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[GM] Der Lavaturm # 2
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09.01.2004, 13:29 #76
meditate
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meditate hatte den lavaturm gründlich aufgeräumt. ihr labormaterial lag transportbereit auf dem pentagramm und sie redete in der küche gerade heftig mit den beiden dämonen.

"das mistvieh muss weg. es hat dafür gesorgt, dass vabun kein mensch mehr ist und wahrscheinlich für immer versteinert in unserer halle steht, also ich schicke es mit dem giftmischer in die unterwelt zurück zu beliar. soll dort entschieden werden, was mit ihm passiert. ich will das biest hier nicht mehr haben.

und wenn ihr beide der meinung seid, ich kann es nicht töten, dann nehmt es mit. ich find ohnehin, dass der giftmischer zurück zu unserem herrn kann. zum bewachen der bibliothek genügt der vollstrecker allein."

damit drückte sie dem giftmischer den tausendfüßler in die hand und winkte ihn mit der hand schnell weg, ohne das biest noch mal anzusehen.

"ist es weg?" fragte sie den vollstrecker dann? der meinte ja und meditate versicherte sich durch nochmaliges nachfragen, dass er auch wirklich weg war.

"ansonsten überlass ich dir jetzt das feld. du musst niemanden einlassen, denn die magier kommen über das pentagramm. entscheide selbst. ich begeb mich zurück ins kastell."

meditate stellte sich auf das pentagramm und sah den dämonen noch einmal prüfend an. der nickte nur kurz und dann verschwand die magierin wieder mitsamt dem labor.

zurück blieb der dämon mit seiner bibliothek des bösen - als ewiger hüter.
07.02.2004, 23:15 #77
Arctus
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Langsam schlurfte zwei Füße über den nackten Boden. Etwas glitten sie nach unten, dann fanden sie wieder halt. Stufe für Stufe kämpfte sich Arctus den Turm herauf und mit jedem Schritt merkte er, wie hoch dieses Gebäude eigentlich war. Der Lavaturm.
Arctus hatte Glück gehabt, dass er die richtige Rune gewählt hatte. Wäre es nicht so gewesen, wäre er sicherlich von dieser Blutfeuer überrant worden. Das beste würde wohl sein sie eine Weile zu meiden bis sie den Zwischenfall vergessen hatte.
Es war schon spät in der Nacht. Der Vollmond prahlte am Himmel und kämpfte sich immer wieder zwischen den dahinrauschenden Wolken hindurch, mit seinem silbrigen Schein die Welt verschleiernd. Der Magus hatte seine Schuhe ausgezogen. Sie waren ihm schon lange viel zu klein und mittlerweile konnte er ihre Enge nicht mehr ertragen. Ja, ihm kam es so vor, als würden sich seine Füße weiten, wenn er sie auszog. Wurde er älter?
Schmale Finger Glitten über die Steinerne Wand, voller Zärtlichkeit, jede Unebenheit in sich aufsaugen. Dann endete sie plötzlich und Arctus war oben angelangt. Er war schon einmal hier. Vor einiger Zeit mit der Priesterin. Damals lag er noch, zitternd vor Angst, in einer der Betten, fürchtete sich vor dem wütende Drachen und den Schatten in diesem eigenartigem Turm. Er konnte jetzt immer noch seinen pochenden Herzschlag von damals hören, wie er laut schnaufte, die Augen aufgerissen hatte und panisch die ganze Zeit an ein und denselben Punkt gestarrt hatte.
