auf die Knie, vor der Tür lehnte sein Kopf an der Tür, während die Augen zu Boden starrten und dann geschah es.... |
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04.11.2003, 17:34 | #382 | |||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Unbemerkt sank er hinab und befand sich wieder auf beiden Beinen...., der Wiederspruch in sich sollte erst mal ungeklärt bleiben, doch nun stand er da und blickte sich um, seine Augen waren feurig rot und hatten eher das Aussehen von Feuerbällen als von den eben noch so komischen, er hatte die Worte "Blutgier.... - bis jetzt." in seinen Gedanken und drehte sich nun zur Tür, wo ihm niemand aufgemacht hatte, war er tatsächlich immer noch so "glücklich", wieder ein Wort in seinen Gedanken und dann kam sie, die Fee....zumindest sah sie so aus, doch der Anblick täuschte, denn ein herrlich-wahnsinniger Lichtball ging nun über Drakia hernieder und als er wieder sehen konnte, er war Minuten lang geblendet von dem Licht, vernahm er einen Schatten, der wirklich aussah wie eine Fee, doch diese Fee empuppte sich als Hexe, diese Hexe trat nun aus dem Lichtkegel und wer kam zum Vorschein....ja es war Isabell, doch das war nicht sie, man wollte ihm Glauben machen das sie es war....und er glaubte es....doch was hatte es mit dem Blut auf sich, fragte er sich....während die Hexe nun näher auf ihn zu kam, sah er an ihr herauf, ihre feuerrote Mähne brannte und hatte sich in rote Schlangen verwandelt, Medusa, das Geschöpf aus der Mythik, das er nur aus alten Büchern kannte, man sagte, jeder der in ihr Gesicht starrte, wurde zu Stein, doch nicht er, er wurde nicht zu Stein, stattdessen konnte er die Hände sehen, wie sie Krallen von Raubvögeln besaßen, wie ihre Brust geschützt war wie ein Panzer, mit einer Schlange auf dem kalten Stahl und wie ihr Gesicht, so abgrundtief böse war......ja das war sie und gleichzeitig war sie es nicht, eben noch erschien es, als sei sie geschwebt, jetzt bewegte sie ihren grässlichen Körper wie ein Mensch, in den Händen hatte sie zwei erlegte Molerats, diese Kraft die sie aufbringen musste, enorm, dann kam sie näher, er war gebannt von der Schönheit und doch war es so hässlich, aber das bekam er nicht mehr mit... Ihre Lippen, so blutrot, so wahnsinnig betörend, ihre Augen, so wunderbar rot, sie umarmte ihn mit einer unglaublichen Lust, bis sie mit dem Blut der Tiere über sein Gesicht strich, wie der rote Lebenssaft an seiner Wange herunterlief, wie seine Arme, seine Hände damit eingerieben wurden und wie sie sich selbst damit benetzte, als die Salbung fertig war, wurden die Tiere hinweg geschleudert und sie sah ihm tief in die Augen, bis er kein halten mehr kannte und über sie herfiel, nicht um sie zu töten nein, die Medusa konnte man nicht töten, man konnte nur zu Stein erstarren oder wenn man dazu zu mächtig war, ihr verfallen....und er verfiel ihr und so gingen sie ein, zusammen wurden sie einst und leckten sich das Tierblut von den möglichen und unmöglichen Körperstellen und es war gut....es war gut....er war glücklich...das letzte was er sah waren die spitzen Ohren der Medusa, ihre Lippen, die schöner waren als alles auf dieser Welt und ihr faltenfreies Gesicht, dass ihn von einer Seite anblickte, ihr Augenaufschlag verführte ihn und das Brennen der Augen war schon Fegefeuer ähnlich, das war die absolute Schönheit die ihn da ansah und auch er wand seinen Kopf um, sein Mund blutig rot und sein Gesicht grinsend, er sagte etwas, nein, ich sagte etwas, doch ich konnte nicht verstehen, was ich sagte, dann endete das Bild und verschwand.... Er wachte auf, ja, ja, ja JA, Ja es war ein Traum gewesen und VERDAMMT noch mal ja, es war ein Traum auf sein Unterbewusstsein gerichtet, verdammt noch mal ja, er wusste nichts mehr davon als er nun vor der Türe von Isabells Haus aufwachte und ja verdammt noch mal, damit konnte man den heutigen Tag fast in die Tonne treten, denn das war der Höhepunkt von all dem, was bisher geschah, es war noch längst nicht der Durchbruch, bei INNOS, nein er war noch nicht besiegt, nur, musste man hier festhalten, war eine neue Stufe eingetreten, er hatte sich gehen lassen und dies wäre auch nicht schlimm gewesen, aber, und jetzt kams, er fand diese Vorstellung durchaus GUT, er fand sie gut, gar betörend, anziehend und genau das durfte er nicht tun, das war der Fehler und er kam genau zum falschen Zeitpunkt...auch wenn er nichts von dieser Lust spüren sollte, auch wenn noch längst nichts verloren war, aber dies war nicht gut...er durfte es nicht dazu kommen lassen, aber dieses Bild, es war leider so anziehend, dass er sich nicht wehren konnte...noch nicht...wehren konnte....aber die Blutgier, gepaart mit einem Wesen von solch Schönheit, sie war in der Lage den Fluch zu erwecken....und das war ganz und gar nicht gut... |
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04.11.2003, 21:52 | #383 | |||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Die Nacht war über das Land gekommen, über Drakia und über die ganze Insel, doch noch immer harrte er aus, noch immer an der Türe winselnd, leise mit den Fingern an der Tür kratzend, er war noch immer da, in der eiskalten Nacht von Drakia, niemals hätte er gehen können, jetzt gehen glich einer Flucht vor sich selber, nur hatte er nichts zu tun, ihm war langweilig gewesen, nichts war hier großes, er genoss noch den Sonnenuntergang, ein Meer aus tausend Rottönen, dann hatte er die Sterne genossen, die gleich darauf aufgingen und sich mit dem dicken, fetten Mond paarten, der kurz vor der Vollendung stand, ja die Astrologie, eines seiner Lehrfächer, die er nie sonderlich mochte, zwar faszinierten ihn diese Farben und Konstellation, doch glaubte er nicht an die Kraft der Sterne und an die Kräfte des Mondes, nun waren sie seine einzige Beschäftigung, doch dies sollte sich bald ändern, schon sehr bald sogar, doch bis dahin vergingen Stunde um Stunde, doch dieser Tag war noch nicht zuende, noch schlug es nicht zur Geisterstunde, noch war nicht Mitternacht, noch hatte er Zeit hier auszuharren, er würde schon noch bekommen, nach dem er begehrte, schließlich wusste er, dass sie kommen würde, seine Gedanken waren wie immer dumm und ahnungslos, aber sein Unterbewusstsein, dieses kleine hinterhältige Ding, das nicht zu ihm vordringen konnte, ja, dies wusste schon alles, doch wusste es nur die Seite, die man ihm zeigen wollte, die wahre Seite konnte es nicht kennen, weil seine Augen es noch nicht gesehen hatten, führ wahr, es war mächtig die Zukunft zu kennen, doch war ein fähiger Wirt mächtiger.... So verstrich die Zeit, bis sie kam.... Für einen Moment war ihm, als ob er eingenickt war, doch dann blickte er wieder hinauf, wieder gab es diesen Schein und nun, bei Innos, sah es noch viel mächtiger aus, als jemals zu vor, denn jetzt war es Nacht, Finsternis herrschte über dem Land und da war dieses Licht noch viel wirkungsvoller, als im Sonnenschein vorhin....wieder der Anblick einer Fee, doch wieder sah er nur die Medusa und er verfiel... Auf einmal wurde er geweckt, an seiner Schulter rüttelte etwas, diese Situation gab es schon einmal, vor ein paar Tagen im Kastell, doch er war doch wach?....Blitzartig öffneten sich die Augen und er sah....Isabell....und eine sanfte Stimme sprach zu ihm, mit so wundervollen Tönen, wie es nur eine Fee vermochte zu sagen, doch Feen gab es nicht, sie waren nur Geschöpfe der Fantasie und der Mythik, doch das war ihm egal, er hörte die Stimme und gleichzeitig das spielen von einer Harfe, alles, während er die Augen öffnete... Pergamo, was macht ihr...oh entschuldige, was machst du denn hier? Was für eine Überraschung, mit dir hatte ich wirklich nicht gerechnet....geht es dir nicht gut, was machst du denn da auf dem Boden? Fragen über Fragen, doch das war egal, ihre Stimme, so sanft, so wunderschön, wie das Lied einer Elfe, begleitet von der Harfe, ihr Gesicht, so wunderschön, diese Struktur, schöner als alles andere, die Augen, sie verströmten die Kälte eines Frosthauches und doch hatten sie diese stahlblauen Geheimnisse, stahlblau wie er auch, die Lippen, diese wunderschönen Lippen, sie lächelten ununterbrochen, es war fast so, als ob sie nicht anders konnten, doch er kannte die andere Seite, wenn diese Lippen traurig waren, dann brach es ihm das Herz, dann waren sie so kalt wie nichts auf dieser Welt kälter sein konnte und wenn diese Lippen nicht lächelten, sondern grinsten, dann hatten sie Zorn in sich, er kannte diesen Zorn, als die Frau die er nun so wunderschön fand, ja, als diese Frau ihn töten wollte, sie wirkte doch so hilflos und das war sie sicher auch, doch in ihr steckte ein Killer, eine perfekte Kämpferin, die nur ein kleines Herz hatte, das Wärme suchte, nur ein bisschen Wärme.... Stille herrschte, kein Wort brachte der Schatten hinaus, genau diese Situation hatte er gefürchtet, genau dies sich vorgestellt, wenn Isabell nur wüsste, was für ein Mensch er war, dann hätte sie ihn verstanden, doch der Fürst wusste selber nichts von ihm...jeder verschwieg dem anderen was, seine Gedanken konnten die Zukunft des Fluches nicht sehen, er konnte die Blutgier nicht erwähnen und sie verschwieg ihre Geschichte...alles war so seltsam und doch hatte er Moment ein Hauch von Ewigkeit. Als sie dann auf die Knie sank und ihn umarmte, ihre eiskalten Hände seinen Hals berühren und ihr Gesicht an dem seinigen hing, sie miteinander vereint waren, wenn auch nur so, in dieser Umarmung, gelang es für einen Moment die Zeit anzuhalten und in ewiger Trauer und Freude zu verharren, bis die ersten Worte die Luft zersäbelten und einen Schnitt der Götter vollzogen, die Ewigkeit aufhoben. |
