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[Story]Der Weg vom Festland zum Kloster
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20.06.2003, 13:47 #1
sphero
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[Story]Der Abenteurer Sebastian
Meine Eltern waren bescheidene Leute. Meine Mutter war Heilerin in der Stadt auf dem Festland und mein Vater ein Ehrfürchtiger Magier. Ich war 25 Jahre alt und ein Händler. Die Leute dort bewunderten und respektierten mich, weil ich auch mal meine Kraft für das Gute eingesetzt habe. Als dann schließlich eines Tages der Orkkrieg begann, nahm ich mit Hunderten von Bauern, Händlern und Bürgern die Flucht auf das Schiff "Santa Khorinis" was auf die Insel zusteuern wollte. Es war ein sehr großen Händlerschiff was dazu diente Waren zwischen dem Festland und der Insel einzutauschen. Das Schiff legte am selben Tag noch ab. Was zurück blieb waren die Paladine und die Magier die gegen die Ork kämpfen sollten. Ja auch mein Vater, er war viel zu stolz um zu flüchten, an seiner Stelle hätte ich auch so gehandelt, doch ich war noch zu schwach. Meine Mutter blieb auch in der Stadt, ihre letzten Worte waren: "Ich bin Heilerin, man wird mich hier gebrauchen, du hast noch dein ganzes Leben vor dir! Nun geh und vergiss uns nicht. Wir werden uns wieder sehen!!"
Eine Woche sind wir jetzt schon gefahren, der Kapitän sagte das es nicht mehr weit sei: "Wir sind gleich da!!", brüllte er über das Deck um für Aufmunterung zu Sorgen, denn die Stimmung war wegen des Krieges und denn zurück gelassenen Männern mehr als getrübt.
Auf einmal rief der Ausschauer: "Ein Schiff voraus!!", alle schauten da hin. Ab da begann die Panik!! Denn es folgten die Rufe: "Oh mein Gott, das ist eine Orkgallere, sie nehmen Kurs auf uns!!" Kaum wurde dies geschrieen wurden wir auch schon beschossen. Viele sprangen von Bord und versuchten zur Insel zu schwimmen, man konnte sie jetzt schon sehen. Ein paar Milizen und ich versuchten Gegenstand zu halten indem wir die paar Bordkanonen bereit machten. Aber es half nix wir konnten grad mal zwei Schüsse landen da hatten wir auch schon das erste große Leg. Es war klar das unser Schiff sinken würde. Auf dem Schiff war Chaos pur, die Menschen schrieen, drängelten und rannten über das Deck.
Die Schiffmannschaft schrie das alle von Bord müssten. Wir sprangen alle ins Wasser und schauten zu wie das Schiff unterging. Ich schwamm so schell an Land ich konnte.
Dort angekommen war ich ohne Kraft, trotzdem probierte ich noch andere mit an Land zu ziehen. Viele starben schon auf hoher See weil sie nicht schwimmen konnten, es waren vielleicht grad mal ein zehntel der Menschen an Land gekommen. Ich entschied erst mal bei einem Schlaf wieder zu Kräften zu kommen.
Nächsten Tag beschloss ich zu der Stadt die in Khorinis geben sollte aufzumachen. Ich sammelte noch ein paar angespülte Waren ein und ging dann los.

Es war früh morgens Sebastian wollte sich auf in die Stadt machen. Der Strand auf dem er sich befand war umzäunt von Bergen. Er hatte erst gedacht da führt kein Weg raus, bis er aber schließlich einen kleinen Durchgang sah. Als er bloß noch ein paar Meter davon entfernt war, blieb er auf einmal stockend stehen. Ein Wolf versperrte ihm den Weg. Sebastian überlegte ob er ihn angreifen sollte, denn er war nicht der Stärkste und als Waffe hatte er nur einen Dolch. Er drehte sich noch mal um ob es nicht doch noch einen anderen Weg gab, aber die Aussicht war Hoffnungslos. Er musste es mit dem Wolf aufnehmen. Sebastian wartete einen guten Moment ab, und rannte dann mit gezogener Waffe auf den Wolf zu. Durch diesen Überraschungseffekt war der Wolf ein wenig verwirrt, was ihm dann auch zum Verhängnis wurde, den Sebastian tötete ihn. Aber trotzdem war es kein leichter Kampf gewesen, denn er zog sich auch einig leichte Bisswunden zu. Er schnitt sich noch das Fleisch des Wolfes mit Hilfe des Dolches raus. Denn Fleisch ist ein guter Proviant, dachte Sebastian sich.
Als er weiter ging, bemerkte er das er sich vom Strand entfernte, da er immer mehr Wiese unter den Füßen hatte.

Aber bei der Wiese blieb es nicht, den er betrat einen kleinen Wald. Auf dem Boden wucherten Farne und andere kleine Sträucher. Der Wald war düster aber trotzdem wunderschön. Einzelne Blätter fielen von den Bäumen und die Vögel zwitscherten fröhlich. Trotz alledem bedrängte Sebastian ein ungutes Gefühl. Er hatte die Vermutung das ihn einer Beobachtet, aber der Held tat so als wäre nichts und lief weiter. Er konnte sich auf keinen Fall wieder mit einem wilden Tier einlassen, er war noch zu schwach. Sebastian schweifte immer mehr in Gedanken und lief vor ich hin.
Mit einem lauten Knacksen eines dicken Astest wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Er schaute dort hin von wo aus das Geräusch gekommen war, und sah mit entsetzen einen Orkspäher auf sich zu rennen. Sebastian reagierte blitzschnell, den er wusste das er den Kampf nicht überleben würde. Er fing an zu rennen, so schnell er nur konnte, doch der Ork kam immer näher. Der Held sah schon das es nicht mehr weit bis zum Waldrand war. Dort angekommen musste er noch eine kleine Felswand hinaufklettern, die so ca. 2m hoch war. Sebastian sprang mit aller Kraft dran und zog sich hoch, doch er rutschte ab. Der Ork schlug zu........daneben, ein klirren des Schwertes in Verbindung des Gesteins, zerrte dem Helden durch den Magen. Der Ork wollte ein zweites mal zuschlagen, doch in dem Moment schaffte es Sebastian sich hochzuziehen. Er rannte, oben angekommen, gleich weiter. Nach 50 Metern blieb er schwer keuchend stehen und drehte sich um, der Ork war weg. Der Held war so schwach das ihm schwindlig wurde und in Ohnmacht fall.

Sebastian wachte auf und sah gleich eine junge Bäuerin vor sich. Er fragte wo er sei uns sie antwortete auf einem Bauernhof nahe der Stadt. Der Held verstand nicht so genau und fragte was passiert wäre. Die Bäuerin sagte das sie es nicht wüsste: „Ich habe dich ohnmächtig auf der Wiese gefunden und dich dann hier her gebracht“. Sebastian stand auf und durfte erst mal etwas essen. Dabei fiel ihm langsam wieder ein, dass er von einem Ork verfolgt wurde.
Als er fertig war mit essen verabschiedete sich der Held von der Bäuerin, deren Name Yasmine war und sagte das er wieder mal vorbeikommen würde um sich zu bedanken.
Er hatte gleich noch eine Karte von Khorinis bekommen und lief nun mit deren Hilfe Richtung Stadt.

Yasmine hatte noch gesagt, das es bis zur Stadt nicht mehr weit sei und das Sebastian noch mal zum Arzt gehen sollte. Der Held fühlte sich schon um ein ganzen Stück besser als zuvor. Er war glücklich bald sein Ziel erreicht zu haben. Sebastian konnte schon die Zinnen der Stadt sehen und um jeden Schritt den er lief, konnte er immer mehr von der Stadt sehen.
Die Sonne schien sehr warm und es war ein schöner Tag. Doch seine guten Gedanken verlor er als er einen Feldräuber hinter einem Busch sah. „Oh nein, wieso gibt es hier so viele Viecher?“ Der Held nahm Deckung hinter einem Stein der am Wegrand war. Mist war das der Feldräuber in der Nähe vom Weg stand. „Ich muss das Vieh ablenken!!“, dachte sich Sebastian. Er wollte einen Stein zu dem Vieh werfen und dann so schnell es ging vorbeirennen. Er nahm einen großen Stein aus seiner Umgebung und wollte gerade werfen, als sich sein Problem anscheinend von alleine geklärt hatte, denn der Feldräuber fiel einfach um. Sebastian blieb trotzdem noch in seiner Deckung, denn er wollte noch verfolgen wer das Vieh getötet hatte. Darauf hin erschien auch ein Mann. Der Held schaute etwas genauer hin und stellte fest das es ein Jäger war. Erleichtert kam er aus seinem Versteck heraus und ging auf den Jäger zu. Dieser erschrak ein wenig, weil er nicht mit Besuch gerechnet hätte. Sebastian fing das Gespräch an: „Hallo, ich Sebastian und komme vom Festland“, darauf erwiderte der Jäger: „Moin, ich bin Bartok und jage, wie du vielleicht gesehen kannst! Du kommst also vom Festland, hmm?“, „ja ich bin vor einem Tag angekommen“ sagte Sebastian. „Du, ich hab jetzt nicht so viel Zeit, aber wir könnten uns doch noch mal treffen, wie wär’s mit 21 Uhr in der Kneipe in der Nähe vom Adanos – Schrein??“, „ich weiß zwar nicht wo das ist, aber ich werde es rausfinden!“, sagte Sebastian. Beide verabschiedeten sich und gingen getrennte Wege. Der Held lief noch ca. eine Minute als er das Stadttor erreichte. Die Wachen die davor standen, schauten ihn erst ein wenig misstraurig an, sagten dann aber schließlich das er rein könne, sich aber ordentlich benehmen sollte. Sebastian dachte an seine Händlerbekleidung, mit der es bestimmt nicht so einfach gewesen wäre in die Stadt zu kommen. Er ging durch das Stadttor.

„Endlich bin ich angekommen“, dachte sich Sebastian. Er bestaunte das bunte treiben in der Straße und freute sich wieder mehrere Menschen auf einem Haufen zu sehen, die anscheinend alle Sorgenfrei waren. Er sah einen Stand mit Lebensmitteln, er ging hin und redete den Händler an. Dieser sah ziemlich gestresst aus, was sich in dem daraufliegenden Gespräch bestätigte. Der Verkäufer hieß Matteo und verkaufte nur Lebensmittel. Nach einiger Zeit des Redens ging Sebastian weiter und traf gleich darauf einen Bürger der sich auf einer Bank ausruhte, die unter einem Baum stand. Als er Sebastian anlaufen sah, stete er auf und fragte ihn ob er neu sei. Der Held bestätigte dieses, worauf der Mann fragte ob er Sebastian ein bisschen durch die Stadt führen sollte um sie so besser kennen zu lernen. Er stellte sich noch vor, Ian war sein Name, und sie gingen los. Er erzählte beim laufen vieles über Khorinis und das Minental, was von Tag zu Tag gefährlicher zu seien schien. Die beiden gingen vom Handwerkerviertel zum Adanos Schrein, wo Sebastian auch gleich die Kneipe fand in der er verabredet war. Danach gingen sie auf den Markt, wo es nur so von Menschen wimmelte. Die Händler schrieen ihre Waren aus, überall hörte man wie sich einzelne Bürger und Bürgerinnen unterhielten. Dies erinnerte ihn sehr an seine Zeit als Händler auf dem Festland. Er sah sogar einen Feuermagier neben einem Kräuterstand stehen. Er musste sich Aufeinmahl an seinen Vater erinnern, der ja auch ein Magier war, außer das sein Vater eine blaue Robe an hatte und dieser Magier eine rote. Sebastian fehlten seine Eltern sehr, besonders weil er nicht wusste ob sie schon gefallen waren oder immer noch für das gute kämpften. Er war so sehr in Gedanken das er alles um sich herum vergas. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen durch einen lauten Schrei, so klang es zumindest für ihn. Es war Ian, der weiter gehen wollte. Als sie dann schließlich durch das Hafenviertel liefen war es schon 16 Uhr. Es kamen dort immer wieder frische Winde vom Meer. Beide gingen die Straße wieder hoch, die zurück in das Handwerksviertel ging. Als sie angekommen waren verabschiedete sich Ian von Sebastian, der sich nochmals bedankte. Der Held ging zum Hotel um sich noch mal kurz auf Ohr zu hauen. Zum Glück hatte Ian ihm noch gesagt wo es ein gutes gibt, nämlich am Marktplatz.

Er ging also wieder zurück zum Marktplatz, wo sich das Hotel befinden sollte. Als Sebastian dort ankam brauchte er gar nicht lange suchen um seine Unterkunft zu suchen. Der Eingang war gleich neben einem Lebensmittelhändler. Er ging rein und wurde gleich von einer hübschen Frau in Empfang genommen, die hinter einem Tressen stand. Sie sagte: „Hallo, was kann ich für dich tun?“, „Ich würde gerne hier übernachten für einige Tage. Hätten sie noch ein Bett frei?“, erwiderte Sebastian. „Ja das habe ich, gehe einfach hoch und nimm das erste Bett. Es kostet dich auch keine Goldstücke, denn die Paladine bezahlen die Unterkunft!“ Sebastian bedankte sich und ging hoch um sich in das Bett zu legen. Er schlief auch gleich ein.
Sebastian träumte im Schlaf von seinen beiden Eltern. „ihnen geht es nicht gut.........gefangen........Kampf......überall Orks.“ Er wachte verschwitzt auf und atmete hastig. Es war nur ein Traum, beruhigte er sich selber. Er stete auf und ging nach unten und fragte wie spät es sei. Die Antwort kam prompt, „20:40 Uhr“. Sebastian staunte das es schon so spät sei und ging in schon immer in die Taverne, wo er sich mit dem Jäger treffen wollte.

Sebastian hörte schon von weitem die gute Stimmung, die in der Taverne herrschte. Etwas schüchtern ging er trotzdem in das Gasthaus. Es war gerammelt voll. Überall sah man Männer und Frauen, die lachten und tranken. Es waren kaum noch Stühle frei, freie Tische gleich gar nicht. Sebastian überlegte wo er sich mit dem Jäger dann hinsetzten wollte. Aber der Jäger war ja noch nicht da und es war auch noch eine bisschen Zeit bis es 21:00 Uhr was und so beschloss Sebastian sich erst einmal hinzusetzten. Er hatte die Wahl zwischen zwei Stühlen, einen an denen schon betrunkene saßen und der andere, der an einem Tisch stand wo zwei junge Männer saßen die sich unterhielten. Auf diesen ging Sebastian dann auch schließlich zu. Anscheinend merkten es die beiden Männer das er auf sie zukam und das ihm ein wenig muffig war. Die beiden wanken zu ihm hinüber, das er sich mit zu ihnen setzten sollte, was er auch anschließend machte. Einer von den beiden hatte ein schwarzen Mantel an, er schien neu zu sein. Sebastian begann das Gespräch: Hallo, ich bin Sebastian und komme vom Festland und bin deswegen neu hier.“

Sebastian freute sich sehr das er gleich so warmherzig aufgenommen wurde. ER wollte noch dem anderem jungen Mann die Hand geben, als er bemerkte das dieser bei seinem Biernippen eingeschlafen war. Sebastian steckte seine Hand zurück und wandte sich an Neo, um mit ihm ein Gespräch anzufangen. Er bestellte sich vorher noch ein Bier und ein Stück Brot beim Wirt, was sie dort auch verkauften. Sebastian antwortete nun auf die Frage von Neo: "Bestell dir auch was, es dauert eine Weile meine Geschichte!!", und ein lächeln zog bei ihm ein. "Ich war auf dem Festland, als der Krieg mit dem Orks begann. Meine Eltern, getreue Volksleute wollten kämpfen gegen das böse. Ich aber hatte keine Kampferfahrung und wäre hilflos ausgesetzt gewesen. Mein Vater, ein Magier, gab mir schließlich eine Aufgabe - Hilfe im Innos Kloster holen und so machte ich mich auf die Reise und bin schließlich hier gelandet. Es fällt mir immer noch schwer, wenn ich an meine Eltern denke - ob sie noch leben, ich betete jeden Tag", man sah Sebastian an, das seine Augen feucht wurden. Er raufte sich und fragte schließlich Neo wie er hier her kam.

In diesem Augenblick bemerkte Sebastian auch, das Legolas wieder aufwachte!! Er stellte sich noch vor, wo er anscheinend vorher nicht mehr dazu kam, weil er ja eingeschlafen war. Legolas erzählte auf einmal von einem Kloster. Sofort wurde Sebastian hellhörisch, denn es war ja sein Ziel dort hin zu gelangen, um Hilfe zu holen. Er staunte nicht schlecht, als er mitgeteilt bekam, was er alles bräuchte um ins Kloster zu kommen. "Dafür habe ich doch gar keine Zeit, ich brauche Hilfe, jetzt - nicht irgendwann!!", dachte sich Sebastian so. Er war kurz vor der Verzweiflung. Ob er sich den beiden anschließen sollte. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als der Wirt mit einem weiteren Bier ankam und es hinstellte. Sebastian sah sich um, die Taverne war nun nicht mehr so voll. Aufeinmahl kam ein Jäger in das Gasthaus hereingehetzt. Es war der Jäger, mit dem sich Sebastian verabredet hatte. Dieser schaute sich um und suchte nach jemand und fand es auch - Sebastian. Er kam zum Tisch und sagte: "Hallo, sorry das ich so spät komme und ehrlich gesagt muss ich auch gleich wieder weg. Ein Ork ist draußen vor der Stadt - wir jagen ihn", und deutete auf eine kleine Menschgruppe am Eingang der Taverne. Sofort musst Sebastian an denn Ork denken, der ihn in dem Wald verfolgte. Der Jäger fügte noch hinzu: "Ihr seht stark aus, helft ihr uns?? Ansonsten gehe ich jetzt", er schaute in die Runde, wo Neo, Legolas und Sebastian saßen. Sebastian schaute die zwei anderen mit einem Fragezeichen im Gesicht an.

Bartok, der Jäger war gegangen, er hatte sich mit einem Handgruß und einem zwinkern im Gesicht verabschiedet. "Werde ich ihn jemals Wiedersehen?", dachte Sebastian nach. Legolas hatte Recht, es wäre Selbstmord gewesen, denn Sebastian ist schließlich kein großes Kämpfertalent.
Ein dumpfer Schlag schreckte ihn aus seinen Gedanken. Dieser Schlag kam von zwei Söldnern, die anscheinend nicht so gut gelaunt waren. Sebastian fragte sich wie sie in die Stadt gekommen sind, denn schließlich gibt es überall Wachen. Legolas, Neo und Sebastian musterten die zwei Raufbolde. Aber sie waren nicht die einzigen, auch andere Gäste schauten mit ehrwürdigem Blick auf die Söldner. Die beiden starken Kerle blieben an der Trese stehen und fingen an mit dem Wirt zu reden. Dieser war auf einmal ganz bleich geworden und sein Gesicht wurde rot. Er hatte Panik.
Sebastian schaltete sofort was hier los war, er musste dem Wirt helfen, wenn dieser nicht zu Ragout verarbeitet werden sollte. Aber wie sollte er helfen?? Er hatte eine Idee. Sebastian sagte Neo und Legolas das er gleich wieder da wäre und rannte aus der Taverne. Die Söldner musterten ihn kurz, schwenkten aber ihre Blicke gleich wieder dem Wirt zu.
Sebastian rannte ins Handwerkerviertel, er wollte Milizen holen. Er sah drei und hetzte auf sie zu. Ein kurzes Gespräch genügte und die Milizen verstanden und rannten mit Sebastian los zum Gasthaus. Sie waren zu spät, denn die Söldner waren schon wieder weg. "Mist sie sind weg", gab Sebastian zu verstehen. Milizen schauten ihn etwas Zähneknirschend an und zogen wieder ab. Sebastian, noch etwas nervös von dem Ereignis, fragte zu seinen neu gewonnenen Freunden: "Wollen wir dann gehen?"

Sebastian schlief fest. Er träumte wieder - Alpträume. Diesmal aber nicht von seinen Eltern, sondern von Orks.
...Diese kämpften und töteten. Einen sah er ganz deutlich, er kam auf Sebastian zugerannt, holte mit seiner Waffe aus und schlug......
Sebastian wachte auf und stand halb im Bett, er schwitzte und keuchte laut. Er hatte Angst, wusste aber das alles nur ein Traum war. Einer der Händler, der mit im Raum schlief, fragte ob es mir gut ginge. Sebastian antwortete mit "ja".
Es war mitten in der Nacht, der Mond schien hell durch Fenster. Ein Wolf jaulte auf in der Ferne. Sebastian stieg aus dem Bett und ging runter. Hanna schlief, der Raum war dunkel. Er ging hinaus, holte tief Luft. Es tat ihm gut. Er lief durch die leeren Straßen, ein frischer Wind von der See brisse ihm ins Gesicht. Er fühlte Freiheit. Sebastian setzte sich auf eine Bank, nahe dem Schrein wo der Wassermagier immer Geschichten erzählte. Er dunzelte und schlief, ohne es zu wollen ein, so müde war er.

Ein lautes Geräusch weckte Sebastian aus seinem schönen Schlaf auf der Bank aus. Es war ein Händler, der seine Ware ausschrie. Sebastian schaute zum Markt rüber und sah ein buntes treiben an den Ständen. Danach sah er nach oben zur Sonne um zu schauen wie spät es ungefair war. Die Sonne stand nicht weit oben, es war also noch früh am morgen. Er stehte auf und streckte sich erst einmal, denn so gemütlich war die Bank nun doch nicht gewesen. Sebastian wollte gerade Richtung Markt gehen als ihm auffiel das der Wassermagier am Schrein wieder Geschichten erzählte. Da er sie noch nie richtig mit anhören konnte, ging er erst einmal zu dem Magier.
Sebastian hörte eine Weile zu bis der Wassermagier eine Pause nahm und sich hinsetzte. Sebastian nahm die Gelegenheit und fing ein Gespräch mit dem Magier an: " Sie erzählen sehr schön", lobte Sebastian ihn, "sind sie immer hier in Khorinis oder gehören sie zu einem Kloster an??", fragte er weiter. Darauf sprach der Wassermagier: "Sei gegrüßt, Freund der Geschichten, ich bin Vatras ein Wassermagier, wie man mir auch ansehen kann", er deutete auf seine blaue Robe, "Wie heißt du Fremder?", "Sebastian", antwortete Sebastian. "Nun, ich lebe hier in der Stadt, seit dem Zerfall der Barriere. Früher hatten wir dort im Minental ein Lager, wir nannten es Neues Lager. Was treibt dich in die Stadt, so ein junger Mann muss doch einen Grund haben in eine solche Stadt zu kommen??!", erzählte der Magier. "Ich muss Hilfe im Kloster von Innos holen, auf dem Festland herrscht Krieg", entgegnete ihm Sebastian. "Ja ja, der Krieg mit den Orks!! Aber wie willst du in das Kloster kommen?? Sie werden dich nicht durch das Tor lassen!!", "da muss ich halt einen anderen Weg finden", sagte Sebastian zweifelnd. "Vielleicht habe ich eine Idee, wie du in da Kloster kommst!! Kann man dir vertrauen??", fragte der Magier noch. "Ja, Ja!! Oh Ehrwürdiger Gebieter", "Nun gut, nimm dieses schreiben und gib es dem obersten Magier!! Dieser Brief ist auch deine Eintrittskarte!!" Sebastian bedankte sich zu tiefst und verabschiedete sich. Er ging jetzt Richtung Markt um noch einzukaufen.

Auf dem Markt angekommen, sah er auch schon im Gewimmel seine beiden neu gewonnenen Freunde, Legolas und Neo. Sie begrüßten sich freundlich und alle drei sahen glücklich aus. Neo ging etwas einkaufen, Sebastian schloss sich ihm an, ging aber an einen anderen Stand. An diesem gab es viele verschiedene Dinge, so viele das Sebastians Augen hell aufleuchteten. Von wunderschönen Kräuter bis hin zu gefährlich aussehenden Waffen gab es alles, sogar Tränke. Er begutachtete erst die Heilkräuter und entschloss sich für zwei, jetzt begutachtete er die Waffen. Sie leuchteten in der prallen
Sonne, er musste die Augen etwas zusammen drücken. Sebastian sah ein schönes Schwert, der Händler erlaubte es ihm zu schwingen. Es war zu schwer, Sebastian konnte es nicht tragen, es wäre ihm fast aus der Hand gefallen. Schnell gab er es zurück und schaute weiter. Sebastian erblickte ein weiteres Schwert, kleiner. Auch dieses, schön verzierte Schwert durfte er schwingen. Es saß gut in der Hand und war auch nicht zu schwer. "Wie viel kostet das alles zusammen?", fragte Sebastian. Darauf hin der Händler kalt: "150 Goldstücke!" Sebastian überlegte, ob er sich es kaufen sollte, es war ein hoher Preis. Er fragte ob der Händler auch Warenhandel betrieb, er bejahte. Sebastian legte nun einige Sachen auf den Tisch und noch ein paar Goldstücke. "Das sollte genügen", sagte er. Der Händler nickte freundlich und übergab Sebastian seine neu gewonnenen Waren.
Sebastian ging wieder zurück zu Legolas und erzählte ihm von seinen Einkäufen. Da kam auch schon Neo, er hatte auch eine Schwert gekauft. Alle drei diskutierten nun fröhlich miteinander und gingen Richtung des östlichen Stadttores, welches in die Wälder führte.

Die drei Freunde verließen die Stadt durch das mit Moos bewachsene Stadttor. Sie liefen schweigend den Weg entlang. Legolas ging voraus, den er schien den Weg zu kennen. Neo und Sebastian liefen hinter ihm her.
Es war ein schöner Morgen, die Sonne war warm und es war kaum eine Wolke am Himmel zu sehen. Sebastian hörte die Vögel auf den Bäumen zwichern, sogar ein paar Rehe hat er gesehen, die Aufeinmahl wie vom Blitz getroffen wegrannten. "Komisch", dachte sich Sebastian, "Sie haben mich doch gar nicht gesehen". Auch Neo wurde hellhörig. "Was ist hi..", Sebastian wurde von Neo mit einem "pscht" unterbrochen. Neo deutete auf eine Stelle. Jetzt sah es auch Sebastian, es waren Wargs. Legolas schrie: "Wargs! Rennt so schnell ihr könnt!" Alle drei rannten. Dabei hatte sich Sebastian den Fuß umgeknickt. "Arghh!!", schrie er auf, rannte aber weiter. Legolas blieb stehen und kletterte auf einen Felsen und rollte einen Sten auf die Wargs. Sie waren tot. Alle waren sichtlich erleichtert. Sebastian setzte sich erst einmal hin um sein Fuß zu begutachten. Seine beiden Freunde fragten ob es geht, Sebastian bejahte die Frage. Legolas, Neo und Sebastian gingen weiter. Nach einer Stunde waren sie an einer Taverne angekommen. Sei hätten bestimmt nicht so lange gebraucht, aber weil Sebastian nur langsam laufen konnte, ging es nicht anders.
Sie betraten die Taverne.

Alle drei gingen hinein. Ein frohes Treiben war in der Taverne zu erkennen. Menschen aus den unterschiedlichsten Gegenden haben sich hier versammelt. Neo ging an die Theke um drei Bier zu holen. Als sie sich gemütlich hingesetzt hatten, tranken sie. Sebastian nahm einen rieseln Schluck, er war durstig. Die drei beschlossen sich, nicht in der Taverne, sondern außerhalb zu schlafen, weil die Miete recht hoch war. Und so gingen sie früh abends aus der Taverne und legten sich hin ins Gras bei ein paar Bäumen.

Sebastian schlief fest in der Nacht. Am morgen wurde er von einem Geruch geweckt. Es war Speck. Seine beiden Freunde waren schon munter und aßen Speck. Sofort bekam Sebastian auch ein Stück ab. Er kaute kaum - er verschling es, soviel Hunger hatte er. Sebastian schaute noch mal nach seinem Bein, es war schon besser - schmerzte aber immer noch.
Als sie gemütlich gegessen haben und alles gepackt hatten, gingen sie in Richtung Kloster los. Legolas sagte, das es nicht mehr weit sei, wir aber auf der Hut nach wilden Tieren seien sollten.
Alle drei gingen den Weg entlang. Der morgen war nicht sehr schön, der Himmel war weitesgehend von Wolken bedeckt. Es war auch nicht mehr so warm, wie am Vortag.
Sebastian entdeckte einen Schrein, wo man beten konnte. Er nutzte die Gelegenheit um für seine Eltern zu beten. Sebastian teilte den anderen mit das sie kurz warten sollten. Er betete und spendete sogar noch zwanzig Goldstücke. Sebastian fühlte wie in ihm neue Kraft entporstieg. "Bilde ich mir das nur ein, oder was. Mein Fuß tut gar nicht mehr so weh!", dachte er sich.
Frohen Mutes wanderten sie weiter, der Weg wurde kurzzeitig enger, da links und rechts Felsen waren. Die drei sahen kurz darauf drei Riesenratten. "Das werden wir wohl schaffen", spotteten die drei. Jeder zog seine Waffe und rannten auf die Viecher los. Nach einem kurzem Kampf waren die Gegner besiegt und Legolas und Sebastian beuteten die Ratten noch aus. Neo setzte sich ein ißchen weiter weg und schaute den beiden zu. Sebastian fragte ihn, ob er es ihm beibringen sollte, das Fell und Fleisch auszubeuten. Er hatte den Eindruck das Neo sich mehr und mehr für das Ausbeuten interessierte.

Legolas zeigte Neo wie man die Tiere ausbeutete. Danach gingen sie weiter, Richtung Kloster. Sie kamen an einem Tempelschrein vorbei, der aber zur verwunderung leer war, kein einziger Magier oder Novize, wie es eigenthlich üblich war. Neo, Legolas und Sebastian bewegten sich auf eine lange Brücke zu. Als die drei hinüber liefen sah Sebastian einen rießigen See, der mit Seerosen zugeblüht war. Als sie die Brücke weiter verfolgten, erkannte Sebastian schon die ersten Umrisse des Klosters. "Das muss es sein", schrie er zu den anderen. Seine Augen leuchteten vor Glück. Die drei bewegten sich jetzt schneller, sie konnten es kaum noch erwarten.
Neo, Legolas und Sebastian blieben auf einem Vorplatz stehen, ein Magier stand vor dem Eingang und musterte die drei.

Der Magier, der vor der Tür stand fragte: "Willkommen, das ist das Kloster Innos. Was leitet euch hierher??" Er hatte eine tiefe Stimme, fast schon ein bißchen schauerhaft. Sebastian übernahm das reden für die drei: "Wir wollen uns dem Kloster anschließen, also Neo", er zeigte auf ihn, "und ich, mein Freund Legolas begleitet uns nur!", sprach er weiter. Der Magier nun etwas erfreulicher: "Ich hoffe ihr wisst was man braucht um hier aufgenommen zu werden??!", er schaute die drei mit großen Augen an. Sebastian wußte natürlich das man ein Schaf und 1000 Goldstücke brauchte, aber er hatte ja das Siegel, was ihm Vatras gegeben hatte. Mit diesem Stück Papier, konnte Sebastian ohne andere Attribute durch die Tür in das Kloster gelangen. Er zeigte dem Feuermagier das Siegel. Man konnte ihm entnehmen, das er sehr überrascht wahr. Er sagte nach wenigen Sekunde knap: "Ihr dürft passieren!! Möge Innos mit euch sein!", er lächelt ein wenig.
"So, es wird Zeit zum abschied nehmen", sagte kurz darauf Legolas, "ich werde mich zu Onars Hof begeben. Wir werden uns wiedersehen, bestimmt." Ohne das Sebastian und Neo noch etwas hinzufügen konnten, ging Legolas, ihr Freund. Neo und Sebastain riefen ihm noch hinterher: "Tschüss, machs gut und bis bald!!" Sebastian hasste solche Abschiede, aber man konnte sie nicht vermeiden. Die beiden warteten noch solange, bis sie Legolas nicht mehr sahen, dann gingen sie durch die Tür, wo sie in den Innenhof des klosters gelangten.

Im Innenhof tummelten sich Scharen von Novizen und Anwärtern. Einige hüteten die Schafe, andere arbeiteten auf dem Feld oder unterhielten sich mit Gleichgesinnten. Direkt vor den beiden war eine rießige Kirche, ein älterer Magier stand davor und sagte: "Seit Willkommen im Innos Kloster! Wo ist euer Schaf und die Goldstücke?", "Sowas haben wir nicht", erwiderte Sebastian, "Aber wie seit ihr hier reingekommen??", fragte der Mann verblüft. "Wir haben einen Siegel, für den obersten Feuermagier. Ich soll ihn von Vatras überbringen.",entgegnete Sebastian. "Gut, es scheint wichtig zu sein. Geht hier hinein, dort sitzen die obersten Feuermagier." Sebastian und Neo gingen in die Kirche. Sebastian war etwas nervös, er schwitzte.
Als die beiden vorne angekommen waren, knieten die sich vor die drei Magier und warteten ab.
20.06.2003, 13:50 #2
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"Seit gegrüßt, Neulinge. Ihr habt es also ins Kloster geschafft. Habt ihr einen Wunsch?", sagte der mittlere Feuermagier mit tiefer Stimme. "Ja das haben wir, Ehrwürdiger Gebieter. Aber vorher solltet ihr noch dieses Siegel bekommen", antwortete Sebastian. "Was ist das für ein Siegel?", "Ich weiß es nicht. Es hat mir ein Wassermagier namens Vatras gegeben. Ich bin nur der Bote", sagte er weiter. "Habt ein Moment Geduld, ich werde mir diesen Brief erst einmal zu Gemüte führen, vielleicht ist er wichtig!", gab der Magier in der Mitte bekannt.
Neo und Sebastian rutschten schon ungeduldig auf den Knien, beide wollten in das Kloster aufgenommen werden, aber das stand für Sebastian nur an zweiter Stelle. Er sollte Hilfe im Kloster aufsuchen, wegen dem Krieg auf dem Festland, wo auch seine Eltern dran teilnahmen. Als Sebastian wieder über seine Eltern nachdachte, wurde ihm trauig zumute, er holte tief Luft, da sagte auch schon der Feuermagier: "Gut ich habe ihn gelesen, danke für das warten. Jetzt aber zu euch, was wollte ihr?" Sebastian sah Neo grinsend an, er bemerkte an seiner Mimik dabei, das er zuerst anfangen soll zu reden und so sprach er: "Ehrwürdige Magier, wir beide würden uns sehr gerne dem Kloster anschließen! Bitte nehmt uns auf!" flehte Sebastian immer noch kniend. "Nun gut, es scheint als wäred ihr vertrauensvoll, weil ihr mir das Siegel hergebracht und nicht geöffnet habt. Meinet wegen seit ihr dabei. Aber erzählt mir vorher noch was über euch!"
Das lies sich Sebastian nicht 2mal sagen und erzählte mit Mimik und Gestik wie er hieß, wo er her kam, was er bisher machte und wie er auf das Kloster gekommen ist. "Gut das reicht für den Anfang! Nun zu dir, erzöhl mir auch deine Geschichte.", er schaute Neo mit durchblickenden Augen an.

Als Neo fertig war verharrte der Magier für eine kurze zeit in Schweigen. Doch dann sagte er in ruhiger jedoch gebieterischer Stimme "Nun, da haben wir ja zwei vielversprechende Exemplare, ich wünsche euch eine angenehme Zeit im Koster und ich hoffe das ihr euch als würdig erweisen werdet. Wenn ihr Fragen habt, wendet euch einfach an einen der Novizen oder der Magier, geht ihnen aber nicht zu sehr auf den Geist!" Verständnisvoll nickten die beiden im gleichtakt. Neo und Sebastian standen auf. Sebastian taten schon die Knie weh, weil er sich ungemütlich hingekniet hatte. Neo wollte gerade gehen als Sebastain ihn sagte das er bitte draußen warten solle. Neo ging mit ein wenig verdutzter Miene Richtung Ausgang. Der Magier hatte die beiden derweil beobachtet, als er Sebastian alleine sah sagte er: "Ich fühle das du etwas auf dem Herzen hast, mein junger Anwärter, du es aber nicht irgendeinen Novizen, sondern mir erzählen willst. Hab ich Recht?", er grinste ein wenig, schaute dann aber wieder wie immer - monoton. "Ja das habe ich! Wie ihr wisst bin ich vom Festland gekommen aus einem hauptsächlichten Grund......Hilfe zu holen. Mein Vater, ein Ehrwürdiger Feuermgier, bat mich dem Kloster bericht über den Krieg zu erstatten. Sie, die Feuermagier, müssen den Menschen auf dem Festland zur Seite stehen, sonst werden es sie nicht schaffen! Sonst werden alle sterben", Sebastian war etwas in Rage geraten, "Entschuldigung, aber verstehen sie nicht, an ihnen liegt es ob Magier und vielleicht sogar Paladine die Menschen auf dem Festland unterstüzen. Bitte lassen sie sie nicht hängen. Schiecken sie Männer dort hin.", er erzählte noch etwas über den Krieg "...er hat vor kurzem angefangen. Die Interpreterteten haben vorausgesagt, das der Krieg spätesten in drei Jahren zum Vorteil der Orks entschieden hat! Sobald ich gut genug bin, werde ich wieder auf zum Festland gehen und an Seite meiner Gevolksleute mitkämpfen", er war etwas auser atem. Der Magier etwas erblasst von den Vorkomnissen sagte: "Gut ich werde ein paar Trupps losschiecken. ... Aber ich muss erst ein außfürliches Gespräch mit den hohen Ratsmitgliedern führen. Du darfst dich jetzt entfernen."
Sebastian war überglücklich, er verbeugte sich und sagte: "Danke, ihr seit ein wahrer Magier!", Mit diesen Worten verlies er sie Kirche. Er traf Neo gleich davor, der Seelenruhig auf ihn gewartet hatte. Sebastian klopfte ihm auf die Schulter und sagte: "Endlich haben wir es geschaft", "Ja das haben wir", gab Neo zurück. Beide grinsten über das ganze Gesicht.
Ein Magier kam auf sie zu und begrüßte sie freundlich. Er zeigte den beiden ihr Zimmer und erzählte nebenbei noch etwas über das Kloster und was jeder zu verrichten hatte.
Als sie ihr neues Zimmer erreichten, schloss der Magier die Tür auf und ging dann wieder mit einem fröhlichen Summen.
Neo und Sebastian staunten nicht schlecht, als sie auf ihren Betten Anwärterkleidungen fanden. Sie ziehten sich gleich um so schön war sie. Beide beschlossen schon früher ins Bett zu gehen. Beide legten sich hin und wünschten sich eine gute Nacht. Sie schliefen sofort ein und träumten von schönen Dingen.
Am nächsten morgen wurde Sebastian durch Neo geweckt. Beide zogen sich an und beschlossen vor dem Frühstücken noch beten zu gehen. Als die beiden über den Inennhof des Klosters gingen, trafen sie auch andere Anwärter und Novizen. Viele von ihnen sahen noch müde aus, es war ja auch erst sehr früh. Beide betraten den Raum wo man beten konnte. Sie beteten gleichzeitig. Als sie damit fertig waren gingen sie in den Speisesaal um ersteinmal etwas ordentliches zu essen. Dort trafen sie dann auch Magier und wietere Novizen.

Neo und Sebastian frühstückten genüsslich. Als Neo eine komische Miene machte, musste Sebastian, der gerade Milch trank, lachen und spuckte die Milch aus. "Sorry!", sagte er knap grinsend. Als die beiden Freunde fertig waren, standen sie von Tisch auf und verliesen den Speiseraum.
Sebastian tat der Kopf ein wenig weh und so beschloss er, sich erst einmal auf sein Zimmer zubegeben und sich dort zu entspannen. Neo verstand dies gut, kam aber nicht mit, "Ich werde hier noch etwas rumlaufen", sagte er und ging. Sebastian durchstreifte die Klostergänge, die er jedes mal gehen musste, um auf sein Zimmer zu kommen. Dabei traf er einige Anwärter und Novizen. Sogar den Magier für das Tränke brauen sah er und höfflichkeits halber Grüßte er von weitem. Der Magier gab ein kurzes nicken zurück. Kurze Zeit später hatte Sebastian sein Zimmer erreicht und knallte sich sofort auf sein Bett, "Ahh, tut das gut!", stöhnt er entspannend. Er nahm sich ein Buch und las ein wenig darin. In dem Buch ging es um einen Helden der die einst herschende Barriere zerstört hat und somit sehr gefeiert wurde. Sebastian träumte, auch mal so ein großer Held zu sein. Die Zimmertür ging auf, was Sebatian aus seinen Gedankenn riss. Es war Neo, der von seinem Rundgang wieder kam, "Und, hast du dich ein bißchen entspannt?", fragte er noch stehend. Sebastiaqn antwortete mot einem: "Ja, ich konnte ein wenig abschalten und vor mich hin träumen. Neo legte sich nun auch in sein Bett und las ebenfalls ein Buch. Als Sebastian sein Buch weg legte roch er auf einmal einen komischen Geruch, "Riechts du das Neo?? Das stinkt wie als würde was angogeln!", "Ja ich rieche es auch, lass uns nachsehen", sagte daraufhin Neo. Das lies sich Sebastian nicht zweimal sagen und beide stürmten aus ihrem Zimmer den Gang entlang. Während des Sprintes kam auf sie immer mehr Rauch zu und auch der Gestank nahm heftig zu. Ein paar andere Anwärter rannten ihnen entgegen. Sebastian schrie zu Neo: "Das muss vom Innenhof kommen!" Beide standen nun auf dem Innnenhof des Klosters und machten große Augen.
Ein Feuer war ausgebrochen, es war aber schon unter Kontrolle gebracht wurden, denn die Magier setzten ihre mächtigen Zauber Wasser- und Eiszauber ein, um die Flammen zu bekämpfen. Zusätzlich holten Anwärter und Novizen Wasser aus dem Brunnen und schütteten dieses über die Restflammen. Sebastian checkte sofort die lage und half mit die schweren Wassereimer zu schleppen. Das Feuer hatte bei dieser Gegenwehr nun keinn Chance mehr sich zu entfachen und ging schließlich auch aus. Alle standen nun im Schlamm, der durch den vielen Wasser- und Eiseinsatz entstanden war. Sie jubelten fröhlich miteinander. Sebastian suchte in der Menge seinen Freund Neo, denn er auch schließlcih fand. Sie gingen aufeinander zu: "Ich habe auf der anderen Seite mit geholfen", sagte Neo verschmitzt. Sebastian nickte und zog ein kleines lächeln auf in seinem Gesicht. Ein Magier verkündete, das es heute Abend ein Fest geben sollte, wo sich die Anstrengung bezahlt machen sollte.
Später erfuhrren sie das das Feuer von Banditen ausgelöst wurde, Neo wollte sofort mit auf die Jagd nach diesen Unholden machen und fragte Sebastian, ob er nicht auch lust hätte, aber dieser verneinte, "Ich würde nur im Weg stehen" Mit diesen Worten ging er auf sein Zimmer. Diese Zeit des "Alleine Seins" nutzte Sebastian um sich zu waschen, er war durch die Löschaktion sehr dreckig geworden. Nach einer kurzen Zeit, Sebastian war nun sauber und lag auf seinem Bett kam Neo herein, er wirkte hektisch und sagte dementsprechend schnell: "Ich werde nun aufbrechen, du weißt schon, wegen der Jagd nach den Banditen." Sebastian nickte verständnisvoll, sie umarmten sich brüderlich und Sebastian wünschte Neo viel Glück auf seiner Jagd. Neo hatte schon die Tür aufgemacht, als Sebastian noch hinzufügte: "Viel Glück", "Danke, das werde ich brauchen!" Mit diesen Worten verlies Neo entgültig den Raum und Sebastian beschloss, sich noch ein wenig hinzulegen.

Sebastian war eingeschlafen.
Als er wieder munter war und er sich in sein Bett setzte, packte ihn die lange Weile und er beschloss sich die Beine etwas außerhalb des Klosters zu vertreten. Sebastian packte sich etwas Brot und Milch mit ein und verlies sein Zimmer. Als er im Innenhof stand, ist ihm aufgefallen wie schön doch der Tag war, die Sonne Schien und es war kein Wölkchen am Himmel. "Ein perfekter Tag um zu spazieren", dachte er sich dabei. Sebastian holte sich noch eine Erlaubnis bei einem Magier, das er für kurze Zeit das Kloster verlassen könnte. Er ging durch die kapute Mauer und sagte dem Magier der den Vorplatz bewachte, das er in einer Stunde wieder da sein werde. Der Magier nickte nur kurz, um zu verstehen zu geben das er verstanden hatte. Sebastian ging nun frohen Mutes die lange steinerne Brücke entlang, Richtung Wälder.