Doch jetzt sehnte er sich gradezu nach der Dunkelheit. Er hatte genug vom Tag gehabt, genug von Gelächter, von Zweisamkeit. Nun sehnte er sich nach den Tönen der Nacht, nach der Gewissheit allein zu sein und auch ein klein wenig danach lange zu schlafen, träumte man doch in den Morgenstunden am besten.
Die Holztür schwang kanrschend auf und vor Arctus ergötzte sich der Vulkan bei Nacht, irgendwo in ihm der Drache, der wohl grade schlummrig Rauchquirle bließ. Ein pfeifender Wind zerrte am Turm, schoß gradezu um die leichten Rundungen des Gemäuers und weit unten beugen sich die Bäume seinem Willen. Es war eine schöne Nacht. Nicht Finster, sonder angenehm düster. Schwarze spitze Felsen schälten sich vom Vulkan, ragten wie Waffen in die Welt hinaus. Waffen, die noch nicht von Wind und Wetter veraltet waren.
Arctus stand da und genoß die Nacht ... ganz allein.
15.02.2004, 19:52 #78
Arctus
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Auf leisen Schwingen glitt Arctus in die kleine Turmbibliothek, denn Lesen war nun an der Reihe. Er hatte sich daran erinnert, wie die Hohe Priesterin gesagt hatte, dass Runen aus Magischen Steinen gemacht werden. Und wo es diese Steine gab und vorallem wie er sie bekommen würde und noch viel wichtiger was er mit ihnen machen müsste, dass wollte er nun herausfinden.
Selbstsicher stellte er sich an einen Stuhl, überlegte kurz seine Worte und sprach dann laut, "Runenherstellung" in der Hoffnung, dass ein paar Bücher zu Boden fliegen mögen. Nichts geschah,ja nicht mal der Staub schien sich zu bewegen. Arctus schob das Phänomen auf die Größe der Turmbibliothek, versuchte es noch einmal mit einem leichteren und öfters vorkommenden Suchwort: "Runen"
"Bei Beliar ...", stöhnte er. Nicht einmal jetzt geschah etwas. Das war skandalös. Eine Bibliothek ohne Suchfunktion. Musste er jetzt etwa alles manuel machen? Das war doch unter der Würde eines Magiers. "Frechheit, PAH"
Gekränkt näherte er sich den Bücherregalen. Ja, die 3 obersten Reihen konnte er nicht einmal erreichen und ein System sah er in dem Bücherkaudawelsch auch nicht. Er kam sich wirklich ganz und gar verarscht vor.
Nach einer Weile des Suchens erkannte er eine Art Einteilung in verschiedene Bücherkategorien und diese waren abermals nach dem Alphabet geordnet. Was wäre das denn für das normale Volk, dass nicht lesen und schreiben kann? So eine Frechheit.
Arctus jeden Falls konnte Lesen und Schreiben auch halbwegs und nach einer langen Suchaktion hatte er sich seine Fünf Favoriten zusammengekrammt und ließ sie schlussendlich auf einen der Lesepullte fallen.
"Da ist man ja schon vor dem Lesen geschafft!", fluchte er, begann dann aber trotzdem sich die Lektüre zu Gemühte zu führen...
15.02.2004, 21:18 #79
Arctus
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Schwer war es nicht sich Informationen aus den fünf Büchern zu holen. Der kleine Leserling überflog die Texte größtenteils und machte nur an an den wichtigen Passagen halt um sich das gelesene auch zu merken. da es in all den Büchern nie eine Zusammenfassung von allem gibt, hatte er sich selbst Pergament und Kohle herangeholt und schmierte nun schwerleserliche Worte auf das Stück Papier.
Langsam formten sich folgende Worte:

