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[GM] Das zweite Amulett
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27.09.2003, 08:42 #26
Heimdallr
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Die Fackeln loderten und die Spannung oder sollte man besser sagen die Anspannung war deutlich zu spüren, doch es half nichts, er musste da jetzt rum, ob er wollte oder nicht, allerdings wollte er nicht gleich da rein stürmen, falls das eine Falle sein sollte war es sicher besser, wenn er erst mal vorsichtig rangehen würde. Er atmete schwer und behäbig und das Herz raste wie schon so oft davor, aber irgendwie wurde er den Gedanken nicht los, das dort hinter der Biegung Menschen auf ihn warteten, oder auch nicht, aber zumindest war das so sein erster Gedanke, als er die Fackeln gesehen hatte, aber das wäre total unlogisch gewesen, es war alles sehr seltsam.
Als er dann in der Ecke stand, an die harte, kalte Steinwand gelehnt, da wollte er am liebsten wieder gehen, doch so schnell würde ihm schon nichts passieren, außerdem war er ja nicht ganz hilflos. Das er sein Schwert immer noch in der Hand hielt, als ob es an seine Hand geklebt wäre, dass bemerkte er in dem Moment gar nicht, denn seine Gedanken waren in dem Moment ganz woanders und er sah sich noch ein letztes Mal um, dann tat er einen Schritt um die Ecke und blickte in das, was vor ihm lag. Es war eine Art Halle, auf jeden Fall war es das Bauwerk von Menschenhand, es waren Säulen zu erkennen, die einen seht typischen Stil hatten, er hatte während seiner Ausbildung darüber gelesen, die Kunst dieser Säulen besaßen nur die Völker von den südlichen Inseln, aber diese waren sehr weit von Khorinis entfernt, wieso sollten sie hier eine Halle bauen, oder jemand hatte den Stil kopiert, was natürlich auch ne Möglichkeit war, auf jeden Fall waren sie da und vor ihm war eine große Platte. Der Stein war behauen, kein Zweifel, und eine große runde Fläche war aus Stein, man konnte also im Kreis laufen, aber dahinter steckte sicherlich mehr.
Nach genau drei Schritten in das innere der ausgehöhlten Kugel wusste er auch, was da der Grund für wahr, denn es war wie in einer Arena, da wo er stand waren die Tribünen und man konnte von allen Seiten aus hinein sehen, nur in der Mitte, da wurde gekämpft, sein nächster Gegner war schon längst da, in der Mitte stand ein riesiges Wesen, er hatte ihm zwar den Rücken zugedreht, doch er konnte das Monstrum trotzdem identifizieren, es war mindestens fünf Meter hoch und zwei Meter breit, riesige Hände, die vielleicht so groß waren, wie von seinen zehn und und und, auf jeden Fall musste das eindeutig der sogenannte Gigant der Natur sein, da war er sich sicher, dass war schon mal gut, denn so machte man ihm das Leben bedeutend leichter, zumindest was die Denkaufgaben anging, denn somit schied der Schattenläufer ziemlich schnell aus, jedenfalls war das Vieh hier viel gigantischer. Wie nannte man diese riesigen Ungetüme doch gleich? Er überlegte, es gab da ziemlich viele Bezeichnungen für, doch die gängigste Bezeichnung war wohl Troll, ja so hießen diese Wesen in myrthanischer Sprache, Troll. Der Troll also, der ließ sich von dem überraschten Besucher nicht irritieren, sondern machte weiterhin das, was er auch schon davor gemacht hatte, er aß in aller Ruhe weiter, nur leider konnte er aufgrund der Wucht der Masse nicht erkennen, was es war. Eigentlich war es ihm auch total wurscht, was dieser Troll da aß, nur war leider das Problem vorhanden, dass er einen der zwei verbleibenden Steine hatte und egal wo er war, er musste diesen kriegen, wenn er nur wüsste wo, dann könnte er sich auch einen Plan überlegen, doch dazu musste er eben wissen, wo es sich versteckte, es war wohl kaum im Bauch der Bestie, das erschien irgendwie unüberlegt.
Er war zwar nicht so geschockt, wie bei dem Anblick des Schattenläufers, doch hier hielt der Schock um so länger an, denn er hatte keine Idee, wie er an dem Riesen vorbeikommen sollte, denn das musste er, wie es der Zufall so wollte, war der weitere Durchgang durch den Troll versperrt, dass hieß man musste ihn wohl oder übel töten,…..es sei denn es gelang ihn wegzulocken, das wäre natürlich auch eine Lösung des Problems, denn er war sich ja nicht sicher, aber er vermutete gegen einen Troll nicht anzukommen und das schien auch realistisch, denn wie sollte er schon gegen so ein Monster kämpfen, das einzige war er treffen würde wären die Beine und vielleicht der Rücken, aber ansonsten schien das unlogisch zu sein, dass er eine Chance hatte, denn wenn man von einem Arm getroffen würde, dann würde man sicher mehr als einmal tief durchschnaufen müssen, wenn man das seltene Glück hatte noch zu leben oder nicht gegen irgendeine Steinwand gekracht zu sein und sich dabei das Genick gebrochen zu haben. Doch bevor er nicht wusste, wo der Stein war, konnte er auch nichts unternehmen, denn ohne den Standpunkt zu kennen, hätte es auch keinen Sinn gehabt ihn wegzulocken. Am besten war es wohl, wenn er in dieser vertrackten Situation warten würde, bis der Troll einschlief danach könnte er sich mal in Ruhe umsehen und dann würde sich schon eine Möglichkeit bieten, den Stein zu stibitzen. Er hockte sich etwas abseits, aber immer noch so, dass er den Troll gut beobachten konnte, er aber ihn nicht, jetzt hieß es dann nur noch warten. Dabei konnte er auch mal wieder was essen, schließlich könnte es ja seine letzte Mahlzeit werden, mit diesem sehr mutmachenden Gedanken nahm er einen eingelegten Fisch aus dem Beutel und verzehrte ihn genüsslich. Danach döste er noch etwas vor sich hin, er hatte sich zuvor noch einmal das Gebiet angeschaut und kam zu dem Entschluss, dass der Troll ihn hier auf der Hochebene nicht erreichen konnte, also hatte er eigentlich keinen Grund nicht zu schlafen, denn andere Gegner oder Feinde fürchtete er hier nicht.

Nach mehreren Stunden dann wachte er wieder auf, er war dann am Ende tatsächlich eingepennt und hatte dabei einen seltsamen Traum, er sah ein junges Mädchen, sie hatte rote Haare, das wusste er noch, alles andere war ihm gänzlich unbekannt, doch scheinbar war dies keiner seiner sonst so verworrenen Alpträume, wo es um sonst was ging, aber garantiert nichts glaubwürdiges, geschweige denn etwas beachtenswertes, aber bei diesem Traum war er sich da nicht so sicher, denn seit er Träger des Amulettes war, konnte er Dinge träumen, die anderen verschlossen blieben, komischerweise war dies immer nur dann der Fall, wenn es wirklich ernst war oder etwas schlimmes bevor stand, so etwas hatte er zum Glück noch nicht sehr oft, doch es kam tatsächlich schon einige Male vor und die Träume hatten sich immer bewahrheitet, alles war wahr geworden, er war sich nicht sicher, ob dieses Mädchen ein Traum seiner Gedanken war, oder ob es wirklich existierte, aber er würde diese Art von Traum im Hinterkopf behalten. Doch nun ging es nicht um irgendwelche Mädchen, sondern um den Troll, er hatte jetzt absolute Priorität. Ob es jetzt wirklich Nacht war, darüber konnte er nur spekulieren, jedenfalls war der Troll am Boden, als er nun noch einmal schaute, er vermutete, dass es nun auch außerhalb des Berges Nacht war, denn Tiere hatten da ein ziemlich gutes Gefühl, andererseits konnten die ominösen Fackeln die hier überall brannten auch das Gegenteil bewirken, jedenfalls war es nach wie vor erleuchtet und er brauchte sich nicht um Licht per Fackel kümmern, das war auch wichtig, denn so ein plötzliches Fackellicht hätte einen schlafenden Troll schon aufschrecken können, doch das war ja nicht der Fall, seine Fackel ließ er erst mal dort, wo sie auch jetzt stand, nämlich an einem unerreichbaren Platz für den Troll. Jetzt kam es nur auf das richtige Fingerspitzengefühl an, wenn er sich nicht ganz so blöd anstellte, dann müsste er es doch eigentlich schaffen können.

Er hangelte sich langsam von der Mauer runter und landete dann lautlos auf einem staubigen Boden, erinnerte etwas an Erde aber das war in einem Berg nicht gerade unüblich. Auf leisen Sohlen ging es dann weiter Richtung Troll, doch schon nach wenigen Metern machte es knack. Er war zwar in keine Falle getreten, doch lagen hier noch mehr Knochen und Gerippe als überall sonst rum, irgendwie hatte das ganze etwas von einem Friedhof, ein Friedhof voller Knochen, nur fehlten die passenden Gräber für das alles, irgendwie war es auch beängstigend, wenn man sah was hier so alles herumlag, doch dafür hatte er gar keine Zeit, denn nun wurde es noch schwieriger, er durfte ja den Troll nicht wecken und dazu trugen solche lauten Knackgeräusche sicher nicht bei, also bemühte er sich jetzt dringendst noch leiser zu sein und vor allem auf Knochen und andere störenden Dinge aufzupassen.
Er schaffte es soweit, dass nichts mehr knackte, doch viel viel wichtiger war die Tatsache, dass er den Stein fand, er befand sich genau im Rücken des Trolls, so dass er ihn nicht sehen konnte und war auf einem großen Sockel angebracht.
Wenn sich der Troll jetzt drehen würde, würde er ihn zerquetschen, doch er hoffte, dass das nicht der Fall sein würde und schlich sich fast griffbereit in den Rücken des riesigen Wesens. Einen Kampf hätte er sicher nicht gewollt, alleine die Masse war nicht zu schaffen, ausbluten lassen würde da nicht funktionieren, er hätte ihn schon direkt an der Kehle treffen müssen, aber da kam er alleine von der Höhe einfach nicht ran. Er war zwar kein guter Dieb, aber hier musste er einfach mal etwas stehlen, wahrscheinlich würde der Troll es auch gar nicht bemerken, dass ihm dieser kleine, unbedeutende Stein fehlte, solange er was zu essen bekam war dieses Wesen sicherlich glücklich, obwohl er sich schon fragte, ob so ein Troll Gefühle hatte, denn dann hätte er wohl kaum hier alleine rumgehockt, was machte er eigentlich den ganzen Tag? Entweder schlafen oder wachen und drauf hoffen, dass er mal was fangen konnte, die Anzahl der Knochen symbolisierten ja geradezu, dass er ein starker Esser sein musste, andererseits konnte er auch schon seit Jahren hier sein und dann wäre das doch eher eine Diät. Mit diesen Überlegungen ging er auf den Sockel zu, besser gesagt er schlich auf den Sockel zu, verursachte dabei so wenig Geräusche wie möglich, um den schlafenden Riesen ja nicht zu wecken.
Als er dann endlich vor dem Sockel stand, nahm er sich den Stein und wartete. Nichts passierte, eigentlich rechnete er mit irgendeiner Reaktion, weil er diese Sockel nicht gewohnt war, doch wahrscheinlich sollte dieser einfach nur dazu dienen, dass der Stein nicht irgendwo zwischen den Knochen landete. Nach eben diesem anfänglichen Zögern machte er dann, dass er wegkam, er hatte die letzte Mahlzeit des Trolls gesehen, da es das einzige war, was irgendwie noch nicht in die Einzelteile zerlegt war, es war eine riesige Schlange, so ähnlich wie die, die er schon mal gesehen hatte, das Ding war aber doppelt so groß und doppelt so breit, außerdem war dies ein ziemlich eindeutiges Zeichen, dass er sich hier nicht länger aufhalten sollte als nötig, doch dass er an dem Troll vorbei musste, dass war klar.
Er überlegte, ob er noch bis morgen warten sollte, oder die Flucht sofort durchführen sollte und schlich dann zurück zu den Sachen. Er verstaute den Stein bei den anderen acht und war sich nun bewusst, dass nur noch ein einziger Stein fehlte, nur noch ein Stein und einen Weg hier vorbei.
Er entschied sich kurzerhand dafür, sofort den Weg zu gehen und hatte auch schon einen Plan, er machte sich abmarschfertig und suchte sich dann ein paar Steinchen, ungefähr faustgroß zusammen, sein Plan war genial, nur brauchte er dafür die Dunkelheit. Er ging zu der Stelle, wo er hinwollte und löschte die zwei Fackeln, die dieser am nahesten waren, so dass er in absoluter Dunkelheit stand. Nun nahm er ein paar Steine und schmiss sie auf den Troll, der im Licht der Fackeln bei ihm gut erkennbar war. Der Troll bemerkte erst gar nichts, aber als ihn dann ein Stein auf den Kopf donnerte, da schoss er wie von einer Wespe gestochen hoch und brüllte so laut, dass sein Ohr für ein paar Minuten taub bleiben sollte, fast dachte er, ging eine Schallwelle über den Boden, dieser Brocken und kämpfen, nein danke, aber dazu war ja der Plan da. Nun warf er noch die restlichen Steine und der Troll ließ sich anlocken und stiefelte geradewegs auf ihn zu, er hatte sich jedoch schon nach dem letzten Stein aus dem Staub gemacht und schlich sich nun das Rondell entlang, als er weit genug weg war, sprang er hinunter und rannte, der Troll bemerkte erst gar nichts und als er ungefähr bei der Hälfte des Weges angekommen war, da stürmte er dann auf den Schatten zu, doch dieser hatte durch den erleichterten Rucksack und einer guten Kondition die Oberhand und huschte in den bewachten Höhleneingang. Sekunden später kam auch der Troll an, der es mit wuchtigen Schritten versucht hatte, doch er konnte nur feststellen, dass es zu spät war. Er hatte es geschafft und daran konnte auch das erneute Brüllen des Trolls nichts dran ändern, nun ging es weiter, die Suche konnte wieder bei Null beginnen, doch noch ein einziges Mal, dann würde er endlich alle Steine haben, die Steine, die so wertlos aussahen und die er fast gar nicht beachtet hatte, doch die so wertvoll werden sollten, so wertvoll wie Schlüssel….
27.09.2003, 08:44 #27
Heimdallr
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Der Gang war mal wieder, was für eine Überraschung, dunkel wie die Nacht, also musste er erst mal wieder seine Fackel finden und sie entzünden, er verspürte die dringende Frage, dass er zu gern wissen wollte, wie dieser Stein genau funktionierte und woher er kam, ob er wirklich ewig brannte und ob er magisch wäre, eigentlich wollte er alles darüber wissen, als der Priester ihm den Stein gab, hielt er ihn für ein kleines Spielzeug und nun war es der mit Abstand wichtigste Gegenstand, der auch am häufigsten benutzt wurde, wahrscheinlich hatte er ihm schon ab und zu das Leben hier unten gerettet, oder zumindest erheblich erleichtert und war vielleicht sogar wichtiger als sein Proviant, doch das waren alles Dinge, die er nur feststellen konnte, wenn er hier raus kommen sollte und das war noch längst nicht sicher, denn er hatte zwar nur noch eine Herausforderung vor sich, doch wer weiß, wie diese schon aussehen sollte, außerdem könnte nach dem Tor, oder was auch immer ihn hindern sollte, wenn er die neun Steine nicht hatte, immer noch ein riesiger Weg sein, er traute diesem Berg alles zu, zu viel war hier schon passiert, alleine die Ausmaße, die manche Höhlen und Hallen hatten, konnten gar nicht mehr der Berg selber sein, denn dafür war er viel zu klein, er musste schon mehrere Meter unter der Erde sein, fast könnte man Angst bekommen, wenn man wusste, dass mehrere hundert Tonnen Stein, Sand, Erde und andere Gesteinsschichten über einem lagen und man sich voll und ganz auf diese Gänge verlassen musste.
Er ließ die Fackel nun zu einer normalen Fackel werden und dämpfte den Schein etwas mit dem Tuch, dann ging es weiter.
Je weiter er sich von dem Troll entfernte, desto ruhiger wurde es, diese Stille kannte er doch irgendwoher. Doch als der Gang dann enden sollte, sah er wortwörtlich das Licht am Ende des Tunnels, schon wieder Licht? Fragte er sich. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt, denn dieses Licht war kein normales Licht, es war absolut unmöglich, doch schien wirklich die Sonne, als er das Tunelende verließ, eine Sonne stand am Horizont und doch war es eine große Höhle, er dachte im ersten Moment, er hätte den ersehnten Ausgang gefunden, doch sofort wurde ihm klar, dass es sich um eine Illusion handeln musste, denn erstens hatte er noch nicht alle Schlüssel und zweitens war er immer noch unter Tage und da gab es keine Sonne. Dies bestätigte auch das Gefühl auf der Haut, da knisterte nichts und da entstand keine Wärme, sondern nur das Licht war es, dass dieses Täuschung mit der Sonne gleich hatte, obwohl er diese Täuschung als angenehm empfand, allerdings auch zur Vorsicht gerufen wurde.
Am Eingang stand eine Tafel, sie war wieder mit diesen alten Symbolen bemalt und er konnte nichts draus erkennen, hätte er gewusst, dass auf der Tafel: Halle der Illusionen stand, hätte er sich sicher sicherer gefühlt, doch auch so behielt er dieses natürliche Misstrauen, denn nicht nur die Sonne war es, die ihn stutzen ließ, es war noch viel mehr, es gab hier saftige grüne Wiesen, überall waren kleine Blumen und Beeren darin verfangen und man wollte sich am liebsten hinein legen, dann gab es noch ein kleines, fließendes Bächen und alles wurde von einem harmonischen Gang aus weißen, fast identischen Kieselsteinen begleitet, am Weg waren Fackeln angebracht, die aber nicht brannten und es standen kleine Statuen am Wegesrand um die Stimmung zu verbessern.
Doch alles wirkte so steril auf ihn, irgendwie sollte hier wohl eine heile, friedliche Welt vorgespielt werden, doch das alles funktionierte nicht, obwohl es schön und ohne Fehler erschaffen wurde, der Fehler lag einfach darin, dass das Leben fehlte.
Die Sonne strahlte keine Wärme aus und wirkte auch sonst recht leblos, die Wiesen bewegten sich nicht, da hier kein Wind herrschte aber es gab auch keine Bewohner wie Grillen oder Schmetterlinge, der Bach floss zwar langsam, aber auch hier war nichts, kein Fisch der dadurch schwamm und auch kein Stein behinderte das Rinnsaal. So schön es auch sein sollte oder so schön es gedacht war, irgendetwas stimmte nicht, die ambiance war hier ganz tief im Keller und alles hatte einen dunklen Schatten auf der Oberfläche liegen.

Das er damit Recht behalten sollte, stellte er bald fest, denn als er sich mit dem Wasser waschen wollte und dabei auch gleich seinen Wasservorrat auffüllen, da bemerkte er, dass es gar kein Wasser war, was er da anfasste, es war eine seltsame Materie, die sofort in sich zerging, als man sie berührte, dass er so was trinken wollte glaubte er nicht.
Auf einmal, er war noch unbewusst am Wasser und schaute hinein, da er es schon nicht trinken konnte, wollte er es wenigstens als Spiegel benutzt, wenigstens das klappte auch auf diesem seltsamen Wasser. Gerade wollte er seinen Kopf drehen, um mögliche Verletzungen oder blaue Flecke zu erkennen, da bemerkte er etwas ungeheuerliches, hinter ihm stand ein Skelett und das schlimmste, es hatte sein Schwert gerichtet und wollte…
Dem zuschlagen konnte er nur in allerletzter Sekunde entgehen, er sprang wie noch nie zuvor zur Seite und das alte, rostige Schwert sauste ins Nichts, doch nun hatte auch das Skelett bemerkt, dass er etwas bemerkt hatte, doch das war noch nicht alles, denn nun sollte der Kampf ja erst beginnen, gegen ein Skelett…..

