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Rund um Khorinis # 8
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29.06.2003, 12:31 #401
Sir Iwein
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Die mittlerweile siebenköpfige Gruppe um Uncle, Iwein, Azathot, Eorl, Jabasch, Longbow und Chrizz ließen das Sumpflager hinter sich und machten nun sich an die letzte Etappe ihrer Reise nach Norden. Die milde Morgenluft einatmend stapften sie dahin.
Die Sonne tauchte gerade hinter dem Berg östlich des Sumpflagers empor und ließ ihre angenehm warmen Strahlen auf die Gesichter der kleinen Gemeinschaft fallen.
Die sieben Gefährten folgten dem Pfad, der, nach einem kurzen, ebenen, geraden Abschnitt , langsam und in vielen Windungen zu den Höhen im Norden anstieg. Ein kühler, beißender Wind wehte ihnen entgegen, kaum, dass sie das Hochplateu erreicht hatten.
Sie machten eine kurze Rast und ließen ihre Blicke zurückschweifen. Unter ihnen lag das Sumpftal, dessen große Pyramide hoch empor reichte, und ihre Spitze war fast auf gleicher Höhe wie die sieben Kameraden.
Vereinzelte Nebelschleier hingen noch im Tal, und gerade begannen unten einige Templer mit dem Training zum Umgang mit ihren Zweihändern.
Bedauernd wandte die Gemeinschaft ihre Blicke von dem ruhigen, schönen Tal ab und liefen, leicht zitternd vor der beißenden Kälte hier oben, Richtung Sonnenkreis. Nach einer kurzen Passage durch einen lichten Wald, führte der Weg am Ufer eines stillen, großen Sees entlang. Seerosen wuchsen überall darauf, Frösche und Blutfliegen waren zu hören und in weiter Entfernung hörte man das Tosen eines Wasserfalls, der von einem sehr hohen Berg in den See stürzte.
Der Weg stieg nach kurzer Zeit wieder an und führte auf ein kahles, steiniges Plateu, auf dem ein einsamer Jäger an seinem Lagerfeuer saß und sich eine Keule Fleisch briet.
Die sieben Gefährten traten auf ein Zeichen von Eorl heran und setzten sich zu ihm ans Lagerfeuer. Es schien ihm unangenehm zu sein, dass so eine doch recht große Gruppe königlicher Soldaten sich an seinLagerfeuer setzte.
Eorl versuchte, ein Gespräch mit ihm zu beginnen: Du bist ziemlich alleine hier oben, was?
Jäger: Ja, und das soll auch so bleiben. Ich will hier meine Ruhe haben.
Eorl: Was machst du denn hier oben? Gibt´s hier was interessantes zu sehen?
Jäger:Ich jage hier oben. Und interessant ist gut gesagt, hier gibt’s ne Menge Höllenkreaturen. Dort hinten, in einer großen Höhle lauert ein ziemlich übler Zeitgenosse. Er ist haarig, etwa 4 Meter groß und sehr hungrig. Ein wahres Monster von Troll. Ich habe in meinem Leben schon viele solcher Biester gesehen, doch noch nie habe ich ein so gigantisches Exemplar zu Gesicht bekommen....
Eorl nickte und warf einen flüchtigen Blick zu der besagten Höhle, die etwa hundert Meter entfernt vom Lagerfeuer lag. Sie war hinter einer leichten Kuppe versteckt und von hier aus konnte man den Troll nicht sehen. Doch ein lautes Grunzen aus der Richtung bestätigte die Aussage des Jägers. Die Milizen zitterten vor Angst, und drängten Eorl mit Blicken, schnell weiterzugehen.
Doch Eorl blieb beharrlich: Gibt es sonst noch etwas hier oben? Etwas ungewöhnliches? Ist hier vielleicht in letzter Zeit jemand vorbeigekommen?
Zögernd antwortete der Jäger: Seltsam, dass Sie fragen, Herr Stadtgardist. In der Tat, in letzter Zeit kommen immer öfter einige Banditen den Weg hier entlang vom Sonnenkreis, der dort hinter dem Felsbogen liegt in Richtung Sumpflager. Sie tragen oft schwere Säcke mit sich herum, oder schieben Karren voll mit Waren vor sich her. Na, würde mich nicht wundern, wenn ein paar Banditen hier in der Nähe ihr Nest hätten. Naja, mich haben sie bis jetzt in Ruhe gelassen. Bei mir ist ja auch nicht viel zu holen. Aber wenn ich wollte, könnte ich ihnen ganz schön einheizen. Der Jäger streichelte sein Schwert.
Eorl hatte die ganze Zeit mit großen Augen zugehört. Ihr Verdacht hatte sich bestätigt. Er bezweifelte, dass der Jäger eine Chance gegen diese Teufel hätte. Vielen Dank. Sonst noch etwas ungewöhnliches passiert?
Jäger: Warum fragen sie soviel? Ja, in letzter Zeit höre ich nachts oft merkwürdige Geräusche aus Richtung Sonnenkreis. Jedes mal kauere ich mich dann zitternd auf den Boden. Ich weiß nicht, was das sein könnte, aber, wenn Sie mich fragen, diese Geräusche kommen direkt aus der Hölle...
Eorl bedankte sich bei dem Jäger und wollte ihm ein paar Goldstücke geben. Doch der lehnte ab: Ich jage nicht, um Gold zu verdienen. Ich könnte es nie ausgeben, ich komme nicht mehr in die Stadt. Alles, was ich brauche, liefert mir die Natur. Schönen Tag noch.
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