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Das Kastell des ZuX # 21
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29.08.2003, 21:51 #26
Schmok
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Bloody wollte es also wissen, was? Gut, aber was er nicht wusste, war, dass Schmok ein Profi im Guerillakämpfen war. Zwar hatte er noch nie in alten Gemäuern gekämpft, aber das wird schon passen. Leise schlich sich Schmok um eine Ecke. Hinter jeder könnte Bloodflowers mit diesem abstoßenden Käse-Toast stehen und versuchen, es dem rechtschaffenen Wirt ins Gesicht zu batschen. Das wäre fatal. Immerhin war Schmok allergisch gegen Käse...

Inzwischen ist Schmok mehrere Male durchs Erdgeschoss geschlichen und hatte Bloody immer noch nicht gefunden. Es war Zeit, sich zu erkundigen:„Bloody?“, schrie Schmok aus allen Kräften? Ein kurzer Moment war völlige Ruhe, dann ein leises „Schmökchen?“. Ah, Bloody musste ihn gehört haben. Bloodflowers: „Wo bist du?“ – “Wo ich bin? Hm. Mal sehen: Ich habe beide Beine in Richtung Erdmittelpunkt und meine Augen zeigen immer der Nase nach.“ – „Trottel!“ Sag mir wo du bist!“. Doch plötzlich fiel Schmok, der ja für seine äußerst präzise und ansprechende Auffassungsgabe weltberühmt war, dass Bloodys Stimme zwar leise war, aber irgendwie nicht weit weg klang. Doch in diesem Moment merkte es Schmok bereits, als ihm ein ekelhaft warmer Schleim den Rücken hinunter lief. Zerlaufener Käse. Und ein dreckiges, vergebens verkniffenes Lachen. Bloodflowers war hinter ihm.

Schmoks Miene spielte einmal alle Gesichts-Charakterstudien eines modernen Schauspielers durch, bevor der Käse langsam aber sich in Schmoks Unterhose angekommen war. Schmok musste etwa unternehmen, und zwar schnell. Denn noch dachte Bloody, dass Schmok ihn immer noch nicht bemerkt hatte. Das würde sein Todessurteil sein.

Blitzschnell drehte sich Schmok um, und noch ehe Bloodflowers reagieren konnte, langte Schmoks Hand voll auf das über Schmoks Nacken gehaltenen Käse-Toasts und drückte es Bloodflowers vollauf die Zwölf. Taumelnd wankte dieser unter Schmoks lauten Lachern zurück.
Schnell wischte sich Bloodflowers wieder den Käse aus dem Gesicht und ging zum Angriff über: „Los jetzt – gib mir das Koma-Bier. Ich merke schon, wie ich nüchtern werde. Ich seh dich schon fast scharf!“. Also ruppte Bloodflowers an Schmoks Tasche herum, der Wirt wiederum, versuchte seine Tasche in Sicherheit zu bringen. Das in der Tasche eigentlich gar kein Bier mehr war, wusste keiner von Beiden...

Und wie sich die beiden so um die Tasche stritten, stolperten sie immer weiter in Richtung des Fensters, das, hier im Gang, auf den Hof zeigte. Aufmerksame Leser können sich nun denken, was passieren wird. Die beiden Kekse fielen laut schreiend aus dem Fenster. Glücklicherweise waren sie im Erdgeschoss und fielen so nur knapp zwei Meter und lagen dann wieder im staubigen Boden. Schmok schrie aber immer noch wie am Spieß. Verständlich, denn selbst während dem Sturz versuchte Bloody noch, Schmok die Tasche abzunehmen. Der Mann kennt echt keine Gnade...
29.08.2003, 21:52 #27
olirie
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Bei einem Spaziergeng oliries durch die Gänge des Kastells bemerkte er langsam, wie sein Hunger anwuchs. Und wo konnte man im Kastell sonst besser essen, als im Refektorium? Konnte man überhaupt irgendwo ander essen, als im Refektorium? Olirie wusste es nicht, es war ihm eigendlich auch egal, er wollte ja nur etwas speisen. Doch als er die Tür zum Refektorium geöffnet hatte, musste er sich sofort ducken, denn irgendetwas, das aussah, wie eine halb aufgegessene, in Leberbrei getunkte Snapperkeule, flog auf ihn zu, doch verfehlte ihn dank der Tatsache, dass er sich geduckt hatte.

Schon hatte er eine Rune in der Hand und wirkte einen Zauber. Vor dem Priester stand nun eine steinerner Golem, der den Befehl bekam, seinen Erschaffer sowohl vor heranfliegenden Nahrungsmitteln, als auch durch andere mögliche Gefahren zu beschützen. Mit diesem massiven Bodiguard an seiner Seite, stellte olirie einen Tisch und einen Stuhl mitten im Raum wieder auf und setzte sich. Dann bestellte er sich eine Trollkeule auf einem Salat-Zitronen-Bett und etwas Pfifferlingssoße über das Fleischstück. Dazu noch einen Topf voller Kartoffeln und als Getränk einen Rotwein. Sogleich erschien das Essen und der Priester konnte beginnen, es zu verspeisen, während der Golem dafür sorgte, dass er bis auf den Lärm ungestört blieb.
29.08.2003, 22:06 #28
Claw
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Claw hatte genug. Er wollte jetzt in den Speisesaal und der Essensschlacht ein Ende bereiten. Schliesslich waren sie hier Gäste und führten sich auf, wie... wie... wie Lees. Naja, waren sie ja auch, also wars im Prinzip egal.
Claw betrat den Speisesaal. Er hatte zumindest vermutet, dass den nüchternen Kämpfern in der Essensschlacht die Munition ausgegangen sei, doch eher das Gegenteil war der Fall. Auf seltsame Art und Weise bekamen sie immer mehr Fressalien und schleuderten sie durch die Gegend. Und was noch komischer war, war, dass ein seltsam ausschauender Mann, mit einem Steingolem vor sich seelenruhig an einem Tisch saß, und sich vollstopfte, während um ihn herum der Haufen Lees in der Brunftzeit sich gegenseitig mit Essen zuklatschten. Das musste wahrlich ein Magier des ZuX sein. Nur die waren so irre, und konnten eine laufende Schlacht in ihrer Nähe ignorieren.
Claw gesellte sich dazu, jedenfalls versuchte er es, denn ständig flogen angeknabberte Brotstücke und verfaulte Fische ihm um die Ohren. Als er es schliesslich dann doch geschafft hatte, den Tisch zu erreichen, war er aus der Schussbahn, der der gammelige Fisch und die Salatköpfe trafen nun nicht mehr Claw, sonder den dicken Steingolem, der sich strategisch günstig vor dem Tisch postiert hatte.
"Guten Abend... Magier. Ich muss mich für die Sauerei und das Benehmen der Leute hier entschuldigen, aber wir sind alle nüchtern, und euer Bier ist, wenn ich so sagen darf, zum Kotzen. Aber das ist jetzt irrrelevant. Ich bin Claw. Ich suche einen Magier names Olirie, der mich beauftragt hat, das Mobiliar eurer Gilde zu fertigen. Wo finde ich disen ehrenwerten Mann ?"
29.08.2003, 22:13 #29
Bloodflowers
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Nach dem Übermut kommt der Fall, heisst es so schön. Aber wurde in diesem Sprichwort auch behandelt was nach dem Fall kam? Kam da vielleicht wieder der Übermut? Niemand wusste es, nichtmal die weisen Schwarzmagier. Nur eines war gewiss, bei Bloodflowers herrschte vor, während und nach des Fall's ein ungeheurer Bierdurst. Gnadenlos riß er dem Wirt den Bierschlauch aus den Händen und begann wild daran zu nuckeln, wie ein Säugling an der nahrungspendenden Brust seiner Mutter. Allerdings sind Frauenbrüste weitaus schöner anzusehen als so ein Bierschlauch:
"Der ist ja leer!" stellte Bloody fest "Du hast alles ohne mich ausgetrunken?" Schmok schien bisher auch nicht gewusst zu haben das kein Bier mehr im Schlauch war, weswegen er mal eben seinen Söldnerkollegen auslachte und hänselte. Söldner können ja so grausam sein! Besonders untereinander.