Sebastian überquerte die Brücke, die über einen See verlief. Er konnte es kaum erwarten sich irgendwo in ein schönes Plätzchen zu setzten und sein mitgenommenes Brot und die Milch zu essen und trinken.
Als Sebastian so den Weg folgte kam er wieder an dem weißen kleinen Tempelschrein vorbei und nutzte gleich die Gelegenheit um für seine Eltern und die anderen Menschen die im Krieg waren zu beten. Als dies getan war lief er weiter, Richtung Taverne. Dort wollte er aber nicht hin, er dachte an das letzte Mal, als er mit seinen zwei Freunden Legolas und Neo waren, was er nicht gut in Erinnerung hatte. Sebastian beschloss sich auf die große, weite Wiese zu setzten. Er legte ein Tuch auf das Gras, womit er sein Brot eingeoackt hatte und holte anschließend noch die Mich heraus. Er hatte es sich schön gemütlich gemacht und so saß er eine ganze Weile, bis er etwas rascheln gehört hatte. Sofort sprang Sebastian auf udn zog sein Schwert. Er schaute nach allen Seiten, konnte aber nichts entdecken. Sebastian wollte sich gerade wieder setzten, als etwas auf seinen Rücken sprang. Er fuchtelte ganz wild mit den Armen, um das etwas herunterzureißen. Nach wenigen Sekunden gelang dies ihm auch, indem er eine schnelle rechts - linke Drehung machte. Jetzt sah er seinen Feind, ein Goblin. Doch in diesem Moment schossen aus dem nix noch mehr dieser Viecher hervor. Sebastian war entsetzt, er hielt sein Schwert bereit. Vor ihm standen nun fünf Goblins, die langsam immer näher kamen. Es kam zum Kampf, diese Biester waren sehr flink und nur schwer zu treffen. Einen hatte Sebastian erwischt, da fiel ein anderer auf ihn ein und zerriss mit seinen Krallen die Robe des Anwärters, aber dabei blieb es nicht. Die Krallen bohrten sich immer tiefer in den Brustkorb. Sebastian schrie verzweifelt auf. Er riss den Goblin mit seinen Händen herunter und klitsche es auf einen Stein auf. Gerade wollte wieder einer angreifen, als auf einmal ein Lurker hinter dem Busch hervorkam und auf die Goblins zurannte. "Das ist meine Chance!", dachte sich Sebastian und versuchte bei aller letzter Kraft zurück zum Kloster zu rennen, doch nach den ersten Schritten stolperte er und fiel in den Dreck, er richtete sich mühsam wieder auf und probierte es nun auf die langsame Weise. Sein zustand wurde immer schlechter, den er verlor viel Blut, zu viel Blut. Er brauchte eine ganze Stunde um bis an die Brücke zu kommen. Sebastian machte sich
Mut, indem er immer wieder schwer keuchend sagte: "Gleich bin ich da, gleich habe ich es geschaft!" Er sah einen Stock, als er ihn aufheben wollte, fiel er wieder hin, so schwach war er. Er nahm seine letzte Kraft zusammen und zog sich mit Hilfe des Stockes wieder hoch. Er schleifte weiter.

Als er in der Mitte der Brücke war, sah er ganz verschwommen wie einer auf ihn zukam. "Was ist mit dir, scheiße du brauchst Hilfe, warte ich helfe dir. Sag nichts!" Sebastian stützte sich auf ihn ab und beide liefen so schnell sie konnten zum Kloster. Als sie im Innenhof ankamen schrie Sebastian sein Helfer nach Hilfe. Er konnte Sebastian nicht mehr halten udn gab nach. Sebastian wurde schwarz vor Augen und er klappte weg und so lag er nun auf dem Boden. Er hörte bloß noch im Hintergrund: "Ach du Scheiße, wasis mit ihm passiert?"

Sebastian wachte auf. In seinem Kopf hämmerte es füchterlich. Er richtete sich auf und sah sich um, er lag in seinem Zimmer. Sebastian sah zu sich herunter, er war einbalsamiert um seinen Brustkorb. Sein Rücken schmerzte füchterlich. "Was ist passiert?", stellte er sich selber die Frage, aber ehe er noch weiter darüber nachdenken konnte, kam ein Magier zur Tür herein. "Sieh an, du bist endlich aufgewacht", sagte der Magier mit ein wenig lächeln. Er sah Sebastian an, das ihm alles weh tat, "Leg dich wieder hin, du brauchst noch etwas Ruhe!", sagte der Magier etwas ernsthafter. Sebastian legte sich so vorsichtig wie es nur ging wieder hin. Dann fragte er den Magier: "Was ist mit mir passiert? Wieso bin ich auf einmal in meinem Zimmer?", "Das wissen wir auch nicht so genau", sagte der Magier verwundert, "Du bist schwerstverletzt über die Brücke gekommen, der Magier am Vorplatz des Klosters hat dich gesehen und ist dir entgegengekommen und hat dich anschließend in den Innenhof des Klosters geschleift. Danach bist du zusammengebrochen, du hattest eine Menge Blut verloren. Ich habe deine Wunden so gut es ging geheilt und dich einbalsamiert. Als ich damit fertig war, haben einige Novizen und ich dich hierher getragen. Du schliefst ganze 2 Tage!" Sebastian konnte e kaum glauben, aber umso mehr der Magier erzählte, umso mehr fiel ihm wieder ein was passiert war. Sebastian bedankte sich bei seinem Retter und fragte wie er es wieder gut machen könne. Der Magier, etwas überrascht, sagte: "Du brauchst nichts wieder gut zu machen, ich habe es gern getan!", "Wie heißt du eigenthlich?", wollte Sebastian noch wissen. "Ich heiße Vaturas, ich bin hier der Lehrer für Heilkunde, ist dir nun eingefallen, was dir passiert ist?", fragte Vaturas neugierig. Sebastian nickte und fing an zu erzählen, was ihm zugestossen war. Der Magier nickte immer wieder verständnissvoll. Am Ende als der Magier gehen wollte, sagte Sebastian, das er ihn mal hin und wieder besuchen werde und von ihm lernen wolle. Der Magier nickte und hatte ein lächeln im Gesicht. Er schloss die Tür leise hinter sich zu. Sebastian tat es richtig gut, sich mit jemand zu unterhalten, da sein Freund Neo ja nicht da war und er alleine war. Er schloss die Augen und schlief kurz darauf wieder mit warmen Gedanken ein.

Sebastian wurde durch das pochen an seiner Zimmertür geweckt, er sagte: "Immer nur herein!" Gleich darauf öffnete sich die Tür und ein Novize kam herein. "Ich bringe euch das Mittag", er stellte es auf den kleinen Tisch, der neben Sebastians Bett stand, wünschte Guten Appetit und verschwand wieder durch die Tür. Sebastian nahm sich das Essen auf sein Bett und begann sogleich zu essen. Er hatte einen tierischen Hunger und somit verschlang er sein wohl duftendes Essen.
Er wunderte sich über seinen Zustand, Sebastian hatte keine Schmerzen mehr. Als er fertig mit essen war stellte er es zur Seite, nahm noch einen großen Schluck von seinem Getränk und stand anschließend auf. Sebastian lief ein wenig durch sein Zimmer - ihm tat nix mehr weh. "Endlich kann ich mich wieder richtig bewegen und somit das Zimmer verlassen!", dachte er sich.
Er zog sich seine Anwärterrobe an und verließ seinen Schlafraum. Er ging den langen Gang entlang und stand nach kurzer Zeit im Innenhof des Klosters.
Es war ein sonniger Tag, die Vögel zwicherten fröhlich und jeder ging seinen Aufgaben nach. Sebastian atmete tief ein, er hatte ein starkes Gefühl der Freiheit dadurch bekommen. Er ging zu einem der hohen Magier, die immer auf dem Hof wache hielten und fragte diesen, ob die Gruppe, die die Banditen jagen wollten, schon wieder da seien. Der Magier gab nur ein knappes "Nein!" von sich und wandte sich ab. Sebastian dachte nach: "Müssten sich nicht schon längst wieder da sein", er machte sich etwas sorgen.
Um seine Sorgen zu vertreiben, beschloss er, sich als tätig zu erwiesen und nahm eine Hacke und half einigen anderen Anwärtern und Novizen bei der Feldarbeit. Diese sahen eine neue Hilfe als Willkommen und begrüßten Sebastian fröhlich. Zusammen gruben sie nun das Feld um, damit der Boden wieder lockerer werden würde.

Als Sebastian schon eine ganze Zeit gearbeitet hatte, setzte er sich hin um sich ein wenig auszuruhen. Die Feldarbeit ging schwerer als er gedacht hätte. Sebastian saß im Schatten der Klostermauer und trank dabei Wasser, was er zuvor in seine Flasche gefüllt hatte. Er schaute den anderen zu bis er auf einmal zwei hohe Magier und einen Anwärter in den Innenhof kommen sah. Als er etwas genauer hinschaute, erkannte er den Anwärter – es war sein Freund Neo. Sofort setzte sich Sebastian ein lächeln in seinem Gesicht auf. Neo sah aber anscheinend Sebastian nicht. Er unterhielt sich mit den Magiern und die drei gingen darauf in den Speisesaal. Sebastian wollte unbedingt mit seinen Freund reden und beschloss ihm hinterher zu gehen. Als er im Speisesaal angelangt war, sah er Neo an einem Tisch mit weiteren Gesellen des Klosters. Sebastian überlegte sich, ob er sich einfach dazu setzen solle.

Sebastian entschloss sich, sich mit hinzusetzen. Er lief schnurstracks auf den Tisch zu. Neo schaute sich gerade um, als er Sebastian erblickte. Beide begrüßten sich freundlich. Sebastian pochte auf den Tisch, um den anderen, die ebenfalls am Tisch saßen, "Hallo" zu sagen. Neo saß schon wieder und Sebastian tat dies jetzt ebenfalls. Er schaute in die Gesichter der anderen, um zu sehen, ob er noch jemanden kannte, aber Fehlanzeige.

Als Sebastian die Runde durch hatte, wandte er sich seinem Freund Neo zu. Beide unterhielten sich über die hervorkommnisse der letzten Tage. Als die beiden fertig mit dem erzählen waren, drehte sich Neo zu einen der Magier um, "Sie scheinen sich gut zu kennen, vielleicht ist es ja dieser Dark Cycle, von dem Neo vorhin geredet hat", dachte sich Sebastian.
Neo stellte diesen Magier ein paar Fragen - die Stimmung brach ab und alle, die an dem Tisch saßen wandten sich abwechelnd Neo und den Magier zu. Dieser schaute etwas verschmitzt aus der Wäsche, antwortete aber schließlich.
Das frohe Gespräch ging nun wieder munter weiter und Sebastian unterhielt sich nun auch mit anderen Novizen, die ebenfalls von dem Abenteuer erzählten, nur halt aus ihrer Sicht.

Als Sebastian dann eine Weile an dem Tisch saß, packte ihn die lange Weile. Er verabschiedete sich von allen und ging dann schurstraks auf sein Zimmer.
Dort angekommen legte er sich auf sein Bett und las ein Buch, was von einem Abenteurer handelte. Es verging eine ganze Weile als er ein schrei gehört hatte. "Es klang wie Versammlung", dachte sich Sebastian, "Jetzt, um diese Uhrzeit?" Er beschloss, sich das mal anzuschauen. Er gign vor die Tür und sah ...... nichts. Alles war leer. Sebastian ging weiter, als er im Innenhof ankam, sah er die ganzen Magier, Novizen und Anwärter des Klosters vor der Kirche stehen. Sebastian rannte hin, doch bevor er fragen konnte was los sei, gingen sie allesamt in die Kirche hinein.

Die Kirche war voller Magier, Novizen und Anwärtern. Jede Minute kamen noch mehr dazu. Es herrschte ein wenig gedränel, jeder wollte etwas sehen und hören. "Um was es wohl geht", fragte sich Sebastian. Doch bevor er sich die Antwort ausmalen konnte, erhob Pyrokar das Wort. Er stand ganz vorn, auf einem Podest, so das ihn alle recht gut sehen konnten. Sebastian suchte noch schnell mit seinen Augen seinen Freund Neo, aber vergebens, er fand ihn nicht und so wandte er sich wieder Pyrokar zu. Dieser fing nun auch an zu reden. Es herschte mit einem male ein Schweigen in der ganzen Kirche. Er hatte eine kräftige Stimme, sie hallte regelrecht in der Kirche nieder:
"Seit langem wissen wir von der Existenz eines Katakombennetzwerkes unterhalb unseres Klosters. Doch wir wissen nicht, wie groß es ist, wo es hin führt und was es dort unten gibt. Der Hohe Rat hat beschlossen, dass diesem Zustand ein Ende bereitet werden muss."
Er schwieg kurz, die Anwesenden konnten sich wahrscheinlich ohnehin denken, wie es weiterging.
"Wer von euch, die ihr hier versammelt seid, wäre bereit eine derartige Mission durchzuführen?"
Sebastian überlegte eine ganze Weile. "Sollte ich dort wirklich mit runter gehen? Ob es dort Monster gibt - nein bestimmt nicht. Ein kleines Abenteuer wird mir bestimmt nicht schaden", dachte er sich. Er beschloss es, es zu wagen und rief mit lauter Stimme: "Ich! Ich werde mit in dieses Gewölbe gehen!", es war wie ein Auslöser. Auf einmal schrieen auch noch weitere, das sie mitgehen würden. Die Kirche wurde nun wieder lauter, durch die vielen Gespräche, die geführt wurden.

Der erste Schritt sollte sein, das ein Erkundungsteam in die Katakompen ging. Sebastian suchte immer noch welche, mit dem er ein Team bilden konnte. Neo hatte er auch noch nicht gefunden und so beschloss er, erst einmal in der Kirche zu warten. Das Erkundungsteam ist in der Zwischenzeit schon hinunter gegangen. Sebastian betete für sie, damit ihnen nichts zustoßen würde. Sebastian wartete nun schon eine ganze Weile, als er beschloss, lieber vor der Kirche zu warten, da es in der Kirche immer voller wurde.
Als er sich endlich durch die Menschenmassen gedrängelt hatte, war er an der frischen luft. „Das tut gut!“, dachte er sich. Er blickte gen Himmel, zur Sonne. Sie schien Sebastian schön warm ins Gesicht. Als er sich der Sonne abwandt, entdeckte Sebastian einen Waffenstand, in der Nähe der Eingangstür. Dieser Stand war nicht besucht, der Händler wartete verzweifelt auf Kundschaft, aber die Magier und Novizen hatten schon genug mit dem bevorstehenden Abenteuer zutun. Sebastian ging auf den Stand zu und grüßte den Händler mit einem lächeln im Gesicht. Dieser erwiderte das lächeln, und fragte: „Was, oh Magier, kann ich für dich tun?“, Sebastian grinste verlegen und sagte: „Nein, ich bin kein Magier, ich bin ein Anwärter.“ In diesem Moment fiel Sebastian ein Stab ins Auge. Er hang an der Rückwand des Standes. „Dürfte ich mir den Stab näher ansehen?“, fragte er den Händler, dieser nickte und übergab den Stab. „Ein Zweihänder“, dachte sich Sebastian. Als könne der Händler die Gedanken lesen fügte er hinzu: „Dies ist ein ganz besonderer Kampfstab, er wurde schon von mächtigen Magiern geführt. Das besondere, man kann ihn in der Mitte auseinandernehmen, sodass man zwei kleinere hat.“, „Praktisch“, sagte Sebastian konzentriert. Er fühlte etwas übermächtiges in diesem Stab, „Wie viel würde er kosten?“, „Interessiert? Ihr seid mir Sympathisch! Für euch würde er 200 Goldstücke kosten.“ Sebastian war sich sicher, diesen Stab brauchte er. Der Händler fügte noch hinzu: „Dieser Stab, so wurde mir gesagt, ist aus einem ganz besonderem Material entstanden.“, „Gut, ich nehme ihn!“, sagte Sebastian und überreichte dem Händler sein Geld. „Vielen Dank und auf Wiedersehen.“, sagte der Händler freundlich. Sebastian nickte und ging davon.

Er stand nun wieder vor der Kirche. Sebastian begutachtete seinen neu gekauften Kampfstab und schwang in ein wenig künstlerisch hin und her. Als er eine Weile trainiert hatte, ging er auf sein Zimmer um sich für das Abenteuer fertig zu machen. Er packte etwas Essen und Trinken, drei Fackeln, Kreide, Seile und mehrere Heilkräuter mit ein. Als er den Beutel auf seinen Rücken verstaute, verließ er sein Zimmer und ging wieder zur Kirsche. Sebastian fühlte sich nun bereit, ebenfalls mit hinunter zu gehen.
Er stand nun vor der Kirche. Zwei Novizen kamen auf ihn zu und fragten, ob er auch mit runtergeht. Sebastian bejahte dies und so kamen die drei ins Gespräch. Wie sich herausstellte hieß der ein Jarrez und der andere Angar. Die drei beschlossen zusammen hinunter zu gehen, was sie auch gleich taten. Die beiden Novizen holten noch ihre Ausrüstung und schon standen sie vor dem Eingang zu den Gewölben.
Die drei schauten sich noch einmal an und gingen dann hintereinander die Treppen hinunter. Sebastian ging zuerst, er zündete eine seiner Fackeln an. Es war sehr dunkel und die Luft war schwül. Er hatte die ersten paar Minuten etwas Probleme zu atmen. Sebastian befestigte das Seil, was er sich eingepackt hatte, gleich am Anfang. „Damit wir hier auch wieder herausfinden.“, sagte er und lächelte ein wenig dabei. Sie gingen nun schon eine ganze Weile. Es wurde immer frischer. Auf einmal stolperte Sebastian über etwas. Er hielt die Fackel hin und sah mehrere tote Ratten. „Die anderen müssen hier also auch vorbeigekommen sein!“, schlussfolgerte er. Alle drei gingen nun weiter ins ungewisse.

Sebastian ging wieder zuerst gefolgt von Angar und Jarrez, in der einen Hand hielt er seine Fackel und in der anderen das Seil. „Wir sind jetzt schon fast zwei Stunden hier unten!“, sagte Angar. „Ja, und alles sieht hier verdammt gleich aus!“, fügte Jarrez mit ein wenig Zweifel in der Stimme. „Keine Sorge“, beruhigte ihn Sebastian, „Das Seil wird uns hier schon wieder heil rausbringen.“ Er wollte gerade fortfahren, als er ein merkwürdiges Klappern hörte. „Habt ihr das auch gehört?“, fragte er die anderen beiden etwas unruhig. „Was gehört?“, antworteten die beiden wie aus einem Mund. „Ich werde es mir wohl bloß eingebildet haben.“, beruhigte er sich selber. Doch in diesem Moment hörte er dieses merkwürdige Klappern wieder. Abruppt blieb Sebastian stehen, er legte das Seil hin und zog seinen Stab. Er hielt die Fackel in den Schatten, aber er erkannte nichts, bis zu diesem Zeitpunkt. Denn auf einmal schoss ein Skelett mit erhobener Waffe aus Sebastian zu. Dieser schmiss sich auf den Boden und konnte somit der Kreatur ausweichen. Doch im selben Moment hörte er einen Entsetzlichen Schrei, „Es was Jarrez!“, schoss es Sebastian durch den Kopf, er drehte sich um. Er sah nichts, er hatte die Fackel aus der Hand fallen lassen. Sebastian nahm sie wieder auf und sah mit entsetzen wie das Skelett mit seinen Schwert auf Jarrez einhackte. „Wo ist Angar?“, da sah er ihn auch, er lag ohnmächtig am Boden. Sebastian blieb keine Zeit für Überlegungen. Er rannte mit seinen Stab auf das Skelett zu und rempelte es von Jarrez herunter. Er lag nun auf dem Skelett. Sebastian rappelte sich auf und wollte gleich wieder mit seiner Waffe zuschlagen. Aber er hat es nicht getroffen, das Skelett war ziemlich schnell. Sebastian merkte, wie es hinter ihm stand, er drehte sich um und sah, wie das Skelett ausholte. Sebastian sah seinen Tod vor Augen, Bilder gingen in seinem Kopf herum. Die Sekunden schienen sich in Stunden verwandelt zu haben. Ein Schrei, erlöste Sebastian aus seinen Gedanken. Ehe er mitbekam, was geschah, hatte Angar das Skelett mit einem Slam in Stücke zerrissen. Überall lagen die Knochen des Skelettes herum. Sebastian rannte zu Jarrez, aber er kam zu spät, Jarrez lag im sterben. Er hatte viel Blut verloren – zuviel. Er sagte noch mit letzter Kraft: „Scheiße, ist wohl nicht ganz so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt habe. Innos wird mich behutsam aufnehmen, mach dir keine Sorgen!“ Er sackte in Sebastian Armen zusammen, dieser schloss die Augen von Jarrez. Angar tat seine Hand auf die Schulter von Sebastian: „Komm lass uns gehen! Wir können nichts mehr für ihn tun. Innos selbst, wird sich ihm nun annehmen.“ Sebastian stand auf, er war sehr erschüttert. Beide beteten noch für ihn und legten ihn ordnungsgemäß hin.
Beide sammelten ihre Gegenstände auf, das Seil und die Fackel und liefen mit düstern Mienen weiter. Beide schwiegen vor sich hin, bis Sebastian etwas sagte: „Ich habe mich noch gar nicht bei dir Bedankt – Du hast mir das Leben gerettet!“, „Keine Ursache!“, gab Angar wieder und so liefen sie weiter.
Ein paar Minuten später kamen sie an einem großen Loch vorbei. „Was ist den hier passiert?“, fragte Sebastian. Er leuchtete hinein. „Ich höre Stimmen, menschliche Stimmen!“, sagte er zu Angar erfreut, „Es kommt aber nicht von hier, es kommt von dem Gang da hinten!“ Beide liefen den Gang weiter und trafen schließlich auf fünf Ordensbrüder. Sie schienen etwas überrascht, die zwei zu sehen. Sebastian übernahm das Wort: „Hallo, ich bin Sebastian und das hier neben mir ist Angar. Ihr seid wohl auch scharf auf ein Abenteuer? Wie heißt ihr? Wir haben leider einen Novizen verloren, vorhin hat uns ein Skelett angegriffen. Wo ist eigentlich der Haupttrupp?“
20.06.2003, 13:52 #3
sphero
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Sebastian freute sich über das zufällige treffen. "Es ist besser in der Gruppe, als hier völlig alleine rumzuirren!", dachte er sich. Alle sieben Mann liefen nun weiter um sich den Haupttrupp anzuschließen. Während des Laufens erzählten sie die Ordensbrüder von ihren bisherigen Abenteuern, die sie hier schon erlebt hatten. Sebastian seien Kinnlade lief runter als er von Leto zuhören bekam, das sie sich fast wieder am Anfang befanden.
Auf einmal blieb Sebastian stehen, das Seil war ausgegangen, er befestigte es an der Stelle wo sie jetzt waren und lief fortan mit Kreide rum und machte aller ein paar Meter einen Strich an die Wand. Es vergingen noch einige Stunden als sie schließlich die anderen eingeholt hatten.

Die ganzen Brüder gingen nun weiter durch die Katakomben. Die Gänge wurden mit jedem Meter unheimlicher. Die Wände waren durch die Nässe, glitschig geworden. Es wurde immer kälter. Auron, Leto und Sebastian beschlossen erst einmal Rast zu machen. Sie setzten sich so gut es ging gemütlich hin. Sebastian hockte sich hin und holte etwas zu Essen und Trinken aus seinem Rucksack, danach legte er den Rucksack auf den Boden und setzte sich darauf, Da der Boden sehr kalt war. Als die drei gemütlich aßen, unterhielten sie sich darüber was sie schon so für Sachen in ihrem Leben angestellt hatten.
Leto erzählte gerade aus seiner Kindheit als ihn Sebastian unterbrach: „Pscht, ich habe was gehört!“, er hatte den Zeigefinger vor dem Mund genommen. Ein ganz leises „Hiillffeee!“, ertönte aus dem Gang aus dem sie gekommen waren. „Habt ihr das auch gehört?“, fragte Sebastian die anderen zwei. Diese nickten, und Auron fügte hinzu: „Wir müssen zurück und demjenigen helfen!“ Die zwei anderen gaben ihr Einverständnis und so packten sie schnell ihre Sachen zusammen. Sie rannten nun wieder zurück. Während des Rennens sagte Sebastian noch: „Es kann aber sein, das der Mann von dem der Schrei kam, noch sehr weit weg ist. Das Echo hat uns den Schrei mitgeteilt!“ Sebastian rannte zuerst, da er die Fackel in der Hand hielt.

Sie kamen den Schreien immer näher. Sie rannten schnell sie nur konnten, Sebastian hatte keine Lust, wieder einer seiner Brüder zu verlieren. Er schwebte in Gedanken bei Jarrez, der leider einem Skelettmensch zum opfer gefallen wurde. In jenem Augenblick wurde Sebastian aus seinen Erinnerungen gerissen, er schaute sich um. Aus der Dunkelheit kam ein Novize angerannt. Er schrie: „Helft mir, oh bitte Helft mir doch! Mich verfolgen Riesenspinnen!“ Auron, Leto und Sebastian zogen ihre Waffen und schauten angestrengt in die Dunkelheit. Der Novize hatte sich hinter den dreien Versteckt und erzählte Währendessen, was ihm zugestoßen war. Die anderen drei blickten dabei immer noch in die Dunkelheit, aber nichts, kein Geräusch war zu vernehmen und es blieb dunkel. Sie steckten nun ihre Waffen wieder weg, da sie dachten das die Gefahr gebannt währe. Auron beruhigte den Novizen und so beschlossen sie nun, alle vier, wieder zurück zu gehen.
Auf einmal stöhnte Sebastian auf: „Argh, weiß jemand, von wo wir gekommen sind? Ich habe vergessen, mit der Kreide Makierungen zu machen!“ Die anderen schauten verduzt, keiner wusste genau von wo sie gekommen waren. „Ich glaube von hier“, sagte Auron schließlich und zeigte mit dem Finger in einen der Gänge. „Gut, wenn du dir sicher bist, gehen wir hier lang!“ Alle vier liefen nun los und mit Zweifel ob dies der richtige Weg war.
Sie liefen nicht sehr lange, als sie Stimmen hörten. „Ist das der Haupttrupp?“, fragte Sebastian stutzig und hörte weiter auf die Stimmen. Die Antwort sahen sie gleich darauf. Es war ein anderer Trupp. Sebastian kannte keinen davon, aber alle waren Ordensbrüder. Sie stellten sich untereinander vor und gingen nun weiter. „Sind wir doch den falschen Weg gelaufen!“, dachte sich Sebastian beim laufen. Etwas störte ihn, er wusste aber nicht was. Einige Minuten vergingen bis er es schließlich herausfand. Sein Kampfstab war verschwunden, „Er muss mir beim rennen weggeflogen sein!“, dachte er sich. Er brauchte diesen Stock – Es was ein Kunstwerk. Sebastian beschloss zurück zugehen und ihn zu suchen. Die anderen schauten etwas komisch, als er sich erst einmal verabschiedete. Er ging nun mit erhobener Fackel zurück und schaute immer wieder auf den Boden.
Zum Glück hatte er diesmal die Wände mit Kreide makiert, so wusste er, von wo er kam. „Man ist das hier Unheimlich, so ganz alleine!“, sprach er mit sich selbst. Nach einer Stunde des Suchens, fand er sein Geliebtes Stück wieder. „Hab ich ein Glück!“, dachte sich Sebastian, „So jetzt aber nichts wie weg zu Auron und Leto“ Doch auf einmal blieb er stehen, ein komisches leuchten drang aus einer der anderen Gänge. Er leuchtete mit der Fackel hinein, konnte aber nichts erkennen, Sebastian ging tiefer in den Gang. Das merkwürdige Licht war sehr weit weg, so vermutete zumindest Sebastian. Er war wie gefesselt von dem schönen Licht, was aussah, wie ein Punkt. Umso näher er dem Licht kam ,umso mehr Punkte wurden es. Es war nun nur noch wenige Meter entfernt, als Sebastian ruckartig zurückwich. „Die Lichter Bewegen sich!“, sagte er leise vor sich hin. Erst jetzt bekam er die Ausmaße seiner Neugier zu spüren, des so wundervolle Licht was in Wirklichkeit ein Teil von einer Riesenspinne. Sebastian zog sofort ein Schauer über den Rücken, er haste Spinnen. Mutig zog er seinen Dolch, er hielt ihn in der rechten Hand, in der linken immer noch die Fackel. Die Spinne bemerkte nun auch Sebastian und kam auf ihn zu. Sie wurde immer schneller. Die letzten zwei Meter, die sie auf Sebastian Abstand hatte, setzte sie zum Sprung an. Sebastian musste handeln, er sah wie die Spinne auf ihn zu schoss. Er sah nur eine Möglichkeit: Er warf sich hin, die Spinne war nun über ihn, mit so einem Manöver hatte sie nicht gerechnet. Sebastian sah seine Chance, er rammelte seinen Dolch in den Darüber fliegende Spinne. Diese sackte im Flug zusammen und landete einen Meter weiter auf dem Boden. Sie probiert wieder aufzustehen, als Sebastian noch seine Fackel hinterher warf. Die Spinne hatte Feuer gefangen und verendete nun.
„Puh! Das war knapp!“ , sage er zu sich. Der Anwärter hob die Fackel auf und wollte wieder zurücklaufen, als er schon wieder eine Stimme hörte, aber diesmal war es eine Vertraute. Er ging den Gang weiter, aus dem der Schrei kam und kam in einen großen Raum. Die Fackel reichte nicht aus um ihn auszuleuchten, so groß war er. Als er auf den Boden sah, stellte er mit erschrecken fest, das er nur auf einem schmalen Pfad stand. Auf einmal ertönte wieder der Schrei, es kam auch aus diesem Raum. Sebastian ging nun vorsichtig weiter und traf auf seinen Freund Neo.

Als Sebastian näher kam, bemerkte er, das sich Neo in einer Felsspalte eingeklemmt hatte. Sebastian wollte ihm gerade helfen, als sich das Problem von Neos Richtung aus gelöst hatte, denn er konnte sich selbst befreien.
Neo kam schwer humpelnd auf Sebastian zu. Er verband sich schnell das Bein. In diesem Augenblick sah Sebastian wieder eines dieser Lichter, nur war es dreifach so groß. „Heilige Scheiße!“, platzte es aus Sebastian heraus. „Das Vieh kommt immer näher!“, „Das muss wohl die Mutterspinne sein!“, entgegnete Neo ihm. Die beiden standen nun wie angewurzelt da. „Was sollen wir tun?“, fragte Sebastian Neo. Dieser schwieg erst und sagte schließlich: „Von der anderen Seite kommt Rhobar, lass uns erst mal zu ihm gelangen!“. Sebastian nickte und beide rannten so schnell sie konnten zur anderen Seite des Raumes, aber sie wurden verhindert.

Die Mutterspinne war nun auf den Pfad gelangt, sie wirbelte mit ihren armen herum. Sie kamen nicht vorbei. Rhobar hielt die Spinne mit seinem Kampfstab in Schacht, aber gegen so ein Getier hatte er einfach keine Chance. Auf die Feuerpfeile der anderen wurden von der Spinne mit Leichtigkeit absorbiert. Das einzige was wirklich half, waren die Eiszauber. So froren sie die Beine der Spinne ein, aber dieser Zustand hielt nicht lange an. Die Spinne was so stark, das das Eis nach wenigen Sekunden zerbrach. Rhobar versuchte sein Bestmöglichtest, er wisch der Spinne aus, indem er Seitensprünge machte oder sich wegrollte. „Ganz schön flink, der Kerl!“, dachte sich Sebastian, der mit Neo am Rand des Pfades stand. Neo konnte sich nur schwer bewegen, da er sein Bein verletzt hatte. „Wie er mit seinem Kampfstab umgeht.“, dachte sich Sebastian weiter, „Eines Tages werde ich dies auch beherrschen!“
Da sah er, wie Rhobar durch einen Attacke der Spinne stürzte. Diese hatte ihm in die Schulter getroffen. Die Mutterspinne wollte gerade zum tödlichen Schlag ausholen, als einer der Hohen Novizen, dieses Beine der Spinne einfroren. „Das wird nicht lange halten!“, schrie Sebastian. Er nahm den größten Stein den er fand und schmiss ihn auf die Spinne – keine Reaktion – er nahm einen weiteren, diesmal bemerkte ihn die Mutterspinne und drehte sich zu Sebastian um.
"Macht weiter so, ihr bricht bald der Boden weg!“, schrie Neo aus vollen Leibe. Jetzt sah es Sebastian auch, es bildeten sich auf dem Pfad immer mehr Risse. Die Spinne war so schwer, das sie der Weg nicht tragen konnte.
Sebastian rannte mit gebührendem Abstand vor der Spinne hin und her um sie von Rhobar abzulenken. Sebastian sah, wie er nun wieder aufstand und von der Spinne weglief. In dem Raum war es durch die ganzen Zaubersprüche, die die anderen hohen Novizen gebrauchten ziemlich laut. Er war hellerleuchtet durch die Feuerpfeile – Es sah wunderschön aus – die Spiele von Licht und Schatten.
Nun war es soweit, die Spinne sackte immer mehr und mehr ein. „Er wird bald wegbrechen.“, dachte sich Sebastian. Die Mutterspinne schien dies nun auch mitzubekommen, aber sie kam nicht so schnell weg. Der Pfad zerberste mit einem male und die Spinne flog mit den ganzen Fels- und Steinstücken in die unendlichen Tiefen dieses Raumes. Ihren schrillen Schrei konnte man noch Sekunden später noch hören.
Rhobar kam nun über den Restpfad, der noch bestand. Neo schien ihn schon gut zu kennen, sie grüßten sich. Nun drehte er sich zu Sebastian um und sprach: „Innos zum Gruß, mein Name ist Rhobar, hoher Novize des Klosters und wer bist du?“, „Innos zum Gruß“, wiedergab Sebastian, „Ich habe schon von die gehört, keine Angst, nur gutes!“, er lächelte, „Ich bin Sebastian und noch ein Anwärter hier im Kloster.“
Alle liefen ein Stück in Richtung Ausgang des Raumes, indem sie sich befanden. „Wollen wir nun zur Hauptgruppe vorstoßen?“, fragte Sebastian.

Man konnte den Ordensbrüdern die Erleichterung ansehen. Alle waren froh, die Mutterspinne überlebt zu haben.
Sie unterhielten sich ein wenig über ihre Vergangenheit – sofort musste Sebastian an seine Eltern denken, die mit Mut und Tapferkeit der Armee auf dem Festland bestanden. Sein Kopf senkte sich und er viel in Traurigkeit. Die anderen munterten ihn auf und so wurde er bald wieder etwas fröhlicher.
Sie gingen den Gang entlang, indem Sebastian auch hinzu gekommen war. Zum Glück hatte er die Markierungen an der Wand nicht vergessen. So konnten sie sich wenigstens nicht verlaufen.
Sebastian fiel das Atmen schwerer, es war eine trocken, kühle Luft in diesem Abschnitt der Katakomben. Er wühlte in seinem Rucksack und holte schließlich eine Flasche Wasser heraus. Er trank ein paar Schlucke. „Ah, tut das gut!“, sagte er vor sich hin. „Wollte ihr auch was?“, fragte er nun die anderen. Diese nickten und tranken nun auch einige Schlücke.
Sie liefen zirka noch 2 Stunden durch die düsteren Gänge, bis sie schließlich die Hauptgruppe fanden. Es kamen auch noch andere hinzu, aus anderen Gängen. Sebastian fragte sich, ob es nun eigentlich Tag oder Nacht sei. Sein Gefühl hatte ihn in der Beziehung verlassen.

Nun meldete sich der Anführer der Hauptgruppe zu Wort – Marduk. Er war einer der ältesten und weißesten Magier die es im Kloster gab. Jeder hatte Respekt vor ihm, so auch Sebastian, obwohl er ihn nicht persönlich kannte. Aber immer wenn er in der Nähe von dem Magier stand, spürte er eine starke Aura, die er nur bei ihm füllte.
„Kann es nun losgehen?“, fragte er mit tiefer Stimme in die Gruppe hinein. Es war keine direkte Frage, es war ein Befehl. Man sah, wie er sich eine Lichtkugel über den Kopf setzte und voran schritt. Leises Geflüster begann, als sich die Truppe in Bewegung setzte.
Marduk führte die Gruppe noch tiefer in die Katakomben hinein. Sie gingen eine wendelförmige Treppe hinunter. Der Gang war schmal, so das nur 2 sehr dünne Ordensbrüder nebeneinander gehen konnten, die Luft fühlte sich immer stickiger an. Sebastian zog seine Wasserflasche aus dem Rucksack und feuchtete erst einmal seine getrocknete Kehle an.
Der Trupp blieb plötzlich mitten in der verwirrenden Wendeltreppe stehen. „Was ist da vorn los?“, stellte sich Sebastian für sich selbst die Frage. Er befand sich mit Neo, seinem Freund, im hinteren Teil der Gruppe und konnte daher schlecht sehen, was am Anfang der Gruppe geschah. Die Ordensbrüder fingen sich nun wieder an zu bewegen, „Es scheint weiter zu gehen.“, dachte sich der Anwärter. Er kam an Wandzeichen und Schriften vorbei, „Das war also der Grund.“, dachte er sich weiter. Der Gang machte nun eine scharfe Kehre und der Trupp blieb wieder stehen. Diesmal konnte es aber Sebastian erkennen, was der Grund des stehen Bleibens zu bedeuten hatte. Die Gruppe stand vor einer großen Holztür.
Es Knarrte, Marduk hatte die Klinke herunter gedrückt. Die Anwärter, Novizen und Magier befanden sich nun in einer großen Halle. Aber sie sah nicht sonderlich anders aus, wie die anderen Räume, die Sebastian bis zu seinem jetzigen Abenteuer in den Katakomben bestaunen durfte. In der Mitte des Raumes stand, einsam, ein alter Buchständer. Marduk ging mit dem Gefolge im Rücken, auf diesen zu. Alle versammelten sich um Marduk und dem Buchständer. Dieser las laut vor, jeder einzelne hörte gebannt zu, es herrschte in der Gruppe eine rege Stille. Nur hier und da, vernahm man ein husten, das durch die trockene Luft ausgelöst wurde.
Marduk begann zu lesen: „Tag der Befreiung oder: eine Prophezeiung“, las er den Titel. „Von D. Amon. Es war eines Tages, dass ein Dämon auf Erden wütete, dessen Kraft so unbändig war, dass es kein Gegengewicht zu geben schien...“ Einige Stunden später, Marduk war auf der letzten Seite angelangt: „...und so kam es, dass der Dämon verbannt wurde unter die Erde, die einst seine Geburtsstätte gewesen war. So tief, dass keiner ihn je finden sollte. Der ehrwürdige Diener Innos errichtete an seinem Ort eine Gedenkstätte Innos, und kein Mensch sollte je wieder die Katakomben betreten, die von ihm, dem Wächter, geschützt werden.
Doch es wurde auch gesagt, dass die Erde ihn im achthundertachtundachtzigsten Jahr seiner Gefangenschaft wieder ausspeien würde, und er aus Wut über seine Gefangenschaft und in seinem unbändigen Hass auf Innos und seine Anhänger alles zerstören würde, was diesem unserem Herrn geweiht sei.“
Die letzten Worte kamen von Marduk nur stockend herüber, auch Sebastian verstand schnell, was diese Zeilen bedeuteten. Auch bei den anderen breitete sich Nervosität aus und das Tuscheln und flüstern begann wieder. Einige schauten Marduk fragend an, aber auch dieser schien ein wenig nervös. „Wir werden weiter hinunter gehen, wir wollen doch wissen, was es mit diesem Dämonen auf sich hat!“, sprach er nun. Ohne einen Kommentar abzuwarten ging er weiter. Sebastian verstand nicht ganz, Marduk wusste von der Gefahr dieser Katakomben, und lief trotzdem ohne Sorgen weiter? Was ist wenn dieser Dämon ausbricht und alle die hier unten waren und sich oben am Tageslicht ergötzten tötete? Sebastian wurde immer nervöser, er stellte seiner Fragerei ein und folgte dem Trupp. Diesmal sortierte er sich aber ein ganzes Stück weiter vorne ein, damit er schön alles sah, was passierte. Sie durchquerten den Raum und befanden sich nun wieder in einem der engen Gänge, die es hier in den Katakomben zu Haufe gab. Die Gruppe ging eine ganze Weile weiter bergab, bis alle in einem weiteren Raum befanden. Aber diesmal war überhaupt nichts vorzufinden.
Es herrschte wieder so eine tödliche Stille, die Sebastian überhaupt nicht leiden konnte. Marduk stand da und machte eine ruckartige Bewegung, er drehte sich um. Sebastian sah entsetzt zu ihm, sein weißes aus den Augen verschwunden und ein Schwarz was an diese Stelle getreten. Die anderen bemerkten dies ebenfalls und erschraken genau so. Marduk begann mit einer donnernden Stimme an zu sprechen: „Ihr habt mich gefunden... sagt mir was euer Begehr ist...und sterrrrbt...“ Er schrie auf – Panik breitete sich unter den Ordensbrüdern aus. Alle sprachen wild durcheinander.
Marduk sackte zusammen, jeder schaute entsetzt drein. Keiner wusste was er machen sollte, alle starrten auf Murduk. Er setzte sich auf, er atmete schwer. Ein kleines Erleichtern konnte man den Ansässigen abgewinnen. Doch dies legte sich gleich wieder als Marduk dies schrie: „Gebt... Acht... er ist zu stark... der Wächter...!“ Etwas schien sich hinter dem Körper des Magiers aus dem Schatten zu schieben, Sebastian konnte nicht erkennen was es war oder was es sei. Die Gruppe wich wie auf Befehl zurück, es war Unheimlich. Eisige Kälte drang um Sebastian seinen Körper, er schien nicht der einzige zu sein, dem es so erging. Sie verbreitete sich im ganzen Raum. Der Anwärter füllte sich auf einmal so komisch, als würde etwas von ihm Besitz erlangen. Er bekam Panik, hielt sie aber noch unter Kontrolle, er konnte nicht fassen was hier geschah.
Alle starten noch auf das unbekannte etwas, in der Zwischenzeit hatte sich Marduk aufgerichtet und stolperte auf die Gruppe hinzu. Mit letzter Kraft schrie er: „Macht das ihr hier rauskommt – sofort!“ „Was ist hier nur los?“, stellte sich Sebastian verzweifelt die Frage – Panik und Angst hatte jeden einzelnen gepackt. Alle hetzten den schmalen Gang entlang, jeder wollte der erste sein. Sebastian der sich mit ganz vorne einsortiert hatte, war nun einer der letzten. Es herrschte ein Gedrängel. Sebastian schaute verzweifelt nach hinten, Die Gestalt nahm immer mehr Gestalt an, war aber noch zu verschwommen um etwas erkennen zu können. Er fiel hin, durch das nach hinten geschaue hatte er einen kleinen Stein nicht bemerkt. Einer rannte über ihn, Sebastian schrie auf. Zum Glück hatte er sich dabei nicht weiter verletzt, sein Rücken schmerzte. Er rappelte sich auf und rannte weiter, er konnte sich es aber nicht verkneifen noch einmal hinter zu schauen. Aus der Dunkelheit spieen Tentakeln, sie schienen aus puren Schatten zu bestehen. Sebastian blieb stehen, als er Marduk noch immer in dem Raum sah. „Sollte er helfen?“, fragte er sich. Er sah ein, das er gar nicht helfen konnte und rannte weiter, mit einem schwerwiegenden Schlechtem Gewissen. Er setzte sich wieder in Bewegung und sah nach einiger Zeit den vorherigen Raum.

