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[GM] Abstieg in die Unterwelt
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18.01.2002, 16:16 #251
meditate
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die gruppe trat auf diese zuckerwerkkonstruktion zu. überall trug das weiße bauwerk kleine gezwiebelte türmchen, die fenster spiegelten das unwirkliche helle licht und die silbernen dachschindeln brachen dieses licht in einem fokus aus aus glanz und freude.

aus dem haus drangen leise harvenmelodien, die sie mit magie in das gebäude lockten. eine breite geschwungene freitreppe führte zu einer tür, die sich beim näherkommen weit öffnete.

die gefährten traten ein.
18.01.2002, 16:37 #252
Burath
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Sein Atem stockte als sie das riesige, mächtige Gebäude betraten. Der Anblick war wunderschön, lies alles andere in den Hintergrund fallen
und überstrahlte ihn mit heller Freude. Wie gebannt blieben die Abenteurer stehen und bestaunten das was vor ihnen lag.
18.01.2002, 16:38 #253
versuchung
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ich grüße euch sterbliche,

ihr habt euch so viel mühe gemacht, den langen weg zu meinem herrn zu finden, jetzt wird euch mein herr und gebieter für diese mühe entlohnen. dieses schloss ist ein geschenk beliars an euch.

dies ist ein schloss der freude und sinnlichkeit. erforscht eure geheimsten wünsche, hier wird euch alles erfüllt. erkennt, dass die welt der lebenden mit der unseren nicht zu vergleichen ist. jeder wunsch, den ihr aussprechen werdet, wird erfüllt sein, bevor er eure lippen verlässt.

alles was euch in der oberwelt so mühevoll erscheint ist hier nur einen gedanken entfernt.

wir haben zimmer für jeden, angewärmte bäder, succubi warten auf eure wünsche und werden euch auf nie gekannte weise verwöhnen, ihr werdet essen und trinken, wonach euch gelüstet. ihr werdet nymphen finden die für euch tanzen und singen.

bettet eure müden häupter und eure geschundenen füße in wundervolle tücher, lasst euren körper, euren geist und eure seele in unbekannten dimensionen schwelgen. ihr werdet hier das finden, was ihr kleinen menschen normalerweise als paradies bezeichnet. eure wünsche können gern maßlos sein, die erfüllung derselben kostet beliar nur ein lächeln.

das einzige, was mein herr von euch möchte ist eine kleinigkeit, auf die ihr nach wenigen stunden bei uns leicht verzichten werdet. wir sehen uns wieder, wenn ihr euch erholt habt.
18.01.2002, 17:03 #254
Carthos
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na drak sah sich um. nicht übel. langsam näherte er sich einer tür.
vorsichtig öffnete er sie, man konnte ja nie wissen was sich dahinter verbarg. er staunte nicht schlecht als sein blick auf einen riesenberg von essen fiel. dazu literweise bier und ein riesenbett.
wie zu hause. attacke er stürzte sich aufs bett, packte sich einen teller voller fleisch und began den teller leerzuputzen. seit tagen hatte er nichts richtig gutes mehr gegessen oder geschlafen. da kam die bude mit dem berg von essen gerade recht.
als er alles verschlungen hatte und der bierkrug halb leer war, lag er sich aufs bett.
endlich mal ein anständiges bett. das nehm ich am besten gleich mit, da staunt sogar gomez er dachte an das alte lager. gomez hatte mit sicherheit trotz des krieges eine menge spass mit seinen gespielinen. das ihm das gegen den strich ging hatte er ihm nie gesagt und das würde er auch nie, solange er sich nicht genauso wie der oberste erzbaron verhalten würde, war ihm das egal.
plötzlich fiel ihm die nacht mit blutfeuer ein, und dieser gedanken liess ihn nicht mehr los. solch eine superfrau traf man nicht alle tage.
18.01.2002, 17:20 #255
versuchung
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"hier bin ich doch schon



ich werde bei dir bleiben, so lange du willst und stehe dir zu diensten."

blutfeuer trat zum baron und berührte seine wange mit ihren fingerspitzen. "schön, dass du endlich zu mir gefunden hast. ich hab schon so sehnsüchtig auf dich gewartet."

mit einer leichten handbewegung schob sie ihn in richtung bett und stieß ihn dann sanft auf die decke. sie beugte sich über ihn und hauchte ihm ins ohr:

"kannst du dich noch an meinen tanz zu deiner freude erinnern als wir uns kennen gelernt haben? das war noch gar nichts gegen das, was ich noch kann. ich werde deinen körper in himmlische freuden oder die freuden der hölle entführen, ganz wie du willst."

blutfeuer zog dem baron seine rüstung vom leibe und schmiegte sich an ihn.