Bei Innos, das war also eines dieser Wesen, die untot auf der Welt wandelten, mache ich also endlich Bekanntschaft mit so etwas. Endlich, das erste Wesen, dass von Beliars dunkler Armee abstammen muss, denn untote Wesen sind keine Tiere, sie können nur von Beliar stammen und es wird mir eine Freude sein, in deinem Namen dieses etwas zu vernichten

Er zog rasch sein Schwert und einen kurzen Moment streiften sich die Blicke, er sah in die leeren Augenhöhlen, die nur ein schwarz preisgaben, dann aber doch rot aufleuchteten, auch wenn es nur sehr schwach und nicht gut erkennbar war, das Skelett indes blickte in die lebenden Augen und musste selbst erkennen, dass das Feuer darin brannte, ein Feuer das nur darauf ausgelegt war, das was da vor ihm stand zu töten und dabei hatte er längst den Weg eines heiligen Kampfes verlassen, sondern begab sich auf einen Weg, der nicht mehr er selbst war, doch dieser Weg war nun mal vorbestimmt und so sollte der Kampf beginnen.
Er machte den ersten Schritt, ließ das Skelett aber in eine Falle laufen und zog zurück, man konnte deutlich erkennen, dass es sich um menschliche Züge handelte, dass sein Gegner an den Tag oder besser, an die Oberfläche legte, denn er war bereit den Schlag zu blocken und bekam nur einen Fintenangriff, anscheinend schien es sich sicher genug und griff nun selber an.
Gespannt auf den Angriff und auch auf die Kräfte dieses Wesens verharrte er ehrfürchtig in seiner Position, das wichtigste, was er in seiner Ausbildung gelernt hatte war die Tatsache, dass er einen unbekannten Gegner nie unterschätzen sollte, auch Molerats und Scavenger konnten töten, nur dass man gegen die eben besser zurecht kam, als gegen ein Skelett, alleine die Tatsache, dass man da gegen eine Art Mensch kämpfte, der von Beliar besessen war, war schon beängstigend. Wahrscheinlich hatte das Wesen keine Seele mehr, aber wenn doch? Es war ein ernst zunehmendes Duell, doch im Gegensatz zu echten Menschen bestand hier keine Chance auf Gnade, der Verlierer stirbt, so besagten es die Regeln und so sollte es auch sein.
Die Klinge des Skelettes kam erst ganz langsam und schwach, doch auf einmal drehte sich das Blatt und sie wirbelte zur Seite, direkt auf den Oberam zu, doch wenige Zentimeter vor einer schmerzhaften Wunde, konnte er doch noch seinen Todesodem zwischen dem Arm und der Klinge seines Gegner bringen, nun war Schluss mit lustig, wieder einmal packte seine zweite Hand, die bis dato die Fackel hielt und nun zu Boden fallen ließ, den Schwertgriff und beide zusammen wirkend waren so stark, dass das Skelett wie jeder Gegner davor zurückgeschleudert wurde und dann taumelnd nach hinten fiel. Doch das schien dem nichts aus zu machen, mit einem Satz war es wieder oben und griff sofort wieder an, es schien so, als ob er sich auf einen langen Kampf einstellen musste.
Immer und immer wieder wurden Schläge geblockt, das Skelett schien wie in Rage anzugreifen, immer wieder drängte es den Schatten zurück, Stahl auf Stahl, immer wieder dieses Klingen, doch ein Moment der Unaufmerksamkeit genügte schon und er war durch. Das Skelett nutzte eine kurze Schwäche und sein Schwert kam durch die Deckung, es schlug in Brustnähe auf, etwas unterhalb der Kehle, doch es drang nicht durch, es beendete nicht sein Leben, wie es normalerweise sein musste, sondern traf auf den Schädel, den untoten toten Schädel aus den Hallen der Bibliothek.
Für einen Moment herrschte bei beiden Kontrahenten Ratlosigkeit, er selber war in einer Art Schockzustand, er glaubte nicht immer noch am Leben zu sein, doch dem war so, nicht mal ein Kratzer konnte der Angriff verursachen doch bei der Angriffsstärke hätte er doch tot sein
müssen? Er verstand das alles nicht, doch auch das Skelett schien zu grübeln, was da durch den Kopf ging konnte und wollte er nicht wissen, nur war es sicher ähnlich dem seinen.
Es ging nur darum, wer zuerst aus seinem Zustand herauskam und das war der Schatten. Er schüttelte den Kopf, rieb sich die Augen, als ob das alles nur ein böser Traum gewesen wäre und sah dann immer noch das Skelett vor sich, er schaute wie paralysiert auf seien Hand und sah dort ein Schwert, sein Schwert. Er nahm es wirbelte um den Kopf und schlug dann mit voller Wucht gegen den Torso des Gegenübers, dieser taumelte, erwachte nun aber auch und das schlimmste er war nicht tot, doch das war jetzt an der Zeit, endlich wieder zu sterben, er holte nochmals aus und schlug dem menschenartigen Wesen den Kopf ab, es knackte und dann kullerte das Ding in den scheinartigen Bach, doch was danach passierte, das schlug alles aus, denn als der Kopf im Bach verschwunden war, bebte es und der Bach und all seine Abzweigungen färbten sich rot, es war reines Blut und ihm fiel sofort ein Satz dazu ein.

Und die Flüsse färbten sich rot.

Eigentlich konnte man das nicht mehr toppen, es war schon so unglaublich viel passiert, dass er immer noch gebannt war, doch es war noch längst nicht vorbei, hier, vor seiner letzten Prüfung, hier sollte sich noch einmal alles ändern, alles was er bisher erlebt hatte, war gegen das, was noch vor ihm stand, ein Kinderspiel, das, war das blanke Grauen und es kam noch schlimmer…..
27.09.2003, 08:47 #28
Heimdallr
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Während er noch wie gebannt auf die Umgebung schaute und sich noch immer nicht so ganz im Klaren war, was eigentlich geschehen war, da musste er noch eine Aufgabe bewältigen, er konnte diesen Sieg, gegen die erste Kreatur Beliars gar nicht richtig genießen, denn nicht nur, dass sich die Landschaft schlagartig änderte, sondern das auch sofort viel zu viel passierte, um alles ordentlich zu verstehen. Als hätte das alles nicht genügt, fing nun auch noch dieser Schädel an zu sprechen, unglaublich aber wahr, eigentlich hätte dieser verrückte Traum schon längst enden müssen, doch war es kein Traum, das leider wollte er sich noch aufheben, aber dass dieser Schädel zu ihm sprach, das verstand er nicht, doch würde es sich alles erklären.

Jetzt reichts mir aber, die ganze Zeit schon muss ich einem Vieh nach dem anderen in die Augen blicken, aber das mich jetzt schon Skelette schlagen ist ja wohl die Höhe, kannst du nicht besser aufpassen?

Zuerst dachte er, die Stimme käme von dem toten Skelett, doch als er dann diesen Gedanken hatte, dass vielleicht der Schädel….er schaute zu seiner Brust, wo er immer noch war und immer noch redete. Am Rande eines Zusammenbruchs oder eines Ohnmachtsanfalls, musste er sich erst mal setzen und das tat er auch, ihm war schwindlig und total verwirrt. Doch der Schädel sprach, der untote sprach zu ihm, doch er musste doch längst tot sein. Wie war das möglich?

Hallo, zur Salzsäure erstarrt oder was, ich will mal ne Rechtfertigung hören, schließlich bin ich nicht mitgekommen, um mich hier zerschlagen zu lassen!
-Ähm, Hrres, Ähm, ja also…..was soll das hier, ich dachte du bist der Schädel eines toten Untoten, du kannst doch gar nicht mehr leben, geschweige denn sprechen. Was geht hier vor?
-Hehehe, ich war an diese Halle gefesselt, mein Körper wurde von meinem Schädel getrennt, ich weiß nicht, aber irgendwie habe ich das überlebt, konnte mich aber Jahrhunderte lang nur mit den Bakterien unterhalten, als du dann kamst, habe ich etwas meine Fähigkeiten spielen lassen und es hat ausgezeichnet geklappt, nun bin ich endlich wieder frei, frei, freeiii.
-Moment Mal, ganz ruhig mein Freund, du sagst du hast mich beeinflusst, wie hast du das gemacht und vergiss nicht, du bist an meine Rüstung gefesselt, wenn ich sterbe, verrottest du hier, also sag schon.
-Hehehe, ein bisschen Telepathie, keine große Sache für einen wie mich.
-Wie ist dein Name?
-Hehehe, ich habe viele Namen, aber ich denke der für euch Menschen bin ich Rexx. Und selbst?
-Mein Name ist Fürst…..was geht dich das eigentlich an Schädel?
-Nun gut, dann werde ich euch ab jetzt, lasst mich mal überlegen, ja, ja das ist gut, ich werde euch ab jetzt Todesfürst nennen. Ihr habt einen ganz guten Schnitt, hahaha.
-Wenn ihr meint Rexx, tut was ihr nicht lassen könnt, aber ich glaube kaum, dass ein Diener Beliars meine Tötungsabsichten kennt. Und jetzt mal zu was wichtigerem, wie konnte ich den Schlag von vorhin überleben?
-Durch mich, ich habe den Schaden genommen, aber das mir das ja nicht zu oft passiert.
-Verstehe, das ist ja höchst interessant. Und was hast du jetzt vor, Rexx?
-Keine Ahnung, was soll ich schon vorhaben ohne Beine, ohne Arme, ohne nichts.
-Gut, ich mache euch ein Angebot, ihr bleibt bei mir und ich werde eure Arme und eure Beine sein, allerdings nur unter ein paar Bedingungen. Erstens, ich töte keine Menschen nur mal so, zweitens, ich töte gar nichts nur mal so, drittens, ich gehe nicht eben mal irgendwo hin, viertens, im Dasein von Menschen haltet ihr die Klappe und fünftens, du lehrst mich ein paar Dinge über Beliar und seine Schattenseiten und Dienerkreaturen. Haben wir eine Abmachung?
-Habe ich eine Wahl?
-Nein!
-Gut, machen wir’s so, mein Ziel war es nur aus dieser verdammten Höhle rauszukommen, ich will wieder Blut und Tod sehen, ich will wieder die Welt sehen, ich will wieder Sterne und den Mond sehen und ich will wieder die dunkle Nacht spüren. Wer stirbt ist mir mittlerweile egal.


Er nickte und schüttelte noch immer den Kopf, Wahnsinn was da geschehen war, ein sprechender Schädel, der auf seiner Rüstung genäht war, wenn er das jemanden erzählen würde, hielten sie ihn entweder für einen Aufschneider, einen Verrückten, oder aber für einen Diener Beliars, keiner wollte er sein, nur wusste er, dass es zahlreiche Gefahren gab, die er zu bedenken hatte, dennoch, es war immer noch ein Traum, ein Traum für ihn. Doch dieser Traum wurde schlagartig beendet, sein Blick ging zu den fließenden Blutbächchen und zu dem toten, aber das war noch nicht alles….

Etwas anderes lenkte seine Aufmerksamkeit auf sich, ein lautes Krachen war zuhören und dann folgte lautes Getrampel, überall bebte die Erde wie bei einem Beben und es wurde lauter und lauter, erst dachte er, die Decke stürzt ein, oder diese Illusion bricht zusammen, weil er das Wasser berührt hatte, doch dem war nicht so, denn von einem weit entfernten Teil der Höhle kamen auf einmal duzende Kreaturen heraus, zuerst konnte er nichts erkennen, da sie noch zu weit entfernt waren, doch als er dann näher hinschaute, erkannte er menschenartige Wesen, die aber niemals Menschen waren, ein großer, schwer gepanzerter Anführer, der dem eines echten Menschen schon sehr ähnlich sah, schien die Kommandos zu geben und er ließ seine Kreaturen geradewegs auf ihn zu rollen, wahrscheinlich um ihn zu töten und dann erkannte er auch, was das war, es waren wieder Skelette, doch sie waren größer und schneller als der Vorgänger eben, dahinter waren nochmals Kreaturen, die aber sehr langsam vor ran kamen, er fragte sich, was das war, doch egal was, jetzt waren die Skelette wichtig, er zählte mindestens zehn, vielleicht auch zwölf, doch dann begriff er, er brauchte das Weihwasser und während er noch sprach, fragte er Rexx deswegen….

Verdammt, was ist das?
-Das sind Skelette.
-Seht witzig, woher kommen die auf einmal?
-Ich schätze mal, jemand hat sie geschickt, ich spüre eine große, beherrschende Kraft. Sei vorsichtig, die Skelette sind ein harter Brocken, aber die Zombies dahinter sind auch nicht ohne.
-Zombies, was soll das sein?
-Ach so was kennst du noch nicht? Naja, wirste schon sehen. Vor dem Anführer der untoten würde ich mich besonders in Acht nehmen, der scheint nicht beschworen worden, scheint ein Mensch zu sein, so wie ich es einst war…
-Wir haben jetzt keine Zeit für Nostalgie, wenn du tatsächlich noch mal was sehen willst, dann sag mir gefälligst, was ich gegen eine so große Armee tun kann, du bist schließlich auch einer von denen, zumindest indirekt.
-In Ordnung, also, du hast ja da dieses Weihwasser, eine starke Waffe, ich könnte ja meine Fähigkeiten als Flammenspucker beweisen, aber ich weiß nicht, wie dieses Wasser auf mich wirkt, von daher. Es gibt aber noch was anderes, übergieße dein Schwert mit dem Wasser, das müsste den Skeletten großen Schaden zufügen. Außerdem werde ich dir etwas helfen.
-Dann los, da kommen nämlich die ersten schon…


Tatsächlich waren die ersten schon fast in Schlagweite, er nahm schnell die Ampullen mit dem Wasser und band sie an den Gürtel, eine wurde geöffnet, die Klinge hielt er immer noch in der Hand und immer noch was sie voller Blut, so was verdammtes, hoffentlich wirkte das Wasser auch auf einer blutigen Klinge, denn putzen konnte er verständlicherweise nicht mehr. Das Wasser floss über den kalten Stahl und ein paar silbrige Sterne bildeten sich an allen Stellen, wo das Wasser landete, doch für Bewunderung hatte er leider keine Zeit, denn nun war es so weit, das erste Skelett kam an und im Gegensatz zu dem anderen war dieses mit einem gewaltigen Zweihänder bewaffnet, doch er kam dem Angreifer zuvor, erst stand er wie paralysiert da, doch dann kam er aus seiner Deckung und ließ die Klinge „zustechen“, wie ein Stachel einer Blutfliege.
Die Klinge glitt durch den offenen Oberkörper und ließ das Skelett zerfallen, eine einfache Sache, doch so einfach sollte er es nicht mehr haben. Die nächsten zwei waren auch schon da und kamen nun zusammen auf ihn zu, er rechnete mit einem Frontalangriff, doch einen Meter davor trennten sie sich, liefen nach links und rechts und kamen dann von der Seite, diese Skelette waren wieselflink, genau wie ein richtiger Mensch, nur aufgrund des fehlenden Gewichts noch schneller. Er schaute nervös von einer Seite zur nächsten, wo sollte er angreifen und sollte er überhaupt angreifen. Sie kamen immer näher und dann schwangen sie die Schwerter um ihn seitlich zu durchbohren, auf einmal kam ein Schrei: runter!!!
Er wusste, der Schrei kam von Rexx und er tat wie ihm geheißen und ging auf die Knie, über ihn klirrten zwei Schwerter gegeneinander und er hatte verstanden, mit der Schwerthand wirbelte er über die Beine des linken Skelettes und das rechte kickte er weg, danach sprang er wieder hoch und wich etwas zurück.
Leider genau in die falsche Seite, denn hinter ihm stand schon ein drittes Skelett, das nun ein Grinsen aufsetzte und leise das Schwert hob. Er selber merkte erst nichts, doch als das verbliebende Skelett nicht mehr angriff, sondern nur regungslos da stand und auf ihn schaute, wurde ihm einiges klar, ein Schatten durchstreifte die Wiese vor ihm und er erkannte noch das Schwert, sofort war ihm bewusst was geschah, sein Schwert noch immer in der Hand, er musste in einer Zehntelsekunde handeln….das Schwert, er wagte den gefährlichen Schlag, Zentimeter an der Rüstung vorbei, traf es auf Knochen, ein Klappern ertönte, ein Blick zurück und ein Fleck mit Gebeinen und Gerippen fand sich vor seinen Augen.
Die Augen des eben noch gefesselten Gegners leuchteten hell auf, eine schwarze Pupille aus Hass und abgrundtiefer Bosheit wurde da geweckt und die nächsten standen schon auf einem nahegelegenen Hügel. Wann sollte das vorbei sein, wann war dieser Spuk hier endlich vorbei? Das Skelett kam, diesmal ohne Rückendeckung, das Schwert des Heiligen traf auf das Schwert des Unheiligen, beide Paraden, immer wieder ein Klirren, dem Schwert schien das Wasser nichts auszumachen, anscheinend nur den Körpern. Er musste sich was einfallen lassen, wenn es erst mal drei waren hatte er keine Chance mehr. Sein Schwert, immer wieder geblockt, andersrum ebenfalls, scheinbar hatte er hier einen würdigen Gegner, doch zählte er mit Genuss, die Diener Beliars ab. Er hatte keine Zeit mehr, er wich zurück, er musste jetzt etwas riskieren. Als er drei Schritte zwischen sich und dem Gegner hatte, wirbelte er nach vorne, doch rechnete das Skelett mit einem Angriff und keiner Parade, wieder zog es das Schwert hoch, doch er wich aus und rannte los, dann verstand der einst menschliche Gegner und wollte wieder zum Fallschlag ausholen, doch da war es zu spät, er sprang nach vorne, und krachend schlug die geweihte Spitze in den Brustkorb, die alte Waffe wich aus den Händen und er hatte einen Gegner weniger. Doch noch war nicht Schluss, wieder kam einer angestürmt, er wollte gerade wieder aufstehen, da wurde er festgehalten, seine beiden Füße waren von zwei knochigen Händen umklammert, er sah sich um und bemerkte den Untoten, dem er die Beine abgeschlagen hatte, der schien noch zu leben.
Das Skelett kam immer näher und er bekam die Hände nicht ab, zu allem Übel hatte er auch sein Schwert bei dem Sturz verloren und es lag nun wenige Zentimeter von seiner Handreichweite, er musste unbedingt etwas tun, denn sonst würde das ganz schneller enden, als ihm lieb war.
Verzweifelt kämpfte er gegen die knochigen Stahlhände an, es war so, als ob man ihn in Ketten gelegt hatte. Das noch lebende und sehr frisch wirkende Skelett mit den Beinen und vor allem mit dem Schwert kam näher und näher, dann war es so nah, dass es ihn ohne Mühe pfählen konnte. Noch im Lauf holte es aus, dann wieder dieser ominöse Rexx, kurz vorm Ende: Rechts, nach rechts . Scheinbar lag dem auch was am Leben und er tat wie ihm geheißen,…..langsam schien sich dieser Rexx auszuzahlen, denn die Drehung war genau richtig, das Skelett schlug dem anderen den Kopf ab, aber ihn erwischte er nicht.
Augenblicklich nach dem abschlagen verloren auch die Arme ihre Kraft, er zischte wie ein geölter Blitz heraus aus der Umklammerung und hechtete zu seinem Schwert, er nahm es geschwind auf und hielt es dem Widersacher entgegen, das war diesem Untoten sicherlich egal, doch damit machte er auch schon den ersten Fehler, denn nun stürmte er stürmisch und ungehalten auf ihn zu, dieses Skelett war wirklich dumm…..ein leichter Ausfallschritt seines Körper genügte und es rannte genau in die Klinge, die zu einem verlängerten Arm wurde, damit war Nummer fünf auch weg.
Doch der Rest ließ sich nicht lange bitten, das war nur die Vorgarde oder wie man auch immer diese Dinger nennen wollte, er hatte eigentlich genug, total geschafft, mit den Nerven am Ende und auch mit hunderten von Fragen übermannt, da kamen schon die nächsten. Er schaute auf den Hügel, erwartete den folgenden Angriff, doch sie blieben da oben stehen, schienen irgendetwas herauszuholen, dann erst merkte er, dass dies keine Kämpfer mit Schwert waren, sondern Bogenschützen, wie die pfeifenden Todessänger aus der Bibliothek von Gorthar waren auch sie hier. Nur trennten diese beiden Parteien Welten voneinander, doch um über dieses Thema zu diskutieren, hatte er keine Zeit, denn die ersten Pfeile schlugen neben ihm ein, er bemerkte, wie sie sich in Säure auflösten, sobald sie auf dem Boden auftrafen und er wollte nicht wissen, wie es ihm ergehen würde, wenn er so einen Pfeil abbekommen sollte.
Suchend nach einer Deckung, hechtete er mehrere Meter bis zu einer kleinen Wand, sie war gerade mal einen Meter hoch, doch er kauerte sich hinter sie, nicht aus Angst oder Furcht, nein, er brauchte einen Plan, wie er gegen diese Monster aus der Ferne ankam, jedenfalls schied die Möglichkeit mit dem Schwert hinzurennen aus….er brauchte einen Plan….und zwar schnell….
27.09.2003, 08:48 #29
Heimdallr
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Alles war so schwer und doch so leicht, er war ziemlich fertig, einerseits war er ein kühler Stratege und hatte keine Angst vor irgendeinem Gegner, egal welcher Abstammung er war, nur wusste er auch um seine Chancen und diese waren im Moment eher schlecht, er war eingekesselt, hatte keine großen Möglichkeiten, doch er brauchte dennoch einen Plan, vielleicht konnte ihm sein neuer Untoter beraten, so sarkastisch das auch sein mochte, er hatte sich bis jetzt auf ihn verlassen können, also warum nicht.