Alle rannten so schnell sie nur konnten. Sebastian stieß so langsam an seine Erschöpfung. Er war aber trotzdem noch schneller als andere. Er war nun in dem großen Raum angelang, wo sich der Buchständer befand. Plötzlich hörte er hinter sich einen aufschreien, Sebastian wollte nicht wissen was passiert war – er konnte es sich denken. Er rannte weiter. Die stickige Luft erschwerte ihm das rennen erheblich. Vor sich sah er verzweifelnde Ordensbrüder, manche halfen sich gegenseitig, indem sie sich bei der Hand nahmen und den so langsameren mit sich zogen. „Wo ist eigentlich Neo?“, dachte sich der Anwärter, „Er wird doch wohl nicht...“, er schüttelte den Kopf und gab noch mehr Tempo vor. Sebastian wollte den Gedanken schnell vergessen. Er sah wieder seine Markierungen an der Wand, die er mit Kreide gezeichnet hatte. Doch der Gruppe rannte in eine andere Richtung, „Scheiß egal, ich folge dem Trupp!“, sagte er zu sich. Sekunden schienen zu Stunden zu werden und Minuten zu Tage, so dachte Sebastian. Seine Beine fühlten sich wie Blei an, aber die Angst zu Sterben, hielt ihn in Bewegung. Er zweifelte an der Gruppe, „Wissen die wirklich wo sie Langlaufen?“
Der junge Anwärter hörte hinter sich, etwas entfernt ein Klappern, „Nein – das darf doch nicht wahr sein!“ Er kannte dieses Geräusch nur zu gut. Das Klappern kam von Skelettkriegern! Durch diese hatte Sebastian einen Ordensbruder verloren, er wird es nie vergessen, wie Jarrez in seinen Armen gestorben war. Es ging nun immer steiler hinauf, fast wäre er wieder auf der Treppe gestolpert, aber er konnte sich noch abfangen. Der Ordensbruder stand kurz vor dem Rande der Verzweiflung, als er ein Seil auf dem Boden sah. Es verlief mit dem Gang, dem Sebastian gerade folgte. „Das ist ja mein Seil, ich bin gleich oben!“, schrie er ermutigt. Ein paar andere hörten dies auch, was sie ebenfalls anspornte.
Und da war es: Das Tageslicht. Sebastian war einer der letzten, die aus den Katakomben kam. Die Innos’ler, wie Sebastian seine Ordenbrüder nannte, standen im Innenhof. Viele hatten ihre Waffen gezogen und schauten alle auf den Ein- und Ausgang der Katakomben.
Sebastian rannte dahinter und ließ sich fallen. Der Schweiß tropfte ihm vom Gesicht, er fühlte sich schwach. „Jetzt kämpfen, das schaff ich nicht!“, hechelte er. „Ich kann nicht mehr!“ Aber keiner nahm ihn für wahr, jeder hatte seine eigenen Probleme. Sebastian schaute sich um. Viele versammelten sich zum Kampf gegen den Dämonen, andere heilten fieberhaft ihre Wunden. Es herrschte immer noch Panik. „Ob wir den Kampf gewinnen? 2, fragte sich der Anwärter. Immer mehr traten zu den Kampfbereiten.
Ein Klappern wurde immer lauter, „Sie kommen!“, schrie Sebastian. Da waren sie auch schon: Der Dämon schwebte unheimlich aus dem Kellergewölbe, gefolgt von einer kleinen Armee von Skelettkriegern. Beide Parteien standen sich nun gegenüber. Sebastian erkannte Mut und Stolz in den Gesichtern seiner Brüder.
Stille – die durchbrochen, von einem Schrei: „Für Innos!“, wurde. Sebastian schaute auf, ein Novize rannte mutig, mit erhobener Waffe auf den Dämon zu. Er starb qualvoll. Der Anwärter drehte sich weg, er konnte es sich nicht mit anschauen. Er beschloss zu beten.
Als er dies Genügens getan hatte stand er auf – Innos hatte ihm Kraft geschenkt. Beide Parteien rannten nun auf sich zu, etliche magische Pfeile zwirbelten durch die Luft. Sebastian nahm seinen Stab und teilte ihn entzwei. Beide Hände voll mit Waffen, rannte mit zum Schlachtfeld.

Das Schlachtfeld weitete sich immer weiter aus, immer mehr ließen ihr Leben in dem Innenhof. Neo war immer noch nicht in Sichtweite. Die hohen Novizen und Magier feuerten im Sekundentakt Feuerpfeile auf die Skelette, Zombies und anderen Untoten Diener Beliars. Aber so bald einer dieser Kreaturen starb, schien ein neuer aus den Katakomben zu kommen. Sie kamen immer näher auf die Fernkämpfer der Innos’ler. Mutige kämpften vorne mit ihren Nahkampfwaffen, Auge um Auge mit den Untoten. Dort wollte auch Sebastian hin, er rannte gerade Wegs hin und sah sogleich wie viele seiner Brüder starben und sich verletzten. Würde es auch der Untergang von Sebastian sein?
Nun befand er sich mitten im Getümmel, ein niederes Skelett rannte mit erhobener Waffe auf ihn zu. Dieser wich der Kreatur aus und sie rannte an ihm vorbei. Sebastian drehte sich schnell um und schlug mit seiner Waffe auf das Skelett zu. Volltreffer, der Diener Beliars zerbröselte.
Die Feuerpfeile schossen an ihm vorbei und trafen einen heran nahenden Zombie der es auf Sebastian abgesehen hatte. Er wich vor Schreck noch etwas zurück und stieß mit dem Rücken an einer anderen Gestalt. Freund oder Feind? Der Anwärter drehte sich um und wollte zuschlagen, als er seinen Freund Angar erkannte. Beide nickte kurz, Angar schrie: „Für Innos!“ Und stürzte sich gerade Wegs in die Massen von Untoten Dienern. Sebastian tat es ihm gleich, er rannte auf einen Zombie zu, sprang und traf ihn mit seinem Fuß am Kopf. Der Untote flog im Bogen auf den Boden, der Ordensbruder wartete gar nicht erst – seine Waffe durchbohrte die eklige Kreatur. Es war Eckelerregend gegen solche Wesen zu kämpfen, aber ihm blieb keine Wahl.
Er kämpfte unerschrocken weiter – Innos gab ihm die Kraft. Sebastian zog sich während der Schlacht mehrere Verletzungen zu, aber das war nichts im Gegensatz zum Tod.
Der junge Anwärter schaute sich gerade um als er einen Novizen auf dem Boden sah, er rannte hin und musste nebenbei einen nur ein Meter großen Untoten Zombie zur Strecke bringen. Er kniete sich zu dem Bruder und erkannte schließlich wer er war – es war Angar! „Nur ein kleiner Kratzer!“, sagte er stöhnend zu Sebastian. Dieser nahm ihn auf die Schultern und schleppte ihn zum Lazarett. Dieses befand sich in mehren Zelten außerhalb des Schlachtfeldes. Der Anwärter übergab einem Heiler Angar. „Du schaffst das schon, halte durch!“, prophezeite ihm Sebastian. Er bekam mit wie sich ein weiterer Trupp bereit machte, „Wo wollt ihr hin?“, fragte sie Sebastian, denn es sah nicht so aus, als wollten sie in die Schlacht eingreifen. „Wir werden einen guten Wächter in den Katakomben aufsuchen, der dieses Spektakel beendet! Unsere Brüder haben da draußen nur eine sehr geringe Überlebenschance!“, sagte ein hoher Magier zu ihm. Der Anwärter verstand, wie wichtig die Gruppe war, er nickte und rannte wieder zur Schlacht hinaus.

Doch er blieb hinter den Reihen der Magier und Novizen stehen, die immer noch ohne Ehrfurcht ihre Magiepfeile auf die Untoden Kreaturen schossen.
Sebastian schaute sich um, es war entsetzend. Überall lagen tote, Verwundete Magier und Novizen herum, besonders die Nahkämpfer, die Auge um Auge mit der Vielzahl an Skeletten und Dämonen kämpften, erlitten die meisten Verluste.
Die böse schattige Kreatur rekrutierte in den Katakomben immer mehr Diener Beliars. Ein übelriechender Geruch lag in der Luft. Das Feuer der Pfeile die die Brüder abschossen, loderte überall verteilt im Innenhof des Klosters.
Sebastian schwitze unwahrscheinlich, er brauchte erst einmal eine Ruhepause. Er setzte sich an einer geschützten Stelle hin und trank aus seiner Flasche. Er beschloss, den kämpfenden Brüdern Wasser zu verschaffen. Er stand auf und rannte ins Lazarett wo er ein paar Flaschen auffüllte. Nun lief er zu den Fernkämpfern, diese nahmen ein paar Schlücke und feuerten gleich weiter mit ihrer Magie. Sebastian wünschte sich, auch irgendwann einmal so in der Magiekunst gelehrt zu sein. Als er gerade mit der ersten Runde durch war, hörte er einen fürchterlich klingenden Schrei, sehr hoch und verzerrt. Sebastian musste seine Ohren zu halten, so schrecklich war dieser Schrei. Er schaute sich um und sah, wie ein komisch aussehendes Wesen aus den Katakomben heraus geflogen kam. Es sah Widerlich aus. Es flog ganz dicht über den Boden und einige Novizen mussten sich ducken oder gar hinschmeißen damit sie dem fliegenden Etwas ausweichen konnten. Einer der Novizen hatte aber gerade mit einem Skelett gekämpft und das fliegende Kreatur so nicht kommen sehen. Diese sackte den Novizen und zerriss ihn in der Luft. Ein fürchterlicher Anblick. Sebastian hatte so eine Kreatur noch nie zuvor in seinem Leben gesehen. Einer der Magier schrie, „Feuert auf die Harpyie, sie ist Gefährlich!“ Im selben Moment kamen noch mehr von diesen fliegenden Wesen aus den Katakomben. Jetzt wusste Sebastian was dies für seltsame Geschöpfe Beliars waren.
Einige der Harpyien hatten in ihren Klauen Skelette. Diese setzten sie in den hinteren Reihen der Magier ab, dort wo sich die Fernkämpfer befanden. Sie wurden nun von zwei Seiten attackiert. Sie wussten gar nicht mehr wo sie zuerst hinschießen sollten – aus dem Keller kamen mehr und mehr Untode und von hinten die abgesetzten Skelette. Jetzt fielen auch die ersten größeren Mengen von Fernkämpfern.
Eine Harpyie hatte sich einen schweren Stein Genommen und flog über das Schlachtfeld. „Was hat sie nur vor?“, fragte sich Sebastian, der immer noch wie angewurzelt etwas außerhalb des Schlachtfeldes stand. Das fliegende Wesen, ließ den Stein fallen, Sebastian schaute diesem nach, und erschrak als er sah, wie der große Stein auf eines der Lazarettzelte fiel. Diesen fiel zusammen, ein Heiler kroch, Blutüberströmt, heraus. Es war schrecklich.
10.07.2003, 14:34 #4
sphero
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Sebastian stand nun im Zelt, der Heiler verarztete mehrere Novizen und Magier zugleich. „Kann ich behilflich sein?“, fragte Sebastian mit besorgter Miene. Der Magier wischte sich die Stirn ab und sagte: „Ja, aber nicht hier, ich schaffe das schon, gehe lieber wieder mit runter in die Katakomben und finde den guten Wächter, nur so, können wir die Scharen von bösen Kreaturen auslöschen. Aber beeilt euch, wir alle sind am Ende unserer Kräfte! Geh zu Shakuras, er führt die Gruppe an!“ Sofort wand er sich wieder einem schreienden Novizen um, er hatte mehrere Stichverletzungen. Sebastian wurde fast Ohnmächtig von diesem Anblick, er nickte dem Heiler zu. In seinen Augen loderten Flammen der Entschlossenheit.
Der Anwärter drehte sich um 180 Grad und wollte gerade das Zelt verlassen, als ein Novize mit einem Verwundeten hereinkam. „Neo!“, schrie Sebastian vor Freude. Dieser schien seinen Freund gar nicht zu erkennen. Der Novize sah sichtlich mitgenommen aus. Er rieb sich die Augen und erkannte nun auch Sebastian: „Sebastian!“, beide kamen auf sich zu gerannt, „Ich hatte schon das Schlimmste gedacht, da ich dich solange nicht mehr sah. Wo warst du die ganze Zeit?“ Seine Worte überschlugen sich fast, aber Sebastian ging es nicht anders, er war eben so froh und Erleichtert Neo wiederzusehen. „Du, wir erzählen uns das später, jetzt gilt es, wichtigeren Dingen sich zu zuwenden. Ich werde mit einer Gruppe wieder in die Katakomben gehen, ich kann hier oben sowieso kaum etwas ausrichten!“, sagte der Anwärter mit etwas düsterer Miene. Er sah das leuchten in Neos Augen, er konnte sich denken was er wollte und so fragte er, ob Neo mitkommen wollte. Dieser willigte ein und beide suchten nun Shakuras auf.
Das zerstörte Zelt war zum größten Teil wieder aufgebaut. Einige Anwärter ließen sich es nicht nehmen, es wieder zu errichten. Sebastian sah wie sie die toten aus dem Zelt bargen und auf einem Haufen legten, sie beteten.
Die Schlacht forderte mehr und mehr Opfer und der Dämon rekrutierte ohne Pause immer weiter, neue Diener Beliars. Die Kreaturen kamen immer in kleinen Gruppen aus dem Kloster, die Harpyien waren vom Schlachtfeld verschwunden. „Wenigstens sind dieser Viecher tot!“, bekannte Sebastian. Shakuras und einige Brüder standen in einer Gruppe, sehr weit außerhalb des Schlachtfeldes. Neo und Sebastian stiefelten schnurr stracks auf sie zu und passten dabei auf, keinem Untoden zu begegnen. Als die beiden Freunde die Gruppe erreichten, waren diese schon mit der Planung beschäftigt. Sebastian erkannte alte Bekannte, so unter anderem Auron und Leto, die er in dem Kellergewölbe kennen gelernt hatte. Neo und Sebastian grüßten die Gruppe, sie schienen froh darüber, das sie noch mehr Unterstützung bekamen. „Wie gehen wir nun vor?“, fragte Sebastian in die Runde.

„Wir werden einen Augenblick ausnutzen, wo sich die Scharren des Bösen, nicht aus dem Eingang der Katakomben kommen!“, antwortete ein hoher Novize dem Anwärter. Gerade stieß wieder ein neuer Trupp von Untoden aus den Kellergewölben des Klosters hervor. Mit erhobenen Waffen und schrillen Schreien kamen sie auf die Gruppe zu. Sebastian wurde etwas nervös, keiner machte auch nur eine winzige Anstalt etwas zu unternehmen. Dies hielt aber nicht lange an, denn ein Magier begann einen mächtigen Zauber. Sein Name war Shakuras, wie Sebastian aus einem Gespräch, der beiden Novizen neben sich aufschnappte. Der Magier sagte ein paar Worte, die der Anwärter aber nicht verstand, sie schienen aus alten Zeiten zu stammen, genau wie der Zauberspruch den Shak anwand. Als er die alten Worte ausgesprochen hatte, zuckte sein Kampfstab. „Was ist das nur?“, fragte sich Sebastian voller Erstaunung sich selber. Der Magier hielt den Stab auf die Untoden Kreaturen Beliars, die schon verdächtig nahe gekommen waren. Es gab einen lauten Knall, Sebastian konnte gar nicht so schnell schauen, es kam ihm so vor als wäre aus dem Kampfstab des Magiers ein Magiestrahl gekommen. Die Auswirkung war, das viele der Skelette und Zombies auf dem Boden lagen und sich langsam auflösen. „Sie werden gebannt!“, sagte einer erstaunt, den Sebastian aber nicht kannte. „Angriff!“, schrie mit voller Stimme Shakuras auf einmal. Das war der Moment, in dem sie hinunter kamen. Alle stürzten los, es waren nur noch wenige Kreaturen übrig geblieben. Diese hatten aber dem Ansturm der Klosterbrüder nichts entgegen zusetzten. Sebastian und Neo liefen etwas im hinteren Teil der Gruppe. Für solche Situationen waren sie einfach noch zu schwach und ließen lieber die etwas stärkeren Novizen und Magier den Vortritt.
Sie waren nun wieder in den Katakomben, wollte er sich das wirklich wieder antun, fragte sich Sebastian. Es reichte ihm schon, was er bisher hier erlebt hatte, aber er musste seinen Mut zusammen fassen, die anderen brauchten ihn, aber für was? Es war ihm egal, Hauptsache er konnte helfen. Sie gingen eine Weile in den dunklen und schwülen Gängen, dabei gingen immer mal wieder eine kleine Gruppe einen anderen Weg. „Ob das so gut ist?“, fragte Sebastian seinen Freund Neo, der bis weil stil an seiner Seite ging. Der Anwärter merkte, wie er Neo aus seinen Gedanken riss, „Was hast du gesagt?“, stellte nun der Novize als Gegenfrage, in seinem Gesicht stand ein Fragezeichen. „ach, ist egal.“, sagte Sebastian knapp. Er hatte seinen freund noch nie so betrübt gesehen, aber es geht jedem so, keiner konnte dieses Abenteuer begreifen, die Verluste waren imenz. Es hatte keiner so ein Schicksal für das Kloster und seine Anhänger erwartet.
Die Gruppe ging noch eine Weile, stillschweigends, bis sie an eine Stelle kamen, wo Runen die Wände verzierten. Es sah einzigartig aus, für Sebastian sah es so aus, als würden sie ein schwaches blaues Licht wiedergeben.
Shakuras teilte die Gruppe, ein Teil sollte den Gang bewachen und der andere befasste sich mit den Schriftzeichen. Alle waren etwas erregt, stand dort, wie sie zu dem Wächter kamen? Sebastian sah in vielen Augen einen Hoffnungsschimmer. Dies wurde auch Zeit, viele hatten schon aufgehört daran zu glauben, das sich alles wieder zum guten wendete. Sebastian und Neo waren als Wache für den Gang eingeteilt worden, aber das wollte Sebastian nicht, er wollte viel lieber mit bei der Entschlüsslung der alten Schrift zuschauen und vielleicht sogar etwas lernen. Sein Wissensdurst war unglaublich, Sebastian war so ein Typ, der alles wissen und beherrschen wollte, was ihm aber nicht immer Freunde machte. Der Anwärter sprach mit Neo, das er sich mit unter den Magiern mischte um mehr zu erfahren. Neo schaute etwas skeptisch zu seinem Freund, nickte dann aber und wand sich dem Gang zu. Sebastian stand nun hinter Shakuras.
Auf einmal war ein komischer Klang aus dem Gang zu hören, es klang wie das reiben von Metall, von einer Rüstung. Alle starrten gebannt in die Finsternis. Manche zogen ihre Waffen. Der Anwärter wisch ein wenig zurück. Es war Nervenzerreibend. Doch mit erstaunen stellten die Brüder fest, das es sich hinter das Geräusch ein Paladin befand. Er kam mit einem Novizen auf die Gruppe zu. „Endlich haben wir euch gefunden!“, sagte der Krieger zu Shak, dieser schien ihn zu kennen. Beide unterhielten sich eine Weile, dann wandte sich der Magier wieder den Runen zu, aber ohne Erfolg. Selbst ein Pergament, das zu der Aufklärung helfen konnte, brachte nichts und so verging eine Stunde und mehr und sie konnten die Runen immer noch nicht entziffern. Alle waren betrübt, die Moral sank wieder auf einem Tiefpunkt.
Shak setzte sich hin und zündete sich eine Pfeife an, Sumpfkraut, erkannte Sebastian, er hatte dieses Zeug auch schon einmal zu sich genommen, was ihm aber nicht gut tat. Der Magier zog genüsslich an seinem Kraut und schaute dabei auf das prachtvolle Schwert des Paladins. Es war von Blut überzogen.
Doch auf einmal riss der Alte die Augen auf, als hätte er einen Gedankenblitz, das war gar nicht so abwegig. Der Magier Freude. Alle eilten zu ihm und hörten gebannt auf die Worte von Shak: „Flamme des Feuers, Quelle des Wassers und der Weg wird sich offenbaren. Zum schlechten? Zum Guten? Wir haben den ersten Schritt getan, Brüder! Seht auf die Klingenseite des Schwertes unseres stählernen Bruders! Dort werdet ihr die wiedergespiegelten Worte der Runenwände wiederfinden, soweit ihr die alte Runensprache des Stammes Sazrik beherrscht! Sie haben die Runen verschlüsselt mit einem Umkehrungssystem und wiederum mit einem Rätsel, dass es nun gilt herauszufinden!“ Alle waren wieder hell auf und jeder probierte sich nun an dem Rätsel.

Jede Minute kam eine Theorie von einen der Novizen und Magier. Sebastian betrachtete ebenfalls die alte Runenschrift, aber vergebens, er kannte sie nicht. Der Anwärter blickte sich um und sah bei dem Magier Shakuras einen Gleichrangigen – ein Anwärter. Sebastian bewunderte diesen, er konnte die alte Schrift lesen, „So was nenn ich Gebildet!“, dachte er sich vor sich hin. „Vielleicht kann ich mal eines Tages von ihm lernen?“, fragte er sich weiter, aber er wusste selber das dies kein guter Zeitpunkt war. Sebastian wand sich ab und ging zu Neo, der alleine stand. Beide unterhielten sich über die Hervorkommnisse der letzten Tage und schließlich über das Rätsel, wovor die ganzen Ordensbrüdern standen.
Es verging eine ganze Weile, ohne nur die winzigste Auflösung des Rätsels, das Rätsel was sie befreien würde, von den Quallen, den Tod, der Angst, vor allem. Sebastian war zuversichtlich, er schaute in die Augen einiger Magier und Novizen. In ihnen brannte eine Flamme, die Flamme des Innos, dem Gott, dem der Anwärter diente.
Es herrschte bisher nur ein reges tuscheln, Sebastian war kalt, weil er saß und sich nicht bewegte. Er wollte gerade aufstehen um sich etwas warm zu laufen, als der Paladin aus der Dunkelheit auf die Gruppe zu rannte, und dabei einen Schrei mit sich führte: „Achtung, Achtung die Untoden kommen, mindestens 2 Dutzend!“ Alle blickten entsetzt auf, jeder zog seine Waffe und so auch der Anwärter. Ob er sich mit in den Kampf mit einmischen sollte? Er beschloss sich erst einmal sich etwas weiter hinten aufzuhalten. Jetzt sah er sie, die Kreaturen des Schreckens kamen mit gezogenen Waffen auf die Gruppe zugerannt, ein Schrei, bei dem sich der Magen schmerzhaft drehte, folgte ihnen. Sofort begann einen kleine Schlacht in den Gängen der Katakomben. Elementarpfeile schossen auf die Biester zu. Als die ersten Skelette die Ordensbrüder erreichten, begann der Einsatz der Nahkämpfer, die mit ihren Kampfstäben und Schwertern auf die Scharren Beliars eingingen. Der Anwärter stand immer noch im hinteren Bereich, seinen Dolch fest in der Hand. Neo stand bei ihm, ihm erging es ähnlich wie Sebastian.

Aus der Dunkelheit kamen aber nicht nur laufende, nein, auch fliegende Ungesellende kamen hervor. Sebastian packte die Angst, er war erst vor kurzem vor einem der fliegenden Kreaturen haarscharf geflohen. Schweiß rinnte Sebastian aus er Stirn und einzelne Tropfen durchliefen sein Gesicht. Sollte er sich mit in das Kampfgeschehen mit einmischen? Nein, er wird abwarten wie sich die kleine Kellerschlacht entwickelte. Neo stand neben ihm nur stumm da, wie in Trance versetzt.
Sebastian schaute gerade zu einem hohen Novizen, der mit seinem Schwert gegen eines der fliegenden Geschöpfe kämpfte - er versagte. Die Harpyie hatte ihm in einem heimtückischen Manöver das Leben geraubt. Der Bruder sackte zusammen und fiel hart auf den Boden. Sebastian zuckte zusammen und doch, brauste Wut ihn ihm hoch, Wut, wie er sie noch nie erlebt hat. Sebastian spürte wie sie sich durch seinen Körper bewegte, er bekam Zweifel. „Ist das wirklich die Wut, nach der ich durste?“, fragte sich der Anwärter. „Nein, es ist Innos, es ist sein Feuer!“ Mit diesem Gedanken stürzte er sich etwas nach vorne und sah sich um. Er sah einen Novizen der gerade mit einem Skelett beschäftig war. Was dieser aber nicht mitbekam, von hinten näherte sich ein Zombie, der es mit erhobener Waffe auf den Ordensbruder abgesehen hatte. „Zeit zum Handeln!“, dachte sich Sebastian und rannte auf das Ungetüm los. Dieses wollte gerade zum Finalen Schlag ansetzten, als der Anwärter mit seinem Dolch, den Rücken der Kreatur Beliars durchbohrte. Der Innloser stach noch etliche male zu, um sein Gewissen zu besänftigen.
Nach und nach gewannen, mit viel Schweiß und Verlusten die Ordensbrüder die Oberhand in den Raum. Sebastian hörte noch einen letzten schrillen Schrei einer Untoden Kreatur, als diese gerade endgültig tot war. Sie hatten es geschafft!
Der Anwärter keuchte und schwitzte zugleich. Er betrachtete seinen Dolch, er war mit einer schwarzen Farbe überseht. „Anscheinend das Blut dieser Viecher.“, dachte er sich und zuckte etwas angewidert zusammen. Er nahm ein Tuch und wisch es von seiner Waffe. Dabei schweifte sein Blick zu den anderen und schließlich auch zu seinen Verstorbenen Innoslern. Medizinmänner versuchten letzte Wiederbelebungsversuche, oder verarzteten in der Schlacht verwundete. Sebastian kniete sich zu dem hohen Magier, den er vorhin sterben hatte gesehen. Er betete zu Innos, das sein Bruder gut aufgenommen würde. Es tat auch ihm selber gut zu seinen Herren zu sprechen.
Als er die Lider seiner Augen öffnete, holte er tief Luft. Tränen kullerten ihm aus den Augen über seine Wangen zu den Mundwinkeln. „Wie viele Tote solle es noch geben?“, fragte er sich insgeheim. Er schnaufte auf. Der Anwärter schloss nun die Augen des toten Novizen ehrwürdig. Dann stand er auf. Plötzlich sagte der Magier Shakuras einige Worte in alter Sprache, die Sebastian nicht verstand. „Zum Glück hat er überlebt, dachte sich Sebastian, ohne ihn wären wir verloren!“, dachte sich der junge Anwärter.
„Kadaver et selterium ot Feura! Quid pe detes au Innos! Harusk' ball ue fulmenta!“ Mit dem letztem Wort erhoben sich die Leichen der Ordensbrüder. Sie schwebten einen Meter über den Köpfen der Überlebenden. Da schoss mit einem Male ein flammen Artiges Wesen aus ihren Brustkörben hervor. Das Element umhüllte die toten Körper und verwandelte sie schließlich mit einem starken orangenen Licht zu Asche. Diese verteilte sich in dem Raum und hinterließen ein warmes Gefühl der Geborgenheit.
Alle staunten noch immer, als sich schließlich, etwas hereinplatzend ein Novize meldete. „Ich habe glaube die Vertiefung für den Eispfeil gefunden!“, schrie er in die Gruppe herein. Manche konnten es nicht fassen, das man nach einem solche Desaster sofort mit der Arbeit weiter machen konnte, aber sie verhielten sich ruhig. Der Novize erklärte wie er darauf kam und es brach wieder allmählich ein Getuschel aus.
Ein Anwärter, Shakuras und der Novize unterhielten sich, alle anderen hörten gespannt zu, was die jenigen zu sagen hatten. Die wichtigsten Fakten gab Sebastian für seinen Freund Neo wieder, der etwas weiter hinten stand und somit nicht alles hörte. „Das Rätsel ist so gut wie geklärt... Es blieb nur noch die Frage offen, was man unter „Zum Schlechten – zum Guten“ was zuletzt in den Runen stand, verstehen sollte... Host, so heißt der Anwärter und der andere, der anscheinend keinen Namen hatte sollte die Ehrenvolle Aufgabe haben und die beiden Elementpfeile in die Vertiefung stecken, es soll nun an ihnen liegen.“, sprach Sebastian versetzt und zusammenfassend.
Beide schauten nun Ernst, ihnen war der Ernst der Situation bewusst. Sie machten sich bereit und beide traten an einen der Vertiefungen heran.

Doch die beiden Brüder schienen sich nicht so richtig einig über ihre Vorgehensweise. Host und der Novize ohne Namen, gaben nun ihre Vorgehensweisen bekannt. Der Novize fing an: „Also gut! Lass uns die eine Sache ausprobieren, wir beide stellen uns zirka zwei Meter mit der den beiden verschiedenen Zaubern vor eine Einkerbung. Wenn wir bereit sind, feuern wir gleichzeitig, sodass sich Feuer und Eis in der Kerbe verschmelzen. Wenn wir das geschafft haben, rennen wir zur nächsten Kerbe und machen es dort so schnell wir möglich noch einmal!“ Die restlichen Ordenmitglieder, die hinter den beiden standen, in einem Kreis formiert standen, schauten etwas verduzt. Es war etwas unlogisch, „Verdammt, wieso konnten sie gerade nicht dieses Stück aus den Runen übersetzten, so wären wir jetzt auf der sicheren Seite!“, fluchte Sebastian innerlich. Die Stille die nun, nach dem Beitrag von dem Namenslosen eingetreten war verging, da sich nun Host äußerte: „Es hat so keinen Sinn. Welche Begründung gab es für diese Möglichkeit? Es ist nicht zu erklären, einfach unlogisch. Wir müssen eine andere Art wählen. Die Zeit wird knapp. Wir müssen zu einer Entscheidung kommen. Ich wäre nach wie vor für das vertauschen der Pfeile. Einen Pfeil in die jeweils andere Vertiefung. Was ist deine Meinung, es hängt an dir. Ich bin mir nicht sicher!“ Beide standen nervös vor den Einkerbungen, sie wussten was sie gerade für Lasten tragen mussten, aber da mussten sie durch, es war ihre Aufgabe. „Hoffentlich geht alles gut!“, hoffte der Anwärter zutiefst. „Was würde passieren, wenn sie versagten? Wäre dies dann der Untergang?“, Sebastian hörte auf so zu denken. So etwas betrübte ihn in solche Situationen nur noch unnötig mehr.
Es verging eine ganze Weile des weiteren Schweigens, der Anwärter räusperte sich, was wie ein Druckmittel rüberkommen sollte. Und so wurde es auch aufgenommen, die Zeit wurde immer knapper und dies war das wichtigste in diesen Momenten. Sebastian schaute wieder zu dem Novizen ohne Namen. Dieser schaute gerade betrübt auf den Boden. „Er weiß nicht mehr weiter.“, mutmaßte Sebastian. „Ist schon ein komischer Typ, er verrät nicht seinen Namen und auch so ist nur wenig von ihm bekannt! Das bringt mich auf eine Idee, ich gebe ihm den Spitznamen „Noname“, jetzt weiß ich, wie ich ihn ansprechen kann“ Der Novize schaute nun wieder zu Host und holte Luft: „Nun, ich dachte, das man die Götter vereinen muss. Aber so vereinen geht nicht. Feuer kann nicht mit Eis verbunden werden, wenn doch, dann hört eins auf zu existieren! Ich dachte, wenn sich die Elementare in der Kerbung treffen, müssten sie noch eine paar Sekunden Existieren...“, sprach, mit einer etwas entschuldigenden Stimme. „Aber ich bin der gleichen Ansicht wie du. Wir müssen uns beeilen! Wir machen es umgekehrt! Ich geh mit dem Feuerpfeil zur Eispfeil Kerbung!“
Er herrschte nun wieder absolute Stille in der Gruppe und alle starrten regelrecht immer im Wechseltakt zu dem Novizen und dem Anwärter. Beide zitterteten mit ihren Händen, wo einer den Feuerpfeil und einer den Eispfeil hielten. Diese schwebten nun in ihren Händen. Beide waren nun bereit, Host zählte einen Countdown von 5 ab. „5... 4... 3... 2... 1... Und los!!“, schrie er. Im Gleichtakt schossen sie die Pfeile in die Vertiefungen, den Eispfeil in die Vertiefung von Innos und den Feuerpfeil in die Einkerbung von Adanos. Das war es, sie waren fertig, doch es passierte nichts. Host und Noname atmeten schwer. Sekunden des Bangens vergangen, auch Sebastian war mulmig zumute – sehr mulmig. Host hielt dies anscheinend nicht aus, er sackte zusammen, sofort näherten sich 3 Brüder. Es waren nun schon fast zehn Sekunden vergangen...
... doch mit einem Male begann ein kleines Bebens, eine paar kleine Steine fielen von der Decke, aber alle blieben wie Angewurzelt stehen. Jetzt schossen aus beiden Vertiefungen prächtige Farben der Götter heraus. Bei dem Feuerpfeil war es rote, gelbe und orangene Lichtreflexe die sich an den Wänden der Katakomben zu spiegeln schienen. Aus Der Eispfeil Vertiefung sprossen blaue und weiße Lichter hervor. Es war wunderbar, der ganze große Raum schien heller den je mit den Farben, überall blickte es und es flogen weitere ähnliche Farben wie ein dunkleres orange durch den Raum. So etwas hatte Sebastian in seinem bis jetzigem Leben noch nie gesehen, es war erstaunlich.

Die Flammen- und Wassertonigen Farben schimmerten in den Augen der Ordensbrüder. Einige Runen an den Wänden fingen mit einem male an zu leuchten, ob es was zu sagen hatte? Sebastian wollte seine Lider zumachen, da ihn das Licht blendete. Er war schließlich seit den letzten Tagen unten in den dunklen Kellergewölbe, aber er konnte nicht, seine Augen reizten so die lichter, das er fast nicht einmal blinzelte.
Die Aktion mit dem Beben und den Lichtern hatte aber auch folgen. Sebastian überkam ein kalter Hauch und es durchquerte seinen Körper, es war wie ein eiskalter Blitz. Dem Anwärter fror und er versuchte sich wieder warm zu reiben. „Was war das nur?“, fragte sich der junge Mann. Auf die Antwort brauchte er gar nicht lange warten denn im selben Moment stürmten wieder einige Scharren von Untoden und anderen scheußlichen Kreaturen von Beliar in den mittelgroßen Raum.
Sebastian war nicht ganz gut zumute, er hatte jetzt schon seit zwei Tagen nichts mehr gegessen, seine Wasserration ging am vorigen Tage auch zu Neige. „Da musst du jetzt durch!“, schrie er sich in Gedanken selber zu. Er zog seine Waffe, da sah er schon das erste Skelett auf ihn zurennen. Sebastian hob seine Waffe und lief auf die Bestie los.
Doch, es wurde ihm zusehends schwindeliger, er taumelte noch etwas umher, ihm wurde schwarz vor Augen – er brach zusammen. Er lag nun vor dem Skelett bewusstlos da. Sebastian hatte die Kraft verlassen, sein Dolch ist neben ihm klirrend auf den feuchten Boden gefallen. Die Kreatur die vor dem Anwärter stand, erhob die ihre Waffe mit beiden Händen, die Klinge auf Sebastian Gehalten – zum finalen Todesstoß...

Der Anwärter bekam das alles nichts mehr mit, er lag nur noch da, Ohnmächtig. Das Skelett holte mit seiner Waffe aus, doch in dem Moment, rammte das Monster Beliars, ein anderer Novize. Die Kreatur flog auf den steinernen Boden und die Knochen, aus der sie bestand, zerbrachen in viele Einzelteile. Die Knochen lagen überall herum. Der Anwärter packte Sebastian auf die Schulter und schleppte ihn in eine Ecke des Raumes.
Der Retter war Host, er wollte sich selber nicht in die Schlacht mit eingreifen und hielt sich zurück. Er hatte aber nicht mitbekommen, das Sebastian Bewusstlos war und so ließ er ihn in der Ecke alle und ging zu anderen Verletzten.
Die Schlacht verlief gut für die Ordensbrüder, nach etwa einer halben Stunde war der Alptraum vorbei und die Brüder hatten gegen die Kreaturen Beliars gewonnen, aber das war trotzdem nicht sehr erfreulich, denn wieder starben einige Novizen. Viele weitere haben sich verletzt. Zum Glück gab es auch ein paar Medizinmänner, die schnell die Wunden heilten, in dem sie Kräuter oder Tränke ausgaben, oder Verbände machten.
Neo, der sich auch etwas weiter hinten aufhielt, sucht nun in dem Trubel Sebastian. Er dachte schon der er nicht mehr lebte, bis er ihn schließlich, ohnmächtig in der Ecke entdecke. Neo dachte das schlimmste, da sich der Anwärter nicht bewegte. Der Novize tastete nach dem Puls. „Zum Glück, lebt er noch.“, dachte sich Neo in seinen Gedanken. Er rüttelte an Sebastian, damit dieser aus dem Koma aufwachte, was auch geling. Sebastian öffnete langsam seine Augen, und schaute sich verwirrt um, „Was ist passiert?“, fragte er nach einer ganzen Weile. Neo wusste es auch nicht, was er dem Anwärter auch sagte. Er packte aus seinem Rücksack eine Flasche Wasser, und gab sie Sebastian. Dieser nahm ein paar Schlücke und fühlte sich gleich viel besser. Der Anwärter stand nun vorsichtig auf, Neo half ihm dabei, Sebastian stütze sich etwas auf seinen Freund ab, ihm war immer noch etwas schwindelig. „Ist der Kampf den schon vorbei?“, fragte er. „Ja, das ist er.“, sagte Neo knapp zurück.
Nach ein paar Minuten setzten sich die beiden wieder hin, ein paar Magier und Novizen unterhielten sich, wie es weiter gehen sollte, aber die beiden Freunde verstanden nicht allzu viel davon, da sich auch die anderen Ordensbrüter in einer nicht zu überhörbaren Lautstärke über die Heervorkommnisse unterhielten. Die Toten Brüder wurden wieder von Shakuras befreit, indem er sie wieder zu Innos schickte. Die Asche, die zurück blieb, fiel langsam auf den kalten Boden.
Die Runen an der Wand leuchteten immer noch, es sah wunderschön aus und doch unheimlich. So etwas faszinierte Sebastian sehr, „irgendwann, werde ich auch solche Runen lesen können, das schwör ich!“, sagte er voller Hoffnung zu Neo, der zu nickte mit einem kleinen lächeln im Gesicht.
Ein Magier rief in etwas lauterer Stimme, das sie nun weiter gehen wollten, alle die saßen standen auf und setzten sich in Bewegung, so auch Sebastian und Neo. Der Anwärter suchte Shakuras auf, er hatte eine frage, „Siehst du Shak?“, fragte er zu Neo, der nun auch Ausschau hielt, „Ja, ich sehe ihn, ganz vorne!“, gab er zurück. Beide liefen nun etwas schneller um den Magier einzuholen. Bald hatte sie ihn auch erreicht. Sebastian sagte zu ihm und ein paar anderen Novizen, die mit ihm liefen „Hallo“ und begann ohne große Vorreden mit seinem Anliegen: „Shak, schön dich Gesund zu sehen und euch anderen auch! Aber gleich zum Thema, Wie wird es weitergehen, Meister? Werden wir bald den Wächter finden? Wisst ihr schon etwas genaueres?“ Sebastian schaute den Magier mit großen Augen an und erhoffte sich eine Antwort auf seine Fragen. Aber es herrschte rund um die beiden Stille, der Magier schien zu überlegen. Nach einer ganzen Weile räusperte er sich und sprach: „Tut mir Leid, Bruder. Ich weiß es nicht, wir können nur hoffen!“ Sebastian senkte seinen Kopf, mit so einer Antwort hätte er nicht gerechnet, seine Zweifel, das das Abenteuer scheitern würde, wurden immer größer und somit auch seine Angst, hier nicht Lebend hier wieder heraus zu kommen. Er atmete tief durch und sagte dann schließlich in einer etwas düsteren Stimme: „Mhh, OK, trotzdem danke, Möge Innos euch schützen und uns denn richtigen Weg zeigen!“ Der Magier nickte verständnisvoll. Neo und Sebastian blieben gleich hier vorne, sie hatten keine Lust, sich erst wieder hinten einzuordnen und so liefen sie mit dem Magier und ein paar Novizen, ganz vorne in der Gruppe mit.
Nach einiger Zeit des Laufens wurde Sebastian von einem Anwärter angesprochen, Sebastian kannte ihm vom Sehen her, es war Host, der ebenfalls mit ganz vorn in der Gruppe mitlief. „Hi, geht es dir wieder besser? Das war ganz schön knapp!“, sagte er zu Sebastian, mit einen lächeln im Gesicht. Sebastian war erst etwas verwirrt, was Host merkte. Er erzählt nun die Rettungsaktion. Sebastian konnte es nicht fassen, er konnte sich kaum daran erinnern, er bedankte sich bei Host, „Danke, Bruder, ohne dich währe ich jetzt nicht hier, du hast was bei mir frei! Versprochen!“ als er das gesagt hatte, zwinkerte mit einem Auge und lachte vor Freude.
19.08.2003, 19:03 #5
sphero
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Seit Tagen nun hatte Sebastian keinen Schlaf mehr genießen können, der Proviant, ging ihm auch aus. Er war erschöpft, was man ihm ansah, seine Beine konnte er kaum noch bewegen, sein Kopf schien immer schwerer und schwerer zu werden. Der Anwärter war Mutlos, „Ob wir es ja schaffen werden?“, stellte er sich selbst die Frage, die Antwort verblieb. Sein gehen verwandelte sich in ein schlürfen und manchmal schwenkte er im Schritt aus, als währe er betrunken.
Sebastian hielt sich immer noch weit vorne in der Gruppe auf, sie liefen nun schon eine halbe Ewigkeit, so empfand er, als der letzte Angriff der Geschöpfe Beliars war.
Der Boden wurde zusehends trockener und die Ordensbrüder spürten die trockene Luft in ihren Kehlen. Die Wände wiesen immer noch Spuren von Runenzeichen auf, manchmal stärker, manchmal schwächer zu sehen. Die Gänge schienen nicht aufzuhören und machten viele Kurven. Sebastian wusste nun überhaupt nicht mehr wo er sei, er hatte den Orientierungssinn vollkommen vergessen.
Sie durchstreiften Halle für Halle und Gang für Gang, aber immer erwartete sie nur das nichts. Nicht ein Zeichen war mehr seit dem letzten Angriff zu sehen. Der Anwärter erinnerte sich an die wohltuenden Lichter und Farben, die durch den Raum spiegelten. In einer weiteren Halle, rief ein Magier, das sie hier Rast zu machen vermögen. Ein wohlhabendes Stöhnen drang von den Brüdern. „Endlich Rast!“, dachte sich auch Sebastian und lies sich, ohne Wehmut vor schmerzen, hinfallen. Was ihn erstaunte war, das der Boden nicht kalt, sondern angenehm warm war. Als nach einer Weile des Liegens, richtete er sich auf, in einer Sitzhaltung und schaute sich um. Neo, sein Freund lag neben ihn. Host und Shakuras, waren auch nicht weit entfernt. Ein paar Magier, teilten die ersten Ordensbrüder zu Wachen ein. Sebastian, Neo und ein paar andere Brüder sollten in drei Stunden die Wachen ablösen, wie sie zu erfahren bekamen. Sebastian holte den letzen Schluck Wasser aus seiner Flasche und legte sich anschließend wieder hin. Er hielt die Augen noch ein Wenig auf, zur Decke richtend. Diese war im Schatten getränkt, nichts, außer die pure schwärze war zu sehen. Die Wände waren mit Runen verziert, die noch sehr gut erhalten zu seien schienen. Er dachte noch über dies und jenes nach, bis ihm die Augen von selbst zu fielen und er in einen tiefen Schlaf geriet.
Er hatte einen unruhigen Schlaf, er träumte wieder von seinem Eltern.
Es schien als würde er neben ihnen stehen, so bildlich sah er sie. Sie standen froh und zufrieden vor ihrem Haus auf dem Festland. Doch mit einem male, verzogen sich ihre Gesichter. Ein Schrecken und Grauen fand er darin, Sebastian drehte sich bildlich um und sah, wie die Orks, auf sie zukamen. Tausende von Orks in der Stadt.
Er drehte und wendete sich auf dem steinernen Boden, der Traum packte ihn immer weiter. Dabei stöhnte er immer wieder leise auf, als würde er im Traum schreien.
Die Orks kamen immer näher, auf ihn und seine Eltern zu. Sie rannte durch Sebastian durch und töteten Menschen verabscheuend seine Eltern. Er konnte nichts tun, er schrie nur mit voller Kraft.
„NEEEEIIIIN!“, kam aus seinem Mund hervor. ER schrak auf und sitze nun keuchend wieder in der Halle, wo seine Brüder und er rasteten. Seine Stirn war voller Schweißperlen, er atmete laut. Manche sind durch den Schrei aufgewacht und schauten nur verwirrt drein, andere, die wach waren, erkundigten sich nach seinem Wohlbefinden.
Die drei Stunden waren nun vergangen, Sebastian störte es nicht Wache zu schieben, er konnte und wollte sowieso nun nicht mehr schlafen.
Die Wachzeit, verging, für ihn mit Verwunderung, ziemlich schnell herum und so wurde er schon wieder abgelöst, ohne großartig was erlebt zu haben.
Nach einigen Stunden ging es für die Ordensbrüder weiter, sie packten ihre wenigen Sachen und zogen weiter. Die Gänge und Hallen die sie nun durchstreiften, wurden immer schöner, so empfand Sebastian, er konnte es sich aber nicht erklären wieso. Es waren schon wieder mehrere Stunden seit des Rastens vergangen, als er plötzlich etwas wahr nahm. ER wusste nicht was es war, aber es kam von der Richtung, in die sie wollten. Im Dunkel erschien nun ein weißes Licht, Sebastian dachte es währe wieder irgendwelche Bösartigen Kreaturen und zog so, schwachen Mutes sein Dolch. Das Licht kam immer näher, aber erkennen taten die Ordensbrüder noch nichts. Sie waren nun stehen geblieben. Mit großen Augen und schwachen Gemüts schauten sie auf das Licht.
„Sieht aus wie ein Lichtwesen“, sagte ein Magier voller Erstaunend. Und Tatsache, das Licht, was sich nun vor ihnen befand, hatte die Form einer Gestalt. Sebastian traute seinen Augen nicht, mit der Hoffnung das dieses so Wunderbare Wesen, friedlich sei, steckte er seinen Dolch wieder zurück in seine Scheide.
Die Gestalt funkelte in einem weiß, gelblichen Licht auf. Es umgab Sebastian und den restlichen Gang mit wohltuender Wärme. Der Mut und die Kraft schienen Sebastian durch dieses faszinierende Wesen zu stärken. Er fühlte sich nun wieder richtig gut.
Das Lichtwesen begann zu den Brüdern zu sprechen. Sebastian fragte sich ob es Augen hätte, er konnte jedenfalls nichts erkennen. „Wer seit ihr und was wollet ihr hier, in diesem längst vergessenen Gängen des Klosters?“, fragte es mit Gebieterischem Ton. Die Stimmte hallte lautstark durch die Gänge, trotzdem war es wie Musik in den Ohren, für Sebastian. „Wer seit ihr?“, stellte es die Frage noch einmal.
Die Brüder, besonders den Magiern schien in dem Moment nichts einzufallen, was sie hätten sagen können, sie schwiegen, sie konnten immer noch nicht glauben, auf so ein Wesen gestoßen zu sein. Eine menschliche Stimme erklang, es war die von Host, er hatte sich anscheinend zuerst aus dem Erstaunen gelöst. „Wir sind eine Gruppe aus Ordensbrüdern des Innos. User Ziel ist es den guten Wächter zu finden. Nur ihm ist es gegeben, den bösen Dämon zu vernichten. Viele sind dafür gestorben. Bitte sagt uns wo er ist, wenn ihr es wisst. Die Opfer dürfen nicht sinnlos gewesen sein, wir müssen ihn finden.“ Viele bewunderten ihn, das er so freizügig mit dem Lichtwesen sprach und so auch Sebastian. Jetzt raffte sich auch Shakuras, wie der Anwärter merkte, der Magier drehte sich wehmütig zu dem Wesen aus Licht zu, ließ die Wärme, die es abgab, auf sich wirken und sprach: „Ja! Wir sind Diener des Feuers, der Gerechtigkeit, der Wahrheit und des Wasser. Wir folgten einen uns offenbarten Weg, der hier, in diesem Gang, mündet. Bitte, ebne den Pfad zum Wächter.“ Das Lichtwesen schwebte unermüdend in der Luft, es schien zu überlegen. „Es ist Schicksal.“, hallte es im Flüsterton durch den Gang. „Wir werden euch helfen. Euch aufrichtigen Glaubensbrüder. Folgt mir!“ Das Wesen machte eine 180° Wendung und schwebte im Schritttempo den Gang entlang. Die Magier folgten zugleich, die restlichen gingen hinterher.
Sie durchliefen wieder mehrere Gänge und Hallen, geführt von dem Lichtwesen. Sie hatten nun alle wieder ein wenig neuen Mut gefunden, ob es richtig war, dem fremden Wesen zu vertrauen?
Nach einer halben Stunde, kamen sie in eine prachtvolle Halle, die so schien, als hätte Innos sie selbst erbaut. Die Wände ware reich mit Bildern aus vergangen Zeiten verschmückt. Runen die wundervoll leuchteten, beschrieben was auf den Bildern zu sehen sei. Es war Einzigartig. In der Halle waren nun auch noch andere Lichtwesen versammelt, sie standen um etwas herum, eine andere Gestalt. Sollte dies der langersuchte Wächter sein?