"na mein großer, starker, sag, was kann ich für dich tun?" blutfeuer begann den baron vom rest seiner kleidung zu entledigen. der baron begann spürbar zu schwitzen.

"soll ich das licht löschen? hab keine angst, ich werde dich zu unbekannten sinnlichen höhepunkten führen, überlass alles mir."

blutfeuer klatschte in die hände und das licht im raum verlosch.
18.01.2002, 17:40 #256
Ahram
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Ahram wanderte durch die endlosen Gänge des Palastes. Seine Gefährten hatten sich zerstreut, suchten Erholung von den Anstrengungen der vergangenen Tage. Auch dem Exmagier war ein Zimmer angeboten worden, doch er hatte vorerst abgelehnt.

Nun saß er nachdenklich am Rande eines fröhlich plätschernden Springbrunnens, starrte auf die weißen Marmorfließen, mit denen der gesamte Boden ausgelegt war. Langsam hob er den linken Arm, seine blauen Augen musterten die krallenbewehrten Finger, versuchten das feine Schuppenmuster zu entwirren. Die Muskeln des Unterarms spannten sich, dann verzerrten sich die Mundwinkel des Dämonenmenschen. Etwas bewegte sich unter der Haut, schob sich den Knochen entlang, immer weiter.

Mit einem schleimigen Geräusch durchbrach die Armklinge ihre biologische Schutzhaut und fuhr aus Ahrams Ellenbogen. Einige Tropfen einer dunkelroten Substanz platschten auf den makellos weißen Boden, dann hielt der Exmagier die blutbenetzte Waffe in das Wasser des Brunnens. Rot mischte sich ins Blau, zog in feinen Schwanden davon, wurde vom Wasserstrom erfasst und bis zur Unsichtbarkeit gelöst.

Einige Sekunden bieb der Dämonenmensch sitzen, betrachtete den neuen Knochen. Eine Nahtstelle war nicht zu sehen, die Klinge glich ihrer Vorgängerin bis aufs letzte Detail. Schabend glitt sie zurück in die Haut, verschwand unter den grünlich-schwarzen Schuppen.

Ahram erhob sich und verließ den Brunnen, ohne diesen eines weiteren Blickes zu würdigen.
18.01.2002, 18:16 #257
Nienor
Beiträge: 631

Nienor trat zögernd über die Treppe in das Schloß ein. Alles war so... unwirklich? Erst all diese Mühen, diese Todesgefahr. Und jetzt auf einmal sollte es so schön sein? Sie schritt durch die Wandelhalle, die sich an den Eingang anschloß und ging dann weiter, Treppen hinauf, Gänge entlang, ihre Hand strich über die Geländer von Galerien. Würdevoll schritt sie dahin. Sie hatte ein Kleid an. Weiche, spitze Schuhe umhüllten ihre Füße. Die Haare waren kunstvoll hochgesteckt, Perlen waren in die aufwändige Frisur hineingeflochten. Das kleid bestand nur aus edelsten Stoffen. Brokat und Taft fielen in schweren Falten hinab, seidene Ärmel aus feinstem Stoff ließen die Konturen ihrer Arme zart hervorscheinen. Goldene Ringe an ihren Händen funkelten. Ein güldenes Diadem, besetzt mit Edelsteinen, Diamanten, Smaragden, Topasen, Krönte ihr Haupt, wie eine kleine Krone. Um ihren bloßen Hals hing ein Netzwerk aus feinen Ketten, miteinander verflochten, voller glitzernder Brillianten, auf ihrer Brust endete das Geschmeide in einem wundervollen in hunderten Facetten geschliffenen Diamanten. Kostbare, zartgliedrige Ohrringe schmeichelten ihren Ohren. Ein aus Silberfäden gewirkter Gürtel raffte das Kleid in der Taille zusammen und betonte ihre schlanke Figur.