Und was jetzt, was machen wir gegen deine untoten Freunde da oben?
-Das sind nicht meine Freunde.
-Das spielt jetzt keine Rolle, also?
-Keine Ahnung, woher soll ich das wissen, ich kann ja leider nicht mehr so gut laufen.
-Na wunderbar.


Also musste er mal wieder selber die Lösung finden, er dachte nach, die Schützen warteten nur darauf, dass er da rauskam und er konnte sich auch nicht ewig verstecken, also musste er sich mal entscheiden, wie er nun aus dieser blöden Situation rauskommen wollte, dann bekam er den Feuerstein ins Auge und sofort ratterte es wieder in seinen Gehirnwindungen. Er grübelte etwas und kam dann zu dem Entschluss, dass es seine einzige Möglichkeit sein würde, er musste es riskieren.
Er löschte den Stein wieder mit seinem Tuch und nahm den abgekühlten Stein dann in die Hand, er hatte nur eine Chance, wenn er zu kurz reiben würde, hätte er alles verloren. Er machte das, was er schon so oft getan hatte und warf den Stein dann über die Deckung mit voller Wucht in die Richtung der wartenden Schützen, der Stein landete ein paar Meter vor ihnen und dann lief er auch schon los, sein Schwert immer noch in beiden Händen, die Skelette drehten sich um und schauten zu ihm, waren abschussbereit, doch im selben Moment ging der Stein hoch, die Flammensäule entfaltete ihre Macht und nicht nur das die Skelette geblendet wurden, sie bekamen auch noch einen Schrecken, obwohl er das anzweifelte, auf jeden Fall drehten sie sich zurück zu dem Stein und ließen so von ihm ab, er rannte, als wäre hinter ihm Beliar persönlich, er durfte den Schützen keine allzu weite Entfernung zugestehen, er musst na an sie herankommen. Der Stein lenkte ab, doch hatten die Skelette gute Sinn, desto näher er kam, desto mehr drehten sich um und legten an, wenige Meter vor seinem ersten Ziel kamen die Pfeile, noch waren sie geblendet und zielten weit daneben, doch das sollte sich noch ändern, als er fast auf der Kuppel des Hügels war, zischten die Pfeile nur noch Zentimeter an ihm vorbei.
Doch endlich, er hatte es fast geschafft, kam das erste Skelett in Reichweite, sie standen eigentlich in einer Reihe, das musste er ausnutzen. Die Skelette würden sicher nicht gegenseitig auf sich schießen, also musste er versuchen schnell zu sein. Das Skelett das nun in Reichweite kam, hatte angelegt und war bereit zum schießen, beste Schussposition von oben aus, doch wieder rettete ihn Rexx, mit einem erneutem Runter . Der Pfeil ging knapp über seinem Haar und ihm war so, als ob er die Dunkelheit des Pfeils gespürt hätte, doch das sollte der letzte Pfeil von diesem Gegner sein, denn im Nahkampf hatte er keine Chance, ein leichter Schlag der die Rippen zertrümmerte reichte aus, um diesen Schützen zu vernichten, doch waren es noch vier, doch jetzt musste er schnell handeln, er wartete auf das Umfallen des Skelettes und als dieses Weg war, rannte er sofort durch die Knochen zum zweiten, doch eine Überraschung traf ihn an, der Schütze hatte angelegt und schoss…..

Er wusste nicht mehr, was er getan hatte, er wusste nicht mehr, was danach geschah, die ganze Erinnerung war weg….

Das er seinen Kopf ruckartig zur Seite bewegt hatte und der Pfeil einen Teil seiner Haare mitriss und dann ins leere segelte, dass er danach nicht geschockt war, sondern irgendwie in absoluter Rage, der zweite wurde in die ewige Finsternis geschickt und beim dritten ließ er nicht die geringsten Zweifel, sondern sein Schwert glitt durch den Torso des zweiten und seine Beine schienen zu schweben, mitten in den dritten hinein, dann blieb er stehen, vor ihm standen noch zwei Skelette, sie hatten ihre Bögen weggepackt und ihre rostigen Schwerter gezogen, an dieser Stelle wurde er wieder ausgesetzt, dort setzte seine Erinnerung wieder ein, der Rest war weg, wie in ein großes schwarzes Loch gefallen, keine Erinnerung, als ob dieser Schuss vorbei gelenkt war, ihm war so, dass er ein schmerzendes Gefühl am Hals gehabt hatte, aber das war nicht möglich, er musste wohl irgendwie hingefallen sein und erst jetzt erinnerte er sich wieder an alles, ja so musste es gewesen sein, egal was er musste nun wieder Konzentration walten lassen. Komischerweise war er seltsam aufgebracht, fühlte sich überall kribbelig und zapplig, wie ein aufgedrehter Scavenger, ob das was mit dem Vorfall zu tun hatte? Jedenfalls war er nun schon so weit, dass er mit einem Schädel redete, also konnte er auch mit Skeletten reden, einmal verrückt, immer verrückt.

Also, ihr wollt mich jetzt also alles machen, dann macht mal….
Er griff die Waffe und wirbelte sie herum ein kleiner aber feiner Wirbel entstand so, die Skelette wollten angreifen, doch ihre Klingen wurden durch den wirbelnden Stahl abgehalten, dann stoppte der Kreis und wieder zischte ein Stachel heran, nur nicht der einer Blutfliege, sondern der tödliche Stachel seines Schwertes. Das erste Skelett wurde durchbohrt und flog aber nicht in Fetzen, anscheinend hatte die Wirkung des Weihwasser nachgelassen, aber das machte nichts, denn während er den Schlag des Zweiten blockte, versetzte er dem getroffenen Skelett noch einen Kick mit dem Stiefel, danach dem zweiten, so dass er erst mal Ruhe hatte, wieder zerschnitt er die Luft wie Scheiben und schlug diesmal auf die Beine des Getroffenen, dann bemerkte er das heranstürmende zweite Skelett und holte aus, während er im Rücken den Schlag blockte, holte er dann aus und schlug dem schon sehr lädierten Bogenschützen kurzerhand den Kopf ab, dann ging er in die Hocke und verhinderte so wieder einen Treffer.
Regel eins, als Fernkämpfer geht man nicht in den Nahkampf
Nach dem Satz, der durch ein Keuchen unterbrochen wurde, holte er erneut aus, sein Gegenüber schien durchaus besser kämpfen zu können als der Vorgänger, doch das konnte auch ein Irrtum sein, so genau achtete er auch nicht drauf. Jedenfalls wurde ein Schlag nach dem nächsten geblockt und immer wieder trafen Stahl und Stahl aufeinander, doch er drängte den Gegner zurück nicht andersrum.
Dann entschied er sich für einen seiner extra für solche Situationen angelernten Schläge, der Zweck war klar definiert, er wollte des Gegners Waffe, denn sie lag wacklig in den Händen. Er wirbelte sein Schwert in die Höhe und ließ es über seinem Kopf kreisen, das ging solange, bis sich das Skelett entschloss anzugreifen, dann schnappte die Falle zu, das Schwert wirbelte unaufhaltsam zu Boden, mit beiden Händen gepackt, um die Wucht zu verstärken, das Schwert des Skelettes hatte gar keine Wahl, zwar leistete es noch eine Sekunde Widerstand, doch dann fiel es lautlos auf den grünen Rasen, kleinste Dreckpartikel wirbelten hoch und ein paar Grashalme wurden von der Spitze geschnitten, doch das waren alles Beobachtungen am Rande, denn das Skelett war jetzt hilflos und die Klinge zerfetzte die Beinknochen, so dass das letzte Skelett zu Boden ging.
Regel zwei, man hält sein Schwert immer fest, niemals los lassen, das nennt man dann besiegt.
Er stand auf dem Oberkörper, so gut es eben bei den ganzen Knochen ging und zog eine Ampulle mit Weihwasser aus dem Gürtel, er öffnete den Pfropfen und übergoss die Klinge erneut mit dem Wasser, er würde es brauchen. Das Wasser das übrig blieb und die Klinge herunterlief, nun ja, das landete leider auf dem Untoten…..
Regel drei, niemals feindliche Säuren oder andere Flüssigkeiten auf den empfindlichen Körper kommen lassen
Eigentlich ganz einfach oder?

Erschöpft und sowohl psychisch als auch teilweise physisch angekratzt, fiel er für einen Moment auf die Knie, eine kleine Pause nur, doch diese Pause hatte er nicht, er wusste genau, dass das noch nicht alles war und so musste er weiter kämpfen, er konnte nicht anders, hatte keine andere Wahl als den Kampf. Mühsam richtete er sich auf, dann aber, als er wieder stand, schleppte er sich nur noch den Hügel hinauf und dann sah er sie, dieser große Typ mit der Rüstung gab Befehle und diese komischen Wesen liefen auf ihn zu, anscheinend hatte er sie zurückgehalten, denn ansonsten hätten sie trotz des niedrigen Tempos längst da sein müssen, anscheinend war dieser Kerl ein bisschen zu selbstsicher, aber der war im Moment sein niedrigstes Problem, denn diese komischen Kerle kamen näher und näher. Sie liefen auf zwei Beinen und sahen auch sonst aus wie Menschen, eigentlich waren es Menschen, je näher sie kamen, desto besser erkannte er die Proportionen, scheinbar waren es Menschen, aber irgendetwas stimmte an ihnen nicht, aber noch hatte er ein paar Sekunden, sein Freund könnte ihm da bestimmt helfen, außerdem musste er noch die Überraschung fertig machen….Er ging zu dem brennenden Stein und bereitete wieder alles vor, damit die Fackel wieder eine feste Fackel war, dabei sprach er dann auch mit Rexx.

Rexx, du hast die Typen da vorne gesehen, was ist das und sag jetzt nicht Menschen, dass sehe ich selber.
-Das, das waren Zombies, Untote Wesen wie die Skelette, nur ein wenig…hehehe…..anders.
-Was heißt anders?
-Nun im Gegensatz zu den Skeletten kämpfen sie mit bloßen Händen, allerdings kann eine Berührung tödlich sein, aber auch andere Folgen haben, ich würde aufpassen.
-Hm, sonst noch was?
-Nein, obwohl, doch, sie sind langsam, langsam aber tödlich.
-Gut, die Fackel ist fertig, wollen doch mal sehen was hier tödlicher ist, Innos Feuer und sein Richtschwert, oder diese Zombies, auf jeden Fall sind es Diener Beliars, wie alle hier und deswegen wird es mir eine Freude sein sie zu vernichten oder zu sterben, also los.


Die Fackel war in der Zwischenzeit wieder fest, der Ast und der Feuerstein waren verbunden und zu einer Einheit geworden, wie sein Schwert waren es jetzt zwei verlängerte Arme und das sollten die Zombies zu spüren bekommen.
Dann kamen sie auch, alle zusammen über die Hügelspitze, das war perfekt, dass sie alle so nah zusammen waren, dann konnte der Kampf ja beginnen.
In seinen Feuern brennte das Feuer, doch noch hatte er seine alte Stärke nicht gefunden, es war ein Feuer, dass einem alten Mann ein Lächeln abringen konnte, mehr nicht, dennoch hatte es genug Kraft zu siegen und wie ein Sturm über die Untoten zu fegen, im Angesicht von seinem Auge und der Fackel wurde dieses Feuer eingefangen und gebündelt, es konnte losgehen. Er stürzte sich in die Masse, die ersten zwei „Wachen“ wurden gar nicht erst beachtet, sondern einfach weggefegt, zwei Schrei waren zu hören, es waren erlösende Schrei, er vernahm dies mit gespitzten Ohren, denn dies musste besagen, dass er hier Seelen erlöste, diese Wahrnehmung verhalf ihm dazu, noch mehr an den Kampf zu glauben und stärkte alles noch einmal, die müden Knochen wurden wieder frisch und munter und er selber hatte ein Lächeln auf dem Gesicht, ein sehr täuschendes Lächeln, denn dahinter bildeten sich schon die ersten Züge eines diabolischen Grinsens, das Mimikspiel des Richters. Dann versuchten ihn die Zombies zu umzingeln, doch so leicht ging das auch nicht, gerade als einer nach seiner Waffe greifen wollte, oder wohl eher nach seiner Hand, tauchte er ab zu Boden, die Beine des linken wurden mit dem Schwert zertrümmert, das war jetzt schon das zweite oder dritte Mal, man hörte sogar die Knochen knacken, irgendwie hatten die da unten wohl alle keine Stiefel, der rechte bekam das Feuer zu spüren und durfte sich kurz darauf mit brennenden Füßen auseinandersetzen.
Doch noch waren es zu viele, er wich erst mal zur linken Seite aus, indem er einem dieser Zombies einen Körperstoß versetzte und ihn in die Masse taumeln ließ, dieser wurde dort aber aufgefangen und war sofort wieder da, außerdem hatte er aus Fehlern gelernt, der mit dem gebrochenen Beinen war noch immer hier irgendwo, also musste er Obacht auf seine Füße geben. Aber egal was war, er war wieder raus aus dem Pulk und hatte seine erste Wut freien Lauf gelassen, nun war wieder eiserne Taktik angesagt, er überlegte sich, wie er sie am besten bekommen würde, dafür sprintete er ein paar Meter von der Horde weg, es würde sicher etwas dauern, bis sie bei ihm waren, genug Zeit zum nachdenken.
Ihm fielen da spontan einige Dinge ein, doch die beste Idee hatte Rexx.

Warum nutzt du nicht deine Geschwindigkeit?

Die Idee hatte schon was und war nicht unüberlegt und genau zu dieser Aussage oder zu dieser Idee, hatte er auch schon einen Plan, wie er sie in die Tat umsetzten konnte.
Nun kamen die Zombies auch schon wieder und er lief ihnen wieder entgegen, nur nicht wieder eine Einkesselung ermöglichen, wieder bildeten sich zwei an der Spitze und wieder bekamen sie das geweihte Schwert wieder in die Brust, doch diesmal verschwand er nicht in der Mitte, sondern machte einen Ausfallschritt und schmiss das Schwert sowie die Fackel gleichzeitig in die Höhe, sie wirbelten blindlings durch die Luft und dann fing er das Schwert, sofort ging die Hand nach vorne und traf noch einen Zombie in der Brust, dann fing er die Fackel, sie hatten jetzt die Führungshand getaucht, er wollte die Zombies jetzt nur noch da haben, wo sie richtig waren, wartete etwas, bis sie so standen und dann ging das Fest los, es gab sofort das Hauptmahl: Gebratenes Fleisch mit gebratenem Fleisch, garniert mit gebratenem Fleisch
Die Fackel blieb fest in der Hand und er drehte mehrere Male einen Kreis um die Runde, fast alle wurden in Flammen gesetzt, er liebte diesen Stein, für wahr, mit dieser Flammensäule hatte er wirklich eine mächtige Waffe. Die Zombies, die in Flammen standen, suchten verzweifelt Wasser, aber in dem Bach war nur Blut, Blut, wie das, das er gegeben hatte. Allerdings war der perfekte Plan nicht ganz perfekt, denn drei der Zombies hielten sich in der Mitte und schafften sich jetzt aus dem Inferno heraus, noch war es also nicht vorbei. Noch einmal wechselte er die Führungshand, allerdings etwas unspektakulärer und setzte erneut zum Angriff. Die Zombies schienen ohne Waffen hilflos, doch das waren sie ganz und gar nicht, wenn er sie zu nah ran ließ, wurden sie richtig flink und agil, doch immer wieder war da der Doppelblock aus Fackel und Schwert, eine Festung, die sie nicht knacken konnten, er allerdings, denn nachdem er dem ersten Zombie nach einem Block das Schwert in den Hals steckte, so fest, dass es dort einfach stecken blieb, kämpfte er einfach mit der Fackel weiter, dass war kein Problem und die beiden konnten froh sein, dass er das Schwert noch mal holte und die brennenden Gegner mit einem Nackenschlag erlöste, dann war es endlich vorbei, das dachte er zumindest, doch auch hier lag ein Irrtum vor, der Anführer, den hatte er ganz vergessen, er stand nun auf dem Hügel auf dem er auch schon stand und lachte nur, eines musste man dem Kerl lassen, egal was hinter dieser Rüstung war, er hatte Mut, denn nachdem ihm seine ganze Armee verlassen hatte, war er sehr geschwächt, allerdings war er selber auch nicht mehr der frischeste, er biss zwar auf die Zähne, doch ewige Kraftreserven hatte auch er nicht, eine verzwickte Lage, hoffentlich ging das gut aus und während der Anführer noch lachte war er schon dabei, seine Waffen zu sammeln und zu postieren, ihm fiel auf, dass aus den leeren Augen von Rexx irgendeine Macht ausging, doch schien sie nicht aggressiv zu sein, sondern eher beobachtend, hoffentlich war das nichts schlechtes, er musste immer mit dem Schlimmsten rechnen, vielleicht erhoffte sich Rexx von diesem Kerl da vorne, dass er ihn wieder zusammensetzen konnte, aber das würde er schön zu verhindern wissen…..
27.09.2003, 08:50 #30
Heimdallr
Beiträge: 12.421