Die einzelnen Magier traten nun aus der Gruppe hervor und musterten die Gestalt am anderen Ende gründlichst. Diese kam der weil ein ganzes Stück näher, und stand nun in der Mitte, der so wunderbar verzierten Halle. Magier, waren sich nun einig, „Es ist der Wächter!“, raunte es aus einigen Mündern. Die Gruppe ging nun weiter auf den Wächter zu. Sebastian war glück, wie lange nicht mehr, endlich hatten sie das gefunden, was sie gesucht hatten, der der alles böse Beliars, aus dem Kloster vertreiben könne. Die Magier, Novizen und Anwärter, verbeugten sich tief vor dem Wächter. Er selber sah wie ein hoher Priester Innos aus, er war sehr groß, und stark gebaut, nur die Geisterhafte Gestalt seiner, ließ es Sebastian kalt den Rücken herunterlaufen.
„Nun stehet wieder auf, ihr Menschen!! Was vermag euch hier unten in den tiefen der Katakomben?“ hallte es mit einer Stimme, die der Anwärter noch nie, in solcher weiße gehört hat. Denn die Stimme des Wächters hallte in seinen Ohren, es war wie ein Beben, ein sehr tiefes und sehr rau, trotz alledem, klag es für den Innloser wie Musik. Er konnte es sich nicht begreiflich machen wieso, es war nun so.
Die Magier ergriffen nun das Wort: „Oh, Wächter, wir kommen in Frieden aus dem Kloster, wir sind Anbeter Innos’. Es ist schreckliches passiert, in letzter Zeit, wir brauchen eure Hilfe!!!“ die Stimme des Magiers war sehr wehleidig, es musste schon viel miterlebt haben, dachte sich Sebastian. Nun herrschte für ein paar Sekunden Stille, das Herz des Anwärters klopfte so laut, das er dachte, die anderen könnten es hören. Der Wächter schien nun tief Luft zu holen, es klang zumindest so, da man keinen direkten Mund oder Nase erkennen konnte. „Was soll so schrecklich sein, das ihr die Hilfe, eines wie mich’es benötig?“ Ein anderer Magier erzählte nun so knapp wie nur möglich die Geschichte mit den Kreaturen Beliars und den Dämon. Der Wächter hörte offenkundig zu, mal sah es so aus, als würde er erzittern, mal als würde er einen Wutschrei auslösen.
Als die Geschichte fertig war, dachten nun alle, das es an der Zeit wäre, schnell wieder zurück zu gehen und alles böse zu vernichten. Auf vielen Gesichtern konnte man nun auch seit langem mal wieder ein lächeln sehen, so auch bei Sebastian, der neben seinen Freund Neo in der zweiten Reihe stand. Doch sein Gesichtausdruck verfinsterte sich gleich wieder als er die Worte des Wächters hörte: „Mhh, nun gut, aber woher soll ich wissen, das ihr wirklich Gläubige seit, wir ihr mir vorhin gesagt habt? Ich wurde schon einige Male betrogen und Hintergangen, aber damit ist Schluss! Ihr werdet eine Prüfung ablegen müssen, wenn ihr sie besteht, werde ich euch helfen! Den nur der, der ein wahrer Gläubiger Innos ist, wird sie bestehen.
Sebastian kamen sofort Zweifel, ob er wirklich ein echter Gläubiger sei, aber er verdrängte den Gedanken und dachte an Das Feuer.
Ein Lichtwesen führte sie zu einen Eingang, der in der großen Halle etwas in Schatten lag, es war ein Gang, und die Ordensbrüder sollten nun hindurch gehen.
„Eine Prüfung, womit haben wir das verdient?“, fragte Sebastian ein paar anderen Brüder, die neben ihm herliefen, doch keiner sagte etwas. Es herrschte wieder betrübte Stimmung.
Bald kamen sie in einen kleineren, schlichten Raum, Die Brüder stellten sich hinein und schauten jetzt auf mehrere Quadrate am Boden. Alle hatten einen Buchstaben darauf. „Sollte dies die erste Prüfung sein?“, fragte sich Sebastian. Es sah schlicht, aber doch höchst kompliziert aus. „Vorsicht, es könnte eine Falle sein!“, raunte wieder ein Mager. Keiner machte Anstalten, noch näher an die Quadrate heran zu treten und so verging erst einmal ein paar Minuten, bis sich schlich ein Novize, der blöken näherte und sie sich betrachtete. Wie Sebastian von ein paar neben ihm stehenden Novizen mithörte, hieß er Rhobar. „Rhobar, Rhobar, das kenne ich doch irgendwo her?“, dachte sich Sebastian und schaute sich fragend um, „Ahh! Ich hab’s! Ich bin doch mit ihm vor einiger Zeit zusammen durch die Gänge gestriffen. Während seiner Überlegungen, stürmte urplötzlich ein Novize auf die Quadrate zu, er wollte hinüber rennen, doch im letzten Moment, als der Novize schon mit einem Fuß auf einem Block in der ersten Reihe trat, packte Rhobar ihm am Arm und zog ihn zurück. Der Block zersprang in der Zwischenzeit und die Splitter fielen in die schwarze tiefe.
Alle waren Aufgebracht aber das legte sich nach wenigen Minuten wieder, denn die Ordensbrüder entdeckten ein Holzschild auf den, mit kleinen Runenartigen Schriftzügen stand: „Dem Gläubigen zeigt der Allmächtige den Weg“ Alle überlegten fieberhaft, auch Sebastian zerbrach sich den Kopf, kam aber zu keiner Losung. Doch Rhobar schien etwas besser Gedacht zu haben, er drehte sich zu den anderen um und sprach: „Also, ich glaube die Buchstaben auf die wir treten müssen, müssen das Wort Innos ergeben, denn wie auf der Schild stand: „Dem gläubigen zeigt der Allmächtige den Weg“ Ich werde es versuchen. falls ich sterben werde müsst ihr unbedingt die richtige Lösung herausfinden, Beliar darf nicht gewinnen, niemals!“ Er drehte sich wieder zu den Quadraten zu, nahm seine Tasche, die er abgelegt hatte und setze seinen ersten Fuß auf das Quadrat mit dem „I“. Es schien nicht kaputtzugehen und so setzte er seinen anderen Fuß nach. „Man hat der ein Mut!“, dachte sich Sebastian, der mit großen Augen auf ihn starrte. Der zweite Buchstabe, das „N“ lag in der zweiten Reihe der Quadrate, war aber mit einem normalen Schritt nicht zu erreichen. Rhobar zögerte kurz, dann nahm er ein wenig auf der Platte Anlauf und sprang Zielsicher auf das „N“. Es ging alles gut, die Platte hielt auch stand. Nun waren sich die Brüder sicher, das dies auch die richtige Lösung war. Rhobar, sprang nun weiter auf das nächste „N“ in der dritten Reihe, dann auf das „O“ in der vierten und schließlich auf das „S“ in der fünften Reihe. Dann stand er drüben auf der anderen Seite des Raumes und winkte den seinen Brüdern zu, die ihm nun Sprung für Sprung folgten, bis schließlich alle auf der anderen Seite waren.
Nach einer kurzen Ruhepause zogen sie weiter, sie gingen wieder durch einen Gang, am Ende ein Helles, orangenes Licht. „Sieht aus wie Feuer.“, sagte Sebastian zu Neo, der ebenfalls Fieberhaft nach vorne zu dem Licht schaute.
Sebastians Vermutungen bekamen im nächsten Raum wo sie sich befanden Bestätigung. Es war wieder ein schlichter Raum doch in der Mitte, brodelte ein gigantisches Feuer bis zur Decke. Nirgends war eine kleine Schleuse, wo sie hätten durchgehen konnten.
Sie fanden wieder ein Schild, mit der selben kleinen runenartigen Schrift, auf dem Stand: „Wer an Innos glaubt, der gehe durch das Feuer gehen“ Alle erschraken bei diesen Worten.
Die Hitze war in dem Raum unerträglich, Sebastian dachte, er währe in einem Kamin und würde gegrillt werden, er hielt sich die Hände schützend vor die Augen. Was sollten sie tun? Innos Leichtgläubig vertrauen? Sebastian wusste zumindest darauf kein Rat, doch er wollte, das es vorwärts ging. Mit einem Male fielen ihm die Worte seines Vaters wieder ein: „Wenn du überzeugt von deinem Glauben bist, dann vertaue auch diesem, er wird dir nie etwas böses wollen, solang du an ihm glaubst!“ Sebastian war sich nun sicher, es musste weitergehen, er glaubte an Innos. Er schritt voran. Es wurde noch heiße, er dachte das seine Haut verbrenne, er schrie vor Schmerzen, doch lief er unermüdlich weiter, andere folgten ihm. Er war nun kurz vor der Flammenwand, das Feuer spie von überall, er atmete schwer, die Luft war trocken und heiß, er bekam leichte Schwindelgefühle,
„Möge Innos mit mir sein!“ waren seine letzten Gedanken, als er schließlich in die Flammen eintauchte.
Er öffnete seine Augen wieder, Kälte umhüllte ihn, er hatte es geschafft! Er war auf der anderen Seite wohl befindend angekommen, doch dieser Raum, war ganz anders, es war nicht mehr heiß, die Luft wieder feucht. In dem Augenblick kamen nun auch schon die nächsten durch die Flammenwand.

Es herrschte nun großes Gerede, jeder gab seine Ansicht der Feuerwand preis. Sebastian erfuhr mit Schrecken, das manche nicht durch die heiße Wand gehen wollten, und somit verbrannten. Es war schrecklich und Sebastian wurde bei diesem Gedanken ganz mulmig. Mit einem Male fiel es ihm ein, „Neo!“, schrie der Anwärter innerlich auf, er suchte durch die Reihen der Brüder nach seinem Freund, es herrschte ein wenig Gedrängel. „Ah, da bist du ja!“, sagte er dann schließlich zu seinem Freund, als er ihn gefunden hatte. Er saß auf dem trockenem Boden mit dem Rücken zur Wand gelehnt.
Ein neues Problem tat sich auf. In der Halle, in der sie sich befanden, gab es kein Ausgang, oder zumindest anderen Gang. Manche Novizen wurden unruhig und fragten verzweifelt, ob sie was falsch gemacht hätten.
Es herrschte, außer einem Kratze, Stille, keiner wusste auf die Frage Antwort. Doch genau in diesem Moment, versprühte der Raum mehrere Lichter, sie schwirrten wild umher und formierten sich schließlich zu einer Gestalt einem Lichtwesen. Alle Brüder waren fasziniert darüber, wie sich die Lichter aneinander reihten. Das glitzern der Lichter, spiegelte sich in den Augen von Sebastian und seinen Kameraden. Sie vergasen derweil ihre ganzen Sorgen und ein beruhigendes Gefühl kehrte in ihnen ein.
Das Lichtwesen kam auf sie zu und sprach mit der hallenden, frommen Stimme: „Gut! Ihr habt es geschafft, ihr habt die Prüfung gemeistert, ihr denkt an Innos!“ Das Wesen machte ein kurze Pause und redete weiter: „Mit meiner Hilfe werdet ihr nun zurück zum Wächter teleportiert, macht die Augen zu und konzentriert euch, denk an den Gott!“ Alle gehorchten dem Befehlen und schlossen ihre Augen, Sebastian dachte so fest er nur konnte an Innos, seinen Gott und ehe er sich versah, stand er mit allen anderen wieder in der wunderbaren Halle des Wächters. Ein kleines Grabbeln hatte Sebastian verspürt, während des Teleports, es war sein erstes Mal.
Um den Wächter schwirrten kleine Lichter um ihn herum, sie zogen einen langen Schweif mit sich nach. Es sah für Sebastian so aus, als Fokussierte der Wächter seine Ganze Kraft, ein Atemberaubendes Naturspiel! Sebastian machte große Augen und auch die anderen, schauten mit Ehrfurcht hin.
Es verging noch ein paar Sekunden, als schließlich die Lichter verschwanden und der Wächter zu einer Rede ansetzte, mit der selben mächtigen Stimme, wie beim ersten treffen.
„Ihr habt die Prüfung des Glaubens bestanden und bewiesen, dass ihr wahre Anhänger Innos’ seid. Die Ungläubigen wurden vom Herrn bestraft und nun ist kein einziger dieser Schmarotzer mehr im Kloster. Es ist Zeit diese heilige Stätte von ihrem fluch zu befreien, der sie seit ihrer Erbauung fest im Würgegriff hält. Die Schlinge war noch nie so eng wie jetzt, also lasst uns das Messer sein das sie durchschneidet. Ihr habt dem Herrn treu gedient und wärt hier unten beinahe für ihn gestorben. Seid ihr bereit noch einmal euer Leben zu riskieren? Für Innos, für eure Brüder, für das Kloster?“
Alle brüllten mit einem „ja!“, das die Halle zu beben schien. Sebastian war komisch, er schien neue Kraft in sich zu wecken, nur durch das zuhören. Es war unglaublich, seine Verkrampftheit schwand, er fühlte sich locker und frei.
Dieser Dämon wurde vor Jahrhunderten bezwungen, nachdem er ganz Khorinis in Angst und Schrecken versetzt hatte. Viele Anhänger unseres Gottes mussten ihr Leben lassen, doch dann wurde er in die tiefen dieses Berges verbannt. Doch er war mächtig und die Magier wussten, dass sie ihn nicht für immer einschließen konnten und er eines verfluchten Tages wiederkehren würde. Sie berechneten die Zeit, bauten diese Katakomben, schrieben ein buch mit einer Warnung und erschufen mit all ihrer Macht mich, den Wächter des Klosters. Lange Zeit habe ich hier unten geruht, Kräfte gesammelt und darauf gewartet, dass der Dämon aus seinem Gefängnis entflieht um sein höllisches Werk zu vollenden. Wisst ihr warum das Kloster hier gebaut wurde? Ich werde es euch sagen. Es wurde gebaut, in der Hoffnung darauf, dass hier Menschen leben werden, die Innos so verehren und aus diesem glaube eine solche Stärke schöpfen können, dass sie in der Lage sind den Dämon endlich endgültig zu besiegen. Die Magier setzten ihre ganze Hoffnung darauf, dass diese Magier und Novizen es schaffen werden. Ganz Khorinis liegt in ihren Händen. Sie bestimmen das Schicksal. Und diese Magier und Novizen seid ihr, ihr allein. Ihr habt eure Stärke und euren Glauben bewiesen. Gebt was ihr könnt, rettet Khorinis. Viele werden im Kampf streben doch es hatte einen Sinn. Sollen die Magier umsonst gestorben sein? Wollt ihr sie enttäuschen? Auf euch wurde so viel gesetzt. Für euch wurden Leben gegeben.
Also wollt ihr mir nun in die letzte große Schlacht folgen? Wollt ihr ein letztes Mal alles geben, was ihr geben könnt, für die Freiheit des Klosters, eurer Heimat?
Wollt ihr kämpfen und das für Innos, euren Gott?
Wieder hallte ein „JAAAA!“ durch die verzierte Halle, diesmal aber länger gezogen und mit noch mehr Mut in den Stimmen. Die kleinen Lichter kamen nun auch wieder und schwirrten nun um die Brüder herum. Sebastian merkte wie sein Herz pochte, seine Kraft stieg und er einen Mut hatte, wie er ihn noch nie im Leben hatte. Auch den anderen schien es so zu ergehen.
Der Wächter stand derweil aus seinem mächtigen Thron auf und kam auf die Brüder hinzu. Er sah nun noch größer und mächtiger aus. In seiner Hand hielt er einen Stab, einen Magiestab. Um ihn herum schwirrten Feuer- und Eispfeile.
Sie schritten nun mit neuem Mut und Elan, durch die Gänge, geführt von dem Wächter. Sie gingen nicht so, wie sie gekommen waren, stellte Sebastian fest. Sie liefen eine Ganze Weile, Sebastian seine Müdigkeit und Hunger waren mit einem Male besänftigt, was ihn nun nicht mehr verwunderte.
Sie bogen mal hin und wieder ab, durchliefen Hallen, und enge Gänge, bis sie schließlich ein Licht am anderen Ende des Ganges sahen. Es war Sebastian vertraut, „Was das wohl für ein Licht sei? Das Tageslicht?“, stellte er sich selber die Fragen.
Und es war so, sie liefen die Treppen hinauf, wo sie einst runtergegangen waren und befanden sich bald im Innenhof.
Dieser war in Blut getränkt, es waren nicht mehr viele Brüder zu sehen, dafür aber eine ganze Reihe von Untoden und was sich hinter diesen befand, lies Sebastian erstarren – der Dämon.
Es war ein mächtiges Wesen, in schwarz getaucht, seine Materie schien aus Luft zu bestehen. Er hatte eine teils menschliche Gestalt, zumindest konnte man Arme und Kopf erkennen. Er strahlte eine ungeheure Kälte ab, die den Brüdern den Rücken herunterliefen.
Ein paar Lazarette waren zerstört und überall lagen Leichen herum, es war schrecklich, die Brüder hatten bis aufs letzte gekämpft und nun war es Zeit für Vergeltung.
Der Wächter schien noch größer zu werden, er streckte seinen Arm aus und deutete auf die Scharren Beliars. Mit einem moralischen Kampfgeschrei, stürmte er auf den Dämon zu. Die Ordensbrüder rannten hinterher, aber nicht auf den Dämon sondern auf die Untoden. Sebastian zog währenddessen sein Dolch und streckte ihn nach vorne. Er sah, als sie noch rannten viele Verwundete, die nun im Begriff waren wieder aufzustehen, als währe nichts passiert. „hat Innos selbst, sie geheilt?“, es war ihm egal. Die Untoden rannte nun auch los, es herrschte starkes Kampfgeschrei. Und beide Parteien trafen aufeinander zu. Einige Brüder hielten sich im Hinterhalt auf und schossen von dort mit Magierunen, wie Feuer und Eis auf die Kreaturen. Sebastian kämpfte mit den Skeletten Auge um Auge, sein Freund Neo dicht an seiner Seite. Ein klirren der Klingen hörte man durchweg, einige Male schrie der Dämon einen neuen Kampfschrei aus, was die Untoden zu ermutigen schien.
Der Kampf zwischen den Wächter und den Dämon hatte ebenfalls begonnen. Die böse Schattengestallt, schien mächtige Magie Kenntnisse zu haben, er schoss aus der Handfläche heraus lila aussehende Pfeile. Der Wächter fing diese mit seinem mächtigen Stab ab und konterte mit Feuerbällen und Pfeilen.
Viele starben, Brüder sowie Untode. Es war ein verzweifelter Kampf. Sebastian musst schon einiges wegstecken, so ein Stichwunde im oberen Arm, oder eine Platzwunde am Kopf. Trotz alledem, schienen die Innloser über die Skelette und Zombies die Überhand zu gewinnen. Sie kämpften Stunden unerschrocken bis der Wächter, zu ihrer Verwunderung, den Befehl gab für den Rückzug. Sie sollten aus dem Kloster rennen. Sebastian schaute in die fragenden Gesichter der Brüder. „LOS, geht!“, schrie der Wächter mit voller Stimme. Die Innloser gehorchten und rannten Richtung Ausgang.
Sie Standen nun auf der Brücke, die Tür hatten sie aufgelassen, einige Untode sind ihnen gefolgt, überlebten aber nicht lange. Der Wächter kämpfte immer noch mit dem Dämon. Sebastian konnte beide durch die Tür sehen. Alle fragten sich was los währe und wieso sie den Rückzug angetreten haben. Wieso nur? Ging es durch die Reihen. Es sollte bald aufgeklärt sein.
Der Kampf gegen die beiden Mächte ging noch ein wenig. Untode kämpften nun auch gegen den Wächter. Dieser rannte mit seinem Kampfstab genau in die Mitte des Innenhofes und schaute durch die Tür zur Gruppe: „Hier habt wahrlich gut gekämpft, meine Innloser!!“ Gleich darauf wandte er sich wieder dem Dämon zu: „Es ist aus, Innos wird euch für ewig vernichten!“, „Das glaubst aber auch nur du!“, raunte nun der Dämon mit einer Markerschütternden Stimme. Er war im Begriff wieder anzugreifen, als der Wächter seinen Stab in die Höhe hielt und leise etwas sagte, was die Brüder nicht hörten.
Es war nun schon dunkel und es schienen nur noch vereinzelt Fackeln an den Klosterwänden. Mit einem hellen aufleuchten schoss ein Blitz aus Feuer vom Himmel durch die Dunkelheit, gerichtet auf den Stab des Wächters. Dieser absorbierte ihn und schoss ihn mit aller Kraft auf den Dämon. Dieser schreite fürchterlich auf und schien innerlich zu verbrennen. Er probierte alles erdenklich mögliche noch zu machen, doch sein Ende war nah. Es gab eine fürchterliche Explosion und der Dämon, samt seinen Scharren des Übels waren zu Staub geworden.
Sebastian und die anderen rannten wieder in den Innenhof und sahen mit entsetzten, wie der Wächter zusammensackte und auf den boden fiel. Sie rannten so schnell wie nur möglich zu ihm und bildeten einen Kreis. Der Wächter war sehr geschwächt, mit letzter Kraft sagte er nun zu den Brüdern: „Er ist... tot! Ich habe... ihn mit eu... rer Hilfe besiegt! Euer Glau... ben an Innos hat mich... stark gemacht... danke! Nun... i.. ch werde sterben... es ist so... voraus... bestimmt! Macht... euch... keine Gedanken! Mö... ge... Inn... os... mi... t... euch... sein!“ Er sackte nun endgültig zusammen, er war tot. Sebastian hatte Tränen in den Augen, er konnte es nicht glauben.

Am Tag darauf stand Sebastian aus seinem Bett auf, der Schlaf tat ihm gut. Gleich am Vormittag war der Gottesdienst angekündigt. Sebastian beschloss danach zu frühstücken. Er ging aus seinem Zimmer, den langen Gang entlang und erreichte schließlich den Innenhof. Ein paar Magier und mehrere Novizen und Anwärter standen davor. Sebastian begrüßte sie freundlich, mit einem lächeln im Gesicht. Es tat ihm gut, wieder lachen zu können, auch wenn so viele getötet wurden. Zusammen gingen sie da in die Kirche und nahmen Platz.
Der hohe Rat hielt eine Ansprache und Gedenkte an die Verstorbenen Seelen. Es vielen hin und wieder ein paar Tränen, als die Liste der Verstorbenen vorgelesen wurde. Bei einem Namen stockte Sebastian besonders der Atem, „Shakuras, seine Überreste wurden nicht gefunden“, verkündete der Priester. „Auch er ist gefallen, ein so mächtiger Mann!“, dachte sich Sebastian.
Als der Gottesdienst zu Ende war, ging er trübselig wieder heraus und stand nun auf dem Hof des Klosters.
Die Sonne schien wunderschön warm, nur einzelne Wolken störten den sonst freien Himmel. Die Vögel zwitscherten auf den Bäumen, rund um das Kloster. Dies war in der letzten Zeit in Mitleidenschaft gerissen wurden. Hier und da waren die Fensterscheiben zerbrochen, in einigen Mauern waren Löscher von groß bis klein. Das Feld war zerstört und bedurfte neuer Saat. Die Schafe waren auch weg. Das schlimmste aber waren die Toten Innosler, die sie am vorigen Abend bis spät in die Nacht geborgen hatten und auf einen Scheiterhaufen gelegt hatten.
Der hohe Rat verwendete einen Zauberspruch für die Toten, den Sebastian schon von dem Magier Shakuras kannte. Die Leichen schwebten in der Luft und aus ihren Brustkörben schoss ein Feuerartiges Etwas und umhüllte die Leichen. Danach verfielen sie zu Staub und die Seelen fanden ihren Weg zu Innos.
Als der Anwärter dieses Schauspiel erlebt hatte, ging er in das Refektorium um etwas Essen zu sich zu nehmen. Er konnte gar nicht genug bekommen, so einen Hunger hatte er. Es gab allerlei, von Wasser und Milch, über frisches Brot, bis hin zur leckeren Schafswurst war alles dabei. Als er gesättigt war, verlies er den Raum und war nun voller Drang, sich für das Kloster und deren Arbeiten zu stellen.
19.08.2003, 19:04 #6
sphero
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Sebastian stand nun wieder erneut im Innenhof des etwas ramponierten Klosters. Er schaute sich um und sah schon viele, die sich an die Arbeit gemacht hatten, die Glaubensstätte wieder in einen ordentlichen Zustand zu bringen. Einige Anwärter und Novizen, füllten die Löscher in den kaputten Mauern mit großen und kleinen Steinen wieder auf. Andere wechselten die alte Eingangstür aus, eine neue war auf den weg zum Kloster, angefertigt in der Stadt. Magier und hohe Novizen, verbrannten das trockene Grass, immer Schritt für Schritt. Ein paar weitere standen schon mit der Saat auf den schon abgebrannten Teilen des Innenhofes.
Sebastian beschloss diesen zu helfen, da es nicht sehr viele waren. Er ging auf einen zu und fragte, ob er hier, bei der Saat einlegen mit helfen könne. „Klar kannst du das! Hier hast du ein Beutel voller Saat. Drüben im Schatten stehen dann noch ein paar Kräuterpflanzen, diese kommen dann in den Kräutergarten!“, er wies Sebastian noch auf den Standort der Pflanzen und machte sich dann selber an die Arbeit.
Sebastian nickte ihm noch nach und wandte sich anschließend ab um mit seiner Arbeit zu beginnen.
Es dauerte Stunden, ehe die ganzen neuen Samen im Boden verteilt waren. Sebastian schwitze, da die Sonne auf seinen Kopf brannte. Danach gingen er und viele andere Anwärter und Novizen Wasser holen und erfrischten den jungen neuen Boden und deren Saat.
Die größten Löcher in den Mauern waren größtenteils auch verschlossen, man sah noch die Umrisse, der neuen und alten Mauer.
Es war nun schon später Nachmittag, als sich Sebastian mit anderen den Kräuterpflanzen zuwandte, als plötzlich ein großer Schatten auf Sebastian lag. Dieser, der noch kniete, drehte sich Verwundert um und sah einen gr0ßen Magier, konnte aber noch nichts weiter erkennen, da ihn die Abendsonne blendete. Der Magier sprach mit tiefer, grummeliger Stimme: „Innos zum Gruß!“, begann er. Sebastian nickte, etwas verduzt. „Seit ihr der Anwärter, Sebastian?“, stellte er nun die Frage. Sebastian nun ganz verwirrt nickte nur heftig mit seinem Kopf. „Gut, dann beendet eure Arbeit und folgt mir zu dem hohen Rat!“ Es war eine Aufforderung, Sebastian stand auf und klopfte sich die Erde von seiner Anwärterrobe ab und sagte das er bereit zum gehen währe. Der Magier nickte und schritt fort, Sebastian folgte.
Ihm kamen mächtige Zweifel auf, „Wieso will mich der Rat sehen oder gar sprechen? Habe ich etwas verbrochen?“ Sebastian fand auf dem ganzen Weg keine einzige Antwort und war deshalb sehr beunruhigt.
Sie kamen schließlich in die Kirche, wo sich der Rat befand. Es war diesmal etwas mehr beschmückt als sonst, so empfand es zumindest der Anwärter. Es war keiner weiter da als die drei Räte und der Magier der Sebastian führte.
Als die beiden vorn ankamen, wisch der Magier zur Seite und Sebastian kniete sich vor den Rat und schaute zu diesem Ehrwürdig empor.
Der Rat wartete nicht lange und fing mit einer rede an: „Innos zum Gruß, Anwärter! Du bist also Sebastian?“, „Ja der bin ich!“, entgegnete der Anwärter. Ein zittern lag in seiner Stimme, er war sehr aufgeregt. „Nun Gut, wie du weißt, lebst du nun schon eine ganze Weile hier im Kloster und wie du vielleicht weiter weißt, wird jeder, durch seine Taten befördert oder Degradiert“, sprach er nun weiter. Sebastian wurde bei dem letzten Wort ganz mulmig zu Mute, doch er nickte. „Gut, und deswegen stehst du jetzt auch vor uns!“, begann nun ein anderes Mitglied des Rates zu sprechen. „Den du wirst nun Befördert! Deine Taten waren in den letzten Wochen und gar Monaten recht gut! Auch in den Katakomben ist uns zu Ohren gekommen, das du sehr viel getan hast. Auf solche Brüder sind wir stolz und wollten dir damit sagen, das du in deinem Rang aufgestiegen bist, zweimal. Du bist nun hoher Novize, stelle keine Fragen, du bist dem gerecht. Nun geh, und ehre deinen Rang. Für weitere Fragen, wende dich an Arthas.“
Sebastian nickte ehrwürdig und verlies allein die Kirche. Er sah grad wie ein anderer Novize, von einem weiteren Magier geführt, die Kirche betrat. „Er wird wohl auch befördert?“, fragte sich Sebastian. Er selber konnte sein Glück nicht fassen, der Rat hatte ihn gelobt und er wurde Befördert. Er machte einen Glückssprung und stieß dabei einen Schrei der Freude aus. Er war immer noch ein wenig aufgeregt. Sebastian wusste nun auch über seine neuen Aufgaben bescheid und was er nun alles machen konnte, was ihm als Anwärter verwehrt blieb. Und da schoss es ihm wie ein Blitz durch seine Gedanken: Magie. Schon früher als kleines Kind, bestaunte er seinen Vater und dessen Künste mit der Magie und auch hier, im Kloster ehrte er und bewunderte die, die die Magie beherrschten.
Der Nachmittag war nun schon langsam zum Abend übergegangen, doch sein Willen, war beschlossen, er wollte noch an diesem Tag einen Lehrmeister aufsuchen, aber wo und wer?
Sebastian wusste wenn er fragen konnte, Arthas, der vorhin vom Rat erwähnt wurde. Dieser stand die meiste Zeit vor der Kirche und schaute den Novizen und Anwärtern bei der Arbeit zu und gab ihnen Ratschläge.
Sebastian fand ihn auch gleich, er stand bei einem Novizen, den er nicht kannte. Der hohe Novize räusperte sich, worauf Arthas auf ihn Aufmerksam wurde. „Möchtest du was?“, fragte er mit lieblicher Stimme Sebastian. „Ja, ich bin nun hoher Novize und wollte gerne die Magie studieren, doch ich weiß nicht von wem ich sie erlernen kann.“, entgegnete er. „Noch so spät abends? Na gut, es gibt ein paar Lehrmeister für die Magie, aber viele haben schon Schüler, obwohl, einer dürfte zur Zeit frei sein, wende dich mal an „Snizzle“, so nennen wir ihn, er müsste hinten auf einer Bank sitzen, zumindest tat er dies vorhin. Ach, komme morgen noch mal zu mir, dann berichte ich dir, was du noch so alles beachten musst als hoher Novize!“, sprach er weiter. Sebastian nickte, bedankte sich und wandte sich mit einem Gruß ab.
Er ging nun in die beschriebene Richtung und traf schließlich auf einer Bank, die im Dunkeln stand, einen anderen Bruder. Sebastian konnte nicht viel erkennen, das es schon etwas Dunkel wurde und fragte sich ob das wohl dieser Snizzle währe. Mit voller Hoffnung ging er auf ihn zu und sprach ihn an: „Hallo, ich bin Sebastian, ein hoher Novize, seit ihr Snizzle, der Lehrmeister für Magie?“ Gespannt wartete Sebastian auf die Antwort von dem Bruder.

Der hohe Novize war die Gelassenheit in Person. Er lies Sebastian zappeln und tat fast so, als würde er Sebastian nicht sehen oder hören. Dann endlich sprach er plötzlich: „Du willst also die Magie Innos studieren.“ Sebastian nickte heftig, er schien beim richtigen angekommen zu sein, so dachte er. „Nun, ich kann euch die Magie lehren, aber es wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Du wirst viel Zeit in deine Ausbildung investieren müssen. Immer wieder musst du die Magie benutzen und üben um ein wahrer Meister im Umgang mit der Magie zu werden.“ Sebastian war wie angewurzelt, er war immer noch etwas nervös. Er würde Nächte durchtrainieren, damit er es lernt, dachte er sich. Snizzle erhob sich derweil und lief an Sebastian vorbei. „Wo will er denn jetzt hin?“, fragte sich Sebastian, da blieb der hohe Novize stehen und wandte sich wieder Sebastian zu, der ihn mit seinen Augen gefolgt war. Er machte ein Zeichen, das Sebastian ihn folgen sollte, „Wohin bloß?“, sein ganzer Kopf war voller Gedanken, die ihn zweifeln ließen. Nach kurzer Zeit hatten die beiden hohen Novizen eine Tür erreicht. Snizzle war voraus gegangen. Dieser öffnete diese knirschend.
Sebastian ging zuerst hinein und war sichtlich überrascht, er hatte mit einen Übungsraum gerechnet, aber er befand sich in einer Bibliothek, vollgestopft mit Büchern. „Du solltest etwas über die Kreise der Magie wissen und ihre Magie kennen lernen bevor du versuchst sie zu beherrschen.“, sprach Snizzle in voller Gelassenheit. Er ging zu einem Regal und zog ein dickes Buch hervor. „Dieses Buch beschreibt die Zauber des ersten Kreises, du solltest es lesen bevor wir mit dem Training beginnen.“ Er drückte es Sebastian in die Hand und wies ihn, es zu lesen. Sebastian ging an einen Buchständer und legte das schwere Buch ab. Er drehte sich um und sah, wie Snizzle sich ebenfalls ein Buch genommen hatte und sich hingesetzt hatte.
„Gut da fangen wir mal an.“, sprach Sebastian leise zu sich. „Ich werde Meister der Magie und wenn ich dafür 1000 Bücher lesen muss, ich schaff es.“
Er schlug das Buch auf, wobei ihm eine kleine Wolke aus Staub entgegen kam. Er vertrieb sie mit dem wedeln der Hand und pustete den restlichen Staub, der sich noch auf dem Buch befand, weg. Es war eine sehr kleine Schrift und manche Wörter waren schwer zu erkennen, da sie im Laufe der Zeit verschmiert waren. Sebastian las etwas von Lichtzaubern, Elementarpfeilen und Wahnsinn, alles waren Zaubersprüche des ersten Kreises. Ja mehr er las, umso mehr wollte er wissen und desto begeisterter wurde er. Er vergas beim lesen ganz die Zeit und so vergingen die Stunden, bis in die Nacht hinein.

Aber irgendwann überfiel Sebastian die Schläfrigkeit. Er versuchte es vor seinem neuen Lehrmeister zu verheimlichen, aber durch ein gähnen, erwischte ihn Snizzle, bei seiner Müdigkeit und beendete die ersten Lehrstunden für Sebastian. Sie verabredeten sich eine Zeit in der Früh und verabschiedeten sich schließlich. Beide gingen ab der Bibliothek getrennte Wege. Sebastian lief zügig zu seinem Zimmer um Schlaf zu nehmen. Es vergingen noch zwei, drei Minuten bis er sein Zielort erreichte. Als er dir alte Tür aufstieß, sah er auch schon seinen Freund Neo, der auf dem Bett lag. Dieser fuhr überrascht hoch: „Wo warst du?“, fragte er. Sebastian lächelte: „ich war bei Snizzle, falls dir der Name was sagt?“, er wartete keine Antwort ab und redete gleich weiter: „Stell dir vor, die haben mich heute zum hohen Novizen befördert und das beste, ich lerne jetzt Magie! Ich bin so glücklich!“ Seine Schläfrigkeit war nun wieder weg, sie redeten noch eine Weile, bis sie schließlich die Lichter auslöschten und schlafen gingen.