Die Prinzessin setzte würdevoll einen Fuß vor den anderen. Sie bog in einen Saal ein und setzte sich an eine Tafel. Dort waren Köstlichkeiten aufgetischt. Diener und Pagen standen an den Wänden, bereit, auf jeden Wunsch hinzuzueilen und ihn zu erfüllen. Edelste Weine in ebensolchen Pokalen wurden gereicht, dazu nur zartestes Wildbret, Fasan und Wachtel in Honig gebacken, mit den seltensten Gewürzen und Spezereien. Nienor hatte die anderen vergessen. Sie saß an der Tafel und stillte ihren Hunger und ihren Durst.
18.01.2002, 18:33 #258
Burath
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Langsam schlenderte Gnat einen der Schlossgänge entlang. Weiße Marmorplatten schmückten den Boden und ließen jeden Schritt laut erhallen, über helle Kalksteine waren wundervoll verzierte Wandteppiche angebracht. In regelmäßigen Abständen wurde der Gang durch eine hell leuchtende Fackel erstrahlt und warf ein warmes Licht. Gnat fühlt sich wohl, nie hat er soewtas wunderbares gesehen. Er kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.

Das freundliche Wesen das sie in Entfang genommen hatte wies ihm den Weg zu seinem Gemach. Er war müde und hungrig deswegen machte er sich sogleich auf den Weg.

Knarrend öffnete sich die Tür und Gnat trat hinein. Ein wohlgedecktes Buffet breitete sich vor seinen Augen aus. Der zarte, wohlrichende Duft von Gebratenem stieg ihm in die Nase. Er legte seine Ausrüstung ab und schaute sich weiter im Zimmer um. Sein Weg führte ins Schlafgemach. Dort angekommen stockte sein Atem, Tränen traten aus seinen Augen. Auf dem Bett saß ... seine Frau.

Ich habe auf dich gewartet sagte sie mit einem freundlichen Lächeln.
18.01.2002, 19:26 #259
meditate
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meditate ging allein (wie übrigens alle aus der gruppe) durch die gänge. in respektvoller entfernung folgten ihr einige dienstbare geister, die nur auf ihre befehle zu warten schienen.

sie öffnete jede tür und sah neugierig in die vielen unterschiedlichen, aber alle prachtvoll ausgestatteten räume. ein raum faszinierte sie besonders. die ganze stirnseite wurde von einer konstruktion eingenommen, die stark an einen altar erinnerte. neugierig trat meditate näher.

aus der wand wurde sie angesehen. die augen musterten sie und sahen sie freundlich an.

"kann ich etwas für dich tun?
ich kann dir jeden wunsch erfüllen. sprich ihn nur aus. oder willst du dich mit mir unterhalten?

du willst das tor zur unterwelt verschließen? warum eigentlich? hast du nicht selbst gesagt, alles ist eine einheit? kannst du dir vorstellen, dass ich eine möglichkeit suchen werde, dass lebende und tote in harmonie miteinander leben können? du bist doch ein feind jeder gewalt. immer hast du versucht, konflikte ohne waffen und gewalt zu lösen. könntest du dir vorstellen, dass das hier auch möglich wäre? dass du der vermittler zwischen den welten sein könntest? ausgestattet mit der macht, zu entscheiden, wie die welt weiter leben wird?

jeden konflikt könntest du mit dieser macht beenden. es würde sich nichts mehr verändern, es sei denn, du wolltest das?

soll ich dir diese macht veleihen? ich mache das gern, du bist der einzige mensch, der diese aufgabe erfüllen könnte.

ich verleihe dir die macht, alle konflikte sofort zu beenden, für alle den augenblick zur ewigkeit zu erheben. es wird keinen krieg mehr zwischen dämonenwelt und menschenwelt geben. wir halten alles beim jetzigen stand an. niemand wird mehr fallen, rache und hass werden verschwinden.

nimm den ring von meinem altar. er gehört dir. ab jetzt bist du diejenige, die das schicksal der grenze zwischen leben und tod bestimmt."

meditate hatte dieser rede wie in trance gelauscht. das wäre doch die lösung aller probleme. sie nahm den ring und steckte ihn an ihre hand. sie mussten nicht mehr zum tor. sie hatte das problem eben gelöst. die macht hatte sie von dem altar bekommen.
18.01.2002, 20:08 #260
Ahram
Beiträge: 612

Langsam erhob sich Ahram von seinem gepolsterten Sessel. Der Exmagier fühlte sich als müsse er platzen, so viel hatte er gegessen. Trotzdem bog sich der schwere Tisch unter dem Gewicht von Fleisch, Obst und Gemüse.