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04.11.2003, 22:16 | #384 | |||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Es war mehr als nur ein Gefühl, findige Leute hätten nun eine Aufzählung begonnen, denn ein Gefühl war es schon mal, dass sich ihre Haut berührte, ein zweites waren die inneren Dinge, doch darum ging es nicht, wer das dachte, dachte falsch, dieses Gefühl der Ewigkeit, dass die Zeit stehen blieb, konnte man nicht erringen, man musste es fühlen, denn nur, wenn beide Personen nicht mehr atmeten und doch weiterlebten war eine Brücke erbaut und eine Schlucht überwunden, so oder anders könnte man Phänomene erklären, doch dies lag nicht in ihrem Sinne... Was Isabell wohl denken musste, eine gute, eine sehr gute Frage, doch es war die einzige, die im Raum schwebte, er selber fühlte sich befreit, momentan waren alle Fragen vergessen, alle Gedanken zerstört, sein Leben befand sich in einer neuen Phase aus Raum und Zeit, vergleichbar mit einer Kapsel aus Schaum, vielleicht eine Schaumblase, wie sie sich oft auf dem Meer bildete, sicherlich würde diese Blase jeden Moment zerplatzen, dann würden sich die alten Dinge wieder zusammen fügen, doch es war nur der Moment der zählte und so gelang es auch mehr zu sein als nur ein Mensch, vielleicht sogar mehr als das "mehr". Auch wenn dies alles unglaublich bekannt klingen mag und man dafür nur eine Erklärung hatte war es das nicht, nein, es war nicht....die Liebe....nein, sie war unbeteiligt an der ganzen Sache, sicherlich waren Liebesdinge dabei und auch Gefühle der Liebe, doch es war nicht die Liebe, wie sie jeder nun erwarten würde, weder er konnte behaupten die Frau zu lieben, noch Isabell hätte das guten Gewissens gekonnt, doch diese unglaubliche Ahnlichkeit zu Amor war dies wirklich verwechselbar? Scheinbar ja, denn sonst hätte man nicht die Hingabe sehen können, nicht die Gefühlswelt, nicht das Gefühlschaos, es war....einfach da..... Man durfte nicht vergessen, dass dies immer noch "nur" eine Umarmung war, doch diese Umarmung war keine einfach Umarmung mehr, sie ging schon viel zu lange dafür, keiner hatte sich getraut etwas zu sagen und doch sprachen sie miteinander, er konnte ihr Herz hören, doch nicht nur das, er konnte es spüren, unter dem warmen Körper der sich um seinen geschmiegt hatte konnte er es pochen hören, es war nicht aufgeregt, es war leise, so als ob es nicht stören wollte. Doch dann zerstörte er dieses Sinnbild, dieses, auch wenn dies übertrieben klingen mochte, Bild der Götter, aber ein Bild war es, denn regungslos boten sie das perfekte Motiv für ein Gemälde, man hätte es Ewiger Einklang nennen können, doch sie konnten es nicht ewig aufrecht erhalten. Noch Stunden hätte er so daliegen können, am Fuße des Hauses, zusammen mit einer Person, die er nicht zu lieben fähig war und die doch mehr war als eine gute Freundin, was war sie? Oder was war er? Doch noch viel wichtiger, was sollte er nun sagen, er war es, der diesen Einklang zerstört hatte, als sie sich beide wieder aufrichteten, nebeneinander und doch wieder getrennt, da dachte er, er musste so schnell wie möglich etwas sagen, doch dies tat er nicht und Isabell, was tat sie in der Zeit? Aufrecht sitzend hatte sie ihre Arme verschränkt und in den Himmel geschaut, nicht nach oben geblickt sondern einfach nur nach vorne in den Himmel geschaut, so dass man auch hätte sagen können, dass sie leblos nach vorne starrte was nicht der Fall war. Seine Lippen ein Strom von Kälte, eisblau und saphier-diamanten farbend, sie bebten, als sie sich öffneten, es war wie ein Schlüssel den man brauchte, um eine der Truhenhälften zu öffnen und diesen Schlüssel hoffte er nun gefunden zu haben, die Frau hatte schon gespürt, als er zu reden noch nicht einmal anfing, was er sagen wollte, aus dem anfänglichen Lachen wurde ein Blick ohne Deutung, ja, tatsächlich, der Meister aller Blicke konnte ihn nicht deuten, was hieß, dass jede Reaktion möglich war, seine Worte, wohl überlegt oder spontan gesagt, was tat er? |
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04.11.2003, 22:43 | #385 | |||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
So schwer fiel es ihm noch nie, ein paar Worte zu sagen, doch die Last war groß, falsche Worte konnten das aus bedeuten, doch wie konnte man bei einem solchen Moment falsche Worte finden? Das war doch eigentlich unmöglich aber nein, er war dazu im Stande falsche Worte zu sagen, da war er sich sicher, diese Entscheidung hätte er gerne jemanden anderen in die Schuhe geschoben, doch dies war unmöglich, er war nun allein, seine Gedanken beschränkten sich nur auf das logische Denken und nicht mit dem aufwerfen von Fragen, die hier nichts zu suchen hatten, sein Schädel, Rexx, hielt sich fein heraus, wohl wissend, dass er ihn zerstückelt hätte, wenn er jetzt versucht hätte mit ihm in Kontakt zu treten, seine Feinde schenkten ihm diesmal keine Visionen und andere Menschen gab es nicht mehr, nicht mehr jetzt, nicht mehr in diesem Augenblick..... Noch immer waren sie drauße, warum gingen sie nicht irgendwo rein, rein wos warm war, aber nein, ihnen war nicht kalt, doch Pustekuchen, draußen wurde es eine eiskalte Nacht, der Wind der aufgezogen war ließ beide erzittern, doch momentan wärmte sie die gegenseitige Kraft der Herzen, unwichtig ob Hände oder Füße, Beine oder Arme abfroren, wozu brauchten sie die schon, sie hatten immer noch sich, es war doch egal, was um sie herum passierte, sie selber, sie mussten richtig handeln und ohne das er nun was sagte, würde es nicht zu einer Lösung kommen, ohne seine Worte würde er sie verlieren, das spürte er, er musste einfach reden, keine andere Wahl blieb ihm mehr, Isabell hätte ihm vielleicht verziehen, doch er nicht....er nicht... Ich...ich bin gekommen, weil ich es dir versprochen hatte, weißt du noch, als wir am Hafen saßen, ich weiß es noch genau, ich hatte dir versprochen wiederzukommen, ich....hab dich vermisst, sehr, ich... Psssssttt. Sag nichts, ich spüre die Worte in deinem Herzen, du brauchst nichts sagen, ich kann alles sehen, spürst du es denn nicht? Ja, er spürte die Worte tatsächlich, es war so leicht, so unbekümmert, so frei, wieso war es alles so einfach, warum legte man hier nicht auch ein paar Steine in den Weg, es konnte doch nicht möglich sein, dass sie hier einmal Einfachheit auf Dauer fanden, oder war es doch möglich, die ganzen Lügen und Trugbilder, die ganzen Gefahren und Heuchler vergessend machend, sollte es möglich sein hier und jetzt Ruhe zu finden, hier und jetzt einfach nur glücklich zu sein....??? Eine wahre Scheinheiligkeit, denn es war so, wahrhaftiges Glück was er verspürte, doch war es das absolute Spiel, schlimmer als jedes andere, es war ein Spiel der kranken Mächte, es war ein Spiel, dass kein menchliches Gehirn überstehen sollte und doch musste es wohl passieren, man erinnerte sich nur zu gerne an die Gegenbenheit von ein paar Stunden, dort war er auch glücklich, doch war es wirklich er? Wer war der wirkliche Fürst, wer war nur ein Trugbild? War seine sterbliche Hülle glücklich, glücklich wie es hier und jetzt war, oder war das wahre Glück in seinem Unterbewusstein, dass mit der Medusa eine Menge Spaß hatte, was, oder besser gesagt, wem war er verfallen, was war Wahrheit und was war Lüge? Vielleicht war das, was sich als "Gut" ausgab ja das wahre Böse und vielleicht war das, was sich als "Böse" tarnte das wahre Gute? Doch, vielleicht, war es denn möglich....das er mit beiden Seiten nur spielte, konnte das möglich sein? Eine interessante Sache nicht wahr? Ja Glück muss man haben, hahahahaha Zusammen waren sie, nichts war mehr normal, nichts war Liebe, nichts war Hass, war es Spiel? Für ihn war es kein Spiel - für seine Gedanken vielleicht? - doch die blieben still, hielten sich zurück, alle hielten sich zurück, niemand wagte es diesen Moment zu stören, denn sie hatten alle Angst danach in Ungnade zu fallen und eine mögliche Entscheidung für die eine, oder die andere Seite zu beeinflussen, also musste eine Entscheidung von ihm kommen, oder von dem Rotschopf... |
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04.11.2003, 23:21 | #386 | |||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Er hätte tausend Goldstücke verwetten können, dass sie morgen Abend, noch immer an der selben Stelle gesessen hätten, sich die ganze Nacht nur angeschwiegen und genossen, doch ein Umstand verhinderte diese Sache, dieser Umstand war eine Naturgewalt und Teil der Elemente, der Wind, er wurde nun wirklich so kalt, dass es nicht mehr auszuhalten war, hätten sie sich wenigstens bewegt, hätte man es ja noch aushalten können, aber sie saßen regungslos da und so erforen die freien Körperstellen im Nu, zwar fühlte er sich nicht kalt, er zitterte nicht und auch Isabell hatte keine schlottrigen Knie, Hände oder Lippen, doch er konnte schlecht tatenlos zusehen, wie sie hier ohne es zu merken vor die Dämonen gingen und so dumm wie er war, unterbrach er die Bindung, die die beiden verband, er gab es einfach auf, die Immunität, die Bindung und auch das Glück, nur um die frierenden Körperstellen zu retten, ein seltsamer Tausch, hätte er diese doch ohne Probleme her geben können, doch konnte er das wirklich, oder dachte er nur es zu können? Wie dem auch sei, Isabell spürte, dass es nun zu ende ging, doch dazu musste man kein großer Hellseher sein, denn es waren die unruhigen Bewegungen zu sehn und dann auch wieder Töne, während es eben noch so schwer wie nie fiel einen Ton heraus zu bringen, war es jetzt ganz leicht, er hatte sich erhoben und spürte nun den Schmerz, die ganze Zeit über konnte er ihn ignonieren, doch nun spürte er den Schmerz in seinen Händen, in seinen Beinen und an seinem Gesicht...sie mussten schnellstens von der eisigen Kälte verschwinden, was bot sich da mehr an, als das Haus von ihr. Isabell, lass uns von der Straße verschwinden, alles was wir uns holen werden ist eine deftige Erkältung, wenn wir länger hier bleiben, ich habe es gespürt, die Kraft unserer Herzen hat uns die Kälte vergessen lassen, doch an unseren Körpern wird sie nicht spürlos vorbei gehen, wollen wir? Ja, ist in Ordnung, du musst mir außerdem eine Menge erzählen und ich glaube, ich bin dir auch eine Menge an Worten schuldig...komm mit... Die Tür öffnete sich, nachdem ein Schlüssel das Schloss geöffnet hatte, danach waren sie wieder im Warmen, das hieß, warm war es hier eigentlich nicht, was daran lag, dass kein Feuer brannte, doch wenigstens war es auch nicht kalt, irgendwie schien da mehr zerbrochen zu sein, als er sich vorgestellt hatte, denn nun nagte der Zahn der Zeit wieder an den beiden und an ihrem Leben, während eben noch alles so unendlich langsam erschien war es jetzt doch mehr schneller als vorher, doch das war es ihm wert gewesen, nun musste man abwarten, doch es musste ihm klar gewesen sein, dass man es nicht ewig so hätte halten können, man musste eben wieder zurück in die Gegenwart und wieso sollte es jetzt schlechter werden? Sicher, das was sie eben noch hatten, das würde so schnell nicht wiederkehren, es war eine Sache von Exklusivität, doch war es nicht unmöglich die Sache zu wiederholen, doch irgendwie war er auch froh drüber, so schön es auch war, so schwer war es auch und jetzt war auch eine schöne Zeit, denn nun konnten sie wieder ihre "Stadtgesichter" zeigen, die, die sie sonst auch lebten, wenn sie nicht am Zahn der Zeit drehten und ihn versuchten anzuhalten, nur um mit der Ewigkeit zu verschmelzen.... |