Sebastian wachte am nächsten morgen mürrisch auf. Mit einem Auge blinzelte er im Zimmer umher. Er fuhr erschrocken hoch und verfluchte sich selber: „Verdammter Mist, ich habe verpennt!“, schrie er aus voller Kehle.
Er stand rasch auf und bemerkte, das sein Zimmergenosse und Freund Neo schon weg war. „Hätte er mich nicht wecken können?“, fragte er sich ein wenig genervt.
Sebastian zog seine Anwärterrobe an, den eine hohe Novizen Rüstung oder ähnliches hatte er noch nicht bekommen. Mit einem Ruck öffnete er die alte Tür und ließ sie hinter sich knarrend ins Schloss fallen. Er rannte so schnell er konnte in den Waschraum um sich etwas aufzufrischen. Mit schon besserer Laune ging es schnellen Schrittes zu Refektorium. Er nahm sich zwei abgeschnittene Scheiben Brot, belegte diese schnell mit irgendeiner Wurst, die er in der Hektik nicht erkannte und verschwand aus der Speisehalle.
Die Richtung die er eingeschlagen hatte, verlief in Richtung Bibliothek. Snizzle und Sebastian hatten sich nichts genaues aus gemacht, aber der hohe Novize dachte, seinen Lehrmeister dort am ehesten zu finden.
Mit dem rennen bekam er allmählich Seitenstechen, er schaltete einen Gang zurück und atmete erst einmal tief durch bis er schließlich die Bücherstube, wie Sebastian denn Raum immer neckisch nannte, erreichte.
Zu seiner Verwunderung stand die Tür auf und als er hineintrat, sah er einen Novizen. Er trat auf ihn näher zu und sah in den Augenwinkeln seinen Meister im Sessel sitzend. Sebastian sagte mit lautstarken Ton und fröhlicher Stimme, immer noch etwas schwer atmend: „Einen Wunderschönen Guten Morgen!“ Er wusste das dieser zwar schon vergingen war, störte ihn aber keines Wegs. Sein Meister und der andere Novize begrüßten ihn ebenfalls freundlich. Der Lehrling entschuldigte sich für seine Verspätung und schwor, das es nie wieder vorkommen solle. Dann drehte er sich um und musterte den anderen Novizen, der ein großes Buch in den Händen hielt. „Hi, ich bin Sebastian, Snizzles Lehrling. Kennen wir uns? Kommst mir so bekannt vor. Naja, auch egal, wie heißt du?“

Beide stellten sich einander vor. Sebastian freute sich immer wieder neue Gesichter kennen zu lernen und Freundschaften zu schließen. Sie unterhielten sich fröhlich noch eine ganze Weile miteinander, was sie sonst so machen oder wo sie herkommen.
Aber das frohe Gespräch wurde bald, mehr oder weniger beendet, denn Snizzle räusperte sich und beide neuen Schüler wandten sich zu ihm um und waren nun still.
Die Magiestunden gingen weiter und Sebastian las fleißig über den Feuerpfeile, Runen und Ratschläge für die Magie und das Zaubern. Der hohe Novize las sehr vertieft, das Thema interessierte ihn brennend. Er konnte gar nicht mehr aufhören.
Sie lasen wieder einmal den ganzen Tag durch, selten nur, wurde die Lesestunde durch das holen von etwas zu Essen, oder anderem Etwaigen Dingen unterbrochen, aber Sebastian hatte sich meist schnell wieder eingelesen.
Und so verging die Zeit, die Sonne befand sich schon weit im Westen und stand tief. Der hohe Novize konnte sie durch ein kleines Fenster der Bibliothek strahlen sehen.
Anscheinend bemerkte auch Sebastian sein Meister, das es allmählich spät wurde und unterbrach die Lesestunden.
Er schien froh über seine Schüler zu sein, so hatte zumindest Sebastian denn Eindruck. Der Meister strahlte beide an und verkündigte, das die Lesestunden nun erst einmal zu Ende währen und sie sich nun der Praxis zuwenden würden. Beide Schüler freuten sich, den Praxis war allemal besser als lesen, obwohl dies auch nicht schlecht war und die Grundlage für die Praxis bildete.
Sie verabschiedeten sich nun für heute, Snizzle wollte noch etwas bleiben, als die Schüler auf den Weg zu ihren Zimmer waren. Doch Sebastian machte auf der Schwelle kehrt und lief noch einmal zurück, er wollte sein Buch über die Magie noch etwas studieren, sein Meister genehmigte es und so lief Sebastian mit dem schweren Buch zu seinem Zimmer.
Sein Zimmergenosse und Freund Neo war nicht anwesend. Sebastian legte sich auf sein bett und schlug das buch wieder auf und stöberte noch eine ganze Weile darin, bis seine Hungergefühle ihn schon schmerzen machten. Er legte das große Buch auf sein Nachtschrank und lief nun im zügigen Schritt zum Speisesaal. In der Zwischenzeit war es Dunkel geworden, wie er feststellte, als er über den Hof ging. Eulen hörte man schauerlich aufrufen und die Bäume in der Ferne, sahen wie Monster aus. Sebastian zog seine Robe zu und lief weiter.
In der Speisehalle waren nicht mehr viele Brüder. Sebastian sich allerlei Dinge und setzte sich. Mit großen Hunger stürzte er sich über sein Essen, als könnte es ihm einer wegnehmen. Als er gesättigt war, stand er auf und ging in den Baderaum. Er wusch sich von Kopf bis Fuß, er wollte schließlich nicht stinken, was einige taten und das war unangenehm.
Nun war er Satt und sauber und zog sich in sein Zimmer zurück, sein Freund war immer noch nicht da, was Sebastian ein wenig verwunderte. Es war nun schon spät und Sebastian hatte keine Lust mehr zu lesen und so legte er sich schlafen.
>> Sebastian hörte am nächsten morgen, als er in seinem Bett lag, die Vögel zwitschern. Er wachte frohen Mutes auf und beschloss gleich nach dem Frühstück zur Bibliothek zu gehen.
Er stand frohen Mutes auf und war überhaupt nicht schläfrig, was ihn wunderte, da es letzte Nacht doch spät wurde.
Hunger hatte Sebastian aber weniger, darum aß er auch nicht viel und stand bald wieder auf und verließ das Refektorium. „So ab zur Bibliothek!“, dachte sich Sebastian und schlug schon die Richtung ein, als er plötzlich stoppte. Arthas hatte ihn gerufen, „Oh, zu ihm sollte ich ja gestern gehen!“, erinnerte sich Sebastian.
Zu seinem Erstaunen, war Arthas nicht böse auf ihn, er wusste das er nun in Lehrling der Magie war und verstand die Situation. Aber nun kam Sebastian nicht mehr weg, da der Magier, wenigstens jetzt mit dem hohen Novizen reden wollte.
Er erklärte ihn nun einiges zu seinem Rang als hoher Novize und zeigte ihm, was Sebastian dadurch alles ermöglicht wurde.
„Deine größte Aufgabe ist immer noch die selbe, ehre Innos! Du kannst jetzt auch die neuen Novizen und Anwärter in der Arbeit einweißen und sie beaufsichtigen, damit sie nichts falsch machen. Du kannst die eine neue Robe machen lassen, gehe mal zu Koryu, er erstellt Rüstungen. Ebenfalls bekommst du ein neues Zimmer, im ersten Stock, wo auch alle anderen hohen Novizen wohnen.“
Sebastian gefiel sein Rang immer mehr und mehr und er lauschte gespannt auf die Worte des Magiers, was noch kommen möge.
Dadurch verging die Zeit für den hohen Novizen schneller als ihm lieb war und so stand die Sonne am höchsten Punkt am Himmel, es war Mittag und endlich war auch Arthas fertig mit seiner Rede.
Sebastian fiel wieder seine Lehrstunden ein und rannte nun, mit dem Buch, was er die ganze Zeit dabei hatte zu Bücherstube. Der schwere Broken behinderte ihm beim laufen und fast währe er gefallen, konnte sich aber noch abfangen.
Als er ihn die Bibliothek eintrat, empfingen ihn auch schon sein Meister Snizzle und Varyliak. Sie schienen auf ihn gewartet zu haben. Sebastian schilderte ihnen alles mit Arthas und das er auch eher gekommen währe. Beide nickten, es war alles wieder gut.
„Fangen wir nun wirklich an mit der Praxis?“, fragte Sebastian die beiden anderen, wobei seine Augen Snizzle fixierten.

Erst sagte keiner was, bis dann schließlich ein „Ja“ aus Snizzls Mund zu hören war. Sebastian machte in seinen Gedanken einen kleinen Freudensprung, endlich die Praxis.
Snizzle erklärte ihnen Schritt für Schritt, was sie zu beachten hatten. Vieles wusste Sebastian schon durch das lesen der Bücher, trotzdem horchte er aufmerksam zu. Es sah faszinierend aus, wie sein Meister mit dem Feuerpfeil spielte, er schien voll gelassen. Nun war sein Werk zu Ende und holte zwei weitere Feuerrunen aus einer Kiste und schmiss sie zu Sebastian und Varyliak fingen sie, sie sollten nun einzeln anfangen.
Sebastian gab Varyliak Vortritt, er sollte anfangen. Der hohe Novize schaute ihn mit offenen Augen an und beobachtete seine Vorgehensweise. Er selber hatte allmählich weiche Knie bekommen, „Hoffentlich vermassle ich es nicht!“, dachte er sich, ob seine Lehrstunden in der Theorie schon ausgereicht hatten, er grübelte.
>> Als er mit seinen Gedanken fertig war, blickte er wieder auf und sah Varyliak mit einem schwarzen Gesicht vor sich stehen. Er musste schmunzeln, obwohl er nicht genau wusste was passiert war. Der Schüler lief raus um sich im Badehaus zu waschen. Snizzle wandte sich nun an Sebastian, der zitternd mit der Rune in der linken Hand vor ihm stand. „Gut, nun du! Konzentriere dich auf die Rune und der Macht, die sie in sich hält!“ Sein Meister schaute ernst drein, was Sebastian noch nervöser machte.
Er hielt die Rune so fest es nur ging und schloss die Augen. Er schüttelte noch ein wenig seine Gliedmaßen, damit er nicht verkrampfte. Vor seinen verschlossenen Augen tummelte sich nun die Rune, er konnte sie so scharf und deutlich sehen, als währen seien Glieder auf. Er konzentrierte sich auf den Stein, doch auch nach einer Weile passierte nichts. Er wurde unruhig, er dachte, er steht in einer Arena und Tausende Menschen schauen ihn zu, lachten und verspotteten ihn.
Er öffnete seine Glieder, „Du bist immer noch zu verkrampft und Nervös! Lege es ab, sonst klappt es nicht!“, sprach sein Meister mit dumpfer Stimmenlage. Sebastian holte ein paar mal tief Luft, was schon ein wenig half. Er räumte nun alles in seinem Kop heraus. Es herrschte Stille. Sebastian lies nichts mehr auf sich einwirken. Er hielt die Rune wieder fest, senkte seinen Kopf und konzentrierte sich auf den Stein. Er war leicht, nicht zu leicht, aber handlich. Seine Gedanken drehten sich nun nur noch um das Feuer und die Magie, die in der Feuerpfeilrune steckten.
Der hohe Novize spürte ein leichtes Beben in der linken Hand und es begann zu grabbeln, was immer mehr wurde. Nur erst in seiner linken Hand, dann schien sich das komische Gefühl, von den Füßen, vom Kopf zu kommen. Er bündelte sich im Brustkorb des Gläubigen. Es ging weiter, sein ganzer Körper bebte, das gribbeln verlief weiter. Sebastian versuchte es in seiner rechten Hand zu bündeln, es verlief über die rechte Schulter, über den Arm in seine Hand, er verhaarte.
Er konzentrierte sich immer fester und drückte nun die gebündelte Magie in seine Handfläche. Seine Hand zitterte, aber spürte nun kein Grabbeln mehr. „Habe ich versagt?“,, frage er sich in seinen Gedanken, doch da hörte er ein klatschen. Er öffnete seine Augen und sah seinen Meister mit einem freundlichen Gesichtsausdruck. Dieser deutete auf die Handfläche von dem Schüler hin und da sah Sebastian es, ein kleiner Feuerball hielt er in der Hand. Er nahm die Hand zurück und drückte nun den kleinen Ball zur Tür hinaus. Er hatte es geschafft, er war glücklich. „Zum Glück hab ich noch den Abschnitt mit dem Bündeln der Magie gelesen!“, dachte er sich. Er erläuterte Snizzle wie er vorgegangen war, das er die Magie von drei Seiten schon in seinem Brustkorb bündelte und von dort aus in die Hand. Diese Technik erleichterte es, so hatte er gelesen.

Varyliak war nun inzwischen auch wieder eingetroffen, mit sauberen Gesicht. Der Meister Snizzle gab nun noch ein paar Ratschläge, was Sebastian und Varyliak besser machen mussten, damit es noch besser funktionierte. Bei Sebastian war es die Konzentration, die ihm Schwierigkeiten bereitete.
Sie sollte nun weiter, alleine üben. Sebastian sein Meister setzte sich, währenddessen die beiden Schüler sie an die Arbeit machten.
Sebastian schloss die Augen und versuchte sich, stärker denn je, zu konzentrieren. Er vergas alles um ihn herum, dachte nur noch an die Rune und ihre Macht. Er hörte nichts mehr, absolute Stille war um ihn eingetreten.
Er spürte ein wohlgesonnene Wärme in der linken Hand, dort, wo er auch die Rune trug. Es begann wieder dieses seltsame grabbeln. Sebastian bündelte die Magie mit der Kraft seines Körpers zentral beim Herzen. Er zog jeden kleinsten Tropfen Kraft zum Herzen hin. Er spürte die Kraft die er in seinem Körper hatte, er bebte förmlich. Sebastian lies seine Magie in den rechten Arm weiterleiten, bis zur Handfläche. Das grabbeln begleitete ihn.
Nun dachte er an Feuer, Feuer in seiner Hand, ein kleiner Ball. Und da plötzlich erhob sich aus seiner Hand ein Feuerball. Der hohe Novize öffnete die Augen und sah erstaunt sein Werk. Er hielt nun einen schon viel größeren Ball in der Hand, zwar immer noch kleiner als die der Magier, aber trotzdem beachtlich. Sebastian freute sich, er schaute zu Varyliak rüber, dem es ebenfalls gelungen war. Nun verschossen sie die Pfeile. Sebastian hatte gerade noch so die Fackel getroffen.
>> Und so verging der Tag wir im Flug für Sebastian und schließlich, als es schon Abends war, beendete Snizzle die Lehrstunden, sie wollten sich wieder morgen Vormittag treffen. Doch Sebastian beschloss noch etwas zu bleiben, er wollte perfekt werden. So gingen nun Snizzle und Varyliak zur Tür hinaus und Sebastian schloss sie hinter ihnen.
Er übte noch bis tief in die Nacht hinein und verbesserte sich so immer Stück für Stück. Er las auch noch ein wenig und schließlich legte auch er sich schlafen. Er machte die Fackeln in der Bibliothek aus und ging auf sein Zimmer. „Morgen werde ich dann umziehen!“, dachte er sich mit Freude.
Er lag schnell im Bett und schlief tief und fest.

Den Morgen hatte Sebastian nicht erlebt, denn er schlief bis zum Vormittag. Er hörte von außen, die Stimmen der Novizen, die lautredend an seinem Zimmer vorbei gingen.
Er stand auf, legte seine Anwärterrobe an und verließ das Zimmer. Sein erstes Ziel, war das Badehaus, damit er sich erfrischen konnte. Als er aus den kühlen Räumen wieder hinaus ging, prallte die Sonne in sein Gesicht, sie war hoch oben am Himmel und heiß, wie Wüstensand.
Sein Magen knurrte und so beschloss der hohe Novize, sich mit den Köstlichkeiten des Klosters zu vergnügen. Er saß lange, alleine am Tisch, viele waren schon fertig. Doch er hatte großen Hunger.
„Ob wir heute weiter Trainieren werden?“, fragte er sich, als er gerade ein stück Brot abbiss.
Da er nun gesättigt war, lief er im ruhigen Schritt zum Innenhof hinaus, wo Arthas stand. Beide grüßten sich freundlich. „nun den, gehen wir dein Zimmer besichtigen“, sagte er mit seiner rauen Stimme zu Sebastian. Dieser nickte und schlenderte hinter dem Magier her.
Sie gingen in der Nähe der Bibliothek, wobei Sebastian an seine Lehrstunden denken musst, eine Treppe hinauf, in den ersten Stock. Nach rechts und links verlief ein Gang, dieser fungierte wie ein langer, schmaler Balkon. Sebastian lehnte sich auf das Geländer und überschaute den Hof. Man hatte eine Schöne Aussicht. Die meisten waren auf dem Feld und im Garten beschäftigt, wie Sebastian sah. Andere lümmelten sich im Schatten der Klostermauern.
Arthas räusperte sich, worauf sich schließlich weitergingen. „Eigentlich, hättest du hier schon als Novize einziehen können!“, flachste er mit einem grinsen im Gesicht. Sie waren nach rechts den Gang entlang gegangen, er war wirklich nicht breit, es passten gerade einmal zwei Novizen nebeneinander. Schließlich ereichten sie die Räume, mehrere Betten standen darin. Er war etwas mehr geschmückter als sein vorheriger. Der Magier wies auf ein Bett in der Ecke. „Dort ist dein kleines Plätzchen. Sebastian ging hin und haute sich auf sein Bett. „Schön, das ist ja viel weicher!“, sagte er mit Freude. Was ihn aber noch mehr faszinierte, war das Fenster daneben, er konnte die Brücke hinunter schauen, über den Teich bis zur anderen Seite.
Neben seinem Bett befanden sich noch zwei Schränke für ihn, ein Nachttisch machte das ganze noch perfekt. „Juhu!“, schrie er aus, „Ich freu mich so!“, „Das freut mich!“, raunte der Magier, „Ach, bevor ich es vergesse, dein jetziger „Badeort“, ist in dieser Etage, auf der anderen Seite, alles noch schöner, als unten!“
Sie unterhielten sich noch eine Weile über das Leben im Kloster und über Innos selber, danach verabschiedeten sie sich voneinander.
„Jetzt müssen nur noch meine ganzen Sachen hoch.“, sagte er zu sich selber, „Mhh, ich werde einen Anwärter fragen, ob er mir helfen will!“ Und so ging der hohe Novize wieder herunter zum Innenhof und schaute sich um. Da sah er jemanden auf der Bank sitzen, er hatte ebenfalls, wie Sebastian, eine Anwärterrobe an. Er ging auf ihn zu und begrüßte ihn. „Innos zum Gruß, Anwärter! Bist du auf der Suche nach Arbeit?“ Der Anwärter schaute, etwas erschrocken hoch und stellte sich vor. Beide unterhielten sich und Sebastian schilderte die Sachlage mit dem Umzug. Der Anwärter schaute erst ein wenig skeptisch, da Sebastian auch eine Anwärterrobe anhatte, aber schließlich willigte er ein und so gingen beide auf des hohen Novizen ehemaliges Zimmer, packten die Sachen zusammen und brachten sie hoch in den Zweiten Stock. Dies wiederholte sich noch etwaige male, bis sie schließlich fertig waren.
„Danke, du hast mir wirklich geholfen! Ich gebe einen aus im Weinkeller, hast du noch Zeit?“ Er nickte heftig, sie hatten die Sachen erst einmal nur auf Sebastian sein Bett gelegt und befanden sich 2 Minuten später im Weinkeller und erzählten von ihrem Leben, Sebastian fing an, er schilderte von seinem Leben auf dem Festland und wie er hier her gekommen war. Der Anwärter horchte gespannt zu, den Sebastian verstand es, Geschichten zu erzählen. Schließlich erzählte auch der junge Anwärter von sich. Erst jetzt musterte ihn Sebastian ausführlich, er war noch jung, so um die 20 Jahre, hatte schwarzes Harr, etwas Geheimnisvolles drang aus ihm.
Als sie etliche Stunden mit trinken und reden verbracht hatten, verabschiedeten sich die beiden wieder und versprachen sich, sich öfter zu treffen. Als der Anwärter schon sich der Tür zugewandt hatte, machte Sebastian einen Sprung vor ihn und gab in 50 Goldstücke. „Für deine Mühen!“, sagte Sebastian mit lächeln im Gesicht, sein Gegenüber bedankte sich noch viele Male und ging schließlich.
>> Auch Sebastian ging aus dem Raum und erschrak, es war schon langsam die Dämmerung eingetreten. Der hohe Novize war aber noch nicht Müde und so ging er zur Bibliothek um noch etwas zu lesen. Als Sebastian die knarrende Tür öffnete, bemerkte er das er nicht der erste hier war, da die Fackel entzündet waren. Als er die schwere Tür nun wieder ins Schloss fielen lies, bemerkte er, das sein Meister, Snizzle, in einem Sessel saß und Sebastian anschaute.
„Innos zum Gruß, Meister! Lesen sie wieder über die damalige Barriere?“, stellte Sebastian die Frage.
19.08.2003, 19:06 #7
sphero
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Er wurde bestätigt. Da Sebastian nun schon einmal in der Bibliothek war, wollte er auch etwas lernen, er durfte sich entscheiden, zwischen Theorie und Praxis. Er entschied sie für das lesen und so suchte er sich ein neues Buch aus dem Regal, was ebenfalls die Magie beschrieb. Er suchte nicht lange und fand schließlich ein nicht allzu großes, leichtes Buch über die Magier der ersten Stufen.
Aber um mit der Ausbildung fortzufahren, mussten sie noch auf Varyliak warten, da Snizzle nicht alles zweimal sagen wollte. Beide beschlossen zu warten, vielleicht würde er noch kommen.
Sebastian hatte sich eine kleine Kerze an sein Buch gestellt, ihr Schein leuchtete die Seiten voll aus. Dafür waren in den Ecken und Winkeln der Bücherstube, alles Rabenschwarz.
Die Stille war gerade eingetreten, Sebastian hatte sich eingelesen, das Thema war der Feuerpfeil und die besten Techniken, als plötzlich, eher unerwartet Varyliak zu Tür hereinplatzte.
>> Sie waren nun komplett, es konnte mit der Ausbildung weitergehen. Der Lichtzauber war der nächste Zauber, wie Snizzle mit gesenkter Stimme erzählte. Er beschrieb ihn, wofür er diente, was man mit ihm alles kann und wie er funktionierte. Wie Sebastian wusste, war dies der leichteste Zauber der ersten Stufe der Magie. In seinen Büchern, wurde dieser immer zuerst erklärt und galt allgemein als Einstieg in die Kunst der Magie.
Snizzle führt, wie ihr erst gelernter Feuerpfeil Zauber, den Lichtzauber den beiden Schülern vor. Es war nicht ganz so spektakulär wie ihr erster, aber den noch hatte es was. Als über Sebastians Meister eine Lichtkugel schwirrte, leuchteten die Augen des hohen Novizen, durch die Helligkeit, es sah wunderschön aus, wie das weiße Licht sich immer hin und her bewegte. Die Dunklen Ecken der Bibliothek waren mit dem grellen Licht ausgefüllt, man konnte alles im Raum erkennen. Die Kerzen schienen im Vergleich zu der Kugel, düster zu sein.
Nun bekamen Sebastian und Varyliak ebenfalls eine Rune, sie hatte sich vor ihren Meister, in der Zwischenzeit der Vorführung, gestellt. Sebastian wartete nur noch auf das Startzeichen von Snizzle, er war vollen Willens, auch diesen so ominösen Zauber zu beherrschen.

Sie wollten gerade anfangen, als ein Novize völlig unerwartet in die Bibliothek herein kam. Er begrüßte die Anwesenden freundlich und da erkannte Sebastian ihn, es war Leto, den er vor Wochen in den Katakomben, mit Auron, kennen gelernt hatte.
„Innos zum Gruß, Leto!“, antwortete nun Sebastian als erster der drei, da die beiden immer noch ein wenig überrascht schienen. „Aber um gleich auf deine Frage zu kommen, ich weiß es nicht, aber ich denke schon, wenn du mit dem Schreibzeug gut umgehst und es wieder bringst, wird es keine Probleme geben“ Sebastian s schaute zu seinem Meister, um seine Meinung dazu zu prüfen. Dieser bejahte das ganze mit einem Nicken.
„Meister Snizzle, kann ich mich noch ein wenig mit Leto unterhalten? Wir haben uns lang nicht mehr gesehen. Es wird aber nicht lange dauern!“ Wieder kam ein nicken von Snizzle und so ging Sebastian auf Leto zu. „Setzen wir uns“, entgegnete er ihm. Sie suchten sich zwei zusammen stehende Sessel aus und saßen nun darin. „Ich habe dich lange nicht mehr gesehen, was war los?“ Wo warst du? Und wie hast du die Schlachten erlebt, in den Katakomben und hier oben?“ Leto wusste gar nicht wo er anfangen sollte, so viele Fragen wurde ihn gestellt.

Das Gespräch dauerte doch länger als erwartet und Snizzle drängte schon durch ein leises räuspern. Die beiden verabschiedeten sich Freundschaftlich und machten sich ein Termin für Morgen Vormittag aus. Das verabschiedete sich Leto auch noch von den anderen beiden, nahm sein Schreibzeug und verschwand durch die Tür in die Dunkelheit.
Und da merkte es Sebastian auch, es war schon stock finster unter freiem Himmel, aber nichts desto trotz, begannen nun die drei wieder mit der Ausbildung.
Sebastian nahm die Rune, die er während des Gesprächs bei Seite gelegt hatte, er sollte es zuerst probieren. Er hatte für diesen Zauberspruch nicht zu viel gelesen, da ihm die anderen mehr interessierten.
Der hohe Novize hielt die Lichtrune fest in der linken Hand, er versetzte sich in tiefste Konzentration. Er befreite das Licht aus der Rune, so fühlte er zumindest. Sebastian dachte an Licht, starkes Licht, was ihn blendete, so sehr, das er seine Augen aufriss und über ihn eine kleine Lichtkugel schwirrte. Sie flog immer kleine Runden über den Kopf des Innosler. Varyliak klatsche als Beifall, was Sebastian sehr ermutigte, auch sein Meister, war nicht unzufrieden. Er gab ihm noch Tipps, was Sebastian noch besser machen könnte. Dieser bedankte sich, da gute Tipps immer gut waren, wie er fand.
Er nahm wieder seine Gedanken zusammen und dachte nun an die Dunkelheit, an Rabenschwärze, als um ihn war düster. Sebastian öffnete wieder seine Augenlider, im Raum war es wieder dunkeler geworden. Die Lichtkugel über seinen Haupt verschwunden.
„Bravo!“, sprach begeistert sein Meister.
„Nun ist Varyliak dran!“ Dieser nickte zu seinem Meister und wollte sich gerade bereitmachen, als Sebastian sagte: „Entschuldig das ich noch einmal störe, aber dürfe ich schon meine Schlafgemach aufsuchen?“ Dabei schaute er etwas verlegen drein, aber Snizzle nickte. „Aber morgen, nach dem Mittag geht es weiter, klar?“ Sebastian nickte heftig, zwinkerte Varyliak zu, „Möge Innos euch begleiten!“, und verließ schließlich den Raum. Er holte sich noch ein paar Essensreste aus dem Refektorium, die er während des Gehens aß. Er lief die Treppe hinauf, in den ersten Stock. Manche schliefen schon fest und so probierte Sebastian so leise wie nur möglich zu seinem Bett zu gelangen. Die Kerze lies er aus und so schlief er auch bald, nachdem er sich in sein weiches Schafsbett gelegt hatte, ein.
Am nächsten Morgen wachte er schon früh mit den anderen Novizen auf. „Morgenstund hat Gold im Mund!“, sagte einer grinsend zu Sebastian, als er seine schläfrigen Augen bemerkte.
Der hohe Novize ging in das neue Badehaus und ließ es sich in einer angenehm warmen Badewahne gut gehen. So verbrachte er viele Minuten dort. Bis er sich schließlich zum Speisesaal aufmachte. Zu seiner Überraschung saß auch schon Leto, mit ein paar anderen Novizen, dort, an einem Tisch in der Ecke. Sebastian begrüßte die Runde freundlich und fragte sich ob er sich setzen dürfte.

Als er sich gesetzt hatte, begann er gleich mit Essen, nebenbei unterhielt er sich noch mit Leto und anderen Novizen. Aber mit einem Male vermummten alle, Sebastian drehte sich um und sah, wie sich ein Magier näherte.
Dieser begrüßte sie, wobei die Novizen höfflich entgegneten. Er sprach nun mit Leto. Es ging um einen Schlafplatz im ersten Stock, soviel wie Sebastian mitbekam. Sein Freund sollte herum geführt werden. Sebastian meldete sich klein Laut. „Ich könnte ihn herum führen.“, sprach er zu dem Magier. Dieser nickte, ging ein paar Schritte zurück und gab Sebastian ein Zeichen, das er nachrücken sollte. Ohne einen Mucks stand dieser auf und lies sich von Gorax, so hieß der Magier, den genauen Schlafplatz erklären. „Selbstverständlich!“, erwiderte Sebastian und setzte sich wieder hin. Der Magier nickte den anderen zu und ging wieder.
>> Als sie fertig mit frühstücken waren, standen die beiden auf und gingen auf den Innenhof. Der Tag hatte sich während des Mahls etwas verdunkelt. Ein paar Wolken waren aufgezogen und so trat an manchen Stellen große Schattenflecken. Während des Laufens war es größtenteils Still. Sie erreichten die Treppe, die in den ersten Stock führte. Als sie oben waren, ließ Sebastian Leto erst einmal den Ausblick genießen, den man oben, von dem Balkon, wie Sebastian den Gang immer nannte, hatte.
Nach einigen Minuten des Wartens, spazierten beide weiter zu den Schlafsälen, wo sein neuer Ort der Ruhe und Erholsamkeit war. Es war im selben Raum, wo auch Sebastian schlief, er zeigte erst sein Bett und dann schließlich das von Leto.
Die Freude war ihn Sichtlich anzusehen. Nun erzählte Sebastian von den neuen Baderäumen im anderen Flügel, wo Leto jetzt immer hingehen könne.
Als sie wieder auf dem langen Gang waren, wo man hinunter schauen konnte, sah Sebastian Snizzle und da fiel es ihn wieder ein, heute gingen die Lehrstunden schon Mittag los. „Ist es schon so spät?“, fragte er sich. Er verabschiedete sich schnell von Leto, der nun etwas verdutzt drein schaute. Der hohe Novize erzählte schnell seine Lage, der Novize nickte und verabschiedete sich ebenfalls. Dann ging Sebastian die Treppen wieder herunter und rannte seinem Meister hinterher.

Erst in der Bibliothek holte Sebastian seinen Meister ein. Er begrüßte ihn Ehrwürdig. Varyliak war ebenfalls in der Bibliothek, er war gerade dabei ein altes Buch zu lesen. Der hohe Novize erkannte aber nicht wovon es handelte.
„Das trifft sich ja gut!“, begann nun Snizzle die Übungsstunden. „Heute werden wir die beiden schon erlernten Zauber verbessern, aber nicht hier, sondern draußen im Freien. Ich hoffe ihr habt nichts dagegen?“, Stellte er die Frage seinen beiden Schülern. „Mir macht es nichts aus, Meister, ich freue mich schon zu sehr das es weitergeht!“ Varyliak stimmte dem ganzen mit einem nicken zu. „Nun gut, so geschehe es, folgt mir!“
Snizzle setzte sich langsam in Bewegung, Varyliak und Sebastian folgten ihn gehorsam, im Entenmarsch liefen sie erhaben mit.
Sebastian, der letzte des Gliedes, schloss die Bibliothektür, die wie immer, zumindest so lange Sebastian sie kannte, knarrend ins Schloss fiel.
Er konnte sich Glücklich schätzen, er durfte die Schriften studieren, das konnten nicht alle, und so erfreute er sich immer mehr. Er dachte über dies und jenes nach, an seine Laufbahn, wie alles begonnen hatte und so musste er auch wieder an seine gefährdeten Eltern dachten, die im Krieg, auf dem Festland, dabei waren. Seine Stimmung schnellte zur Traurigkeit. Eine nicht besondere Eigenschaft von Sebastian war, das er mit niemanden über seine Gefühle oder Sorgen redete und so kam es, das keiner ahnte, das Sebastian im Inneren ein trauriger Mensch war.
„Sebastian!“, hörte er eine Stimme von weitem hallend, „Sebastian, was ist mit dir?“ Der hohe Novize erhob seinen Kopf und bemerkte das ihn sein Meister die ganze Zeit angesprochen hatte, er selber war aber so tief in seinen Gedanken verwickelt, das er dies nicht richtig mitbekam. „Ah, er ist wieder zu uns zurück gekehrt, was für eine Ehre für uns!“, aber Sebastian merkte schnell das es spaßig gemeint war, er sah ein Grinsen in des Meisters Gesicht.
„so da nun alle Anwesend sind“, wieder huschte ein schmunzeln über sein Gesicht, „können wir ja mit dem Training beginnen!“
Sie standen nun hinter der Brücke, Sebastian hatte in seinem Trance Zustand nicht mitbekommen, das sie durch das Klostertor und über die Brücke gelaufen waren. Sebastian schaute gen Himmel, Wolken zogen auf und tauchten so mansche schönen Fleckchen in kühlen Schatten.
„Eurer größtes Problem kennt ihr ja hoffentlich – eure Konzentration!“ Beide schauten etwas bestürzt, aber nickten schließlich. Snizzle führte noch mehrere Male die Zauber durch, erklärte jeden Schritt bis zur kleinsten Kleinigkeit. Die beiden Schüler schauten und horchten gespannt darauf, und verfolgten mit ihren Augen jede Handbewegung, die ihr Meister vollführte. Sebastian und Varyliak wollten schon zu ihren Runen greifen, als sie Snizzle unterbrach: „ Halt, wartet! Habe ich was gesagt, das ihr eure Runen nehmen solltet?“ Die Brüder Innos steckten die Runen schnell wieder zurück und taten so, als hätten sie nichts gemacht, als sie die beiden dann aber anschauten mussten sie lachen und so lächelte auch ihr Meister, „Nichts geht über glückliche und freundliche Schüler!“, lobte er die beiden. „Aber nun los, sonst wird das heute nichts mehr.“ Er zeigte auf einen großen Fels, abgerundet durch Wind und Wasser, er ragte gleich 4 Fuß neben dem Weg heraus. „Setzt euch da hin und versucht euch zu konzentrieren, vertreibt alles aus eurem Kopf, so das nur noch die Sinnesleere vorhanden ist.“
Die beiden Schüler überlegten nicht lange und setzten sich in Bewegung. Sie kletterten auf den glatten Stein, was schwerer war als es aussah. Doch schließlich waren sie, etwas außer Puste, oben angekommen und so machten sie es sich bequem und versuchten sie zu konzentrieren.

Sebastian saß nun neben Varyliak im Schneidersitz, Die Augen hatte er geschlossen. Er merkte das es kühler wurde, doch das hielt ihn nicht von seiner Konzentration ab.
Die Zeit verging wie im Fluge, so empfand der hohe Novize zumindest. Der Nachmittag erfreute sich an seinen letzten Stunden und Sebastian konnte seine Gedanken, immer mehr und mehr, besser beherrschen.
Sein Freund Varyliak hielt es nicht mehr aus, er verabschiedete sich und ging, jetzt bemerkte auch Snizzle, das seine Schüler schon ein ganzes Weilchen auf dem Stein gesessen hatten. „Entschuldige, ich hatte durch mein intensives Lesens, die Zeit völlig vergessen.“ Er schaute dabei etwas beschämend drein. „Doch nun gut, komme her, wir werden jetzt noch ein wenig die Zauber verbessern, bin ja mal gespannt, ob das lange Sitzen etwas gebracht hat.“ Der Meister schmunzelte ein wenig, wurde aber schnell wieder Ernst. „dort drüben, siehst du das Unkraut?“ Er zeigte mit gestrecktem Arm auf eine kleine Fläche von niedrigen Pflanzen, „Verbrenne es.“
Sebastian sagte nichts weiter dazu und machte sich direkt an die Arbeit. Er nahm den kleinen Runenstein aus seiner Robe, schloss die Augen, und dachte an das Feuer und Feuerpfeile. Kaum ein paar Sekunden waren vergangen da war auch schon der Feuerpfeil in Sebastian rechter Hand anzufinden. Der hohe Novize warte auf keine weiteren Anweißungen, er schoss das Feuer auf die kleinen Pflanzen, die lichterloh brannten, da sie ausgedorrt waren.
„Nicht schlecht, mein Schüler, ich sehe, du lernst schnell. Aber wenn man in einem Kampf ist, kann man nicht erst die Augen schließen und still in der Gegend dastehen. Probiere deine Augen offen zu halten, ich werde dich angreifen, OK?“ Sebastian nickte etwas zögerlich, er war ein wenig aufgeregt. „Was ist, wenn ich den Feuerpfeil in der Hand habe?“ Sein Meister lachte, „Zu dem Zeitpunkt bin ich dann schon in Sicherheit, mach dir keine Sorgen.“
Beide begaben sich in Kampfposition, Snizzle mit seinem Kampfstab und Sebastian mit der Feuerpfeilrune. „Los!“, schrie der Meister und stürmte mit dem Kampfstab auf Sebastian los. Dieser wisch geschickt aus, wobei er aber ganz vergas, den Feuerpfeil hervorzuzaubern. „Der Zauber, Sebastian!“ Sebastian versucht im Kampfgewimmel an die Kraft der Rune, der Feuer, zu denken. Es gelang ihm, was ihn verwunderte, da er nicht seine ganzen Gedanken des Zaubers aufbrachte, da er schließlich noch den angriffen seines Meisters ausweichen musste. Der hohe Novize spürte das altbekannte Grabbeln, was aber nicht mehr so stark zu spüren war, wie noch vor einer Woche.
Auf seiner Stirn bildeten sich die ersten Schweißtropfen und er atmete schneller. Doch in diesem Augenblick, brachte er den kleine Feuerball hervor, welcher jetzt in seiner Hand schwirrte. Snizzle machte ein paar Schritte zur Seite und Sebastian Verschoss den Pfeil in den Himmel.
Sein Herz pochte laut, er nahm eine Flasche Wasser und trank daraus. Seine Mundhöhle war von dem ganzen Training ausgetrocknet.
„Los gleich noch mal!“, entgegnete der Meister Sebastian. Dieser schaute erst etwas verduzt, willigte aber schließlich ein.
So wiederholte sich das Spiel bis in den frühen Abend hinein, bis schließlich Snizzle die heutigen Lehrstunden beendete.
Während sie die große Steinbrücke überquerten, unterhielten sie sich noch über einige Taktiken, oder anderen eher unwichtigeren Sachen. Auf dem Innenhof verabschiedeten sie sich schließlich.
Sebastian ging zum Refektorium, durch das ganze Training hatte er großen Hunger bekommen und so aß er dies und das. Der Tisch war wieder reichlich gedeckt, obwohl die meisten ihr Abendmahl schon hinter sich hatten, so waren noch so zirka 10 andere Personen in der Halle. Als er gerade in eine leckere Schafswurst biss, beschloss er, sich heute schon, nach dem Mahl in sein Bett zu gehen. Gesagt, getan. Er verließ, mit vollgestopften Bauch den Speisesaal, ging die Treppen hinauf. Der Raum war an diesem Abend noch leer, kein Wunder, die Sonne war ja auch gerade erst in den Bergketten verschwunden.
Er legte sich auf sein Bett und wachte noch ein wenig, bis er schließlich einschlief.

Die Nacht war bitter Kalt, sowie die Träume von Sebastian. Er sah wieder die Hauptstadt, die Orks und seine Eltern. Er sah bildlich vor sich die Verwüstung, die die Orks hinterließen. Überall brannte es, Händler und Bauern rannten durch die zerstörten Straßen, gefolgt von den Orks.
Er wachte schwer atmend auf, er beugte sich vor, und saß nun in seinem Bett. Ihm fror es und er zitterte fürchterlich. Schweiß trat ihm aus der Stirn und den Achseln.
Die anderen schliefen gemütlich, ihnen schien die Kälte nichts auszumachen. Sebastian zog sich eine dicke Schafsfelldecke über und ging in das Badehaus.
Es war Rabenschwarze Nacht, kein einziger Stern war zu sehen, da die Wolken diese verdeckten. Das laufen fiel ihm schwer, durch das zittern, er hatte so eine Art Schüttelfrost erlitten, ausgelöst, durch die Kälte und dem Schweiß.
Sebastian erreichte schließlich die Baderäume, er kochte sich Wasser auf, und schüttete es mühsam in eine Wanne. Es verging einige Minuten ehe diese voll gefüllt war.
Der hohe Novize war sichtlich erschöpft, er stieg in die Badewanne ein, das Wasser war heiß, doch er biss die Zähne zusammen saß schließlich drin. Es tat gut, Sebastian merkte, wie die Wärme in seinen Körper eintauchte und ihm immer wohler wurde. Das zittern ließ nun nach und so machte er es sich bequem in der Wanne. Doch seine Augen suchten nach Schlaf, sie fielen dem hohen Novizen immer wieder zu und auch sein Kopf nickte in immer häufigeren Abständen ab. So kam es, das er, in der Wärme des Wassers wieder einschlief.
Stunden vergingen und ein lauter Knall ließ Sebastian hoch fahren, Der Donner grollte über das Kloster, Regen bildete weite Pfützen im Innenhof, der Himmel selber war in einem dunkelgrauen Ton eingefärbt.
Erst jetzt bekam Sebastian mit, das er unabsichtlich eingeschlafen war. Das Wasser war zu seiner Verwunderung noch lau warm. Der hohe Novize stieg auf und trocknete sich ab und verließ, angezogen, den Raum und befand sich auf dem langen Balkon. Es schien, als wäre es noch Nacht, doch sah Sebastian mehrere Novizen in das Refektorium gehen.
Er selber hatte durch sein nächtliches Abenteuer auch Hunger bekommen und so folgte er den Novizen in den Speisesaal.
Er lief einigermaßen geschützt vor dem Regen unter dem Vordach des Klosters.
Der hohe Novize nahm sich allerlei Essen mit, er wollte es unter dem Vordach auf einer Bank genießen. Er liebte es dem Donnern zu zuhören und den Blitzen nachzuschauen.
So vergingen ein reichliche Stunde bis sich Sebastian schließlich aufrappelte.
Er wollte weiter trainieren und so beschloss er, in den Übungsraum zu gehen, um zu schauen, ob schon sein Meister anwesend sei. Sebastian machte einen Umbogen, damit er nicht nass werden konnte. Als er dann den Raum erreicht hatte, trat er durch die Türschwelle und schaute sich in der Bibliothek um. Sebastian erschrak, als ihm einer ein lauten „Innos zum Gruß“ entgegenrief. Er drehte sich um und sah im Sessel seinen Meister sitzen. „Innos zum Gruß, Meister, schon so früh beim studieren?“

Doch bevor Snizzle antworten konnte, kam Varyliak zu Tür herein und begrüßte die beiden mit müder Stimme.
„Ahh, das ist gut, beide zusammen, da kann ich euch doch gleich den neuen Zauber beibringen.“ Die beiden Schüler setzen sich auf den kalten Steinboden der Bibliothek und schauten zu ihrem Meister hinauf. Dieser konzentrierte sich kurz und schon entsprang ein kleiner Eisball aus seiner Hand. Dieser schwebte, ähnlich wie der Feuerpfeilzauber über der Handfläche. Snizzle zögerte nicht lange und schoss den Zauber gen Fackel, diese erlöschte durch die Kälte. Der Raum wurde dadurch dunkeler.
„So das war es auch schon, es ist das selbe Prinzip wie beim Feuerpfeil, nur nicht an Wärme, sondern an Kälte denken und das war es auch schon. Ach, ihr benötig eure Elementarrune, daraus gewinnt der Eispfeil seine Kraft.“
Die beiden Schüler sprangen auf, und holten ihre Runen heraus. Sebastian und Varyliak begannen zu gleich. Der hohe Novize atmete tief durch, seine Gedanken drehten sich nun nur noch um tiefste Kälte. Sein Körper wurde kalt, von außen nach innen, aber er ließ nicht ab, er konzentrierte sich weiter. Mit einem Mal hielt er die kleine Kugel in der Hand, sie strahlte Kälte aus und so verschoss sie Sebastian gleich an eine Fackel, die ebenfalls, wie zuvor, auslöschte.
Varyliak war nach kurzer Zeit auch so weit. „Na, war doch gar nicht so schwer, oder?“, sprach nun wieder Snizzle mit ihnen. „Wir müssen uns ein wenig mit dem Training beeilen, die Zeit rinnt durch unsere Hände und wir haben noch viel vor uns! Daher lehre ich euch schon morgen den letzen Spruch. Da es jetzt aber draußen stürmisch ist und es regnet, verschieben wir die Praxis auf heute Nachmittag und befassen uns noch ein wenig mit der Theorie. Snizzle lief durch die Regale und suchte bestimmte Bücher, so sah es zumindest für Sebastian aus. Er blieb an einer Stelle stehen und winkte seine beiden Schüler zu sich. „Sehr her, lest in diesen Schriften, sie befassen sich mit der Elementarrune und Wahnsinn. Geht dort drüben an die Buchständer, ich selber werde auch lesen, aber etwas anders.
Sebastian zog eines der Bücher heraus und wunderte sich zugleich über die Leichtigkeit von dessen, trotz der Dicke, die das Buch aufwies. Er ging zu einem der Ständer, legte das Buch darauf und schlug die erste Seite auf. Die Schriften schienen noch nicht zu Alt zu sein, keine Spur von Vergilbung oder dergleichen.
Und so vergingen die Stunden des Studierens für die Schüler, bis schließlich der Nachmittag erreicht war.