Wütend stapfte er auf den Wirt zu und stopfte ihm den Bierschlauch in dessen Tasche:
"Der ist alle, komm schon das hast du vorher gewusst!"
"Du hast Käse an der Nase." entgegnete Schmok und grinste. Bloody bemerkte den Käsefaden, der sich fast bis zum Kinn zog, erst jetzt. Er nahm ihn ab und stopfte ihn sich in den Mund.
"Lecker..." mampfte Bloody.
"Widerlich... Käse igitt!" meinte Schmok und hielt sich die Hand vor den Mund.
"Naja, Käse schliesst den Magen... muss er auch sonst kommt mir das Kastell-Bier gleich wieder hoch!" beide lachten und begaben sich nun wieder in das Refektorium, denn auch wenn man es nicht für möglich hält, so waren sie doch verantwortungsbewusst, im Maßstab eines Söldners gesehen, sie wollten die Schürfer und Banditen nicht zu lange ausser acht lassen. Wahrscheinlich hatten diese schon das ganze Refektorium auseinander genommen. Mindestens! ...
29.08.2003, 22:24 #30
olirie
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"Ihr habt ihn gefunden, ich bin olirie, jedenfalls wenn mir der Lärm hier nicht das Hirn aus dem Kopf gedröhnt hat. Naja und was deine Mitbringsel hier angeht, sind sie nur halb so schlimm, wie die Orks, allerdings sollten sie es nicht übertreiben, auch wenn Dämonen keine Gefühle haben, sie sind dennoch stolze Wesen, die sich nicht so leicht unterkriegen lassen. Und was du eben meintest, dass das Bier dir nicht schmeckt, naja, lass uns mal was ausprobieren." Sofort erschien auf dem Tisch ein leerer Krug, eine Flasche Bier und eine Flasche purer destillierter Alkohol. Der Priester füllte den Krug bis zur Hälfte mit dem puren Alkohol auf und die andere Hälfte mit Bier. Dann nahm er noch einen zweiten Krug, füllte ihn bis zur Häülfte mit Alkohol und die andere Hälfte mit hoch konzentrierten Destillatsrückständen, die Früher mal Bier waren. Es waren Farbstoffe und Geschmacksstoffe.allerdings war nun in einem Krug die Mänge von ungefähr 3-5 Krügen, was fehlte, war das Wasser im Bier.

"So, probier das bitte mal, welches schmeckt dir besser, oder schmeckt dir keines von beiden, wenn eines geht, können wir das Rezept ja an die Küche weiter vermitteln."
29.08.2003, 22:43 #31
Bloodflowers
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"Hm Bier!" meinte Bloodflowers als er zusammen mit Schmok das Refektorium betrat. Die restlichen Lee's hatten hier in der Zwischenzeit kräftig die Sau rausgelassen, als würden sie sich fast heimisch fühlen.

Der Schwarzmagier füllte da etwas um und wieder um und wieder um. In einem der Krüge sollte jetzt ziemlich starkes Bier sein. Wenn Bloody seinen Gedankengängen da vollends trauen konnte. Doch probieren geht über studieren. Und so schnappte er Claw den Krug weg und probierte das Gebräu von Olirie. Nach einem kurzen Hustenanfall stellte er den Krug wieder zurück auf den Tisch und starrte ins nichts. Irgendwie wirkte dieses Bier seltsam auf den Söldner.
Schmok fuchtelte mit seinen Händen vor den leblosen Augen von Blood umher.
"Nichts... der ist völlig abwesend!" meinte der Wirt.

Augenblicke später erwachte Bloody aber wieder und schaute sich blinzelnd um.
"Himmel, Herr, Gott ist das stark! Fast so wie Komabier." dann beugte er sich zu Olirie hinunter und flüsterte dem Magier etwas zu:
"Aber es fehlen Schmok's geheime Zutaten... man munkelt das es sich dabei um Blut, Schweiss und Tränen handele... aber das sind nur Gerüchte, was da genau drin ist weiss niemand. Folglich ist euer eben zusammen gebrautes Bier zwar nicht schlecht, aber an Komabier kommt es nicht ran." ...
29.08.2003, 22:49 #32
Claw
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Innos sei Dank, dass Bloody gekommen war und Claw das Bier weggeschnappt hatte. Wer weiß, was das für ein Teufelszeugs war. Es ging nichts über normales Komabier von Schmok, obwohl es eigentlich gar nicht normal war.
Bloody fühlte sich irgendwie etwas komisch, nachdem er das Zeugs probiert hatte und führte sich seltsam auf. Aber das war im Moment egal. Claw wollte endlich das Geschäftliche regeln und dann endlich von diesem unheimlichen Ort hier verschwinden.
"Also gut, Olirie. Kümmern wir uns um das Geschäftliche. Alle Möbelstücke sind fertig und da. Wo genau sie sich im Moment befinden, weiß ich allerdings nicht. Eure Dämonen haben sie gleich nach unserer Ankunft weggeschleppt. Aber ich denk mal, das geht so in Ordnung." sagte Claw und schwitze nervös. Er wollte dem Magier nicht krum kommen, denn wer einen Golem als Salatschutz beschwor und Bloody mit irgendwelchen Chemikalien besoffen machte, war schon mit respekt zu betrachten. "Also ? " fragte dann Claw, als er seinen Blick von dem Söldner, der sich wie ein Huhn aufführte wegbewegte.
29.08.2003, 23:12 #33
olirie
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Neben olirie erschien ein Dämon, mit dem dieser einige Worte wechselte. Als er wieder verschwunden war, sagte der Priester, "Ich habe es soeben bestätigt bekommen, die Mbel wurden entgegengenommen, es gab keinerlei Beschwerde. Die Möbel sind einwandrei. Das bedeutet, ihr bekommt auch den vollen Preis in Höhe von 129000 Goldstücken. Wenn ihr wollt, bekommt ihr die Säcke sofort ausgehändigt oder erst, wenn ihr das Kastell verlasst, wie ihr wollt."

Der Tisch vor olirie leerte sich und füllte sich danach auch gleich wieder mit lauter Bierkrügen und einigen Ampullen. Dem Dämon, der zuvor das Ankommen der Möbel bestätigt hatte hatte olirie auch gleich die Biermischung für die Küche mitgegeben. Der Priester entleerte die Ampullen in einige Bierkrüge. Die meisten Ampullen enthielten spezielle Gewürzmischungen, doch eine enthielt Blut, Schweiß und Tränen, diese Stoffe im Kastell zu beschaffen, war im Grunde kein Kunststück. Diese Bierkrüge reichte er dem seltsamen Söldner einen nach dem anderen zum durchprobieren.
30.08.2003, 09:28 #34
Bloodflowers
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Bloodflowers betrachtete die Krüge und schnüffelte erstmal daran.
"Also ihr habt jetzt alle drei Zutaten in extra Krügen drin, aber ich denke mal es sollte schon alles zusammen in einen Krug." also wünschte sich der Söldner einen leeren Krug und füllte darin je ein Drittel der drei Krüge hinein.
Als er fertig war, nahm er einen Schluck, spülte es kurz im Mund herum und spuckte es wieder aus.
"Salzig!" war sein erster Kommentar "Also ich denke euer Bier davor war besser als das hier. Ausserdem scheint geklärt zu sein das die Geheimzutaten des Komabiers doch nicht Blut, Schweiss und Tränen waren." bei diesem Satz schaute Bloody den Wirt nachfragend an. Doch Schmok lächelte nur hintergründig und gab keinen Mucks von sich. Warum auch, er hätte ja etwas zur Lösung des Problemes beitragen können.
Irgendwann krieg ich die geheimen Zutaten schon noch raus, dann wenn er es am wenigsten vermutet! schwor sich Bloody und lächelte nun seinerseits hintergründig und wissend. Beide Söldner lächelten sich also hintergründig und wissend an. Ein wahrhaft toller Anblick!

