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[GM] Das Grab der Prinzessin
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11.06.2003, 22:50 #1
Der Inquisitor
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Im Unterschluf der Inquisition in den Wäldern Gorthars...
Dorriens Klinge schimmerte im Licht der Fackeln, als er sie hin und her drehte, seinen Blick prüfend über die Schneide wandern ließ. Schließlich verschwand die Waffe schabend in der ledernen Scheide. Noch einmal überprüfte der Inquisitor den Sitz seines Schienenpanzers und seines Waffengurtes, kontrollierte, ob die Runen alle greifbar waren und schulterte schließlich seinen Langbogen. Sein Blick wandere über die Gesichter der Leute, die sich ebenfalls zum Aufbruch bereit machten. Malicant stand unbeweglich mit verschränkten Armen in der Gegend herum, seine Augen waren unter seiner tief ins Gesicht gezogenen Kapuze verborgen. Aylana stand ein Stück neben dem schwarz berobten Kerl und wartete ebenfalls, sie schien sogar ein wenig ungeduldig zu sein. Die beiden Inquisitionsgardisten, die ihn noch begleiten würden, überprüften ihre Ausrüstung ebenfalls das letzte Mal.
"Nun denn, ich denke wir können gehen.", meinte Dorrien und sah zu Malicant. Bis auf ihn nickten alle, der Mann in der Robe hingegen schob sich nur an dem Inquisitor vorbei aus der Höhle. Dorrien warf dem Typen noch einen misstrauischen Blick hinterher, dann folgte er ihm aber. Anschließend kamen Aylana und die beiden Krieger des Ordo Militaris.

Dorrien knurrte etwas genervt, als der die Gruppe führende Malicant zum wiederholten Mal einen Zweig in sein Gesicht peitschen zu lassen versuchte. Dieser allerdings schien davon keine Notitz zu nehmen und stapfte einfach weiterhin stoisch durch das Unterholz, als würde er den Weg schon hunderte Male gegangen sein. Nur eines von wenigen Dingen die Dorrien misstrauisch machten. Mit diesem Typen stimmte etwas nicht. Nun ja, hauptsache er führte sie zum Grab...
Der Wald lichtete sich langsam, die Bäume wurde kleiner und standen weniger eng beieinander, doch gleichzeitig wurde das Unterholz dichter. Malicants Schwert beschrieb mittlerweile ununterbrochen schnörkelige Bahnen durch die Luft und hackte eine Schneise durch das Gestrüpp. Doprrien beobachtete ihn dabei, immerhin schien der Kerl also durchaus umgehen zu können mit seiner Waffe.
Schließlich erreichte der Trupp eine kleine Senke, eine Lichtung. Malicant blieb stehen.
"Also ihr Süßen, da unten in der Senke befindet sich erstens das Grab und zweitens ein Problem."
Dorrien zog fragend die Augenbrauen hoch, doch Malicant sah ihn nicht einmal an, er starrte nur nach unten. Der Inquisitor stellte sich also neben ihn und spähte selbst auf die Lichtung. Lage spähen musste er nicht, ihr 'Problem' war kaum zu übersehen - immerhin handelte es sich um einen ausgewachsenen Troll...
"Der muss weg.", stellte Dorrien trocken fest. Malicant nickte nur...
11.06.2003, 23:14 #2
Aylana
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Einen WAS?
So ganz traute Aylana ihren Ohren nicht, ein Troll?
"Wie, was ein Troll? So ein grosser...?"
Aylana ging einen schritt zurück, vielleicht waren diese viecher ja gar nicht so schlimm wie man sagte, noch nie hatte sie einen gesehn, naja dann wurde es wohl auch zeit.
"und wie wollt ihr das Viech erlegen? Plan... oder sowas?"
Sie blickte von einem zum andern, aber irgendwie waren alle Still.
War sie hier etwa die Alleinunterhalterin?
Wieder wünschte sie sich ihre Fantasien herbei... irgendwann sollte sie mal ein Buch oder ähnliches Schreiben, ganz bestimmt würde es sich gut verkaufen. Voller Kämpfe und Blut, jedoch dürfte sie nicht vergessen den verrückten Malicant zu erwähnen, damit auch ein wenig Comedy dabei ist.
Was dachte sie das eigentlich wieder für einen schwachsinn?
Ein Kurzes Kopfschütteln brachte sie wieder in die Wirklichkeit.
"ehm... hallo?"
11.06.2003, 23:34 #3
Der Inquisitor
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"Hallo.", antwortete Dorrien abwesend, während er sich mit der Hand langsam über sein Kinn strich. Er Troll. Trotz allem ein harter Brocken...
"Kannst du mit deinem Bogen umgehen?", fragte er aylana plötzlich, wartete aber nicht auf eine Antwort sondern sprach sofort weiter.
"Ein Troll ist zwar sehr unempfindlich gegen Geschosse, aber einige Schwachstellen hat ertrotzdem. Insbesondere die Augen... Es ist zwar verdammt schwer sie zu treffen, aber wenn man ne ordentliche Portion Glück hat erwischt man vielleicht mal eines. Also dann..."
Der Inquisitor nahm seinen eigenen Bogen zur Hand, schabend glitten die zweihändigen Schwerter der beiden Inquisitionsgardisten aus den Scheiden. Malicant zögerte einen Augenblick, dann zog auch er seine Waffe...
Die drei Kämpger fächerten sich auf um den Troll von drei Seiten her anzugreifen, dieser Riss die Arme hoch und stieß ein Ohrenbetäubendes Brüllen aus. Im selben Moment löste sich zischend ein Feuerball von der Hand des Inquisitors und traf auf den Bauch es Ungetüms. Der Troll ließ sich überrascht nach vorn fallen, der Boden erbebte, als die riesigen Fäuste der Bestie auf ihn trafen.
Dorrien nahm nun einen Pfeil zur Hand, legte ihn auf die Sehne und pannte seinen Bogen. Einen Augenblick des zielens später flog das Geschoss pfeifend durch die Luft, glitt aber an der Wange des Trolls ab.
Dorrien quittierte den Fehlschss mit keinem Wort, sondern zog bereits den nächsten Pfeil aus seinem Köcher...
11.06.2003, 23:49 #4
Aylana
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Bogenschießen? Nein sie konnte kein Bogenschießen, den bogen hatte sie nur als verzierung dabei...
Was für eine bescheurte Frage.
Aylana rannte zu dem kampf und zog neben dem Mann den Bogen.
Einige zeit zielte sie, lies dann los, der pfeil jedoch flog über den kopf den Trolles hinweg und landete irgendwo im nirgendwo.
Ein kurzes "hm..." ertönte und sie zog den zweiten Pfeil und legte ihn auf die Sehne.
Vielleicht sollte sie auf Malicant schießen, dann hätten sie wenigstens was zu lachen.
Oder aber noch einen versuch auf den Troll, aber was ist wenn der Pfeil an der Kopfhaut apprallt und genau einen der Inquisitoren traf?
Was natürlich sehr unrealistisch sein würde, aber man konnte ja nie genau wissen was passiert.
Solangsam sollte sie wirklich den Pfeil fliegen lassen, aber irgendwie bekam sie das Auge nicht ins Ziel.
Wobei das auge ja irgendwie das ziel war, das ganze wurde ihr hier wirklich zu bund und sie liess den Pfeil einfach mal so auf gut Glück los.
Dieser schoss auf den Troll zu und blieb genau in dessen bauchnabel Stecken.
War ja auch nicht schlecht, wenn der Bauchnabel das Ziel gewesen wäre, aber eigentlich sollte der Pfeil ins Auge.
Apropo Pfeil gab es eigentlich einen Gott des Bogenschießen? Wohl kaum, oder er wäre nicht gut auf Aylana zu sprech, vielleicht war er auch beleidigt. Wer wusste das schon.
Schnell zog sie noch einen pfeil heraus und zog wieder sie Sehne nach hinten, wieder Zischte der Pfeil durch die Luft und Traf diesmal den Troll etwas unterhalb der Nase, worauf er begann sich an der Nase zu kratzen.
Sie warf einen Blick zu dem Mann neben ihr, welcher auch gerade wieder einen pfeil in richtung des Trolles fliegen lies.
12.06.2003, 00:39 #5
Malicant
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Malicant behielt den Troll stets im Blick (was ja auch nicht sonderlich schwer sein sollte...), der kalte Stahl seines Schwertes blitzte im Sonnenlicht. Langsam näherte er sich dem Troll von der Seite, wartete auf einen günstigen Moment für den Angriff. Viel lieber hätte er einfach ein Skelett beschworen oder dem Vieh nonstop Schattenflammen übergebraten, aber das wäre wohl doch nicht so ganz vorteilhaft im Beisein der Inquisition.
Die Inquisitionsgardisten umkreisen den Troll, der sich nicht so recht entscheiden konnte, wen er angreifen sollte und achteten dabei stets drauf, kurz außerhalb der Reichweite des Biestes zu bleiben. Dorrien und Aylana bombardierten das Vieh währenddessen mit Pfeilen, allerdings ohne sichtbaren Erfolg...
Plötzlich schossen die beiden Inquisitionsgardisten synchron vor, Malicant hatte gar nicht bemerkt wie sie sich abgestimmt hatten. Nun ja, waren eben Profis die beiden. Ihre Zweihandschwerter beschrieben ausholende Bögen durch die Luft, gruben sich einen Augenblick später beide in den rechten Arm des Trolls. Malicant merkte jetzt endlich, dass er im Moment nur herumstand und griff ebenfalls an.
Der Schwarzmagier warf sich nach vorn und riss dabei sein Schwert hoch, einen Augenblick verharrte die schlanke Klinge regungslos in der Luft, dann stieß Malicant schräg nach unten zu. Der geschliffene Stahl traf auf die dicke Haut des Trolls, die den Magier mit ihrer Wiederstandsfähigkeit überraschte. Dennoch gelang es ihm, den Eviscreator ein gutes Stück in den linken Unterarm des Trolls zu bohren.. Dummerweise kam das Tier genau jetzt auf die Idee, eben diesen Arm hochzureißen. Ein Ruck ging durch den Körper des Schwarzmagiers, er wurde mühelos von den Füßen gehoben und segelte eine Sekunde lang durch die Luft. Auf die Idee, vielleicht mal sein Schwert loszulassen, kam er dabei nicht...
Malicant sagte kein Wort, während er durch die Luft geschleudert wurde und sich plötzlich auf dem Kopf des Trolls sitzend wiederfand. Mit einem kräftigen ruck zog er seine Waffe aus dem Arm der Bestie, betrachtete das dunkelrote Blut auf der Klinge, schnupperte kurz daran.
Bevor er allerdings die Gelegenheit hatte, Trollblut zu kosten, warf dieser seinen kopf nach hinten und stieß ein ohrenbetäubendes Brüllen aus. Malicant fragte sich einen Augenblick, ob er sich lieber festhalten oder die Hände auf die Ohren pressen sollte, nachdem er aber die jeweiligen Vor – und Nachteile abgewogen hatte entschied er sich für die erste Möglichkeit und krallte sich im zotteligen Nackenfell seines Gegners fest.
Einen kurzen Blick auf die Ursache des Gebrülls konnte er auch erhaschen, ein Pfeil steckte im Auge des Trolls, der Fiederung nach zu Urteilen ein Pfeil Inquisitor Dorriens. Verdammt, schossen die also noch immer auf den Kopf des Trolls, obwohl er oben drauf hockte?
Der Schwarzmagier wollte gerade anfangen Drohgebärden zu machen und herumzuschimpfen wie ein seniler Rohrspatz, als der Troll erneut den Kopf durch die Gegend ruckte und er gezwungen war, sich festzuhalten. Unten bearbeiteten die Inquisitionsgardisten ununterbrochen die Gliedmaßen des Monstrums, griffen an und zogen sich zu schnell für den Troll wieder zurück.
Dieser geriet dummerweise gerade in Raserei. Mist, da musste man doch etwas tun können. Ja, zum Beispiel das andere Auge auch rauspieksen...
Mit einem debilen Grinsen im Gesicht zog sich Malicant langsam vom Nacken auf den Schädel des Trolls. Das Vieh würde sich schon noch wundern, wenn es plötzlich schwarz sah...
12.06.2003, 01:33 #6
Der Inquisitor
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Dorrien konnte sich ein zufriedenes Grinsen nicht verkneifen, als er es doch tatsächlich schaffte, dem Troll ins Auge zu schießen. Gar nicht mal schlecht, nicht einmal für einen Meister des Bogenschießens...
Einen Augenblick später allerdings fesselte etwas ganz anderes seine Aufmerksamkeit, Malicant um genau zu sein. Er klammerte sich am Arm des Trolls fest und saß einen Augenblick später im Nacken der Bestie. Der Inquisitor hob überrascht die Augenbrauen, dann warf er einen Blick zu Aylana. Die war gerade dabei zu zielen...
Reflexartig stieß Dorrien sie zur Seite, überrascht ließ sie die Sehne los, der Pfeil verschwand irgendwo im Himmel. Die Amazone quittierte die Aktion des Hexenjägers mit einem beleidigten Blick, den dieser allerdings nicht zu bemerken schien.
„Pass auf, wen du da abknallen willst!“, knurrte der Inquisitor und nahm seinen Bogen in eine Hand, jetzt war es Zeit für etwas anderes. Er hob die Hand, fauchend bahnten sich Kugeln aus magischem Feuer ihren weg durch die Luft. Der Troll brüllte vor Schmerz und Wut auf, begann ziellos um sich zu schlagen, was die beiden Inquisitionsgardisten kurzzeitig zum Rückzug zwang...
Plötzlich hielt der Troll inne und ließ sich wieder auf alle Viere fallen. Anschließend brüllte er los, seine Faust brauste durch die Luft krachte scheinbar zufällig gegen einen Felsen. Das Monstrum drehte sich ziellos herum und schien die Gegend abzusuchen, die beiden Inquisitionsgardisten griffen wieder an, ihre Zweihandschwerter hinterließen tiefe Wunden um Körper ihres Gegners. Dieser schlug scheinbar zufällig in der Gegend herum.
Dorrien wollte sich gerade über das merkwürdige Verhalten des Trolls wundern, als er den Grund erkannte – Malicant hatte mit Hilfe seines Schwertes auch das zweite Auge ausgestochen. Der Inquisitor grinste. Jetzt war es nur noch eine Frage der Zeit...
Schabend glitt sein Schwert aus der Scheide, er näherte sich vorsichtig dem blinden Troll, Feuerbälle auf verwundbare Stellen schleudernd. Die Inquisitionsgardisten hackten schon fast ohne Unterbrechung auf das Vieh ein...