Der Dämonenmensch trat an das riesige Bett, seine krallenbewehrten Füße schabten über den Fliesenboden. Geschmeidig rollte er seinen schuppigen Körper auf die Matraze, versank fast in den weichen Federkissen. Die blauen Augen starrten gegen die weiße Decke, die schwarzgrünen Arme waren hinter dem Kopf verschränkt. Seine Gedanken weilten bei Meditate.

Ihr Bild erschien vor seinem geistigen Auge, ihr wunderschönes Gesicht lächelte ihn an. Er konnte ihren Atem auf seiner Haut spüren, der unendlich süße Duft ihrer Haare stieg in seine Nase.

Der Exmagier fühlte sein großes Herz schneller schlagen, fühlte das dunkelrote Blut durch seine Venen schießen. Sie war nicht weit weg. Wenn er aufstehen würde...

Ahram schloss die Augen, gab sich den verführerischen Lockungen dieser Traumwelt hin. Die Gedanken kamen merkwürdig klar, er konnte ihre Gegenwart fast körperlich spüren. Im Augenblick hatte der Dämonenmensch keine Lust sich über diesen Umstand zu wundern, er nahm ihn einfach hin und genoss die kurze Flucht aus der Realität...
18.01.2002, 20:20 #261
Krigga
Beiträge: 2.321

der waldmensch schlich durch die gänge, die ganz ungewohnt für ihn waren. der boden war glatt und schmeichelte den füßen, alles war sauber, ganz anders als im wirklichen leben draußen in der barriere. aber ihm war klar, dass das hier nicht sein zu hause sein konnte. in einem der langen gänge kam ihm der dunkle weibliche dämon von vorhin entgegen. sie stellte sich vor ihn und fragte ihn, was sie denn für ihn tun könne. krigga überlegte nicht lange.

"ich halte mich überwiegend in der natur auf. die natur verfügt über so viel magie. die möchte ich erkennen und vor allen dingen will ich sie mir untertan machen. ich will mir die ganze natur untertan machen können. verleih mir eine druidenmacht, wie es sie noch nie gab."

krigga musste grinsen. das würde selbst so eine unterweltmacht überfordern.

als aber die versuchung einen stab aus ihrem gewand holte und ihn krigga mit den worten "so sei es" überreichte, klopfte ihm das herz bis zum hals. sollte es möglich sein? sollte er auf diese weise gesegnet werden? wenn es stimmen würde, wäre ihm egal, wer ihm diese macht zukommen ließ, da wär ihm auch beliar persönlich recht.

krigga riss den stab an sich und sprintete den gang entlang. das musste er ausprobieren. da würde er gern noch ein weilchen mit essen und schlafen warten.
18.01.2002, 20:22 #262
Lebendes Dunkel
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Während die Unterweltwanderer im Schloß ihren innersten Wünschen nachgingen, saß eine einsame Gestalt in den Schatten am Fuße des Hügels. Selbst hier unten konnte er die Geräusche aus dem Schloß hören, das Klirren der Gläser wenn zusammen angestoßen wurde, das Lachen der feiernden Menschen; er konnte sogar den Duft vom Festessen wahrnehmen. Alles schien wie auf eine magische Weise zu ihm herunterzudringen.
18.01.2002, 20:27 #263
Lebendes Dunkel
Beiträge: 113

All der Luxus der dort oben auf ihn wartete....Der Schatten schlug sich selbst ins Gesicht. Der Schmerz half ihm, seine Gedanken von dem Schloß loszureißen. Doch er hatte immer noch das Problem, dass sein Magen angeheitert von all den wudersamen Düften kräftig zu knurren begann. Die Vorräte die die Gestalt mitgebracht hatte, waren so gut wie erschöpft.
18.01.2002, 20:31 #264
Lebendes Dunkel
Beiträge: 113