So wäre es noch ewig weiter gegangen, wenn nicht ein dezenter Räusperer des Schwarzmagiers die beiden aus ihrem "Lächelduell" geholt hätte.
"Achja, verzeiht Hüter des Kastells. Wie gesagt das erste ist besser als euer zweites, allein schon weil es nicht diese rote Färbung hat. Wenn ich also an eurer Stelle wäre, würde ich das erste Rezept dem Küchendämon bringen, übrigens bekam ich beim ersten Bier so schöne Bauchschmerzen... und zwar im Kopf!" grinste Bloody und fuhr dann fort:
"Wenn sonst nichts weiter anliegt dann würde ich gerne noch ein wenig in eurem Kastell plündern gehen bevor wir wieder aufbrechen." ...
30.08.2003, 10:47 #35
Claw
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Claw sah sich das Gebräu an. Wirkte ja noch abstoßender als das Letzte. Und Bloody trank es auch noch. "Ich glaub ich krieg die Kotz..." jammerte Claw und entleerte schnell seinen Mageninhalt auf einen Schürfer, der am Boden lag. Die Essenschlacht ebbte langsam ab, die Teilnehmer waren müde und konnten das Essen nicht mehr sehen.
"Also gut..." Claw hatte sich wieder gefasst, "also wir werden am besten jetzt gehen, es wird schon dunkel und ich habe noch ein paar andere Dinge zu erledigen." Claw gab dem Schwarzmagier die Hand und danach erschien wieder ein Dämon und das Gold erschien auf dem Tisch.
"Ausgezeichnet. Dann wär alles geklärt. Es war mir eine Freude für das Kastell zu arbeiten." sagte Claw als er das ganze Gold sah und verabschiedete sich dann von dem Schwarzmagier Olirie.
"Leute, wir ziehen ab." sagte er dann noch in die Runde und der Haufen Lees in der Brunftzeit verliessen das Kastell mit einem Haufen Gold in den Taschen.
30.08.2003, 18:24 #36
<Diego>
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Diego war im Innenhof eingeschlafen. Er saß auf der Bank, die um die alte Esche gebaut wurden war. Beim schlafen tropfte immer ein bisschen Speichel aus seinen Mundwinkeln und das konnte man auch auf seine Robe sehen. Als er aufwachte war er völlig benommen. Langsam stand er auf und spürte, dass sein Mund völlig verklebt war.
Ein ordentliches Bad würde ihm jetzt wohl gut. Aber wo war noch mal der Baderaum? Hmm, vielleicht im Keller!?! Ja das könnte sein. So lief er zum Baderaum, verlies den Innenhof und durchquerte zahlreiche Gänge bis er endlich an der Treppe zum Keller angelangt war. Langsam schritt er die Stufen hinab. Im Keller fragte er sich wo nun dieser Raum ist. Er hatte keine Ahnung und dachte an einen Dämon, der ihn vielleicht dort hingeleiten konnte. Einige Sekunden später war auch ein Dämon an Ort des Geschehens. Er führte Diego in den Baderaum. Dann stieg Diego in eine große Wanne aus Metall. Durch die Kälte der Wanne bekam er eine Gänsehaut. Nun ließ er heißes Wasser vom Dämon holen und nach einigen Minuten war die Wanne voller Wasser.

Diego badete so lange bis seine Fingerkuppen ganz schrumpelig waren. Dann trocknete er sich ab, zog sich an und ging wieder ins Erdgeschoss. Dieses Bad hatte richtig gut getan. Einfach nur gut. Das hatte er jetzt gebraucht. Im Erdgeschoss angelangt, ging er in sein Zimmer. Er wollte sich sein Bücherregal mal anschauen.
Nach endlosen Treppen, unzähligen Schritten und unendlichen Gängen war er im Zimmer. Er hasste das. Es war ihm ein Rätsel. Immer diese langen Gänge. Warum? Er hasste es einfach zu laufen. Er war faul und stolz drauf.

Nun blickte er auf das Bücherregal und schaute sich seine Sammlung an. Es waren viele über das magische Schmieden und einige über die Schmiedekunst an sich vorhanden. Aber es fehlten noch viele.
Aber woher die fehlenden Bücher nehmen? Abschreiben? Ne, ganz bestimmt nicht. Kaufen? Ja, das war eine gute Idee. Aber woher? Vielleicht bei einem aus dem Kastell? Aus dem Kloster?
Um nachzudenken setzte sich Diego erst einmal auf den Sessel, der sein kleines Zimmer schmückte.
30.08.2003, 19:20 #37
The_Nameless
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Erschöpft wandte sich Less nach langer Zeit des begeisterten Übens wieder der kleinen Tür zu, welche ihn endlich zurück in die beruhigende Finsternis des Kastells führen würde.

Er fühlte sich ausgelaugt, völlig geschafft, die schier endlosen Stunden, die er noch bis vor wenigen Minuten mit dem Beschwören von zahlreichen untoten Blutfliegen verbracht hatte, hatten sehr an seinen geistigen Fähigkeiten gezehrt, niemals hatte er zu glauben gewagt, dass ihm die Kontrolle und Nutzung der dunklen Magie eine solche Anstrengung abverlangen würde.
Auf unheimliche Weise fühlte sich Less schon wieder der Ohnmacht nahe, sein Geist benötigte so schnell wie möglich Erholung.
Schon alleine der Gedanke an einen erneuten Zusammenbruch ließ den jungen Magier heftig erzittern, die unerklärlichen Geschehnisse, welche sein Körper in kürzester Vergangenheit über sich ergehen lassen hat müssen waren ihm noch immer nicht geheuer...

Mehr sich selbst daher schleppend als gehend erreichte der ermüdete Magiestudent nach einiger Zeit sein Ziel. Schon von weitem konnte man die silbrigen Strahlen erkennen, welche, sanft durch die knappe Spalte zwischen den beiden Torflügeln fallend, zahlreiche wunderschöne Bilder voller Magie und Zauberhaftigkeit an die dunkle und kahle Steinwand warfen.
Der Mond war sehr hell in dieser Nacht...

Ein dumpfes Knarren, scheinbar viel zu leise für ein Tor dieser Größe, schallte breitflächig in den Innenhof, als Less versuchte, mit seiner letzten Kraft die riesigen Flügel, die ihm den Weg in die Geborgenheit der alten Esche verwehrten, zur Seite zu stoßen.
Schließlich warf der Dämonenbeschwörer seinen Körpers mit voller Wucht gegen die massiven Holzplanken.

Unter tosendem Krachen ging Less auf dem harten Steinboden des Innenhofes zu Boden.

“Ge...ge...geschafft...“

Keuchend rappelte sich der Magiestudent ein letztes Mal auf. Mit schlurfenden Schritten gelangte er stolpernd in den schützenden Schatten der alten Esche.

Ein leises Aufatmen drang durch die klare Nacht.

Sofort erklang wieder das sanfte Wispern der raschelnden Blätter in seinen Ohren.
Im glitzernden Schein der Sterne sank Less erleichtert auf den, mit allerlei mystischen Runen und Schriften verzierten Brettern der alten Holzbank nieder und ordnete sorgfältig die zwei Runen, die er aus dem Übungsraum mit sich genommen hatte.
Geschickt befestigte er sie neben der „Schattenflamme“, die er schon länger bei sich getragen hatte.
Schließlich ließ der Magier seinen Rücken langsam an der rauen Rinde des mächtigen Baumstammes herabgleiten und lehnte sich entspannt zurück.
Mit müden Augen blickte er zu den, im leichten Wind umherschwingenden Ästen auf.

“Erzähle mir von alten Zeiten, mein Freund...“

Still schweigend lauschte er den weisen Geschichten, fabelhaft und wundersam, die ihm die uralte Seele des Baumes leise zuflüsterte. Alle Vergänglichkeit hatte er hinter sich gelassen, Tod und Verderben gesehen, genauso wie Liebe und Schönheit...
Ein zärtlicher Hauch streifte sanft an Less’ Wangen entlang und wog ihn schließlich in den tiefen Schlaf...
30.08.2003, 19:56 #38
<Diego>
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Diego stand auf. Er wusste zwar immer noch nicht woher er Bücher bekommt ohne sie abzuschreiben, aber das spielte jetzt keine Rolle. Ihm war langweilig. Einfach nur langweilig. Aber was tun? Hier rumsitzen? Ganz bestimmt nicht. Bisher ist ihm doch auch immer was eingefallen. Er beschloss sich etwas im Kastell umzusehen. Vielleicht findet er ja etwas Interessantes. Vielleicht auch Bücher. Na ja, wir werden ja sehen, dachte er sich und marschierte aus seinem Zimmer. Erst mal wollte er sich im ersten Stock umsehen. Nun musste er eine Entscheidung fällen. Welche Richtung? Zu beiden Seiten eröffneten sich ihm lange Gänge. Würden die beiden Gänge mit einander verbunden seien, würde sich die Frage erübrigen. Aber er entschloss sich für den linken Gang. Der rechte Gang würde wieder zur Treppe führen und die wiederum in das Erdgeschoss. Langsamen Schrittes ging er los. Nach der ersten Kurve erblickte er einen sehr langen Gang. Zu lang für Diegos Geschmack. Es wirkte endlos. Aber irgendwann muss der Gang doch enden. Aber was war am dem Ende? Es gab nur eine Möglichkeit das herauszufinden. Also ging er weiter. Weiter den endlosen Gang entlang. Besonders das ewig gleiche Muster der Wände und es Bodens ließen den Gang so lang erscheinen. Aber war es überhaupt eine Illusion?