Dorrien betrachtete zufrieden den toten Troll, Malicant hatte sich auf den Kopf der Bestie gesetzt und...
Moment mal, tat er das wirklich?
Der Inquisitor kniff die Augen zusammen. Doch er hatte sich nicht geirrt. Malicant.... leckte sein Schwert ab...
Angewidert wandte sich Dorrien ab. Der Typ war ja völlig irre.
"Ich denke wir rasten hier. Morgen sehen wir uns das Grab an. Fleisch haben wir ja genug..."
Die beiden Inquisitionsgardisten nickten, einer von ihnen begann das Holz für eine Feuerstelle zusammenzusuchen. Dorriens Blick fiel unterdessen auf die Amazone, die ihn mit ihrem Bogen tatkräftig 'unterstützt' hatte.
"Aylana, du musst ruhiger werden. Bis zum Schuss die Luft anhalten. Auf das Ziel konzentrieren, nicht mit den Gedanken sonst wo in der Weltgeschichte sein. Bei beweglichen Zielen musst du versuchen, in etwa herauszubekommen, an welchem Punkt sich Pfeil und Ziel treffen und dann dort hin zielen."
12.06.2003, 21:55 #7
Aylana
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Aylana´s Körper verweigerte sich ihren Befehlen, selbst wenn sie gewollt hätte, könnte sie sich nicht bewegen.
Ihr verstand liess es nicht zu, wie konnten sich die Toten nur bewegen? Sie waren doch... tot.. oder? Also wenn diese... Viecher... tot sind, wieso konnten diese sich dann bewegen?
Der Faule gestank machte ihre Situation nicht unbedingt besser.
Immernoch machte sie keine anstallten ihren Bogen zu spannen, obwohl der Pfeil schon aufgelegt war.
Es ging einfach nicht...
Die anderen Der Gruppe wehrten sich heftig, doch irgendwie wollten die Zombies nicht aufgeben.
Selbst ihre Gliedmassen schienen sich noch zu bewegen, selbst wenn sie schon längst vom restlichen Körper abgetrennt waren. Die Leichen an der Wand rissen sich kraftvoll los, nahmen mit einem murren ein Schwert vom Boden und kamen langsam auf die kleine Truppe zu. Immer wieder flog ein Feuerball durch den Raum, Klirren der Schwerter war zu hören und zwischendurch ein Zischen der Armbrust.
Nur Aylana, konnte sich nicht bewegen. Plötzlich glitt ein schwert eines dieser... toten.. Körper an ihrer Rüstung ab, eher durch einen Reflex Hob sie den Bogen und schoss dem Zombie unsanft in den Kopf.
Gerade sah sie wie ein Zombie, dessen Kopf nur noch aus seinem Mund und einem Nasenloch bestand, sich auf dem Boden bewegte und schließlich aufstand. Kurz Darauf stand auch der Zombie, welchem sie in den Kopf geschossen hatte, wieder vor ihr auf. Es kostete sie einige Überwindung, doch dann zog sie ihren Dolch und rammte diesen in die Kehle des Toten, kurz darauf zog sie diesen wieder heraus und machte die Leiche einen Kopf kürzer.
Immer wieder knallten schwerter aufeinander, Flamme schossen durch den Raum, Pfeile und Bolzen knallten in die Leblosen und doch irgendwie voller Lebenskraft steckenden Körper der Angreifer. Nachdem den Zombies so ziemlich alle Gliedmaßen vom Körper entfernt wurden, der Kopf neben ihrem eigentlich Körper lag und noch einige Pfeile oder Bolzen in ihnen steckten blieben sie auch liegen, zumindest sah es für den Moment so aus.
Langsam Kämpfte sich die Truppe durch den Raum, die Zombies fielen einem nach dem anderen, auch wenn es so schien als würden es nicht weniger.
Aylanas Augen tränten, sie konnte nicht glauben wie etwas totes wieder leben bekam, wie sich etwas zerstückeltes noch bewegen konnte, und die Luft in dem Raum stank nicht nur, sondern brannte unangenehm in den Augen.
Ein Zombie war wieder etwas näher an die Gruppe gekommen, schnell war einer der Inquisitoren zu stelle und durchschnitt den Körper des Toten. Dieser jedoch flog direkt auf Aylana, welche durch das Gewicht nach hinten Kippte.
Angewieder warf sie den Durchteilten körper von sich hinunter und kroch gegen die Wand, ihre Psyche war vollkommen am ende. Sie wollte nur noch hier raus, nicht andere mehr, doch wollte sie die anderen der Gruppe auch nicht enttäuschen. Noch ein letztes Mal sammelte sie all ihre Mut und stemmte sich nach oben, nahm den Bogen vom Boden in die Hand, einen Pfeil aus dem Köcher, legte ihn auf die Sehne, schloss langsam die Augen und liess gefühlvoll die Sehne nach vorne schnallzen.
Der Pfeil durchquerte den Raum, flog an 2 Köpfen der Zombies Vorbei, durchschmetterte dann einen hintendran und blieb in dessen Kopf auch stecken.
Langsam kippte der Zombie nach hinten, riss dabei einen der anderen Mit um und beide landeten mit einem Plumpen geräusch auf dem Boden... jedoch nicht sonderlich Lange.
Aylana fühlte sich langsam richtig sicher, die inquisitoren Kämpften vor ihr und schienen alles zu Zerschmettern, auch wenn das meiste Zerschmetterte sich irgendwie weiterbewegte.
Plötzlich riss es einen der Inquisitoren um, ein arm hatte ihn am Fuss gepackt und ihn zu boden gerissen. Ein Schwer donnerte gegen seine Rüstung, schien jedoch nicht durgedrungen zu sein. Schnell versuchten sie anderen ihn wieder auf die Beine zu stellen, was nicht sehr leicht war, da nun mehrer Tote an seinem Fuss zogen. Aylana versuchte derweil auf die Arme der Zombies zu zielen, damit diese losliessen, doch so ganz klappte das meist nicht und sie traf meistens nur den Bauch oder Oberkörper.
Doch dann knallte ein Feuerball gegen die Zombies, welche irgendwie lustig in Flammen aufgingen und brennten. Schnell liessen sie den Inquistitor los und die anderen zogen ihn wieder in die eigene Reihe.
Solangsam fielen auch die letzten der Untoten. Die Truppe hatte sich den weiteren weg, verdient Freigekämpft. Nur noch ein paar Zombie(teile) krochen auf dem Boden herum und kreischten und stöhnten durch den Raum. Als auch der letzte Zombie von einem Feuerball getroffen wurde, und zugleich auch von einem pfeil, glitt Aylana in die Knie. Den Kopf in die arme gestützt blieb sie Stumm sitzen. Ihre Rüstung war mit Blut und anderem verschmiert, selbst der Bogen hatte etwas abbekommen. Und auch die anderen sahen nicht sonderlich besser aus, auch wenn es ihnen nichtmal halb soviel ausgemacht zu haben wie ihr.
Mit einem ruck schwang sie ihren Kopfe nach hinten und blickte zu den anderen, eine kleine Träne verzierte dabei ihr Gesicht.
"Bei Donnra... Was zur Hölle war das?"
13.06.2003, 00:19 #8
Der Inquisitor
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Tyrus’ zweihändiges Schwert beschrieb einen Halbkreis durch die Luft, er merkte nicht wie er schrie. Die mit magischem Erz überzogene Klinge schnitt durch verwesendes Fleisch wie durch Butter, zerfetzte alte Gedärme, zerschmetterte Knochen und kam in einem Regen aus fauligen Körpersäften und Maden wieder frei. Die Klinge beendete ihren Weg nicht, geschmeidig wirbelte der Inquisitionsgardist herum. Er stieß sich vom Boden ab, rammte seine schweren Kampfstiefel gegen den morschen Brustkorb des Zombies. In der Luft wirbelte er herum, seine Waffe glich einem stählernen Blitz. Einen Moment später kullerte der Kopf des Zombies haltlos zu Boden, Tyrus landete wieder auf den Füßen und rammte seine Klinge jetzt in den Brustkorb des kopflosen Untoten...
Dorrien hieb ebenso fleißig, wenn auch weniger elegant auf die untote Brut ein. Sein Schwert war verschmiert mit dem stinkenden Blut der Zombies, er riss es nach oben um es im nächsten Augenblick wieder herunterfahren zu lassen. Gnadenlos grub sich die Klinge in die untoten Leiber, zerschmetterte Knochen und Organe. Neben ihm hielt Livius seine Armbrust in der einen Hand, mit der anderen führte er seinen Kriegshammer gegen die Zombies. Der Schwere Hammerkopf fuhr kurz über dem Boden entlang, beschrieb einen Bogen nach oben und krachte einen Augenblick später wuchtig gegen das Kinn eines Untoten. Der Unterkiefer riss ab und segelte in hohem Bogen durch die Luft, der Zombie taumelte zurück, kurz bevor der Hammer seine Bewegung umkehrte und nun von oben mit voller Kraft auf die Schädeldecke des unheiligen Geschöpfes prallte. Knochensplitter wurden zur Seite geschleudert, gammlige Gehirnmasse spritzte auf den Boden, der Zombie brach zusammen...

Schwer atmend und breitbeinig stand Dorrien in dem Raum, starrte in die Dunkelheit. Sein Gesicht war zu einer unmenschlichen Fratze verzerrt, seine Hand umklammerte den Griff seines Schwertes fast schon krampfhaft.
Doch es kam nichts mehr.
Sie hatten die Untoten vernichtet...
Der Hexenjäger konnte es fast nicht glauben. Abgeschlagene, noch zuckende Körperteile lagen überall im Raum verstreut, brennende Leichen, Lachen stinkender Flüssigkeiten. Er ließ sein Schwert sinken, seine Gesichtszüge entspannten sich langsam, an die stelle der unmenschlichen Verbissenheit trat etwas, das fast schon einem Schock gleichkam. Tyrus war auf die Knie gesunken, stützte seine Hände auf die Parierstangen seines Zweihänders und murmelte ein Gebet vor sich hin, Livius stand in einer Ecke und reiherte sein Mittag aus. Na toll, noch mehr Gestank...
Der einzige, den das ganze nicht weiter zu interessieren schien, war Malicant. Er stand einfach in der Gegend herum, putzte die Klinge seines Schwertes mit einem fleckigen Lappen und würdigte die anderen oder auch die Zombieteile keines Blickes. Dorrien hatte den schwarz berobten Mann ein wenig beobachtet, ziemlich flink mit der Klinge war der Typ...
Zuletzt fiel sein Blick auf Aylana, sie kniete in Mitten der Leichenteile und sah ihn völlig geschockt an. Der Inquisitor strich sich kurz mit der Hand über sein Gesicht. Bei Innos, dies war wirklich kein Ort für eine junge Frau. Auch wenn sie erstaunlich tapfer gekämpft hatte, beachtenswert.
Der Inquisitor lehnte sein Schwert gegen die Wand, ungesäubert wollte er es nicht in die Scheide stecken, und ging langsam zu der Amazone. Er ließ sich neben ihr auf die Knie sinken und nahm ihre Hand.
"Es ist vorbei.", begann er beruhigend auf sie einzureden, "Was auch immer hier sein Unwesen getrieben hat, wir haben es vernichtet."
Er bezweifelte, das seine Worte stimmten. Vielleicht waren sie alle bei diesem Kampf mit Krankheiten infiziert worden, die sie letztendlich umbrachten. Vielleicht war dies erst der Anfang eines viel schlimmeren Kampfes, der sie tiefer in dem Grabmal erwartete. Er wusste, das Zombies nichts anderes waren als hirnlose Diener, die von irgendwelchen Meistern beschworen wurden. Erst wenn sie den Meister gefunden und vernichtet hatten würde es vorbei sein.
Der Inquisitor kniff die Augen zusammen und sah an Aylana vorbei zur Wand. Was auch immer es war, er würde es finden. Und auslöschen.
Sein Blick traf wieder den der Amazone, er lächelte ihr aufmunternd zu.
"Komm jetzt, wir müssen weiter. Außerdem stinkt’s hier..."
13.06.2003, 00:55 #9
Aylana
Beiträge: 243