Immer noch lachte der Kerl und stand nur da, doch er hatte keine Angst vor diesem Lachen, genau so wenig wie vor dieser großen Erscheinung, das Lachen zeugte ja nur von Überheblichkeit, aber die würde er ihm schon auszutreiben wissen. Langsam ging er auf den Hügel zu, seinen Lederbeutel hatte er mittlerweile abgelegt, so dass er kein zusätzliches Gewicht auf dem Rücken hatte, dann, auf halber Strecke verstummte das Lachen, der Gegner zog sein Schwert, einen großen Zweihänder, ähnlich denen, die die Skelettkrieger trugen, doch noch ein bisschen größer und breiter, dann griff er an, mit einem lauten Knirschen setzte sich der massige Körper des Gegners in Bewegung, die Erde bebte etwas, aber nicht stark genug, um es zu spüren, dann stellte auch er sich bereit, in der einen Hand sein Schwert, dass mittlerweile echt mal wieder geputzt werden müsste und dann in der anderen die Fackel, sein größter Trumpf. Erwartungsvoll wartete er, bis der immer größer werdende Gegner auf ihn zu kam, dann klirrte es durch diese komischen Hallen, als ob es ein riesiges Echo geben würde, wurde jedes Klingen scheinbar doppelt zurückgegeben, denn die Geräusche taten ja schon fast weh, doch wenn’s nur das gewesen wäre, sein Gegner sprühte noch vor Kraft, er spürte das, nicht nur, dass seine Schläge sehr gekonnt aussahen und eine enorme Kraft dahinter steckte, man merkte, dass dieser Gegner Erfahrung im Kampf hatte und deswegen wohl schwer besiegbar sein würde, ein Anführer von Skeletten konnte ja auch nicht schwach sein, doch wäre ihm ein Skelett jetzt lieber gewesen, als der hier.
Immer wieder knallten die Schwerter aufeinander, die Fackel blieb komischerweise wirkungslos, denn immer wieder wenn die Flammensäule auf die Rüstung des Gepanzerten traf, wurde ein großer Feuerschweif darum gebildet, doch das war’s auch schon, die Rüstung, die schon schwarz wie die finsterste Nacht war, blieb so, kein Durchkommen möglich, das hieß, die Fackel war hier wirkungslos, also musste er mit dem Schwert kämpfen, doch das war gar nicht so einfach, der Gegner wich nie zurück, ließ ihm keine Verschnaufpause, er musste immer wieder reagieren, von agieren konnte er nur träumen, verzweifelt versuchte er den Gegner abzulenken, doch das funktionierte alles nicht, als er die ganze Zeit zurückgedrängt wurde, fiel er dann über eine Wurzel, auch das noch, sein Körper ging per Rücken zu Boden und dann lag er da, wieder krachte die gewaltige Waffe herunter, doch sein Schwert konnte er gerade noch hochreißen, dann jedoch versuchte dieser Typ ihn aufzuspießen, da war nichts mehr mit Blocken, er rollte sich hilflos von einem Schwertschlag zum nächsten, wie in einer Falle, dann aber erinnerte er sich an sein Geschwisterpaar, blitzschnell wich er noch einem Schlag aus, diese Schläge verfehlten ihn immer nur um wenige Zentimeter und deswegen ward es jetzt höchste Zeit.
Er griff in die linke Lederscheide am Stiefel und ließ den Dolch gekonnt auf den Gegner, er soll direkt in den Kopf, der durch einen schwarzen Helm abgeschottet war, landen. Das ganze gelang mehr oder weniger gut, das schlechte war, der Dolch landete nicht dort, sondern wurde mit dem Schwert lässig zu Boden gedrängt, doch das gute war, dass er nun wieder aufstehen konnte. Mit einem Satz war er wieder oben und das Schwert wurde sofort in die Richtung des Gegner gehalten, nun war er richtig sauer und das war auch gut so, desto wütender sein Gegner wurde, desto mehr Fehler würde er machen.
Wieder knallten die Klingen aufeinander und wurden kurzzeitig getrennt, doch diesmal ließ er sich nicht zurückdrängen, er hielt dagegen und griff nun mit so mächtigen Schlägen an, dass sein Gegner zum Rückzug aufgefordert wurde. Als sie dann wieder ungefähr da waren, wo sie ursprünglich begannen, ließ sein Gegner von ihm ab, das hieß, sein Schwert blieb leblos da und auch der Gegner selber schien paralysiert, doch er traute dem Frieden nicht, das war bestimmt eine Falle, oder der Typ wollte ihn analysieren und nun auf Fehler von dem Schatten hoffen, oder war er einfach nur kaputt.
Er entschied sich dafür, anzugreifen, es gab keine Gnade für so jemanden und eine Pause könnte er zwar auch gebrauchen, aber nicht, wenn es um Leben und tot ging, sondern nur, wenn es ein ehrliches Duell war, doch das war es nicht.
Mit einem Blitz ähnlichem Angriff zischte Todesodem aus seiner Starre und er hatte Recht gehabt, denn das Skelett wich sofort aus und griff wieder an, alles nur Heuchlerei, aber jetzt war Schluss damit, sie konnten das hier und jetzt beenden, zumindest war das seine Absicht und dafür mobilisierte er noch einmal alles, was er noch hatte, nun machten sich seine Kondition positiv bemerkbar, aber das wenige Essen drückte nun negativ hinzu, doch was wohl den Ausschlag gab war sein eiserner Wille zu überleben und der Glaube an die Richtigkeit dieser Mission, von daher wurden nur die ersten Schläge des Gegners gefährlich, dann nahm er wieder die Überhand, sein Einhänder war fiel schneller und konnte die stärkere und wuchtigere Zweihandklinge des Gegner zur Verteidigung fesseln, er musste sich nur vor diesen schnellen Kombination fürchten, doch die blieben erst mal aus, der Kampf wurde zu einem offenen Schlagabtausch, beide waren ungefähr gleichstark und es gab keinen, der wirklich einen Vorteil hatte, deswegen war es auch so schwer für ihn, eine Schwachstelle des Gegners zu finden, er wusste ehrlich nicht, wie er diesen Kampf überstehen sollte.
Dann, nach einem erneuten Angriff von ihm und einem Block des Gegners, griff dieser wieder schnell an und konterte, doch auch er befand sich schon im Angriff und die Schwerter verkeilten sich, beide Kontrahenten sahen sich ungewollt tief in die Augen und da erkannte er es, das Blitzen unter der geöffneten Visierklappe, dieses Blitzen kannte er doch woher nur? Dann kam es ihm wieder, das hatte auch eins dieser Skelette bei sich, ergo……musste das hier auch ein Skelett sein, natürlich, das wäre auch logisch, denn wer würde schon eine Untote Armee anführen, wenn nicht ein Untoter? Auf einmal machte alles wieder Sinn und noch immer verkeilten sich die Schwerter, wurden verzweifelt von beiden Seiten gedrückt, da jeder in die Richtung des Gegners wollte, doch nach seinem Einfall ward er wieder viel ruhiger, wie in Trance ließ er dann die Fackel fallen, griff in seinen Gürtel und zog dort eine Ampulle mit dem geweihten Wasser, er wirkte so gar nicht anwesend, er wollte eigentlich gar nicht kämpfen und doch tat er es, während sein eines Ich verbissen das Schwert hielt, so wirkte das andere diese Handlung, zumindest wirkte es so auf seinem Geist.
Mit einem dumpfen Knall wurde der Korken entfernt und das Wasser konnte nun entweichen, nach dieser Tat, wurde der zweite Geist wieder zurückgerufen, er war wieder der ernste Krieger, nur hatte er jetzt diese Ampulle in der Hand, seine Zähne bissen aufeinander, sein Körper triefte vor Schweiß von oben bis unten und das lag sicher nicht an der künstlichen Sonne, sondern eher an der Anstrengung, die er schon hinter sich hatte, doch dann sollte alles ganz schnell gehen, er nahm die linke Hand und schmiss die geöffnete Ampulle in den Helm, dieses Mal war keine Reaktion möglich, da das Schwert immer noch gefesselt war, genau wie seins.
Es dauerte nur wenige Sekunden, dann schien alles vorbei, doch es geschah nichts, das Schwert hielt das Skelett noch immer, doch gerade, wo er schon dachte, es hatte nicht funktioniert, gab es einen großen Knall, oder nein, eher ein Zischen, aus der Rüstung drang blaues Licht, vor allem aus dem Helm, aber auch aus ein paar undichten Stellen der Rüstung, ein Schrei war auch hier wieder zu hören, ein erlösender Schrei und der Zweihänder fiel dumpf zu Boden, doch das erstaunlichste war, dass das Skelett ihm die Hand reichte, zumindest ging eine Hand zu ihm.
Er nahm sie und für einen Moment spürte er etwas, dann zerfiel alles, Kochen klapperten, die Rüstung schepperte und dann war es totenstill, nun war wirklich alles tot, der Bach wurde von dem Blut erlöst und es wurde wieder ein schönes, klares Blau vorgetäuscht, doch das war ihm alles so egal, er war so müde und wollte nur noch eines, hundert Jahre schlafen. Er konnte nicht mal mehr die Stiefel oder die Rüstung ausziehen, sein Schwert putzen oder essen, er fiel auf den Rücken, neben ihm duzende leblose Körper und Knochen und dann war er so schnell weg, so schnell war er noch nie eingeschlafen, es waren keine zehn Sekunden….

Doch es war ihm nicht vergönnt zu schlafen, der Schlaf begann am schnellsten und endete am schnellsten, eine Minute nach dem schönen Schlaf, wurde er wieder geweckt, etwas rüttelte an seinem Körper und dann diese nun schon vertraute Stimme.

Hey aufwachen.
-……..
-Hey aufwachen!
-……..
-Aufwachen!!!!!!
-Halt die Klappe Rexx, ich will endlich mal wieder pennen, sonst
-sonst was, schau dir lieber mal an, was hier steht, du wirst es nicht bereuen deine Augen geöffnet zu haben, im Gegenteil, du wirst es mir danken.
-Wenn das ein Scherz sein soll, dann warst du längste Zeit hier…


Er öffnete seine beiden Augen, erst nur eins, doch dann sofort das Zweite, er schreckte hoch, binnen Sekunden war er oben, das Schwert sofort wieder in der Hand, er traute seinen eigenen Augen nicht….
Vor ihm stand er, bzw. ich, oder na ja, sein Spiegelbild eben. Das musste immer noch ein Traum sein, natürlich, er hatte wohl im Traum geträumt, dass er aufwachen würde….aber es war kein Traum, nach einem Zwicken in den Arm merkte er das auch, aber wenn das kein Traum war, dann hatte er jetzt ein Problem.
Noch immer schaute er darauf, es war nicht wirklich sein Spiegelbild, wie ihm erst nach einiger Zeit auffiel, dieser Kerl da vor ihm, er hatte die selbe Größe, die selben Proportionen und auch das identische Gesicht, nur war sein Körper zu einer Hälfte von einem schwarzen Nebel und zu der anderen Hälfte von einem weißen Nebel umhüllt, aber warum das so war, das würde sich sicher schnell klären.

Wer…wer bist du?
Zuerst antwortete ihm eine sehr ruhige Stimme, die er so nicht kannte.
Ich bin du und du bist ich, ein Spiegelbild deiner Seele.
Dann aber schlug der Tonfall um, eine aggressive Stimme ergriff die Oberhand
Nicht schon wieder der Mist, hör zu du Idiot, ich werde dich vernichten und dann gehört deine Seele mir, hahaha.
Dann aber noch im Lachen des einen, kam die ruhige Stimme wieder zurück.
Nein, hör nicht auf ihn, er ist die schlechte Hälfte von dir, du darfst dich nicht reizen lassen, denn wenn du einmal angreifst, muss auch ich dich vernichten, du weißt doch, du hast im Moment nicht die geringste Chance. Aber auch wenn du fit wärst, könntest du deine Seele nicht schlagen, ohne zu sterben.
Als ob er es geahnt hätte, wechselte das Spiel wieder…
Wohahaha, jetzt hör sich einer diesen Mist an, hör zu Schwächling, wenn du den letzten Schlüssel willst, dann komm und hole ihn dir.
Und wieder wurde der Redefluss unterbrochen.
Nein, das wäre dein Untergang, der Schlüssel kann nur mit absoluter Reinheit erworben werden.
Dann meldete er sich zu Wort, er hatte genug davon, er musste in Ruhe nachdenken.
Haltet die Klappe und zwar beide!

Dann herrschte wieder Ruhe, dieses komische Spiegelbild schwieg, doch er war nun vollkommen verwirrt, die Müdigkeit sorgte noch dafür, dass er nicht mehr so gut denken konnte, doch das Adrenalin das seit dem Erscheinen des Wesens ausgestoßen wurde, das reichte um ihn im wachen Zustand zu lassen. Er musste nachdenken, sich nur mal auf dieses Spiel einlassen, um die Aussagen zu trennen, einerseits konnte er annehmen, dass die ruhige Stimme recht hatte, aber was wäre, wenn es wirklich nur eine Illusion war und dann war da noch die Aussage des Spiegels, der sagte, dass er den letzten Schlüssel von seinem eigenen Ich bekommen würde, er hatte lange über dieses Rätsel gegrübelt, aber jetzt wusste er ja, was damit gemeint war, doch wer von beiden hatte Recht? Wenn es wirklich Stücke seiner eigenen Seele waren, dann….dann war er verloren, denn seine Seele war seit jeher rein und edel, doch in letzter Zeit wurde sie zunehmend finster und sogar sein Glauben war erschüttert, von daher konnte auch das Dunkle Recht haben. Aber wenn es denn seine Seele sein sollte, dann hatte die ruhige Stimme schon Recht, er konnte seine Seele nicht besiegen, auch nicht im Kampf mit dem Dunklen.
Sein Kopf drohte zu platzen, doch dann sprang er urplötzlich auf und wusste, was zu tun war, das war eine Prüfung, eine heilige Prüfung seiner Seele, er wollte wissen, ob er schon so zerfallen war, doch diese Prüfung würde er bestehen, er war sich sicher, dass er den richtigen Weg gewählt hatte.

Ich weigere mich gegen euch zu kämpfen, dunkle Stimme, verschwindet dahin, wo ihr hergekommen seid und lasst meinen Geist in Ruhe, ich erbitte den friedlichen Weg, im Namen Innos, zeige mir den Schlüssel oh friedlicher Teil meiner Selbst.
-Nein, nein, arghhhhhhhhhhhhhh


Der Schatten wich, dann zerplatzte er und das Wesen strahlte hell auf, nun war die ruhige Stimme, oder aber der friedliche Teil seiner Seele im ganzen Körper der Seele, zumindest für diesen Moment.

Ich wusste, dass du den richtigen Weg wählen würdest, als Belohnung sollst du nun den letzten der neun Steine erhalten, hier nimm ihn und öffne somit das Tor. Doch bevor du das tust, noch ein paar Kleinigkeiten.
Du solltest wissen, dass es noch mehr Untote hier unten gibt, mächtiger als du dir je vorstellen kannst, gib mir eine deiner Trinkwasserflaschen die noch gefüllt ist.


Vollkommen baff und auch teils geschockt, lauschte er ehrfürchtig seiner Seele, dann gab er ihr ohne zu überlegen eine seiner zwei letzten gefüllten Wasserflaschen, die ihm noch blieben.

Gut, ich werde das Wasser segnen, so dass es zu dem gleichen Wasser wird, dass du schon mal gefunden hattest. Deine einzige Chance ist es, wenn du diese Untoten schnell in Verbindung mit dem Wasser bringst, einen Kampf gegen mehr als einen von innen wirst du nicht überleben können, da sie einfach zu mächtig sind. Mach dir auch keine Sorgen wegen Trinkwasser, du wirst bald an eine Quelle kommen, wo es frisches, ungefährliches Wasser gibt, das wird allerdings die letzte Möglichkeit sein, die Wasservorräte aufzufüllen.
Dann noch was, du musst deinen Glauben wieder so stärken, wie er einst war, dein Schritt zu mir war ein Anfang, aber nur ein kleiner Schritt, das beste wird sein, wenn du ein Gebet sprichst, dann wird sich zeigen, ob du es verdienst. Allerdings solltest du das noch nicht jetzt machen, sondern erst mal über alles in Ruhe nachdenken, hier bist du erst mal sicher, also schlaf jetzt und ruh dich aus, morgen wirst du schon noch genug zu tun bekommen.


Die Erscheinung verschwand wieder und ließ ihn ratlos zurück, aber sie hatte Recht, er würde jetzt erst mal schlafen, sonst würde er nicht mehr lange unter den Lebenden weilen und die Kraft würde er sicher brauchen…. Diesmal dauerte es zwar etwas länger, bis sich der Geist verabschiedete, doch diesmal hatte er auch seine Wolldecken ausgepackt und außerdem wurde er nun nicht mehr gestört, außerdem wachte ja Rexx über ihn, doch das war wieder was anderes….
27.09.2003, 08:54 #31
Heimdallr
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Müde erwachte er nach Stunden in einer Hülle voller Schlaf, er hatte wunderbar geschlafen, diese beiden Wolldecken hielten ihn schön warm und auch wenn es nur eine Illusion war, machte es Freude auf der Wiese zu schlafen, selbst die Sonne war nicht mehr da, sondern der Mond, aber egal was, irgendwann musste er ja auch mal wieder aufstehen, er nahm an, dass es jetzt Nacht war, denn sonst würde ja nicht der Mond am Himmel stehen, doch eigentlich spielte es keine Rolle, seine Kraftreserven hatten sich wieder aufgefüllt und waren bereit zu neuen Taten, sein ganzer Körper fühlte sich nach dieser doch recht langen Ruhepause wieder frisch und stark, bis zur nächsten Erschöpfung, doch egal was es war, es war verdammt gut, mal wieder schlafen zu können und vor allem mit einem ruhigen Gewissen, denn sonst musste er immer hoffen, dass nichts passierte, aber hier fühlte er sich heute sicher.
Noch sehr langsam in den Bewegungen tat er dann auch was, er erhob sich vom liegen in die Sitzhaltung, was schon mal ein erster Schritt zum aufwachen war, heute sollte gut gefrühstückt werden, nicht geknausert, sondern geklotzt werden, er wusste, dass es vielleicht ein Nachteil werden konnte, doch das kümmerte ihn nicht, er brauchte die Kraft, denn was war er schon, wenn er vor Hunger kaum stehen konnte und seine Essenszeiten waren in diesem Berg schon längst nicht mehr die, die sie einst waren, er aß immer nur noch an bestimmten Zeiten, wo er eben mal Hunger verspürte, aber so konnte das nicht mehr lange weitergehen, sein ganzer Körper würde daran zugrunde gehen.
Er hatte nur noch Fisch, nur noch eingelegten Fisch, das Fleisch und das Brot und der Käse, alles weg, nun bestand seine Nahrung nur noch aus Fisch. Nach zwei Fischen war er dann pappsatt, allerdings war es auch nicht gerade die leckerste Nahrung, die man sich vorstellen konnte, das ganze wurde mit dem letzten Wasser, das er noch hatte, heruntergespült und so der Salzgeschmack etwas relativiert.
Danach packte er wie immer seine Sachen zusammen, alles wurde ordnungsgemäß in dem ledernden Beutel verstaut und dann konnte es auch schon weitergehen, er blieb allerdings noch ein bisschen sitzen und dachte mal wieder nach, über all das in diesem Berg hier, er war nun schon so weit gekommen, hatte so vieles gesehen und doch war es so, dass er immer mehr den Tod vor Augen sah, denn dieser Berg schien einfach kein Ende zu nehmen, er konnte immer weiter gehen, doch erreichte er einfach nicht das Ziel, dass er erreichen wollte, immer wieder kam er zu Stätten, die er sich nie hätte träumen lassen, aber dennoch, es brachte ihm nichts, er hatte ein klar definiertes Ziel und dieses ließ sich partout nicht blicken. Immer und immer wieder, weiter und weiter, bis er dann nur noch auf dem Zahnfleisch ging, noch war alles mehr oder weniger in Ordnung, doch sein ganzer Organismus zeigte schon jetzt erste Spuren der Verwüstung, er war hier unten ganz alleine auf sich gestellt, konnte mit niemanden reden, doch diesen Weg hatte er ganz bewusst gewählt, er wollte niemanden dabei haben, das war eine Sache, die er für sich selber klären musste, doch wenn das hier alles umsonst sein sollte, dann musste er es auch teuer bezahlen, denn es gab schon seit Tagen kein Zurück mehr, es zählte nur noch das hier und jetzt, er musste entscheiden, wie er die letzten oder einfach nur die nächsten Tage verbringen wollte, doch die Frage war genau so unnötig, wie das Denken das er hier verschwendete, er würde weitermachen und er würde hier auch nicht sterben, sein Ziel war klar und das würde er auch erreichen, man hatte gesehen, dass er mit einem eisernen Willen alles erreichen konnte, nur müsste er jetzt auch dran bleiben, er durfte nicht nachlassen, das Tempo halten, also musste es weitergehen und zwar jetzt, sofort.

Er packte zusammen, schulterte den Beutel und ging weiter. Die Richtung hatte er auch schon bestimmt, denn es gab nur zweit Wege, der eine war der Rückwärtsgang, da wo er herkam, der zweite führte ihn zu der Stelle, wo auch die Untoten herauskamen und dort kam er jetzt auch an, sein Weg führte noch ein letztes Mal über Wiesen und Stoppelfelder, noch ein letztes Mal genoss er das unwirkliche, unreale Licht der Sonne und starrte in den lebendigen und doch toten Raum, mit gemischten Gefühlen verließ er die Stelle dann, doch es war die einzig richtige Entscheidung, er wollte diesen Berg so schnell wie möglich verlassen und wenn ihm das gelangen sollte, dann war die echte Sonne ein viel größerer Lohn, als alle Räume, die er hier bis jetzt gefunden hatte….
Der Gang, aus dem die Untoten gekommen waren, war eigentlich nur eine dünne Felsspalte, gerade mal so breit, dass zwei dünne Menschen nebeneinander passten, da ging er jetzt durch und bemerkte den feuchten Stein, der hier an beiden Seiten prangerte, hier musste irgendwo eine Wasserquelle sein, aber das hatte er ja auch schon von seiner Seele oder was auch immer das gewesen sein musste, erfahren.