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05.11.2003, 00:20 | #387 | |||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Während er sich dann im Inneren einmal umsah ging Isabell scheinbar gut gelaunt auf den Herd zu. Hier gab es wirklich einige interessante Sachen, einen wunderschönen Teppich gab es hier, er war der Untergrund für einen großen Tisch, der in der Mitte stand und scheinbar alles andere überragte, doch dem war nicht so, es gab einen, nein, sogar mehrere Schränke und auch natürlich noch die Küchensektion, die Wände waren noch sehr kahl, hier konnte man sicher noch einiges für eine Verschönerung tun, mal sehen, vielleicht konnte er dabei ja aktiv beitragen, doch das musste man noch alles sehen, jetzt wollte er sich gerade setzen, auf einen der zwei Stühle, denn auf den Sessel wollte er sich nicht setzen, der wirkte so edel, eigentlich genau richtig für ihn, aber irgendwie hatte das Ding eine abschreckende Wirkung. Während ich uns erst mal was schönes braue könntest du mal den Kamin anmachen, Holz liegt daneben, ich habs gern warm und du hattest Recht, draußen hab ich mir echt was abgefroren, das muss wieder aufgetaut werden. Schweigend ging er nun auf den Kamin zu und tat wie ihm geheißen, es war schon richtig hier ein Feuerchen zu machen, außerdem war es nur richtig, dass er auch was tat, schließlich fühlte er sich schon richtig mies, dass er gar nichts machte, so konnte es nicht angehen und so war er wenigstens für die nächsten Minuten beschäftigt. Als das Feuer dann loderte und sich sofort eine Wärme in dem Raum verbreitete, blieb er beim Kamin hocken und schaute zu der Frau, sie sah von hinten genau so schön aus, wie von vorne, nur konnte man da nicht ihr wunderschönes Gesicht, ihr prachtvolles Antlitz sehen, aber ihre feuerrote Mähne war so nur noch schöner, die Haare kräuselten sich am Ende etwas und waren fast bis zur Hüfte lang, doch gerade als er sich darin vertiefen wollte drehte sie sich auch schon wieder um und kam mit zwei Tontassen zu ihm an den Kamin. Auch sie setzte sich auf den Boden und reichte ihm die Tasse, die eine grünlich-braune Flüssigkeit enthielt. Ihre Warnung, dass die Flüssigkeit sehr heiß sei, kam leider ein paar Sekunden zu spät und er verbrannte sich ungewollt die Zunge, was Isabell ein Kichern herauslockte, nun ja, lachen konnte er zwar nicht über die verbrannte Zunge, doch sah er es gerne, wenn sie lachte, es war so, als ob sein Herz dabei mitlachte. Dann aber wollte sie alles wissen, scheinbar wirklich alles, wie sollte er das nur alles erklären, er konnte ihr doch unmöglich über seine Krankheit erzählen, dass er kein Blut mehr sehen konnte, jedenfalls nicht in großen Mengen... Also dann erzähl mal, was hast du die letzten Wochen gemacht und wieso bist du ausgerechnet jetzt zurück nach Drakia gekommen? -Puhhh, das ist ne gute Frage, also ich weiß es gar nicht so genau, warum bin ich ausgerechnet jetzt zurückgekommen, es war eine dunkle Zeit, ohne Freuden und ohne Momente wie diese, es war ziemlich bescheuert, ich war so leer, so absolut leer, ich habe mich nach Ruhe gesehnt und nach etwas Freude, nicht mehr in Khorinis sein, weg von hier, nur noch weg...eine Flucht, ja es war eine Flucht, dann entschied ich mich am Hafen, vor der Abfahrt für Drakia, nur weil ich dich wiedersehen wollte und nun ja, bis vor wenigen Stunden war das ganze noch ein Reinfall, zwar tut mir die drakianische Stadtluft gut, doch mein Ziel hatte ich ja nicht erfüllen können, jetzt aber fühle ich mich befreit, viel besser und das habe ich dir zu verdanken... Er wollte danach noch anfangen, versuchen zu erklären, was er sonst noch so gemacht hatte, was ihm sichtlich schwer gefallen wäre, da er einige Dinge hätte außen vor lassen müssen, doch als er an seiner Schulter hinab blickte, verstummten seine Stimmbänder. Das sich Isabell an seine Schulter gelehnt hatte, hatte er gar nicht mitgenommen, so sehr war er in seine Erzählung vertieft, doch nun merkte er auch, wie das Mädchen ihre Augen geschlossen hatte und zu schlafen schien, wie rührend.... Sie war wohl so müde gewesen, dass sie trotz der Neugier nicht mehr wach bleiben konnte, nun, das war wohl alles ein bisschen viel gewesen, er spürte es ja selber bei sich, doch hier sollte sie nicht schlafen, auch wenn der Kamin eine romantische Stimmung bot, so wusste er nicht, ob seine Schulter das bequemste Kopfkissen war, was man sich wünschen konnte, also wollte er sie noch in ein hoffentlich vorhandendes Bett bringen und sich dann leise aus dem Staub machen... Nur hatten Schlafende die Angewohnheit nicht mehr selber gehen zu können, also musste er sie zwangsläufig tragen, was er so sanft wie möglich versuchte, obwohl Isabell ein Leichtgewicht war, fiel es ihm schwer, obwohl sie ihre Rüstung nicht mehr an hatte, ja er hatte sie bei der Abreise noch mit dem Plattenpanzer gesehen und dieser war nun durch eine einfache Robe mit einem Kleidhaften Kleidungsstück ausgetauscht worden, wieder etwas, was er sie fragen wollte, doch das hatte alles Zeit. Im Untergeschoss gab es nichts, was auf ein Bett hindeuten könnte, doch als er sie dann die Treppen hochtrug, fand er schnell das Objekt der Begierde, Bingo, da war ja das Bett. Vorsichtig legte er sie dann auf jenes und es gelang ihm, dass sie nicht aufwachte, doch die beiden Waffen die sich immer bei sich trug, nahm er ihr trotzdem noch ab, zum Glück merkte sie das nicht und so konnte er die beiden Krummsäbel auf einen Tisch legen, von dem sie sie morgen wieder holen konnte. Im Gehen warf er ihr noch einen flüchtigen Blick zu und bemerkte, dass sie im Schlaf genau so schön war, wie auch im wachen Zustand und die Versuchung war zu groß, ihr noch einen Kuss auf die Stirn zu geben, quasi als Gute Nacht Wunsch, wie intuitiv folgte ein Lächeln auf ihrem Gesicht, bis sie sich zur Seite wegdrehte und vor sich hin schlummerte. Nun war es Zeit zu gehen, was er auch leise tat, er schlich sich die Treppen gerade zu runter und hockte sich dann noch mal vor den Kamin, der nun das Haus innerlich aufheizte, sein Getränk stand noch immer da, doch mittlerweile war es abgekühlt und man konnte es trinken. Als er den Geschmack auf seiner Zunge spürte, stellte er fest, dass es köstlich schmeckte, doch er hatte sowas noch nie zuvor getrunken, aber auch das würde er sicher bald erfahren, sofern er es nicht vergessen sollte sie zu fragen. Dann verließ er das Haus und hinter ihm wurde die Tür geschlossen, draußen war es wirklich eisig kalt gewesen und so rannte er so schnell es ging in die Taverne. Dort angekommen war kein Gast mehr zu sehen, selbst der Wirt war nicht mehr hinterm Tresen, sondern schien schon zu schlafen, selbst er war nur ein Mensch und hatte dieses Recht wie jeder andere, auch hier ging er leise nach oben und betrat sein Zimmer, wo er sich noch kurz seiner Sachen entledigte und dann ebenfalls in sein flauschiges Bett sank, doch da blieb er noch lange liegen, immer wieder musste er an diesen Abend zurückdenken, an diese Nacht, musste es analyieren und das ein oder andere Mal schmunzeln, es war sicher das richtige, was er getan hatte, ja er spürte es, so wunderschön....ganz nebenbei war dies die beste Medizin gegen den Fluch, der nun einen herben Rückschlag erlitten hatte und das alles nur wegen Isabell, doch man durfte nicht vergessen, was davor passiert war, dies war eine Warnung und sie würde wieder kommen, schneller als ihm lieb war....doch irgendwann holten ihn die geschwächten Gedanken ins Reich der Träume, Energie auftanken und schlafen stand nun an der Tagesordnung, in froher Erwartung an den morgigen Tag und mit Bangen vor der Nacht, was er aber nicht wusste...schlief er ein.... |
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05.11.2003, 10:56 | #388 | |||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Wie erwartet ließ ihn auch heute der Fluch nicht in Ruhe, was aber auffällig war, immer wenn er nun diese "Halbträume" hatte, träumte er kaum noch selbst, zwar war es möglich, wie ja schon einmal unter Beweis gestellt wurde, doch auch heute hatte er wieder keinen wahren Traum, nur schwarze Masse vor seinem Auge, immer noch war er unrührig, unter der kuscheligen Decke war es sehr warm, wahrscheinlich glühte sein Körper, nichts gegen die Kälte draußen, er würde wohl ohne Erfrierungen auskommen, doch auch der Körper lag wieder unruhig da, mal blieb er fast regungslos daliegen, mal harrte er in den unmöglichen Formen aus, doch meistens schüttelte er sich nur, wie schon so oft hatten sich seine scharfen Fingernägel in die Bettdecke gebohrt und versuchten sich krampfhaft irgendwo fest zu halten. Das Bild hatte gewechselt, nun ging es nicht mehr um den Tod und um die unglaubliche Macht, die er hatte, nein, wie total irre wechselte man nun zu anderen Phasen des Traumes, es hatte indirekt etwas mit dem gestrigen Tage zu tun, obwohl der Tag nicht nur seinem Herzen gut getan hatte, sondern auch ein paar Zentimeter weiter oben, so war es doch eine kleine Niederlage, denn der Fluch war zwar nicht wirklich da, nicht manifestiert, noch ohne jegliche Macht, doch er konnte Dinge spüren, durch die Augen seines Opfers oder des möglichen Täters? Die Verführung war groß gewesen, so lag es nahe, dass seine Feinde da nun ansetzten, sie wollten ihm die Lust geben, die er verspürte, dabei musste man sagen, hatte er gar keine Zeit für Gefühle, ein Fehler seiner Menschlichkeit, eigentlich durfte er sich zu keinen Gefühlen hinreißen lassen, es würde seinen schon so engen Zeitplan gefährden, doch da kam wieder seine urmenschliche Schwäche ans Tageslicht, das auch er nicht perfekt war und den gestrigen Abend genoss, in doppelter Weise wenn man es so sehen wollte, sicher war es nicht richtig gewesen, doch wie hätten andere gehandelt? War die Lust nicht schon immer ein Urtrieb der Menschen, selbst die Kühlsten verfielen ihr, so musste er sich nicht wirklich wundern, die Tatsache war zwar da, doch er würde sie zu verhindern wissen.... Eine Traumgestalt war es schon lange nicht mehr, die Medusa zeigte sich auch heute wieder in seinen Träumen, die keine waren, wie sollte man die Situation mit ihr beschreiben? Im realen Leben hätte er sich vor ihr geekelt und sie sicher bekämpft, um sie mit allen Mitteln zu töten, doch hier, wie sollte man es sagen, seine innere Lust verführte ihn, seine Gedanken konnten durchaus etwas mit dieser Mißgeburt anfangen, sie war nicht häßlich, oh nein, wahrlich, sie war wunderschön, aber eben nur auf ihre bestialische Art, er wusste auch in diesen Halbträumen, wer er war, er wusste, dass er menschlicher Geburt war und keiner dieser Mißarten wie die Schlangen oder die langen Krallen hatte, doch störte ihn das ganz und gar nicht, diese Medusa war doch immer hin so schön, dass er ihr trotz der Tatsache, dass er ein Mensch war, wiederfiel. Vielleicht gab sie ihm auch das, was er nicht im Stande war zu geben, nun war die Situation einfach nur irre, dass sie ihn nicht nur an Isabell erinnerte, sondern auch indirekt mit ihr in Verbindung brachte, nur das hätte bedeuten können, dass er sie bald als Feindin sah und sie vielleicht wirklich umbringen würde, das durfte nicht geschehen....auch heute Nacht, in dieser eiskalten Nacht, zelebrierten sie ein Schauspiel von erregender Natur, sie hatten Spaß, auf ihre ganz eigene Seite, Blut war wie immer mit im Spiel und so konnten sie sich in diesem Blut baden, das Blut von zuvor hundert erlegten Tieren und seinen Gedanken gefiel es mehr als nur gut, in nacktem Blut sah sie noch viel schöner aus, als mit ihrer Kleidung, mit ihren Panzern und dem kalten Stahl, seine Augen waren weit aufgerißen, seine Lippen lachten und verbindeten sich immer wieder mit dem rot der ihren, ja es war gut und ja es durfte nicht sein, nur konnten die fernen Mächte Angst, denn er hatte einen brutalen Fehler gemacht... Als er mit seiner leblosen Hülle und den Gedanken nach Drakia zurückkehrte, um Isabell zu sehen und sich bei ihr Halt zu suchen, da konnte das alles erst ins Rollen kommen, sonst wären diese Gedanken nie passiert, andererseits tat es ihm sichtlich gut hier zu sein, was sollte er nur tun? Als dieser perverse Halbtraum dann endlich endete schreckte er wieder hoch, wieder als letztes mit einem Gruß von dem Schatten und der Medusa, doch die Erinnerungen blieben gewohnt aus, nur der Schweiß kündete von der Nacht, das verwirbelte Bett und die schmerzenden Fingerkuppen, er war wieder wach, bereit für einen neuen Tag der Sehnsucht und der Angst, des Blutes und des Glücks. |