Etwas überrascht über die Taten und worte des inquisitors Dorrien stemmte sich Aylana schließlich in die Höhe und blickt sich noch ein letztes mal in dem Raum um.
Nun stank es noch mehr nach verfaulten und zugleich verbrannten Körpern, nach schimmel und zu guter letzt nach ein wenig erbrochenen.
"ihr habt recht... es stinkt wirklich. Doch Bezweifle ich das dies das ende ist... ich fürchte es hat erst begonnen."
Obwohl sie wusste das Dorrien das alles selbst wusste, hatte sie es erwähnt, wobei sie eher gegen die Mauer geschaute hatte, als auf ihn.
Vorsichtig bahnte sich die Amazone einen weg durch die Leichen und versuchte dabei auf so wenig wie möglich draufzutreten.
Nachdem sie die andere Seite des Raumes erreicht hatten führte ein langer, recht enger gang, immer geradeaus. Zumindest schien es im ersten moment so, allerdings war dies schwer einzuschätzen, da es doch sehr dunkel war.
Vorsichtig bahnte sich die Gruppe einen weg durch all die Spinnweben.
Der Gang schien sonderbar lang zu sein und Aylana kam es so vor, als würden andauernd ganz leichte Kurven kommen, die jedoch kaum bemerkbar waren.
Am Ende des unendlich scheinenden ganges war eine Treppen, schon der erste Blick verriet, das diese wieder in einen großen Raum führte. Ein leises Seufzen war von Aylana zu hören.
"Nicht schon wieder..."
Auch die anderen schienen nicht sonderlich begeistert zu sein.
"Kommt, wir müssen weiter."
Drang es plötzlich von Dorrien, alle anderen Nickten, bis auf Aylana...
Kaum hatten sie den Raum betreten rissen alle den Mund... nicht vor entsetzen sondern eher vor erstaunen.
Ein Wunderschöner Teppich verzierte den Boden des Raumes, überall standen kerzenständer, wundervoll gearbeitete Schränke. Und sogar die Wand war mit einem sehr Hübsch aussehenden Teppich behangen. Und das beste war, keine Leichen, nur einige Knochen lagen auf dem Boden zerstreut.
Dann... ohne vorwarnung drehten sich einige Mauerstücke um, zu Aylanas erleichterung, traten Skelette hervor. Allerdings, sehr, sehr viele Skelette...
Immer mehr kamen aus den Mauer...
Und als ob das nicht genug wäre folgten darauf... etwas unaussprechbares.
Aylana wusste nich was es waren, jedoch war es nicht menschlich und vielleicht nicht einmal Lebendiges.
Riesige geflügelte... was auch immers kamen hintern den Skelletten hervor und liessen komische Geräusche von sich...
13.06.2003, 17:15 #10
Malicant
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Malicant betrachtete noch immer mehr oder weniger interessiert den Raum, als plötzlich die ersten Skelette erschienen. Der Schwarzmagier strich sich nachdenklich über seinen Kinnbart. Irgendwer mochte die Inquisition wohl nicht besonders...
Mit einer ruhigen, fließenden Bewegung zog er sein Schwert, schwang die Waffe ein paar mal durch die Luft. Auch wenn ihm das Schwert gegen die Skelette keine wirklich guten Dienste leisten würde – da hatten die beiden Inquisitionsgardisten mit ihren Kriegshämmern ziemliche Vorteile. Nun ja, ausgerechnet Skelette waren ja auch der Grund für diese Bewaffnung...
Die ersten beiden Skelette waren heran, schartige Klingen zerschnitten die Luft, klirrend traf Metall auf Metall. Dorrien zog sich mit Aylana in den Gang zurück, hoffend, das durch wenigstens von hinten nichts kam, und begann Eisblöcke in der Gegend herumzuzaubern, während er Aylana anwies, auf die Köpfe der Skelette zu zielen.
Davon bekam Malicant allerdings nicht mehr viel mit, er war mitten im Kampf gegen zwei der Untoten. Seine Waffe führte einen eleganten Tanz auf, blockte die Schläge seiner Gegner oder lenkte sie ab, er sprang vor und zurück, wich den Hieben der Untoten aus. Dummerweise kam er nicht so ganz zum Angriff.
Tyrus und Livius hatten damit keine so großen Probleme, die Kriegshämmer waren in ständiger Bewegung, zerschmetterten die Verteidigung der Skelette. Berstend brachen Knochen unter den wuchtigen Schlägen, klappernd fiel ein Untoter nach dem anderen um, verteilte seine Knochen über den prunkvollen Teppich auf dem Boden...
Malicant duckte sich unter dem Hieb eines Skelettes und trat dabei nach dem Knie seines dürren Gegners. Mit einem lauten Knacken brachen die Knochen, als die Sohle des schmutzigen Lederstiefels des Schwarzmagiers auf sie trafen, das Skelett kippte aufgrund seines halbierten Beines zur Seite. Malicant zögerte nicht lange sondern drückte sich vom Boden ab, klirrend traf sein Schwert auf die rostige Klinge des zweiten Skelettes und drückte sie zur Seite. Der Magier sprang hoch, seine Stiefel kollidierten mit dem Brustkorb des Skelettes, der Untote wurde zurückgedrängt und stieß mit dem Rücken gegen die teppichbehangene Wand. Kaum setzte Malicant wieder auf dem Boden auf, wirbelte er um die eigene Achse, sein rechtes Bein schoss mit einer sichelförmigen Bewegung vor. Krachend zerbarst der Schädel des Skelettes, als Malicants Fuß wuchtig auf ihn traf und ihn gegen die Wand schmetterte. Die restlichen Knochen des Kopflosen Körpers verloren ihren Halt und fielen zu Boden...
Malicant drehte sich um, den blitzenden Stahl erhoben, und erwartete die nächsten Gegner. Dummerweise waren es diesmal gleich vier Skelette auf einmal. Hmm, vielleicht doch ein klein wenig zu viele...
Der Schwarzmagier griff sich kurzerhand einen der schweren Kerzenständer und schleuderte ihn auf die Angreifer. Eines der Skelette sprang zurück, ein anderes versuchte den Kerzenständer zu fangen und taumelte unter der Wucht des Aufpralls ebenfalls ein paar Schritte nach hinten. Die beiden anderen allerdings griffen nach wie vor an...
Malicant sprang seitlich nach vorn, ein Skelett schlug nach ihm, traf jedoch nur dünne Luft. Der Eviscreator beschrieb einen eleganten Halbkreis und enthauptete im nächsten Augenblick das Skelett, das noch immer den Kerzenständer hielt. Der Untote, der zurückgesprungen war, reagierte jetzt allerdings sofort und stach zu. Heißer Schmerz explodierte in Malicants Schulter, als die rostige Waffe des unheiligen Wesens seine Robe durchdrang und sich in sein Fleisch bohrte. Der Magier ließ sich nach hinten fallen und riss dabei sein Bein hoch, sein Fuß verhakte sich im Brustkorb des Skelettes und riss es hoch. Klappernd landete es einen Augenblick später neben Malicant auf dem Boden, der das knochige Handgelenk packte und so zu verhindern versuchte, dass der Untote erneut mit dem Schwert angreifen konnte. Dummerweise hackten jetzt zwei andere Untote auf den am Boden liegenden Schwarzmagier ein...
Mit einem merkwürdigen, charakteristischen Rauschen raste ein Eisblock – Zauber durch die Luft, im nächsten Augenblick war einer der Untoten eingefroren und erstarrte mitten in der Schlagbewegung. Malicant grinste böse und riss reflexartig seine Waffe zur Seite, um den Hieb des noch mobilen Skelettes abzuwehren. Klirrend traf geschliffener Stahl auf rostigen, plötzlich zerplatzte der Kopf des neben Malicant am Boden liegenden Skelettes, feine Knochensplitter regneten auf Malicants Gesicht. Ein Werk von Aylanas Pfeil...
Der Schwarzmagier vernahm Schritte neben sich, im nächsten Augenblick setzte ein großen etwas über ihn hinweg und rammte mit voller Wucht das einzige noch kampffähige Skelett, das chancenlos zur Seite geschleudert wurde. Der schwere Kopf eines Kriegshammers beschrieb seine zerstörerische Bahn durch die Luft, traf krachend auf den Brustkorb des Untoten und zerbröselte ihn augenblicklich. Ohne innezuhalten wirbelte Tyrus herum, sein Hammer zerschmetterte nun das Rückgrad des noch eingefrorenen Skelettes...
Malicant rappelte sich auf und betrachtete kurz den Stich in seiner Schulter, beschloss, ihn zu ignorieren. Schmerz war unwichtig...
Die Gruppe sammelte sich kurz hinter dem Eingang. Die Skelette lagen zerkrümelt über den kostbaren, wenn auch leicht staubigen Teppich auf dem Boden verteilt. Dummerweise waren die Skelette nicht alles, was hier auf sie gewartet hatte...
Das laute Flappen ledriger Schwingen erfüllte den Raum, ab und zu unterlegt von einem höllischen Fauchen. Die Inquisitionsgardisten steckten ihre Kriegshämmer weg und machten ihre Repetierarmbrüste schussbereit, Dorrien nahm seinen Bogen zur Hand und starrte konzentriert auf das, was da zwischen den Regalen auf sie zukam. Die Kreatur war größer als ein Mensch, höllisch glühende Augen starrten die Sterblichen voller Verachtung an. Die muskulösen Arme des Dämons endeten in langen, rasiermesserscharfen Klauen, große Schwingen hielten den Körper in der Luft, obwohl sie eigentlich viel zu langsam dafür schlugen.
"Mistvieh...", knurrte Dorrien und spannte seinen Bogen, ebenso wie Aylana neben ihm. Die Krieger des Ordo Militaris legten ihre Armbrüste an...
Die Bogensehne des Inquisitors sang ihr trauriges Lied, der Pfeil raste durch die Luft und schlug mit einem dumpfen Geräusch im Körper des Dämons ein. Aylana schoss, klackend sprangen die Bügel zweier Armbrüste vor. Der Dämon brüllte, mehr vor Wut denn vor Schmerz, als die Geschosse sich in seinen Körper bohrten...
Das höllische Wesen fauchte, setzte sich in Bewegung. Die Schwingen trugen den massiven Körper mit ungeahnter Geschwindigkeit nach vorn. Die Menschen stoben zur Seite, die beiden Inquisitionsgardisten ließen ihre Armbrüste fallen und zogen synchron ihre Zweihandschwerter. Dorrien warf sich nach hinten und schoss im selben Augenblick noch einen Pfeil auf die Bestie ab, Malicant sprang zur Seite und stach dabei mit seinem Schwert nach dem Dämon. Die Klinge der Waffe bohrte sich durch die zähe Haut des Wesens, der Dämon wirbelte herum, seine Klauen zerschnitten pfeifend die Luft...
Malicant spürte, wie ihm die Luft aus den Lungen gepresst wurde, wie seine Füße den Kontakt zum Boden verloren. Einen Herzschlag später krachte er gegen eines der Regale, Holz splitterte unter dem Aufprall, der Magier stürzte nach vorn. Sein Schwert entglitt seinem Griff und landete auf dem dicken Teppich.
Die Inquisitionsgardisten griffen an, ihre erzbeschichteten Klingen zerschnitten die Luft und gruben sich fast gleichzeitig in den Rücken des Dämonen, zerfetzten seine Flügel. Aylana war in eine Ecke des Raumes geflüchtet und schoss. Der Dämon brüllte laut auf, schien einen Moment lang seinen Halt zu verlieren. Mit einem Ruck befreiten die Inquisitionskrieger ihre Waffen wieder, Tyrus schlug augenblicklich erneut zu, Livius wirbelte um die eigene Achse und stieß zu, seine Klinge grub sich fast bis zum Heft in den Rücken des Dämonen. Ein Feuerball raste fauchend durch die Luft, traf auf eine der Schwingen. Der Gestank von verbranntem Fleisch breitete sich aus, als das magische Geschoss innerhalb weniger Augenblicke ein verkohltes Loch in der lederartigen Haut hinterließ...
Malicant hob den Kopf und stemmte sich hoch. Der Dämon brüllte, diesmal schien es Enttäuschung zu sein. Das gewaltige Höllenwesen flatterte haltlos nach vorn, verlor die Balance und landete krachend auf dem Boden. Ein unnatürliches, klagendes Röcheln erfüllte den Raum, Rauchschwaden stiegen vom Körper der Bestie auf und kräuselten sich in der Luft...
Stille kehrte ein.
Dorrien setzte sich erschöpft auf den weichen Teppich, Tyrus kniete nieder und betete, Livius ließ sich einfach schwer atmend auf den Rücken fallen. Malicant rappelte sich langsam auf, sein Brustkorb schmerzte, wahrscheinlich hatte mindestens eine seiner Rippen dran glauben müssen. Für den Schwarzmagier war das nicht mehr als eine trockene Feststellung der Tatsachen. Er sammelte sein Schwert auf und steckte es wieder in die Scheide, ging dann langsam zu den anderen und lehnte sich an de Wand. Den Schmerz beachtete er schon gar nicht mehr.
"Weiter?", fragte er den Inquisitor kühl, doch Dorrien schüttelte nur erschöpft den Kopf.
"Wir rasten hier kurz.", wies er an und nahm die an seinem Gürtel befestigte Wasserflasche zur Hand, um ein paar Schlucke zu trinken. Malicant nickte nur.
13.06.2003, 17:48 #11
Aylana
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Diesesmal waren es gott sei dank nur Skelette und ein etwas komisch aussehender Dämon gewesen, noch so eine Leichenschlacht hätte sie nicht überstanden. Doch trotzdem war der Kampf anstrengend gewesen und Aylana liess sich neben Dorrien nieder.
"Was suchen wir eigentlich genau, weiss das jemand?"
Sie blickte Fragend durch die Truppe, bekam jedoch keine Antwort.
"Und wie lange werden wir noch hier unten bleiben? Die Luft ist stickig und stinkt nach tot..."
Sie sprach nicht weiter sondern rieb sich an der Nase, welche komischer weisse anfing zu Jucken.
Ihr Kopf lehnte gegen der Wand, während sie genüsslich ein wenig Wasser aus einer kleinen Flasche in ihrem gierigen Schlund hinein schüttete.
"Also gehn wir weiter?"
Nanu? Hatte sie das wirklich gerade gesagt? Seltsam, naja irgendwann ist auch das erste mal. Schnell sprang sie auf die Beine und wartete bis die anderen Abreißebereit waren.
14.06.2003, 13:59 #12
Der Inquisitor
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Etwas überrascht sah Dorrien zu Aylana. Sie wollte weiter? So schnell? Sonderbar, von ihr hätte er das als allerletztes erwartet.
Der Inquisitor erhob sich langsam, schulterte seinen Bogen und sah sich etwas genauer in dem Raum um, in dem sie sich befanden. Sowohl an den Teppichen, die Boden und Wände bedeckten, als auch an den hölzernen Schränken konnte man die Spuren der Zeit erkennen, obwohl sie noch immer in einem beeindruckenden Prunk erstrahlten.
„Nun Aylana, wenn es besonders schnell gehen muss, sollte man sich besonders viel Zeit nehmen. Und in unserer jetzigen Situation trifft das ganz besonders zu. Wir wollen alle so schnell wie möglich hier raus...“
Dorriens Blick wanderte kurz zu Malicant. Der Typ machte einen sonderbaren Eindruck. Ob er auch hier raus wollte so schnell wie möglich? Es sah eher aus als würde es ihm hier unten gefallen. Oder es interessierte ihn zumindest nicht.
„...aber wir müssen vorsichtig sein, ein zu schneller Schritt und wir sehen das Tageslicht nie wieder.“
Der Inquisitor ging langsam zu einem der Schränke, betrachtete kurz und zog dann an dem unscheinbaren Griff in der Tür. Das Ergebnis war nicht so ganz das beabsichtigte, fast geräuschlos löste sich das Holz um die Angeln herum auf und statt aufzuschwingen, flog die Tür dem Hexenjäger entgegen. Dieser gab ein überraschtes Schnaufen von sich und fing die hölzerne Tür im letzten Moment auf, um sie dann vorsichtig zur Seite zu stellen. Ein wurmstichiges Kunstwerk zwar, aber dennoch ein Kunstwerk – er hatte schon mehr als genug kaputtgemacht eben.
„Wir suchen nach einem Edelstein mit magischen Eigenschaften.“, begann er wieder zu reden, während er das Innere des Schrankes inspizierte.
„Es gab wohl mal vor ewigen Zeiten einen König hier, der nach seinem Tod im Gletscher in einer riesigen Kristallhöhle bestattet wurde, die den Namen ‚Das gläserne Reich’ erhielt. Sein Nachfolger aber, sein ehemaliger General, wollte die letzte Ruhestätte des Königs schänden und so beschlossen seine drei magiebegabten Töchter – es war damals üblich dass nur Männer Könige wurden, weshalb keine dieser Prinzessinnen den Kristallkönig auf den Thron gefolgt war sondern eben sein General – nun, sie beschlossen, diesem General einen Strich durch die Rechnung zu machen. Sie woben einen äußerst mächtigen Schutzzauber, der bewirkt, dass niemand, der nicht die drei ‚Schlüsselsteine’ zusammen hat, das gläserne Reich jemals wird finden können. Diese magischen Steine wurden mit den drei Töchtern, die bei diesem Ritual ihr Leben gaben, bestattet. Jetzt ist der Kult auf der Suche nach den Steinen, die Kultisten wollen wohl ins gläserne Reich. Zwei Gräber haben sie schon erfolgreich besucht – doch in diesem hier werden wir ihnen zuvorkommen.“
Der Hexenjäger sah Aylana ernst in die Augen, sie nickte langsam, bevor sich Dorrien wieder dem Schrank widmete.
„Was wir suchen befindet sich wahrscheinlich im Sarkophag der Prinzessin.“, beendete Dorrien seine Ausführungen und pustete jetzt in den Schrank, wodurch er eine beachtliche Menge Staub aufwirbelte. Dieser kroch ihm in die Nase, er musste unwillkürlich niesen, was dazu führte, dass eine weitere Staubwolke aufgewirbelt wurde. Der Hexenjäger trat einen Schritt zurück und wedelte mit der Hand in der Luft herum, wartete, bis sich der Staub einigermaßen verzogen hatte, bevor er seinen Kopf wieder in den Schrank steckte. Nach einigem umhergucken zog er ein uraltes Buch heraus, sofort ruckte Malicants Kopf herum, sein Blick fixierte sich auf den Wälzer.
Der Umschlag bestand aus brüchigem, mit der Zeit fast zur völligen Schwärze gedunkeltem Leder. Vorsichtig schlug Dorrien das Buch auf, musste jedoch feststellen, dass die Seiten nicht mehr viel mehr waren als eine Ansammlung von Pergamentkrümeln, die bei der kleinsten Berührung zu noch kleineren Krümeln zerkrümelten. Mit lesen war da jedenfalls nix mehr.
Mit einem leisen, vielleicht ein wenig enttäuschten Seufzer stellte der Inquisitor das Buch in den Schrank zurück und sah sich weiter um, inzwischen taten die anderen es ihm gleich. Tyrus entdeckte einen Ständer mit verrosteten Waffen, die wohl einstmals wahre Kunstwerke gewesen waren, heute jedoch eher ihren Träger gefährden würden als seinen Gegner, Livius einige ebenso nutzlose weil alte Armbrüste, Malicant schnüffelte auf der Suche nach weiteren Büchern durch die Regale, fand auch einige, aber nichts lesbares und Aylana buddelte irgendwo einen goldenen Becher aus. Irgendwie alles ganz nett, aber nichts davon brachte sie wirklich weiter...
„Also gut, gehen wir weiter.“, meinte Dorrien schließlich, die anderen (bis auf Malicant) nickten, Aylana schien diese Entscheidung direkt zu freuen. Der Raum hatte nur einen Ausgang, zumindest nur einen sichtbaren, mit dem Inquisitor an der Spitze betrat die Gruppe also den nächsten Gang...