Eine halbe Stunde später und zahlreiche Schritte weiter war noch kein Ende in sicht. Aber ihm gefiel diese Sache nicht. Der Gang hatte schnell an Interesse verloren und so versuchte er die geheimen Zeichen an der Wand zu entziffern. Es waren irgendwelche magischen Symbole und er wusste nicht wozu sie dienten. Gefühlsvoll tastete er die Symbole ab. Irgendwie flammten sie auf, wenn er sie berührte. Komisch. Irgendwie schien es als ob die Zeichen es genossen. Nach einiger Zeit des Berührens ließen die Zeichen nicht mehr mit dem aufflammen nach. Jede Sekunde flammten sie auf. Diego ging einen Schritt zurück vor schreck und genoss es. Nach etwa fünf Minuten hörten die Zeichen auf zu flammen und ein Donnern erklang. Langsam rieselte Staub von der Decke auf seinen Kopf. Lauthals schob sich die Wand vor ihm zurück und eröffnete einen dunklen Gang oder Raum. Was genau es war konnte er noch nicht feststellen. Auf jeden fall war dort nun ein Weg und Diego zögerte in die Dunkelheit zu gehen…
30.08.2003, 21:22 #39
<Diego>
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Diego holte sich eine Fackel und zündete sie an. Nun betrat er den Gang. Langsam fraß sich das Licht durch die Dunkelheit und ließ ein altes Gemäuer im neuen Licht erglänzen. Alles war voller Spinnenweben und Staub. Langsam ging er weiter. Unter dem Staub an den Wänden waren komische Malerein, die er mit seiner Hand freilegt, indem er den Staub wegwischte. Auf den Bildern waren Magier zu sehen, die in einer Reihe gingen. Jeder von ihnen hatte über sich einen Lichtzauber. Es schien so als ob es eine Zeremonie war.
Plötzlich strömte Gas aus einem Loch der Wand und Diego wurde schwindelig. Die Magier begannen zu gehen. Das Licht der Lichtzauber flackerte und es schien so als ob das Bild zum leben erweckt wurde. Wo wollten die Magier hin? Er folgte mit seinen Augen gen Ende des Ganges. Es war zu Dunkel um etwas zu sehen. Die Magier gingen immer schneller und schneller. Es war komisch. Sie schienen vor etwas Angst zu haben. Was war der Grund ihrer Angst? Plötzlich erklang ein lautes Schreien von den Bildern. Diegos Augen versuchten den Ursprung des Schreis zu finden. Nach wenigen Schrecksekunden hatten sie den Grund. Es war ein Magier der eine grausame Falle getreten war. Die anderen Magier blieben wie versteinert stehen und blickten auf den Verletzten. In der Zeit bemerkten die Magier nicht, dass hinter ihnen ein Wesen stand. Es war sicherlich sehr gefährlich und Diego versuchte die Magier zu warnen. Aber die Magier hörten ihn nicht. Einer drehte sich um und versuchte zu schreien, doch bevor der Magier das tun konnte, packte ihn das Wesen. Das wesen verschlang den Magier, ohne dass dieser einen Ton herausbringen konnte. Genauso war es mit den anderen. Es war einfach schrecklich so was anzusehen. Nach dieser Vorstellung verschwand das Gas und er konnte wieder klar denken. Was sollte ihm das sagen?
Waren hier Fallen? War hier ein Wesen? War das eine wahre Geschichte? Erzählten ihm die Mauern eine Geschichte? Wollte die Mauer Diego schützen? Was war der Sinn? Wieso wurde ihm das gezeigt? Was war hier eigentlich los?
30.08.2003, 22:00 #40
Aylen
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Der Weg hinauf war erschwerlich und steil. Doch ohne Schweiß kein Preis und so hielt Aylen erschöpft im Gehen inne und betrachtete das Bauwerk, welches sich nun vor ihr auftat. Der Turm war nicht das einzige Düstere, was der Bau an sich hatte. Unter ihm erstreckte sich ein flacheres Gebäude, welches ebenso geheimnisvoll aussah. Wie groß das ganze Anwesen sein mochte ließ sich von hier aus nicht erkennen.
Aylen bückte sich und zupfte einige Kletten von ihrem Bein, die sich auf dem beschwerlichen Weg nach oben an sie geheftet hatten und nun scheinbar unbedingt mit ins Kastell wollten. Doch die junge Frau hatte keine Verwendung für sie. Das Grünzeug störte nur und juckte unangenehm auf der Haut. Mit einiger Mühe befreite sie sich von den klebrigen Armen und richtete sich wieder auf. Angestrengt versuchte sie das Jucken an ihrer Wade zu ignorieren, als sie plötzlich Stimmen in der Ferne hörte.
"Die Sonne scheint mir wieder so heiß auf den Schädel, das dörrt einem sämtliche Knochen aus."
"Höhö, du bist doch eh schon so trocken dass du demnächst zu Staub zerfällst."
"Spar dir deine Witze lieber für den nächsten Wanderer auf. Ich glaub ich hab da schon was gehört."
"Ich freu mich schon."
"Wollen wir diesmal oder nicht?"
Aylen hatte aufmerksam gelauscht, hörte aber jetzt nichts mehr. Sie erwartete Schritte, Menschen die ihr entgegen kamen. Doch da war niemand. Hörte sie schon komische Stimmen wo gar niemand war?
Verunsichert blieb sie auf der Anhöhe stehen und schaute auf den Bau gar nicht weit weg. Es wurde Zeit dass sie zu ihrem Ziel gelangte, die Sonne und der beschwerliche Aufstieg mussten ihr zugesetzt haben. Anders konnte sie sich die Halluzinationen nicht erklären. Vielleicht hatte auch der Wind ein paar Stimmen von unten am See heraufgeweht, die Felsen vollbrachten manchmal die unglaublichsten Phänomene.
Ihre Beine trugen sie weiter durch das dichte Gestrüpp. Das Gebäude kam immer näher, der Himmel verdunkelte sich mit jedem Schritt. Ihr war, als hätte das nicht nur mit der untergehenden Sonne zutun. Die Stimmung der Landschaft wurde düsterer und Aylen fühlte sich mit jedem Schritt wohler.
Endlich erreichte sie ein großes Tor. Dies musste der Eingang sein. Zu ihrer Überraschung und darauffolgenden Entsetzen waren zwei Skelette an das Tor genagelt. Eine Warnung an unwillkommene Gäste? Doch auf den Schrecken folgte ein Lächeln. Eine nette Idee eigentlich. So hielt man sich wenigstens neugierige Wanderer vom Leib.
Zögerlich blickte Aylen hinauf. Ob sie klopften sollte? Gerade wollte sie die Hand heben und ihre Faust gegen das dicke Holz drücken, als sie ein Flüstern vernahm. Ruckartig drehte sie sich herum, doch da war niemand. Ein Kichern drang über ihre Schulter. Blitzartig fuhr sie erneut herum.
"Wer ist da?", fragte sie scharf. So langsam hatte sie genug von diesen Streichen.
Daraufhin knarzte das Tor und öffente sich bedächtig. Eines der Skelette drehte den Kopf und sprach: "Tritt ein, furchtlose Schwester."
Aylen machte noch einen Satz. Mein Gott, die lebten ja noch! Und sprechen konnten sie auch noch. Ein wirklich ungewöhnliches Tor. Ihr Besuch fing wirklich gut an, was mochte sich dann erst alles im Inneren des Kastells befinden?
Sie rang sich ein weiteres Lächeln ab und blickte in die leeren Augenhöhlen des knochigen Türschmucks. "Dankeschön."
Neugierig trat sie in die sich ihr aufgetane Dunkelheit. Die anfängliche Furcht hatte sie abgelegt, die Neugierde hatte die Oberhand gewonnen. Die Tür gefiel ihr, mit den beiden konnte man sicher lustige Gespräche führen. Sinn für Humor hatten sie ohne Zweifel. Sie war gespannt was sie noch so erwartete.
30.08.2003, 22:04 #41
<Diego>
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Diego ging weiter. Weiter ins Schwarze. Langsam erleuchtete das schwache Licht der Fackel den Gang. Nach einiger Zeit des Gehens erklang ein donnerndes Geräusch. Ähnlich wie das als die Tür zu diesem Gang aufging. Ihm blieb es im Halse stecken. Die Tür war nun wieder zu. Sein einziger Fluchtweg war ihm abgeschnitten worden. Wer hat das gemacht? Oder ist die von alleine zugegangen? Jetzt blieb ihm nur noch eins. Er musste weiter. Schritt für Schritt kämpfte er sich durch die Dunkelheit bis er zu einem Raum kam. Der Raum war anders als der Gang. Er schien erst gerade erbaut zu sein. Kein Staub. Keine Spinnenweben. Alle Sauber und heile. Die Farben von den Bildern, die sich an den Wänden befanden glänzten. Glänzten als ob sie erst grade gemalt wurden. Warum war der Raum so neu? Oder hatte ihn nur einer sauber gemacht? Diego konnte sich bei diesem Gedanken kaum das grinsen verkneifen. Wer sollte so einen Raum sauber machen? Ach was für ein Quatsch. Der Gang schien seit Jahrhunderten nicht mehr benutzt worden zu sein und nun dieser Raum. Das totale Gegenteil von dem Gang. Vielleicht gibt es hier noch einen Gang, der genauso sauber ist. Das würde alles erklären. Dann würden Leute durch den anderen Gang kommen. Und durch die Beanspruchung bleibt alles neu. Schnell zündete Diego Fackeln an, die sich an den Wänden befanden. Nun erfüllte das Licht den Raum. Der Raum war riesengroß und wunderschön. Bisher hatte er noch nie so einen Raum bestaunen dürfen. In mitten des Raums war eine Art Tisch. Ein Tisch mit Karten drauf. Das erweckte Diego Neugier. Vielleicht war auf den Karten etwas völlig unbekanntes. Eine Art Schatzkarte. Oder ein Plan von einem Wegnetzt oder dergleichen. Langsam und mit kribbeln in den Fingern ging er auf den Tisch zu…