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05.11.2003, 11:21 | #389 | |||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Verwirrt wie immer sah er sich um, als er seine Augen ausgemerzt hatte und Schädlinge wie Schlafkörnchen und Wimpern entfernt hatte und auch das störende Augenwasser sich nicht mehr darin befand, da konnte er wieder normal sehen und er sah das gleiche Bild wie vorgestern, gestern und wann sonst noch.... Seine Haare lagen ihm wirr im Gesicht, auch diese Tatsache sollte nun ausgemerzt werden, mit einer geschickten Handbewegung lagen die edlen Haarsträhnen wieder da wo soe lagen sollten, doch scheinbar hatten sie was dagegen, fielen ihm nach ein paar Minuten nämlich wieder hinab, doch das war jetzt egal, denn er stand jetzt sowieso auf. Nach der normalen Prozedur, sprich Waffengürtel, Rüstung und Stiefel anziehen sowie Waffen postieren und dann das Bett ordentlich machen, dass ja niemand sah, wie es hier letzte Nacht zuging, obwohl das eigentlich unwahrscheinlich war, da er sowieso die Tür hinter sich schloss, also konnte hier niemand rein in das Zimmer. Heute hatte er wieder normalen Hunger, sprich keinen Heißhunger wie bei seiner Ankunft, sondern nur nur so ganz normales Hungergefühl, allerdings war die Chance, dass es heute nicht ganz so genehm war eher unwahrscheinlich. Er ließ sich einen normalen Eintopf mit allermöglichen stärkenden Gemüse bringen, ein Laib Brot sowie ein Wasser, spartanisch wie er nun mal war sollte das erst mal auch ausreichen, er brauchte sowieso nicht viel Nahrung, dass hieß...eigentlich brauchte er noch mehr, seine magere Gestalt kam nicht von ungefähr, nur wie sollte es anders sein, tagelange Fußmärsche und Schwertkämpfe sind extreme Fettverbrenner, da konnten die hageren Mahlzeiten, die er dazu noch nicht mal täglich einnahm nicht mithalten, doch er war nun mal so, solange bis er nicht häuslich würde, würde sich das nie ändern, also eigentlich gleich nie....der Tod sollte ihn nicht im Bett treffen, lieber auf dem Schlachtfeld, ja, das war sein Traum, auf dem Schlachtfeld sterben, doch bis dahin würde hoffentlich noch viel Zeit vergehen und solange musste er zusehen, dass er nicht am verhungern starb. Doch solange er diese ganzen Tavernen kannte und es noch Wild gab, sah er da nicht ganz so schwarz. Andererseits war die Wahrscheinlichkeit, dass er in nächster Zeit selbst Wild jagte dann doch sehr gering, seine Blutgier, die Begegnung mit dem Wolf, das alles machte ihn im Moment zu labil, doch sein Geist der Jagd war ungebrochen, er hatte eben nur eine Barriere zu durchbrechen, aber jede Barriere würde irgendwann mal fallen und dann wäre es auch aus mit seiner Blutgier, dann wäre Schluss mit der Gefangenschaft hinter unsichtbaren Gittern, er ließ sich nicht in einen Käfig zwängen, bevormunden von nicht materialen Dingen. Dennoch schmeckte das spartanische Essen gut, es war geradezu ausgezeichnet, doch wusste er nicht genau, wie er denn damit umgehen sollte, mit dieser Barriere und wieso musste er nun wieder an den Tod denken? Hatte er einen Rückfall erlitten, war vielleicht das Essen an allem Schuld? Er musste Grinsen, nein, das Essen nicht, der Esser war daran Schuld, doch heute wollte er sich nicht grämen, man hatte genug Zeit um dies herauszufinden, nun sollte es erst mal zum Hafen gehen, denn Isabell würde sicher noch schlafen, am Hafen erwartete ihn sicher wieder das Meer, es musste sich gestern in tosende Fluten verwandelt haben, bei diesem Wind und dieser Kälte, allein der Anblick war sicher gigantisch, zu schade, dass er es nicht sehen konnte, eigentlich hätte er ja gekonnt, nur wollte er vielleicht auch nicht so wirklich, das war immer so eine Sache mit dem Meer, denn er hatte sich losgesagt, sich gegen das Meer gewand, da war es kein Wunder, wenn es ihn auch verstoßen würde..... Ein wirklich schöner Tag, doch hatte er dies nicht jeden Tag gesagt, als er in Drakia war? Ja Drakia war schön und es hatte heilende Kräfte, die Frage war nur, gingen diese Kräfte wirklich nur von dieser kleinen Stadt, von diesem Fischerdorf aus, oder steckte vielleicht mehr dahinter? Er wusste es nicht, er hatte ehrlich gesagt keine Ahnung, doch man würde es noch solange wie es ging genießen.... |
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05.11.2003, 13:58 | #390 | |||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Am Hafen, am Steg, so nah am Meer und doch so fern, abgewand von dem Rauschen, betörend wirkte es noch immer, warum abgewand von solch einer Schönheit, warum nur, Qualen, Schmerzen, alles verbunden mit dem Herzen, wieso nur war er immer noch so gebannt, war es vielleicht Schicksal, oder gar Bestimmung, warum war die Welt nur so grausam zu ihm, warum konnte man nicht einfach nur stillschweigend genießen, wer schenkte dem Menschen das Gehirn, eigentlich eine nützliche Sache, doch machte sie ihn krank, hätte man nicht einfach sterben können? Eingehend in das Meer, ja wie schön das doch wär, auf dem Meer treibend, die Augen gen Himmel gerichtet, man würde die Sonne sehen, man würde die Sterne sehen, man würde Wolken sehen, man würde den Mond sehen und niemand konnte einem etwas tun, nur auf dem Meer treibend, weit hinaus, war er vielleicht nicht als Bauer besser dran gewesen? Gab es tatsächlich so etwas wie Bestimmung, war er vielleicht ein Bestimmter? Sollte er vielleicht das Schicksal haben, über die Menschheit zu richten, oder waren diese Wörter nur alles Erfindungen von kranken Geistern, vielleicht gab es das Wort Bestimmung und seine Bedeutung gar nicht, auch Dinge wie Legenden und Mythen könnten alles nur Erfindungen sein, doch wieso war dann das Meer so weit, warum war das Meer so schön, warum konnte es nicht eine Pfütze sein und warum konnte man das Geschenk dieses Gehirnes nicht für positive Dinge einsetzen, wieso gab es eigentlich "Denker", wieso konnten die Menschen denken? Wieso mussten sie denken, um zu überleben, ein Leben als Stein wäre sicher auch reizvoll? Oder als Wasseratom, ja, als eines von unendlich vielen treiben, unsterblich, ohne Sorge, ohne Gehirn.... Ein kurzer Einschnitt in seine direkten Gedanken, als er da saß, auf das Meer blickte und immer mal wieder Steine in die tosende Flut, die sich mittlerweile auf ein paar rauschende Wellen beschränkt hatte, schmiss. Ohne es zu merken war die Fee an ihn heran getraten, dieses Wesen, das er so bezeichnete und das doch diese Bedeutung nicht verdient hatte, weil es sie womöglich nicht gab, sie hatte einige Meter Abstand gehalten und es war fast so wie gestern Abend, nur war es komplett anders, es war viel anders, eigentlich hatte es nichts mehr gemeinsam, außer das Schweigen der beiden, doch diese Gefühle waren wieder da und auch die Wärme und doch war alles nicht da, obwohl es da war, man konnte es sich nur erdenken, nicht erfühlen, das war der wesentliche Unterschied und auch wenn die Situation komisch sein mochte, so wurde sie nicht zu einer ewigen Situation wie gestern, während gestern er noch dran Schuld war, war es nun Isabell, die ihren Teil dazu beitrug, als sie sich näherte, sich zu ihm setzte und auch ihre Stiefel auszog, um sie mit dem kalten Wasser, mit dem eiskalten Wasser in Berührung zu bringen, als sie sich an seine Schulter legte, doch war dies schon wieder eine vollkommen andere Situation als gestern, denn sie wollten beide reden, nicht schweigen, reden, dass sie es sich dabei gemütlich machten war ein unbedeutender Nebeneffekt, den nur Unwissende als eben jene Beziehung ausriefen, die Beziehung die es nicht gab und nicht geben sollte, gestern....es war ein Wiedersehen der Gewalten, es war einfach nur ein Stau der Gefühle, eine Symbiose von zwei Dingen, die nicht sein durften, nun war es genau so und doch genau anders, einfach unbeschreiblich.... |
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05.11.2003, 16:01 | #391 | |||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Es war ein grauer Tag gewesen, doch dies sollte sich bald noch ändern, den Regenwolken waren im Anzug, doch das störte sie nicht, noch war es nicht kalt, noch gab es keinen Grund diesen wunderschönen Ort zu verlassen, noch war es nicht nötig, noch nicht... Und wieder fragte man sich, wieso, wieso, wieso, einen Grund gab es nicht, doch brauchte man denn einen Grund, war es möglich Gründe zu vergessen, nun ja, natürlich war es das, aber nicht wenn man der Diener des Dienenden war, nicht der Meister der Meisternden, alles war möglich und doch war es nichts, es war einfach nur so wie es wahr und wenn dies keiner verstehen sollte, so sagte er immer, so sollten sich diese Menschen kein Urteil erlauben, Gedanken sind kein Allgemeingut, wenn er dachte war dies ein Unikat und er könnte nie wieder genau so denken wie zuvor, immer wenn er dachte war es entweder logisch oder unlogisch, gut, bis dahin konnte man noch folgen, gut gut, sagte er dann zu den Menschen, doch wenn es unlogisch war, war es dann wirklich unlogisch? Oder war es nur unlogisch für die Zuhörer? Eben, da lag der Scavenger begraben, es war immer eine Frage wie man es sah, man musste beide Seiten kennen, Unwissende würden niemals verstehen, was nicht hieß, dass er der Allwissende war, er verstand auch vieles nicht, Bauern konnten manchmal so überlegen sein, Leute mit niederem Intelligenzquotient konnten die schlausten Kinder des Wissens reinlegen, nein, allwissend war er nicht, aber er war mit seinem Wissen eine Macht die kein Bauer je verstehen würde, die selbst für hochgebildete Menschen zu hoch war, nun war es so, dass er dies nicht schätzte, er hätte alles dafür gegeben nicht so komplizierte Denkweisen anzuschlagen, wenigstens hatte er einen großen Wortschatz, mit dem er seine Gefühle in Worte packen konnte, vielleicht war es auch sein Wortschatz und nicht sein Wissen, dass manchmal für Unverständnis sorgte, wer weiß.... Banalitäten waren es sicher keine, doch es waren auch keine ernst zunehmenden Sachen, vergessen würde er sie nie, er konnte es nicht, weil er es nicht durfte, doch würde er sicher nicht mehr lange daran denken, leider, er würde wieder normal werden, doch nicht normal im positiven Sinne, es war einfach alles so schwierig... Doch die Situation war einfach zu schön, um sie mit belanglosen Denkweisen eines sicher nicht ganz normalen Menschen zu füllen, eher der Genuss stand im Vordergrund, der Gedanke an alte Zeiten war nie verkehrt, sofern es positive Zeiten waren, manchmal half es auch mit negativen Energien umzugehen, doch die guten waren ihm sichtlich