Die Felsspalte war eigentlich gar nicht mal so lang, doch es reichte schon wieder, doch er wurde für die Mühen belohnt, denn er kam in einer kleinen Grotte heraus, wo diese besagte Wasserquelle war, ein kleiner unterirdischer See, der den Berg ausgehöhlt hatte, an der Decke hangen ein paar spitze Steine und am Boden waren auch Stalaktiten zu sehen, so etwas hatte er erst einmal gesehen, solche Höhlen waren extrem selten zu finden, doch hier war so eine, dieser Berg musste ein riesiger Wasserspeicher sein, denn er hatte ja ein paar Meter weiter oben schon mal einen See gefunden, doch dieser hier war viel schöner, auch traf er hier wieder auf alte Bekannte, denn diese seltsamen Kristalle hingen auch hier wieder an der Decke und gaben der Grotte so richtig ein wunderschönes Flair, von der Decke tropfte es kleine Wassertröpfchen, die wie kleine Tränen wirkten, die von einer wunderschönen Fee geweint wurden, doch bestand hier eigentlich gar kein Grund zu weinen, zumindest nicht hier in dieser Grotte. Das Wasser war klarer als klar, reines Wasser. Er nahm einen Schluck und stellte fest, dass es bestes Wasser war, die Seele hatte Recht gehabt, so gutes Wasser hatte er noch nie getrunken, es wirkte, als ob es mit Mineralien versetzt war, das wäre ja auch kein Wunder gewesen, denn hier war er schließlich in einem Berg, also alles in allem das perfekte Plätzchen.
Er beschloss eine Weile hier zu bleiben und wenn er schon mal hier war, konnte er auch gleich noch baden, denn das hatte er schon seit seinem mehr oder weniger unfreiwilligen Tauchgang nicht mehr gemacht, wahrscheinlich würde es ihm danach viel besser gehen, also machte er das auch, entledigte seiner kompletten Kleidung und der Waffen und stieg dann in das Wasser ein, es war eiskalt, seine Haut fröstelte es und einen Moment lang wollte er schon wieder wegzucken, doch dann schmiss er sich hinein und befand sich dann unter Wasser, es war so klar, dass er seine Augen öffnen konnte, er sah am Boden ein paar algenähnliche, grüne Pflanzen und fühlte sich nach einer kurzen Zeit richtig wohl da unten, wie ein Fisch im Wasser tauchte und schwamm er in dem Wasser, doch nach knapp einer halben Minute musste auch er mal wieder Luft holen, das was Fische eben nicht mussten.
Trotz der immer noch währenden Kälte genoss er das Bad sichtlich und es war wirklich so, als ob er mit dem Staub und dem Dreck, den er sich vom Körper wischte, seine ganzen Sorgen und Ängste hinter sich lassen würde, ein reinigendes Bad war nichts dagegen.
Doch nach einer Weile hatte er dann auch genug und verließ das Wasser wieder, um auf das Land zurückzukehren, aber nun fühlte er sich wirklich frischer und war bereit zu neuen Taten, alle seine Lebensgeister waren zurück und auch die Sinne, die in den letzte Tagen ziemlich nachließen, waren wieder voll da, es war mehr als ein Bad, es war eine richtige Erlösung für ihn.
Nachdem er sich mit seinem Hemd wieder einigermaßen abgetrocknet hatte, zog er sich wieder alles an und band sich das nasse Hemd dann um den Kopf, zuvor wurde es aber vom gröbsten Wasser ausgewrungen, so dass es jetzt nur noch kühl wirkte, aber nicht mehr tropfte, herrlich, wirklich herrlich das Gefühl, das er hatte, doch schon bald würde der gereinigte Körper wieder voll Schmutz und Dreck werden und dann würden auch wieder die guten Gefühle weichen, doch jetzt genoss er es und ließ die Zukunft, Zukunft sein.
Er nahm nun die fünf leeren Trinkkrüge, die er noch hatte und füllte sie mit dem herrlichen Wasser bis zum Anschlag, so hatte er wenigstens genug Wasser, aber auch das würde nicht ewig reichen, es blieb dabei, er musste hier raus und das so schnell wie möglich, doch zuvor musste er einfach noch das finden, nachdem er suchte, er musste einfach.

Jetzt blieb nur noch eines zu tun, er musste endlich sein Schwert reinigen, seit Tagen klebte nun schon Blut daran, das sollte sich jetzt ändern, denn es sollte endlich wieder zurück in die ledernde Wargscheide gleiten und nicht den ganzen Tag in seiner Hand umherbaumeln.
Es war ein hartes Stück Arbeit, da das Blut schon eingetrocknet war, doch mit dem Tuch und vereinter Kraft wurde es möglich gemacht, dass sein guter Einhänder wieder zu einem glänzenden Schwert wurde und er zurecht stolz darauf sein konnte, diese Waffe führen zu dürfen.
Nach der ganzen Putzaktion, wurde er wieder in die Wirklichkeit gerufen, das hieß, er wurde erschreckt von niemandem geringeren, als seinem toten, untoten oder was auch immer währenden Begleiter.

Schönes Schwert, wirklich schönes Schwert, so ein ähnliches hatte ich auch mal.
-Ach ja?
-Ja, ich weiß noch genau wie das war, mit zwei Armen und zwei Beinen, einem Körper und einem Schwert, die Feinde sind nur so gefallen und abends am Lagerfeuer habe ich mein Schwert auch immer von dem Blut gereinigt, das konnte ich nie leiden.
-Tja….
-Warum so schweigsam, gibt es einen Grund?
-Einen Grund? Einen Grund? Es gibt hundert Gründe. Dieser ganze Berg, ach vergiss es, wir ziehen weiter, ich möchte heute noch zu der Stelle, wo ich die Schlüssel einsetzen muss, ich habe die stille Hoffnung, dass bald alles vorbei sein wird und ich hier raus kann, doch andererseits….weiß man nie, was einem hier erwartet, wir müssen weiter, also halt die Augen offen.


Durch das Gespräch wurde er wieder richtig in den Ernst des Lebens zurückgeholt und so ging die Reise dann weiter, so gesehen hatte er ja Unrecht gehabt, ganz allein war er ja nicht, denn er hatte ja noch Rexx, aber andererseits war Rexx ein untoter Skelettkopf, dem er nur so viel traute, wie er wusste, dass er an seine Rüstung gefesselt war. Und überhaupt war die Sache zwischen ihm und Rexx immer noch total verwirrend, einen sprechenden Schädel das war ja auch ne Nummer, aber so hatte er wenigstens jemand, der bestimmte Dinge beherrschte, die ihm noch mal nützlich sein konnten, zumindest sprechen konnte er, diese Macht, die dieser Schädel hatte, die konnte er noch nicht erahnen, doch das tat seinen Nerven auch wirklich besser, als wenn er wüsste, mit was er da herum lief.

Während er dann die Grotte verließ, plätscherte es wieder, diese Grotte war wirklich natürlich und keine Täuschung oder eine Illusion und genau deswegen dürfte sie ihm auch so gut getan, ihn so frei gemacht haben. Doch die Grotte wurde zur Vergangenheit, so wie der finstere Gang nun zur Gegenwart wurde und so ging er nun wieder in das Schwarz.
Vorsichtshalber entzündete er die Fackel mit dem Feuerstein und drang dann ein, in die wabernde Finsternis, die an ihrem Ende hoffentlich das offenbarte, was er zu finden gedachte.
27.09.2003, 08:56 #32
Heimdallr
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Der dunkle Gang gab seine Beute lange Zeit nicht frei, wie benebelt ließ er sie dort laufen, in einer erschreckenden Enge, es war so eng, das nicht mal ein normal gebauter Mensch sehr gut drin laufen konnte, man musste sich manchmal wirklich eng machen und immer wieder auf spitze Steine achten, mal kamen sie aus der Erde geschossen, mal von der Seite, für wahr, man wollte eindeutig verhindern, dass Menschen hier durch kamen, doch er schaffte es, auch dieser finstere Gang konnte ihn nicht in die Knie zwingen und die Belohnung für diese Tat war unermesslich, es ging dabei keinesfalls um Gold, Schmuck, Geschmeide oder gar Frieden, nein seine Belohnung war das, nach dem er sich seit Tagen, vielleicht sogar schon seit seiner Ankunft sehnte, es war eine unglaublich riesige Tür, nein gar ein Tor, mindestens vier Meter hoch und sechs Meter breit, ein Tor für Trolle, lachte er scherzhaft, noch während er staunte, der Anblick war wirklich nicht schlecht, das Tor war schlicht und ohne Verzierungen, nur eines konnte man als Verzierung ansehen, neun riesige Stahlplatten, die das Holz abschirmten, neun Platten, nein Steine, neun Schlüssel, so musste es sein. Außerdem stand eine kleine Inschrift dort, die er aber mal wieder nicht entziffern konnte, doch es hatte nichts mit den Schriften zu tun, die er zuvor schon gesehen hatte, sondern es waren andere, die Zeichen sahen auch anders aus, soviel wusste er noch, aber darum konnte er sich später noch kümmern, die neun Schlüsselhalter hatten alle eine andere Farbe, so machte man es natürlich einfach, aber er froh über diesen Umstand, denn noch ein Rätsel hätten seine Denkzellen wohl auch nicht mitgemacht.
Er kramte die neun Steine heraus und nahm sie in die Hand, dann ging er eine Farbe nach der nächsten ab und als der neunte Stein in sein Ziel fiel, da fing die Erde an zu beben, als ob er einen geheimen Mechanismus ausgelöst hatte, es krachte und knallte, Entriegelungsgeräusche waren zu hören, wie die, wenn man eine Tür aufschloss, dann, auf dem Höhepunkt des Erdbebens, gingen die Stahlplatten zur Seite und gaben die massive Holztür frei, doch dann endete das Beben aber die Tür blieb zu, auch konnte er sie nicht per Hand öffnen, diese Tür musste mehrere Tonnen wiegen, unmöglich war dies.
Verzweifelt sank er zu Boden, also doch noch ein Rätsel, das hätte es echt nicht gebraucht, doch anstatt in Unmut zu versinken, versuchte er noch einmal seine ganze Kraft zusammen zu nehmen, was könnte der zehnte Schlüssel sein?
Er blickte auf die Tür, die massive Tür, die neun Schlüsselhalter, die Inschrift, die Stahlplatten…..Inschrift? Natürlich, das war des Rätsels Lösung, auf der Inschrift musste die Lösung stehen. Fieberhaft sprang er auf und las das, was darauf stand, aber er verstand kein Wort, keines dieser Zeichen war mit myrthanischer Sprache oder der der alten Völker vergleichbar, doch in der Not…..half ihm der Schädel weiter und spätestens zu diesem Zeitpunkt, war er ein unermesslich wertvoller Schatz geworden.

Die Inschrift ist in dämonischer Sprache gehalten, kannst du so was lesen?
-Was…nein, nein kann ich nicht, aber du, du kannst es lesen?
-Klar, kein Problem, so was ist ein Kinderspiel, ist nicht mal die alte Schrift der untergegangen Macht, sondern die des Neuen.
-Das sagt mir alles nichts, aber ich bin mir sicher, dass diese Inschrift die Lösung ist, ließ sie vor.
-Gut, ich lese, also da steht:

Treten ein, um zu dienen des einzig wahren, des erhaben Kryliyx


Als Rexx den Namen Kryliyx aussprach, da bebte es ein zweites Mal, diesmal jedoch nicht halb so lang, mit einem Stöhnen und Ächzen öffnete sich das tonnenschwere Tor dann behäbig und langsam, bis es an einen Wiederstand traf und stehen blieb, weit aufgerissen bot es Blick auf eine riesige Treppe, die ihn sehr an die in der Bibliothek von Gorthar erinnerte, doch war dies hier nicht die heilige Bibliothek von Innos, die Worte von Rexx gingen in ihn über und trafen Mark und Bein, ließen ihn schaudern und frösteln, Dämonen, das waren also seine Feinde, noch wusste er nicht, welche Anzahl oder überhaupt was hier war, doch alleine das Wort Dämonen löste ihn ihm eine Mischreaktion aus, einerseits wusste er, was es für eine Wirkung hatte, wenn er davon ein paar zurück zu Beliar schicken könnte, andererseits hatte er nicht vergessen, was das für wesen doch waren, sie waren grauenvoll und beinahe hatte so ein Dämon ihn mal getötet, es waren sicherlich mit die schlimmsten Kreaturen, die je auf dieser Insel hausten, doch seine Gedankengänge wurden wieder von Rexx unterbrochen, denn er hatte noch etwas entdeckt.

Hier steht noch ein Nachsatz Fürst, soll ich ihn euch vorlesen?
-Was? Ähm ja natürlich, ich brauche jede Information!
-Gut, also unter diesem Satz steht da.

[b[Die, die das Reich der Dämonen betreten wollen, die müssen der Neun würdig sein, sie müssen ihre Tugenden an den Tag legen und das Rätsels Lösung finden, nur Dämonen dürfen diese Halle betreten, weswegen der letzte Schritt die dämonische Sprache ist, jeder der gegen die Gesetze verstößt wird grauenvoll bestraft, der Tod ist nichts gegen die Qualen, die euch hinter dieser Tür erwarten. [/b]

-Pah, der Nein Taten habe ich mich würdig erwiesen und diese Drohungen sind doch so leer wie ihr Verstand, ich weiß was Dämonen sind und ich weiß, welche Macht dahinter steckt, doch weiß ich auch, dass ich hier raus will und wenn mein Feind hinter diesem Tor steckt, dann werde ich ihn auch finden. Lass uns weitergehen und sei wachsam, ab jetzt wird es tödlich werden, denn wir betreten nun den innersten Kreis.


Damit hatte er wohl Recht, denn nun war er an einer Stelle, die weit mehr war als ein Zwischenziel, er hatte die ganze Zeit den Berg nach diesen Steinen abgesucht, jetzt war er hier und stand vor einem Bauwerk, dass sicher nicht eben ein Zwischenziel war, es sollte jeden Unwürdigen davon abhalten, weiterzugehen, das hieß automatisch, dass hier etwas wichtiges sein musste, also konnte er nur hoffen und weitergehen.

Er durchschritt die Tür und tauchte somit in unheiliges Gebiet, auf unheiligem Boden, doch gerade das machte ihn immer stärker, der Glaube, die Seele hatte Recht, er durfte in dieser düsteren Zeit nie seinen Glauben verlieren, nie vergessen, wofür er eigentlich kämpfte, da konnte ihn dieses negative Umfeld auch nicht verändern.
Die Treppe war sehr lang, doch war diese Treppe mit keinem Fluch belegt, er kam gut hoch, auch wenn er danach fertig war, aber immer noch im Vollbesitz seiner Kräfte.
Diese Hallen schienen eine ähnliche Wirkung zu haben, wie die erste Begegnung mit der Bibliothek, denn als er damals die Treppen der Bibliothek errungen hatte, da blickte er staunend über die riesige Marmorhalle und genau das tat er auch jetzt, zwar waren hier keine marmornen Säulen und auch die Statik war anders aufgebaut, aber jetzt zeigte der Berg endlich sein wahres Gesicht, denn von einer Höhle war hier nichts mehr zu erkennen, die Ecken und Wände waren alle sauber ausgearbeitet und geschliffen, doch was hier so verbaut wurde, dass erinnerte nicht mehr an die Hallen von Menschen, es war typisch für den verirrten Geschmack von Wesen, die sich eine Menge einbildeten.
Das Staunen war aber trotzdem da, denn diese Halle musste so groß sein, wie das komplette Obere Viertel der Stadt Khorinis, da wo er Jahre lang lebte und von daher einen recht guten Überblick über so Sachen hatte.
Der Geruch von Schwefel lag in der Luft, auch Eisenoxid und Erz erreichten seine Nase, überhaupt war hier alles anders als vor der Tür, die ersten Schritte gingen langsam, dann immer schneller und schneller, langsam fasste er Selbstvertrauen in sich und der erste Schock über das Wort Dämonen wich einem angespannten Gesichtsausdruck.
Während er die Halle weiter beobachtete und so an ein paar massiven Steinbrocken vorbei kam, hörte er ein paar Geräusche von eben jeden Gesteinsbrocken, doch er dachte sich nichts weiter dabei, sondern ging weiter. Dann glaubte er, dass ihn jemand beobachtete, doch als er sich umdrehte, sah er nichts, oder war dieser schwarze Schatten der des Gesteins oder der eines Spions? Entweder litt er langsam an Verfolgungswahn oder er hatte ein Problem.
Dann blieb er einfach stehen und drehte sich zur Seite, ihm war noch gar nicht aufgefallen, dass hier überall Fackeln brennten, deshalb konnte er so gut sehen, das Licht seiner eigenen Lichtquelle schien ihn mehr zu verwirren, als zu helfen, so etwas komisches auch.
Auf einmal spürte er einen Schmerz in seinem Hals, wie brennendes Feuer bohrte sich das Amulett durch seine Lunge, obwohl es der Haut überhaupt nichts tat, doch das bedeutete Gefahr in der Nähe und auch Rexx schien jetzt wach geworden zu sein, wieder spürte er diese Macht von dem Schädel ausgehen, wieder konnte er nicht sehen, was er da tat, doch seine Stimme meldete sich urplötzlich, fast in der selben Sekunde, wie sich das Amulett in das Fleisch bohrte.

Hey Fürst, ich spüre etwas, irgendetwas ist hier, ich glaube ein Untoter, ähnlich dem eines Skelettes, ganz in der Nähe.
-Ich spüre es auch, aber ich sehe nichts.
-Halt deine Sinne mal auf Höchsttemperatur, es muss hier irgendwo sein…


Er wusste selber, dass hier irgendwas war, nur eben was konnte er nicht sehen. Noch einmal drehte er sich panisch um, wieder nichts, hinter ihm war nichts, links von ihm war nichts, rechts von ihm auch nichts, unter ihm….nichts….vor ihm nichts….aber über ihm, langsam neigte sich der Kopf hoch und als der Angreifer merkte, dass er entdeckt war, stürzte er sich hinab, überrascht von der ganzen Aktion, blieb er stehen, wie festgewurzelt. Sekunden später bekam er einen Tritt gegen den Brustkorb, doch dank Rexx war nichts gebrochen, er taumelte nur ein paar Meter und fiel dann zu Boden, doch als ob das, das Hallowachsignal war, stand er blitzschnell wieder auf, zog sein Schwert und verfluchte den Typ, da sein Schwert gerade geputzt war, doch Rücksicht gab es deswegen nicht, sein Gegner war übrigens nicht zu identifizieren, absolut in schwarz umhüllt, schwebte der schwarze Umhang in der Luft, auch das Gesicht war durch ein Tuch umhüllt und selbst das Schwert war schwarz, verriet sich aber dennoch, seinerseits war er leicht zu erkennen, denn die Rüstung war doch sehr markant mit dem silbrigen Schattenläuferfell, doch machte das jetzt nicht den Unterschied, denn der Schatten traf nun auf den eigenen Schatten, ein offener Schlagabtausch entbrannte zwischen den beiden und immer wieder klirrten die Schwerter, das grausame Lied des Kampfes lag in der Luft und stimmte schon mal vor, den bald würde wieder das Lied des Todes erklingen, diesen Hallen schien das auch noch zu Gefallen, denn sie gaben den Klang originalgetreu perfekt rüber. Das lenkte aber den schwarzen Gegner nicht ab, im Gegenteil.
Doch mit der Zeit baute sich ein leichtes Übergewicht für den Schatten auf, denn seine Schläge trafen den Vermummten immer wieder überraschend und auch das Wagnis, das auch immer wieder über den Kopf Schläge kamen, schien den Gegner zu verwirren.
Nach einem wahrlich anstrengenden Kampf gelang es ihm dann mit viel Müh und Not den Vermummten sein Schwert in den Bauch zu bohren, dabei erklang ein Knacken, was er aber überhörte, doch er hatte seinen Gegner unterschätzt, denn er sank zwar zu Boden, doch nach fünf Sekunden stand er wieder auf, sein Körper schien sich zu regenerieren, so hatte er keine Chance zu gewinnen, denn so einen Treffer hätte er sicher nicht überlebt, aber wie sollte er den dann besiegen?
Er überlegte, während er schon wieder bereit war den kommenden Angriff abzuwehren, was konnte das sein? Die Erinnerung war schlecht, da er total angespannt war und der Feind wieder Angriff und er vor allem noch nie so etwas gesehen hatte, doch seine Gehirnzellen waren gnädig mit ihm, die Seele sprach doch von gewissen Untoten, die zu mächtig für ihn sein sollten und dann machte es auch Klick in seinem Erinnerungsvermögen, die Erinnerung an die Seele löste sozusagen eine Kettenreaktion aus, denn das knacken, als er den vermeintlichen Gegner tötete, das kam schon mal und zwar von einem Skelett, ergo….