Einer der suchenden Blicke des Schattens fiel auf einen Käfer der mit wirbelnden Beinen über den Boden flitzte. Die Hand des Mannes schnellte nach vorne und ergriff den Käfer. Nachdenklich hielt er ihn zwischen den Fingern. Wie tief war er nur gesunken, gerade er, dass er nun schon anfing, dreckige Käfer zu essen. Allerdings war das Insekt ganz schön groß....Ohne weiter nachzudenken, schob er sich den Käfer in den Mund und kaute auf ihm herum.
18.01.2002, 20:49 #265
Lebendes Dunkel
Beiträge: 113

Der zerkaute Brei des Käfers floß schleimig in den Rachen der Gestalt. Kleine Chitinpanzerstückchen kratzten an der Halswand entlang. Schnell schluckte der Schatten den Brei ganz herunter. Er hinterließ einen bitteren Geschmack im Mund. Trotzdem sah er sich, nachdem sich der Magen wegen der ungewohnten Nahrung wieder beruhigt hatte, nach weiteren Insekten um. An dem Fleck an dem er saß, trieben sich noch einige herum.
18.01.2002, 22:26 #266
Don-Esteban
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Auch Don-Esteban, der Lehrling des ZuX, betrat das Schloß und wurde, gleich den anderen vor ihm mit liebenswürdigem lächeln und zuvorkommenden Gesten empfangen. Süß klang die Stimme der Versuchung in ihm, schmeichelte seinem Ohr und ließ ihn in eine zufriedene Stimmung versinken. Alles, was ihm die Versuchung erzählte, schien so richtig und gut zu sein. ...Ja, das war es, sie hatte recht. Oh... ja, das hatte er auch immer gedacht. Kein Widerspruch war nötig und mit keinem Gedanken dachte Don-Esteban daran, daß auch nur irgendetwas falsch sein könnte von dem, was ihm die Versuchung sanft ins Ohr säuselte.

Don-Esteban machte sich schnurstracks auf den Weg. Das war natürlich war... ja, eine gute Idee. Die Einflüsterungen der Versuchung waren wirklich sehr erstaunlich. Das er daran noch nicht selbst gedacht hatte... aber klar, das lag ja nur daran, daß er mit anderen, unwichtigen Dingen beschäftigt war, doch jetzt hatte er Zeit, sich dem zu widmen, was ihn wirklich beschäftigte. Vergessen waren alle anderen, jetzt war nicht die Zeit, um sich um die unwichtigen anderen zu kümmern, jetzt ging es nur um ihn, so wie es schon immer sein sollte. Warum hatte er nur nie mit Nachdruck auf seiner ihm eigentlich zustehenden Rolle bestanden. Egal, es war ja jetzt ganz einfach.

Don-Esteban kam, begleitet von der Versuchung in einen hohen Raum, einen Saal, eine scheinbar unendliche Halle. Und endlosen Reihen zogen sich Regale dahin, bis unter die hohe, mit Gemälden aus der Mythologie bedeckten Decke. Von allen Seiten fiel Licht in die Halle und durchflutete die Regalschluchten. In den Regalen standen Bücher, Bücher über Bücher. Das war die Mutter aller Bibliotheken. Die Bücherei des ZuX war ja so erbärmlich und lächerlich dagegen. Warum hatte er nur soviel Wert auf sie gelegt? Hier war das wahre Wissen der Welt enthalten. Alles Wissen.

Don-Esteban schritt durch den hallenden Saal, an den hohen Regalen mit ihrer Fracht aus geballtem Wissen. Von irgendwo kam der Klang kratzender Federn herüber. Aber er sah niemanden. Immer weiter führten ihn seine Schritte, die Versuchung ständig an seiner Seite. Sie wies ihm den Weg und zeigte ihm Abkürzungen durch das Labyrinth der Regale. Schier endlos schien sich die Wanderung hinzuziehen, doch imemrnoch fand die Versuchung wohlklingende Worte, die sie Don-Esteban ständig verführerisch lächelnd ins Ohr flüsterte.

Da, sie waren angekommen. Inmitten der Bibliothek stand ein Tisch mit Stuhl dahinter. Auf dem Tisch lag ein Buch. Das Buch. Die Quelle aller Bücher. Das Buch, das ihm Macht verleihen würde, mehr Macht, als jedem anderen. Er würde endlich gleichwertig sein, den ihm gebührenden Platz einnehmen unter den anderen. Den anderen... Göttern.