lieber und es waren gute, die er mit Isabell hatte, aber mein Gott, klang dies wieder arrogant, arrogant und bemitleidenswert, meine Güte, er war gerade mal etwas älter wie achtzehn Lenzen und dachte schon wie ein achtzigjähriger Großvater nach, wer erlaubte ihm diese Denkweise, wieso verbiet es ihm niemand so über das Leben und die Menschen zu denken? Wieso? Weil er einfach niemanden mehr hatte, weil er mächtig war ohne wirkliche Macht zu besitzen und weil er verdammt noch mal etwas in sich trug, kein Mensch konnte soviel nachdenken ohne wahnsinnig zu werden, kein Mensch konnte soviele Dinge kennen, die man hier noch nicht mal gehört hatte, kein normaler Mensch würde sich so intensiv mit der Frage des Todes in Verbindung mit Philosophie auseinander setzen, um es auf den Punkt zu bringen. Wie man es auch drehte und wendete, es kam immer dasselbe heraus, er konnte niemals glücklich sein, im Moment der Gegenwart war er glücklich, doch kamen die Gedanken sicher irgendwann wieder, er würde keine Ruhe vor ihnen haben, sterben konnte er nicht, weil er es nicht durfte, seine Feigheit vor dem Tod wurde gepaart mit seinem Mut die heilige Mission zu erledigen, seine Kraft mit dem Schwert wurde gepaart mit seiner Schwäche zu töten, seine Arroganz gegenüber sich selbst und Fremden wurde mit der Untergebenheit gegenüber Göttern ausgeglichen und sein Mißtrauen gegenüber ihnen, den Göttern, wurde verbunden mit Vertrauen in das Leben....ein Kreislauf, der sicher mehrere Seiten hätte weitergeschrieben können, doch sollte man nie vergessen, dass jeder Mensch selber leben musste, die einen glaubten an die Götter, die anderen an Wiedergeburt, wieder andere an die Kraft der Zukunft und die meisten lebten einfach nach dem Motto, Leben für die Gegenwart, da jede Sekunde die letzte sein könnte. Alles war richtig und doch war alles falsch, er lebte für das Glück und die Untsterblichkeit, es musste die Unsterblichkeit geben, denn erst wenn er sie kannte konnte er sterben, alles andere war nur ein Trugbild, selbst wenn ihn jetzt jemand töten würde, was durchaus wahrscheinlich war, denn er war kein Übermensch, duzende Leute waren ihm überlegen, selbst dann würde er weiterleben, doch er wollte nicht weiterleben, er wollte sterben, ohne Gedanken wieder erwachen, um zu richten oder zu geben, das war so eine Sache, doch sicherlich nicht um zu leben.... |
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05.11.2003, 16:54 | #392 | |||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Warum bist du so still mein Liebster? Du wirkst so nachdenklich. Ich dachte wir wollen reden oder nicht? Warum, sie hatte mal wieder den Anfang gemacht, sie war mal wieder die, die sich das getraut hatte, wofür er noch Stunden gebraucht hätte, vielleicht aber auch nicht, vielleicht auch nicht, aber warum redete sie ihn mit Liebster an? Waren diese Worte nicht verboten, Liebster, das ekelhafte Wort "Liebe" versteckte sich darin, aber wieso tat sie das nur, sollte er es ihr heimzahlen, er wusste es nicht, doch einst stand fest, seine Gedanken waren wieder verflogen doch von Konzentration so sprechen galt fast einer Verhöhnung seiner mentalen Kräfte....von wegen Konzentration, abgelenkt war er noch mehr als zuvor, doch zumindest war es anders...anders als gestern... Nun ja meine Liebste, was soll ich dir sagen, wir hatten noch leider keine Gelegenheit uns zu begrüßen, deswegen grüße ich dich an diesem wunderschönen Tag der Tristesse, du hast es sicher schon bemerkt, ich habe viel nachgedacht, doch diese Denkweisen sind Sünde, ich will sie vergessen. Ach hör doch auf, du weißt genau, dass wir uns längst gegrüßt haben, wozu Worte, wozu Reden... Fürwahr, du sprichst mir aus der Seele, doch du warst es, die mit den Worten begann und du willst reden. Willst du es denn nicht? Ich weiß nicht was ich will, ich bin verwirrt, ich bin sehr verwirrt, aber ich fühle mich hier wohl und doch spüre ich Schatten an diesem Ort, Schatten die uns beide trennen wollen, vielleicht gar töten? Ja, sie wollen uns auch töten, nicht nur trennen... Was, du spürst es auch? Das....ist unmöglich, weißt du davon? Ich weiß nichts....alles nur Wahrnehmungen, kann es denn möglich sein, dass du mehr weißt.... Nein, ich muss dich enttäuschen, ich kann dir nur sagen, was ich durch dich sehe, alles andere liegt noch im Verborgenen, du wirst alles nötige erfahren, wenn es soweit ist. Aber, aber Liebste.... Schweig jetzt Liebster, du wirst sehen, alles wird sich aufdecken, du musst nur fest daran glauben, lass dich nicht von denen verführen, die meinen Recht zu haben und traue niemanden, auch nicht mir, wenn es dir gelingt mir zu mißtrauen, kannst du sicher sein, dass du die Wahrheit erkennst, die jemand spricht. Das ist unmöglich, wie sollte ich dir jemals nicht trauen können? Hihi, stimmt du kannst es nicht, du wirst es nie können... Was soll das? Die Zeit wird kommen, hahaha, wir werden wieder vereint, hahaha. Es wird sich alles aufklären, beruhige dich doch, es ist schon gut, lass es nicht enden, mach weiter so, lass es nicht enden, mach weiter so.... Wer bist du? Wer ich bin? Ich bin nicht du und nicht ich selbst, also wer werde ich schon sein, ja, ein Gefangener, du hast mich eingesperrt und du wirst mich wieder befreien, lass es nicht enden, mach weiter so.... Seine Augen kniffen sich zusammen als er aufwachte, nicht so schreckhaft wie sonst, nicht so ruckartig, er hatte einen Tropfen abbekommen, es fing an zu regnen, doch war dies wirklich der Grund für sein aufwachen und wo war die wahre Isabell? Die Frau hing noch immer an seinen Schultern, besser gesagt an der linken und sie hatte nicht geschlafen, sie war wach und auch der nun einsetztende Regen schien sie nicht im geringstens zu stören, hatte sie vielleicht etwas mitbekommen? Hattest du gerade etwas gesagt, Li...ähm Isabell? Ich? Nein, wir haben seit gestern kein Wort mehr gewechselt. Und ich hätte schwören können....wir sind schon zwei seltsame Vögel, sitzen hier und sagen kein Wort, ich glaube ich bin sogar eingeschlafen... Ich habe deine Worte gehört. Im Schlaf hast du etwas gesagt. Ich habe was? Kennst du die Worte noch? Was habe ich gesagt? Du meintest die ganze Zeit: "Lass es nicht enden, mach weiter so". Was bedeutet das? Ich weiß es nicht, ich weiß es nicht...aber da wir ja jetzt sowieso reden möchte ich dich bitten mir zu erzählen, was du in letzter Zeit gemacht hast, ich meine, so lange ist es ja noch nicht her, dass ich das letzte Mal hier war und du hast inzwischen ein eigenes Haus, eine Arbeit und die Dorfbewohner kennen doch... Hihi, ich glaub ich hab dir gestern die selbe Frage gestellt...nun ja, das mit dem Haus ist so ne Sache, eigentlich recht traurig, in ihm lebte bis vor drei Wochen ein alter Mann, ein Fischer, dieser ist aber gestorben und man hat ihn beigesetzt, als die Menschen erfuhren, dass ich vorhabe hier zu bleiben, haben sie mir das Haus angeboten, es gab keine Nachfahren. Und von wegen geregelter Arbeit, dass ist ganz schön schwer weißt du, die meisten Viecher hier sind gefährlich, doch es wird sehr gut bezahlt. Gestern war ich auch auf der Jagd, du musst mal die Scavengerkeulen probieren, müssten jetzt ganz frisch sein. Und das sie mich kennen, nun ja, ich kenne auch schon viele Gesichter, aber meistens bin ich alleine, Namen und so hab ich kaum welche, aber woher weißt du das alles, du bist doch erst seit gestern hier oder? Nein nicht ganz, ich bin schon seit vier Tagen hier, doch es ging erst gestern, den Besuch meine ich, hab ich nur deinem Nachbarn zu verdanken, so ein junger Bursche, er hat mir alles erzählt. Nun ja, klingt ja alles sehr vernünftig, es geht dir also wirklich gut hier in Drakia, wenigstens eine positive Nachricht. Nun sei mal nicht so traurig, was ist eigentlich mit dir los, mein Held...als du Drakia verlassen hast, mit dem Schiff meine ich, da warst du doch noch bester Laune und jetzt bist du so still, so schweigsam, gestern dachte ich noch, du wolltest einfach nur ein stilles Wiedersehen, doch inzwischen spüre selbst ich, dass etwas nicht stimmt, aber was ist denn passiert. Ich weiß es nicht und das ist das Problem, ich weiß einfach nicht was mein Problem ist, ohne Wissen keine Lösungen, ich kann es dir nicht sagen... Du willst es mir nicht sagen stimmts..... Stimmt, du hast Recht, sagen wir's offen, ich will dir nicht verraten was es ist, weil ich mich selber davor fürchte, es ist nicht wegen dir speziell, ich werde es keinem sagen, ich muss damit selber fertig werden. Vielleicht wäre es besser gewesen nie hier her zu kommen. Sag sowas bitte nicht. Wenn du es mir nicht sagen willst, dann kann ich das verstehen, doch ich würde dir so gerne helfen, so wie du mir geholfen hast, weißt du noch, damals im Fels, ich weiß bis heute nicht was dich daran gehindert hat mich zu töten, ich weiß nur, dass du mich befreit hast und ich deshalb ewig in deiner Schuld stehe... Vergiss es, ich will nicht, dass du in meiner Schuld stehst, weißt du, es wäre einfach dir zu sagen, dass ich dich nur nicht getötet habe, weil ich nicht mehr töten will, doch das ist es nicht, dann müsste ich dich anlügen, denn damals hab ich keine Sekunde gezögert dich nicht zu töten, du stehst nicht in meiner Schuld, niemand steht in meiner Schuld, weil es unmöglich ist, ich müsste ein reines Gewissen haben, hab ich aber nicht, es ist nicht so leicht, wie sich bestimmte Leute immer vorstellen, jeder hat Gebiete, in denen er anderen überlegen ist, es gibt aber auch Dinge, die kann niemand verstehen, wenn ich sie nicht mal verstehe, wer dann... Vielleicht wird dir die Zeit deine Antworten bringen, vielleicht wirst du schon bald mehr wissen, als die lieb ist und dann könnten sich all deine Fragen auflösen, du würdest frei sein und könntest wie eine Feder durch die Luft schweben... Ja vielleicht, vielleicht werde ich aber noch in hundert Jahren diese Gedanken hegen und pflegen, aus einem mir unbekannten Grund, versteh mich nicht falsch, dein Engament in allen Ehren, doch ich glaube nicht daran jemals dagegen anzukommen, ich kann doch nicht meine eigenen Gedanken auslöschen...es ist ein Geschwürr... Jetzt verstehe ich erst, was du eigentlich hast. Es ist die Zukunft nicht wahr? Hab ich Recht? Das ist es, was dich zu den Gedanken reizt, du denkst an die Zukunft und was sie dir bringt. Natürlich, ich spüre es, lass mich dein Herz fühlen. Ja ich hatte Recht, du hast auch diese Visionen, genau wie ich, das erklärt einiges. Was hat denn mein Herz mit meinen Gedanken zu tun und warum glaubst du, dass wir etwas gemeinsam hätten und von welchen Visionen sprichst du, Fragen über Fragen, kannst du sie beantworten. Das Herz bestimmt den Ausgang dieser Visionen und du weißt es genau, du willst es nur nicht wahrhaben nicht wahr, sie lassen dich nicht in ihre Pläne blicken, wie bei mir...sie benutzen mich, um dich zu schwächen, so siehts aus... |