Als Diego sie erste Karte berührte fing es an zu grölen und zu scheppern. Es schien so als ob er nicht die Karte hätte anfassen sollen. Aber nun war es zu spät. Er nahm sich die Karten und Bücher und rannte in den anderen Gang. Und lief ins Freie. Kurz nach dem er draußen war viel alles in sich zusammen und eine Staubwolke schoss auf Diego zu.
Nach dem er sich wieder aufgerappelt hatte, brachte er seine Karten und Bücher in sein Zimmer und bewegte sich Richtung Eingangshalle…


Nachdem Diego seine Sachen sicher in seinem Zimmer verstaut hatte, ging er runter in die Eingangshalle. Er hatte das Gefühl jemanden dort anzutreffen.
30.08.2003, 22:38 #42
Aylen
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Aylen trat weiter in die Dunkelheit hinein. Still war es um sie herum, als würde alles den Atem anhalten, nur um im nächsten Moment hervorzuspringen und sie zu erschrecken. Doch die Bedrohlichkeit wandelte sich schnell wieder zur Neugierde. Wer lebte in solchen Hallen? Wie mochten die Bewohner wohl aussehen? Und wo waren sie alle?
Aylen erreichte die Mitte der großen Eingangshalle und blieb vor einer großen Statue stehen. Sie stellte ein mächtiges Wesen dar, ohne Füsse und nur mit kleinen Ärmchen. Seine äußere Struktur und rundliche Form war dafür unverkennbar: Ein Dämon.
War dies das heilige Tier Beliars? Sie hatte schon viel von Dämonen gehört, war jedoch noch nie einem echten begegnet. Sie hoffte dass sie bald Gelegenheit dazu haben würde, aber nur, wenn sie ihr gut gesonnen waren. Schließlich wollte sie ihnen ebenso wenig etwas böses, ein gegenseitiges Respektieren war eine gute Grundlage. Hoffentlich hielten es die Bewohner dieses Gebäudes ebenso.
Sie umrundete langsam die Statue und ließ ihren Blick weiter schweifen. Allmählich gewöhnten sich ihre haselnussbraunen Augen an die Dämmerung und sie erkannte mehr und mehr Details der großen Halle. Türen führten in verschiedene Richtungen, sicher ebenso dunkle Gänge und Zimmer.
Sie wollte schon weitergehen, ihr war als sehe sie einen Lichtschein am Ende der Halle. Doch dann stand dort plötzlich dieser Mann. Sie wußte nicht woher er gekommen war und wie lange er schon dort verharrte. Doch sie war sich ziemlich sicher dass er eben noch nicht dort gestanden hatte.
Zögerlich trat sie auf ihn zu. Er trug eine verstaubte dunkle Robe mit einer Kapuze. Ein recht ungewöhnlicher Anblick, doch in dieser Umgebung schon fast beruhigend normal.
"Seid gegrüßt, Magier. Ich bin Aylen und bin gekommen, um mehr über Beliar zu erfahren. Ich möchte ihn kennenlernen." Ihre Stimme klang seltsam leise zwischen diesen dicken Mauern.
30.08.2003, 22:49 #43
<Diego>
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Diego musterte die junge Dame. Ihre Aura war dunkel. Vielleicht sogar zu dunkel. Plötzlich bemerkte er den ganzen Staub auf seiner Robe und klopfte ihn ab. So durfte doch ein Magier nicht herumlaufen. Besonders nicht ein Magier Beliars. Sie wollte Beliar kennen lernen? Wie soll das möglich sein. Will sie ihn treffen? Bei diesem Gedanken grinste er ein bisschen.

„Du willst also Belier kennen lernen? Schön und gut. Ich schätze mal du willst Schriften über Beliar. Oder willst du unserer Glaubensgemeinschaft beitreten?“ Und schon wieder musste er grinsen. Allein schon das Wort Glaubensgemeinschaft. „ Wenn du über Beliar Schriften lesen möchtest, dann leg eine Spende in die Schüssel der steinernen Statue. Also es ist deine Entscheidung. Aber sei gewarnt! Beliar zu verehren ist nicht einfach und es ist nicht schön.“

Nach diesen komischen Worten trat Diego ein Schritt zurück.

„Ich bin Diego.“ Seine tiefe Stimme durchhallte den ganzen Saal und schalte sich an jeder Wand nieder. Die junge Frau war hübsch und gefährlich. Sie hatte so einen bösen Blick. Erstaunt über die Frau wartete er auf eine Antwort.
30.08.2003, 22:57 #44
Aylen
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Aylen schaute von dem Magier zur Schüssel in den Klauen des Dämons. Diese hatte sie noch gar nicht entdeckt, so scheinbar versteckt glänzte das Gold daraus hervor.
Doch welche Spende hatte sie schon zu bieten? Einen Knopf von ihrem Umhang, doch ob das einem solch mächtigen Gott reichen würde? Andererseits hatte sie sich auch schon längst entschlossen. Den gesamten Aufstieg hatte sie sich gefragt was sie hier eigentlich zu finden hoffte. Und nun wurde es ihr alles schlagartig klar. Sie suchte ein Zuhause, eine Gemeinschaft ihresgleichen. Und sie spürte, dass sie hier genau richtig war. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, ganz unbekannt. Doch es erfüllte sie mit einer Freude und einer Gelassenheit, welches sie beides lange nicht mehr so intensiv gefühlt hatte.

"Meine Entscheidung steht fest", sagte sie mit einem dunklen entschlossenen Blick zu Diego.