Doch das Wetter spielte ihnen einen Streich, es regnete nach wie vor. Snizzle, Sebastian und Varyliak standen unter dem Vordach und schauten auf den Hof. Kein einziger Novize arbeite mehr auf dem Feld, Adanos schien etwas dagegen zu haben.
„Hört zu, meine Schüler. Die Praxis hat bei diesem Wetterspiel keinen Sinn und die Theorie habt ihr wohl genug. Somit schlage ich vor, das Studium hier an Ort und Stelle auf sich beruhen zu lassen und es morgen, in des Tages Frühe fortzusetzen.“ Sebastian überlegte erst, bis er schließlich einsah, das es keinen Sinn machte und so stimmte er ein, Varyliak kurz danach ebenfalls. „OK, also dann bis morgen früh, Meister, möge Innos mit euch sein“, fuhr Sebastian fort, worauf Snizzle erwiderte: „Ja Wohl, möge er mit uns sein.“
Alle drei bewegten sich in verschiedene Richtungen, Sebastians Ziel war das Refektorium, da er von dem ganzen lesen etwa Hunger bekommen hatte. Er nahm sich etwas Brot, Schafswurst und Milch mit an seinen Tisch. Der hohe Novize war der einzigste, was ihm selber auch ganz gut gefiel, da er nicht viel Lust hatte, sich zu unterhalten, er wollte erst einmal entspannen und so begab er sich nach dem üppigen Mahl auf sein Zimmer. Ein paar andere Novizen lagen auf den Betten und unterhielten sich mit anderen. „Innos zum Gruß, Brüder!“, rief Sebastian laut durch den Raum, die meisten grüßten zurück. Sebastian legte sich voll bekleidet auf sein Bett und dachte über dieses und jenes nach, bis er schließlich einschlief.
Sein Schlaf war ruhig und Traumlos. Ein lautes grollen ließ den hohen Novizen hoch schrecken. Übermüdet schaute er sich im Raum um, es war dunkel. Donner und Blitze zuckten vom Wolkendach.
Von seinem Bettnachbarn kam ein leises schnarchen. Sebastian stand auf und verließ den Raum, er ging langsam den Balkon entlang, Das Kloster war soweit finster, außer aus ein paar vereinzelten Fenstern strahlte Licht hindurch. Der Regen hatte auggehört, trotz der dicken Wolken, die noch tief über dem Kloster hingen. Hin und wieder taten sich größere Pfützen auf dem Innenhof breit, die man immer im Blitzesschein des Wetters sehen konnte.
Er ging die Treppen herunter, geführt von dem verlangen nach etwas Flüssigen. Sebastian erreichte so den Weinkeller, indem noch jede Menge los war. Der hohe Novize wusste erst gar nicht wo er sich hinsetzen sollte, bis er schließlich in der hinteren Ecke des Raumes noch ein paar freie Plätze erblickte. Er winkte einen Wirt herbei, der auch nach geraumer Zeit kam. Sebastian hatte aber Verständnis, er war schließlich nicht der einzige, der was zu trinken haben wollte. „eine Flasche Wein, bitte“, stieß Sebastian freundlich aus. „Das macht 15 Goldstücke“, sprach der Wirt mit brummiger Stimmer. Er war ein schon etwas in die Jahre gekommener Mann, mit einem Bierbauch und Vollbart. Er trug nicht wie die Anhänger von Innos ein Robe, sondern normale Bauernkleidung und einer Schürze.
Sebastian kramte in seiner Robe herum und fand schließlich seinen Geldbeutel, er zählte die Goldstücke behutsam ab und überreichte diese dem Wirt. Wenige Minuten später standen vor dem hohen Novizen eine Flasche Wein und ein Glas. Er schenkte sich die rote Flüssigkeit ein, schwenkte das Glas unter der Nase und nahm einen Schluck. „Kein schlechter Jahrgang“, sagte er zu sich selbst.
Er saß noch eine knappe Stunde, die Flasche war fast leer und so beschloss Sebastian, sich nun endgültig in sein Bett zu legen und nicht vor morgen früh wieder zu verlassen. In seinem Zimmer angekommen, tapste er vorsichtig bis zu seinem Bett vor, zog seine Robe aus, streckte sich noch einmal und legte sich schließlich hin.
Am nächsten Morgen wachte er durch das allgemeine Raunen der Novizen mit auf. Seine Augen schloss er aber sofort wieder, die Sonne schien ihm genau ins Gesicht. Sein Kopf brummte von dem Wein des vorigen abends. Erzog seine Decke über den Kopf und versuchte noch ein wenig Schlaf zu finden.
Und den fand er auch, so das er den Morgen verschlief. Er wachte erst gegen Mittag auf. Als er mitbekam, wie spät es schon war, schreckte er auf, zog sich seine Robe über und rannte zur Bibliothek. „Hoffentlich haben sie noch nicht mit dem neuen Zauber angefangen“, flehte Sebastian. Als er angekommen war, schob er die knarrende Tür auf. Er trat über die Schwelle und schaute sich im Raum um. Der einzigste der Anwesend war, war sein Mitschüler Varyliak, von seinem Meister Snizzle oder sonst einem anderen war keine Spur zu sehen.
Als Sebastian seinen Kameraden begrüßt hatte, trat erst einmal Stille ein. Bis sich schließlich regte: „Wartest du schon lange hier?“, „Nein, habe verschlafen, aber anscheinend bin ich nicht der einzigste“, beide lachten, welches von dem Aufgehen der Bibliothekstür unterbrochen wurde, ihr Meister stand auf der Schwelle, seine Gestalt war schwarz, da er mit der Sonne ging. Die Beiden Schüler begrüßten ihn freundlich, ohne das ihr Meister was sagen konnte.
14.10.2003, 21:14 #8
sphero
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„Entschuldigt mich, ich weiß nicht was über mich gekommen ist, ich hatte einen tiefen Schlaf. Wartet ihr schon lange?“ „Nein, Meister“, entgegnete Sebastian ihm, „Wir sind selber gerade erst eingetroffen.“ Das fröhliche lachen begann von vorn.
„Nun gut, wir müssen uns sputen! Wir haben viel Zeit verloren.“ Die Schüler nickten eifrig und gaben somit Bescheid, das sie bereit waren. Snizzle erklärte nun den Anhängern Innos den letzten Zauber, er nannte sich Wahnsinn. Er konnte, wie sein Name schon sagte, Menschen und Tiere in den Wahnsinn treiben.
In einem Käfig waren zwei Ratten, wie ihnen der Meister zeigte, diese sollten sie in den Wahnsinn treiben. „Es ist der schwerste Zauber des ersten Kreises, gibt euch Mühe, den ich werde nicht, wie sonst noch eine Abschlussprüfung euch stellen, wenn ihr diesen Zauber beherrscht, bevor ich wieder da bin, seit ihr im ersten von sechs Kreisen der Magie.“
Sebastian blieb regelrecht das Mundwerk offen stehen, die Prüfung heute, nein jetzt. Er begann zu schwitzen und wurde nervös. „Was ist wenn ich es nicht schaffe, war alles umsonst“, redete er sich selber ins Gewissen.
„Hier sind die Runen zu dem Zauber“, er ging zu der Kiste, wo er auch schon die vorigen Steine heraus geholt hatte und schmiss sie seinen Schülern zu. Varyliak und Sebastian fingen sie, trotz ihrer Nervosität meisterlich. „Nun gut, ich wünsche euch viel Glück, es geht hier um euren Aufstieg, vergesst das nicht! Aber ich bin zuversichtlich, ihr ward bis jetzt gute Schüler.“
Snizzle verließ die Bibliothek, die Schüler schauten ihm noch eine ganze Weile nach. Dann begannen sie sich auf ihre Prüfung zu konzentrieren.
Es waren eine weiße und eine schwarze Ratte, die Sebastian und Varyliak in den Wahnsinn treiben sollten. Sie sahen nicht gefährlich aus und taten auch nicht danach. Sie lagen, halb schlafend auf dem Steinboden des Studierzimmers. „Ich widme mich der schwarzen, wenn du nichts dagegen hast, Varyliak“, „OK, da nehme ich die weiße, Sebastian“, entgegnete Varyliak seinen Kameraden.
Es trat nun Stille in den Raum ein, beide standen vor den Mäusen, tief konzentriert. Sebastian konnte das knistern der Fackeln vernehmen, er hörte jede Kleinigkeit, jede Bewegung. Er ließ bewusst die Augen offen, stierte auf seine schwarze Ratte, die auf dem kalten Boden lag, die Rune in der linken Hand. Seinen Kameraden vergaß er, er hatte jetzt seine ganzen Gedanken bei der Ratte und der Rune. Er hielt sie fest, so gut es ging, sie lag gut in der Hand. Seine linke Hand begann zu vibrieren an, was sich auf seinen Arm fortsetzte. Sebastian spürte, wie sich die Kraft der Rune auf seinen Körper überging. Er merkte, wie sie sich sammelte. Er versuchte sie in seinen rechte Hand zu geleiten.
Er vergaß alles um sich herum, die Gegenwart und die Zeit, er hatte kein Gefühl mehr dafür.
Der hohe Novize streckte seine Hand aus, gerichtet auf seine Ratte. Sebastian merkte wie der Wahnsinn durch seine rechte Hand dring, aber es bildete sich keine Kugel, Strahl oder sonstigen, was ihn zuerst zu tiefst verwunderte.
Sein Arm tat so langsam weh, die Hand, gespreizt, immer noch auf die Ratte zeigend, bebte leicht.
Die Ratte sprang plötzlich auf, als hätte sie was gebissen. Sie rannte wild im Raum herum. Er schaute sich um, Varyliak stand immer noch neben ihm, seine Ratte rannte ebenfalls wild im Raum herum. Manchmal versuchten die Vierbeiner ihren eigenen Schwanz zu jagen, was ihnen aber nicht gelang. Die Testobjekte rannten an etlichen Gegenständen an. Es war irgendwie komisch mit anzusehen, aber auf der anderen Seite auch beängstigend.
Die Tür der Bibliothek sprang auf, der meister komm langsames Schrittes herein und schaute sich um. Es verging eine Weile, dann fing Snizzle an zu klatschen. „Ihr habt es also geschafft, meinen Glückwunsch Varyliak und Sebastian. Ihr seit nun im ersten Kreis der Magie!“, dann trat erst einmal Stille ein, Sebastian konnte es nicht fassen, er war glücklich. „Gab es Probleme?“, fragte der Meister weiter und so unterhielten sich Snizzle, Varyliak und Sebastian noch ein wenig, bis sich der Meister, mit einer letzen Bitte verabschiedete: „Bitte, fangt die Ratten noch ein, sie werden sich bald wieder beruhigt haben.“ Er öffnete die knarrende Holztür und ging zwei Schritte heraus, danach drehte er sich noch einmal um: „Eines noch, denkt daran, Wahnsinn funktioniert nur bei Geistig Schwachen, also versucht nicht den Rat in den Wahnsinn zu treiben“, bei den letzten Worten mussten die drei lachen. Snizzle wendete sich wieder ab und verschwand aus dem Blickfeld von Sebastian.
Die Ratten einzufangen erwies sich als gar nicht so einfach, da sie immer Hacken machten, doch auch dies wurde ihnen zum Verhängnis, sie rannten gegen eine Stuhl, Sebastian und Varyliak nahmen sich die Gelegenheit und schnappten sich die Testopfer, legten sie in den Käfig und verriegelten diesen.
Danach verabschiedeten sich die beiden voneinander und gingen getrennte Wege.

Tage waren nun seit seiner Ausbildung vergangen. In diesen Tagen hatte Sebastian nicht wirklich viel erlebt, er passte auf die Anwärter auf, damit diese ihre Arbeit verrichteten, oder legte gar selber mit Hand an.
Der hohe Novize wollte aber mal wieder etwas erleben. „Aber was könnte ich machen?“, fragte er sich selber.
Sebastian saß am Tisch im Refektorium und aß zu Mittag. Es gab leckeren Schafseintopf, mit Gemüse, was Sebastian noch nicht kannte.
Nach einigen Minuten des Überlegens kam ihm sein Kampfstab in den Sinn. Er hatte ihn unter seinem Bett verstaut, da er bisher nur wenig mit ihm agieren konnte, da er nicht das Talent hatte. Aber das sollte sich nun ändern. Er stand auf und ließ sein Mahl stehen und rannte hoch zu seinem Zimmer.
Die Sonne schien an diesem Tag sehr heiß, so das Sebastian nur leicht bekleidet umher lief. Der Schlafraum war leer, alle Brüder waren im Garten oder beim Essen. Der hohe Novize ging in seine Ecke, wo sein Bett stand und holte seinen Kampfstab hervor. Sebastian begutachtete ihn genau und pustete den Staub, der sich in der Zwischenzeit darauf gesammelt hatte, herunter.
Der Stab kam auf den Rücken des Innosler’, ein Rucksack wurde aus dem Schrank genommen und dann verschwand Sebastian wieder aus dem Raum und lief nun langsamer wieder ins Refektorium. Er ließ sich Brot und Wurst und Wasser geben, was er in seinen Rucksack verstaute. Nach dem dies erledigt war, ging er nun mit Ehrwürdigen Schritt über den Innenhof des Klosters, öffnete die Klosterpforte und verließ das Kloster. Sebastian lief über die hohe Steinbrücke und schaute ab und zu hinunter, zum See. Dieser war ein einziges Seerosenmeer. Man erkannte kaum Wasser, nur die Weiß – roten Rosen, ein wunderbarer Anblick, wie Sebastian feststellte.[/

Sebastian stand nun wieder auf festen Boden, die Brücke hinter sich liegend. Er wanderte den Weg weiter entlang und kam an den weißen Schrein vorbei, wo ein Magier, tagein, tagaus für die Gemeinschaft des Klosters betete.
Der hohe Novize ging noch mehrer Schritte weiter und legte schließlich seinen recht vollen Rucksack an einen Stein an. „Ein schönes Fleckchen“, sprach Sebastian laut aus. Um ihn herum standen hohe Bäume, Schatten sorgte für ein angenehmes Klima.
Sebastian holte seinen Kampfstab heraus und versuchte ein paar professionelle Schläge zu vollführen, doch irgendwie wollte es nicht klappen, sein Stab fiel mehrmals herunter, oder Sebastian klemmte seine Finger ein. Aber dies ließ ihn nicht Entmutigen, er versuchte es immer wieder, setzte aber seine Kunst zurück und Machte jetzt stets einfache von oben nach unten Schläge, oder Stichattacken. Und so verging der Nachmittag recht schnell und Sebastian gähnte sich eine Pause.
Trotz das er im Schatten geübt hatte, schwitze er. Er aß sein mitgebrachtes Brot mit Wurst und nahm immer wieder zwischen durch große Schlucke aus seiner Wasserflasche.

Nach seiner gemütlich Pause stand Sebastian wieder auf und trainierte weiter.
Mit der Zeit kam auch die Dämmerung und ehe sich der hohe Novize versah war es um ihn herum unheimlich dunkel geworden. Der Mond stieß ein helles weißes Licht aus. Die Bäume zogen große, erschreckende Schatten mit sich, Geraschel aus dem Unterholz machten Sebastian unruhig und so beschloss er, sich zurück ins Kloster zu begeben. Er wandte sich dem Weg zu und blieb erstarrt stehen, eine menschenähnliche Gestalt stand auf dem Weg. Es sah so aus, als hätte er Sebastian bemerkt. Der hohe Novize stand wie ein Stein in dem kleinen Wäldchen, sein Kampfstab noch in der Hand. Sein Gegenüber schien eine unheilige Aura auszustrahlen, Kälte, wie Sebastian vernahm.
Es kam leichter Wind auf, die Baumkronen raschelten leise vor sich hin und immer mal wieder kamen Blätter herunter geschwebt.
Sebastian wusste nicht was er machen sollte, war der Mensch, wobei er sich sicher war das es einer ist, nun von Böser Natur? Doch ohne das er noch was großartiges Unternehmen konnte, kam die Person auf ihn zu. Sebastian packte seinen Kampfstab mit voller Kraft und bereitete sich auf einen Kampf vor.
Der Mensch kam immer näher und bald stand er vor Sebastian. Zu der Verwunderung des hohen Novizen, waren die ersten Worte seines Gegenübers >>Guten Abend, der Herr<< Sebastian wusste gar nicht so richtig was er antworten sollte >>Hallo, wer sind sie und was wollen sie hier?<< entgegnete Sebastian etwas zögerlich, man spürte ein wenig Angst in seiner Stimme.
Der Innosler musterte den Mann genau, doch war kaum etwas zu erkennen. >>Habt keine Angst, ich bin nicht Gefährlich. Mein Name ist Xarakas und komme vom Kastell<<
Sebastian schaute misstrauisch drein, was sollte er davon halten? >>Kastell sagtest du? Was ist das?<< Er hatte noch nie davon gehört, was aber den Mann nicht zu wundern schien. >>Ein Kastell ist so etwas wie das Kloster von Innos, nur das wir nicht ihm sondern Beliar dienen<< Er sprach in einer eigenartigen ruhigen Art, seine Stimme klang schon etwas älter. Bei dem Wort Beliar machte Sebastian einen großen Schritt zurück, er konnte es nicht glauben, Beliar hatte menschliche Diener. >>Was hast du, ich bin genau so ein Anhänger wie du, nur das ich einen anderen diene. Ach und bitte, steck deinen Kampfstab weg<<, >>Aber Beliar ist böse!<< kam es empor aus Sebastian heraus, >>Wieso bist du so sicher das Innos gut ist? Vielleicht ist er ja der böse und Beliar der gute. Merk dir für dein künftiges Leben eins, schätze die Menschen nicht nach ihrem Weltbild ein oder deren Gott, denen sie dienen, sonst bist du schneller Tot als du denkst<<
Sebastian wusste nicht genau was er darauf sagen sollte, er steckte sein Kampfstab guten Gewissens weg, >>Aber wieso sind sie hier, so nah am Kloster?<<, >>Ich habe eine wichtige Botschaft für den Rat, ich hoffe, er besteht noch?<< Sebastian kam ein kurzen nicken von sich und Xarakas erzählte weiter >>Sie ist wichtig, es betrifft die Zuxler, so werden wir im Volksmund genannt und euch Innosler. Es geht um die Wassermagier, aber mehr darf ich dir nicht verraten oder dich die Nachricht überbringen lassen<<
Sebastian verstand nicht richtig was Wassermagier mit dem Kloster und dem Kastell zu tun haben sollte, aber er hackte auch nicht nach. >>Ich vertraue ihn und hoffe das das nicht falsch ist<< gab Sebastian von sich, >>Komm mit, ich führe dich zum Kloster<<
Beide gingen nun nebeneinander auf den Weg Richtung Kloster. Sebastian schaute immer etwas Beobachterisch zu Xarakas, das richtige Vertrauen hatte er in dieser Person doch noch nicht ganz.
Nach kurzer Zeit standen sie vor der Pforte des Klosters, Sebastian öffnete die Tür und beide gingen hinein.

>>Wenn sie zum hohen Rat wollen, laufen sie einfach gerade aus, er sitzt in der Kirsche<<, >>Hab vielen Dank, hoher Novize entgegnete ihm Xarakas, >>Ich hoffe auf ein baldiges Wiedersehen mit dir!<<, >>Ja, ich auch, aber bestimmt nicht in nächster Zeit, da ich mich auf die Reise machen werde, um genau zu sein im Morgengrauen des nächsten Tages<< Beide verabschiedeten sich Hände schüttelnd voneinander und gingen getrennte Wege. Sebastian schritt zum Refektorium um sich noch einmal zu stärken vor seinem Abenteuer.
Er hatte schon länger beschlossen, sich vom Kloster für eine Zeit zu entfernen, mal wieder Abenteuer erleben und das Gefühl haben, frei zu sein. Natürlich würde er nicht seine Gebete zu Innos vernachlässigen, das nahm er sich zumindest vor.
Sebastian aß soviel es ging, schließlich war dies seine letzte richtige Mahlzeit hier im Kloster. Als er gesättigt war, verschwand er auf sein Zimmer, er wollte morgen in der Frühe ausgeruht erwachen und so kam es das er bald schlief.
Das Krähen eines Hahns lies Sebastian erwachen. Sofort stand er aus seinem Bett auf, er hatte an dem Morgen noch einiges zu tun. Er nahm sich seinen Rucksack und packte ihn mit wichtigen Gegenständen, so zum Beispiel ein Seil, Fackeln, ein Paar Heiltränke und Waffen.
Auf leisen Sohlen verließ er den Schlafraum und ging hinunter in den Innenhof des Klosters, Richtung des Schmieds. Dieser lag auf der anderen Seite, gegenüber des Refektoriums. Sebastian hoffte das seine Bestellungen, die er schon vor einer ganzen Zeit abgegeben hatte nun fertig war, es handelte sich um eine edle Novizen Rüstung und einer seinem Rang entsprechenden Robe. Sebastian öffnete die Holztür und sah schon seinen Ordensbruder der auf ihn zukam. >>Ah, da bist du ja endlich, die Rüstung ist schon seit einer Woche fertig, schau sie dir an<< Der Bruder zeigte auf einen Tisch, wo die Rüstung lag. Sebastian begutachtete sie, drehte und wendete sie mehrmals, bis er sie schließlich anprobierte, dabei zog er seine alte Robe aus, da die Rüstung unter dem Gewand getragen wurde. Als er sie anhatte, streckte er sich und führte ein paar Bewegungen aus. Dabei störte ihn die Rüstung nicht im kleinsten Augenblick. Innen war sie mit etwas weichen Schafsfell ausgefüttert, das sie schön warm und gleichzeitig sich bequem anfühlte. >>Eine wirklich gelungene Arbeit<< sagte Sebastian zu seinem Gegenüber. >>Und wie steht es mit der Robe?<< fragte er weiter. >>Die ist noch heute früh fertig geworden, ihr habt Glück.<< Sie gingen in einen kleinen Nebenraum, wo die Roben anscheinend hergestellt wurden. Sebastian probierte sie sofort an. Auch sie passte wunderbar. >>Ihr seit ein Meister auf dem Gebiet<< lobte der hohe Novize den Bruder. Hier ist ein wenig Gold, nimmt dies als Belohnung. Er legte ein kleines Säckchen auf den Tisch. >>Habt vielen Dank und beehrt uns mal wieder!<< >>Das werde ich bestimmt, möge Innos unsere Wege wieder einmal zusammenführen!<<
Mit diesen Worten hatte er die kleine Schmiedstube verlassen und war nun auf dem Weg zum Speisesaal. Dort deckte er sich mit reichlich Nahrung und Trinken ein, aber selber essen tat er nichts und so ging er kurze Zeit später auf die Pforte zu. Verabschiedet hatte er sich von keinem weiter, wer würde ihn auch vermissen? Sein einziger richtiger Freund Neo war nicht im Kloster anwesend.
Er öffnete die Schwere Eingangstür, drehte sich noch einmal zum Innenhof herum und verschwand schließlich durch die Tür.

Der Tag versprach schön zu werden, kaum eine Wolke bedeckte den so wunderbaren blauen Himmel, obwohl es in der Nacht noch geregnet hatte. Die Blätter der Bäume und Sträucher ließen immer wieder vereinzelt Wassertropfen auf den Boden fallen.
Sebastian ging die große Steinbrücke entlang, ab und zu schaute er dabei auf den mit Teichrosen übersehenden See, der sich unter ihm befand. Er bereute es jetzt schon so viel Gegenstände mit eingepackt zu haben, da der Rucksack ein wenig an seinen Schultern schnürte. Er setzte ihn ab und hang sich etwas Schafswolle über die Schultern, als Polster und so war das gar kein Problem mehr für ihn.
Der hohe Novize wanderte weiter den Weg entlang und genoss die Natur. Hin und wieder sah er ein paar Ratten oder Rehe, die aber bei seiner Anwesenheit sich schnell im Unterholz versteckten.
Der Weg verengte sich allmählich, große Felsen kamen immer dichter und Sebastian musste aufpassen das er nicht irgendwo, an einer Stelle hängen bliebe, aber bald wanderten die Steine wieder zu Seite und Sebastian stand auf einer großen Wiese, die mit vereinzelten Tannen beschmückt war. Vor seinen Augen erkannte er ein Haus und Sebastian erinnerte sich wieder, es war die teure Taverne, wo Neo, Legolas und er übernachtet hatten, davor, da der Wirt viel Gold haben wollte, was sie nicht hatten.
Der hohe Novize aber wollte nicht jetzt schon ein Pause einlegen, und so wandte er sich nach links ab. Er hatte eine Karte eingepackt, er kramte sie heraus und begutachtete sie genau. Er war sich eigentlich noch nicht so im klaren wo er überhaupt hin wollte, am besten überall, aber das war für Sebastian kaum vorstellbar.
Jemand klopfte ihm auf die Schulter, der hohe Novize schreckte mit einem Male herum und erkannte voller Erleichterung das es Xarakas war. >>NA Abenteurer, weißt du schon jetzt nicht mehr weiter?<< begann er mit einem grinsen im Gesicht. >>Naja, nicht unbedingt. Was machst du hier, bist du schon mit der Besprechung mit dem hohen Rat fertig?<< >>Nein, noch nicht, ich hatte dich aber heute früh gesehen und wollte wissen was du vorhast. Weißt du, ich bin ein Neugieriger Mensch.<< >>Das merkt man<< grinste jetzt auch Sebastian, der zuvor noch etwas verworren aussah.
>>Du willst also auf die Reiße gehen, aber weißt noch nicht so richtig wo genau hin, aber ich glaube ich wüsste etwas, was dich begeistern dürfte<< Er nahm die Karte aus Sebastian Händen, zog etwas Kohle hervor und markierte im Norden ein Kreuz. >>Und was soll ich dort?<< Wollte Sebastian wissen. >>Dort liegt das Kastell um Xardas, der Name dürfte dir geläufig sein, oder?<< >>Jaja, den habe ich schon einmal gehört, soll ein großer Magier sein.<< >>Genau das ist er. Ich denke das du ein Wissensdurstiger Mensch bist und im Kastell dürftest du satt werden.<< Er lächelte wieder. >>Aber es liegt natürlich an dir, für welchen Weg du dich entscheidest. Ich werde nun wieder zurück ins Kloster kehren, ich hoffe auf ein Wiedersehen mit dir!<< >>Ganz bestimmt!<< Entgegnete Sebastian kurz, nahm sich wieder die Karte und lief mit ruhigen Schritten weiter.

Der Vormittag verging recht schnell und Sebastian war schon ein ganzes Stück voran gekommen. >>In spätestens zwei Tagen, werde ich mein erstes Ziel erreicht haben, wenn es weiter so gut läuft, wie bisher.<< Sprach er mit sich selbst. Ihm fehlten Freunde, die ihn auf der Reise begleiteten, aber sein Freund Neo war verschwunden, zumindest hatte er ihn seit längerer Zeit nicht mehr im Kloster gesehen. Auch seine anderen Brüder hatten keine Lust. >>Liegt es an mir? Kann mich keiner leiden? Bin ich so merkwürdig?<< Über den hohen Novizen kamen Gewissenskonflikte auf, er machte sich Vorwürfe, wobei er aber nicht wusste, weswegen überhaupt.
Bald aber fand er sich mit seiner Situation ab, in seinen Gedanken ist es ihm nicht aufgefallen, das er sich in einem Wald befand. Sebastian legte rast ein, nahm seinen schweren Rucksack ab und holte die Karte heraus. Er lag auf dem richtigen weg. Bei der Gelegenheit nahm er sich ein Brot und aß ein wenig. Der Nachmittag war hereingebrochen und Sebastian versprach sich, noch ein Stück des Weges an diesem Tage aufzunehmen. Er zog weiter.
Von den Bäumen schwebten immer wieder Blätter herunter. Der Herbst hatte sie in ein schönes, warmes rot und gelb getaucht. Hin und wieder hörte er in der Ferne ein zirpen, wahrscheinlich von einem kleinen Rudel Feldräuber. Und so vergingen noch einige Stunden des Wanderns bis es schließlich immer dunkler wurde, der Wald verwandelte sich in eine düstere Umgebung und so beschloss Sebastian, seine Reise an diesem Tag zu beenden.
Der hohe Novize befand sich an einem Fluss, aber hier schien der Weg im Slalom immer weiter aufwärts zu gehen. Er legte sich an die Wurzeln eines mächtigen, alten Baumes. Sein Schafsfell würde ihn die Nacht über warm halten und die Blätter des Baumes ihn trocken halten, falls es regnen sollte. Sebastian lag noch eine Weile wach da, er schaute zu der dichten Krone herauf. Die Äste knarrten leise vor sich hin und die Blätter raschelten in dem Waldstückchen wobei so langsam seine Lider zufielen und er schlief.

Sebastian drehte und wendete sich mehrmals im Schlaf, bis er schließlich erwachte, aber die gute Stimmung verzog sich schnell, denn es regnete in strömen. Der hohe Novize konnte es sich aber auch nicht leisten, noch länger zu warten, es schien schon kurz vor Mittag zu sein.
Sein Nacken tat durch den harten Schlafplatz ein wenig weh. Er streckte sich und gähnte dabei laut, danach machte er sich daran, seine Sachen einzupacken. Regen stört ihn nicht besonders und so zog er los, den Weg entlang, ins Ungewisse.
Der Regen war kalt und Sebastian zog sich seine Robe zu.
In der Ferne hörte er komische Rufe. Sebastian blieb abrupt stehen und horchte in die Richtung, woher die Laute kamen. Er wusste nicht was ihn erwartete, aber der hohe Novize lief schnellen Schritts los, vielleicht könne er ja helfen. Er drückte die Sträucher, die ihm den Weg versperrten, beiseite und sah erschrocken, wie ein ganzes Rudel von Goblins über eine Bauernfrau sich hermachten. Sebastian zögerte nicht lange, er wusste was zu tun war. Blitzschnell ließ er einen Feuerpfeil aufsteigen und schoss ihn einen Goblin geschickt entgegen. Jetzt wurden die anderen Viecher wachsam, verließen die Bauernfrau und rannten mit wilden rufen auf Sebastian zu. Dieser schoss noch zwei Elementarpfeile davon, welche 2 weitere Goblins trafen. Der hohe Novize fing an, daran gefallen zu haben, es waren noch 2 dieser Unholde übrig. Jetzt kam der schwierigste Zauber, den er erlernt hatte, Wahnsinn. Sebastian ging in sich selbst und beschor den Zauber herauf, genau richtig, denn die Kreaturen waren nur noch ein paar Meter entfernt. Der Innosler lies den Zauber wirken und die beiden Goblins verfielen den Wahnsinn. Sie rannte nun wie die Verrückten durch die Gegend oder mehrere Runden im Kreis. Trotz das dieses Spektakel lustig aussah, blieb Sebastian ernst. Er nahm seinen Dolch aus der Scheide, die an seinem Gürtel befestig war und versetzen den Unholden den Todesstoß. Danach hastete er zu der Frau hinüber, die an einem Stein angelehnt, auf dem Boden lag. Er kniete zu ihr nieder, sie blutete stark, zu stark. Die Bäuerin schaute ihn schwach an. >>Mein Held!<< Es waren ihre letzten Worte, sie war tot. Sebastian starrte sie noch Minuten an, als hätte er dies nicht bemerkt, dann aber schloss er ihre Augenlider und betete zu Innos, seinem Herren.
Schließlich legte er ein Grab für die Verstorbene an, ein einfaches, nichts prächtiges. Mit kleinen Steinen versuchte er das Grab noch etwas zu verzieren. Er bedeckte die Frau wieder mit Erde und betete nochmals. Sebastian kniete einige Minuten, bis er sich wieder erhob und allmählich seinen Weg fortsetzte, aber die Lust an dem Wandern war ihm vergangen, er musste noch viele Stunden an die arme Frau denken.

Der Regen hatte ein wenig nachgelassen, es war der Nebel, der Sebastian die Sicht auf die Berge versperrte. Wind brauste ihm mit hoher Geschwindigkeit entgegen, so das ihm das laufen schwer fiel.
Mittlerweile war er oben angelangt, der schlammige Feldweg hatte sich wieder in eine waagerechte ebene versetzt. Neben den Pfad fanden sich wunderschöne, beblühte Wiesen wieder. Rot, gelb, blau und violett, alles war an Farbenreichtum vorhanden. Unter den großen Tannen, wucherten Dunkelpilze wie Unkraut. Sebastian kannte diese Pflanze von seinem Vater, er hat immer wieder welche von seinen Reisen mitgebracht. Seine Eltern. >>Wann werde ich sie wohl je wieder sehen?<< Betrübt pflügte er die Pilze und noch so einige andere Kräuter, die er aber nicht kannte. Bis er schließlich weiterging und kurze Zeit später an eine Hängebrücke kam. Diese schaukelte im Wind immer wieder hin und her und Sebastian überkam ein beklemmendes Gefühl. Die Seile waren an den Enden spröde und so manches Holz morsch. Trotzdem aber ging der hohe Novize das Risiko ein, seinen Weg über sie zu bahnen.
Schritt für Schritt machte er, er schaute gezielt nach vorn, fixierte einen Baum. Sebastian wollte nicht herunter schauen, zwar war er nicht Höhenempfindlich, dennoch wollte er sich den Anblick ersparen. In der Mitte angekommen machte er kurz pause, der Wind pfiff hier umso mehr. Die Bretter knirschten, wenn Sebastian die betrat, einige gaben nach, als dachte man, das dies das Aus für einen wäre. Der hohe Novize konnte dieses grässliche Gefühl der Angst nicht mehr ertragen und so machte er sich daran, das letzte Stück zu rennen. Doch das letzte Holzbrett stand ein ganzes Stück höher uns so kam es, das Sebastian stolperte und schließlich zu Boden fiel. Sofort stand er wieder auf und schaute sich um, als hätte er die Vermutung, das ihn jemand beobachtete, aber durch den Nebel, der auf dieser Seite stärker war, konnte er kaum etwas sehen. Mit einem misstrauischem Gedanken, schritt er weiter. Stunden vergingen, doch Sebastian verspürte keinen Drang nach einer Rast und so lief er unermüdlich weiter.
Es wurde allmählich dunkel, die Sonne schien sich zu verabschieden, als dem hohen Novizen der Hunger zur Rast zwang. Er suchte mit zusammengekniffenen Augen die Umgebung ab, er befand sich in einem lichten Wäldchen, er lief etwas umher und sah voller erstaunen einen See vor sich, doch das Ende dessen vertuschte der Nebel geheimnisvoll. Der Innosler setzte sich auf einen flachen Stein und packte sein Proviant aus. Genüsslich biss er in das Brot herein, es war schon etwas trocken, aber Sebastian interessierte dies nicht weiter, sein Hunger war nun mal größer. Beim ansetzen der Wasserflasche, entrann ihm ein wenig aus den Mundwinkel, aber das störte ihn nicht, seine Robe war durch den Regen sowieso schon nass.
Währenddessen wurde es um ihn ruhiger. Der Wind ließ nach und auch die Regen schien weitergezogen zu sein, nur der Nebel machte Sebastian noch zu schaffen. Er kramte in seinem Rucksack herum und holte die Karte hervor und warf einen Blick darauf. >>Ahh, hier ist der See, hier bin ich, aber wo ist das Kastell? Hat mich dieser mysteriöse Mann etwas hereingelegt, sich einen Spaß erlaubt?<< Je mehr Sebastian darüber nachdachte, umso wütender wurde er. >>Wieso muss ich auch ausgerechnet einem fremden Mann glauben, typisch ich<< Sagte er weiter in die Dunkelheit hinein.
Mit der Wut im Bauch legte er sich neben den Stein in das dichte Grass, als Kopfstütze misshandelte er seinen Rucksack, als Decke die gewohnte Schafswolle. Die Nacht war kalt, und Sebastian konnte seinen eigenen Atem sehen, wenn auch nur sachte. Er machte sich noch etliche Vorwürfe bis er einschlief.
22.03.2004, 23:17 #9
sphero
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Als Sebastian aufwachte, sah er vor sich die Kronen der Bäume, unter denen er geschlafen hatte. Die Sonne schien vereinzelt durch die dichten Blätter und warf angenehm, warme flecken auf den Boden. Er hörte die Vögel die sich in den Bäumen verstecken, zwitschern. Der Tag war wunderschön, doch seine gute Laune hielt nicht lange an, ihm fiel wieder ein, wieso er gestern so wütend wurde. >>Hach, na ja, ich werde das beste daraus machen.<< sagte er noch halb verschlafen.
Langsam regte er sich nach oben, der Nebel war weg, und so konnte er die schöne Landschaft bestaunen. Ächzend schulterte er seinen schweren Rucksack und lief zum See, doch was ihn dort erwartete konnte er nicht glauben. Hinter dem See, in den Bergen befand sich ein Gebäude, ein großes, sehr großes. >>Das Kastell<< Sagte Sebastian, mit offenem Mund starrte er hoch in die Berge. >>Hat der Alte also doch recht gehabt!<<
Der hohe Novize kannte nur noch ein Ziel, dort hin zu gelangen. Das Frühstück ließ er ausfallen, der Hunger war ihm vergangen. Er schaute sich um, das er auch nichts vergessen hatte und marschierte schließlich in Richtung Kastell.
Der Wanderpfad führte am Rande eines Nadelwaldes entlang. Links lag ein undurchdringlicher Wald, in dem die Baumstämme wie die Säulen in einer Kathedrale kerzengerade emporragten und in der dichten Nadelkrone verschwanden. Spinnennetze, die zwischen den Bäumen gespannt waren, glitzerten silbern in der noch feuchten Luft. Rechts hatte er einen herrlichen Blick auf wilde Wiesen, deren Blumen zwischen moosbewachsenen Felsen in den buntesten Farben blühten. >>Was für eine wunderschöne Landschaft!<< musste Sebastian zugeben. Doch sobald er nach vorn blickte, verging ihm der Genuss. Der Weg führte steil bergauf. Er war steinig und rutschig und der hohe Novize trat bei jedem dritten Schritt so ungünstig auf, das seine Fußgelenke schmerzten. Und wenn der Pfad um eine Kurve führte und Sebastian einen Blick auf das erhaschen konnte, was vor ihm lag, so sag er nur eines: Berge, Berge, Berge, so weit das Auge reichte, außer natürlich das Kastell an sich, wo die Zinnen weit in den Himmel ragten.
Sebastian wischte sich die Schweißperlen von der Stirn, steckte die Daumen hinter die Riemen des Rucksackes, um seine Schultern zu entlasten und richtete dabei seinen Blick auf den steinigen Weg.
ES ging weiter und weiter bergauf. Er wanderte noch eine ganze Zeit ohne Pause. Nur hin und wieder nahm er s ich einen Schluck Wasser, aus seiner Flasche. Noch immer lag auf linker Hand der Wald, doch der Baumbestand wurde spärlicher und die Bäume kleiner.
Bis es endlich soweit war, er stand vor dem Kastell, doch ein riesiges Tor versperrte den Zugang, er trat näher heran.

Und sah die aus Holz verzierten Tore. Schnitzereien jeder Art waren dort Enthalten. Sebastian begutachtete sie sich näher. >>Wer eine solche Schnittskunst besitzt, ist wahrlich ein Meister seines Werkes<< >>Wer sind sie?<< klapperte es oberhalb von dem hohen Novizen. Erschrocken wich dieser zurück und richtete seinen Blick höher. An den Torflügeln hingen zwei Skelette angenagelt und schauten den Innosler misstrauisch an. >>Ich bin Sebastian<< Er hatte recht, es waren die Skelette, die mit ihm sprachen. Doch bevor die beiden etwas sagen konnten, fuhr Sebastian schnell fort. >>Bitte, Wächter, oder was auch immer ihr darstellen mögt, gewehrt mir den Durchgang!<<
Sebastian wartete erregt auf eine Antwort, doch vergeblich, Schweigen war die Antwort. Seine Beine zitterten, er war immer noch aus der Puste von dem Aufstieg. Es Knackste. Die mächtigen Torflügel schwangen wie von Geisterhand auf. Der hohe Novize überlegte nicht lange und setzte sich wieder in Bewegung. >>Hoffentlich ist das, das richtige, was ich mache<< grübelte er, während er den Innenhof des Kastells betrat.
Vor sich erstreckte sich eine große Fläche, im Mittelteil befand sich eine alte Steinfigur. Es stellte ein Wesen dar, doch Sebastian konnte es erst nicht richtig deuten bis es ihm einfiel, es war ein Dämon. Er zuckte bei dem Gedanken zusammen und Erinnerungen wurden in ihm aufgespült von den Katakomben des Klosters. In der Hand hielt er einen Teller. Er schaute sich weiter um, das Kastell besaß drei Stockwerke, so sah es zumindest für Sebastian aus. Der ganze Komplex wirkte düster, unheimlich und leer. Auf dem Hof befand sich zu der Zeit keiner weiter. Werden sie ihn Willkommen heißen?
Der hohe Novize war sehr beunruhigt, was sollte er machen, wo sollte er hingehen. Jetzt wo er sein Ziel erreicht hatte, ins Kastell zu kommen, kam ihm die Frage auf, wieso er überhaupt hie war. Er machte ein paar Schritte auf den Brunnen zu, mit dem Verdacht beobachtet zu werden. Immer wieder schaute er sich um, doch niemand war zu sehen. Doch plötzlich vernahm er in seinen Augenwinkeln, eine Bewegung im Schatten. ER wendete sein Kopf in die Richtung und suchte im Schatten die Bewegung, doch nichts war zu erkennen. Seine Hände waren verschwitzt, er wurde nervöser, je länger er sich im Kastell befand.
Er stand nun am Brunnen, eine Schrift war in das Gestein eingraviert: Ich bitte um eine Gabe.
>>Was soll das denn hier werden, eine Gabe? Für was?<< Sebastian bereute es schon jetzt hier her gekommen zu sein. Sollte er was spenden? >>Bestimmt zum Vorteil für mich<< brummte er leise vor sich hin. Sebastian schlug die Robe auf um an seinen Gürtel zu kommen, wo er sein Goldsäckchen aufbewahrte. 150 Goldmünzen legte er in den Teller herein. Das Geld verschwand nach wenigen Sekunden wie von Geisterhand. Sebastian machte große Augen. >>Wo ist das Gold hin?<< Fragte er sich. In diesem Moment kam eine Gestalt aus dem Schatten. >>Sei Herzlichst Willkommen, Fremder!<<

Es war eine Frau mit dunkler Robe. Sebastian schilderte ihr kurz, was mit seinem Gold passiert war, doch die Frau lächelte. >>ja, das ist vabun, der ist ein bisschen geldgierig. wenn du eine spende hinterlegt hast, kannst du auch mit uns speisen kommen. folge uns einfach.<< Sebastian wusste nicht so recht, ob er sich darüber freuen oder klagen sollte, das ihm diese Frau begegnete.
Ohne zu zögern ist er ihr hinterher gelaufen, sie sprachen kein Wort. Das Refektorium war ähnlich wie im Kloster aufgebaut, nur die Einrichtung war anders alles schien so leer und dunkel, als währe keine Freude vorhanden. Beide setzten sich zu Tisch, und kurz darauf kam ein Dämon mit wohlriechendem Essen an den Tisch heran, er verteilte die Teller. Sebastian lief das Wasser im Mund zusammen, er kannte zwar kaum etwas, was vor ihm lag, aber trotzdem sah es sehr lecker aus. Es stieß noch ein anderer Zuxler zu ihnen. Sebastian nickte zur Begrüßung. Wie auch Meditate, so hieß die Frau, wie sich herausstellte, war auch der Zuxler mit einer dunklen Robe unterwegs, alle waren so bekleidet, was den hohen Novizen kurz erzittern lies. Er musste sich wohl oder übel an die düstere Gestaltung in seiner neuen Umgebung gewöhnen.
Es gab leckeres Fleisch, von was, wusste aber Sebastian nicht, zudem noch allerlei Gemüse, als Trank diente ein alter schwarzer Wein. Während des Mahls musterte der Innosler Meditate genau. Sie war sehr hübsch, das musste Sebastian sich eingestehen. Dunkle Harre hingen ihr vom Kopf herab. Ihr Gesicht war eher lieblich als düster, wie es ihr Bekleidung war.
Sie schien noch etwas vorzuhaben und verließ die kleine Runde, dabei schimmerte ihr Kleid bläulich um düsteren Licht. Vorher aber hatte sie einen nützlichen Dämon an Sebastians Seite gestellt. Er aß noch schnell auf und sah dem Dämon in die Augen. Er hatte noch immer Angst vor diesen Wesen, ließ sich aber nichts anmerken. >>Können wir dann, Sir?<< Schallte es in seinem Kopf. >>Was war denn das?<< Fragte sich Sebastian, er hatte einen beunruhigenden Blick aufgesetzt, ihm wurde es mehr und mehr unheimlicher. >>Meiner einer benutzt Gedankenaustausch zur Kommunikation. Ich lese in ihren Gedanken, was sie sich wünschen, was sie Denken und gebe ihnen meine Antwort an sie zurück, sie hören es im Kopf, nur sie.<< Der hohe Novize wusste nicht was er davon halten sollte, alles war so anders. >>Wo ist mein Schlafplatz?<< Fragte er den Dämonen und biss sich zugleich auf die Zunge, er brauchte ja nicht mit dem Wesen reden. Der Dämon schwebte davon und Sebastian folgte im lautlos. Viele Blicke zogen ihm nach, er war sehr auffällig gekleidet, seine rote Robe hob sich von denen der anderen markant ab.

Sie durchstreiften düstere Gewölbe bis der Dämon vor einer robusten Tür inne hielt. >>Da wären wir, Sir. Macht es euch gemütlich, guten Abend<< Schallte es in Sebastians Kopf und ehe er sich versah, war das Wesen verschwunden.
Er schob die schwere Tür knarrend auf, hinter ihm fiel sie wieder klirrend ins Schloss. Der Raum war dunkel, nur ein kleines Fenster gewährte Sebastian überhaupt etwas zu sehen. Seine Schritte wurden von dem dicken roten Teppich verschlungen, wie, als würde er durch den Raum schweben. In einer Ecke erkannte er einen kleinen Kamin, er tastete sich voran. Etwas Holz war daneben aufgestapelt. Der hohe Novize ließ einen Feuerpfeil hervorschnellen und entzündete so das trockene Holz.
Augenblicklich wurde der Raum von einen schönen, warmen Licht ergötzt. Er schaute sich um, das Zimmer war karg eingeräumt, ein schwerer Tisch in der Mitte dominierte im Raum, ein Bett stand gegenüber des Kamins, ein kleines Bild von einem Magier hing an der Wand, das war alles.
Sebastian legte sich auf sein Bett, die harte Aufstieg lag ihm immer noch in den Knochen. Gemütlich hörte er dem Knistern des Feuers zu, was ihn fürsorglich in den Schlaf begleitete...