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05.11.2003, 17:23 | #393 | |||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Sein ganzes Leben schien zu dem Moment zerstört zu werden, irgendwas sagte ihm, dass er doch aufwachen sollte, um all dies hinter sich lassen, die Kräfte waren stark genug, um es tatsächlich vergessen zu machen, Kräfte die man nur wecken musste, er wollte aus diesem Alptraum erwachen, ja es war ein Alptraum, die ganzen Intrigen waren einfach nur zum erbrechen und überall geisterten Fragen umher, Fragen die man mit nervenden Fliegen vergleichen konnten, er hasste sie und deswegen erwachte sein Körper nun wieder, er stand auf der Schwelle zum Wahnsinn und er hatte ihn besiegt, wach auf tönte es umher und er wachte auf, tatsächlich war es ein Traum gewesen, alles, aber wie war es möglich? Wie gesagt, er stand an der Schwelle zum Wahnsinns, doch er hatte ihn besiegt, er konnte es nun alles hinter sich lassen, er war neugeboren, er hatte eine zweite Chance bekommen, von wem und warum spielte keine Rolle, er durfte weiterleben, weiterleben mit seinem Leben, dabei war dieses durfte schon recht gewagt, denn eigentlich sollten alle Mächte und Wesen froh sein, wenn er sie irgendwann verschonen würde, doch noch war er nichts weiter als eine Larve, ein Samen der schlüpfen musste, vorzeitig war die Gefahr gebannt, er hatte den Fluch mit dem gestrigen Abend besiegen können, doch er konnte ihn nicht vernichten, es war noch lange nicht soweit, dass er die Macht Innos spüren konnte, noch durfte er sich nicht aufgeben, noch nicht in das Bett aus Rosen fallen lassen, sich treiben lassen, auf dem Meer....der Kampf war noch lange nicht vorbei gewesen, doch nun hatte er erst mal Ruhe, lange Zeit Ruhe, seine Gedanken würden ihn weiter verwirren, sie waren ein Teil von ihm gewesen die nicht mal er schlagen konnte, man konnte sie weder vernichten noch besiegen, er war was das anging wirklich so, ohne mythische Geschichten, einfach von Geburt aus und außergwöhnlicher Junge gewesen, doch dieser Junge hatte jetzt Ruhe, alles was nicht zu seiner Begabung gehörte sollte nun erst mal besiegt sein, Isabell hatte ihn gerettet, er hatte die Schlacht gewonnen, doch der gegnerische Schachspieler würde bald den nächsten Zug ausführen, wie es dann auf ihn wirken würde war ein Rätsel, doch nun war alles wieder gut, für jetzt.... Seine schlimmsten Alpträume waren weg, sein Unterbewusstsein würde in Ruhe gelassen, die Medusa würde seinen schwachen Geist nie wieder verführen und vorallem die Blutgier war weg, sie war für immer geheilt, er konnte wieder töten, er konnte seiner Bestimmung wieder nachgehen, er hatte wieder ein Stück Normalität errungen, das alles nur, weil er diesen Besuch in Drakia gemacht hatte, wieso es ausgerechnet hier enden sollte, das wusste er nicht Gorthar schien ihm da fiel passender, doch es endete ja auch nicht wirklich, für den Moment war er geheilt, doch er musste absofort seine Dinge selbst in die Hand nehmen, ab sofort war jede seiner Taten wieder ein Wegweiser für das weitere Leben und je wie er sich entscheiden würde, würden Menschen leiden oder eben nicht, er hatte es in der Hand, es war eine große Verantwortung, doch diese Chance würde er nutzen, schließlich wurde man nicht alle Tage von einem Fluch befreit, das was er die letzten Tage schon inne hatte geschah auch jetzt wieder, denn er hatte keine Erinnerung mehr, doch er wusste, dass etwas geschehen war, woher wollt ihr wissen? Es lag tief in seinem Herzen, außerdem war da die weltliche Tatsache, dass es Nacht war, draußen herrschte Finsternis und er war gestern Abend ins Bett gegangen, dass musste er zwar noch beim Wirt nachprüfen, doch er war sich sicher, dass eine Nacht vergangen war, was geschehen war, ein schwarzes Loch, doch das was geschehen war, das wusste er, er spürte wie eine göttliche Kraft in ihm heranwuchs, doch gleichzeitig spürte er auch, wie anfällig und labil sie war, man musste auf sie achtgeben, sonst würde man die Kraft mißbrauchen....er hatte in der letzten Woche viel gelernt, dabei hatte er gar nichts mehr in seinem Gedächtnis, außer den Dingen, die auf der Welt passierten waren, es würde sich alles klären, er hatte Zeit, er war jung und das Leben würde ihn noch länger ertragen müssen, die paar Jahre schaffte er schon noch, dann würde sich sein Schicksal hoffentlich erfüllt haben und die göttliche Macht geschlüpft sein, er musste sie hüten....doch nun sollte er erst mal wieder aufstehen und sein neues Leben genießen, für wahr, es war ein neues Leben, doch er war immer noch der einstige Fürst, der sich nun nur noch als Schatten sah.... |
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05.11.2003, 18:40 | #394 | |||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Wie in einer anderen Welt, als ob nun alles besser war und sich alles geändert hatte, erhob er sich von dem Bett, dass schon gar kein Bett mehr war, das Laken war wild herausgezerrt und lag drei Meter (!) weiter auf dem Boden, wie es da hin kam, keine Ahnung, doch auch das restliche Bett sah nicht besser aus, das Kopfkissen war aufgerissen, seine Fingerkuppen hatten sich in das Stoffding gezwängt und nun lagen überall die Federn des Kissens, wahrscheinlich waren es die Federn des Kissens, so genau konnte man das nicht sagen, doch eine andere Möglichkeit bot sich eigentlich nicht, dann sah er noch die Bettdecke, die verkehrt herum lag, er musste wahrlich einen schlimmen Traum gehabt haben, denn sonst könnte man dieses Chaos hier nicht erklären, vorallem war es ja auch noch die Dauer, die ihn erschrak, konnte man wirklich fast einen ganzen Tag schlafe, bzw. wie spät war es eigentlich? Das waren zurzeit die einzigen Dinge, die er wissen wollte, sicher es waren wieder Fragen, doch diese Fragen waren so logisch, schienen so einfach, es war fast schön sich diese Fragen zu stellen, denn im Vergleich zu dem, was er sich sonst immer fragte waren sie gar nichts, außerdem waren sie wichtig für ihn, denn er musste sich vergewissern, dass dies nicht auch ein Traum war, in letzter Zeit konnte er nicht mehr richtig zwischen Realität und Traumwelt unterscheiden, warum war eine gute Frage, vielleicht war es einfach nur die Tatsache, dass er eine zu wilde Geschichte hinter sich hatte, ja er sprach und dachte bewusst von der Vergangenheit, denn er spürte es selber auch, auch wenn er keine Ahnung davon hatte, was passiert war und was ihm womöglich wiederfahren war, es war vorbei, noch nicht vernichtet, aber besiegt..... Wie im Schlaf zog er sich dann an, doch dieser Neuanfang war kein 0815 Beginn, es war ein totaler Neuanfang, weswegen er sich besodners viel Zeit und Mühe gab, beim ankleiden und anlegen seiner Sachen...Seine Rüstung, die prachtvolle Jägerrüstung der Atrusker, warum hatte er sie zu dem Schutz auf Erden gemacht? War es ihr Aussehen, war es diese Schönheit, dieses Wort, dass für jedes fühlende Wesen auf Erden anders deffiniert werden musste, oder war es das Praktische, war er vielleicht ein rein praktischer Denkender Mensch? Alles war möglich, er wusste es nicht genau, doch eins wusste er ganz sicher, als er über die glatte Oberfläche der Minecrawlerplatten strich, die mit dem weichen Schattenläuferfell bestückt waren, diese Rüstung war mehr als nur eine Rüstung, es war ein Teil seines Aussehens, ohne die Rüstung sah er vollkommen anders aus, schwach, abgemagert und vielleicht auch häßlich, vielleicht war er dies auch ohne, häßlich, doch zumindest er fühlte sich in ihr wohl, er fühlte sich stärker mit ihr, es war ein Teil von ihm, doch sie kannten sich noch nicht so lange, sie würden noch enger zusammen wachsen. Als er sie dann umdrehte, nach vorne, erkannte er sofort den Menschenschädel, er wusste bis heute nicht genau, wieso er dieses grauenhafte Teil mitschleppte, doch der Schädel, der einst einem Untoten gehörte, keinem normal Gestorbenen, er hatte ihm das Leben gerettet, zwar nur indirekt, doch das zählte auch, er war sowas wie ein weiterer Teil, doch konnte er sich partout nicht damit anfreunden und auf andere Menschen musste er mit diesem Schädel aussehen, als ob er ein wiederwärtiger Sadist sei, sie fürchteten ihn, zugegeben, er genoss diese Furcht des niederen Volkes und für die, die ihn nicht fürchten mussten, für sie musste der Schatten krank wirken, vielleicht war er auch krank, doch nicht so, wie sie dachten... Sein Umhang, die Geschichte ist so kurz wie auch die der Rüstung, der Umhang aus Harpyienleder, das musste man sich mal vorstellen, er hatte noch nie in seinem Leben eine lebende Harpyie gesehen und doch trug er ihre Haut....er trug die Haut eines Tieres als Umhang, wie auch bei der Rüstung. Er wusste, dass Harpyienleder wasserabweisend war und das stimmte auch, er hatte es oft bemerkt und was sollte man sagen, immer wenn ein Wind aufzog spielte dieser Umhang ein Lied, dass sehr unheimlich klang, vielleicht passte es da, dass er dem Umhang einen roten Menschenschädel spendiert hatte, als Zeichen des Schädels auf der Brust, so sollte er auch auf seinem Rücken sein, dies war ein weiteres Geheimnis des Umhangs, sonst hatte er nichts, doch es war ein guter Umhang... Sein Waffengürtel, ein einfacher Ledergürtel an der die prunkvolle Lederscheide aus Wargleder baumelte, sie bot dem Richter seiner Arme einen Halt, ein Zuhause...oft hatte er ihn abgelegt, doch bis her immer wieder an, er wollte ihn nicht missen, vielleicht sogar einmal Nachwuchs schenken, an der linken Seite war noch Platz für ein weiteres Schwert, doch momentan konnte er damit nichts anfangen.... Seine Waffe, Todesodem, Schuld am Tod von so vielen Unschuldigen Tieren, Schuld am Tod von so vielen Feinden, die er in Innos Namen besiegt hatte, Schuld daran, dass er diese Untaten ausführte, gesegnet mit einem Amulett der Sieben, das diese Waffe lebendig werden ließ, nie offensichtlich, doch sie lebte wirklich, sie war seine Waffe, seine ausführende Stärke, sie war weltliche Stärke, er war ein Krieger, diese Waffe musste er als Krieger besitzen und doch war er lieber Kämpfer, er hätte mit dieser Waffe lieber ehrenhafte Duelle ausgetragen als irgendwelche Morde... Seine Stiefel, sie waren aus einfachem Leder, sie waren aus normalen Schafsleder, er würde sie bald austauschen, doch hatten sie immer wieder gute Dienste geleistet, er war glücklich sie zu besitzen, seit nun mehr zwei Jahren....er würde sie nicht wegwerfen, niemals, er würde sie aufheben, als Erinnerung, doch díes hatte noch Zeit.... Und zuletzt auch sein Dolch, er nahm immer einen der beiden Dolche zum schlafen unter sein Kopfkissen, er hatte Angst vor Überraschungen, im Schlaf war er verwundbarer als sonst wo, heute war es Todesschädel, der da lag, auch mit ihm verband er Blut, Mord aber auch Rettungen seines Lebens, aber auch diese Waffe hatte eine andere Bestimmung als zu töten, wenn es denn möglich war.... |