Steine
Vulkan
drache
kaltes lava
schmied
runentisch und spruchrolle

Klang leicht nicht wahr? Zu dem war Arctus gleich am Herrstellungsort des magischen Gesteins. Der Lavaturm war schliesslich direkt neben dem Vulkan, nur dass da auch der Drache war. Doch Arctus, in seinem Hochmut, hatte schon an alles gedacht.
In Eile ließ er sich Dunkle Tarnkleidung vom Vollstrecker bringen. Der wollte ihm erst ein paar dreckige Lumpen andrehen, doch Arctus lehnte das schlichtweg ab und verlangte nach ordentlicher Tarnkleidung. Mürrisch rückte der Halbdiener diese dann doch raus.
Einen Runengürtel bekam der junge Arctus auch noch, sowie Kletterausrüstung. Dieser Abend würde voller Spannung sein, voller Abenteuer und voller Männlichkeit. Arctus drückte die Brust raus und stolzierte die Treppen hinunter.
15.02.2004, 22:05 #80
Arctus
Beiträge: 531

Im Schutze der Nacht huschte eine kleine Gestallt, umsaust von Wind und Wetter, über den kantigen Fels um das Gebirge zum Vulkan am Lavaturm. Es war spät und selbst Orks hatten ihren Schlafzyklus. zudem trug Arctus seinen Tarnanzug, sah aus als wäre er die Nacht selbst. Voller Kraft schwang er sich einen großes Felsen hinauf. Es war kein leichter Weg nach oben, wollte er doch den vorgetrampelten Pfad der Monster wegen meiden. Sein leichter Körperbau war wie geschaffen zum Kletter und jetzt, da sich der schwere Stoff seiner Robe nicht mehr auf seinen Schulter wog, fühlte er sich so sportlich und kraftvoll wie noch nie. Der Anzug schien eine zweite Haut zu sein und fügte sich jeder ach noch so gymnastischen Bewegung, die Arctus machen musste um den Vulkan zu erklimmen. Irgendwann, nach schweren Kletterminuten, kan er dann an eine Stelle wo schnelles Kletter nicht weiterhalf. Er hatte sich ein Enterseil mitgenommen und schwang dies nun nach oben. Beim zweiten Versuch klingte sich dies in eine Felsspalte ein und Arctus musste nun seinen ganzen Körper nach oben hieven, möglichst lautlos um den großen Feuerdrachen nicht zu wecken. Sein Ziel waren die kleinen Steichen dort oben, die aus purer magischer Lava bestanden.
Noch ein letzter Zug, dann berührten die Finger seiner Rechten Hand die Kante, die er erklimmen wollte. Schwer riss der Wind an ihm, ließ ihn strauchelnd und schaukeln. Der Magier ließ sich dadurch nicht beunruhigen, hatte nur das Ziel seines Planes im Auge. Das Seil ließ er so wie es war, für eine schnelle Flucht griffbereit, dann machte er sich auf, den Schlund des Vulkans zu betreten. Der Drache schien noch zu Ruhen und Arctus hatte auf genau dasgehofft.
Vorsichtig und so leise wie möglich ließ er seine Skelettrune erglühen, berührte sie mit den Fingerspitzen und murmelte ein paar magische Worte. Ein Skelett entstand neben dem Jungen, stand noch planlos da und wartete auf Befehle.
Arctus hatte das Gesten bereits erspäht. unglücklicherweise erstreckte sich dies genau hinter dem Drachen, doch alles passte immer noch. Er würde voranschreiten wie geplant.
Dem Skelett befahl er kurz und bündig den Drachen anzugreifen und diesen in die linke Ecke des Vulkanschlundes zu locken. Klacken bestätigte der knöcherne Diener diese Befehl, packte seinen großen Zeihänder fest und stürmte auf den Drachen zu. Wer gewinnen würde stand jetzt schon fest, doch seinen Zweck würde das Skelett auf jeden Fall erfüllen. Der Drache wurde überrascht. Nicht das ihn der Schlag von Arctus' Diener gestört hätter, nur hatte er geschlafen und schlafende Drachen soll man nicht wecken.
Arctus stieg das Blut in den Kopf als er sah, wie das Monstrum sich zur vollen Größe aufrichtete. Innerlich peitschte er sich grade für sein Vorhaben, doch ändern konnte man jetzt nichts mehr. Er ignorierte den Kampf, schlich immer im Schutz des Felsen um das Geschehen herum und näherte sich seinem Ziel. Den magischen Steinen. Hastig lief er die letzen Schritte. Der Drache würde gleich zustoßen und dann war sein Skelett Geschichte. Arctus würde dann wohl der nächste in dieser Geschichte sein. Eilig packte er nun das Lavagestein in seinen kleinen Rucksack, beachtete nichts mehr vom Kampf sondern versuchte verzweifelt so viel in seinen Rucksack zu bekommen, wie es ging.
Plötzlich knackte es hinter ihm, ebenso in seinem Inneren machte die Magie einen Knicks. Das beschworene Skelett war nicht mehr und nun raunte es laut. Zwei mal erbebte der Boden stark. Der Drache hatte sich gedreht, senkte den Kopf. Arctus drehte sich zitternd um und sah nun in die Kopfgroßen Diamantenaugen des Ungeheuers, dass da so grimmig warm fauchte und knurrte. Im nächsten schlug der lange Schwanz des Drachens gegen den Kopf des Magiers. Alles wurde in ein tiefes Schwarz getaucht. Arctus hörte sich noch einmal schreien, dann war alles stumm, leise und unwirklich.
16.02.2004, 12:15 #81
Arctus
Beiträge: 531