Ihre Augen sprühten geradezu von Feuer und Energie. Geballte Dunkelheit hatte sich dort gesammelt, ließ das Braun dunkler und dunkler werden. Oder war es nur eine optische Täuschung des Betrachters?

"Ich möchte Beliar dienen. Ich sehne mich nicht nach Schönem und einfach ist das Leben von Natur aus nicht. Ich spüre dass ich hier richtig bin. Ich möchte mich euch anschließen."

Fragend schaute sie nun den Magier an.
"Was muss ich dafür tun? Sagt es mir, ich werde es machen."
30.08.2003, 23:09 #45
<Diego>
Beiträge: 2.240

"Nun ja, es gebe da eine Möglichkeit. Wir könnten ein bisschen "Spaß" haben. Dann werdet ihr aufgenommen." Diego zwinkerte mit dem rechten Auge. „Du musst nichts dafür tun. Ich seid aufgenommen.“ Diego ließen einen Dämon kommen, der eine Robe in der Hand hatte.

„Nun hier ist eure Robe und der nette Kollege wird euch auf euer Zimmer begleiten. Wenn du willst sehen wir uns Morgen. Ich bin einfach zu geschafft um noch viel zu machen. Wir können ja Morgen ein bisschen durch das Kastell gehen. „


Schnell verschwand der Magier und ging auf sein Zimmer. Er wartete erst gar nicht auf eine Antwort. Er ließ sie mit ihren Fragen alleine. Das war auch richtig so. Grinsend legte er sich ins Bett und schlief…
30.08.2003, 23:56 #46
Aylen
Beiträge: 527

So einfach? Aylen starrte den Magier fasziniert und erstaunt zugleich an. Keine Prüfung, keine Anweisungen wie sie sich zu verhalten hatte? Wie es schien war der Magier wirklich erschöpft. Vielleicht konnte sie morgen mehr aus ihm herausbekommen.
Ihr zweiter Schock folgte, als sie sich herumdrehte und sich einem ausgewachsenen Dämon gegenüberfand. Wie sehr hatte sie sich vorhin noch gewünscht einem solchen Wesen mal zu begegnen, und nun stand sie direkt vor ihm. Sie konnte seine Anwesenheit spüren, mehr noch wie sie ihn mit den Augen sah.
Noch ganz erstarrt von der plötzlichen Begegnung nahm sie wortlos ihre neue Robe entgegen und drehte sich dann wieder zu Diego herum. Doch der Magier war verschwunden. Nun saß sie alleine mit einem Dämon mitten in einem ihr unbekannten dunklen Gebäude. Doch sie verspürte keine Angst mehr.
"Sieht so aus als wären wir nun alleine", sagte sie zu dem Dämon und versuchte ein hilfloses Lächeln.
Doch die Kreatur antwortete nicht, stattdessen schwebte sie an das andere Ende des Raumes und wartete dann, als wolle sie dass Aylen ihr folgte.
Die junge Frau löste sich aus ihrer Erstarrung. Ihre Füßte trugen sie schnell zu dem Dämon und dieser glitt weiter, noch bevor sie ihn ganz erreicht hatte. Sie stiegen eine Treppe hinauf, passierten lange Gänge und zahlreiche Ecken. Aylen sah die Umgebung nur noch so vor ihren Augen vorbeifliegen und fragte sich, wie sie jemals wieder den Weg zurück finden sollte.
Endlich hielt das magische Wesen an und schwebte durch eine Tür. Aylen folgte.
Der Raum war fast leer. Ein Tisch stand dort, Kerzen waren auf ihm verteilt und füllten den Raum mit einem warmen, schwachen Lichtschein.
"Wenn du etwas brauchst, rufe mich!", sprach der Dämon und schwebte zur Tür hinaus.
Aylen hatte sich den Kopf gepackt und war zusammengezuckt. Ein starker Schmerz hatte sich in ihr ausgeweitet, gerade als der Dämon mit seinem Satz begonnen hatte. Es fühlte sich an, als hämmerten seine Worte in ihrem Kopf umher, nahmen gar nicht den Weg durch die Ohren sondern glitten direkt in ihr Gehirn. Eine schmerzhafte Art der Unterhaltung.
Aylen war froh dass das Wesen verschwunden war. Heftig Keuchend lehnte sie gegen das Bücherregal und blickte durch den Raum. Das also war ihr neues Zuhause. Doch wo sollte sie schlafen? Wo war ein Bett? Sie wünschte sich wirklich nichts sehnlicheres als ein schönes weiches Bett. Die Ereignisse der letzten Tage hatten sie sehr erschöpft.
Kaum hatte sie das gedacht, rührte sich hinter ihr etwas. Das Bücherregal glitt zur Seite und die halbe Wand schien zu verschwinden. Der Raum hatte sich vergrößert und zu Aylens großem Erstaunen stand dort an der nun freigelegten Wand ein kuschelig weiches Bett.
Sie machte sich gar nicht mehr die Mühe das komische Ereignis zu hinterfragen, zu groß war die Müdigkeit. Sie fiel in das Bett und war sofort eingeschlafen.
31.08.2003, 01:49 #47
Dûhn
Beiträge: 290

Die gigantische Bibliothek der Bergfeste schien tief und fest zu schlafen. Nur ein einzelner, blass blauer, Lichtschein störte das Dunkel. Ein Lichtschein und merkwürdige, dumpfe Geräusche. Geräusche wie sie eine, durch schwere Schläge malträtierte Tischplatte nun mal von sich gab.

Noch immer saß Dûhn in der Bibliothek und knallte zum dreissigsten Mal, aus purer Ermüdung, mit der Stirn auf die Tischplatte.

"Bleichwachbleibwachbleibwach!"

Der gestrige Tag war wie im Fluge vergangen, so kam es ihm jedenfalls vor. Die ganze Zeit über verbrachte er in der stillen, aber düsteren Bibliothek und verleibte sich einen Band nach dem anderen ein. Der Bücherstapel auf seinem Tisch schein kein Ende zu nehmen und ,so kam es dem Riesen in einigen schlafumwölkten Momenten vor, ihn höhnisch anzugrinsen.
Wer sich mitten in die Bibliothek stellte und, nach Einweisung durch einen hilfreichen Dämonen, laut das Wort "BELIAR!" brüllte durfte sich nicht wundern wenn der überlegene Intellekt einer, vor roher magie pulsierenden, Bibliothek sich über einen lustig machte.

Das sanfte blaue leuchten der Tageslichtspeicher machte die Sache nicht gerade einfacher für Dûhn, doch mit knirschenden Zähnen und, seiner Größe entsprechenden, Ringen unter den Augen fuhr er fort.

Malleus Maleficarum: Ein Leytfaden für Daimonen und andre Wesenheyten.

"Na, klasse..." bedachte der Hühne das faustdicke Buch.
"Schon wieder ein Wälzer mit dem man nen Troll verprügeln könnte."
Das Narbengeflecht in Dûhns Gesicht verzog sich missmutig. Die dunklen Furchen wirkten durch das flimmernde blaue glühen weitaus tiefer als normal.
Mit einem tiefen, dröhnenden und furchtbar in die länge gezogenen Seufzer fing der Koloss an zu lesen.

Noch immer war er in seine staubige Straßenkleidung gehüllt und auch der zerfetzte Mantel hing immernoch lose über seine Schultern. Vollkommen in sein Studien vertieft hatte Dûhn einfach noch nicht bemerkt das er sich schon längst eine der, standesgemässen, schwarzen Roben hätte zulegen müssen.
31.08.2003, 13:36 #48
Xalvina
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Das Biest hinter ihr ließ sich nicht mehr abschütteln sondern verfolgte sie gnadenlos auf dem steilen verwucherten Pfad in Richtung des düsteren Kastells.