Der Gang unterschied sich nicht von den anderen Gängen, er war genauso kalt, genauso eng und genauso dunkel. Es gab keine ohne weiteres bemerkbaren Abbiegungen, dennoch hatte man nicht das Gefühl, immer geradeaus zu gehen. Nur eines war sicher – der Gang führte langsam aber stetig immer weiter nach unten.
„Wass’n das?“, fragte Tyrus plötzlich, Dorrien sah ihn fragend an, doch der Inquisitionsgardist deutete nur auf die Wand. Sie war plötzlich mit kleinen, kreisrunden Löchern übersäht, die in etwa den Durchmesser einer Faust hatten. Dorrien kniff die Augen zusammen und näherte sich einem der Löcher, um hineinzuschielen. Das war einer der Momente, an denen er sich wünschte, eine Fackel zu haben und nicht einen Lichtzauber – mit einer Fackel hätte er das ganze wesendlich besser ausleuchten können. Nun ja, sie hatten ja sogar Fackeln mit, aber es würde zu lange dauern eine davon anzuzünden.
So musste sich der Hexenjäger darauf beschränken, seinen Langdolch aus dem Gürtel zu ziehen und ein wenig in einem der Löcher herumzustochern. Wie sich herausstellte war das Loch verdammt lang, gerade so erreichte Dorrien mit der Spitze das elastisch erscheinende Ende...
Elastisch? Sonderbar, sollte es nicht eigentlich steinhart sein? Der Inquisitor bohrte noch einmal nach. Tatsächlich, elastisch.
Plötzlich ertönte ein leises Fauchen aus der Röhre, Dorrien sprang erschrocken einen Schritt zurück. Keinen Augenblick zu früh, kaum hatte der Hexenjäger etwas Abstand zwischen sich und die Wand gebracht, schoss ein langes, graues, glitschiges Etwas aus dem Loch genau auf Dorrien zu. Der Inquisitor stieß einen kurzen, überraschten Schrei aus, ließ den Dolch fallen und packte das Ding reflexartig, kurz bevor es sein Gesicht erreichen konnte.
Das Etwas in seinen Händen wand sich, Dorrien schielte auf das Kopfende des armdicken Wurmes – ein kreisrundes Maul, umrandet mit einem Kranz spitzer, gelblicher Zähne. Der pulsierende Körper des Wesens war dunkelgrau und schimmerte schleimig im Licht des Zaubers, der den Gang erhellte, der größte Teil schien noch in der Wand zu stecken.
Vor allem war das Vieh verdammt kräftig, Dorrien fühlte wie sich die Muskeln des Tieres unter der glatten Haut zusammenzogen und wieder entspannten. Er packte fester zu, doch noch immer näherte sich der Zahnkranz seinem Gesicht...
„Verdammt, nehmt das weg!“, rief er, seine Stimme überschlug sich fast. Erzbeschichteter Stahl blitzte auf, ein knirschendes Geräusch, der Wurm gab ein schmerzerfülltes Quietschen von sich, als Tyrus Zweihandschwert ihn kurz vor der Wand glatt in zwei Teile schlug.
Dorrien schleuderte das Kopfende von sich, mit einem Klatschen prallte es von der löchrigen Wand ab und fiel zu Boden, wo es zuckend liegen blieb.
Der Inquisitor starrte schwer Atmend auf das wesen. Verdammt, was war das? So etwas hatte er noch nie gesehen, nicht einmal in der Fluchgrotte des Cathay. Nun ja, immerhin schien es wenigstens nicht untot zu sein...
Aber sollte ihn das beruhigen? Sein Blick wanderte über die Wand, sie war über und über voll mit diesen Wurmlöchern. Nein, beruhigend war das ganz und gar nicht...
Mit einem schabenden Geräusch glitt das Schwert des Hexenjägers aus seinem ledernen Bett, er hob noch seinen Langdolch auf, dann ging er weiter und beschleunigte seine Schritte. Sie mussten die Wurmlöcher hinter sich lassen, so schnell wie möglich...
Dummerweise schien irgendwer wirklich etwas gegen sie zu haben, denn je weiter sie gingen, desto zahlreicher wurden die Gänge im Gestein. Zuerst hatten sie nur eine Seite bedeckt, jetzt waren es schon beide Seiten und in geringem Ausmaß sogar die Decke. Dorrien trieb die anderen zur Eile an, doch die brauchten keine Aufmunterung. Inzwischen rannten sie schon durch den kein Ende nehmen wollenden Gang, die Schritte ihrer Kampfstiefel hallten gespenstisch in dem finsteren Tunnel wieder...
Plötzlich ein Fauchen, gefolgt von einem entsetzten Schrei Aylanas. Dorrien wirbelte auf dem Absatz herum, einer der Würmer war aus seinen Loch geschossen und hatte seine Zähne in die Schulter der junge Frau gegraben. Die Lederrüstung hatte nicht viel Schutz dagegen geboten...
Der Inquisitor sprang zu ihr, kalter Stahl zerschnitt die Luft, traf auf die elastische Haut des Wurms. Gelbliches Blut spritzte auf den Steinboden, mit einem Ruck riss Dorrien den abgetrennten Kopfteil von Aylanas Schulter und schleuderte ihn angewidert gegen die Wand. Es blieb ihm allerdings keine Zeit, sich die Verletzung der Amazone anzusehen, bevor Tyrus eine Warnung brüllte. Der Inquisitionsgardist riss sein Kurzschwert und seinen Langdolch aus seinem Gürtel, den Zweihänder konnte er in diesem engen Gang nicht wirklich gebrauchen. Zischend fuhr ein weiterer Wurm aus seinem Loch, reflexartig schlug der Krieger des Ordo Militaris zu, die geschliffene Klinge seiner Waffe durchdrang ohne Probleme den Körper des Wurms. Ein weiteres Kopfende fiel platschend zu Boden...
Doch es hatte noch nicht einmal begonnen. Immer mehr der aalartigen Bestien fuhren aus ihren Löchern, schnappten nach den Mitgliedern der Gruppe. Kalter Stahl blitzte auf, als die Anhänger der Inquisition und Malicant als Antwort ihre Schwerter sprechen ließen, Aylana riss ihren Dolch aus der Scheide und versuchte ebenfalls sich zu verteidigen. Dorrien beleuchtete den Gang ab und zu mit Feuerpfeilen, während er die Amazone am Unterarm packte und hinter sich herzog, als er durch den Gang hetzte. Livius rannte neben ihnen, wie sein Kollege hatte er Kurzschwert und Dolch gezogen. Ein Wurm rammte seine Zähne gegen die blutrote Rüstung des Inquisitionsgardisten, der Krieger wirbelte herum, mit einem schmatzenden Geräusch grub sich die Klinge seines Schwertes in das weiche Fleisch...
Dorrien rannte, hinter ihnen Würmer, neben ihnen Würmer, vor ihnen Würmer. Mit einem gehetzten Schlag verpasste er einem der Viecher einen langen Schnitt in der Seite, woraufhin sich dieses in sein Loch zurückzog. Ein Wurm schlug seine scharfen Zähne in den Handrücken des Inquisitors, der jedoch spürte den Schmerz fast nicht, riss seine Hand mit einem Ruck los und verpasste dem widerlichen Tier einen Hieb mit dem Schwert. Gelbliches Blut spritzte gegen die Wand, vermischte sich mit dem dunkelroten Lebenssaft Malicants, dem einer der Würmer den linken Unterarm aufgerissen hatte. Der sonderbare Kauz schien der Verletzung allerdings keine Beachtung zu schenken, mit uneingeschränkter Präzision und Schnelligkeit zerteilte seine schlanke Waffe Luft und Wurmkörper...
Dorrien merkte fast nicht wie er schrie, fast in Trance seine Waffe gegen die immer zahlreicher werdenden Gegner schwang. Ein Wurm schlug seine Zähne in seine Kopfhaut, er riss sich los, rannte weiter. Es gab nur noch einen Gedanken der ihn antrieb, er musste hier raus...
Der Wunsch des Inquisitors erfüllte sich abrupt, wesendlich abrupter als ihm lieb war. Der Gang machte einen Knick nach rechts – dann hörte er auf. Wurde verschlungen von einem scheinbar bodenlosen Abgrund, der sich vor Dorriens Füßen auftat wie ein hungriger Schlund. Der Hexenjäger wäre fast hineingestürzt, stand nur noch mit den Hacken auf sicherem Boden. Er riss den Oberkörper ruckartig zurück, ein Wurm rammte wuchtig seine Zähne in den Schienenpanzer des Hexenjägers. Ohne es zu wollen tat das Tier dem Inquisitor damit einen Gefallen, es stieß ihn ein Stück weiter zurück in den Tunnel. Mit einen Ruck riss er auch Aylana nach hinten, deren Unterarm er noch immer festhielt, seine Waffe zerteilte die Luft und enthauptete den Wurm, der sich in seiner Rüstung festzubeißen versuchte. Tyrus, Livius und Malicant waren nur Augenblick später bei ihnen, die Kämpfer rasselten aufeinander, erneut musste Dorrien fürchten in den gähnenden Abgrund vor ihm zu stürzen, hätte ihn nicht Tyrus, der ihn gerade noch gerammt hatte, jetzt an der Schulter gepackt und vor diesem unangenehmen Tod bewahrt...
Dorrien sah sich um. Da standen sie jetzt also auf einem schmalen Vorsprung vor einer Schlucht, deren Grund man nicht sehen konnte. Immerhin ließen die Würmer sie jetzt in Ruhe, kurz vor der Schlucht gab es nur noch wenige Löcher, deren Bewohner von den beiden Inquisitionsgardisten und Malicant kurzerhand ausgelöscht wurden. Der Inquisitor ließ Aylana endlich los und griff zu seiner Wasserflasche, musste aber enttäuscht feststellen dass er schon mindestens die Hälfte weggesoffen hatte und sparsam mit dem übrigen Nass umgehen musste. Dennoch, ein paar Schlucke gönnte er sich...
„Wie weiter?“ fragte Tyrus und sah in die Schlucht, dann zu Dorrien. Der Hexenjäger zuckte nur ratlos die Schultern.
„Vielleicht geht es auf der anderen Seite der Schlucht weiter.“, meinte er, aber es klang nicht gerade überzeugend. Da runterzuklettern und auf der anderen Seite wieder rauf, na das würde ein Spaß werden...
Ein lautes Zischen ließ die Gruppe aufhorchen, unterlegt von einem schabenden Geräusch. Es kam aus dem gang hinter ihnen. Livius riskierte einen Blick, seine Augen weiteten sich vor Schreck.
„Ach du Scheiße...“, war alles, was er herausbrachte. Dorrien war mit einem Satz bei ihm, die anderen beiden auch. Und sie waren sich sofort einig, dass Livius’ Beschreibung die einzige auf die Situation passende war.
Durch den Tunnel schob sich ein weiterer Wurm. Nur dass dieses Exemplar von den Ausmaßen her nicht mit den anderen zu vergleichen war. Es füllte den Gesamten Gang auf, die kreisförmig angeordneten Zähne der drei hintereinanderliegenden Mäuler erreichten gut und gerne eine Länge von einem halben Meter. Zähflüssiger, durchsichtiger Schleim bedeckte die Oberfläche der Kreatur.
Livius rammte ein frisches Magazin in seine Repetierarmbrust, ebenso wie Tyrus. Dorrien bereitete einen Feuerball vor, Aylana spannte ihren Bogen. Der Inquisitor presste einen leisen Fluch zwischen den Zähnen hervor.
„Fahr zur Hölle, Made!“
Zischend löste sich der Feuerball, klackend entluden sich zwei Armbrüste, eine Bogensehne sang ihr trauriges Lied. Die Geschosse schlugen am Kopf der riesigen Bestie ein – der Feuerball verdampfte ein wenig Schleim, die Bolzen und der Pfeil blieben in selbiger Flüssigkeit stecken. Der Wurm schien die Bemühungen der Kämpfer nicht einmal mitzubekommen. Tyrus schüttelte den Kopf und fluchte, während er seine Armbrust wieder wegpackte.
„Wir müssen in die Schlucht.“, stellte Dorrien trocken fest...
16.06.2003, 13:55 #13
Aylana
Beiträge: 243