Als Arctus seine Augen das nächste mal öffnete spührt er nichts als Schmerz. Gepeinigt von einem dumpfen Sonnenstrahl, der sich auf die Facetten der schmalen zusammengekniffenen Augengelegt hatte, stöhnte Arctus und drehte sich unweigerlich zur andren Seite. Der Untergrund auf dem er lag war spitz und kantig.
Wahrscheinlich war er schon längst tot, hatte am Fuße des Vulkans sein Grab gefunden und zuckte nun noch ein letztes mal um das restliche Leben in ihm zu verscheuchen. Dennoch gelang es ihm die Hand zu bewegen. Er faste etwas vor sich, etwas spitzen, glattes und sogar leicht geschmeidig. Unter größten Quallen konnte er seinen Augen befehlen die Lieder zu heben und sah nun eine Krone in seiner Hand.
Arctus erstarrte, sah auf das kostbare Stück vor sich und konnte sein Glück kaum fassen. Verdutzt konnte er sich nun doch, beflügelt vom Antlitz des Reichtums, umdrehen und er sah, dass er auf einem riesigen Haufen wertvoller Gegenstände lag. Es war ein riesiger Schatz ... ganz klar: Er musste Träumen. So etwas konnte ihm nicht passieren.
Vollkommen entgeistert rappelte er sich auf, sah nun zur einen Seite den riesigen Abgrund in Richtung Minental, zur anderen den Vulkanschlund in dem sich immer noch der Drache befand.
Wie ein Blitz ereilten ihn die Bilder der vorherigen (oder war es eine Woche her?) Nacht und instinktiv Griff er sich an den Kopf um nach einer Beule zu suchen. Da war auch eine. Sie hatte leicht geblutet und nun war sein Schwarzes Haar verkrustet. Es stank hier eh wie im Schweinestall, doch was machte das einem schon aus, wenn man auf einem riesigen Reichtum lag. Selbst Arctus' Rucksack war noch auf seinem Rücken, nicht zu fassen.
In Eile schaute er sich um, was er mitnehmen könnte. Er müsste schnell verschwinden und ein paar Ringe und Ketten könnte der Drache sicher entbehren. Arctus warf sich auf die Knie und spähte in der Suppe aus wertvollen Dingen nach richtig wertvollen Dingen. Er hatte keine Ahnung, was wertvoll war und was nicht und ein Händler hätte ihn für diese Wissenslücke sicherlich auspeitschen lassen. Arctus griff sich ein paar Gegenstände, wollte vom Klunkerhaufen herunterklettern, da geschah es.
Ein goldener Trinkbecher verlor seinen halt, purzelte lauthals hinab in den Vulkanschlund und weckte den Drachen. Der riesen Kopf ruckte mit einer Wahnsinnsgeschwindigkeit herum, im nächsten Moment stand das Ungeheuer schon wieder und drei Atemzüge später flog es vor Arctus schwer auf und ab. Sein heißer Atem ließ Arctus Haar ein wenig flattern und auch noch viel mehr seine Geruchssinne. Er hatte das Gefühl sich übergeben zu müssen und als der Drache ihn dann noch liebevoll mit der Nase stubste, da wünschte sich Arctus er wäre tot.
"Wieso passiert mir immer so ein blöder mist!", fluchte er lauthals. Adrenalin sprang in ihm hoch wie ein Wildpferd über die Felder prischt und mit einem Satz sprang er vom Drachenschatz herunter, rollte sich mit einer eleganten Bewegung unter dessen Bauch hindurch und versuchte auf normalem Wege wegzurennen. Es half nichts. Der Drache schnappte nach ihn, biss ihm liebevoll in den Arm und hob ihn zurück auf den Drachenschatz. Was so leicht klung war für Arctus jedoch Höllenschmerzen. nicht das ein Drache sanft zupacken könnte, nein es fehlte nur ein winziger Funke mehr Energie und der Arm wäre futsch. Glücklicherwiese passierte dies nicht und Arctus polterte hinab zu den anderen Schätzen.
Er war in der Falle. Würde verhungern, weil ein Drache ihn als seinen persönlichen Schatz auserkoren hatte. So stellte sich der junge Magus seinen Heldenot wirklich nicht vor. Schon vor trauer an das Kastell zurückdenken kam ihm schliesslich der rettende Gedanke.
Er war doch Magier!
Er lächelte sanft den Drachen an, machte ihm schöne Augen und drehte sich einmal im Kreis, zog dabei unbemerkt seine Teleportrune hervor und murmelte die magischen Worte diesmal mit besonders lieber Betonung. Während er den Drachen da so einmal an der Nasenspitze streichelte, verblaste sich der Körper des Jungen, war später nur noch ein Hauch im Wind und so ließ er den Drachen trarig und einsam zurück.
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