Es war ein Kampf, den sie nicht mit ihrer Verfassung gewinnen konnte. Das Gestrüpp sorgte dafür, dass sie ständig langsamer wurde und der junge Snapper hinter ihr den Rückstand aufholte. Überall schien das verwilderte Grünzeug sich breit gemacht haben, selbst Dornenbüsche rankten sich umher. Zudem war der Weg so steil, dass sie nur noch langsamer werden konnte. Sie versuchte ihrem gnadenlosen Feind zu entkommen aber sie spürte, dass es hinter ihr her jagte. Es dauerte nicht lange als die junge Frau über das nächste Gestrüpp stolperte und unsanft auf den harten staubigen Felsboden fiel. Schon spürte sie einen schlimmen Schmerz an ihrem Oberschenkel, denn das tödliche Biest hatte ihr gerade ins Bein gebissen. Voller Panik mit einem schmerzverzerrten Gesicht ergriff sie ihren Wanderstock und schlug es gegen den Kopf des Snapper. Dieser ließ los und taumelte etwas benommen zur Seite. Ein weiteres Mal schlug sie auf das Biest, was nun vollkommen in Rage kam. Es versuchte anzugreifen aber Xalvina schlug wie wild um sich, um bloß das Biest von ihr weg zu locken. Dabei versuchte sie sich aufzurichten, aber ihr Oberschenkel schmerzte sehr stark und beim Sturz hatte sie sich eine Schramme auf ihrer linken Schulter zugezogen, die brannte. Jedoch schien das junge Snapperwesen ebenfalls seine Probleme zu haben, denn die harten Glückstreffer der sich wehrenden Frau trafen es vermehrt am Kopf.
Mit Kraftaufwand konnte sich die Reisende Frau aufrichten und mit ihrem rechten Arm weiter versuchen, dem Biest die nötige Kopfnuss zu geben, wobei sie versuchte irgendwie weiter nach oben zu gelangen. Neben ihr schien eine kleine Schlucht zu sein, wo man unten ein paar weitere Tannen sah.

Es war Zufall dass das Biest später sich per ein zufälliges Täuschungsmanöver an der Kante ausrutschte und mit dem Gewicht hinunter flog. Vollkommen erschöpft sah sie auf dem Boden liegend zu, wie sich das Jungtier unten nur noch leicht bewegte, aber nicht mehr aufstand. Keuchend und vollkommen Abgeschwächt rollte sie sich auf den Rücken und blieb dort liegen um zu verschnaufen, lies dabei den Wanderstock los der neben ihr liegen blieb. Alles an ihrem Körper schmerzte schrecklich. Die vielen Schrammen, die Biss- und Kratzwunde am ihrem linken Oberschenkel und Bein, die Schramme an der Schulter und die tiefe Wunde auf ihrem Rücken. Musste sie jetzt etwa kurz vor ihrem Ziel etwa auch versagen, nachdem ihr Begleiter schon am See gestorben ward? War jetzt sein Tod umsonst? Nur schwer mit furchtbaren Schmerzen richtete sie sich auf aber ihr Willensgeist war durchaus stärker als alles andere.

Mühsam kam sie verwundet und ausgelaugt fort, der steile Weg und das Gestrüpp erschwerten ihr noch den Aufstieg. Mehrmals schien ihre Kraft nachzulassen doch jedes Mal schien sie einfach über ihren Schatten hinweg zu springen und alles in ihr aufzuwenden um nur ihr Ziel zu erreichen. Ihre Zielstrebigkeit war also bemerkenswert aber es war später immer mehr nur noch der Wille und die letzten Reserven, die dazu beitrugen, dass sie es auf eine seltsame Weise schaffte, den Weg hoch zu kommen. Doch zum Schluss stürzte sie öfters und ihre Sehfähigkeit verschlechterte sich dabei sodass ihre Umgebung zunehmend an Konturen verlor und verzerrte. In der Ferne hörte sie Stimmen, die sich über die seltsame Erscheinung ihres vollkommen kraftlosen Körpers lustig machen. Xalvina wusste nicht genau mehr ob das nun Täuschungen waren oder nicht, und dabei zunächst vor den eisernen Toren erneut hinfiel. Die Last der beiden Taschen kamen hinzu, dass sie brauchte um sich vom Boden abzustützen. Auf die beiden Skelette am Eingang machte sie einen bekümmerlichten Eindruck, sodass sie sich lustig machten.

„Na sie mal einer an. Was haben wir denn da?“
„Anscheinend unsere nächste Partnerin!“
„Oh auf weibliche Persönlichkeiten habe ich doch schon immer erwartet. Mal was besseres im Gegensatz zu dir.“
„Leider wirst du mit mir vornehmen müssen, davon abgesehen dass du genauso vergilbt bist.“
„Ob unsere zukünftige Skelettdame mit deinen Staubschädel wohl mithalten kann?“


Allerdings fand die erschöpfte Xalvina diese Scherze gar nicht witzig und sah vom Boden erst teilweise schockiert über die sich bewegenden Menschenskelette auf dem Tor auf, die mit ihr wohl ein paar lustige Witze und Gespräche trieben. Sie waren förmlich festgenagelt und machten einen sehr abschreckenden Eindruck, besonders wenn sie sich bewegten und mit den Knochen auf das Eisen klapperten. Die Tür vor ihr beinhaltete seltsame Zeichen, die dort in der großen Türe eingemeißelt waren, auch zwei seltsame Drachenköpfe als Klopfer schienen hier Teil von einem mehr oder weniger mysteriösen Kunstwerk der Zeit zu sein.
Mühsam nahm sie ihre Kraft zusammen und konzentrierte sich auf die bewegenden Skelette, die fröhlich und gesellig über sie unterhielten.


Lasst... mich hinein. Bitte...

Ihre Stimme klang leise und schwach, fast zerbrechlich und zudem merkte man ihr die Schwäche an, mit der sie um sich kämpfte. Allein die Tatsache, dass sie sich kaum auf den Beinen halten konnte, war ein Punkt für sich.

„Sieh sie macht Fortschritte. Sie ist genauso wackelig auf den Beinen wie du“

Die Skelette kicherten und schienen nicht abzulassen. Noch einmal versuchte sie es mit einem schwachen Bitte, als dann die Skelette plötzlich nach einem weiterem Witz nachgaben.

„Tritt ein du wackeliges Fräulein. Deine Knochen sind mir zu wackelig als dass ich ein weiteres Skelett wie als dem hier gebrauchen kann.“

Obwohl es ungewöhnlich war öffnete sich die geisterhafte Tür, allerdings ohne einen einzigsten Laut von sich zu geben. Wie ein Gespensterschloss so wirkte es zunächst auf die hilflose Frau ein, die durch die Pforte schritt und hinter ihr die Tür sich mit einem Grollen verschloss. Blinzelnd schaute sie sich um aber alles in der Ferne schien so unscharf zu sein, dass sie es nicht mehr erkennen konnte. Alles um sie machte einen seltsamen verzerrten Eindruck, was wohl daran lag, dass ihre Kraft allmählich nachließ. Wenige Meter ihr gegenüber stand eine Dämonenskulptur. Sie sah wie diese eine Schale ausstreckte. Vielleicht sollte sie eine Gabe hineinlegen, denn sie hatte das Gefühl dazu angespornt zu werden.

Schwach schritt sie die wenigen Meter hinüber und zog dabei ihr erschlafftes linkes Bein nach, sodass sie sich an der Skulptur festhalten musste, da sie selbst kaum stehen konnte. Müde und erschöpft nahm sie die Ledertasche ab und nahm Erathiel heraus den sie in ihre Hängetasche gleiten ließ und legte sie auf die Schale. Sie hatte kaum besitz um zu spenden, sodass alles was Wert war sich in dieser Tasche befand, die sie nun opferte.


Alles was ich von materiellen Gegenständen besitze noch haben durfte soll von heute an dem Kastell gehören. Mehr als nur noch meine Seele habe ich nichts was ich noch geben könnte....

Nur halbwegs bemerkte sie wie ihre Tasche verschwand, während sie kopfgesenkt die letzten Worte ihres Satzes murmelte. Fortan drehte sie sich um. Hier war niemand zu sehen. Doch in aller Schwäche konnte sie auch dies nicht mehr, denn alles fing sich nun an leicht zu verdrehen, verzerrte sich und schien in einem Farbenguss auseinander zu fallen.
Xalvina merkte nicht mehr, wie sie in wenigen Sekunden nach ein paar versuchten Schritten das Gleichgewicht verlor und hart auf den Boden stürzte. Ihre Haare legten sich behutsam leicht auf ihren Körper und verdeckten teilweise ihr Gesicht, während ihre Seele selbst nur noch in eine endlose Schwärze hinabfiel... und damit ihr Bewusstsein verlor.
31.08.2003, 15:12 #49
The_Nameless
Beiträge: 1.130

Zitternd blinzelten die finsteren Augen des Magiers ins warme Licht der Sonne. Eine lässige Handbewegung strich die letzten Überreste der vergangenen Nacht aus den Augen.
Mit gemächlichen Schritten trat Less, noch immer ein wenig verschlafen, aus dem Schatten der alten Esche heraus.
Ein freundliches Lächeln huscht schnell über das ruhige Gesicht des Jungen, während er mit Entzücken die unvergleichlich schönen Strahlen betrachtete, die in wunderschönen Farben bunt auf den lichten Innenhof leuchteten.
Abermals musste Less unweigerlich grinsen, was würde dieser neue Tag wohl bringen...