... in die Schlucht? Sie konnte ja noch nicht einmal den Boden davon sehen, geschweigedenn das andere Ende.
Solangsam zweifelte Aylana an dem gesunden Menschenverstand ihrer Reisegefährten, wo nahmen die immer nur ihre Ideen her? Schnell blickt sie noch einmal um die Ecke und betrachtete den schnell kommenden Wurm, ah daher...
Gerade wollte Aylana dagegen Protestieren, da wurde die junge Amazone auch schon am Fuss gestoßen. Die Inquisitoren hatten ein langes Seil nach unten geworfen und es zuvor irgendwo am oberen Rand befestigt, jedoch wusste niemand ob das Seil den Boden erreichte oder nicht. Die meisten von ihnen waren schon auf dem Weg nach unten, auch Aylana machte sich nun auf den Weg dorthin. Trotz des Hilfsseiles war der Weg nach unten beschwehrlich, andauernd fiel ein teil der Wand hinab und das Seil knirschte auch ein wenig gereizt. Plötzlich spürte Aylana etwas eckliges auf ihrem Kopf, schnell griff sie mit einer hand danach und stieß ein fürchterliches Kreischen aus. Ihr wäre alles recht gewesen, jedes Insekt, jede made, jeder Wurm. Aber ... es war eine Spinne, es gab nichts was Aylana mehr hätte erschrecken können... Wuchtig schmiess sie das "Tier" gegen die andere Seite der Schlucht. Schwer atmend versuchte sie ruhig weiterzuklettern, die anderen der Gruppe waren bei dem Schrei beinahe hinuntergefallen, vor schreck. Da hätte sie tatsächlich lieber gegen einen ausgewachsenen Schattenläufer gekämpft. Dann, endlich, nach einigen Minuten schwersten Kletterns erreichten sie den Boden, ein leises Knistern ertönte als die Truppe den Erdboden erreicht hatte, der Fall war klar, einige Insekten tumelten sich am Boden, was aber im gegenteil zu den vorherhigen strapazen schon fast erholsam war... Das einzige schrecklich was hier unten war, war die Kälte und der Gestank, irgendwie roch es wie im ersten Raum....
Aylana wollte gar nich wissen wieso... Doch dann wurde es von einem der Inquisitoren entdeckt, einige Schatten bewegten sich in der Dunkelheit, als diese näher kamen sah man das es Zombies waren... jedoch waren bei manchen nur noch hautfetzen daran, also schon fast Skelette, bei anderen waren die Augenhöhlen schon voll mit Käfern, maden und ähnliche, aber der Rest des Körper war hautlos... Selbst hier unten in der Schlucht, schien es von diesen Wandelnden Toten genug zu geben um eine kleine Armee daraus zu machen. Wieder war Aylana am Ende ihrer geistigen Käfte, als dann noch eine Halb zerfetzte Hand mit einer Tellergroßen Spinne darauf sich auf ihre Schulter legte, war es um sie geschehen... Lautlos fiel sie in ohnmacht...
16.06.2003, 15:08 #14
Der Inquisitor
Beiträge: 526

Pfeifend zerschnitt eine erzbeschichtete, rasiermesserscharfe Klinge kraftvoll die Luft in einem ausholenden Bogen, knackend gaben die Wirbel des Zombies nach, sein Kopf flog kurz durch die Luft und zermalmte dann eine dicke Made unter sich, als er auf den Boden prallte. Ein harter Fußtritt riss den kopflosen, verrotteten Körper von den Beinen, ließ ihn mit einem klackenden Geräusch auf dem Boden landen, zwischen Spinnen, Würmern und Tausendfüßlern...
Während Tyrus sich schon wieder seinem nächsten untoten Opfer zuwandte und dem Zombie die gepanzerte Faust ins verrottete Gesicht donnerte, so dass der Schädel sich knackend löste und nach hinten flog, war Dorrien mit einem Satz bei der im Kippen bergriffenen Amazone und fing sie auf, bevor sie den Insektenübersähren Untergrund berühren konnte. Gehetzt sah er sich um, Zombies von links, Zombies von Rechts, Krabbelviecher von unten und ein dicker, übelgelaunter Wurm oben. Irgendwie hatte er sich die Reise etwas anders vorgestellt...
Immerhin Pflügten sich Tyrus, Livius und Malicant noch immer recht efektiv durch die Reihen der Feinde, knirschend gaben morsche Knochen unter stählernen Klingen nach. Malicant erregte besonders Dorriens Aufmerksamkeit, nicht nur dass er seinen inzwischen nicht unerheblichen Verletzungen keinerlei Beachtung schenkte und so tat als gäbe es sie nicht, nein, inzwischen schwebte auf ein Lichtzauber über seinem Kopf. Der Kerl war ganz offensichtlich nicht so ganz das was zu sein er vorgab...
Alerdings hatte Dorrien jetzt keine Zeit für seine inquisitorischen Gedanken, hauptsache Malicant hackte ein paar Zombies in Streifen, der Rest war erst einmal unwichtig. Sie mussten auf jeden Fall hier weg.
Der Inquisitor konzentrierte sich kurz, ein Feuerball bahnte sich fauchend seinen Weg durch das dunkel, setzte die vertrockneten Fleischfetzen eines Zombies in Brand. Weitere geschosse folgten, bis sich etwa fünf Untote brennend auf dem Insektenverseuchten Steinboden krümmten.
"Weg hier, einfach... Da lang!", rief er Hexenjäger und deutete scheinbar zufällig - na ja, eigentlich nicht nur scheinbar zufälig.... - nach links. Anschließend packte er die noch immer bewusstlose Aylana unter den Kniekehlen, während er mit dem anderen Arm ihre Schulter festhielt und hob sie hoch wie ein Bräutigam die Braut. Hmm, eigentlich 'ne nette Vorstellung...
Ein flüchtiges Grinsen huschte über das Gesicht des Hexenjägers, während Tyrus und Livius sich in einen Haufen Untote stürzten. Ihre zweihändigen Schwerter beschrieben weit ausholende Bahnen durch die stickige Luft, schleuderten die Zombies wie Puppen zur Seite und schlugen eine Schneise in die Kadaverhorden. Malicant deckte unterdessen den Rücken des Inquisitors und drängte die nachrückenden Zombies mit den ihm eigenen schnellen, eleganten Hieben zurück...
Dorrien rannte mit der jungen Frau auf seinen Armen los, während sich seine Gefährten durch die Untoten hackten. Knirschend zerquetschte er die Chitinpanzer der umherkriechenden Insekten unter seinen schweren Kampfstiefeln...
Es schien eine Ewigkeit zu dauern. Die Schlucht schien nur ein weiterer Gang zu sein. Immerhin waren die Zombies langsam nicht mehr ganz so zahlreich - aber trotzdem noch nervig. Die kleine Gruppe kämpfte sich langsam weiter. Der enge, scheinbar deckenlose Gang, in den sich die Schlucht verwandelt hatte, schlängelte sich ohne sichtbares Systhem durch die Gegend...
Irgendwann blieb Tyrus stehen. Die Schlucht vor ihm verbreiterte sich, auf der linken Seite klaffte eine große runde Öffnung in der Wand, scheinbar eine kleine Nebenhöhle. Etwas später wurde die Schlucht wieder schmaler und führte weiter ins Ungewisse.
Die Gruppe trat vorsichtig aus dem engen Gang hinaus, ihre mit schmierigem Blut besudelten Waffen erhoben. Doch hier war nichts, keine Insekten, keine Untoten...
"Tyrus, Malicant, guckt euch mal die Höhle da links an.", brachte Dorrien mühsam hervor, die Rennerei mit Aylana auf dem Arm schlauchte doch ziemlich. Der Inquisitionsgardist nickte nur und stapfte los, Malicant folgte ihm schweigend, um als Leuchte zu fungieren. Die beiden verschwanden in der Öffnung, um etwas später wieder herauszukommen.
"Leute, das is 'ne kleine Höhle!", rief Tyrus ihnen zu, er schien fast erleichtert. Konnte man ihm nicht verdenken.
"Ideal als Lagerplatz, sogar mit fließendem Wasser."
Der krieger grinste und verschwand wieder in der Höhle, als wäre es völlig selbstverständlich. War es eigentlich auch...
Dorrien betrat die Höhle kurz vor Livius. Sie war recht geräumig, und Tyrus hatte recht, ein kleines Bächlein plätscherte fröhlich hindurch, kam aus dem Stein und verschwand wieder im Gestein. Malicant hatte sich bereits dort niedergelassen und reinigte seine Wunden, allerdings eher mit dem Interesse eines Mannes der etwas tut, dass eben notwendig ist. Die Schmerzen schienen ihn noch immer nicht zu interessieren...
Dorrien legte Aylana vorsichtig ab, setzte sie hin und lehnte sie gegen die kühle Felswand. Anschließend schüttelte er die Arme aus, puh, auf die Dauer war sie wirklich nicht gerade leicht gewesen...
Der Inquisitor stapfte zu dem Bächlein und füllte seine Wasserflasche neu mit dem klaren Wasser, anschließend ließ er sich neben der Amazone nieder. Er wischte ihr vorsichtig einige Haarsträhnen aus dem Gesicht, betrachtete sie kurz. Irgendwie tat es ihm Leid dass sie hier war, dieses Grab war nun wirklich kein Ort für eine junge Frau. Dennoch hielt sie sich erstaunlich gut...
Der Hexenjäger kramte kurz in seiner Tasche herum und förderte ein graues Tuch zu Tage, das er mit dem Wasser aus seiner Flasche tränkte. Behutsam begann er, ihre Stirn mit dem Nassen Tuch abzuwischen, ihr Gesicht vom Schmutz zu reinigen, der sich mittlerweile angesammelt hatte. Livius beobachtete ihn kurz dabei, bevor der Inquisitionsgardist sich wieder umdrehte und vor den Eingang setzte, um die Schlucht im Auge zu behalten. Überraschungsangriffe konnten sie jetzt nicht wirklich gebrauchen...
16.06.2003, 16:17 #15
Aylana
Beiträge: 243

Die ganze Truppe hatte sich nun in die kleine Höhle zurückgezogen, 2 Inquisitoren hielten wache, während die anderen sich am Fluss säuberten oder ihre Wunden versorgten. Einzig Aylana lag noch immer Bewusstlos auf dem Boden der Höhle und machte eigentlich ein sehr glückliches Gesicht dabei... Eiin Einzelner Wassertropfen schlängelte sich schließlich durch das gesicht der Amazone, langsam passiert er die Nasenspitze, wanderte dann weiter in richtung des Mundes, wo er jedoch durch die Lippen gestoppt wurde. Dann schnellte Aylana zungenspitze aus ihrem Mund und leckte sehnsüchtig nach dem Wassertropfen, sie fühle sich als hätte sie jahrelang nichts mehr getrunken und dieser Wassertropfen war nicht mehr als ein einzelner tropfen in einer riesen Wüste. Vorsichtig richtete sich Aylana auf und lugte in der Höhle umher, Dorrien saß neben ihr und hielt ein angefeuchtetes Tuch in der Hand, etwas erstaunt schaute die junge Amazone dem Mann ins gesicht, das hätte sie nun nicht erwartet, jedoch war es eine sehr angenehme überraschung.
"Was... wo... was ist passiert? Und wo bin ich?"
Fragte sie Dorrien während sie gierig nach ihrem Wasserschlauch griff.
"Du bist in ohnmacht gefallen! Glücklicherweisse haben wir dann diese Höhle hier gefunden."
Aylana schaute auf, sie war ohnmächtig? und wie war sie dann hierhergekommen...? Immernoch ruhte ihr Blick auf Dorrien, seine auskunft war ja nun wirklich nicht gerade sehr ausführlich, später würde sie darauf zurückkommen doch momentan wollte sie erst einmal wasser.
"Ist das Trinkwasser?" Dorrien nickte lautlos...
Gierig hängte die Amazone den Kopf hinein und Trank von dem Kühlen nass.
Nachdem sie ihren Durst gestillt hatte, setzte sich Aylana wieder neben Dorrien, während die anderen schon ihren Aufbruch vorbereiteten.
"So, nun, was ist denn nun genau passiert? Ich habe in der nähe keine Höhle gesehn, wie weit war sie denn entfernt? Und wie bin ich hierher gekommen?"
Einen moment schwieg sie, sprach dann aber Flink weiter.
"Hast du schon eine Ahnung, wie es nun weitergeht?"
Die anderen Waren schon fast fertig mit den Vorbereitungen, die Wasserflaschen waren gefüllt, die meisten Wunden versorgt und alles andere schien auch recht gut zu verlaufen.
"... Die Höhle sollten wir uns merken..."
Murmelte Malicant aus einiger entfernung.
16.06.2003, 17:15 #16
Malicant
Beiträge: 212

Mit einem Ruck riss Malicant am Saum seiner Robe, mit einem lauten Ratschen gab der einfache Stoff nach, etwas später hielt der Magier einen langen Streifen des einfachen schwarzen Leinens in der Hand, während seine Robe untenrum nicht mehr ganz so toll aussah. Aber war war Schönheit schon? Eine Illusion, unwichtig, nicht zu beachten. Genau wie der Schmerz, der sich ab und zu meldete, jedoch sofort wieder von ihm unterdrückt wurde.
Der Schwarzmagier hielt seinen linken Unterarm ruhig in den plätschernden Bachlauf, beobachtete ohne reges Interesse wie das klare, kalte Wasser hinüberfloss und sein Blut unregelmäßige, rote Linien in der sonst so sauberen Flüssigkeit bildete. Diese verdammten Wandwürmer hatten ihn doch ziemlich unangenehm erwischt. Der Magier verzog die Lippen zu einem zufriedenen Grinsen, als er daran dachte, wie leicht und unaufhaltsam die Klinge des Eviscreators die zuckenden Wurmleiber zerteilt hatte. So langsam begann er sich zu fragen, ob dieses Schwert wirklich nur eine normale Waffe war. Zumindest schien es nie an Schärfe zu verlieren, obwohl das Metall der Klinge auch nicht nach Erz aussah. Was hatte der Drache da in seinem Hort versteckt gehabt...?
Nun ja, im Moment war das doch eher nebensächlich. Der Schwarzmagier säuberte noch den Stoffstreifen im Bach und band ihn dann übber die Wunde an seinem Arm, nachdem einer der Inquisitionsgardisten ihm etwas Alkohol zum desinfizieren überlassen hatte.
Als er fertig war, betrachtete Malicant sein Werk mit ausdruckslosen Augen.
"Fast wie neu."
Er grinste auf eine sonderbare Art.
"Die Höhle sollten wir uns merken..."
Der Magier drehte sich um und stapfte zum Ausgang, vor dem sich bereits die beiden Krieger des Ordo Militaris postiert hatten. Jetzt mussten nur noch Dorrien und Aylana fertig werden, was auch nicht mehr allzu lange auf sich warten ließ...