Er rollte sich ab, nahm seinen Einhänder wieder in beide Hände und fesselte das Schwert seines Gegners bei seinem nächsten Schlag wieder, so dass er gezwungen war, zu warten, dann zog er blitzschnell eine Ampulle aus dem Gürtel und warf sie auf den Vermummten, dieser ließ darauf augenblicklich jegliche Reaktion vermissen und fiel in sich zusammen, doch nicht nur das, er verschwand fast vollkommen, nur das Schwert und ein Kopf blieben übrig, alles andere schien nicht wirklich zu sein, das hieß, der Kopf war ihre Schwachstelle. Doch was war eigentlich "ihr", er wusste noch nicht mal, was ihm da eben wiederfahren war, aber er konnte es sich denken, das waren bestimmt die Wesen von denen die Seele sprach, da war er sich jetzt sicher.
Ein gutes hatte der Kampf ja, sein Schwert war noch immer sauber, kein Blut, kein nichts, doch das war nur ein schwacher Trost.
Mit abgekämpftem Gesicht und nassen Haaren, die zum Glück von dem Hemd etwas aufgefangen wurden, stand er nun da, es half nichts, er musste weiter gehen und die Bemerkung von Rexx half ihm da wirklich sehr weiter, sich zu beruhigen….

Ich denke, dass das nur ein Späher war, also mach dich auf noch mehr und noch größere Anzahlen gefasst
27.09.2003, 08:58 #33
Heimdallr
Beiträge: 12.421

Erdrückend war die Stimmung in der Halle, die riesige Masse und die ganze Bauart verhalfen einem dazu, sich richtig unwohl zu fühlen, wenn man erst tagelang in engen Schächten umherirrt, wie ein kleiner Wurm sich eingeengt fühlte und dann hier her rauskam, dann hatte das doch etwas komisches.
Die Schritte verhalten in der Halle, der Schall wurde wiedergegeben und genauestens bekundet, fast wirkte es hohl, so dass er sein Echo gehört hätte, doch das auszuprobieren, lag ihm fern, denn momentan sah er sich gezwungen weiter zu gehen, er durfte sich keine Pause gönnen, er musste noch sehr viel weiter gehen, trotz der abgekämpften Erscheinung, die ihn nun aussehen ließ, wie einen räudigen Straßenköter, der von Tür zu Tür ging, um nach etwas Fressbaren zu betteln. Doch dies war ihm egal, er war der einzige, der diese Erscheinung mittragen musste, also war es kein Problem für ihn, so auszusehen, überhaupt spielten solche Nebensächlichkeiten wie Aussehen nur eine geringe Rolle, wenn es um Leben und Tod ging, zwar war dieser Satz noch etwas zu früh, da er sicher noch nicht an der Schwelle stand, doch durch die Ereignisse der letzten Tage und Wochen begann er immer mehr und vor allem immer schneller abzubauen, die Kraft hatte er noch, doch sie lag tief verborgen in seinem Körper und es fehlte der Anreiz, um sie zu wecken, solange er diesen Anreiz nicht hatte, da konnte er auch nichts wecken, schade eigentlich und doch war es nun mal sein Wille.
Ein kleiner Kieselstein lag achtlos in seiner Laufbahn, er stieß ihn eigentlich eher ohne Absicht hinfort, doch löste er damit eine Reaktion aus, die er nicht auslösen wollte, aber nicht er war es, der dafür verantwortlich war, sondern es war einfach der Lauf, irgendetwas kam da, er hörte ein kurzes Rumpeln, dann war es wieder ruhig, doch er ahnte, was jetzt kommen sollte und Rexx bestätigte ihm diese Vermutung.

Da kommen sie….

Er musste sich was einfallen lassen, selbst wenn dem so war und dieser Kerl eben ein Späher war, dann hatte er ein echtes Problem, denn momentan war er nicht der motivierteste und die Seele hatte Recht gehabt, gegen einen von ihnen hatte er vielleicht noch eine Chance, aber wenn diese Wesen, die anscheinend kaum mit normalen Waffen besiegbar waren, wiederkommen würden, dann hätte er ein echtes Problem.
Fieberhaft grübelte er in seinem Kopf nach, bis ihm die rettenden Idee kam, er erinnerte sich an die Grotte, wie es dort kleine Wassertropfen geregnet hatte, genau dieses Prinzip würde er auch da anwenden und die Tatsache, dass über dem Ausgang, aus dem das Beben kam eine kleine Erhöhung war, auf die er klettern konnte, das machte die ganze Sache noch viel besser, aber es war auch seine einzige Chance, von daher war es ein gefährliches Spiel, was er dort spielte.
Es dauerte nicht lange, da kamen sie dann, das beben wurde immer lauter, wie eine große Armee, die auf das Schlachtfeld marschierte, die Erde zitterte unter ihren Schritten und zollte gehörigen Respekt. Er selber wurde immer nervöser, hoffentlich konnten sie ihn nicht riechen oder so. Als sie unter ihm waren, blieb der Tross stehen, hatten sie ihn etwa doch entdeckt? Sein Atem war leise, doch nur weil er sich versuchte unter Kontrolle zu halten, innerlich bebte es in ihm, genau wie die Erde um ihn, der Puls und Herzschlag befanden sich im Unzählbaren und seine Finger umklammerten krampfhaft erst Schwert, dann Ampulle, die Adern traten blau heraus und auch sein noch immer kühlendes Hemd konnte nicht verhindern, dass Schweißtropfen an seiner Stirn entlang liefen.
Doch sie hatten nichts bemerkt, vielleicht wollten sie sich nur noch mal sammeln. Dann traten sie raus, in geschlossener Formation, in Reih und Glied, wie bei einer Armeegarde, es gab da einen, der war schwarzer als alle anderen, der gab die Befehle, auf die die anderen hörten, wenn er diesen General zuerst ausschalten würde, hätte er schon mal eine Panik bewirkt, hoffte er zumindest so. Die Armee zählte ungefähr fünfzehn Leute, also konnte man gar nicht von einer Armee sprechen, sondern höchstens von einer Truppe, doch die Tatsache, dass er wusste, wie diese Wesen kämpften, machte diese kleine Anzahl zu einer Armee, zumindest für seine Einschätzungen. Sie standen nun alle regungslos auf dem Platz, vor der Halle, sie schienen auf etwas zu warten, entweder auf ihn, oder auf den Späher, aber wahrscheinlich eher auf den Späher, da sie sonst wohl entgegen gekommen wären, es sah jedenfalls sehr beeindruckend aus, wie da zwei Reihen standen, ordentlich aufgestellt und in Stellung gebracht, alles sah auch sehr professionell aus, so dass man keine Sekunde zweifelte, dass alle mal in den Reihen des Königs oder zumindest einer wahren Armee gekämpft und gedient haben. Doch all das half ihm jetzt auch nicht weiter, er hatte drei Möglichkeiten, entweder die linke Flanke, die rechte oder eben den General, der etwas abseits stand und ständig in einer für ihn unbekannten Sprache Anweisungen gab, vielleicht war es wieder die Sprache der Dämonen, denn er zweifelte keine Sekunde daran, dass es sich auch wieder um Untote handeln musste. Doch es half alles nichts, er entschied sich für die linke Flanke und gegen den General, da er diese für besonders anfällig betrachtete und so gleich die Truppe schwächen konnte, wenn er einmal angegriffen hatte, dann konnte er keinen Rückzieher mehr machen, also nahm er den großen Wasserkrug, der mit geweihten Wasser bis zum Halse voll sein musste, da viel ihm auf, was es doch eine Verschwendung wäre, wenn er den ganzen Krug werfen würde.
Leise, fast zaghaft drehte er sich zu seinem Beutel und entnahm dem Ding, das nun schon fast nichts mehr wog, einen Trinkwasserkrug, diese füllte er leise in sich ab und kippte danach das geweihte Wasser zur Hälfe in den leeren Krug, so dass er am Ende zwei halbvolle hatte, von all dem bekamen diese Schatten nichts mit, was auch wichtig war.
Dann nahm er noch eine kleine Phiole, von denen er vielleicht noch fünf am Körper trug und übergoss sein Schwert damit. So gerüstet, konnte es losgehen, er atmete noch ein letztes Mal tief ein, als ob es das letzte Mal für ihn sein sollte, dann visierte er den linken Flügel an und schmiss den Krug so genau er konnte und im ersten Moment gelang auch alles, der Krug flog und flog und zerbarst dann an einem dieser Schatten, sofort spritzte das Wasser in alle Richtungen und man konnte förmlich spüren, wie die Armee dezimiert wurde, doch der General erkannte die Situation schnell und ließ seine leicht panischen Truppen, die noch übrig geblieben waren in Deckung gehen, zwischen den Steinen fanden sie diese hervorragend und er war aufgeschmissen, er hatte mit einem Angriff auf ihn gerechnet, doch dem war nicht der Fall, der General wollte wohl, dass er herauskam, aber das konnte er haben. Er wusste, dass er im Hungerspiel den kürzeren ziehen würde, also musste der Schatten herauskommen. Allerdings vorsichtig. Er stieg hinab und sah sich dann um, es wirkte wieder alles ruhig, doch er wusste genau, dass sich diese Schattenwesen meisterhaft tarnen konnten, jede Bewegung wurde genauestens gesammelt und verarbeitet. Er befand sich dann soweit, dass es schon fast selbstmörderisch war, weiterzugehen, doch er tat es, seine Ausstattung hatte sich kein bisschen geändert, in der einen Hand das Schwert und in der anderen seine Fackel, doch seine dritte Hand, die er sofort spielen würde, wenn er musste, die befand sich immer auf seinem Gürtel, jederzeit bereit eine Phiole zu spielen.
Dann machte er noch einen Schritt und noch einen, er versank immer mehr in die dunklen Schatten der Halle, dann hörte er wieder einen Stein, doch diesmal war es nicht er, sondern einer seiner Gegner, sie hatten ihn also. Von überall hörte er nun ein Fauchen, ein seltsames Geräusch, scheinbar hatte man ihn umzingelt, schnell drehte er sich um, doch hinter ihm stand schon einer, wieder mit erhobenem pechschwarzen Schwert, seines wich nach hinten, ein kurzes Flackern in den Augen, das Schwert des Gegners blieb Zentimeter vor seinem Hals stehen und fiel aus den Händen, traf seine Rüstung, prallte dort fast nichtmerkend ab und fiel klirrend zu Boden, jetzt hieß es rennen und er rannte, so schnell er konnte, so schnell er noch nie gerannt war, ab in das Licht, die Schatten eilten hinterher, sie waren schneller und konnten es doch nicht schaffen, er erreichte das Licht wieder, doch damit hatte er noch längst nicht gewonnen, denn dieses Licht machte den Schatten nichts aus, nur verschafften sie nun ihm klare Vorteile, doch die wurden brutal zunichte gemacht, als er sich einen Meter im Lichtschein befand, wurde er zu Boden gerissen, ein dumpfes Gefühl an seinem Bein und er fiel mit voller Wucht in den steinernen Boden. Sofort sah er zurück und bemerkte, was ihn da zu Fall bringen wollte, wieder einer dieser Vermummten, doch wieder war er schneller in der Bewegung, sein Schwert machte einen Halbkreis und durchdrang die Brust, nun war er ganz klar im Vorteil, da seine Klinge jetzt das selbe bewirkte, wie die Phiolen, diese wurden auch sofort eingesetzt, die Fackel ging zu Boden und wurde durch eine Phiole ersetzt, sofort konnte er sie ausprobieren, denn wieder stürmten die Vermummten auf ihn zu, doch jetzt kamen sie alle, er zückte eine nach der anderen und die Reihen lichteten sich, der Kampf war hart aber er schaffte es, mit der letzten Phiole versenkte er auch den letzten Schatten da hin, wo er hingehörte, nun war er Weihwasserfrei, so glaubte er jedenfalls, die halbe, umgefüllte Flasche vergaß er dabei.
Doch er würde sie brauchen, denn er hatte sich geirrt, der Kampf war noch nicht vorbei, er fing gerade erst an, zwar stand niemand mehr von den Besiegten auf, aber ihr Anführer, der hatte sich dezent aus dem Kampf herausgehalten, nun trat er aus der Dunkelheit ins Licht, fast als ob er wusste, dass sein Gegenüber dachte, keine Waffe mehr zu haben, er hatte seinen Zweihänder schon in der Hand, ziehen musste er nichts, langsam und behäbig ging er auf ihn zu, zittern mochte er, doch der Anblick ließ ihn frösteln, doch er wusste, dass Aussehen nichts bedeutete, also bestand auch kein Grund zu zittern, sein Schwert wechselte die Haltung vom hängenden in den gespannten.
Immer näher kam der Untote, dann, berechnend oder nicht, wurden seine Schritte schneller und schneller, ein paar Sekunden später, krachte es wieder, Stahl auf Stahl, Funken sprühten und die Macht dieses Wesens wurde ihm schnell klar, beim ersten aufeinandertreffen der Klingen konnte er seine kaum halten, obwohl er normalerweise ein starker Kämpfer war, aber hier traf er auf ein jemanden, der stärker war, doch leider war es kein freundliches Duell, sondern ein Kampf, den einer nicht lebend verlassen durfte, andererseits hatte er wirklich sein Leben zu verlieren, der General indes nur sein untotes Dasein, wenn er doch bloß Weihwasser hätte.
Sein Blick wanderte schnell suchend umher, doch er Gürtel war leer….auf der Seite mit den Phiolen, doch was war das auf der anderen Seite? Natürlich, das musste der Wasserkrug sein. Gerade wollte er ihn nehmen, da wurde er wieder angegriffen, sein Schwert in Abwehrhaltung konnte das meiste absorbieren, doch nicht verhindern, dass er zu Boden ging, der Krug kullerte den Boden entlang und blieb verschlossen liegen. Er wollte ihn holen, doch zuerst musste er mal wieder hochkommen, was nur ging, weil er sich schnell auf eine andere Seite rollte, dann nahm er den Einhänder wie so oft in beide Hände und blockte erneut, stieß dem Gegner vor die Brust und verschaffte sich so ein paar Sekunden Zeit, er rannte los, wie von diesen schwarzen Wölfen gejagt, rannte er, bis er endlich den Krug erreichte, der Schatten kam schon wieder und dieser verdammte Korken wollte nicht runtergehen, dann endlich nach fünf Sekunden, die ihm wie fünf Stunden vorkamen, ein kurzes Geräusch: Ploppp Der General war wütend und ähnlich sein Schlag, wuchtig, so dass er sein Schwert zwar schützend vor den Kopf halten konnte, aber mehr auch nicht.
Sein Schwert fiel ihm aus der Hand, das erste Mal fiel es ihm aus der Hand, doch dennoch war er der Sieger, denn im selben Moment schüttete er den ganzen halbvollen Wasserkrug auf den General, im Gegenteil zu den anderen Vermummten, schrie er und der Schrei hatte es in sich, er hatte in diesem Berg schon viele Schreie erklingen hören aber der war bis jetzt der größte, es schien so, als ob er auch diese Seele erlöst hatte, denn auch hier waren diese blauen Strahlen zu sehen…
Danach kehrte wieder das ein, was er überdrüssig gewohnt war, Stille, Ruhe, Lautlosigkeit. Nun war auch hier alles tot und nun hatte er wirklich keinen einzigen Schluck mehr von dem Wasser, nun war alles vorbei und doch nichts.

Hoffentlich war das die letzte große Hürde…
…stöhnte er leise und ging dann weiter, geradewegs in den Gang, aus dem die Typen kamen, hoffentlich….
27.09.2003, 09:00 #34
Kryliyx
Beiträge: 7

Kryliyx saß fast regungslos und starrte auf seine schwarze Erzkugel, nach Isabell hatte er schon rufen lassen, doch dieses Mistding kam mal wieder nicht, musste er also warten, er musste warten, eine Frechheit sondergleichen, doch da konnte selbst er nichts dran ändern.
Sein Körper bebte innerlich wie äußerlich, er hatte die Beben gespürt, was hieß gespürt, er war fast von seinem Thron gefallen, das Beben war so nah, er konnte sich schon denken, was passiert war, sofort nach dem Beben hatte er die Gorok’hai ausgeschickt, sie waren die absoluten Elitekrieger, unzerstörbar und kaum zu bremsen, bisher hatte sie noch niemand schlagen können und selbst er hatte manchmal Mühe sie zu beherrschen, vor allem dieser General Tador war eine wahre Plage, dieser Mensch ließ sich nicht gern unterdrücken, selbst nach seinem Tod bäumte er sich noch gegen den Willen von Kryliyx auf, doch noch gelang es ihm sie zu kontrollieren, dann endlich kam Isabell, die dumme Gans brauchte auch immer länger, er fragte sich, was sie so die ganze Zeit machte, nur seinen Befehlen gehorchen sicher nicht, dazu fühlte er eine innere Macht ausgehen, sie versuchte sich gegen seine Beherrschung zu wehren, doch das gelang nicht, es war richtig schön mit anzusehen, wie sich das kleine Biest vergeblich bemühte aus seinen Fängen wegzukommen, aber wahrscheinlich würde er sie eh nicht mehr lange brauchen, wenn er erst mal das Amulett hatte, dann würde er endlich frei sein, dann brauchte er so zickige Sklaven nicht mehr, dann wäre er endlich auf sich alleine gestellt, dann würde Khorinis zittern und bald ganz Myrthana, hahaha.
Doch erst brauchte er das Amulett und er hoffte, dass Isabell ihm jetzt die gute Nachricht bringen würde, dass seine Diener das Amulett hatten, nur ein toter Mensch war ein guter Mensch.