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05.11.2003, 19:17 | #395 | |||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Er war ausgehfertig, hatte sich viel Zeit beim anziehen gelassen, nun stand der Krieger wieder da, regungslos fast tot, doch nur für ein paar Sekunden, dann entschied er sich doch noch um das Chaos zu kommen, die Federn waren die ersten, weil es die schwierigste Aufgabe war, sie wurden alle einzeln aufgelesen, bis sie wieder zurück in dem Kissen landeten, dieses wurde etwas gestopft und dann auf die Seite gelegt, wo keine Löcher seiner spitzen Finger waren, danach drehte er die offene Innenseite noch einmal so um, dass die Knöpfe zu waren und nichts mehr hinaus kommen konnte, danach legte er das Kissen vorsichtig auf den Tisch, auf dem seine Rüstung gelehnt hatte, jetzt war das Laken dran, dass aufgehoben und ordentlich ausgeschüttelt wurde, als Krönung wurde die Decke entfernt, ebenfalls ausgeschüttelt und dann über einer Stuhllehne postiert, das Laken wieder dort hineingestopft, wo es hin gehörte und dann wurden Kissen und Decke darauf gesetzt, es war ein herrlicher Blick von Ordnung den er fünf Minuten von einem Stuhl aus genoss, irgendwie waren seine Handlungen....nun ja, ohne ihm etwas anhängen zu wollen, aber es war schon wieder reichlich unmenschlich, er wirkte so unberechenbar, als ob er kalt geworden sei, als ob er etwas vor hatte, das Bett machen, in einer solchen Balance zwischen Perfektion und dann doch wieder Natürlichkeit, es war ihm unheimlich, doch dem Schatten schien das nicht aufzufallen, vielleicht wusste er es tatsächlich gar nicht, wie seltsam.... Nun jedoch erhob er sich, stellte sich ans Fenster und sah zum Himmel, draußen regnete es, doch Regen war eine Wohltat, nicht nur für die ausgetrockneten Pflanzen und Erden, auch für die Menschen bedeutete Regen Leben. Doch der Regen war es nicht, es war das Gewitter auf das er gewartet hatte, donnernd rauschte es an und als dann der Blitz begann, ja es war unheimlich, ja er hatte sicher verdammt noch mal keine Angst, denn fast wirkte es so, als ob er dieses Gewitter iniziiert hatte, es war so genial, so wunderschön und doch schrecklich, Worte, die er in der Vergangenheit schon oft benutzt hatte, doch auch hier waren sie angebracht, er hatte keine Fragen mehr, nur noch logische Fragen, doch nun war er frei von ihnen. Seine Hände waren verschränkt hinter dem Rücken, die Brust war oben, die Taille war unten, der stolze Körper stand am Fenster und sah hinaus, als der Blitz ein weiteres Mal kam, sein Schatten auf dem Boden des Zimmers hin und her wibrierte, diese unheimliche Erscheinung war er, tatsächlich...er... Als es dann kurz aufhörte zu donnern und zu blitzen sowieso, da hörte man das leise Rauschen des Regens, das Prasseln.... *Plitsch* *Platsch* So oder so ähnlich musste es stundenlang gegangen sein, als er schlief, nun stand er am Fenster und sah es sich an, der Donner und der Blitz waren weg? Nein, sie kamen wieder, es donnerte so laut, dass er eine Scheibe zerbersten hörte, doch nicht seine, seine war ganz geblieben, aber sein Trommelfell war kurz taub, ja es donnerte so laut und während es nun alle zwei Sekunden blitzte und ein unnatürliches Grollen von den Wolken kam, ja da hatte er die Arme verschränkt und stand mit stolzgeschwellter Brust am Fenster. Hatte er das wirklich alles herbeigeführt, kontrollierte er das Gewitter? Nein, aber er genoss es sichtlich und es spielte in seine Karten, es war klar, dass es regnen musste, wenn er diese zweite Chance erhielt...es musste einfach regnen, so stand es geschrieben...wo wusste er nicht. Es donnerte weiter, immer lauter, immer schlimmter, er am Fenster, wie eine Statue, der Herr der Elemte konnte nicht viel anders aussehen, doch er war kein Herr, er war nicht mal eine Herrin, herrschend....noch nicht....und während sich da draussen gerade die Hölle hätte ankündigen können, er wäre am Fenster geblieben und man musste schon sagen, seine Augen hatten etwas fremdartiges, das war nicht mehr der Mann, den sie kannten, nicht mehr der, den sie Fürst Pergamo nannten, diese zweite Chance hatte ihn verändert, nicht dramatisch, doch es gab Anzeichen, die ihn anders machten, überlegener, kannte er dies bisher nur von wenigen Personen, so fühlte er es nun in sich, die Macht der Stärkeren, die sich nicht durch körperliche Stärke auszeichneten. Dann, es schien fast ein Wunder und doch passte es zu dieser Situation, bewegten sich seine Lippen und gaben etwas von sich, erst murmelnd, dann verstehbar, er sprach mit dem Donner und wurde nur durch den Blitz erkennbar, immer wieder zuckte die Silouette von seinem Körper über den Holzboden.... Za'kesh, die Zeit des Handelns ist gekommen Ich weiß nicht was mit mir passierte, doch ich spüre es, man hat mich verändert, diese Nacht, in ihr muss etwas passiert sein, es war sicher etwas grauenhaftes, sonst würde ich nun nicht hier stehen, doch ich will nicht wissen was, ich habe mich lange Zeit hängen lassen, habe Dinge getan, die der wahre Fürst nie getan hätte, ich habe meinen Namen vor den anderen Menschen verleugnet, ich habe die Macht Innos in Frage gestellt, ich habe mir Selbstzweifel auferlegt und mich vor Blut, der herrlichsten Sache dieser Welt gefürchtet, diese Fehler sind jetzt behoben, oh ich rufe dich Innos, du hast mir diesen reinigenden Regen geschickt, dass ich einsehe und unter deinen Liedern von Donner und Blitz habe ich verstanden, niemand soll es wagen dich in Frage zu stellen . Ich habe mich lange genug als Abschaum behandelt, der Fürst wird sich das holen, was ihm zusteht, habt ihr gehört ihr Mächte, ich hole mir, was mir zusteht, vorbei sind die Tage, in denen ich kein Wort mehr sprach, ab sofort ändert sich das, unter dem Mantel von Abschrecken bin ich gereist, habe dabei Menschen tief verletzt, doch nun bekenne ich mich ein zweites Mal zu Innos und werde die Menschen nicht mehr verletzten, das verspreche ich euch, euch allen da draußen, doch ich muss auch euch eine Warnung aussprechen, ab sofort wird mich nichts mehr an der heiligen Mission hindern, deswegen schenke ich jedem meine Freundlichkeit, der sie verlangt, doch bin ich auch bereit den Tod zu wählen, nicht mehr für mich, nein für euch, für euch alle. Za'kesh, die Zeit des Handelns ist gekommen Ich werde mir holen, was mit zusteht, wohahahahaha. Gerade das letzte Lachen gefiel nicht, es passte einfach nicht in die Reihe und vorallem machte es deutlich, wie ernst er es meinte, er hatte bei dem Satz zu Innos sein Schwert aus der Scheide gezogen und gen Himmel gehalten, all dies, diese Mimik und Gestik, seine Körpersprache und seine Worte, sie machten nicht nur Angst, sie gaben auch Hoffnung, dass er seinen Namen akzeptierte und den Innos Glauben offiziel anerkannte waren die zwei Entscheidungen, die er brauchte, die Hoffnung, das Fürst Pergamo, treuer Diener des Herrn wieder geboren war, war nun groß, der Schritt war richtig, nun mussten Taten folgen, eine neue Ära in seinem Leben begann. |
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05.11.2003, 19:56 | #396 | |||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Mächtig, zu mächtig, ja fast gottgleich und doch menschlich wich er dann vom Fenster zurück, die Klinge hatte er wieder dort hin gebracht, wo sie auch sonst lag und nun verließ er das Zimmer, hinter sich noch schnell abschließend, dann hinunter zum Wirt, was war dies für ein Gefühl, die ersten Schritte in einem neuen Leben, dabei hatte man ihm nur eine zweite Chance eingeräumt, er durfte sich weder als Zweitgeburt sehen, noch durfte er denken, dass alles Alte besiegt war, sein Problem war, dass er sich an nichts mehr erinnerte, zumindest nicht mehr an die wesentlichen Dinge, doch bald würde er wieder vor neuen, weltlichen Aufgaben stehen und dort würden sich schon genug Fragen stellen, außerdem würde die Erinnerung Stück für Stück wiederkehren, denn so ganz einfach ließ sie sich nicht verdrängen, irgendwann würde er auch von dem Fluch erfahren und von Medusa, doch dies war nun alles weit entfernt, mit der neuen Chance bot sich ihm die einmalige Gelegenheit den Fluch so zu präparieren, dass er ihm nicht mehr gefährlich werden konnte, er musste nur daran glauben und in Innos Namen seine Aufgaben machen, wenn er die Aufgaben und Prüfungen meistern würde, dann wäre alles bald ganz einfach, er würde dann eine rosige Zukunft vor sich haben, doch bis dahin stand Arbeit im Vordergrung, man würde es noch sehen, mal schauen. Doch nun wollte er erst mal zwei Fragen klären, vielleicht hatte er sich auch geirrt und alles was da oben in diesem Zimmer geschah war nichts weiter als ein Trugbild, dass er vielleicht gerne glauben wollte, er würde es bald sehen, doch er war sicher, dass es kein Trugbild war, in letzter Zeit gab es viele Trugbilder, doch dies war sicher keines, doch Vertrauen war gut, Kontrolle war besser. Entschuldigt Herr Wirt, wie spät ist es? Na mein Junge, wieder aufgewacht, ihr habt ja fast einen Tag geschlafen, ziemlich fester Schlaf, ich war vorhin noch mal oben, doch euch konnte nichts aufwecken, ich dachte schon euch wär was passiert. Wie spät? Nun, bald ist Geisterstunde. In Ordnung, da ich also den ganzen Tag nichts gegessen habe, möchte ich einen Eintopf haben, wäre das möglich? Klar kommt sofort, noch ein Wasser? Er nickte fröhlich und setzte sich dann auf einen leeren Stuhl an einem freien Tisch, war es womöglich möglich? Er hatte tatsächlich gelächelt, habt ihr das gesehen, er konnte wieder lächeln, wie schön...nun würde es tatsächlich neu beginnen, ein Neuanfang für was eigentlich? Er hatte es wirklich nötig gehabt, zuviel stand hier auf dem Spiel, mal abgesehen von seinem Leben und seinen Gefühlen war die Geschichte der Sieben nicht vergessen, sein ganzes Leben drehte sich inzwischen darum, sie war zentraler Bestandteil davon geworden und so schnell würde sich das auch nicht mehr ändern, wenn er ehrlich gewesen wäre wüsste er, dass es sich nie mehr ändern würde, doch das wollte man nicht glauben, man glaubte daran, nein nicht "man", er glaubte wieder daran, er hatte sein Ziel schon längst aufgegeben, Frieden, ein Stückchen Frieden auf dieser Welt, war doch möglich, irgendwie, zehn Jahre würden doch schon reichen, dann würde er wieder ausziehen, seine letzte Schlacht schlagen, sich irgendeiner Armee anschließen, Krieg gab es immer, vorallem gegen die Orks, sie würden sicher noch Krieg führen, wenn er gewiße Alter erreichen würde, gegen sie wollte er dann ausziehen, um zu sterben, doch zuvor noch so viele wie möglich mitnehmen, auch wenn er durchaus noch ein paar Jahre zu leben hätte, ja das war sein Ziel, ob dies mit dreissig oder vierzig soweit wäre, vielleicht sogar noch früher, das müsste man sehen, aber bei dieser Überlegung die er nun, wartend auf sein Essen, anstrebte, konnte man eine neue Veränderung seines Denkens sehen, während er früher noch dran gehängt hätte "wenn ich denn so alt werde und da noch lebe", kam sowas jetzt nicht in Frage, es musste einfach so sein, da gab es kein Wenn und Aber, das wurde einfach so gemacht und ich weiß ja nicht wie sie dazustehen, aber ihm gefällt diese Einstellung bedeutend besser. Dann kam auch schon sein Essen und er ließ es sich schmecken, schließlich hatte er einen ganzen Tag nichts gegessen, das war sicher nicht gesund für seinen ohnehin schwachen Körper, doch das war auch nicht schlimm, denn er würde in Zukunft besser drauf acht geben und dann würde dieses "Problem" auch bald da hin verschwinden, wo es hingehörte... |