Die Feuerstelle glimmte vor sich hin, als Sebastian erwachte. Bei einem lauten gähnen streckte er sich. Ein Blick aus dem kleinen Fenster verriet, das es ein vielversprechender Tag sein würde. Die sonne schien mit voller Kraft von Osten her. Die Wolken wie weggeblasen. Nur der Wind um das Kastell, schien kühl zu sein.
Der hohe Novize verspürte leichten Hunger und so machte er sich auf den Weg zum Refektorium. Viele Schritte legte er durch die kahlen Gänge zurück, bis er sich schließlich vor dem Speisesaal befand, er ging über die Schwelle hinein. Es war sehr gefühlt, es schien die Zeit zu sein, bei der die meisten frühstückten. Er fand noch einen Platz in der Mitte des Raumes. Bevor er sich setzten konnte, kam ihm ein Dämon entgegen und fragte ihn über die Gedanken, ob er bestimmte Wünsche für das Frühstück hätte. Sebastian war überrascht und ließ es sich nicht entgehen, etwas spezielles zu bestellen.
Wenige Augenblicke später stand ein leckeres Omelett vor ihm, der Dämon wusste nicht recht, was dies war und so erklärte es ihm Sebastian. Und dafür das sie es zum ersten mal machten, schmeckte es vorzüglich, nur seine eigene Mutter hätte es besser machen können. Die anderen an seinem Tisch schauten mit Skepsis der Mahlzeit entgegen, wollten es sich aber nicht anmerken lassen.
Das Sebastian ein Gast war und noch dazu einer aus dem Kloster Innos, schien hier keinen wirklich zu interessieren. So fühlte sich Der Bruder gleich wohler in seiner Haut.

Gesättigt verließ der Ordensbruder das Refektorium. Doch wenige Schritte weiter blieb er stehen. >>Was soll ich jetzt überhaupt machen?<< Er wusste noch immer nicht direkt wieso dieses Kastell so wichtig für ihn sein sollte. Im Prinzip war es das selbe wie das Kloster, nur anders eingerichtet und der Glaube an eine andere Gottheit. >>Aber sonst?<< Fragte sich Sebastian weiter.
Langsam schritt er weiter und beschloss, das Kastell etwas unter die Lupe zu nehmen.
Hunderte von Gängen durchlief er, eine Etage hoch, zwei Stockwerke runter. Es reihten sich Tür an Tür, aber nur wenige offen, sodass Sebastian einen kurzen Blick hinein werfen konnte, aber ihm empfing nur gähnende Leere.
Der Nachmittag brach an und der hohe Novize hatte noch immer keine Spur, etwas was für ihn wichtig wäre. Er beschloss sich wieder in sein Zimmer zurück zuziehen, doch das war leichter gesagt als getan. Er hatte vollkommen die Orientierung verloren.

Er stand hilflos in einem Gang, als sich plötzlich jemand von hinten anschlich. Sebastian erschrak, machte einen Satz und sah nun in die Augen einer Zuxlerin. Er versuchte so gelassen wir möglich auszusehen, was ihm aber scheinbar nicht gelang. >>Ihr braucht nicht zu erschrecken. Ich tu euch schon nichts. Was sucht ihr eigentlich im ersten Stock? Der ist eigentlich für euch verboten, hat euch keiner der Dämonen aufgehalten als ihr die Treppe, hochgehen wolltet?<<
>>N ... nein. Ich habe keinen Dämonen gesehen.<< sagte der hohe Novize nervös.
>>Oh ich denke, was passiert ist.<< Ein lächeln huschte über die Lippen des Mädchens. >>Das Kastell und die Dämonen, haben euch in die Irre geleitet, für fremde sind die Oberen Stockwerke gefährlich. Ihr seit bestimmt mehrmals an der Treppe vorbei gekommen, aber habt sie nicht gesehen oder meintet auf einer Treppe hinunter zu gehen, aber habt euch nicht von der Stelle gerührt. Ihr solltet mit mir Kommen, und immer schön in meiner Nähe bleiben oder ihr verfallt wieder den Illusionen des Kastells und der Dämonen. Ach so, mein Name ist Xidoni, Lehrling des Zirkels.<<
Sebastian starrte ihr noch immer in die großen braunen Augen, sie wahren wunderschön. Er hätte sie noch Stunden anschauen können, aber Xidoni entriss sich den Blicken und lief los. Der hohe Novize stand noch einen Augenblick wie geblendet auf der Stelle, bis er sich schließlich in Bewegung setzte und zu ihr aufholte.
>>Ich heiße übrigens Sebastian<< Erzählte Sebastian ihr, mit der Hoffnung, es würde sie interessieren. Er war auf unnatürliche Art nervös und musste immer rüber zu Xidoni schauen, er wusste nicht wieso, wahrscheinlich wegen ihrer Schönheit.
Sie trug ein schwarze Robe, wie auch alle anderen Zuxler. Ihre Haare schimmerten dunkel rot, fast bräunlich.
Es herrschte ein reges Schweigen, keine sagte etwas, bis schließlich Xidoni das Wort ergriff.

>>Freud mich Sebastian, Hey ich habe gesagt bleib in meiner Nähe sonst siehst du mich vielleicht nicht Mehr und das Kastell zeigt dir wieder ein Paar Illusionen.<< Sie musste lächeln als er wieder auf schloss und als er ihr fast auf den Saum der Robe trat meinte sie. >>Das ist eigentlich schon zu nah. Aber sag mal was treibt den ein Magier oder bist du noch Novize des Klosters hierher?<< Xidoni erreichte die Treppe mit ihrem Innosanhängsel und als sie diese hinunter gegangen waren erreichten sie auch kurz darauf das Refektorium.
Als sie saßen kamen einige Dämonen und tischten erst einmal etwas zu essen auf.
>>Was ich hier treibe?<< Fing Sebastian das Gespräch wieder an, fortzuführen. >>Tja, das weiß ich im Endeffekt auch noch nicht so genau.<< Er schaute etwas verlegen zu seinem Essen herunter, er fand nicht mehr den Mut Xidoni anzuschauen, doch er wusste das sie ihn musterte. >>Es fing eigentlich alles mit einem alten Mann an. Ich habe Abends trainiert, mit dem Stab, als die düstere Gestalt vor mir stand. Wir unterhielten uns eine ganze Weile, bis er mir den Tipp gab, mich auf zum Kastell zu machen.<< Xidoni unterbrach Sebastian. >>Wie, du bist dem Willen eines für dich fremden Menschen gefolgt, war dir das nicht zu riskant?<< Sebastian schaut kurz auf, sah ihr in die schönen Augen, dock blickte wieder unverzüglich zu seinem Mahl und aß weiter. >>Doch, mir kam es auch ein wenig komisch vor, aber was hatte ich zu verlieren? Im Kloster war für mich nichts los, ich wollte etwas erleben und da kam mir das gerade irgendwie recht.<< Er machte eine Pause und trank einen Schluck Wein. >>Tja und nun bin ich hier, aber wieso, das habe ich nicht herausgefunden.<<
Beide waren fertig mit essen, beschlossen aber noch etwas sitzen zu bleiben. Der Raum wurde immer düsterer, es war schon spät am Abend, nur die vereinzelten Kerzen auf den Tischen, spendeten genug Licht, um seinen Gegenüber zu erkennen.
>>Wenn du dich für Stabkampf interessierst, hier, im Kastell gibt es einen exelenden Lehrmeister für dies.<< Sebastian sah auf, zu ihr. Sein Herz pochte ungewöhnlich schnell. >>Das wäre ja großartig!<< Sagte er schließlich. >>Könntest du mich zu ihm führen?<< Doch sobald er dies gefragt hatte, erschütterte es ihn innerlich. >>Wie kann ich nur so blöd sein und sie fragen, das klang wie ein befehl<< dachte sich Sebastian, ihm war es peinlich. >>Entschuldigung, so hab ich das nicht gemei<< Sie hatte ihren Zeigefinger auf seinen Mund gelegt. >>Schon gut, ich zeige dir gerne alles, was du willst<< Sebastian lief rot an, er wusste nicht was er sagen sollte.

Xidoni sah auch etwas verwirrt aus, was hatte sie da eben gesagt? Sie würde ihm gerne alles Zeigen? Erstens war das wohl etwas Zweideutig, sie war etwas über sich selber geschockt.
>>Ich ... also, ... ja ich meine das Kastell. Obwohl ich da auch noch nicht genug von kenne. Ich bin ja auch noch nicht so lange hier.<< Die junge Frau wirkte etwas verlegen. >>Also, ich bin zwar jetzt schon einige Wochen hier im Kastell aber bis letzte Woche auch nur Gast so wie ihr. Also, ich kann euch die Bibliothek zeigen, den Innenhof und ein wenig das Erdgeschoss, in den Oberen Stockwerken ist es für euch zu gefährlich wie ihr ja schon bemerkt haben solltet.<< Xidoni nahm wieder einen Schluck Wein und aß wieder etwas von ihrem Scavengerfilet.

Einige Zeit saßen sie Schweigend da, aßen und tranken und als sie schließlich satt waren führte Xidoni den Innosler durch die Bibliothek. Sie War riesig, so etwas hatte Sebastian noch nie in seinem Leben gesehen. Das Studienzimmer im Kloster war dagegen ein Witz. Beide gingen durch ein paar Gänge, links und rechts, ragten hohe Bücherregale aus dem Boden.
>>Ach so noch was wegen dem Stabkampf, also ich kenne den Magier der das Unterrichtet auch noch nicht habe hier aber in den Wochen, seit ich hier bin einiges Gehört. Er nennt sich Zavalon und ihr solltet da vielleicht einen der Höherrangigen fragen ob er euch sagen kann, wo ihr ihn findet.<<

Xidoni führte ihn noch in die teile des Erdgeschosses welche sie kannte und von dem sie wusste das sie, sie ihn Zeigen konnte. Einige Zeit später verabschiedete er sich von ihr um sich schlafen zu legen.

Sebastian war auf wundersame weiße von der Müdigkeit befallen wurden. >>Was das wieder so ein Zauber der Zuxler?<< Gähnte er in seinem Zimmer. Es war spät am Abend und kühl. Der hohe Novize zog sich seine Novizenrüstung aus und legte sich in sein Bett. Zwei Kerzen, die er angezündet hatte, erhellten den Raum auf romantische Art. Auf einer Art gefiel es Sebastian hier. >>Hier ist alles so mystisch<< sprach er in seinen Gedanken.
Bald schlief er ein, er war wie aufgedreht, ihm war komisch zumute, doch wusste nicht woran es lag.
> Es klopfte an der Tür, Sebastian lag wach im Bett. >>Huch, wer wird das wohl sein?<< fragte er sich, während des Aufstehens. Er zog sich schnell seine Robe über und lief zur Tür. >>Um diese Uhrzeit, unverschämt!<< grummelte er. Der hohe Novize riss die Tür auf und ihm gegenüber stand Xidoni. Sie schaute ihn mit ihren großen braunen Augen. >>Darf ich herein kommen?<< Fragte sie schließlich. Sebastian wirbelte um sich herum, damit hatte er nicht gerechnet. >>Aber klar, immer herein!<< Waren die Worte die er schließlich doch heraus brachte. Sie setzte sich auf sein Bett, Sebastian tat es ihr gleich. Xidoni wirkte ungewöhnlich nervös, sie war etwas röter als normal im Gesicht. >>Du, ich muss dir was sagen. >>Ich... Ich... Ich habe mich in<< <
Ein scheppern ließ Sebastian aus dem Schlaf erwachen, er schreckte hoch und sah sich um. >>Was war das?<< fragte er irritiert. >>Oder habe ich mir das nur eingebildet?<< Er war hellwach, stieg aus seinem warmen Bett und zog sich seine Robe über. Er öffnete seine Zimmertür und beugte sich auf den Gang heraus, erst links dann rechts. Niemand war zu sehen.
>>Toll, jetzt werde ich nicht wieder so schnell einschlafen, aber was war das für ein Traum?<< Er grübelte.
Schließlich beschloss er, einen kleinen Rundgang zu wagen. Sebastian wollte die Bibliothek sich noch einmal etwas genauer anschauen.
ER hatte sich noch den ungefähren Weg dort hin gemerkt, den ihn vorhin Xidoni gezeigt hatte.
Nach mehreren Schritten wurde er sich über seinen wundersamen Traum immer noch nicht einig, was er zu bedeuten hatte und so verdrängte er es.
Nach einigen Minuten des Laufens, war der hohe Novize endlich im Studienzimmer angelangt, er vermutete, das er der einzigste wäre, aber als er die Tür schwungvoll öffnete schaute er mich offenen Mund in die Bibliothek. Er konnte nicht zählen, wie viele Zuxler lasen, herum liefen und stöberten.
Es herrschte gelassene Ruhe in dem Raum, wobei eher Halle das bessere Wort wäre. Er wusste auch schon genau, welche Bücher er lesen wollte, alles was mit der Stabkampfkunst zu tun hatte. Gerade als er dieses Titel in seinen Gedanken ausgesprochen hatte, fiel ein dickes Buch vor die Füße. Sebastian machte erschrocken einen Satz zurück. Er schaute sich um, die anderen schauten ihn verwirrt an, sein Gesicht rötete an. Der hohe Novize machte langsam einen Schritt auf das Buch zu. “Die Stabkampfkunst“ war der Titel. Er hob das Buch auf, es war für seine Dicke ungewöhnlich leicht. Auf den Weg in eine Leseecke flüsterte er. >>Das ist zu schön um Wahr zu sein, einfach unglaublich. Dieses Kastell überrascht mich immer wieder!<<
Er setzte sich, über ihm hang eine Fackel, so das Sebastian genug Licht bekam um zu lesen. Nach wenigen Minuten war er schon vertieft, so spannend fand er die Berichte und Geschichten.

Ein Mann setzte sich Sebastian gegenüber. >>Seid gegrüßt, Gesandter Innos. Wie ich sehe lest ihr ein Buch über den Stabkampf. Beherrscht ihr diesen?<<
Der hohe Novize blickte überrascht auf, der Zuxler schaute ihn eindringlich an. Sebastian räusperte sich. >>Abend, der Herr. Und auf ihre Frage einzugehen, nein, ich beherrsche, außer vielleicht ein paar simplen Hieben, die Stabkampfkunst nicht. Bin aber sehr interessiert dies zu ändern!<< Er machte eine künstliche Pause dann erzählte er weiter. >>Ich habe schon mehrmals zum Buch gegriffen, in unseren Kloster gab es mal einen Mann, Atreus sein Name, der die Kampfkunst anderen bebrachte, doch schließlich hat er es aufgegeben. Leider, da ich sein Schüler werden wollte!<< Sein Gegenüber horchte bei dem Namen Atreus besonders auf, schwieg aber weiter, Sebastian sprach weiter. >>Tja und so versuche ich es mit selber beizubringen, aber es ist schwierig, aber was soll ich machen?<< Er senkte seinen Kopf, redete aber dabei weiter. >>Ich bin hier, im Kastell auf der Suche nach einem Lehrmeister, man hat mir gesagt, das es einen sehr guten gebe, doch leider weiß ich ihn nicht aufzufinden. Vielleicht wissen sie ja mehr, er soll angeblich Zavalon heißen.<< Der Zuxler lachte kurz auf, verstummte aber sofort wieder, damit er die Ruhe in der Bibliothek nicht störte. Er reichte Sebastian die Hand. >>Freut mich dich kennen zulernen, ich bin Zavalon, Lehrmeister des Stabkampfes im Kastell<< Der hohe Novize wusste nicht recht was er sagen sollte, mit großen Augen schaute er sein Gegenüber an, bis er schließlich die Hand hob und einschlug. >>Angenehm, Sebastian, ist mein Name!<<

>>Mit großer Freude werde ich mich eurer annehmen. Es ist sogar meine selbstauferlegte Pflicht die Kunst des Stabkampfes am Leben zu erhalten! Natürlich nur wenn ihr wollt. Im Moment unterrichte ich nur einen weiteren Schüler, sodass ich viel Freizeit habe. Wegen mir können wir morgen beginnen. Morgen Abend im Innenhof des Kastells werde ich euch die erste Lektion geben, ich werde euch erwarten.<< Beide unterhielten sich noch lange bis in die Nacht hinein über Stabkampf. Bis Zavalon Hunger bekam, und Sebastian fast im sitzen einschlief, verabschiedeten sich die beiden voneinander.

Sebastian lief zu seinem Zimmer, er konnte es immer noch nicht glauben, er schien das meiste Glück auf Erden zu haben, so dachte er. Er schloss die Zimmertür auf, ohne ein Geräusch zu verkünden, schwing sie auf. Der hohe Novize war Hundemüde und so zog er sich schnell seine Robe aus und stieg in sein Bett. >>Unglaublich, morgen fange ich mit meinem Training an!<< Schwärmte er. Sebastian dachte noch ein wenig über das Gespräch mit Zavalon nach. >>Ein netter Kerl, dieser Zu...<< ER war eingeschlafen.

Am nächsten Nachmittag wachte er ausgeschlafen aus. Sebastian hüpfte aus seinem Bett, zog sich seine Robe über und ging auf den gang hinaus. >>Badezeit ist eine schöne Zeit<< Sagte er fröhlich, als er sich auf den Weg zum Baderaum machte. Xidoni hatte es ihm mit gezeigt, am vorherigen Tag.
Ohne weitere Schwierigkeiten gelangte er in wenigen Minuten zu dem Baderaum.
Hier war es wunderschön, es herrschte ein angenehm mediterranes Klima. Die Badewannen waren mit schönen Mosaiken verziert und auch der Fußboden, war in einer blau, grünen Farbe schön anzusehen.
Große Wasserkübel standen an der Wand, gleich neben der Tür, das Wasser was sich darin befand, dampfte vor sich hin.
>>Das ist hier echt ein Service, man brauch das Wasser gar nicht mehr selber aufkochen!<< Sagte er begeistert. Sebastian goss sich das Wasser in einer Wanne, zog sich aus und huschte schnell hinein. Angenehme Wärme umhüllte seinen Körper, er entspannte sich.

Sebastian wusste nicht wie lange er in der Wanne verbracht hatte, als er wieder ausstieg und sich abtrocknete. >>Die müsste auch mal gewaschen werden.<< Sprach der hohe Novize als er sich bekleidete.
ER hatte mit der Zeit und Ruhe Hunger bekommen und so ging er in das Refektorium. Diesmal hatte er keine willkürlichen Wünsche, so setzte er sich an den nächsten freien Tisch und wartete auf das Mahl.
Es war später Nachmittag, oder besser gesagt, früher Abend. Das Klima war nicht kalt, aber auch nicht warm, dennoch angenehm.
Sebastian schaute sich ein wenig um, er hoffte auf Xidoni zu treffen, aber Fehlanzeige, sie war nicht da. Er hatte in den letzten Stunden immer wieder das Bedrängnis, sie zu sehen, warum aber war ihm fremd. Das Essen kam. Er nickte dem Dämonen Dankbar zu, nahm sie das Besteck und begann zu essen. Es sah aus wie Razorfleisch, Medium. Eine Leckerei für den Gaumen des Ordenbruders. Biss für Biss aß er und es hörte nicht auf, ihm zu schmecken. Schließlich war er fertig.
ES saß noch eine Weile, um zu verdauen, dann stand er auf und lief Richtung Innenhof des Kastells. Sebastian konnte kaum mehr abwarten, mit dem Training zu beginnen.

Keine Seele weit und breit, er schaute sich um. Hin und wieder kam mal ein Zuxler heraus, verschwand aber auch nach kurzer Zeit wieder. Sebastian setzte sich auf den Brunnen und beschloss auf Zavalon zu warten.
Doch plötzlich hörte er Stimmen, er drehte sich um, in einer dunklen Ecke saß jemand, den er vorhin nicht bemerkt hatte. Er schritt auf ihn zu. >>Ahh, Zavalon, du bist also doch schon da!

>>Seid gegrüßt, Sebastian.<< Sagte Zavalon überrascht, weil er den Novizen nicht bemerkt hatte >>Dies ist mein anderer Schüler Horaxedus.<< Beide nickten anerkennend, zur Begrüßung.
>>Ich hoffe ihr habt gut gespeist, denn zuerst werden wir einen kleinen Lauf unternehmen. Auch körperliche Agilität gehört zum Stabkampf.<<
Zavalon lächelte kurz über den verblüfften Blick des Sebastian, deutete diesem aber dann den Weg und ging voran. Durch die Haupthalle zur Pforte, welche langsam aber stetig aufschwang und die Skelette zur Schau stellte.
>>Innosler und Dämonenbeschwörer? Ach klar wieder dieser Idiot Zavalon... Na dann...<<
Sebastian schaute die Skelette verwirrt an, tat aber so, als hätte er sie nicht gehört und lief weiter. Sie liefen nicht mehr lange, als Zavalon stehen blieb. >>OK, hier wären wir, zuerst beginnen wir mit einem kleinen Waldlauf. Klein dürft ihr selbst definieren.<< Er schmunzelte leicht und begann ruhig atmend zu laufen.

Sebastian blieb noch für einen Bruchteil einer Sekunde stehen, er wollte noch was sagen, aber auch Horaxedus lief ohne etwas zu sagen los.
Der hohe Novize rannte einfach hinterher. Er hatte Schwierigkeiten den beiden zu folgen, er war es nicht gewohnt. Immer wieder taten sich kleine und große Steine in den Weg, die Sebastian geschickt umgehen musste, damit er nicht zu Boden fiel. Seine Robe flatterte an seinem Körper hin und her. Abrupt blieb er stehen, wetzte sich die Robe von seinem Köper und lief in seiner hohen Novizenrüstung weiter, die Robe unter dem Arm geklemmt.
Es vergingen Minuten, Zavalon war kaum mehr, bei der Dunkelheit des Waldes zu sehen. Bis er schließlich immer näher kam. Er wartete an einer Lichtung auf Sebastian. Dieser schwitze und war außer sich vor Puste. >>Da bin ich!<< Jabste er schwer atmend zu den beiden anderen und versuchte dabei ein verschmitztes lächeln aufzulegen.

>>Wie ich sehe, seid ihr nicht gerade in bester Form. Entspannt euch ein wenig, gleich werde ich euch eure erste Lektion und Anweisungen geben.<< Ein umgefallener Stamm bot die Sitzgelegenheit für den Schüler und den Meister. Nach ein paar Minuten sah Sebastian schon wieder normal aus und schaute Zavalon gespannt an. "Nun... steht auf und zieht euren Stab! Ich werde euch nun einige einfache Schlagkombinationen zeigen, die aber doch einiger Übung bedürfen um perfektioniert zu werden. Der Mentor vollführte die Luftschläge, die ihm seinerzeit schon von Gabriel beigebracht worden waren. Schlag von links oben... rechts...unten... gerade oben, Schwung ausnutzen Schlag von rechts oben...
22.03.2004, 23:20 #10
sphero
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10 Minuten lang schlug Zavalon einen imaginären Gegner, Blick starr nach vorne gerichtet. Dann wand er sich wieder zu seinem Schüler Sebastian und Horaxedus, und begann erneut zu reden. "Dies werdet ihr die nächsten Tage einüben, um erst einmal Gefühl für den Stab zu bekommen. Dann werdet ihr am besten die schon etwas zerstörte Puppe im Innenhof des Kastells zum trainieren benutzen. Sie ist durch die Aura des Gemäuers leicht magisch und hat sogar mich schon in die Knie gezwungen. Auch Horaxedus hat heute damit zu kämpfen. Aber eure wichtigste Aufgabe ist Training. Ihr müsst laufen. Immer wieder. Nur dann werdet ihr die nötige Ruhe und innere Kontrolle erlangen, die zum Stabkampf erforderlich ist. Nun lasst uns zurückkehren. Der Weg zurück zum Kastell ist nicht mehr weit. Auch wenn es nicht so scheint sind wir in unmittelbarer Nähe."

Den Rückweg gingen die beiden Magier, sich über dies und jenes unterhaltend. Wieder schwang die Pforte auf und machte den direkten Weg frei.

In der Zwischenzeit, in der die drei zum Refektorium kamen, war die Abendsonne hinter den Bergen verschwunden und Dunkelheit umhüllte sie. Sebastian fröstelte ein wenig, trotz das er noch vor einem Augenblick, vor Erschöpfung kaum mehr atmen konnte und er schwitzte.
So war er froh, als sie gemütlich am Kamin des Raumes saßen und es sich Wohl gingen Liesen. Sie tranken einen trocken Wein, sehr köstlich, er musste wohl schon ein paar Jahre auf den Buckel haben.
Nacheinander erzählten sich die drei von ihren Erfahrungen mit dem Stabkampf, diskutierten über neue Duelle oder Kampftechniken.
Der Abend verging schnell und ehe sich die drei versahen, war es Mitternacht.
>>Treffen wir uns morgen wieder, Zavalon?<< Unterbrach Sebastian das Gespräch. >>Jawohl, mein Schüler, selbe Zeit, selber Ort. Ihr könnt aber schon vorher die einzelnen Schlagkombinationen trainieren, umso schneller können wir die Lektionen fortführen.<< Sebastian nickte andächtig. >>Ich werde mich nun aus dieser gemütlichen Runde verabschieden, es ist schon spät und ich wollte noch etwas lesen gehen.<< Die beiden anderen nickten Verständnisvoll, reichten ihm die Hände und verabschiedeten sich von ihm.
Sebastian war trotz, das er erst heute am späten Nachmittag aufgestanden war, müde. Er musste sich wohl noch an den Rhythmus des Kastells gewöhnen. Langsames Schrittes ging er Richtung Bibliothek. Er wusste noch nicht genau was er lesen wollte, Hauptsache etwas spannendes.

Diesen mal suchte er selber nach einem Buch in den hohen Regalen der Bibliothek, da er ja nicht wusste, von was er überhaupt lesen wollte. Sebastian suchte eine ganze Weile, bis er etwas spannendes fand, so hoffte er zumindest. Der Titel lautete „Die Versunkene Stadt“. Der hohe Novize kletterte samt den Buch von der aufgestellten Leiter herunter und setzte sich in eine gemütliche Ecke. Der Band war mit einer dicken Staubschicht versehen, was darauf hinwies, das das Buck lange nicht mehr benutzt wurde war. Vorsichtig öffnete er es und begann zu lesen.
In dem Buch hieß es, das vor hunderter von Jahren, eine weitere, hochentwickelte Zivilisation auf der Insel Khorinis gewohnt haben solle. Doch ein genauer Ort war nicht zu erlesen. Die Stadt wurde damals von deren Göttern zerstört und so sollen nur noch Ruinen bestehen, falls sie noch nicht von Wind und Wasser ganz abgetragen wurden.
Das Buch ließ viele Rätsel offen, die Sebastian zu gern erfahren hätte. Es war ein alter Abenteurer, der diesen Band verfasste, vor mehreren Jahren.
Die Müdigkeit von Sebastian war durch das Lesen vollkommen verschwunden, doch nun hörte er auf, beschloss aber das Buch mit auf sein Zimmer zu nehmen. „Die Versunkene Stadt“ unter den Armen verließ Sebastian die Bibliothek und begab sich auf sein Zimmer, wo er es schließlich ablegte.
Schlafen wollte er jetzt noch nicht, jetzt, wo er wieder wach war, aber was könnte er um diese Uhrzeit tun, er überlegte.

Plötzlich fiel im das Gespräch mit seinem Mentor ein. Die Puppe im Innenhof des Kastells! Genau das war es, was Sebastian machen wollte. Schnell packte er sich seinen Stabkampf auf den Rücken, schwing die Tür auf und rannte im Ausdauerlauf zum Innenhof heraus. Sebastian sah gleich die kaputte Puppe, Teile von ihr waren nicht mehr vorhanden, und auch so machte sie einen schönen Eindruck, aber das war dem hohen Novizen egal, er brauchte sie ja schließlich nur zum trainieren.
Er packte seinen Kampfstab heraus, und versuchte die Luftschläge seines Mentors in Erinnerung zu rufen. Langsam entsinnte er sich und vollführte sie so gut er konnte. Am Anfang geriet er immer wieder aus dem Rhythmus, doch mit der Zeit, konnte er die Schläge recht Schwungvoll und ohne Aussetzer vollführen.
Nach einer ganzen Weile legte er eine Pause ein. Sebastian war ein wenig Stolz auf sich, er hätte nicht gedacht das er den ersten Schritt so schnell beherrschen würde. Auf seiner Stirn trat Schweiß aus, es war trotzdem ganz schön anstrengend, aber mit der Gewohnheit, würde es ihm leichter fallen.
Sebastian saß auf einer Bank aus Stein und betrachte die Sterne, hoch im Himmel. Sie funkelten Wunderschön wie er fand. Kaum eine Wolke versperrte ihm den Weg, dennoch war es nicht kalt, eher mediterran.

Ein >>Hallo<< riss Sebastian aus seinen Gedanken. Er schaute sich um und erkannte Xidoni, die im düsteren Schein neben dem hohen Novizen stand. >>Hallo Xidoni, was machst du den hier?<< Wollte Sebastian wissen. >>Tja<< Sie legte eine künstliche Pause ein. >>Mir war mal wieder langweilig, zum lesen hatte ich keine Lust und so beschloss ich, etwas zu spazieren. Die Nacht ist so schön!<< Xidoni schaute ebenfalls zum Himmel empor. Sebastian, der sie die ganze Zeit angeschaut hatte, folgte nun ihrem Blick zu den Sternen.
Der hohe Novize räusperte sich. >>Wollen wir ein wenig laufen?<< Xidoni schaute wieder langsam herunter, zu Sebastian und schaute ihn ein Weile an. Gerade als Sebastian noch etwas dazusetzen wollte sprach sie. >>Aber gerne, habe ich lang nicht mehr getan, so einen schönen Sparziergang bei Nacht!<< Der hohe Novize stand auf, lächelte ihr entgegen und machte schließlich eine Bewegung mit dem Kopf, das es losgehen könne. Dicht nebeneinander gingen sie auf das Eingangstor des Kastells zu. Die Skelette musterten die beiden ausführlich. >>Was für ein nettes Paar!<< Lachte es schallend durch die Nacht. Etwas errötet, versuchte das Skelett nicht weiter zu beachten. >>Mach schon das Tor auf!<< >>Wie ihr wünscht, das Paar solle hindurchtreten!<< Lachte es wieder.
Die Tore gingen auf, langsam, doch ohne ein Geräusch zu hinterlassen. Xidoni und Sebastian traten hindurch. Nach einigen Schritten des Schweigens fing sie das Gespräch wieder an. >>Schenke den beiden Skeletten keine Aufmerksamkeit. Die sind immer so dumm!<< Sebastian nickte ihr entgegen.
Bald kamen sie in den Wald, wo Sebastian schon mit Zavalon gewesen war. Es war düster, die Schatten der Bäume ließen alles unheimlich wirken, man fühlte sich beobachtet.
Die Lichtung war schnell erreicht, beide setzen sich auf den Baumstamm, wo Sebastian schon vor einem Tag gesessen hatte. Das schweigen machte ihn nervös, er selber wusste aber nicht, worüber er mit Xidoni reden sollte, obwohl er es so gern wollte. Der hohe Novize drehte sich zu ihr, und schaute Xidoni von der Seite genau an. >>Wenn man fragen darf, wie bist du eigentlich zum Kastell geraten? Was hast du früher gemacht?<< Er hoffte anständig, das Schweigen damit zu brechen. Xidoni hatte erst nur auf den Boden geschaut, bis sie schließlich ihren Kopf hob und beide im Blickkontakt waren. Sebastian durchflutete ein starkes, warmes Gefühl, immer dann, wenn er sie ansah. Er mag sie gerne, was er aber nicht zugeben wollte, da es ihm zu blöd war. >>Willst du das wirklich wissen?<< Fragte Xidoni schließlich überrascht, ohne ihn aus den Augen zu verlieren. >>Ja! Es würde mich interessieren!<< Gab Sebastian zurück. >>Na gut, wenn du darauf bestehst.<< Sie holte tief Luft und begann schließlich an, zu erzählen.

Er wollte wissen wer sie war und warum sie im Zirkel war, Xidonis überlegte kurz was sie ihm sagen sollte.
Alles? Oder nur einen Teil? Sie beschloss ihn nur etwas in Kurzform zu berichten.
“Ich bin eine Weise, meine Eltern starben vor fünf Jahren. Sie waren Fischer in Khorinis und eines Tages kamen sie nicht mehr wieder. Ich war von einem auf dem Anderen Tag auf ich allein gestellt und halt noch ein Kind was von den Leuten im Hafenviertel ausgenutzt worden ist. War eine Schlimme Zeit für mich und vor ein paar Monaten habe ich es in der Stadt nicht mehr ausgehalten und bin irgendwann hier gelandet und habe mich entschieden dem Zirkel beizutreten.“ Xidoni schaute Sebastian in die Augen als sie zu ende Gesprochen hatte und er sah in ihre, schüchtern sah sie wieder zu Boden.
Was war mit ihr los, sie war doch sonst nicht so? Erstaunt bemerkte sie das sie errötete.

>>Ach so war das also, du ärmste.<< Sebastian wusste nicht ob er sie trösten sollte. Etwas sagte ihm „Nein“, auf der anderen Seite wollte er seine Zuneigung zu Xidoni zeigen. Er rutschte ein Stück näher an sie heran und legte seinen Arm um sie. >>Ich denke, hier im Kastell wirst du es gut haben!<< Prophezeite Sebastian. Xidoni schaute auf und lächelte ihm liebevoll an. >>Wir werden uns wahrscheinlich nicht sehr bald wiedersehen!<< Sagte sie mit drüber Stimme. >>Ich werde in das ehemalige Amazonenlager gehen um dort bei einem Meister schleichen zu lernen, so wie du hier Stabkampf!<< Sebastian verzog schlagartig das Gesicht, gerade wo es so gut anzufangen schien, sollte es auch schon wieder enden? Aber was sollte er machen? Sie aufhalten? Nein, das wollte er nicht und so muss er es wohl hinnehmen. >>Das ist aber schade, sehr schade, wenn du mich fragst. Weißt du.<< Er holte tief Luft. >>Weißt du, ich mag dich sehr, vielleicht mehr als du dir vorstellen kannst.<< Er schaute tief in ihre Augen. Was hatte er da gerade gesagt? Er war doch sonst nicht so offen zu anderen Personen. Sebastian wusste nicht wie ihm geschah. Er wurde röter. Xidoni schaute ihm nur in die Augen, sagte aber nichts, bis sie ihn küsste.
So rasch wie er begonnen hatte, hört er auch wieder auf. Sebastian durchflutete wärme, lieblicher Art. Sein Herz pochte ihm bis zum Hals und er füllte ein grabbeln im Bauch. Jetzt wusste er es hundertprozentig, er war verliebt. >>Ich hoffe das war Antwort genug?<< Sprach sie verlegen. Sebastian lächelte und beide kamen sich wieder näher und küssten sich liebevoll, dabei hielten sie sich in den Armen. Es war ein wunderschönes Gefühl, was Sebastian bis heute noch nie erlebt hatte, er war überglücklich.
Wind kam auf und ließ die Blätter von den zahlreichen Bäumen wehen. >>Wir sollten so langsam wieder ins Kastell zurückkehren.<< Verkündete sie. Beide standen auf und liefen langsamen Schrittes, Hand in Hand zurück ins Kastell. Keiner sagte mehr etwas. Sebastian dachte über die letzten Minuten nach, als sie schließlich das Tor erreichten.

Langsam stakste Sebastian zurück ins Kastell. Die Enttäuschung stand tief in seinem Gesicht. Was war in Xidoni geraten, wieso war sie so schnell verschwunden und was waren das für Kerle? Der hohe Novize wusste keinen Rat darauf, so sehr er sich auch seinen Kopf darüber zerbrach, Antworten blieben aus.
Bald erreichte er das Tor, Reliefe ließen die zahlreichen Schnitzereien erahnen. Die Skelette sprachen kein Wort, schienen sich aber h! inter dem Rücken des Abenteurers zu amüsieren. Das Tor schwang auf und Sebastian trat hindurch. Noch immer mit betrübter Mine überquerte er den Innenhof des Kastells und durchlief die Eingangshalle. ER ging gerade Wegs auf sein Zimmer zu, er wollte schlafen, zu anderem verspürte er keine Lust.
Die Gänge zogen sich langatmig dahin, Fackeln an den Wänden, ließen ihren gelben Schein in alle Richtungen frei. Es gab nicht eine dunkle Ecke, dafür sorgten diese.
Schließlich war das Zimmer erreicht und die Kleider vom Leib gezogen, nur die Unterhose, diese lies er an. Der Raum selber war düster, nur das Mondlicht, was durch das schmale Fenster herein fiel, lies Sebastian den Standort seinen Bettes verraten. Er war nicht sonderlich müde, doch schlief er schneller ein, als er vermag und ehe er sich versah, verschwand der Mond und die Sonne kam.

Es war früh am Nachmittag als Sebastian ! vom Schlaf erwachte. Muskelkater machte sich in seinen Beinen breit, als er versuchte, aus dem Bett zu steigen. Ein langgezogenes gähnen und strecken seines Körpers ließen es ihm schon besser ergehen. Die Robe war schnell angezogen. Der hohe Novize stieß die Tür zu seinem Zimmer auf und trat heraus. Die Fackeln brannten immer noch in vollem Schein.
Schnellen Schrittes durchquerte Sebastian die Gänge auf dem Weg zum Refektorium, er verspürte großen Hunger.
Er sprach diesen Morgen keine Extra Wünsche aus und befriedigte sich mit dem üblichen Essen was es gab. Aber auch dies, als er fast fertig war, schmeckte unverhofft gut. Es gab Spiegelei, doch von welchem Tier die Eier stammten, wusste Sebastian nicht und interessierte ihn auch nicht. Dazu gab es noch frischen Brot, es war noch warm. Schon der Duft dessen, lies Sebastian förmlich dahin schmelzen.
Er nahm sich genüsslich Zeit. Er hatte für diesen Tag nichts weiter vor, außer etwas Training mit dem Stab, wofür aber noch genug Zeit wäre.
Xidoni war nun also von einem zum anderen Augenblick weg, wie sie noch sagte würde sie nicht so schnell wiederkommen. Sebastian bedauerte, er mochte sie wirklich sehr gern, versuchte es aber auch gleichzeitig zu verdrängen, gerade jetzt, wo sie nicht bei ihm war. Er schwebte noch einige Minuten in Trance, ganz bei ihr, als er sich schließlich besann und vom Tisch aufstand. Die Dämonen hatten inzwischen sein Geschirr weggeräumt, was ihn aber nicht sonderlich verwunderte. Augenblicke später fand er sich im Innenhof des Kastells wieder, bereit, eine kleine Waldtour zu bestreiten, für die Fitness, wie Zavalon gesagt hatte.

Der restliche Tag versprach noch einiges. Die Sonne strahlte ihre volle wärme aus, was aber durch den leichten kühlen Wind, in den Bergen abgemildert wurde.
Sebastian stand vor dem Eingangstor des Kastells und machte einige Streckübungen um sich aufzuwärmen. Die Robe zog er aus und stand nun nur in seiner Rüstung da. Der hohe Novize wusste noch nicht genau, wo ihn seine Tour hinführen würde, war ihm aber letztendlich auch egal.
Sebastian atmete noch einmal Richtung durch und setzte sich dann in Bewegung, den Berg hinab, Richtung Wald.
An den Seiten des Pfades sammelten sich Steine, eine richtige Vegetation gab es in der Höhe nicht. Doch schließlich erreichte er den Wald, außer Atem kam er auf der kleinen Lichtung an. Aus dem kleinen Flusslauf schöpfte er Wasser zum trinken. >>Ahh, das tut gut<< Stieß er von sich.
Unter dem dicken Laubdach staute sich die ganze Hitze des Tages. Sebastian fühlte sich schon wie in einer Sauna. Mit seinen Händen schöpfte er weiter Wasser und erfrischte damit sein Gesicht.
Mit neu gesammelter Kraft setzte er sich wieder in Bewegung, verlies den Wald und machte sich dran, weiter bergab zu laufen. Ruhig, im Ausdauerschritt kam er recht schnell voran. Er erkannte die blühende wilde Wiese und den Wald auf der anderen Seite, den er schon bei seinem Aufstieg bewundert hatte.

Bald darauf kam er unten im Tal an und überblickte die weiten des Sees. Das Wasser glitzerte in der Abendsonne. Seerosen schwammen überall und blühten für diese Jahreszeit wundervoll.
Sebastian setzte sich auf einen großen Stein, der sich zur Hälfte im kühlen nass befand. Im Schneidersitz schaute er über den See. Einige Lurker fraßen auf der Gegenüberliegenden Seite, Blutfliegen schwirrten dicht auf der Wasseroberfläche, auf der Suche nach kleineren Insekten. Ansonsten lag Stille über dem Tal. Die Vögel hatten sich schon in den kärglichen Baumkronen eingenistet, auch sonst färbte sich der Wald rötlich bis gelb.
Auf der linken Seite befand sich hohes Schilf. Wasser plätscherte immer wieder im Rhythmus gegen den Stein, worauf der hohe Novize saß. Er genoss die Ruhe, atmete tief durch.
Sebastian saß eine ganze Weile auf dem Stein, ohne sich zu bewegen als er plötzlich aufsprang und seinen Stabkampf zog. Er wollte noch etwas die ersten Schritte, die ihm Zavalon beigebracht hatte, einstudieren, sie zur Perfektion treiben.
Es wurde immer dunkler und die Sonne stand knapp über den Bergen. Sebastian vollführte seine letzten Schritte. >>Vor... links... zur Seite rechts... links... zurück...<< Begleitete er seine Schritte, um sie sich so besser, in ihrem Ablauf einzuprägen. Er seufzte schwer. >>Das muss reichen, für heute<< Beschloss er schwer atmend. Sein Herz pochte schnell und Schweiß lag auf seiner Stirn auf. Der hohe Novize begab sich zum Wasser und steckte seinen Kopf unter Wasser. Das kühle umhüllte sein Gesicht, ab und zu nahm er einen Schluck, ohne bedenken. Er tauchte wieder auf und setzte sich sogleich wieder in Bewegung.

Der Aufstieg machte Sebastian sichtlich zu schaffen. Immer wieder rutschten unter seinen Füssen kleine Steine weg. Fast wäre er hingefallen, konnte sich aber noch abfangen. Bei dem Wald legte er schließlich eine Pause ein. Völlig außer Atem, jabste er nach Luft und ging langsamen Schrittes weiter. Sebastian wollte nicht er wieder eine Pause einlegen, da es schnell dunkelte. Er wollte nicht erst in völliger Dunkelheit, das Kastell erreichen. So machte er sich auf. Schnell bekam der hohe Novize Seitenstechen, da er seine Atmung nicht richtig kontrollierte. Seine Beine fühlten sich auf der einen Seite wie Pudding an, auf der anderen wie schwere Betonklötzer.
Vor dem Tor blieb er erneut stehen. >>Bitte lasst mich hindurch!<< Keuchte er zu den zwei Skeletten herauf. Die beiden Untoden lachte kurz auf. >>Wieso sollten wir dich hereinlassen?<< Kicherten sie wieder wie aus einem Mund. Entrüstet gab sich Sebastian hin. Sein Gesicht formte sich zu einer genervten Miene. >>Ich sage es euch ein letztes mal, macht das Tor auf!<< Sprach er weiter, nun aber schon mit drohender Stimme. >>Warum sollten wir?<< Machte sich das eine Skelett weiter lustig über den hohen Novizen. Sebastian rief sich zur Beruhigung. >>Nicht aufregen<< dachte er sich, dann prustete er gelassener, überlegener Stimme. >>Tja, ich hätte sie so eine schöne Spruchrolle. Ich weis nicht, ob die euch so gefallen wird.<< Jetzt lachte Sebastian leise, dämonisch vor sich hin. Die Skelette verstummten von ihrem Gelaechter. >>Welche?<< Fragten sie knapp. Sebastian hörte etwas Angst in ihren Stimmen. >>Habt ihr schon einmal etwas von der Spruchrolle "Untode vernichten" gehört? Ein mächtiger Zauber!<< Wieder lachte er fies. >>Ahh, das würdest du nicht wagen, Innosler!<< >>Da kennt ihr mich aber falsch<< Sebastian griff in seine Brusttasche, der Rüstung als ob er gerade ansetzten wollte, den Zauber zu benutzten.
Das mächtige Tor stieß auf. >>Ihr dreckigen Innosler, verfluchen sollte man euch!<< Sprachen die Skelette boshaft, wie aus einem Mund. >>Danke<< Der hohe Novize durchschritt das Tor, was sich zugleich hinter ihm wieder schloss.
In der Zwischenzeit war die Nacht hereingebrochen und Sebastian beschloss, sich erst einmal im Refektorium zu stärken.