Soso, das nächste Mal wirst du dich etwas sputen, nur weil ich jetzt so gute Laune habe und mir deine Worte denken kann, lass ich das durch gehen, also sag mir, wer hat das Amulett?
-Niemand Meister, das Amulett befindet sich nach wie vor in der Hand des Menschen, oder besser gesagt um dessen Hals.
-Wassssss? Du dummes Huhn, das kann nicht sein, niemals, niemals!!!! Wenn dieser Mensch noch wirklich am Leben ist, was ist dann passiert?
-Nun ja….er hat alles gemeistert, die richtige Tür beim Labyrinthmeister, dann die Aufgaben, alles gemeistert. Den Troll hat er nicht besiegt, den hat er mit einem Trick ausgetrickst und sein eigenes Ich, das hat er scheinbar auch gemeistert, dieser Mensch muss sehr stark sein, wenn ihr mich fragt.
-Ich frag dich aber nicht du….du……ach verdammt, das interessiert mich doch alles nicht, vielmehr will ich wissen, was mit denen ist, die ich geschickt habe, dass man diese Aufgaben meistert ist ungewöhnlich für einen Mensch, aber noch längst keine Heldentat, aber was ist mir der Armee der Untoten unter General Soka? Die können doch nicht einfach von einem schwarzen Loch besiegt sein.
-Sind sie auch nicht, er hat sie alle besiegt, mit List und Tücke, auf jeden Fall sind sie tot, alle für immer verloren.
-Hrmmpfff unglaublich, diese Armee war der Schrecken dieses Berges und auch außerhalb gefürchtet und bekannt, aber wozu habe ich die Gorok’Hai geschickt, sie werden……unnnnn
-Meister, was ist mit euch, fühlt ihr euch nicht gut?
-Nein, nein. Neinnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnn……das das das, das ist….unmöglich, ein böser Scherz, man will mich reinlegen, das, das kann nicht sein, was ist hier los, was geschieht hier?
-Ja aber was denn, was ist Meister?
-Die, die die….
-Wer die?
-Die Gorok’hai, sie….sie sind alle tot, soeben ist General Tador von dieser Welt gegangen, er ist mir entwischt, er ist dahin gekehrt, wo er sich so lange hinsehnte, das ist doch nicht wahr, wer oder was soll die Gorok’hai besiegt haben? Doch nicht etwa dieser Mensch? Wie kann es ein Mensch mit einer ganzen Armee aufnehmen, das ist doch einfach nicht möglich, selbst ich habe Probleme diese mächtigen Kreaturen in Zaun zu halten und so ein einfacher Mensch will das geschafft haben, das glaube ich erst wenn ich es sehe. Aber andererseits, wenn dieser Mensch wirklich so stark ist, dann könnte es sich wahrlich um einen wahren Gegner handeln, vielleicht ein mächtiger Krieger, nun ja, gegen mich wird er trotzdem versagen, doch lass mich schauen, wo er gerade ist, die Gorok’Hai, sie sind tot, das wirft mich nicht zurück, im Gegenteil, desto länger ich überlege….der Idiot hat mir damit sogar einen Gefallen getan, ich werde seinen Standpunkt mal raussuchen und du Isabell, wirst mir sagen, was es mit diesen Beben auf sich hat.
-Gut, also die neuesten Beben stammen noch von den Armeen, das heißt, sie sind hier ganz in der Nähe, des starke Beben das wir vor einem Tag spürten, dass stammte von dem öffnen der Türe, die Tür in die Hallen von Torolothan.
-Soso, er ist also schon so weit vorgedrungen, interessant, weiß man schon, wie er die Schrift der Dämonen entziffern konnte?
-Nein, ich kann mir das nicht erklären, normalerweise ist die Sprache den Menschen für immer Verborgen, nur Untote und Dämonen können sie sprechen. Vielleicht hat er ja einen Helfer, vielleicht einen Verräter…
-Jaja, vielleicht, wäre zumindest eine Möglichkeit, aber das ist jetzt egal, ich habe ihn und man mag es nicht glauben, er steht vor der letzten Festung, wenn er jetzt gleich die Kammern betreten wird, dann ist es nicht mehr weit bis zu mir, das ist gut, er bringt mit das Amulett sozusagen vorbei. Sag mal spürst du eigentlich was?
-Ja, eine ungewöhnliche starke magische Aura geht auf mich nieder, sie erfüllt mein Herz mit Schatten und lässt meine Seele schwarz werden.
-Was für eine Seele? Deine Seele gehört mir, aber egal, genau das war es, was ich hören wollte, meine Hallen sind so tiefschwarz, sie haben meine Macht in den letzten Tagen verdoppelt, so bin ich unbesiegbar, jetzt fehlt nur noch das Amulett, dann habe ich hier unten endgültig mein Dasein gefristet, für dich allerdings habe ich noch einen speziellen Auftrag, wie es aussieht, könnte es dein letzter sein.
Du wirst diesen Menschen entgegen kommen, ich kann mir zwar kaum vorstellen, dass du es schaffen könntest ihn zu schlagen, wenn er schon die Gorok’hai besiegt hat, aber was soll’s, du wirst es auf jeden Fall versuchen, du bist eine exzellente Kämpferin und hast schon zahlreiche Skelette besiegt, aber mach dir ja keine Hoffnungen, du hast nämlich keine Ahnung wer die Gorok’hai waren, es waren mehr als untote Krieger, deren Seelen an die Welt gebunden wurden, diese Kämpfer waren die absolute Elite und ich bin noch immer überzeugt, dass da was nicht mit rechten Dingen geschah, also rechne mit deinem Tod, doch bedenke auch, dass ich dir die Freiheit schenken werde, wenn du mir das Amulett bringen solltest und nun geh, na los!
-Jawohl Meister


Kryliyx grinste, als Isabell wieder den Thronsaal verlassen hatte, die Freiheit würde er ihr schenken, schließlich hielt er sein Wort, nur das sie diese Freiheit nicht lange genießen konnte, das war wieder was anderes, er würde es genießen, doch glaubte er nicht wirklich daran, dass es ihr gelingen sollte, aber Sie war unwichtig, spielte keine Rolle in seinen Plänen, aber die Gorok’hai, sie waren seine Elitearmee, der Verlust traf ihn sehr schwer, zwar waren sie nicht so wichtig, denn die meiste Macht ging immer noch von ihm aus, doch welchen Feldherren traf es nicht hart, wenn seine Armee mal eben um 99% dezimiert wurde. Er hatte mit den Gorok’hai große Pläne gehabt, er wollte sie über das Land schwemmen und den Menschen grausames lehren, doch aus dem würde so nichts werden, aber er war flexibel, konnte mit Rückschlägen leben, er war kein Mensch von Trauer, was allein daran lag, dass er gar kein Mensch mehr war, als Dämon war er kühl und berechenbar, dachte nur an sich selbst und seinen eigenen Vorteil, hauptsache es sprang was dabei heraus, doch wie viele andere, die so waren wie er, sehnte er sich nicht nach Gold oder anderen weltlichen Dingen, ihm ging es nur um die Freiheit, das Amulett, es verlieh ihm erst die Macht, die er spürte, mit der er schon so viel "Gutes" angerichtet hatte, doch wie sollte man sagen, das Amulett war Segen und Fluch zugleich, denn obwohl er ohne das Amulett ein Niemand wäre, ein einfacher Dämon der die Gabe hatte die Gedanken von Leuten leicht zu manipulieren aber auch nicht mehr und nicht weniger, er konnte niemals so mächtige Charaktere wie die beiden Generäle halten und auch mit Isabell hätte er so seine Mühe gehabt, eben alles war er nun konnte, doch der Preis war hoch, er konnte sich keine 100 Meter von diesem Berg entfernen und nur eine begrenzte Zahl von lebenden Wesen kontrollieren, doch wenn er erst mal ein zweites Amulett besitzen würde, dann wäre er nicht mehr an diesen verdammten Berg gebunden, dann könnte er endlich raus hier und sich frei bewegen, er könnte viel mehr Seelen beherrschen und seine Macht würde ins Unermessliche steigen und bald wäre er auch mächtiger als sein Meiser, auch dieses arrogante Stück würde dafür bezahlen, für das, was er ihm jahrelang angetan hatte, die Demütigungen, all das würde er bezahlen lassen, es wäre doch zu witzig, wenn der General bald ihm unterstehen würde…..fies lachend lehnte er sich zurück, die Zeit war gekommen, er musste sich ein letztes Mal vorbereiten, er wies seine Leibwachen an, ihm die Rüstung und das Schwert zu holen, der Mensch hatte schon verloren, bevor er überhaupt begann…..

Isabell indes machte sich auf dem Weg, es war das erste Mal seit Monaten, dass sie den Thronsaal verlassen durfte und das schlimme war, sie hatte den Mensch die ganze Zeit beobachtet und wusste, was auf sie zukam, sie hatte Angst und fürchtete sich, andererseits wusste sie auch tief in ihrem Bewusstsein, dass er von der selben Rasse wie sie war und das er sie vielleicht befreien konnte, doch das ging nur, wenn er Kryliyx besiegen konnte und das hatte noch nie jemand geschafft, was noch nie jemand, doch dieses fast war genau so unmöglich wie alles andere, wenn sie sich doch nur weigern könnte zu kämpfen, doch es ging nicht, gesteuert von dem Meister musste sie alles tun was er sagte, ohne Wiederworte und Einspruch, wenn sie das überleben würde, dann würde sie allem Danken, was sie hatte, doch andererseits könnte sie nicht mal das, denn danken ging auch nur, wenn Kryliyx tot war und selbst wenn der Mensch an ihr vorbei war und noch lebte, das hieß noch lange nicht, dass er auch Kryliyx schaffen würde und wieso sollte er den Gnade walten lassen, schließlich würde sie ihn angreifen und bei Gelegenheit auch töten, oh Gott, es war alles so schrecklich und sie ging weiter, nicht mal weinen konnte sie, immer weiter, direkt auf Konfrontationskurs.
27.09.2003, 09:02 #35
Heimdallr
Beiträge: 12.421

Der Gang war mehr eine Überführung, anders als die anderen Gänge waren auch hier wieder Fackeln angebracht und prachtvolle Wandmalereien und Skulpturen in Stein, zwar waren die Formen und Arten der Darstellung alles andere als schön, doch zumindest zeugten sie von Leben, kein Zweifel, hier musste etwas in der Nähe sein, denn so was brachte man nicht an dunkle Felswände an, wenn das eigentlich Ziel noch weit weg lag, er hoffte inständig das dem so war, doch wissen konnte auch er das nicht, feststand, dass er dringend dieses Ziel finden musste, wenn er nicht ganz große Probleme bekommen wollte, man konnte nun schon langsam zusehen, wie sein Körper merklich abbaute, jeder Schritt wurde auf Sparflamme gesetzt, die ganzen Kräfte, die ihm noch blieben, für die letzten großen Taten aufgehoben. Als er aus dem Gang raus kam, stand er in einer Vorhöhle, die Höhle führte direkt in einen riesigen Tempel, fünf 4 Meter große Säulen aus schwarzen Stein standen hier vor, der Rest in Fels gehauen, wäre er nur wegen des Architektonischem hier, wäre er nun am Ziel seiner Träume gewesen, doch das war eben nicht der Fall, denn sein Ziel musste hinter diesen Mauern liegen, entweder hier, oder nirgendwo.
Er spürte von diesen Hallen eine tiefschwarze Energie ausgehen, typisch für Dämonen eben, diese Wesen, die mit Beliar im Bunde waren, sie mussten hinter diesen Hallen hausen, er hoffte inständig, dass dies die letzte Halle und die letzte Höhle war, in der sie sich befanden, dass er mittlerweile mehrere hundert Meter tief in der Erde steckte, das wusste er nicht und das war auch gut so, der Sauerstoff, den er zum überleben brauchte, den bekam er durch Luftschächte, die überall in diesem Berg verstreut lagen, doch die sich so gut an den Fels angepasst hatten, dass man sie auch leicht übersehen konnte. Mit einem letzten Schritt untermauerte er seinen Willen und lief geradewegs auf den Tempel hinzu, er durchschritt den scheinbar undurchdringlichen Abschnitt der Säulen und betrat dann das heiligste durch eine kleine Tür, die sich nicht mal verschlossen befand.
Als er drinnen war, staunte er nicht schlecht, das ganze wirkte für einen Dämonen doch alles sehr klein, fast auf menschliche Größe gebaut, zumindest der Gang in dem er sich jetzt befand, hatte gerade mal eine Höhe von ca. elf Fuß, was nicht gerade sehr groß war. Das ganze war doch sehr verwunderlich, zumindest hätte er mit so was nicht gerechnet, doch jeder Schritt wurde nun zu einer Herausforderung, denn ohne es zu wissen, lief er geradewegs gegen eine schwarze Wand an, die Beschwörungen von Kryliyx waren so stark gewesen, dass nicht nur der Thronssal, sondern auch die restlichen Hallen von dem Schwarz der Beschwörung getränkt wurden und ihn jetzt zurückhielten.
An einer kleinen Stelle in dem Gang, waren zwei Nischen, diese Nischen waren ihm nicht geheuer, da sie so aussahen, als bürgen sie ein Geheimnis, er zog lieber sein Schwert, er wusste nicht wieso, doch vielleicht war sein Instinkt ziemlich empfindlich geworden, er hatte zumindest eine gute Entscheidung damit getan, denn wie aus dem Nichts kamen zwei Skelette daraus geschossen, als er sich ihnen näherte. Der Gang war eng und für einen Angriff denkbar ungeeignet, deswegen fragte er sich, was das sollte. Die Skelette behinderten sich eher gegenseitig beim kämpfen und nach 5 Minuten war der Kampf vorbei und beide Knochenmänner lagen regungslos auf dem Boden, zur Sicherheit hackte er noch den Kopf ab, da er ja mittlerweile wusste, dass dies die Schwachstelle dieser Knochenmänner war, doch war dies gar nicht nötig gewesen, sie wären auch so nicht mehr aufgestanden. Das ganze war doch ziemlich seltsam, diese Skelette wären an einer anderen Stelle viel effektiver gewesen, aber vielleicht sollten sie auch den Überraschungseffekt ausnutzen, den er ihnen nicht ließ. Dann, wie aus dem Nichts, meldete sich Rexx wieder zu Wort, scheinbar hatte auch er etwas zu sagen und bis jetzt waren alle seine Tipps auch hilfreich gewesen, von daher war er überzeugt, dass es wichtig sein musste.

Hey Fürst, spürst du das auch?
-Kommt drauf an was du meinst Rexx, meinst du meine Hungergefühle, meine Schwäche, meine Schlaflosigkeit, oder meinst du das, was hier ist.
-Ich meine die dunkle Essenz hier, ich kann förmlich spüren, dass Beliars Geister hier durch die Hallen fliegen, allerdings wird die Konzentration immer stärker, desto weiter du gehst, sehr seltsam….pass bloß auf, an solch einer Essenz können auch die stärksten zugrunde gehen.
-Was glaubst du, kann ich dagegen tun?
-Ich weiß es nicht, außerdem fragst du da den falschen, denn für mich ist es nicht schädlich, im Gegenteil…


Er hatte es ja auch gespürt, aber die Worte seines Mitstreiters gaben ihm doch zu denken auf, was konnte er tun, wenn er diesen schwarzen Dunst von Beliar nicht in seinen Kopf dringen lassen wollte? Die Seele, er erinnerte sich an die Worte der Seele, sie hatte ihn vor diesem Blick oder dieser Kraft gewarnt, sie sprach davon, dass nur ein tiefes Gebet zu Innos helfen könne, das würde er tun, soweit er irgendwie in Sicherheit war, würde er dies tun, doch noch konnte er es nicht, nicht die schwarze Essenz hinderte ihn daran, sondern etwas anderes.
Er war in einen Raum gekommen, in dem es so richtig heimisch aussah, ein Teppich mit verschiedenen Mustern, wahrscheinlich dämonischer Herkunft, ein kleiner Altar aus Holz zum beten, wohl für den selben Zweck, viereckig war der Raum auch noch und zur Krönung des ganzen waren noch Kerzen angezündet, doch das Aussehen verdrängte er zu einem schnellen Haschblick, nur um sich kurz der Umgebung klar zu machen, doch etwas anderes war in diesem Raum, ein Mensch….
Entweder war er nun vollkommen irre geworden, hatte eine Halluzination oder vor ihm stand tatsächlich ein Mensch, doch dieser Mensch hatte seine Menschlichkeit verloren, etwas tief schwarzes ging von ihm aus und es sah so aus, dass er etwas dagegen hatte, dass er weiterging. Erst als die Frau den Kopf hob, erkannte er das weibliche Gesicht, die roten Haare hatten den Anblick doch kurzzeitig verändert, außerdem waren sie so kurz geschnitten, wie es bei einem weiblichen Wesen nur selten der Fall war, dennoch war kein Grund zur Bewunderung angebracht, denn die Frau wirkte nicht gerade besonders freundlich, was aber auch an der finsteren Aura liegen konnte, jedenfalls traute er ihr nicht.
Sie hingegen schien das ganze kalt zu lassen, als sie den Kopf erhob musterte sie ihn und begann dann laut zu lachen, erst da kam es ihm in den Sinn, dass sie vielleicht die Stimme sein konnte, die Stimme die ihn monatelang quälte und die Stimme, die er hier suchte, hatte er sein Ziel also gefunden? War er endlich am Ziel seiner Wege, war das das Ende? Die Fragen brannten ihm auf der Zunge und spätestens als die Frau zu sprechen begann wusste er, dass sie die Stimme war, sie….doch was sie sagte, gefiel ihm nicht, ganz und gar nicht.

Hihihihiiihii, ihr wollt dieser Mensch sein, der die ganzen Viecher aus dem Weg geräumt hat, der die Rätsel im und Fallen im Labyrinth gelöst hat, der die richtige Tür gefunden und alle Steine beisammen hat, der, der die Armee der Untoten und der, der Gorok’hai besiegt hat, das ich nicht lache, ich habe mir euch anders vorgestellt, nicht so dürr und schlank, ihr habt ja nicht mal genug Fleisch um selbst leben zu können. Doch genug davon, mein Meister will, dass ich euch töte und so werde ich seinen Befehlen folgen…
-Moment mal, nicht so schnell, ich bin den ganzen Weg gegangen, jetzt gestattet mir einige Fragen…danach könnt ihr mich immer noch töten.
- Nein, keine Fragen, der Kampf möge beginnen hahahaha


Damit hätte er nicht gerechnet, aber diese Frau schien wirklich abgrundtief böse zu sein, nicht einmal Fragen wollte sie beantworten, es war aber die Stimme, da war er sich hundert protzentig sicher, doch sie sprach von einem Meister, wer sollte das denn sein, er war in der Annahme, dass sie der letzte war, doch wenn es tatsächlich noch einen Meister geben würde, dann würde sich auch die Beobachtung des Bauern bestätigen, der meinte, einen Mann unter der schwarzen Kapuze gesehen zu haben, es waren zwar alles nur Vermutungen und Spekulationen, doch waren diese notwendig, um Klarheit ins Dunkle zu bringen, doch seine ganzen Überlegungen wurden jäh unterbrochen, denn zwei Klingen kamen heraus geschossen, die Frau hatte ihre Waffen gezogen, aber was für Waffen, sie hielt zwei Waffen in ihren Händen und schien damit überhaupt keine Mühe zu haben, die Waffen sahen seltsam aus, so was hatte er noch nie gesehen, sie waren seltsam krumm für seinen Geschmack und auch sonst war das ganze komisch, doch er hatte keine Wahl, er nahm nun ebenfalls sein Schwert und wartete auf den Angriff, er musste jede Sekunde kommen, die Ungewissheit war sein schlimmster Feind, denn er wusste nicht, wie er die Frau einschätzen konnte, er hatte noch immer keine genaue Einschätzung von ihr, auf jeden Fall wollte sie ihn nun töten, was ganz klar dafür sprach, dass er sie, wenn er die Gelegenheit hatte, umbrachte, ihr das Leben nehmen, doch andererseits konnte das ja auch ein Trick sein, um seine Psyche zu testen, außerdem war sie der erste Mensch, dem er hier unten begegnete, wahrscheinlich auch der letzte, allein diese Tatsache machte sie zu einem wertvollen Schatz und sie sprach seine Sprache, also könnte sie ihm viel von den Hallen erzählen, aber das waren alles nur Spekulationen, die auch wieder jäh unterbrochen wurden, denn nun griff sie an, eines ihrer Schwerter schoss nach vorne und ließ den Kampf beginnen.