Es dauerte nicht lange, da war die kleine Gruppe schon wieder auf dem Weg. Viele Möglichkeiten gab es ja nicht, sie konnten nur entweder zurück zu den Zombies und dem Ungezifer, worauf niemand wirklich scharf war, aber weiter die Schlucht entlangwandern. Lange Zeit änderte sich die Umgebung nicht, die Schlucht war eng und schlängelte sich regellos durch die Gegend. Ab und zu lief ihnen der eine oder andere Zombie über den Weg, wurde aber von Tyrus und Livius mittlerweile mit fast routinemäßiger Effektivität weggeputzt.
Malicant bildete das Schlusslicht der Gruppe, während Dorrien in Gedanken versunken neben Aylana herging. Worüber der Inquisitor grübelte interessierte den Schwarzmagier nicht sonderlich - ihn selbst beschäftigte eher der Gedanke, was sie noch erwarten mochte. Nicht die paar Zombies machten ihm Sorgen, mit den beiden schlagkräftigen Inquisitionsgardisten waren nicht einmal größere Gruppen ein Problem gewesen bisher - ihn beunruhigte eher das, was die Zombies wohl kontrollieren mochte...
So schritt die Gruppe also schweigend dahin, jeder grübelte über irgend etwas nach. Irgendwann verbreiterte sich die Schlucht nach und nach - und Tyrus stellte fest, dass es sich garnicht mehr um eine Schlucht handelte. Langsam aber sicher kam die Decke 'herunter', war inzwischen im Schein der Lichtzauber und der mittlerweile entzündeten Fackeln sichtbar.
Dennoch, an der Situation der Gruppe änderte das nichts. Noch immer latschten sie ziellos durch diesen scheinbar endlosen Gang.
Aber eben auch nur scheinbar endlos...
Er endete genauso plötzlich wie die Schlucht begonnen hatte. Eine Biegung und weg war er. Stattdessen betrat die Gruppe eine riesige Höhle, an deren Rückwand sich eine Reihe massiver steinerner Säulen befand, die mit kunstvollen Reliefs verziert waren. Malicant sah sich um, im Dunkel konnte er gerade so eine Treppe erkennen, die wohl nach oben zwischen die Säulen führte.
"Auf gehts.", knurrte der Magier und stapfte kurzerhand auf die Treppe zu. Die anderen sahen ihn erst verwundert an, folgten ihm dann aber. Und tatsächlich, eine Tür wurde sichtbar, die zwischen den Säulen verborgen lag...
Dummerweise war die Tür nicht das einzige was sich dort befand. Ein hagerer Mann, gekleidet in eine einfache Leinenkluft, saß auf der treppe und betrachtete die Gruppe, ohne ihr jedoch allzu viel Bedeutung beizumessen.
Malicant blieb stehen und hob langsam sein Schwert, die schlanke Klinge schimerte im Licht der Fackeln und Zauber. Gerade wollte er etwas sagen, da erhob sich der Mann auch schon und kam auf die Gruppe zugeschländert.
"Na, so allein hier unten unterwegs?", begann er im Plauderton, Malicant kniff die Augen zusammen und richtete die Spitze seiner Waffe auf den Fremden. Die anderen taten es ihm gleich.
"Bleib stehen!", forderte Dorrien und musterte den sonderbaren Kauz eindringlich, was diesen jedoch nicht zu stören schien. Kurz bevor er die Spitze von Tyrus' Zweihänder erreicht hatte hielt er endlich inne. Ein schmales, freundliches Lächeln zierte sein Gesicht, das ein wenig zu lange nicht mehr rasiert worden war. Der Mann dürfte etwa um die fünfunddreißig Jahre alt sein.
Und er stank...
Zuerst fiel es nicht weiter auf, aber so langsam merkte Malicant es. Ein dezenter, unterschwelliger Gestank ging von ihrer neuen Bekannteschaft aus.
"Ihr sucht die Prinzessin, nicht wahr?", begann der Kerl ruhig zu reden. Seine Haltung war völlig locker und entspannt.
"Ihr sucht ihren Stein. Nun... Der Stein weilt nicht mehr auf dieser Welt."
Das schmale Lächeln wurde zu einem spöttischen Grinsen.
"Ihr werdet dort hin müssen, wo ihr am wenigsten sein wollt. Nur dann... habt ihr überhaupt eine Chance das Grab jemals zu erreichen. Sofern ihr mich überlebt..."
Dorien trat ein wenig unsicher einen Schritt zurück und hob sein Schwert. Der Mann vor ihnen begann plötzlich scheinbar aus sich herauszuwachseln, seine Konturen zerflossen wie Wasser, um sich dann wieder neu anzuordnen. Und siehe da, vor ihnen stand plötzlich ein zweiter Dorrien.
"Beziehungsweise wenn ihr euch überlebt."
Selbst die Stimme war die des Inquisitors, der mit aufgerissenen Augen auf sein Ebenbild starrte. Dummerweise blieb es nicht bei einem doppelten Dorrien. Das Inquisitorenimitat winkte kurz mit der Hand, mehrere Gestalten lösten sich aus dem Schatten hinter den mächtigen Säulen. Ein Tyrus, ein Livius, eine Aylana und natürlich auch ein Malicant.
"Doppelgänger?", knurrte der Schwarzmagier unwirsch, er klang nicht sonderlich begeistert. Seit dem Ausflug auf den Gletscher hatte er eigentlich genug davon, gegen sich selbst zu kämpfen. Nun ja, er würde wohl kaum drum herumkommen...
Die Hand des Schwarzmagiers schloss sich fester um den Griff seines Schwertes, ein lautes Klirren hallte von den Wänden wieder, als die Imitate synchron ihre Waffen zogen.
Der Tanz konnte beginnen...
17.06.2003, 13:45 #17
Aylana
Beiträge: 243

Laut Klirrend schlugen die Schwerter aufeinander, nun sollten sie auch noch gegen sich selbst Kämpfen. Aylana kapierte nicht so ganz wie das gehen sollte, konnten diese Doppelgänger genau das gleiche wie sie selbst? Waren die genauso Stark? Wie sollte man diese Dinger dann töten? Aylana´s Doppelgängerin schoss aus allen Rohren, andauernd flogen Pfeile durch die gegend, einige verfehlten, andere Prallten an den Harten Rüstungen der Inquisitoren ab, die echte Aylana hingegen schoss keinen pfeil, dann wurde es ihr Klar. Diese Doppelgänger konnten zwar das gleiche, hatten jedoch keinerlei gefühle oder konnten gar Nachdenken. Immer wieder Klirrte es und Schwerter Prallten hart aufeinander, doch niemand schien wirklich einen Vorteil zu haben. Ohne jede Vorwarnung, jedoch zum erstaunen der ganzen Truppe, ausgenommen Aylana, Erschuf Malicants Doppelgänger Plötzlich ein Skellett an seiner Seite. Der Ausdruck, auf den Gesichtern der Inquisitoren, vermischten sich zwischen einem verwirrten- und einem Bösartigem Ausdruck. Auch Malicant selbst sah nun keinen anderen Ausweg mehr und erschuf ebenfalls 1 Skelett, wild Krachten die Schwerter der zwei Skelletten aufeinander, ebenso die von Malicant und seinem Doppellgänger. Solangsam verlor Aylana den Überblick, wer nun die richtigen und wer die Falschen waren. In einem Wilden gemetzel sahen alle gleich aus und an nichts waren sie zu erkennen. Dann sank Aylana in die Knie, ein Pfeil hatte ihre Schulter Durchbohrt, einen moment sah sie schwarz vor Augen... aber der Pfeil war nicht sonderlich Tief eingedrungen, mit einem Schmerzenschrei zog sie den pfeil wieder heraus und stand dabei wieder auf. Im letzten moment wich die Amazone einem weiteren Pfeil aus, nun war es genug, sie machte etwas womit wohl niemand gerechnet hatte, sogar sie selbst war überrascht. Den Bogen Schulterte sie wieder, nahm dann den Dolch und rannte auf ihre Doppelgängerin zu. Diese wusste nicht wie ihr geschah und hatte ohne jede Vorwarnung eine durchschnittene Kehle... echtes Blut spritzte heraus und der Doppelgänger viel Leblos zu Boden. Aylana nahm wieder ihren Bogen von der Schulter, als hinter ihr, anstatt das die tote Aylana dort lag, ein Mann großes Wesen, mit schwarzem Mantel und die Kapuze tief in das nicht vorhanden zu scheinende Gesicht gezogen war. In der Hand dieses "Wesens" bildete sich langsam ein Feuerball, doch noch bevor dieser abgefeuert werden konnte, schoss Aylana auf das Ding. Kurz zuckte die gestalt zusammen, doch kein Blut war zu sehen. Aylana schoss noch einmal, genau in die Kapuze. Diesmal klappte die Gestalt zusammen und blieb liegen, Aylana liess sich auf die Knie sinken und hob sich die Schulter, die anderen würden es sicher nicht so leicht haben mit ihren Doppellgängern, schließlich waren alle anderen Erfahrene Kämpfer. Immernoch Schlugen die Schwerter aufeinander, doch die realen Kämpfer, schienen müder zu werden, während bei den Doppelgängern nicht die geringste ermüdung da zu sein schien. Aylana hätte gerne geholfen, doch sie wusste nicht, welcher der richtige und wer der Falsche war, irgendwas musste die junge Frau dennoch machen. Vorsichtig wurde die Sehne nach hinten gezogen und ein Pfeil darauf gelegt, zuerst zielte sie auf Dorrien, wusste aber nicht ob es der richtige war. Die Frage war, wenn es der richtig wäre würde sie Truppe den Verlust ertragen? Oder besser... würde sie selbst seinen verlust ertragen? Schnell riss sie den Bogen rum und zielte auf einen anderen Inquisitor, doch irgendwie wusste sie, welcher der richtige Dorrien war. Zum letzten mal änderte der Bogen seine Zielrichtung und wenig Später Flog ein Pfeil durch die Luft und traf einen Dorrien am brustkorb, doch der Kämpfte einen moment weiter, bis dorrien ihn schließlich einen Kopf Kürzer machte. Aylana spannte schon wieder den Bogen und wartete nur darauf das wieder ein Kapuzenmagier hervortrat, doch die Leiche löste sich nur in Luft auf... Am anderen Ende des raumes sah Aylana dann den kapuzenmagier stehen, jedoch schien er darauf zu warten, das der Kampf bald zu ende ist... Erst jetzt wurde der Amazone klar, das sie tatsächlich auf den Doppelgänger von Dorrien geschossen hatte... jedoch wie, oder warum wusste die Frau selbst nicht, es war einfach ein Gefühl gewesen... Auch Dorrien schaute überrascht zu ihr, Kämpfte dann jedoch Weiter gegen die anderen Doppelgänger... Denn der Kampf war noch lange nicht vorbei...
17.06.2003, 17:36 #18
Malicant
Beiträge: 212

„Niemand...“
Klirrend trafen zwei völlig gleichartige Schwerter aufeinander, verharrten einen Augenblick und lösten sich dann wieder, um erneut ihre Bahnen durch die Luft zu ziehen.
„...macht...“
Schabend glitt Metall aneinander, die Waffen verhakten sich an den verzierten Parierstangen. Die beiden Kämpfer starrten sich hasserfüllt in die gleichartigen grauen Augen, während sie den Druck verstärkten, ohne dass aber jemand einen klaren Vorteil erringen konnte.
„...mich...“
Mit einem Ruck lösten sich die beiden voneinander, sprangen zurück und erhoben ihre Waffen sofort wieder. Lauernd wie zwei Raubkatzen umkreisten sie sich, ihre Bewegungen schienen sich bis aufs Haar zu gleichen und waren doch irgendwie unterschiedlich.
„...nach!“
Mit einem erbosten Schrei schoss Malicant nach vorn, der Eviscreator beschrieb eine bogenförmige Bahn durch die Luft. Die Sohlen seiner Lederstiefel rutschten ein kurzes Stück über den feuchten Felsboden, klirrend trafen die völlig gleich aussehenden Schwerter der völlig gleich aussehenden Gegner erneut aufeinander, um sich einen Augenblick später wieder voneinander zu lösen. Der Schwarzmagier wirbelte herum, sein Ebenbild tat es ihm gleich, silbernen Blitzen gleich schossen die Schwerter im Licht zweier magischer Miniatursonnen durch die Luft...
Malicant parierte einen Hieb seines ihm gleichenden Feindes und sprang einen Schritt zurück, der ‚andere Malicant’ tat es ihm gleich. Lauernd starrten sie sich gegenseitig in die ausdruckslosen grauen Augen.
Plötzlich begann das Imitat, irgendwelche schwer verständlichen Worte vor sich hin zu murmeln, dunkler Nebel umfloss seine freie Hand, Fäden gleich breitete er sich aus um sich ein kurzes Stück von ihm entfernt wieder zu sammeln. Schnell verdichtete sich die Dunkelheit, die Konturen wurden sichtbar...
Malicant presste einen Fluch zwischen den Zähnen hervor und konzentrierte sich ebenfalls auf seine Runen, das Schauspiel wiederholte sich, diesmal durch ihn. Verdammter Doppelgänger. Jetzt wusste die Inquisition, was er wirklich war – angesichts dessen, dass er gerade ein Skelett beschwor, war das ja auch nicht mehr schwer zu erraten...
Einen Moment später standen sich nicht nur zwei Malicants, sondern auch zwei Skelette gegenüber. Die Untoten zogen ihre rostigen Klingen und gingen aufeinander los, Malicant verfluchte sein Imitat noch einmal und ging dann ebenfalls zum Angriff über...
Erneut klirrten die Schwerter aufeinander, zwei schwarz berobte Gestalten umkreisten sich und teilten kräftige Hiebe aus, die ihr Gegenüber jedoch stets abwehren konnte. Der Zweikampf tobte, ohne das einer von beiden Malicants die Oberhand gewinnen konnte. Auch die beiden Skelette droschen aufeinander ein, konnten aber keinen Vorteil gegenüber dem jeweils anderen Untoten erzielen. Es schien, als wären die vier dazu verdammt ewig weiterzukämpfen...
Malicant kniff die Augen zusammen, sein Ebenbild schlug von rechts zu. Der Magier riss seine Waffe hoch und lenkte den Hieb ab, griff selbst an, doch auch er scheiterte am Schwert seines Gegners.
Sie kämpften genau gleich. Keiner von ihnen tat etwas, das den anderen groß überraschte. Jeder war auf die ‚unerwarteten’ Aktionen des Gegners vorbereitet. Malicant fluchte leise. Er erkennte die Taktik seines Feindes – während er selbst langsam müde wurde, schien dies bei seinem Imitat nicht der Fall zu sein. Zermürbung lautete die Strategie des falschen Malicant...
Der Magier sprang an seinem Gegner vorbei, schlug zu. Klirrend traf Stahl auf Stahl, schabend glitten die Klingen voneinander ab.
Es musste irgend etwas her, das er sonst nie tun würde. Etwas völlig... verrücktes. Hmm, verrückte Dinge fielen ihm ja für gewöhnlich nicht schwer, also warum nicht auch jetzt?
Malicant fasste den Griff seines Schwertes fester unumkreiste seinen Gegner. Dieser folgte seinem ‚Vorbild’ und stand irgendwann mit dem Rücken zu den beiden sich kloppenden Skeletten. Das war der Moment auf den Malicant gewartet hatte. Der Magier schnellte vor, schlug nach seinem Gegner, dieser parierte ohne große Probleme. Aber der Angriff war ohnehin nur als Ablenkung gedacht gewesen...
Malicant rannte an seinem Gegner vorbei, hatte die beiden Skelette fast erreicht und stieß sich vom Boden ab. Einen Augenblick später setzte er seinen Fuß auf das Becken eines der beiden Untoten, stieß sich von selbigem erneut ab. Erbog seinen Oberkörper nach hinten, der falsche Malicant drehte sich um und beobachtete die Aktion überrascht. Sein echtes Gegenstück segelte unterdessen über seinen Kopf, drehte sich in der Luft herum und landete hinter seinem Rücken auf den Füßen. Augenblicklich stieß Malicant zu, die rasiermesserscharfe Klinge des Eviscreators bahnte sich mühelos ihren Weg durch das Fleisch des Imitates, bohrte sich fast bis um Heft in dessen Rücken und trat aus dem Bauch der Magiernachbildung wieder aus, bevor Malicant seine Waffe mit einem Ruck wieder aus dem Körper des Doppelgängers zog...
Der Magier ließ das Schwert sinken, beobachtete wie das Imitat kraftlos nach vorn plumpste und eines der beiden Skelette zu Staub zerfiel...
Ohne seinen Besiegten Feind noch eines Blickes zu würdigen drehte sich Malicant um und schlenderte zu den anderen. Dorrien und Aylana waren wohl auch schon fertig, nur die beiden Inquisitionsgardisten kämpften noch gegen sich selbst.
Plötzlich vernahm der Schwarzmagier ein Geräusch hinter sich, er wirbelte herum. An Stelle der Leiche seiner selbst starrte ihn ein Typ in schwarzer Robe an, die tief ins Gesicht gezogene Kapuze verbarg dieses vollständig im Schatten. Flammen züngelten auf seiner Handfläche nach oben, in Vorbereitung eines Zaubers...
Malicant schüttelte kurz den Kopf, sein Arm mit dem Schwert in der Hand schwang nach hinten und schoss wieder vor, er ließ die Klinge los. Der Eviscreator wirbelte durch die Luft, einen Moment später bohrte er sich in den Bauch des schwarzen Kapuzenkerls.
Malicant zuckte mit den Schultern, als der Typ zusammenklappte und regungslos liegen blieb.
„Nervensäge...“
17.06.2003, 19:40 #19
Der Inquisitor
Beiträge: 526