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05.11.2003, 20:23 | #397 | |||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Das Essen war köstlich und er hatte tatsächlich das Gefühl, dass er es schon mal heute gegessen hatte, doch dies war ja völlig unmöglich und deswegen lehnte er sich auch grinsend zurück und nippte an dem Wasserkelch, heute hatte er zum ersten Mal seit langem einen Kelch gefordert, keinen einfachen Krug mehr, nein es sollte ein Kelch sein, zwar war es nicht unbedingt nötig, doch ein Mann seines Schlages musste doch nicht wirklich aus einem Krug trinken... War dies eine Form von Arroganz oder Überheblichkeit? Sicher war sie es, doch stand sie ihm nicht zu? Er war adlig und hatte seinen Titel wieder gefunden, zwar hatte er ihn nie gegenüber sich selbst verleugnet, doch ehrlich gesagt irgendwie schon, seine lächerlichen Erklärungsversuche, warum er seinen Namen in letzter Zeit vor Fremden geheim hielt waren schon sehr arm und zeugten nur von der Tatsache, dass er sich wohl seines Namens schämte, besser gesagt den Spott der anderen fürchtete, doch das war jetzt vorbei, er hatte diesen alten und vorallem edlen Namen, es war ein Geschenk und so ein Geschenk sollte man nicht leichtsinniger weise "verschenken", sein Name war seine Bekanntschaft für die Welt, er hatte nicht die Absicht den Namen bekannt zu machen, obwohl das mit seinen Beziehungen und seinem Gold durchaus möglich gewesen wäre, doch was hatte er davon, er wollte nicht mehr sein, als ein normaler Mensch auch, denn solange er in der Anonymität der Masse war, konnte man ihn nur als gewöhnlichen Kämpfer identifizieren, so konnte er sich gut und geschickt tarnen, denn die Masse war groß, zu groß um ihn darunter zu finden, ihn ausfindig zu machen, bis die Suchenden, falls es die für seine Person überhaupt gab, ihn gefunden hätten, wäre er schon längst soweit, dass man ihn ruhig finden durfte, finden sollte, doch noch war nicht der richtige Zeitpunkt gekommen, noch war gar nichts gekommen und er tat gut daran nicht zuviel preis zu geben, aber jeder der absofort nach seinem Namen fragte, der sollte eine Antwort bekommen, das war ein Schwur, viele weitere würden noch folgen, doch der Anfang war gemacht, nie mehr sollte sein Name in Vergessenheit geraten, nie mehr dieser Fehler begangen werden... Als er fertig war sah er sich etwas um, es waren heute richtig viele Gäste hier, wahrscheinlich flüchteten sie alle als Unterschlupf vor dem Regen hier vor und außerdem konnte es daheim ja auch so schrecklick langweilig sein, zumindest wenn man daheim war, nicht wahr? Langeweile war ein Feind von klaren Gedanken, doch manchmal führte sie auch zu erstaunlichen Dingen, zum Beispiel zusätzlicher Kreativität, irgendwie war ihm langweilig, denn er konnte nichts machen, jetzt noch nicht, nicht in den nächsten zweieinhalb Sekunden, dann nämlich würde die Zeit des Verdauens enden, die er sich selber gegeben hatte, hahaha, es war herrlich, wie er mit den Gefühlen spielen konnte, alle legte er so rein, doch galt es stets das zu wahren, zu dem er stand, Freundlichkeit war seit jeher eine seiner ureigenen Dinge, für die er stand, nur hatte man davon in der letzten Zeit nicht viel gesehen, wieso blieb unklar, ebenfalls warum dies so sein musste, schließlich musste es auch dafür eine logische Erklärung geben, doch er wollte sie nicht wissen, ja es war so, er lehnte Wissen ab, vielleicht war dies schon das ganze Geheimnis seines kranken Geistes, in dem er Wissen ablehnte konnte er Fragen vermeiden, sollte dies die Lösung für den gordischen Knoten sein? Natürlich war sie es nicht, da fehlte noch eine ganze Menge mehr, um solche Fragen zuverlässig zu beantworten, aber was solls, ein Lächeln ging über sein Gesicht, er hatte sich gerade ausgedacht, was jetzt wohl passieren würde, wenn er gesagt hätte "Freibier für alle, auf meine Rechnung" und noch viel besser, wenn er den Rest ab dem Komma weggelassen hätte, doch so verrückt war nicht, es gab da so ein paar Natureigenschaften, die man ihm nicht mit den stärksten Giften und auch nicht mit bestimmten Zaubern und eben auch nicht mit einer zweiten Chance nehmen konnte, darunter war der Geiz, Geiz war ja für viele Leute etwas negatives, doch er sah Geiz auch als positiv an, wer geizig war, der wusste mit Geld umzugehen, wer das wusste, der war meistens auch nicht gerade arm und diese Leute waren auch nicht gerade von Pappe, doch nun sollte er sich Gedanken machen, wie dieser geniale Abend noch verbessert werden könnte. |
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05.11.2003, 20:58 | #398 | |||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Ja, was könnte man noch machen, eine wirklich gute Frage, bei diesem Mistwetter konnte man eigentlich gar nichts machen, aber er hatte da schon eine Idee, zwar war diese nicht ganz normal, eigentlich war die Idee schon wieder richtig irre, doch er würde sie durchsetzen, doch zuerst würde er mal bei Berne vorbeischauen, das hatte er sich verdient, eigentlich wusste er nicht, was daran ein Verdienst sein sollte mal bei einem Händler vorbeizuschauen, doch irgendwie war dies ja mehr als ein Besuch, obwohl er eigentlich vor hatte irgendetwas zu kaufen, es war mehr ein Höflichkeitsbesuch, Berne würde sich sicher freuen ihn wieder zu sehen, es sei denn dieser eiskalte Verkäufer hatte wirklich nur sein Gold im Kopf, selbst wenn, da könnte er auch was machen, wenn sich irgendwas praktisches finden würde, könnte man direkt mal über eine Anschaffung nachdenken, doch eigentlich hatte er was gegen unnötigen Krempel, von daher waren die Chancen, dass er irgendwelche Kleinstgegenstände kaufte sehr gering, doch ihm fiel auf, dass er sich noch nie wirklich Bernes Auslagen angeschaut hatte, immer nur nach Sondersachen gefragt hatte, nun hatte er endlich einmal Zeit für einen ausgiebigen Gang durch die Auslagen, zwar war der Laden klein, obwohl er noch nie den Hintergang gesehen hatte, wo Berne oft verschwand, wenn er etwas holen wollte, wahrscheinlich waren da die besonderen wertvollen Dinge, wahrscheinlich stand dann in den Regalen nur wertloser Plunder, doch nachschauen konnte man ja trotzdem mal, schadete ja schließlich nichts, doch dazu müsste er ja raus, in den Regen, doch wenn er das machen würde, was er heute noch vor hatte, war dies ohnehin unvermeidlich, also konnte er genau so gut jetzt los... Aber hatte Berne überhaupt noch auf, der Mann musste doch auch mal schlafen und es war schon ziemlich spät geworden, richtig spät sogar, wenn er jetzt Händler wäre, hätte er den Laden nicht mehr geöffnet, aber vielleicht war er ja ne Ausnahme oder wohnte in seinem Haus, konnte man ja nicht so genau wissen, bei Berne schien ihm alles möglich, wieso nicht auch sowas, versuchen würde er es auf jeden Fall, wenn es eben nicht ging, dann würde es nur seinen Plan vor ran treiben, am besten noch um Mitternacht, da würde es am besten kommen, au ja, das würde sicher einen mythischen Streich haben, irgendwie schien dies auch schon wieder etwas unnatürlich zu sein, Mitternacht brachte man ja mit allermöglichen Dingen in Verbindung, doch eigentlich eher mit negativen Sachen, man würde sehen, wie es kam. Noch ein Wasser sollte es dann sein, irgendwie schienen seine Beine nicht ganz das zu wollen, was er eigentlich wollte, nun nahm er eben noch ein Wasser, draußen gabs zwar auch genug, doch hier drin schmeckte es besser und man konnte es besser trinken, außerdem konnte man dann noch ein bißchen die Leute beobachten, denn es machte Spaß, die einzelnen Gesichter und Personen, die dahinter steckten zu analysieren, einige hatten ihn schon öfters angeschaut, er war nun mal noch immer ein Fremder, daran konnte er nichts ändern, aber die meisten interessierten sich schon gar nicht mehr so und getuschelt wurde auch nur noch wenig, aber jetzt reichte es, nun wollte er sich mal auf den Weg machen, sonst würde er noch an die Taverne anwurzeln. |
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05.11.2003, 21:24 | #399 | |||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Draußen regnete es noch immer, es war richtig schlechtes Wetter, wenn jetzt noch Tageslicht scheinen würde, dann wäre es sicher grauer Himmel, doch da es schon Nacht war, konnte man nur die Finsternis sehen, in ihr fiel der Regen fast lautlos zu Boden, doch da hörte man dann doch noch das Plätschern, vorallem aber auch, wenn die Regentropfen auf Materie fielen, wie zum Beispiel Dächern oder auch so kleinen Dingen wie Dosen, da machte sich ein richtiges Konzert breit, aber so war es bei Regen ja immer, immer wenn es regnete gab es ein Konzert, das ein absolutes Unikat war, man konnte keinen Regenschauer mit einem anderen vergleichen, das war schlichtweg faszierend, doch auch der Nebel war stark. Es war mittlerweile wieder richtig kalt geworden, ja die Temperaturen sanken im Herbst enorm, es kam teilweise zu richtigen Schwankungen, während es morgens noch +10 Grad sein konnten, waren es Nachts nicht selten nur +10 Grad, doch das war ihm jetzt egal, diese Kälte wirkte richtig anziehend, denn Wärme hatte er genug gespürt, Kälte war eine willkommene Abwechslung und er selber war ja auch irgendwie....kälter.... Als er dann durch die Schwelle trat bekam er den Regen sofort zu spüren, die dünnen, kleinen Tropfen fielen auf sein Haupt und hatten sich bald vollgesogen, bald schon musste er das erste Mal durch sein Gesicht wischen, damit er überhaupt was sehen konnte, doch rannte er auch nicht zu Bernes Bude, er wusste genau, dass sie gleich in der Nähe, direkt neben der Taverne war, er musste nur wenige Schritte gehen, wieso sollte er sich da beeilen, das sah er auch nicht ein, da groß zu laufen, der Regen machte ihm nichts aus, er genoss ihn, denn später würde sowieso großes bevorstehen, das hieß, groß war es ja nicht, doch es war zumindest eine für ihn große Sache, doch jetzt war er erstmal gespannt, ob der Laden von Berne überhaupt auf war, denn nun stand er vor der Schwelle zur Tür, die Hand am Griff der Türe. Also dann, mal schauen Er drückte die Messingklinge nach unten und siehe da, die Tür war offen, scheinbar war der Händler wirklich rund um die Uhr wach, naja, oder es war eben noch nicht so spät, oder aber hier in Drakia war es so, dass es so sicher war, dass man auch mit offener Tür schlafen konnte, warum auch nicht, wenn ein Gebiet sicher war, wieso sollte man dann nicht auch so sicher mit der Sicherheit umgehen. Erst mal sah er gar niemanden, doch dann tauchte wie aus dem nichts eine Figur unter der Theke hervor, es war Berne, aber was hatte der da unten gemacht? Wahrscheinlich wollte er es gar nicht wissen, obwohl es sich wahrscheinlich nur um irgendetwas zu suchen handelte... Hallo Berne, dein Lieblingskunde ist wieder mal da, na wie läuft das Geschäft, haste wieder was neues reinbekommen? |
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