Das Wissen dieses Buches machte ihn zu einem der ihren. Zu einem Gott. Unsterblich und allgewaltig. Ein Wink und jeder Wunsch wäre erfüllt. Er nickte der Versuchung gnadig zu und entließ sie. Sie wurde nicht mehr gebraucht und war schon vergessen. Das Buch... er würde es lesen und mit jeder Seite würde er größer und schrecklicher in seiner Macht werden. Am Ende könnte ihm nichts und niemand mehr widerstehen, er würde Beliar als gleichwertig gegenübertreten und ihn herausfordern. Das Alte würde vergehen und das Neue würde die Herrschaft übernehmen.

Don-Esteban vertiefte sich in das Buch. Es war in einer komplizierten Sprache geschrieben, die nicht mit gewöhnlichen Zeichen auf das Pergament gebracht war. Jede Seite bestand auf den ersten Blick aus einem großen Bild. Irgendwo in dem Bild war ein Anfang und danach fügten sich die Teile des Bildes zu Piktogrammen und zu Worten, zu Sätzen und zu Kapiteln. In jedem Bild war unglaublich viel Wissen enthalten. Don-Esteban las die Bilder und verstand sie. Er fühlte fast, wie er das Wissen in sich hineinsog.
18.01.2002, 23:01 #267
Burath
Beiträge: 3.896

Ich habe dich so vermisst. Wie kann es sein? Ich dachte du wärst gesto.... Mit einem Lächeln fuhr sie ihm sanft durch die Haare <<Ich habe hier auf dich gewartet mein Lieber. Solange musste ich aushalten aber nun sind wir wieder zusammen und nichts kann uns trennen, nichts auf dieser Welt>> Aber wie... <<ein sorge dich nicht. Ich musste nun solange auf dich warten ... liebst du mich etwa nicht mehr?>> Doch aber... Heiße Tränen liefen ihr über die Wangen <<u hast eine andere gefunden nicht wahr? Du magst mich nicht mehr>> Nein das ist nicht wahr. Die ganze Zeit habe ich nur an dich gedacht. er fiel ihr ins Wort und küsste sie sanft auf die Lippen. Die Berührungen waren so leidenschaftlich das er fast das Atmen vergaß, sein Herz schlug schneller. Nie hätte er erwartet
noch einmal auf solche Liebe zu treffen. Mit geschlossenen Augen lies er sich gleiten, einfach dahingehen, genoss diese Wärme, dass wonach er sich solange gesehnt hatte. Eine kleine Träne lief ihm abermals über die Wange. Sachte fing sie diese mit ihrem Finger auf und dückte sie gegen ihre Lippen. Dann streichelte sie ihn liebevoll über den Oberkörper, umarmte ihn und beide ließen sich zurück in die Decken gleiten...
18.01.2002, 23:35 #268
meditate
Beiträge: 6.868

meditate schritt in ihrem zimmer auf und ab. vom essen hatte sie nur wenig angerührt, der wein stand da, wie er von den dienstbaren geistern eingeschenkt worden war.

die harmonie der dinge war also vorhanden. es gab keinen grund etwas zu verändern, die eine und die andere seite waren nur zwei seiten der selben sache. sie sah auf ihre hände. dieser neue ring war wundervoll. der alte sollte unbedingt weg. meditate versuchte, den ring, der sie seit dem kastell begleitete, von dem finger zu ziehen, aber der ring saß wie festgewachsen.

verdammt, sie musste unbedingt eine möglichkeit finden, diesen ring loszuwerden. er war falsch, er war sehr gefährlich, er wollte ihre mission verhindern. ihre mission? ... ihre mission?

sie war dazu ausersehen, das gleichgewicht der welt zu erhalten. was tat sie also hier. sie sollte dafür sorgen, dass keine störung den jetzigen zustand aufheben könnte. es war alles richtig so.

die welt der lebenden schickte ihre müde gewordenen in die welt der toten und aus der welt der toten kamen sie in die welt der lebenden um die lücken zu schließen. das klang doch sinnvoll und vernünftig.

sie würde von jetzt an mit aller kraft dafür sorgen, dass es für immer so bliebe.
18.01.2002, 23:40 #269
Ahram
Beiträge: 612

Mit finsterer Miene wanderte Ahram durch die weißen Gänge des Palastes. Sein schwarzer Körper spiegelte sich in dem glattpolierten Bodenbelag, in Wänden und Decke. An jeder Ecke, an jeder Kreuzung standen Wesen in Form von wunderschönen Frauen, boten ihm Früchte, Wein und andere, intimere Dinge an. Mit barschen Handbewegungen stieß er sie von sich. Seine Augen fanden keinen Gefallen in ihren falschen Schönheiten, ihre süßen Worte verhallten ungehört.