Dorriens Bogensehne schnellte nach vorn, einen Bruchteil einer Sekunde lang raste der Pfeil durch die Luft und schlug dann in den Kopf des falschen Tyrus ein. Das Inquisitionsgardistenimitat wurde zur Seite gerissen und landete scheppernd auf dem kalten Steinboden, während Dorrien schon den nächsten Pfeil aus dem Köcher zog. Der echte Tyrus hob sein Schwert und wartete, der Inquisitor lief ein Stück um ihn herum und beobachtete den Kampf zwischen Livius und Livius. Recht bald verwandelte sich die Leiche des ehemaligen zweiten Tyrus in einen Kapuzenheini, das Zweihandschwert des Inquisitionskriegers beschrieb einen ausholenden Bogen durch die Luft und grub sich dann wuchtig in die Schulter dessen, was sich eben noch als er selbst ausgegeben hatte. Durch die Wucht des Schlages brach der schwarz berobte Mann... oder was auch immer... in die Knie, kippte nach vorn und blieb regungslos liegen.
Inzwischen spannte Dorrien seinen Bogen einmal mehr und zielte. Er hatte die ‚Fälschung’ ausgemacht, es war der weniger – um genau zu sein überhaupt nicht – erschöpft war und langsam die Oberhand gewann. Tja, die Typen waren zu perfekt...
Der Pfeil zischte kurz durch die Luft, dann wiederholte sich das Spielchen. Kopfschuss, Transformation, Schwerthieb, Ende.
Dorrien ließ den Bogen sinken und sah sich um. Malicant...
Der Hexenjäger kniff die Augen zusammen, musterte seinen Begleiter eindringlich. Ein Schwarzmagier, ein Diener Beliars...
„Malicant... Ich sollte dich auf der Stelle töten.“
Der Schwarzmagier hob leicht die Augenbrauen, machte allerdings keine Anstalten seine Waffe zu ziehen oder seine Runen zu benutzen.
„Solltet Ihr das? Ich weiß nicht ob Ihr Euch das hier unten leisten könnt.“
Malicant verzog die Lippen zu einem hinterhältigen Lächeln, Dorrien schüttelte nur den Kopf.
„Warum nicht? Woher soll ich wissen dass ich Euch vertrauen kann? Na ja, kann ich ohnehin nicht. Wahrscheinlich seid Ihr an allem Schuld! Eine Falle...“
„Ähm...“, meldete sich Tyrus zu Wort, doch Dorrien winkte ab und widmete sich wieder Malicant. Aber der schüttelte nur grinsend den Kopf.
„Nein, mein Junge. Keine Falle. Ich brauchte nur etwas Unterstützung. Sagen wir mal, der Zirkel hat ebenso wie Ihr Interesse daran, dass dem Kult der Schlüsselstein nicht in die Hände fällt. Und jetzt sollten wir uns vielleicht um den netten Herren mit der Robe da drüben kümmern...“
Malicant verschränkte die Arme und ging ruhig an Dorrien vorbei, der Inquisitor ballte die Hände zu Fäusten. Unterstützung... Der Schwarzmagier wollte ihn ausnutzen...
Langsam drehte sich der Hexenjäger um. Herr mit schwarzer Robe? Hmm. Tatsächlich, einer der Doppelgängerfuzzis lebte noch. Na ja, Betonung auf ‚noch’...
„Wer bist du?“, fragte er Inquisitor ruhig, doch der Doppelgänger machte zunächst keine Anstalten zu antworten. Aylana hob ihren Bogen, doch Dorrien hielt sie noch zurück indem er seine Hand auf ihren Unterarm legte.
„Der Wächter. Wir sind viele. Und wir sind alle Unterschiedlich. Ihr werdet sterben, wie alle anderen vor euch auch gestorben sind...“
Dorrien nickte verstehen. Also das alte Lied. Sein Blick wanderte zu Aylana, traf den ihren. Eine Sekunde lang sah er nur in ihre wunderschönen Augen... Himmel, in denen konnte man sich ja verlieren... Dann ruckte sein Kopf wieder nach vorn.
„Ähm... Schieß’ den Kerl über’n Haufen...“
17.06.2003, 20:55 #20
Aylana
Beiträge: 243

Als Aylana in Dorrien´s augen sah kam ihr eine Weile alles wie ein Traum vor, ihre Gedanken schweiften ab und flogen geradezu hinweg, nichts aber auch gar nichts nahm sie war. Selbst als Dorrien sich ihrem Blick wieder entzogen hatte blieb der Traum erhalten, den bogen schon bereit in der Hand, doch konnte sie ihn nicht abfeuern. Die Kapuzengestalt hatte inzwischen schon einen großen Feuerball in seiner hand erzeugt, dann durch einen Aufprall eines Bolzens wachte Aylana aus ihrer Trance auf.
"Was... ehm... ist er tot?..."
Aylana lief rot an, schnell drehte sie sich gegen die Wand und stützte sich mit den Händen dagegen, so etwas war ihr noch nie passiert. Die Kapuzengestalt war hinter ihr zusammengebrochen, der Bolzen steckte fest in seiner brust.
gerade wollte Dorrien wieder auf malicant zu marschieren, als Aylana sich umdrehte und locker gegen die Wand lehnte.
"Lass ihn in ruhe, er hat und wird euch nicht verraten, er ist Ok. Du hast mein Wort das er euch nicht schaden wird..."
Sie sprach nicht weiter sondern Schulterte wieder ihren Bogen, eine lange steinerne Treppe verzierte nun den weg, das Ende konnte man nicht sehen, jedoch schien es weit entfernt. Langsam Aber stetig gingen die Treppen hinauf, Aylana blickte wieder zur Truppe.
"Wir sollten unseren Weg fortsetzen, bevor noch mehr von diesen Spinnern hier aufkreuzen."
Aylana konnte Dorrien einfach nicht mehr anschauen, und immer wenn sie es doch tat, lief sie rot an ohne das sie etwas dagegen tun konnte. Das war ihr sehr unangenehm und zugleich Fremd.
Der kleine Reisetrupp machte noch einige Minuten lang rast, dann begannen sie mit dem aufstieg der Treppen.
17.06.2003, 21:27 #21
Der Inquisitor
Beiträge: 526

Dorrien wollte irgend etwas erwidern auf Aylanas Versprechen, dass Malicant nix tun würde, stand ein paar Sekunden lang mit offenem Mund da und klappte ihn dann wieder zu. Sein Blick wanderte zu Malicant, der ihn spöttisch angrinste. Der Inquisitor schüttelte nur kurz den Kopf, irgendwie seltsam, jetzt rannte er hier zusammen mit einem Schwarzmagier durch irgend ein zombieverseuchtes Grab...
Aber es störte ihn nicht weiter. Malicant war unwichtig, zumindest im Augenblick. Nun ja, war er eigentlich nicht, aber Dorrien konnte nichts dagegen tun dass Aylana ihn viel mehr beschäftigte. Seine Gedanken glitten immer wieder zu der jungen Amazone ab, die hier unten so fehl am Platz zu sein schien. Schon wieder tat es ihm leid dass sie hier war. Wenn sie umkommen würde, würde er sich das jemals verzeihen können...?
Der Hexenjäger schüttelte kurz den Kopf und verdrängte den Gedanken an etwas derartiges in die dunkelste Ecke seines Verstandes. Bisher hatten sie doch alles gut überstanden. Sie würden auch den Weg, der vor ihnen lag, gut überstehen...
Die Gruppe setzte sich in Bewegung, Aylana ging voraus die steile, glitschige Treppe hinauf. Hoffentlich war das eine gute Idee und es kam nicht irgend etwas von vorne an und...
Arrgh, Quatsch. Es würde nichts kommen und Aylana zerfleischen. Basta.
Dorrien schnaufte trotzig, Tyrus hinter ihm zog kurz die Augenbrauen hoch. Schweigend stapfte der Trupp nach oben, Malicant bildete das Schlusslicht. Livius hatte sein Kurzschwert gezogen und warf immer wieder misstrauische Blicke auf den Schwarzmagier, den das allerdings nicht weiter zu interessieren schien. Immerhin hatte die Tatsache, dass nun jeder um seinen wirklichen ‚Beruf’ wusste, auch einen Vorteil – er konnte seine Möglichkeiten voll ausnutzen und musste sich nicht mehr auf das Schwert beschränken, auch wenn er doch recht flink war mit der Klinge...
Nach einigen Minuten Aufstieg, die Kämpfer waren alle schon ein wenig aus der Puste, mündete die Treppe in einen kleinen, schmucklosen Raum. Er hatte einen quadratischen Grundriss und war höchstens fünf mal fünf Schritt groß, die Decke war ebenfalls ziemlich niedrig. Die Wände waren kahl, und nicht allzu sorgsam aus dem Fels gehauen. Am wichtigsten war allerdings, dass die Grabkrabbler jetzt die Wahl hatten zwischen mal eben sechs Türen, zwei in jeder Wand...
Dorrien kratzte sich etwas ratlos am Kopf. Die Türen sahen alle gleich aus, sie waren aus Holz, das schon verdammt morsch aussah und wahrscheinlich bei der kleinsten Berührung zerfallen würde. Aber einen Hinweis darauf, welche Tür nun die richtige sein könnte, gab es nicht.
Nach fast fünf Minuten ratlosen Herumstehens wurde es dem Inquisitor zu bunt. Mit einem schabenden Geräusch verließ sein Schwert die lederne Scheide, er trat ganz einfach vor die rechte Tür der Wand gegenüber der Treppe. Ein kurzes letztes Zögern, dann schoss sein Bein vor, der schwere Stiefel traf wuchtig gegen das morsche, aufgequollene Holz. Wie zu erwarten leistete die Tür in etwa so viel Wiederstand wie eine Wand aus Papier und stürzte brav in sich zusammen...
17.06.2003, 21:59 #22
Aylana
Beiträge: 243