Schon wenigen Minuten später stand der Magier wieder in der düsteren Dunkelheit des kalten Gemäuers. Nach einer ausgiebigen Wäsche mit eiskaltem Wasser, frisch aus dem steinernen Brunnen gewonnen, fühlte er sich schon viel besser als noch vor wenigen Stunden.
Seine Kopfschmerzen, verursacht durch die gestrige Überanstrengung seines Geistes, waren restlos verschwunden. Fast könnte man sagen, der Dämonenbeschwörer hätte sich nie besser gefühlt...

Mit lockerem Gang bewegte sich Less über die edlen Marmorplatten des Kastellbodens, bei jedem einzelnen seiner Schritte schallte ein leises Klacken durch die ewigen Gänge, immer wieder ausgelöst durch die schweren Eisenbeschläge seiner schwarzen Stiefel.
Stumm ging er weiter...

Der rot pulsierende Schimmer des leuchtenden Pentagramms war schon aus einiger Entfernung zu sehen.
Die riesige Eingangshalle erschloss sich wenige Schritte später in ihrer vollen Größe seinen, jedes Mal wieder aufs neue erstaunten Augen. Die steinerne Statue des majestätischen Dämons starrte aufmerksam den schweren Holzflügel des mystischen Eingangstores entgegen.

Neugierig ging Less auf die Mitte des Raumes zu...

Doch plötzlich wich alle Freude seinen Gedanken, ein leichter Anflug von Panik stieg in ihm auf. Die einsame Finsternis seiner Augen schien zu erstarren.

Mit hektischen Schritten rannte der Magier auf den leblosen Körper zu, welcher hier, umgeben von dünnen Spuren frischen Blutes, auf dem harten Boden lag.

Still betrachtete er die regungslose Person.
Die Frau war mittleren Alters, wahrscheinlich etwas älter als Less selbst, ihr langes schwarzes Haar fiel sanft über das gebräunte Gesicht, die Augen waren geschlossen, und doch war sie von einer scheinbar magischen Ausstrahlung umgeben...

“Was bei Beliar ist denn mit euch geschehen...“

Schnell erhob der Magiestudent den schlanken Körpe. Ihre Kleidung war an einigen Stellen zerrissen und verschmutzt. Sie schien nicht gerade reich gewesen zu sein, und doch besaß sie eine Schönheit, mit der nur wenige Frauen gesegnet waren.
So schnell ihn seine Beine trugen, ging Less in Richtung der Krankenzimmer, er durfte nicht noch mehr Zeit verlieren...

Scheinbar ewig lang andauernde Minuten später lag die junge Frau auf einem der weichen Betten des kleinen Krankensaals. Ihr Haar war sorgfältig unter ihrem Schädel zusammengeflochten und ihr leichter Körper daraufhin vorsichtig auf den Rücken gedreht worden.

“Ein Dämon zu mir. Sofort!“

Während sich die unbeschreibliche Nebelgestalt des herbeigerufenen Heilers auf altbekannte und dennoch immer wieder faszinierende Weise neben dem Diener Beliars manifestierte, war dieser gerade dabei, den verletzten Körper der Fremden bis auf das nötigste zu entkleiden.
Verwundert betrachtete Less die sonderbaren Tätowierungen, welche sich in einer langen Linie jeweils um ihre beiden Oberarme schlängelten. Noch nie vorher hatte er Zeichen dieser Art gesehen, doch fühlte er sich sogleich auf unheimliche Weise von ihnen angezogen...

Verwirrt wandte Less seine Blicke ab und sah zur Seite. Unvermeidlich trafen seine Augen auf den noch immer auf weitere Anweisungen wartenden Dämonen.

“Sorgt euch um die Wunden dieser Frau. Sollte sie erwachen, so gebt ihr Nahrung und frische Kleidung!“

Noch immer von leichter Besorgnis erfüllt verließ der Magier die bedrückende Atmosphäre des Krankenzimmers. In seinen Gedanken schwebte beständig das wunderschöne Bild der sonderbaren Fremden.
Kopfschüttelnd verschwand er in der Finsternis des Gemäuers...
31.08.2003, 18:13 #50
Dûhn
Beiträge: 290

Dûhn schlug die Augen auf.


Wie lange hatte er geschlafen? Ein BLick zum Fenster bestätigte die Vermutung des Hühnen.

Lange...

Die letzten Sonnenstrahlen des Tages tauchten die Bibliothek in ein unwirkliches Zwielicht. Die ersten Tageslichtspeicher schickten sich bereits an ihr blaues, kaltes Licht abzugeben, leuchteten jedoch nicht mit voller Kraft.

Als würde sie sich nicht sicher sein...Dachte sich Dûhn.

Als sich der Riese, mit unangenehm steifen Gliedern, erhob knarzte der robuste schwarzholz-Stuhl, der ihm für Tage als Schlaf-, Lese- und Speisestelle gedient hatte, erleichtert auf.
Mit friedlichem Gesichtsausdruck betrachtete Dûhn die, in der künstlichen Dämmerung umherschwirrenden, Staubteilchen, welche durch das Zwielicht wie mikroskopische Glühwürmchen anmuteten.

Knirschend renkten sich Knorpel, Gelenke und allerlei andere organische Bewegungsapparate wieder ein, die unter der Last von einhundertundachzig Kilogramm Muskeln tagelang inaktiv verbleiben mussten.

Okay. Hunger.

Im Dauerlauf fegte Dûhn aus der Bibliothek hinaus und wirbelte dabei die feinen, in der Luft schwebenden, Staubkörner derartig auf das der Eindruck entstand ein violetter Nebel würde durch die Regale Fegen.

Auf dem Gang angekommen wechselte der Reise, mit quietschenden Ledersolen die Richtung und hielt, immernoch mit Höchstgeschwindigkeit, auf das Refektorium zu. Schwere, rythmische Stampfgeräusche waren weithin zu vernehmen als sich der angestaute Bewegungsdrang Dûhns mit einem letzten Sprint entlud und er schliesslich donnernd die Türe zum Speisesaal aufstieß.

Ob seines Rucksacks und der, durch einen Blitzschlag leicht angeschmorten Lederrüstung klingelnd und knarzend, durchquerte der Koloss die Halle und nahm auf einer der Bänke platz.

"Mal schauen..."brummte der große Barbier.
"Bitte...uhm...FLEISCH! Ja, Fleisch wäre toll! Und Irgendwelches Gemüse! Und Bier! Und...Obst! Ja, Obst auch!"

Aufmerksame Zuhörer mochten in diesem Moment aus der Kücke ein geringschätziges Schnauben vernehmen. Offensichtlich waren derartig profane Essenswünsche weit unter der lukullischen Eleganz des Küchendämons, welcher aber, nichts destotrotz, einen saftigen, brutzelnden Moleratbraten, in lauch gebratene Kartoffeln und dunkles Bier auftischte. Allerlei pralle, saftige Pfirsiche, Äpfel und sogar eine Ananas folgten.

Dûhn lief das Wasser im Mund zusammen. Nie wieder halb roher, auf einer Schaufel gebratener Fisch! Nie wieder geklaute..ÄH..gefundene, wurmstichige Pflaumen!
Mit lautem Schmatzen und über den Teller quietschendem Besteck machte sich der ausgehungerte Riese über das herzhafte Mahl her. Nur die Ananas wude mit einem Misstrauischem Seitenblick bedacht bevor sie schliesslich, wie alles andere auch, ihren Weg in Dûhns, schier unerschöpflichen, Magen fand.

Dûhn war glücklich.
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