Herrisch stieß der Exmagier eine Tür nach der Anderen auf, fand die dahinterliegenden Räume jedoch immer leer vor. Ein verdrossenes Knurren entwich seiner Kehle, tief und bedrohlich. Er hatte gegessen und geruht, er fühlte sich frisch. Es war Zeit zum Aufbruch. Doch noch keiner seiner Gefährten hatte sich am Schlosseingang eingefunden, der Dämonenmensch hatte bestimmt eine gute Stunde dort auf sie gewartet.

Dann hatte er begonnen zu suchen. Zuerst langsam und höflich klopfend, dann eiliger, jetzt stürmte er praktisch die Korridore hinab, stieß Türen und Torflügel rücksichtslos auf, suchte, doch vergeblich. Die Räume waren leer, verlassen, seit Jahrzehnten unbewohnt.

Doch Ahram gab nicht auf.

-Meditate!...Don-Esteban!....Krigga!....

Er rief ihre Namen, seine büllenden Schreie hallten laut und dröhnend durch das Gebäude...
18.01.2002, 23:49 #270
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Don-Esteban las und las. Hunger? Durst? Bedürfnisse von Menschen! Er hatte vor, ein Gott zu werden. Alles, was er las, war so unglaublich, so kompliziert und doch wieder von so einer geradezu primitiven Einfachheit, daß er nicht verstand, warum es ihm nicht vorher schon eingefallen war. Es war doch so klar und einfach, alles fügte sich zu einem Bild zusammen, daß Sinn gab. Genauso, wie dieser Text. Auf jeder Seite ein Bild, harmonisch, in sich geschlossen. Von überirdischer Schönheit und in ihm war das Wissen enthalten, um es zu entschlüsseln und zu verstehen. Das Bild war das Rätsel und barg den Schlüssel in sich.

Don-Esteban hatte es nicht bemerkt, aber die Versuchung hatte ihm einen Silberpokal mit Wein auf den Tisch gestellt. Ohne es zu registrieren, hatte Don-Esteban von ihm getrunken. Und all sein Hunger, sein Durst war verflogen. Dieser eine Schluck hatte seine körperlichen Bedürfnisse gestillt und er konnte sich wieder ungestört der Lektüre des Buches der Bücher widmen und so seinen Hunger nach Wissen stillen, seinen Durst nach Erkenntnis befriedigen.
19.01.2002, 00:01 #271
meditate
Beiträge: 6.868

die gefährten - was würden sie jetzt tun. waren es überhaupt gefährten? waren sie nicht alle darauf aus, die harmonie der welt zu zerstören? hatten sie sie nicht hierher verschleppt um sie zu zwingen, hand an das gleichgewicht zwischen ober- und unterwelt zu legen?

es waren wohl keine gefährten. wie konnte sie so blind sein. es waren feinde, die sich unter dem deckmantel einer freundschaft an sie herangeschlichen hatten! die sie von ihrer mission abhalten wollten.

sie musste etwas gegen die bedrohung machen. meditate verließ ihr zimmer und schritt die gänge ab auf der suche nach einem ihrer feinde. in der bibliothek brannte noch licht.

an einem der tische saß don-esteban und las konzentriert in einem alten buch. meditate beschloss, ihn erst einmal auszuhorchen und wer weiß - vielleicht sollte sie sich mit der lektüre ihres feindes auch einmal befassen. meditate ging zum tisch und fragte mit honigsüßer stimme: "darf ich mich zu euch setzen?"
19.01.2002, 00:07 #272
Champ
Beiträge: 5.711