Ohne Wiederstand zerschmetterte es die Tür, ein weitere Raum verbag sich dahinter. Dann ein keiner Gang und anscheinende noch ein Raum... Weiter konnte Aylana nicht schauen und weiter wollte sie eigentlich auch gar nicht.
Am liebsten wäre sie nicht einmal weitergegangen sondern lieber wieder zurück, doch das kam irgendwie auch nicht in frage, nun konnte sie keinen rückzieher mehr machen. Soweit war die Amazone schließlich schon gekommen dann würd der rest sie auch nicht umbringen. Nachdem der erste Raum durchquert war, war auch der zweite erreicht, doch von hier aus schien es nicht weiterzugehn. Plötzlich stand ein kleiner bauernbursche mitten im Raum, an einer Hand hatte er eine Armbrust befestigt an der anderen ein verziertes Schwert aus Schwarzem Metal. Niemand wusste genau was das zu sagen hatte, doch war es sicher nichts gutes. Ein freches grinsen hatte der kleine junge und mit seiner jugendlichen stimme sprach er dann auch los. "Ihr kommt hier nicht mehr raus, der einzige weg führt über meinen Tot." Langsam bewegte sich die Wand und verschloss den weg, den sie gekommen waren. Der Junge lachte Kindisch und schwang das Schwert, Aylana wunderte sich... der junge müsste normalerweisse das schwert nicht einmal hochheben können, doch er schwang es wie einen leichten Stock oder ähnliches. Einige Sekunden später schoss ein Bolzen aus seiner Repetierarmbrust auf die Truppe zu, wieder dachte Aylana es würde sie Treffen, doch der Bolzen flog knapp an ihr vorbei und zerbrach an der Wand. Mit einem Kindischen kampfschrei kam der kleine Lümmel auf die Truppe zu und fing an sehr flink um sich zu schlagen, niemand schien so richtig etwas dagegen machen zu wollen. schließlich schien es ein Kind zu sein. Doch als der junge plötzlich einen der Inquisitoren angriff und dessen Rüstung beschädigte, schien der Kampf zu beginnen. Obwohl die Reisenden inder Überzahl waren schien der Junge ihnen überlegen... Schneller wie alles was sie je gesehn hatte, stärker und zugleich geschickt schien er zu sein. Alle schläge der angreifer wehrte der kleine ab und schaffte es sogar noch anzugreifen, Aylana konnte nicht auf den jungen schiessen, auch wenn sie wusste das er nicht wirklich echt war, zumindest war er kein echter junge. Ein rotes glühen erfüllte die Augen des Kleinen, Aylana zwang sich dazu zu schiessen. Schnell zielte sie und liess los, der Pfeil durchquerte den Raum, doch der junge wich ihm aus als wäre er so langsam wie eine Schnecke... es war einfach unglaublich. Einer der Inquisitoren ging zu Boden, der junge hatte es tatsächlich geschafft seiner Rüstung einen schlitz zu verpassen, ein wenig Blut floss. immernoch grinste das kleine Kind bösartig, dann jedoch machte Dorrien dem ganzen ein Ende, ein Feuerball knallte gegen den kleinen, welcher lodernd in flammen aufging, ein grauenhaftes Johlen ertönte, eine grässliche stimme und garantiert nicht Menschlich. Aylana zögerte ein weiteres mal, schoss dann aber den Pfeil auf das brennende Kind, welches Stummt zu Boden flog. Sie hatte genau in seinen Kopf getroffen... Sein Körper verpuffte und alles spuren des Kampfes waren innerhalb weniger Sekunden verflogen, die Wand verschob sich wieder an seinen rechtmäßigen Fleck.
"Was... war das?"
Aylana ging zu Boden, sie hatte tatsächlich auf ein kleines Kind geschossen. Was wäre gewesen wenn es echt gewesen wäre? Dann hätte sie nun ein Kind umgebracht... bei allem, das wollte ihr einfach nicht in den Kopf. War sie nun zu einer Kaltblütigen Mörderin geworden? Oder hatte sie nur geschossen weil sie wusste das es kein echter Mensch war. Ohne es selbst wirklich zu kontrollieren zu könne, suchte sie plötzlich die nähe von Dorrien... als ob die Amazone diese bräuchte schaute sie sich im Raum nach Dorrien um. Ertappte sich jedoch dabei, und blieb einfach in der Hocke sitzen...
Einer der Inquisitoren hatte eine leichte wunde abbekommen, dieser kleine Bengel hatte seine Rüstung doch glatt zerschnitten. Zu guter Letzt entschied sich die Truppe hier zu rasten, es gab zwar kein fließend wasser, aber immerhin nur einen eingang und ausgang zum bewachen. Aylana liess sich n einem Eck nieder, den Kopf zwischen den knien, schlafen könnte sie nicht. Nur Nachdenken... über die letzten tage, ebenso wie über Dorrien.... welcher einfach nicht mehr aus ihrem Kopf wollte.
18.06.2003, 03:37 #23
Der Inquisitor
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Dorrien ließ seinen Blick durch den Raum streifen. Bei Innos, was war hier unten nur am Werk? Der Inquisitor schüttelte langsam den Kopf. Dieser ‚Junge’ war garantiert nicht mehr als der Anfang. So schlimm die Zombies, Dämonen und Würmer auch gewesen sein mochten, irgendwie wurde es immer noch schlimmer. Das was sie aufhalten wollte begnügte sich nicht mehr damit, sie nur körperlich zu attackieren. Es wollte sie verunsichern, ihnen die Hoffnung nehmen und Zweifel sähen.
Sein Blick fiel auf Malicant.
Vielleicht auch Zwietracht. In gewisser Weise hatte der Schwarzmagier recht, hier unten konnte es sich Dorrien nicht leisten einen Gefährten zu verlieren. Egal wie verdorben die Seele des finsteren Gesellen war, er war ein recht guter Kämpfer und mit seiner Magie gleich noch nützlicher – was er gerade jetzt demonstrierte, indem er ein Skelett vor dem Raum Wache halten ließ. Mit gezogenem Schwert stand der Untote unbeweglich da, die leeren Augenhöhlen starr auf den Gang gerichtet, jederzeit bereit eine ankommende Gefahr zu bekämpfen und die Gruppe zu verteidigen. Er musste nicht schlafen, nicht essen, seine Gedanken schweiften nicht ab, seine Glieder kannten keine Erschöpfung – er war der perfekte Wächter.
Ganz im Gegensatz zu den Mitgliedern der Gruppe. Die am laufenden Band stattfindenden Kämpfe hatten sie alle mitgenommen. Malicant saß in einer Ecke und wischte die Klinge seines Schwertes mit einem schmutzigen Lappen ab, Tyrus hatte es sich auf dem Boden so bequem wie möglich gemacht, benutzte seine Ledertasche als Kopfkissen und war kurz vor dem Einschlafen. Seine Waffen lagen griffbereit neben ihm. Livius behandelte die Wunde, die der ‚Junge’ ihm zugefügt hatte, ein Schnitt in der Schulter. Er war zwar weder besonders lang noch allzu tief und würde den Krieger kaum behindern, aber... er war nur der Anfang...
Der Hexenjäger seufzte leise, ging dann langsam zu Aylana und setzte sich neben sie. Er sah sie eine Zeit lang an ohne etwas zu sagen, schien zu überlegen wie er es wiedergutmachen konnte, was sie hier unten mitmachen musste.
„Du musst die Realität von dem trennen was du siehst.“, meinte er schließlich. Sein Tonfall hatte etwas beruhigendes.
„Betrug ist eine der gefährlichsten Waffen des Feindes, gegen den wir kämpfen. Lüge und Betrug, er nutzt diese Dinge um uns zu verunsichern, uns an uns selbst zweifeln zu lassen. Es ist eines der wichtigsten Dinge, die man als Inquisitor lernen muss – den Schein vom Sein zu trennen.“
Er schwieg kurz, ohne seinen Blick von Aylana zu nehmen. Er mochte die junge Frau, obwohl er sie kaum kannte. Aber sie hatte etwas an sich, das ihm gefiel – nicht nur ihr Äußeres. Vielleicht war es ihre trotz der letzten Ereignisse entschlossene Art, dem Gegenüberzutreten, was da auf sie lauern mochte, weil kein Weg daran vorbeiführte. Andere wären wahrscheinlich schon längst verzweifelt zusammengebrochen und hätten aufgegeben, Aylana hingegen sah den Tatsachen ins Auge, akzeptierte die ungeschönte Wahrheit und tat unerschrocken das, was getan werden musste. Keinem von ihnen machte es Spaß hier unten – na ja, bei Malicant war er sich da nicht ganz so sicher – doch für die Inquisitoren war es ihre Aufgabe, für die sie ausgebildet worden waren, die sie seit langem ausübten. Keiner von ihnen sah zum ersten Mal Untote und Dämonen. Und Malicant war ohnehin seltsam, ihn schien das alles nicht groß zu interessieren.
Aylana hingegen war weder Inquisitorin noch Schwarzmagierin, hatte mit all dem eigentlich nicht das geringste zu tun. Trotzdem hielt sie durch, sah ein dass es nicht anders ging. Irgendwie bewundernswert...
18.06.2003, 12:36 #24
Aylana
Beiträge: 243

Aylana schlug die augen auf. Zu ihrer Verwunderung lehnte ihr kopf gegen etwas weiches. Langsam erhob sie ihn und blickt plötzlich in Dorriens gesicht, der Inquisitor war schon wach und es schien als lehnte er nur noch wegen ihr gegen die Mauer. Stumm blickten sich die zwei an, niemand sprach etwas. Bis Aylana die Stille einfach unterbrechen musste, sonst wäre sie wohl wieder rot angelaufen, schnell änderte sie ihre Blickrichtung.
"Ehm, guten Morgen... gut geschlafen?"
Während die Amazone das sagte stand sie auf und klopfte sich den Dreck vom hintern, setzte sich jedoch wieder hin...
"Wann werden wir denn weitergehn? Und wohin und noch besser... ich weiss noch immer nicht nach was wir hier suchen." Nun fiel ihr Blick wieder auf Dorrien, es ging einfach nicht anders.
Ein Geraschel fand neben ihr statt, Malicant stand schon abreisebereit neben der Tür und es sah so aus... nein es war so, er sprach tatsächlich mit dem Skellett, welches aufmerksam zuzuhören schien, jedoch warscheinlich nur dumm gegen die wand schaute. Auch die meisten anderen waren schon bereit, Livius hatte seine Wunde gut abgebunden und kein Blut tropfte mehr heraus, auch schien diese keine größere Behinderung dazustellen. Tyrus machte den Eindruck als wäre er noch etwas verschlafen, der Mann lehnte gegen die Wand und hatte die Augen so halb geöffnet.
Aylana und Dorrien waren die einzigen die noch saßen, auch wenn dorrien ziemlich wach und fit aussah gegenüber der Amazone. Am liebsten hätte sich diese wieder gegen seine Schulter gelehnt... zu schade das sie es nicht mitbekommen hatte wie sie dagegen gelehnt hatte, anscheinen musste das ihm schlaf passiert sein, trotzdem war es angenehm...
18.06.2003, 14:40 #25
Der Inquisitor
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Behutsam nahm Dorrien eine Haarsträhne aus Aylanas Gesicht und legte sie hinter ihrem Ohr wieder ab. Der Inquisitor lauschte ihrem ruhigen Atem, ließ seinen Gedanken freien Lauf, während sie ihren Kopf auf seine Schulter gelegt hatte und vor sich hindöste. Das erste Mal, dass es einigermaßen Friedlich war, seit sie das Grab betreten hatten. Das Grab...
Ein verbittertes Lächeln huschte über das Gesicht des Hexenjägers. Waren diese Ausmaße noch normal für ein Grab? Nicht wirklich... Wenn das hier nur das Grab einer Prinzessin war – wie gewaltig musste dann erst das Grab des Königs selbst sein, das Gläserne Reich?
Wieder einmal wanderte sein Blick zu Aylana. Er hatte schon längst gemerkt dass die junge Frau ihm mehr bedeutete als dass sie ‚nur’ eine Kampfgefährtin war. Er kannte sie erst seit so kurzer Zeit, aber trotzdem schien es ihm, als hätte er schon seit Ewigkeiten auf sie gewartet...
Der Inquisitor starrte wieder zur wand, während Malicant sich erhob, ein paar kritische Blicke in die Runde warf und dann gemessenen Schrittes zu seinem Skelett ging. Dorrien beachtete den Schwarzmagier nicht weiter, auch nicht, als dieser begann, sich leise mit dem Untoten über die Positiven Auswirkungen der Erzknappheit auf die Aktien der Ork Überfalls - und Zerstörungsgesellschaft AG, sollte diese Knappheit bis ins zwanzigste Jahrhundert anhalten, zu unterhalten.
Der Inquisitor starrte wieder zur Wand, die beiden Krieger des Ordo Militaris kamen auch so langsam auf die Beine. Schließlich regte sich auch Aylana, nahm ihren Kopf von seiner Schulter. Schade. Er sah sie an, ihre Blicke trafen sich einige Sekunden lang, wieder merkte der Inquisitor dass sie bei weitem mehr für ihn war als eine Kampfgefährtin.
Schließlich sah sie weg und brach das Schweigen mit einem ‚Guten Morgen’. Unwillkürlich fragte sich der Hexenjäger, welche Tageszeit sie wohl gerade haben mochten. Tag? Nacht? Hier unten war das Zeitgefühl schneller verloren gegangen als ein Strohhalm im Nadelhaufen.
Aylana stand kurz auf, streckte sich und setzte sich dann wieder hin. Meinte, sie wüsste nicht wonach sie suchten. Dorrien seufzte leise. Tja, wonach suchten sie überhaupt? So langsam wusste er es selbst nicht mehr. Suchten sie noch nach dem Stein oder waren sie schon so weit, einfach nur noch raus zu wollen, raus aus diesem ganzen Alptraum?
„Den Sarkophag der Prinzessin, die hier bestattet wurde.“, antwortete er schließlich und sah sie wieder an. Doch seine Augen verrieten ihn, schrieen geradezu heraus dass es nicht die ganze Wahrheit war.
„Und da drin nach einer Grabbeigabe, einem magischen Edelstein.“
Er zögerte kurz.
„Und nach einem Weg, wie wir hier jemals wieder rauskommen...“
Ja, genau das suchten sie. Dorrien stellte fest, dass dieser Weg inzwischen schon viel wichtiger geworden war als irgend ein Stein. Spätestens seit sie in der Schlucht waren ging es um einen Ausweg, nicht um einen Stein...
Der Hexenjäger seufzte leise und erhob sich dann. Er machte sich im Gegensatz zu Aylana nicht die Mühe seinen langen roten Mantel unter dem Schienenpanzer abzuklopfen, das Kleidungsstück war ohnehin schon völlig eingesaut, da würde nicht mal mehr eines der tollen Waschmittel etwas bringen, die in ein paar hundert Jahren überall angepriesen werden würden.
Scheinbar einfach so reichte er der Amazone die Hand und half ihr hoch, um dann langsam den Raum zu verlassen. Die Inquisitionsgardisten waren ebenfalls fertig, Malicant sowieso.
Dorrien blickte sich noch einmal in den Raum um. Das war jedenfalls nicht der Weg nach draußen...

Kurze Zeit später stand die Gruppe wieder in dem Raum mit den sechs Türen. Na ja, inzwischen waren es nur noch fünf. Ansonsten hatte sich allerdings nichts geändert, noch immer gab es keinen Hinweis darauf, welche Tür nun die richtige war. Also das alte Spielchen, es lebe der Zufall...
Die Gefährten zogen ihre Waffen, Dorrien vergewisserte sich noch einmal dass alles Stimmte, dann krachte sein Kampfstiefel gegen die nächste wurmstichige Tür. Wie auch die erste gab sie fast widerstandslos nach.
Hinter der Tür tat sich einer der hier ach so seltenen Gänge auf, nach einigen Metern machte er einen Knick um 90°. Der Inquisitor schloss seine Hand fester um den Griff seines Schwertes und ging dann vorsichtig hinein, die anderen folgten ihm, Malicant bildete mal wieder den Abschluss des Zuges...
Dorrien hatte die Kurve fast erreicht, aber dabei blieb es dann auch. Mit einem lauen Knirschen gab plötzlich der Boden nach, kippte nach unten und bildete rasend schnell eine Schräge. Eine ziemlich schräge Schräge, zu schräg um sich noch auf den Füßen zu halten. Die Grufttouristen purzelten wild durcheinander, legten etwa einen Meter im freien Fall zurück und landeten schließlich auf recht weicher Erde, während sich die Falle über ihnen wieder schloss und sie in völliger Dunkelheit zurückließ...
Zum Glück hatten sie ja ihre Lichtzauber.
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