Im Refektorium angekommen, empfing ihm lautes Geschnatter. Für die Bewohner des Kastells war es Frühstückszeit. Sebastian hatte Not, noch einen freien Platz zu ergattern. Doch schließlich fand er einen, etwas weiter hinten im Raum. Es war ein sechser Tisch, der hohe fragte höfflich, ob er sich dazu gesellen konnte. Ein Magier nickte zu ihm herauf, Sebastian setzte sich. Er sah sich etwas seine Gegenüber genauer an, gesehen hatte er diese noch nicht, bei seinem Aufenthalt im Kastell. Es schiene! n alles Magier zu sein, nach deren Roben zu schließen. Alle fünf Zuxler waren in ein tiefes Gespräch verwickelt, es schien um Kräuterkunde zu gehen. Sebastian wurde hellhörig und hörte unauffällig mit. Er verstand nicht alles, schließlich war Sebastian nicht so belesen in den Kräutern. Das er überhaupt etwas davon verstand lag einzig und allein an seinem Vater, er hatte ihm so einiges in seiner Kindheit darüber erzählt.
Tja, seine Eltern, was sie wohl machten, zur Zeit des Krieges. Wie es ihnen wohl ging? Sebastian wusste es nicht, wusste aber, das sie noch am Leben waren, er spürte es!
Sebastian schnappte ein Rezept von seinen Gegenübern auf. Es hieß, das eine seltene Pflanze, Namens "Maronenblume" mit anderen Kräutern, so "Heilwurzeln" und "Feldknöterich", zu einem Brei verreiben sollte und das Resultat ein mächtiges Heilelixier entstehen würde. Die Magier wollten genauer auf die Beschreibung der Zubereitung eingehen, als sie mitbekamen, das! ihnen Sebastian zuhörte. Sofort wechselten sie das Thema, als hätte n sie sich nie über etwas anderes unterhalten.

Sebastian stand unwillkürlich auf, ihm wurde es unangenehm. Das Essen hatte er nur zur hälfte verputzt. Mit einem kleinen Tuch wischte er sich den Mund ab und verließ den Tisch. Einige Meter entfernt drehte sich der hohe Novize nochmals um und sah, wie sich die Magier wieder zusammen taten. >>Verrücktes Volk<<, dachte er sich, wand sich um und sah mit erfreuten Blick Zavalon in Gesicht. Er stand genau vor ihm. >>Ah, Meister! Schön sie hier zu treffen, ich wollte sie noch heute aufsuchen!<<, versicherte ihm Sebastian. >>Hallo, erst einmal, Schüler – Ich denke es ist Zeit für eine neue Lektion.<< Sebastian nickte wissbegierig zu ihm auf.
Zavalon war etwas größer als der hohe Novize, über das Alter machte er sich keine Gedanken, Sebastian verschätzte sich sowieso immer dabei und so ließ er es.
Zavalon machte eine Bewegung, das er hinaus gehen wolle. Sebastian nickte zum erneuten male und beide verließen im Gleichschritt, das Refektorium.
Im Innenhof angelangt blickten die aber Millionen von Sternen auf sie herab. Es war Zunehmens kühler geworden, Sebastian konnte seinem Atem sehen. Auch der Mond versteckte sich nicht, er leuchtete den ganzen Innenhof aus, außer auf ein paar Ecken machte er eine Ausnahme.
>>Nun gut, der Tag ist noch jung, lass uns doch erst einmal ein wenig aufwärmen, oder was meinst du?<<, fing schließlich Zavalon das Gespräch wieder an. >>Von mir aus kann es losgehen, mache nur noch einige Streckübungen!<< Der Zuxler nickte verständlich und beschloss, es Sebastian nach zu tun.

Das Aufwärmen verlangte wenig Zeit von den beiden und bald darauf unternahmen sie einen kleinen Ausdauerlauf zu dem bekannten gleichen Wäldchen. Sebastian fiel es nun schon deutlich leichter, mit Zavalon mitzuhalten. Seine täglichen Läufe machten sich bezahlt. Die Skelette machten ohne einen Mucks zu erwähnen, die Klostertore auf und sogleich hinter Zavalon und Sebastian wieder zu.
Bald darauf standen sie wieder an dem umgefallenen Baumstamm. Der hohe Novize atmete tief ein und wieder aus.
>>Kann es losgehen?<<, fragte der Schwarzmagier zu Sebastian. >>Aber immer doch, Meister<<, entgegnete er ihm, während er seinen Kampfstab herausholte. >>Nun, dann zeig einmal, was du gelernt hast mein Schüler.<<
Ohne das Sebastian noch etwas sagte, fing er gleich an, die Kombinationen, die er so mühsam gelernt hatte, zu vollführen. >>Nicht schlecht, Schüler! Ich bin überrascht, du schwingst schon so elegant wie ein Meister. Das ist bei dem Stabkampf mit das wichtigste, die Lockerheit. Bist du Verkrampft, brauchst du gar nicht erst anfangen, das bringt nichts. Ebenso darfst du dich nicht von deinem Hass führen lassen, das sollst du dir immer vor Augen halten.<<, sprach der Schwarzmagier weiße weiter. Sebastian gab ihm ein verständliches nicken, während er seine letzten Worte noch einmal überdachte.
Jetzt zog auch Zavalon seinen Stab. >>Los, greif mich an!<<, sagte er herausfordernd. Sebastian stutzte erst, bis er schließlich seinen Stab fest anpackte und auf Zavalon zuschritt. Er schlug mit aller Krampft zu, sein Meister wehrte ihn leicht ab. Wieder ein Schlag von rechts oben, nach links unten, abgewehrt. Stich nach vorne, abgewehrt. Das Kampfgeschehen wurde immer schneller, immer schneller Schläge fuhr es aus Sebastian heraus, doch wie er auch zuschlug, Zavalon wehrte sie gekonnt ab, ohne sich dabei großartig zu bewegen. Eine Wendung des Meisters, anschließend eine Rolle. Sebastian wusste nicht wie ihm geschah, Zavalon stand hinter ihm, seinen Stab hielt er dicht, an Sebastians Kopf heran. Der hohe Novize schaute nach rechts, ohne dabei den Kopf zu bewegen. Ganz und gar war er der Starre verfallen, wie hatte das sein Meister nur geschafft, aber bevor er sich darüber den Kopf zerbrechen konnte, antwortete auch schon sein Mentor: >>Nun, das wirst du auch einmal beherrschen! Aber für den Anfang warst du schon gar nicht mal so schlecht.<< Er nahm seinen Stab von Sebastian weg und steckte ihn sich auf den Rücken. >>Du musst noch beweglicher im Kampf werden. Du standest fast nur auf einer Stelle. So kann man leicht deine Schritte vorhersehen.<<, >>Ich verstehe Meister!<<, entgegnete ihm Sebastian keuchend entgegen.

Seither waren etliche Sonnen aufgegangen, es war Winter und Sebastian machte bezüglich dem Stabkampf große Fortschritte. Jeden Tag lief er bis zum großen, weiten See hinunter. Die Trainingsstunden wurden immer länger, bald würde er seine Prüfung ablegen, bald wäre es an der Zeit.
>> Stab noch etwas höher halten! Ja, so ist es gut und pass auf deinen Rücken auf!<< Zavalon kämpfte gerade im Innenhof des Kastells mit Sebastian. Auf die Worte des Meisters setzte er eine geschickte Wendung ein, womit der Zavalon nicht gerechnet hatte und im nächsten Moment lag dieser auch schon auf dem Boden. >>Nicht schlecht, nicht schlecht, mein Schüler!<<, entgegnete er Sebastian immer noch etwas verduzt. Der Novize half ihm hoch, indem er die Hand des Meisters packte und schließlich standen sie sich wieder gegenüber.
>>Sebastian.<<, fing er schnell atmend wieder an. >>Ich muss dir noch etwas sagen. Ich kann dich leider nicht weiter als meinen Schüler ansehen, weil ich den Meisterposten des Kastells ablege.<< Er legte eine künstliche Pause und beobachte dabei Sebastians Gesichtsausdruck sehr genau. Von dem aus dem fröhlichen Ausdruck nur noch Unfassbarkeit ausging. >>Aber keine Angst, du wirst deine Prüfung ablegen können, ich habe mit einem meiner ehemaligen Schüler gesprochen, er tritt den Posten an und wird dich übernehmen. >>Aber, aber...<<, stammelte Sebastian, der es immer noch nicht fassen konnte, >>Wieso geben sie ihn auf? Sie sind doch ein Meister in dem Gebiet, ich verstehe es einfach nicht!<<, >>Nun, ich kann nicht mehr so, wie ihr Jungspunde! Außerdem habe ich nun andere Aufgaben bekommen, die mir sehr die Zeit rauben werden und so ist es sinnvoller, meinen Rang abzugeben!<<
Keiner sagte mehr was, Sebastian war einfach nur sprachlos. Er hatte seinen Meister mehr als respektiert er hatte ihn richtig gern. >>Nun gut, ich werde mich nun zurückziehen. Wende dich an Horaxedus, du wirst ihn im Kastell auffinden. Er weiß über alles bescheid. Aber übe nun noch ein wenig weiter, ich weiß, du wirst einmal ein großer Kämpfer, machs gut!<< Mit diesen Worten lies er Sebastian stehen und verschwand schließlich gänzlich aus Sebastians Augen.
Die Lust zum trainieren war ihm nun vergangen und so machte auch er sich auf, zurück in das Kastell. Er überquerte den Innenhof und ging an dem Refektorium vorbei, auch Hunger verspürte er nicht. Nach mehreren Schritte hatte er sein Zimmer erreicht, knallend fiel die Tür in das Schloss. Der Novize machte sich Feuer im Kamin und ließ sich auf sein Bett fallen. Ihm schwirrten zahlreiche Gedanken durch den Kopf. Wieso mussten alle, die er doch so mochte, von ihm gehen?
22.03.2004, 23:22 #11
sphero
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Ob Trübsaal half? Nein, da war sich Sebastian sicher. Den Wunsch heute schon früh zu Bett zu gehen, versank im inneren seines Körpers und im nächsten Augenblick stand er wieder auf seinen zwei gesunden Beinen. Wenn sein Lehrmeister nicht mehr die Kraft und Zeit hatte ihn auszubilden, dann musste er es sich eben alleine beibringen, so dachte der Novize. Nun war Sebastian wieder voller Tatendrang, bereit alles nur Mögliche dafür zu tun, das er noch besser wurde in der Disziplin. Der Novize wusste auch schon, wie es weiter gehen sollte, dort, wo es auch angefangen hatte – in der Bibliothek des Kastells.
Schnur stracks rannte er die Treppen des Gemäuers herunter. Sein Schatten wurde von den zahlreichen Fackel, die an der Wand befestigt waren, mal größer und kleiner. Ein paar Novizen des Glaubens Beliars kamen ihm entgegen, als Sebastian um eine Ecke schweifte. Nur Glück das er schnelle Reflexe sein eigen nennen konnte und somit geschickt ausweichen und sich vor dem Zusammenprall mit den anderen retten konnte.
Gleich darauf hatte er den Büchersaal erreicht, mehrere Magier und auch Novizen versammelten sich an den Buchständern oder im hellen Schein der Fackeln an den Wänden und auf den Tischen. Sebastian liebte diese Bibliothek, das Wissensangebot war mehr als einzigartig und man fand immer das, was man auch suchte.
Der Novize Innos wusste auch schon genau, wo er fündig werden würde. Zielstrebig ging er auf ein Regal, was in den hinteren Ecke stand zu. Auf den Weg dorthin, sah er in seinen Augenwinkeln einen Magier, der ihm sehr bekannt vorkam. Sebastian grübelte tief in seinem Gedächtnis, wo hatte er diesen Mann schon einmal gesehen? Er kam einfach nicht darauf und so nahm er seinen schnellen Schritt wieder auf und holte schließlich zwei Bücher über aus dem hohen Regal, welches beim genauen hinsehen mit einer dicken Staubschicht belegt war. Auf den Bändern war zum einen „Der Gebrauch mit dem Stab“ und zum anderen „Fortgeschrittene Techniken des Stabkampfes“ zu lesen. >>Na wenn das kein guter Griff war!<<, sprach er begeistert mit sich selbst. Nach abpusten der dicken Schinken suchte er sich einen geeigneten Leseständer und fand, trotz das die Bibliothek recht gefüllt war, einen gleich in seiner Nähe.
Sebastian verlor keine Zeit und begann, nachdem er das erste Buch vorsichtig geöffnet hatte mit dem Lesen. Doch irgendwie ließ ihn der neubekannte Mann in der Ecke keine Ruhe. Wer war das doch gleich noch einmal? Der Novize sah nun gänzlich vom Buch weg und musterte den Mann, bis es ihm schließlich wie Schuppen von den Augen fiel. Erkannt durch den Kampfstab, den der Magier neben sich stehen hatte. Es war Horaxedus, damaliger Schüler von Zavalon. Bei diesem Gedanken hellte sich das Gesicht des Innoslers weiter und weiter auf. Ohne weiter auf seine Bücher zu achten, klappte er diese zu und näherte sich nun dem ehemaligen Schüler.
Dieser schien nun auch die zielgerichtete Bewegung von Sebastian zu bemerken und sag zu ihm auf. >>Ehm ja, hallo erst einmal, ich bin Sebastian, aus dem Kloster Innos. Vielleicht kennst du mich ja noch, wir...<<, >>Ahja, natürlich du bist Zavalons Schüler gewesen, ja klar kann ich mich noch an dich erinnern. Komm setz dich!<< Diese Aufforderung ließ sich Sebastian nicht zweimal sagen und nahm gleich neben Horaxedus Platz.

Gleich als Horaxedus verschwunden war, begann Sebastian mit den Übungen, die ihm zugewiesen wurden. Frösteln tat er nicht mehr, durch seine Bewegungen war ihm richtig warm geworden, selbst die Füße spürten keine Kälte. In seinen Gedanken ging er noch einmal alle Schritte durch, die er gleich bewerkstelligen sollte, dabei machte er sich Startbereit – den Holzstab fest in den Händen, die Füße stämmig auf dem Boden.
>>Stoß nach oben.<<, begann Sebastian leise die Schritte aufzusagen, während er sie gleichzeitig, langsam und etwas stotternd vollführte. >>Schräg nach unten ziehen. Schritt nach vorn und Stoß.<< Seine Konzentration galt voll und ganz seinem Stab und der Technik. Er schloss die Augen und versuchte sich seine Umgebung anhand der laute vorzustellen, so wie er es im Kloster gelernt hatte. Leise raschelte links neben ihm ein Strauch, der, wie Sebastian zuvor festgestellt hatte, sämtliche Blätter verloren hatte. Über ihm flogen mit hoher Geschwindigkeit mehrere Vögel hinweg. Er konzentrierte sich wieder auf die Technik. Erst nach oben, schräg den Stab herunterziehen, Schritt nach vorn und Stoß.
Wieder und immer wieder führte er es nach diesem Prinzip durch und mit der Zeit gingen die Bewegungen deutlich flüssiger von der Hand. Auch sein Selbstbewusst sein erlangte wieder neue Kraft, er wurde immer besser Doch so langsam fragte er sich, wo sein neuer Mentor blieb. Sollte er nicht schon längst zurück sein? Aber in diesem Moment der Frage, klopfte selbiger auf Sebastians Schulter. >>Du übst gar nicht?<<, fragte Horaxedus verschmitzt. Der Novize wandte sich um und sah einen Magier mit beiden Händen voller Speis und Trank. Ächzend stellte er dies auf einen morschen Baumstumpf ab und drehte sich wieder zu dem Innosler. >>Nun, bevor es etwas zwischen die Kiemen gibt, zeigst du mir am besten, wie weit du gekommen bist!<< Sebastian nickte mit einem Hauch an lächeln und begab sich in Kampfposition. Schnell ging er noch einmal alle Schritte durch und fing schließlich an.
So gut er es konnte präsentierte sich Sebastian mit der gerade geübten Technik und fing gegen Ende ein verblüfftes Gesicht seines Meisters ein. >>Nicht schlecht, das muss ich wohl sagen. Vielleicht solltest du nur noch diagonalen Schwung noch etwas weiter oben anzusetzen, denn umso mehr Geschwindigkeit bekommst du so drauf.<< Sebastian nickte verständnisvoll und wollte gerade es noch einmal versuchen als ihn Horaxedus durch eine Handbewegung zum stoppen aufforderte. >>Geübt wird später, lass uns erst einmal etwas essen!<<, sprach er mit Wohltuend in der Stimme.
Der Novize nahm genauso wie der Magier, ein großes Stück Leib Brot aus dem Korb und biss kraftvoll hinein. Ein paar Krümel fielen, ohne das er es bemerkte in seinen Schoss. Er saß im Schneidersitz seinem Mentor gegenüber. Des weiteren gab es leckeres, zartes Fleisch und ein paar verschiedene Obstsorten, die Sebastian zwar nicht kannte, ihm aber dennoch schmeckten.
Doch bald waren sie satt, das Essen verlief größtenteils Still. >>Am besten du trainierst noch ein wenig, was ich dir vorhin gesagt habe und als nächstens probierst du dich an dem Zug, also anstatt dem Schritt nach vorn, den seitlichen Schritt.
Sofort fing der Novize Innos mit den Übungen wieder an. Der Magus lehnte sich derweil an den Baumstupf und musterte Sebastian bis ins kleinste Detail und gab hin und wieder Ratschläge, was der Bruder besser machen konnte.

Einen Vogel töten? Ein Lebewesen? Erst jetzt schien er es richtig zu begreifen, was von ihm verlangt wurde. Aber was war das für eine Prüfung? Er konnte doch nicht einfach mir nichts, dir nichts so ein zartes Tierchen erschlagen.
Sebastian schluckte schwer, der Hals wurde ihm zusehends rauer.
Es war tief in der Nacht, die anfänglichen Wolken waren beiseite gerückt und gaben nun den schönen, mit Sternen besetzen Himmel frei. Der Mond gab sein übriges, das der Innenhof des Kastells hell erleuchtet wurde und selbst die Fackeln an den Wänden, im Gegensatz zu ihm Dunkel wirkten.
Der Knabe Innos war hell wach. Er konnte sich nicht vorstellen, wie man ein Lebewesen so wenig Respekt schenken konnte, aber das musste wohl eine Eigenschaft der Zuxler sein, die man respektieren musste.
Sebastian trat wieder durch das große, schwarz verzierte Tor des Kastells und unternahm einen Spaziergang, einen langen. Dabei stellte er Überlegungen an, wie er sich dieser Prüfung stellen sollte. Waren um diese Zeit überhaupt Vögel unterwegs? Doch als er nach der Antwort suchte, wurde er durch ein krächzen aus seinen Überlegungen gerissen. Ohne das er es kaum mitbekommen hatte, war er an dem Wald angekommen, wo er schon so oft trainiert hatte. Das krähen kam aus der Baumkrone einer mächtigen Kiefer. Sollte dieser Aufschrei schon eine Antwort von vielen sein?
Einige Minuten blieb er stehen und horchte den Ästen hinauf. Langsam ging er auf den Baum hinzu klettere am selbigen hinauf, ohne große Probleme schwing und zog er sich von einem zum anderen Ast. Diese wurden zusehends dünner und durch den Wind, der in dieser Bergregion um sich ging, lies den Novizen immer hin und her pendeln.
Er war sich immer noch nicht einig mit sich selbst, ob er die Prüfung bewerkstelligen sollte, er kämpfte regelrecht mit seinem Gewissen.
Ein leises knachzen war zu verhören und als sich der Bruder umsah, ging ein lautes Knacken durch den Baum. Der Ast, auf den er sich gestellt hatte gab unter seinem Gewicht nach und knickte weg. Sebastian rutschte ab, konnte sich aber gerade noch einen Meter unterhalb festhalten. Sein Atem raste und der Adrenalinpegel schoss in die Höhe. >>Puh, das war knapp!<< Seine Oberarme und Teile seiner Beine brannten. Durch den Abstieg hatte er zahlreiche Schürfwunden erlitten. Doch er blieb hart und versuchte sich erneut, den Baum noch höher zu besteigen, nun aber etwas vorsichtiger und vorausschauender als zuvor.
Das Krächzen kam immer näher und der Novize hatte schon das Gefühl, das Tier würde sich neben ihm befinden. Und so im unrecht lag er damit auch gar nicht, den mit einem male schoss aus dem Laub ein Getier hervor, was sich mit seinen Krallen in Sebastians Gesicht verewigte. Blitzschnell reagierte er und packte hinter sich, wohin das Ding verwunden war und bekam es Fingern noch zu fassen. Doch als er seine Hand zurück nahm, hatte er nur Federn in der Hand, der Vogel war ihm entwischt. Wieso nur reagiert ein Vogel so aggressiv, das war ihm bei weitem neu. Wollte es vielleicht seine Brut vor ihm versteckt halten, aber in dieser Jahreszeit? Nein, unmöglich.
Der Novize kam gar nicht mehr zum weiteren nachdenken, denn eine erneute Attacke des Vogels setzte ihm zu. Er schleuderte wild mit seinen Händen um sich, konnte sich aber das Federvieh nicht krallen. Der Vogel krähte nun schon so laut, das Sebastian die Ohren schmerzten, dem kam noch das gehacke des Gefieders auf seinem Hinterkopf hinzu. Der Novize sah nur noch einen Ausweg und dieser war der feste Boden. Schnell ließ er sich heruntergleiten und bekam mehrere Zweige im Gesicht ab. Mit fest geschlossenen Augen rasste er auf die Erde zu, der Vogel ihm hinterher. Im Letzten Moment öffnete er sie wieder, stieß sich kraftvoll mit seinen Beinen am Stamm des Baumes ab und krachte einige Meter weiter im Gras. Der Aufprall war weicher als er Gedacht hatte, doch auch wenn es nicht so gewesen wäre, es war ihm egal. Schnell sprang er auf seine Beine und zog seinen Stab. Blitzartig schaute er sich um und fixierte Sekunden später den Vogel, der drauf und dran war, eine neue Attacke gegen den Bruder zu starten.

Durch sein schnelles Ausweichen, flog der schwarze Vogel knapp an ihm vorbei. Doch das fliegende Unheil kam nach einem lang gezogenen Bogen, im Senkflug auf ihn zu. Der Novize machte ein paar künstlerische Drehungen mit sein Kampfstab, sprang dann schließlich ab, dem Vogel entgegen.
Nun war es dieser der ausgewichen war und somit verfehlte der Bruder nur knapp sein Ziel. Ein weiter Anflug drohte ihm aufs neue. >>Jetzt oder nie<<, sagte er zu sich und umklammerte dabei seinen Stab so fest er nur konnte. Dieses mal flog das Gefieder tiefer an. Rasch näherte es sich dem Novizen. Sein Schnabel glänzte im Mondlicht und ein lautes krähen war zu vernehmen. Im letzten Moment riss Sebastian seinen Kopf seitlich herüber, die Flügel streiften dabei sein Ohr. Mit einer schwungvollen Drehung riss er seinen Kampfstab hoch und traf an der äußersten Spitze das Ungetüm. Dieses flog durch den Schlag im hohen Bogen davon und landete im Gras.
Schwer atmend sah der Gläubige Innos auf die Stelle wo der Vogel lag und die Minuten verstrichen nur so ins Land, bis er sich schließlich aufrappelte und Schritt für Schritt auf das fliegende Etwas zuging. Das Wesen war eindeutig tot, so viel stand fest. Mit Ekel nahm er es ging mit strammen Gang zum Kastell hinauf, um seine Resultat seinem Meister zu zeigen. Er versuchte es zuerst in der Bibliothek und hatte auch kurzer Hand recht. In einer etwas düsteren Ecke saß er vertieft in einem Buch. Der Novize räusperte sich und Horaxedus sah auf.

Geschwind machte sich Sebastian auf den Weg in sein Zimmer. Nur noch mit sehr viel Mühe konnte er seine Augen aufbehalten, schließlich war er nun schon mehr als vierundzwanzig Stunden am Stück wach. Knackend öffnete sich seine Zimmertür und er schwebte förmlich in sein Bett hinein, ohne sich vorher seiner Kleidung zu entledigen. Genauso schnell wie er lag, war er auch schon in Jenseits der normalen Welt. Der Schlaf meinte es gut mit ihm, keine, wie so öfteren Alpträume plagten ihn und so wachte er gemütlich um die Mittagszeit auf. Die Sonne stand hoch am Himmel und eine frische Brise der Bergluft hauchte ihm ins Gesicht, als er aus seinem kleinen Fenster sah. Die Aussicht war herrlich, wie ein groß Panoramagemälde. Doch jetzt, beim näheren hinsehen vernahm der Novize mehrere kleine Rauchschwaden am Horizont. >>Dort hinten müsste doch die Stadt Khorinis liegen, oder irre ich mich da?<<, sprach er langsam und mit fast düstere Stimme zu sich selbst. >>Mhh, merkwürdig, das scheinen mir kein normaler Rauch zu sein, wie als hätte etwas gebrannt, was nun soeben gelöscht worden war.<< Etwas irritiert schüttelte Sebastian den Kopf und versuchte nicht weiter nachzudenken, über seine Beobachtungen.
Schließlich ging er in das Refektorium, um sich vor seinem großen Kampf noch einmal so richtig zu stärken. So sparte er nicht mit seinen Gedanken, als ein Dämon an seinen Tisch heran geschwebt kam. Minuten später war auch schon der Tisch voll bedeckt mit den köstlichsten Dingen, die man sich nur vorstellen konnte. Gut gelaunt verspeiste er von frisch gebackenem Brot, über zarte Schafswurst bis hin zu Eiern sowie frischer Milch, bis er schließlich gesättigt war. >>Immer wieder eine Köstlichkeit hier zu Speisen!<<, bedachte der junge Novize.
Auf dem Innenhof angelangt, machte er noch einige Streckübungen, um sich schon vorher aufzuwärmen. Er konnte es kaum noch erwarten ein weiteres Mal gegen seinen Meister anzutreten – Ob er wieder Versagen würde? Er hoffte es inständig nicht und so ließ er den Gedanken seinem Gehirn verblassen.
Mit festen Schritten und seinem Kampfstab auf dem Rücken stolzierte er durch das große schwarze Tor. Die belanglosen Kommentare der Wächter schallten nicht zu ihm herüber. Schon aus der Ferne sah er seinen Meiste im Schneidersitz auf der großen Wiese sitzen. Mit schnellen, aber doch bedächtigen Schritten näherte sich der Gläubige Innos dem Schwarzmagier. >>Schönen Tag, der Meister!<<, begrüßte ihn Sebastian Ausständig. >>Hallo, Sebastian. Um nicht lange drum herum zu reden, bist du bereit für den Kampf?<<, gab Horaxedus wieder. Der Novize nickte verständlich und zog seinen Kampfstab aus seiner Schiene. Mit einem Satz war auch sein gegenüber aufgesprungen und hatte gleichsam seinen Holzstab gezogen. Beide wirbelten mit künstlerischer Führung ihre Waffe und ehe man sich versah, entbrannte auch schon das Kampfgeschehen. Beide Kämpfer rannten aufeinander los. Eine Stoßattacke von Sebastian, die der Meister geschickt ausgewichen war, machte den Beginn. Eine schnelle Drehung Von Horaxedus folgte um Sebastian von hinten zu attackieren, missling aber durch einen seitlichen Hieb von ihm, worauf er gleich den Schwung nahm für den Gegenangriff. Mit hochgehobenen Stab, führte er ihn mit Rassender Geschwindigkeit schräg hinab. Der Mentor blockte ab. Gleichzeitig holten beide wieder aus, was einer Verkantung zur Folge hatte. Beide Drückten inständig dagegen, bis Sebastian sich seitlich abwendete und sein Gegenüber ein paar Schritte hervorstolperte. Schnell streifte ihm der Novize mit seinem Stab hinterher, doch Misslang ihm der Versucht. Mit einer geschickten Rolle des Magiers, verfehlte Sebastian seinen Gegner. Doch ließ er sich nicht beirren. Sofort war er wieder bereit, was auch außerordentlich wichtig war, den sein Meister kam mit niedrig gehaltenem Stab auf ihn zu. Der Bruder machte einen Satz zurück, gerade als der Zuxler seine Waffe mit einem Ruck in die Luft strecke. Sofort folgte eine Stoßattacke von dem Innloser, welche knapp an dem Körper des anderen vorbeistreifte.
Beide machten einen Satz nach hinten und sahen sich tief in die Augen. Der Magier sowie der Novize liefen auf dem Radius eines Kreises mit gleichem Schritt. Die Kontrahenten atmeten schwer und Schweiß auf ihrer Stirn sah man immer deutlicher.

Das Kampfgefecht war wieder in vollen Gange. Die rechte, nun geschwächte Körperhälfte Horaxeus’ machte es Sebastian um einiges leichter seinen Meister zu attackieren. Nur noch mit höchster Not konnte dieser die harten Schläge des Schülers abblocken oder zurückfordern. Immer wieder konzentrierte der Novize seine gesamte Kraft des Stabes auf die Hüfte oder Schulter und so kam es, das der Mentor immer weiter zurück gedrängt wurde. Er ließ ihm keine Verschnaufpause, immer wieder schlug er mit mächtigen Hieben auf sein Gegenüber ein.
Der Kampf wurde immer schneller und härte, Sebastian war gerade von einem Konters seines Meisters zurückgewichen, nahm aber gleich wieder den Kampf durch einen eleganten Sprung zu seinem Kontrahenten auf. Mit letzter Kraft konnte er diesen abwehren Sofort holte der Novize aus den Restschwung, den er noch hatte aus, um einen erneuten Angriff, auf Schulterhöhe des Meisters, zu starten. Blitzschnell duckte sich dieser aber und zog mit einem gekonnten Schlag die Füße des Gläubigen weg. Sebastian stürzte sofort in das Gras, sein Stab glitt ihm dabei aus der Hand. Ein pochender Schmerz machte sich in seinem Bein Breit, aber er lies es sich nicht anmerken. Er sah nur seinen Meister an, der seinen Kampfstab auf ihn gerichtet hatte.

Stimmungsvoll verabschiedete sich Sebastian von seinem Meister. Er konnte es schon jetzt kaum erwarten, das Training wieder auszunehmen, aber es war erst einmal warten angesagt.
Dennoch sichtlich erschöpft ging er auf sein Zimmer hinauf um sich zur Ruh zu legen. Kaum hatte er die Holztür hinter sich in Schloss fallen lassen, schwing er sich auch schon auf sein Bett und schaute aus dem Fenster. Der Mond strahlte in seiner gesamten Helligkeit durch das kleine Fenster und als der junge Novize über die heutigen Erlebnisse noch nachdachte, drängten sich immer mehr, andere Gedanken in seinen Kopf. Das Kloster, ja, seit Monaten war er ihm fern geblieben, hat es nicht mehr zu Gesicht bekommen und jetzt, da er so darüber dachte, kam das gewisse Heimweh. Er brauchte nicht lange um zu begreifen, was seine Gefühle ihm damit sagen wollten, er musste wieder zurück kehren. Einen besseren Zeitpunkt hätte es auch nicht geben können. Sein Meister war nun erst einmal für die nächste Zeit weg und Sebastian selber würde doch hier, im Kastell nur seine Zeit absitzen und auf die Rückkehr seines Mentors warten.
Sein Beschluss stand fest, gleich am nächsten Tage, dann, wenn die Sonne ihre ersten Strahlen über das Land verbreitete, wollte er losziehen. So schlief er, in Gedanken an sein Kloster, ein und träumte von dessen auch noch im Schlaf.
Mit einem lauten gähnen reckte sich der Novize. Ohne noch weiter sich im Bett zu wälzen und seine Schläfrigkeit auszutreiben, sprang er auf und bewegte sich dem Fenster zu. Der Himmel war klar. Es weihte noch ein etwas düsterer Schatten über Khorinis. Eine sanfte Brise der kühlen Bergluft streichelte ihm sanft über sein schmales Gesicht. Er liebte die Aussicht, die sich ihm bot. Schließlich löste er sich von der Nische und begann seine sieben Sachen zu packen. Viel war es nicht, was er in seinem Zimmer zusammen suchen musste. Erst unten, im Refektorium musste sein Rucksack beweißen, wie groß sein Speichervolumen sei.
Sichtlich berührt durchschritt er die Gänge hinunter zum Speisesaal. Zahlreiche Erinnerungen gingen ihm durch den Kopf, seine Begegnung mit dem schönen Mädchen, seinen Missgeschicken. Er hatte das Kastell und seine doch außergewöhnlichen Bewohner ins Herz geschlossen.
Im Refektorium herrschten zu dieser frühen Stund noch gähnende leere. Gerade einmal drei Tische waren mangelhaft besetzt. Sebastian entschloss sich für den ersten Tisch, auf den er traf und machte es sich gemütlich. Keine zwei Sekunden später war neben ihm ein Dämon wie von Geisterhand erschienen und wartete auf die Gedanken von dem Gläubigen Innos. Und so schnell die myteriöse Kreatur aufgetaucht war, war sich auch schon wieder verschwunden, als Sebastian ihr seine Gedanken für sein Frühstück preisgab. Augenblicke später füllte sich allmählich der Tisch mit ausgelesenen Kostbarkeiten. Der frische Duft von Blutwurst und gebratenem Ei kroch Sebastian in die Nase, wobei ihm förmlich das Wasser im Mude zusammen lief. Des weiteren gab es noch frischen Brot und Milch, sowie kaltes, klares Wasser. Sebastian lies es sich bei diesem Angebot nicht nehmen, deftig reinzuhauen und alles was er nicht schaffen konnte, verstaute er in seinem Rucksack.
Schließlich fand er sich auf dem Innenhof des Kastells wieder. Bei herauf blicken zu den Türmen, musste er feststellen, wie doch trostlos dieses in den frühen Morgenstunden aussah, aber gerade das verleitete diesen Gemäuern das gewissen Etwas. Gerade als er zu den schwarzen Toren hinaus schreiten wollte, packte es ihn. ER drehte sich um und lief gerade Wegs auf den Brunnen, der in der Mitte des Innenhofes platziert war, drauf zu. Nebenbei zückte er seine Geldbörse. Mehrere Goldstücke wechselten den Besitzer. >>Für die Gastfreundschaft und alles weitere, Vielen Dank!<< Mit diesen Worten, die an die Statur selbst gingen verlies er nun gänzlich den Platz, ohne noch ein weiteres mal nach hinten zu schauen, ohne zu sehen, wie seine Goldstücke auf magische Art verschwanden.

Der Abstieg verlief problemlos. Ein Blick auf die linke Seite des Weges, lies ihn den Wald sehen, wo er so hart für mit seinem Kampfstab trainierte. Er musste grinsen. Sebastian konnte es noch immer nicht glauben, die Prüfung bestanden zu haben. Nun noch viel fröhlicher als zuvor schon, legte er einen Schritt zu und erreichte als bald das Tal. Der letzte Nebel war gerade in Begriff sich in Luft aufzulösen und die Sonnenstrahlen auf den See scheinen zu lassen. Jetzt, wo Frühling war, konnte man die Vegetation gar nicht mehr übersehen. Egal wo man seinen Blick auch hinrichtete blühte es in zahlreichen Farben. Hinzu kam das wohlklingende Gezwitscher der Vögel, die um die Zeit noch in den Dichten der Baumkronen saßen.
ER lief den selben Pfand, wie er gekommen war, so konnte er sich nicht großartig verwirren in der doch noch etwas unbekannten Gegend. Die Sonne stieg inzwischen immer höher und es wurde zusehends wärmer und die Sicht ebenso. Als bald sah er auch wieder das bekannte Pyramidental, das er trotz seiner Schönheit, nicht betreten wollte. Ein Magier im Kloster hatte ihm einmal gesagt, des es dort größere Gefahren geben würde, als das er es sich vorstellen konnte und so lief er weiter, immer weiter.
Erst als die Sonne den höchsten Stand erreicht hatte, machte Sebastian seine erste Rast unter einer großen Birke. Ihr mächtiger Stamm eignete sich hervorragend zum anlehnen und die fruchtbaren Dunkelpilze an den Wurzeln des Baumes waren eine willkommene Abwechslung im Speiseplan. Während der Novize sein Brot verzehre und ab und zu einen Schluck aus seiner Flasche mit kaltem Wasser nahm, beobachtete er ein paar Vögel, die verspielt im Gras herum hüpfen auf der Suche nach etwas Essbarem. Wie in Gedanken versunken starrte er auf diese und umso mehr erschrak es ihn, als sie plötzlich mit lauten Gezwitscher empor stiegen und aus den Augen des Bruders verschwanden. Nur noch die Laute waren einen Augenblick lang zu hören. Schnell begriff er wer, was die Vögel so verschreckt hatte. Ein etwas älterer Mann kam den Weg entlang gelaufen. Sebastian wusste nicht so recht was er davon halten sollte, in dieser Gegend ist doch sonst niemand aufzufinden, aber so kann man sich anscheinend täuschen. Vorsichtig legte Sebastian seine rechte Hand auf seinen Kampfstab, den er neben sich im Gras, hingelegt hatte. Der Mann kam immer näher und der Novize wusste nicht so recht wie er sich verhalten sollte. Viel Gesindel und Räuber gab es zur Zeit auf dieser Insel. Doch schließlich nahm er seine Hand wieder von seinem Kampfstab weg. Was hatte er zu befürchten? Von einem älteren Herren ausgeraubt zu werden? Sebastian lachte innerlich, wozu hatte er den Magie und Stabkampf gelernt, genau, um sich Verteidigen zu wissen.
22.03.2004, 23:23 #12
sphero
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In der Zwischenzeit hatte nun der Fremde den Bruder erreicht, doch anstatt einfach an ihm vorbei zu gehen, blieb er stehen und runzelte die Stirn. >>Sehr Außergewöhnlich hier, in dieser verlassenen Gegend jemand anzutreffen, besonders der kein Bandit ist.<< Fing der Fremde an und ohne eine Antwort abzuwarten fügte er noch hinzu: >>Ach, ich Dussel, man stellt sich ja erst einmal vor. Mein Name ist Isgaroth.<< Sebastian, spürbar überrascht über die Freundlichkeit des alten Mannes, machte keine Anstalten des Missvertrauens. Er stand auf und stellte sich dem Alten, welcher eine Dunkelblaue Robe, scheinbar aber schon sehr alt, da sie an manchen Stellen zerrissen war, trug gegenüber. >>Angenehm, des meiniger ist Sebastian.<< Isgaroths Augen liefen über den Novizen auf sein Gepäck, bei dem Kampfstab blieben sie fixiert stehen. >>Ich glaube es nicht, sag bloß nicht, du bist ein Stabkämpfer?<< Der Alte schien ganz aus dem Häuschen zu sein vor Freude, aber ohne sich darüber groß zuwundern, stimmte Sebastian der Frage mit einem ja ein. >>Das ist ja fantastisch, nicht mehr viele beherrschend die alte Stabkampfkunst, musst du wissen. Wenn es dir nicht zu viel verlangt wäre, würde ich dich zu einem kleinen Duell auffordern, natürlich nur wenn du willst.<< Mit großen, erwartungsvollen Augen schaute er den Innosler an. Sebastian kam es zwar immer mehr Spanisch vor, aber ein Duell konnte er einfach nicht widerstehen und so willigte er ein. Nur stellte er sich die Frage, mit was Isgaroth kämpfen wollte, er konnte nirgends eine Waffe erkennen, doch im gleich Moment wurde er eines besseren belehrt. Als er seine Robe abstreifte, kam die Waffe Sebastian zu Gesicht, ein elegant verzierter Holzstab, das musste Sebastian schon zugeben. Schnell nahm er seinen eigenen auf und Augenblicke später standen sich die beiden gegenüber.
Ohne noch großartig zu warten, begann Sebastian den Kampf. Eine Stich – Schlagkombination, wurde aber erfolgreich von Isgaroth abgewehrt, welcher nun zum Gegenangriff schritt. Zwei Schläge auf Schulterhöhe hätten Sebastian wenn er sich nicht geduckt hätte Schmerzhaft getroffen. Nun folgte ein diagonaler Schlag des Novizen, musste ihn aber unterbrechen, um mit dem vorhandenem Schwung eine weitere Attacke des Alten in Hüfthöhe zu verhindern.
Es ging eine ganze Zeitlang hin und her. Die Sonne braselte schön in der Nachmittagsstimmung auf die beiden Kämpfer nieder. Beide waren sichtlich außer Atem, machten aber auch keine Anstalten, das Handtuch zu werfen. Doch bald folgte ein finaler Schlag von Isgaroth. Über seinen Kopf hielt er seinen Kampfstab mit beiden Händen fest und rannte auf Sebastian zu. Ein senkrechter, harter Schlag würde kommen, das wusste Sebastian, schnell musste er seinen Konter planen. Mit einem Satz wisch er schließlich zu Seite, als der Alte ihn erreicht hatte, was zur Folge hatte, das dieser überstürzt ins leere schlug. Sebastian nahm seine Chance wahr, mache eine 180 Grad Wendung und schlug mit seiner Waffe in die Hüftengegend seines Gegners, welcher sofort stürzte.
Kameradschaftlich beugte sich Sebastian über ihn und zog ihn an sich hoch. >>Alles in Ordnung mit dir?<<, stieß er hervor. Er wusste nicht, ob er es doch etwas übertrieben hatte mit dem Alten und machte daher eine etwas Besorgte Miene. >>Man, Junge, du hast echt Wums! Du bist echt gut! Aber nun lass uns erst einmal setzten, ich bin ganz schön geschafft.<< Der Novize lächelte seinem Gegenüber zu und beide saßen wenig später im weichen Gras. >>Hier, nimm einen Schluck, ist kaltes Wasser.<<, bot Sebastian sein Getränk an, welches Isgaroth dankend annahm. Schließlich lachte er: >>Deine letzte Drehung war nicht von schlecht, so schnell wie ein Sturm hast du dich gewendet!<< Sebastian befand dies zwar etwas übertrieben, lachte aber dennoch geschmeichtelt.
Beide erzählen noch bis zum frühen Abend über ihre Stabkampfkünste und Erfahrungen bis schließlich der Alte sagte: >>Weißt du was mir durch den Kopf geht, Sebastian?<<, sagte er nun etwas mit ruhiger Stimme. Worauf nur seinen Kopf schüttelte. >>Wenn ich mir dich so anschaue, muss ich zusehends an meinen älteren Bruder denken. Ja, genau, du hast die selben Charakterlichen Eigenschaft von ihm, ob das Zufall ist?<< Doch Sebastian wusste auf diese Frage keine Antwort. >>Er hieß Ion, ein großartiger Magier, wofür ich ihn immer beneidet habe.<< >>Wieso hieß, hat er nun einen anderen Namen?<<, wollte Sebastian wissen und schaute Isgaroth fragend an. Dieser schien nun aber in Erinnerungen zu schwelgen. >>Ehm, ja ja. Ich denke es zumindest, aber genau weiß ich es nicht, leider. Weißt du, er ist auf dem Festland und kämpft für die Freiheit der Bürger der Hautstadt.<< Eine Träne lief ihm aus den Augen, die er gleich weg wischte. Als der Alte so erzählte musste auch der Novize zusehends an seine beiden Eltern denken, denen das gleiche Schicksal drohte. >>Auf jeden Fall habe ich schon seit langer Zeit nichts mehr von ihm gehört.
Nach kurzer Stille fing der Mann wieder an: >>Weißt du was, Sebastian – ich werde dir den Spitznamen Ion Storm geben, durch deine Charakterlichen Züge und deine Schnelligkeit, spiegelt sich der Name in dir wieder, na, wie findest du das?<< Doch ohne eine Antwort abzuwarten lachte er wieder, vielleicht wollte er auch gar keine hören.
Es war nun in der Zwischenzeit Dunkel geworden und Isgaroth kam zur Besinnung: >>Ach du Schreck, wie die Zeit vergeht, ich muss leider weiter. Hab noch einen kleinen Weg zum Kastell vor mir.<< Er kam Dem Novizen näher und klopfte ihm auf die Schulter: >>Ich hoffe auf bald, Ion Storm.<< Mit einem zwinkern schritt er langsam davon, als der Gläubige Innos noch hinterher schrie: >>Ja, auf jeden Fall!<< Schließlich war der Alte in der Dunkelheit verschwunden und der Bruder wieder alleine. Er packte seine Sachen zusammen und sagte zu sich mit einem grinsen: >>Auf geht’s, Ion Storm.<<
26.04.2004, 18:18 #13
Joni Odin von Hassenstein
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