nachdem champ allen möglichen freuden des schlosses nachgegangen war, lag er jetzt zufrieden und erschöpft auf einem weichem bett. so gut gegessen und getrunken hatte er schon lange nicht. nein, eigentlich noch nie in seinem leben. genau hier mußte das paradies sein. der schläfer hatte ja in seinen visionen an die baals im sumpf nur die befreiung aus der barriere versprochen, aber das hier übertraf es noch.
champ hatte keinerlei interesse mehr an der freiheit, wozu auch ? in der sogenannten freiheit würde es ihm mit sicherheit niemals so gut gehen wie hier.
während champ so nachdachte, fiel ihm der alte schwarzmagier wieder ein, den er bei seinem erstem besuch im alten kastell getroffen hatte. damals sollte champ ein schwert für malar von ihm besorgen.
dieser schwarzmagier war sehr oft unterwegs und kam dann immer sehr erschöpft wieder zurück.
ob er diesen ort hier wohl schon vor sehr langer zeit entdeckt hatte ? das würde die erschöpfungen erklären. die waren dann nicht, wie alle vermuteten, von der reise.
aber wenn malek hierher und wieder zurück konnte, dann....

Hey, ich habe jetzt auch einen Wunsch. Ich will hier im Schloß ein Pentagramm, zu dem ich mich jederzeit telepotieren kann. Mit der entsprechenden Teleportrune natürlich.
Oder besser gleich zwei Runen, dann kann man mal einen Magierkollegen mit her bringen.
bei dem gedanken mußte champ an einen ganz bestimmten feuermagier denken. an einen, der damals nicht am angriff auf das SL beteiligt war.
19.01.2002, 00:16 #273
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

"Stör mich nicht!" waren die Worte von Don-Esteban. Unwillig klangen sie, als ob er verärgert sei über die Störung. Und das war er auch. Wie konnte es diese impertinente Person wagen, ihn zu stören? Jetzt, wo er endlich die Quelle der Macht in den Händen hielt. Sah sie denn nicht, daß er viel zu erhaben war, als daß man ihn stören dürfte? Diese Wassermagierin nahm sich wichtiger, als sie es war.

Don-Esteban ließ sie links liegen oder eher stehen. Die nächste Seite wartete auf ihre Entdeckung. Diese erhabene Weisheit in diesem Werk war so überwältigend. Jeder andere hätte sie nicht verstanden, doch Don-Esteban entschlüsselte die Bedeutung der Bilder. Hätte meditate - schon dieser Name - dieses Buch verinerlicht, würde sie wissen, wie unwichtig sie doch war. Doch das würde sie nie erfahren. Dieses Wissen war zu hoch für sie, viel zu hoch.
19.01.2002, 00:45 #274
meditate
Beiträge: 6.868

meditate spürte die ablehnung und die unglaubliche impertinenz dieses arroganten typen, der sich einbildete, nur weil er ein bisschen lesen konnte, schon den nabel der welt zu bilden.

"stör mich nicht" hatte er von sich gegeben? wobei nicht stören?

nicht stören bei der vorbereitung des unterganges von harmonie und gleichheit?
nicht stören bei der vorbereitung der zerstörung der fest gefügten ordnung?
nicht stören bei mordplänen, die sicherlich ihr galten?

mit einem ruck griff meditate das buch und zog es zu sich.
19.01.2002, 01:03 #275
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Zack! Das Buch war weg. meditate hielt es in ihren Händen. Was dachte sich diese lächerliche Wassermagierin eigentlich? Don-Esteban war fassungslos. Wie konnte sie es wagen! Der Stuhl flog nach hinten, die schwarze Robe des Dämonenbeschwörers mit ihren respektheischenden Schulterstücken bauschte sich auf. Don-Esteban stand plötzlich neben dem Tisch.

"Was fällt dir ein! Gib mir sofort dieses Buch wieder oder du wirst es bereuen. Ich habe zu lange danach gesucht, als daß ich deine albernen Spiele tolerieren kann und werde. Also laß los und gib es mir wieder. Du kannst sowieso nicht darin lesen. Dein begrenzter Verstand kann den Sinn hinter den Seiten gar nicht begreifen!"

Plötzlich hatte auch Don-Esteban seine Hände an dem Buch. Er packte fest zu und zog es zu sich zurück, mit einem Gesichtsausdruck, der einen Troll zur Flucht gebracht hätte. Verbissen hatten sich die Hände in das Buch verkrallt, ja krallengleich hatten die bleichen Finger die Buchdeckel umschlossen und waren nicht bereit, sie jemals wieder loszulassen. Wie die beiden Eisen einer Bärenfalle ihr brüllendes Opfer hatten die zu Krallen mutierten Hände von Don-Esteban das Buch umfaßt.
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