Schnell war er ausgewichen und hatte sich in Kampfposition gebracht, nachdenken konnte er immer noch, jetzt aber war der Kampf im Mittelpunkt, es ging um Leben und Tod, um alles oder nichts, er durfte sich nicht ablenken lassen. Nun begann es ja erst richtig, immer wieder schoss das Schwert nach vorne, ihm blieb gar keine Möglichkeit mal zum Angriff zu kommen. Als er sich dann endlich mal in Stellung bringen und sein Schwert auf den Oberkörper der Frau zuschoss, hatte sie keine Mühe mit der hängenden linken Hand abzuwehren, lässig wurde sein Schlag geblockt und sofort schoss die rechte Schwerthand wieder nach vorne, er musste sich zu Boden werfen, da sein Schwert nicht da war, doch schnell stand er wieder, wenn er eines hasste dann war es am Boden zu liegen und dem Gegner schutzlos ausgeliefert zu sein.
Dies ändere aber nichts an der Tatsache, dass er ganz klar im Nachtteil war, immer wieder musste er zurückweichen, seine Schritte befanden sich nur im Rückwärtsgang, die Frau war klar besser, doch konnte sie noch keine Vorteile daraus ziehen, doch musste dieser Kampfstil auch sehr anstrengend sein. Meter um Meter wich er, dann kam er an eine Wand, nun ging es nicht mehr weiter, nun musste eine Entscheidung her… blitzschnell handelte und stieß sich von der Wand ab, dieser Zuck kam unerwartet und so konnte er wenigstens seinen Stiefel in der Magengrube postieren, doch außer einem taumeln passierte nichts, mit einem Salto kam die Frau zurück und hämmerte einen Schlag nach dem anderen ein, mittlerweile bebte sein Schwert und er hatte Mühe den unglaublich schnellen Schlägen zufolgen, wenn sie auch noch das zweite Schwert einsetzen würde…aber das blieb fast immer regungslos hängen, doch wenn man ein Schlag endlich hindurch kam, war es blitzschnell zur Stelle, sozusagen ihre Lebensversicherung. Er kämpfte wacker, schlug sich tapfer, doch nun zog sich dieser Kampf immer mehr hin und beide Kontrahenten waren geschafft, da mit unglaublichem Tempo gekämpft wurde, es war kein Duell mehr, es war eine offene Schlacht.
Der Schweiß lief ihm wieder über die Stirn und inzwischen kühlte dort auch kein Hemd mehr, doch er konnte jetzt nicht auf den Schweiß achten, sondern nur versuchen ihn bei jeder Gelegenheit abzuschütteln, ein fataler Griff und alles war vorbei. Die Frau wurde nun etwas langsamer in ihren Bewegungen, doch war sie immer noch meilenweit besser als er, er musste sich schnellstens was einfallen lassen, denn seine Kräfte waren so erschöpft, da konnte man nicht mehr allzu viel machen, nun trafen ihn die letzten Tage, wie ein Schwert, grausam und hart, mitten in die Brust. Während immer noch das Erklingen von Stahl vernehmbar war, grübelte er nach, die besten Ideen hatte er normalerweise bei absoluter Ruhe, aber heute schenkte ihm Innos mitten im Kampf einen Geistesblitz, die Idee war gewagt und doch riskant, aber er hatte keine andere Wahl.
Mitten nach einem erneuten Block ließ er sich zur Seit fallen, das Schwert behielt er in der Hand, doch dass war nicht auffällig, auffällig war nur seine Liegehaltung, aber zumindest täuschte er einen Kräfteverlust vor, einen totalen Kollaps, es war sehr riskant, denn er riskieren zu einer leichten Beute zu werden, doch die Frau fiel wirklich auf den Trick rein, sie dachte es jetzt leicht beenden zu können, aber in dem Moment, wo sie ihr Schwert hob, fuhr seine Hand zur Seite, wieder trafen sich die Klingen, doch durch den Überraschungseffekt und einen nicht unerheblichen Teil von ihrer Überheblichkeit gelang es, das Schwert glitt ihr aus der Hand und fiel ein paar Meter weiter zu Boden, er ließ ihr sicher keine Zeit es zu holen und das wusste sie auch, aber nun hatte sie immer noch ihr anderes Schwert, es sah genau so aus wie das erste, kein Unterschied war zu erkennen, wie zwei gleiche Paare, doch nun hatte sie ihre Deckung verloren und war gezwungen mit dem zu kämpfen, für einen Moment herrschte absolute Stille, einmal atmeten sie synchron, noch einmal, ein drittes Mal….dann aber sprang sie zur Seite, wechselte das Schwert in ihre Schwerthand und griff erneut an, doch dass sie nur noch ein Schwert hatte und auch nicht unbesiegbar war, das gab ihm Hoffnung und neue Kraft, so dass der Kampf neu beginnen konnte, er war bereit dafür und grinste, jetzt sollte sich zeigen, ob sie immer noch so gut war.
Ohne auf sein Grinsen zu erwidern, griff sie an, doch das ganze wirkte jetzt etwas unbeholfen und einfallslos, er hatte keine Mühe mehr die Schläge abzuwehren und griff nun selber an, nun musste sie öfters blocken als ihr lieb war, doch das Erfolgsgefühl hielt nur ein paar Minuten an, denn scheinbar war das nicht der Fall, mit der Zeit wurde sie immer besser, ihre Attacken kamen genauer und er blieb derjenige, der die ganze Zeit gefordert war, scheinbar war es nur eine kleine Schwächperiode oder der Schock nach dem Verlust des Schwertes, irgendwie hatte er das Gefühl, dass er dieses Duell nicht gewinnen konnte, sie war ihn in allen Belangen überlegen, wie ein Lehrmeister seinem Schüler und so kam er sich auch vor, wie ein Schüler, der nichts konnte, er vergaß all das, was er gelernt hatte und beschränkte sich nur auf das Blocken, wenn Long ihn so gesehen hätte wäre er sicher nicht stolz gewesen, er wusste doch was er konnte und er wusste auch, um was es hier ging.
Immer wütender wurde er dadurch, desto länger der Kampf dauerte, desto schlimmer wurde es, so wurde er zwar unvorsichtiger, allerdings auch stärker in seinen Attacken, wenn denn mal welche kamen und langsam wendete sich das Blatt, langsam kam er zum Zuge, auch auf die Gefahr hin nach dem Kampf wegen Überforderung zu sterben, er gab nicht auf, sondern machte weiter, er wollte es sich selbst und allen anderen beweisen, es war so was wie eine Reifeprüfung, die Frau nutzte jetzt ihre Schnelligkeit und Wendigkeit aus, um Angriffen auszuweichen, da ihr ja das Schwert nun fehlte, doch als er erneut ins Leere fuchtelte und sie dann ein hämisches Grinsen für eine Sekunde auf ihr Gesicht zauberte, platzte ihm endgültig der Kragen, das hätte sie mal lieber sein gelassen, denn nun war er vollkommen durchgedreht, er erinnerte sich wieder an das, was er gelernt hatte, ihrem Schlag wich er gekonnt aus, wie sie es sonst nur tat, danach folgte eine angetäuschte Drehung, die er aber mit einem Ausfallschritt nach rechts unterbrach, das Schwert der Frau zischte nun vollkommen ins Leere, doch wie aus dem nichts traf sie die Klinge, leider nur wieder Stahl auf Stahl, doch nun war es endlich ein ausgeglichener Kampf, wieder folgte eine blitzschnelle Gegenattacke, doch diesmal erinnerte er sich an den ersten Schlag, den er jemals gelernt hatte, seinen „Fleischwanzenschlag“, der blanke Stahl zischte nach unten wie ein Blitz, fesselte die krumme Klinge der Frau, die durch ihre besondere Form in diesem Fall sogar noch einen Nachteil besaß, wie besessen versuchte sie ihr Schwert wieder hochzubekommen, doch es gelang nicht, dafür gelang aber was anderes um so besser, gerade wollte er zum finalen Schlag ausholen, da bemerkte die Frau, dass ihre Klinge fest saß, sie schien davon aber unbeeindruckt, im Gegenteil eher amüsiert, sie kontere lässig, indem sie ihm jetzt seinerseits ihr Knie in die Magengrube schlug, dies gelang auch vorzüglich, denn nach diesem groben Schlag musste er seine Attacke aufgeben und fiel samt Schwert zu Boden, doch sein Wille ward ungebrochen, er machte weiter….
Blitzschnell setzte die Klinge der Frau nach, schlug an der Stelle ein, wo bis vor wenigen Sekunden noch seine linke Gesichtshälfte lag und wirbelte Teppichfasern auf, die jetzt, gepaart mit dem Staub, in der Luft schwebten. Wieder ein Schlag, wieder ins Leere, er rollte sich von Stelle zu Stelle, bis er endlich die Wand erreichte, dort konnte er sich abrollen und stand wieder, sein Bauch tat ihm saumäßig weh und das beste wäre es jetzt gewesen, wenn er sich in ein Bett gelegt hätte, doch das war nicht der Sinn dieses Kampfes, konnte nicht erstrebenswert sein, er musste weiter machen und er machte auch weiter, als er wieder stand kam die Klinge wieder auf ihn zu, doch die Barriere war gebrochen, in Todesangst verlor er seine letzten Schlösser, kannte kein Halten mehr, der Block war wuchtig, so dass die Frau einige Meter nach hinten schlitterte, dann griff er an, zum ersten Mal griff er richtig an, vor dem Einschlag machte er einen Ausfallschritt, so wie er es bei Long gelernt hatte, oder eher sich selbst beigebracht, Schlagsalven hämmerten auf das krumme Schwert der Frau, noch schien sie dem ganzen gelassen entgegen zu sehen, doch das änderte sich abrupt, sein Schwert zischte nach vorne und schien leicht abzuwehren sein, doch dann stoppte es, während die krumme Klinge schon da war, ein brutaler Seitenhieb ließ die Hand der Rothaarigen zu einer Bewährungsprobe ankommen und setzte sofort nach, von tief unten kam sein Schlag nun angeflogen, wieder bebte es und die Frau merkte noch immer nicht, dass sie keine Chance mehr hatte, vergeblich hielt sie sich an dem Griff fest, noch immer leistete sie Widerstand doch dann holte er noch einmal aus, ließ die Klinge erzittern, nun waren er und Todesodem wieder zu einer Einheit verschmolzen, trotz der Vorteile die ganz klar bei der Frau lagen, setzte er nun sein finales Ende an, er wirbelte um die Achse und rannte dann weg von der Frau, soweit, bis sie sich zu fingen schien und wieder angriff, vergeblich, er rannte nun wieder in die andere Richtung, die Frau tat es ihm gleich und sie rannten direkt aufeinander, die Klingen nach vorne, jeder dachte sich nun etwas aus und er wusste genau, was sie machen würde. Tatsächlich nutzte sie dann ihre Eleganz und sprang kurz vorm Ziel ab, natürlich um ihm die Klinge in den Körper zu stecken, doch er war darauf vorbereitet und tauchte ab, auf dem Teppich schlitterte er ein paar Meter, kam auf und rannte direkt wieder los, auch seine Gegnerin stand wieder und war bereit, doch diesmal rannte sie nicht, sondern blieb stehen, um so bessere, wieder traf sich Stahl und es gab einen offenen Schlagabtausch, doch über kurz und lang landete sie an einer Wand, wieder schien sie gefesselt, doch rollte sie sich ab und flog zur Seite, fast konnte man sagen sie flog wirklich, doch so konnte er nichts machen, auch wenn er nun überlegen war, sie war einfach zu flink und gewand.
Dann erinnerte er sich an die Worte von seinem Mentor, einst sagte er sie zu ihm und obwohl er sehr belesen war und viele Sprichworte kannte, war dieses für ihn neu gewesen, nun fiel es ihm wieder ein und wie in Hypnose ging er zurück zur Mitte des Kampfplatzes. Er setzte sich hin, als ob nichts gewesen wäre, das Schwert in der einen Hand, die andere ebenfalls, er verschloss seine Augen und versuchte sich auf den Mittelpunkt in der wabernden, schwarzen Masse zu konzentrieren, einfach so…
Die Rothaarige schien mit allem gerechnet haben, doch nicht mit dem, es schien, als ob er da hilflos dasitzen würde und nichts tat, eine Zeit lang war sie gebannt und blieb starr, doch jetzt sah sie ihre Chance und schlich sich zu ihrem zweiten Schwert….
Was sie nicht wusste war, dass er trotz geschlossener Augen alles sah, er hörte sie, trotz der Lautlosigkeit bummerte es in seinen Ohren, trotz der geschlossenen Augen sah er sie, ihre Umkreise waren deutlich vor ihm, er wusste, dass sie jetzt wieder im Besitz ihrer ganzen Macht war, theoretisch hatte er sich eben selbst geschlagen, doch in der Theorie wäre sie ihm auch immer ausgewichen, er wusste, dass es riskant war, was er tat, doch er hatte nur diese eine Chance.
Mit beiden Krummsäbeln, wie er diese komischen Waffen einfach bezeichnete, schoss sie nun wieder voraus, doch war das ihre Niederlage, denn was er da spielte gelang. In dem Moment, wo sie in Schlagweite war und ausholte, spürte er alles von ihre, sein Schwert holte aus, mit der Wucht der zwei Hände, wurde die Schlaghand außer Gefecht gesetzt und der Krummsäbel fiel zu Boden, laut war das Aufkommen, doch in diesem Moment war es wie eine Glocke und ihr heller Klang, denn er hatte erneut ausgeholt und schlug nun mit der selben Berserkermacht gegen die Verteidigungshand, wechseln konnte sie nicht, dafür war es zu spät. Die Klingen verkuppelten sich, sie versuchte noch einmal dagegen zu halten, nicht loslassen, eher eine Hand dafür opfern, so viel war es ihr wert, Funken sprühten, doch nicht nur bei den Klingen, auch die Augen trafen sich, zum erstenmal sahen sie sich und er sah in ein loderndes Schwarz, jedoch, je länger er in die Augen sah, desto schwächer wurden sie, sie wurde auch immer schwächer, nun musste es geschehen, jetzt, in diesem Augenblick, er ließ sein Schwert weg von der Umklammerung und holte noch einmal voll aus, ein rechter Seitenschlag, verlagert auf die Vorderbeine, alles oder nichts, normalerweise schrie er nicht bei Kämpfen, sondern war mucksmäuschenstill, aber nun keuchte er vor Schmerzen, sein ganzer Körper war am bersten, doch dies sollte belohnt werden, denn diesem Schlag hatte auch die Frau nichts mehr entgegen zu setzen, der Krummsäbel flog durch die Luft und die Kraft war so stark, dass er sich in eine massive Steinwand bohrte und dort stecken blieb, doch von den Spielchen hatte er jetzt genug, sein linker Arm schnellte nach vorne und packte die Frau am Hals, seine dünnen, langen, knochenbleichen Finger umfassten ihren zarten, wohlgeformten Hals und ließen ihr so gut wie keine Luft, sein Schwert blieb in der Schlaghand und war ebenfalls auf die Kehle gerichtet, nun war es an der Zeit abzurechnen…
Aber er konnte nicht, es war ihm unmöglich noch einmal zu töten, sein Schwert ging Zentimeter um Zentimeter zum Hals, doch kurz davor kam es zum erliegen, er wollte nicht mehr töten, nie mehr, doch sie war voller Zorn und Hass, Beliar wohnte in ihr inne, er musste es tun,….in dem Moment wo er sich überwinden und zuschlagen wollte, meldete sich erneut der Schädel auf seiner Brust und sprach aufgeregt kühl.

Halt warte, mir kann es ja egal sein, aber vielleicht interessiert es dich, sie ist besessen.
-…..Was…..Besessen? Was meinst du damit, ich verstehe nicht, sie wollte mich doch töten und spürst du nicht das Dunkelheit von ihr ausgeht?
-Jaja, das schon, aber sie tut das alles nicht selber, sie wird von einer anderen Person beherrscht und gesteuert.
-…Der Meister….dann ist es also war, dass sie nicht das Ende des Berges ist….Verdammt! Verdaaaammmmttttttt…….nun gut, sag mir, was ich tun soll.
-Keine Ahnung, das musst du schon selber wissen, aber ich kann dir sagen, was du tun musst, um sie wieder in die Welt der….ach lassen wir das, auf jeden Fall, der Ring am Ringfinger der rechten Hand, wenn du ihn abnimmst, dann sollte sie wieder zu sich kommen.
-Ich weiß nicht, das ganze klingt schon sehr
-Ich würde mich mal entscheiden, denn in ca. fünf Sekunden ist sie tot!


Rexx war das Röcheln der Frau nicht fern geblieben, dem abgelenkten Schatten jedoch sehr, er hatte es ganz vergessen, doch nun wusste er was zu tun ist, wenn er nie wieder zum Sünder werden wollte, wenn er Forderungen stellen wollte, wenn er jemals wieder vergessen wollte und vor allem, wenn er jemals Antworten zu diesem Berg wollte, dann musste er das eine tun.
Er nahm den Ring ab und ließ die Frau auf der Stelle aus dem Würgegriff, ein tiefes Atmen wurde sofort durch etwas anderes gestört und Rexx dieser Vollidiot hatte was vergessen zu sagen….

Ähmm…ich hatte wohl vergessen, dass der Ring durchaus seine Macht behalten und auf den Abnehmer übergehen kann…
-Du….ich…..ahhhhhh


Ein tiefschwarzer Schrei ging durch ihn, der Ring bebte in seinen Fingern, doch er konnte ihn nicht wegwerfen, doch das durfte nicht das Ende seien, nicht hier und jetzt. Seine Augen wurden immer schwärzer und schwärzer, der Zauber des Rings, der magische Bann ging in ihn über, doch das durfte es nicht sein, sein Herz und vor allem seine Seele kämpften dagegen und auch seine Zunge kämpfte nun mit.

Ich…..ahhhh….ich werde niemals ahhhh Beliar dienen, niemals, niemals meinen Glauben zu Innos verlieren, ich habe eine Mi ahhhhhh eine Mission und auch dieser Ring wird mich nicht daran hindern…ahhh…. sie durchzuführen. Und nun, gehe von mir, finstere Magie, du wirst mich niemals in deinen Besitz nehmen, niemals

Das Schwarz wich wieder und in einem kleine, aber nicht überhörbaren Knall zerbarst der Ring, seine Magie schwebte in der Luft, doch komischerweise wurde sie von seinem Amulett angezogen, ja, sein Amulett schwebte nicht mehr am Hals, sondern in der Luft, ungefähr auf Kinnhöhe, die schwarze Essenz wurde scheinbar wie ein Magnet angezogen, sehr seltsam. Er selber war nach dem Kampf total am Ende, doch auch die Frau hatte sich noch nicht erholt, seine Zunge fiel aus dem Mund und blieb irgendwo auf der Lippe hängen, sein Körper fiel auf den Teppich und sein Schwert fiel aus der Hand, es rollte sich langsam ein paar Zentimeter von seinem Händen weg und blieb dann stehen.
Er hatte es geahnt, all seine Lebenskräfte weg, sein Körper lebte nur noch durch das beständige Atmen, doch seine Augen starrten tot an die Decke, bis sie zufielen, zwar war ein Schlaf nicht unbedingt ratsam, doch er konnte nicht anders, er konnte keinen Finger mehr bewegen, er war nun leichter zu besiegen als ein toter Scavenger, aber das schien sein Schicksal zu sein, er konnte nur hoffen, dass der „Meister“ seine Kammern nicht verließ, zur Not würde ihn das Amulett oder Rexx wecken, doch ob er sich noch verteidigen konnte, stand in den Sternen, die an einem Himmel standen, den er wohl nie mehr sehen wird…..
27.09.2003, 09:05 #36
Heimdallr
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Die Stunden vergingen, die Uhr tickte grausam hinunter, eine Uhr die er nicht hatte, die wahre Sonne war sehr fern und außerdem war er außer Gefecht gesetzt, er konnte gar nichts zählen, außer Schäfchen in seinen Träumen, doch das wäre zu schön um wahr zu sein gewesen, denn er träumte nicht von Schäfchen, er träumte von Dämonen und dem „Meister“ immer wieder tauchte dieses Wort in seinem Traum auf, die unterschiedlichsten Kreaturen bildeten sich unter diesem Wort, doch er wurde ja doch immer wieder getötet, mehrere Male wollte er aufwachen, konnte aber nicht, er konnte einfach nicht….als ob ihn jemand in dem Traum gefangen halten wollte.
Isabell hingegen konnte auch schlafen, weiß Beliar warum sie ausgerechnet einschlief, die einzige logische Erklärung war der Ring, alles andere wäre wohl mehr als unlogisch gewesen, doch sie schlief wirklich, doch nun, nachdem beide wenige Meter getrennt voneinander geschlagene 13 Stunden schliefen, wachte sie auf – als Erste, nun hatte sie die Macht über Tod oder Leben zu entscheiden, er hätte, beschäftigt mit seinen Träumen des Alp, garantiert nichts gemerkt. Doch Isabell wollte nicht töten, sie dachte nicht daran, ihre ganze Art hatte sich geändert, sie verspürte nicht mehr diesen Drang, etwas böses zu tun, sie war wieder viel freier, sie war wieder ganz die Alte, die, die sie schon immer war. Das verdankte sie alleine diesem Fremden Mann, der da scheinbar leblos vor ihr auf dem Boden lag, sie wusste genau, dass er den Ring zerstört hatte, denn sie spürte weder seine bindende Macht, noch seine Kälte nicht mehr an ihrer Hand, ein prüfender Blick bestätigte alles. Sie wusste nicht, was sie jetzt machen sollte, einfach gehen? Nein das konnte sie nicht, sie war diesem Fremden zum Dank verpflichtet, egal wie, irgendetwas musste sie tun, außerdem war einfach gehen gar nicht möglich, denn sie kannte den Berg in und auswendig, durch den Ring und die Nähe zu Kryliyx hatte sie die nötigen Informationen bekommen, sie wusste, es gab nur noch einen einzigen Ausgang und der war nur zu nehmen, wenn sie zurück zu dem Dämonen ging, doch zuerst wollte sie mal ihre Schwerter holen. Leise und auf Samtpfoten schlich sie sich zu dem ersten Krummsäbel, der in der Wand steckte, sie hatte ihre liebe Mühe mit dem Teil, erst als sie sich mit dem Fuß von der Wand abstützte, regte sich das Ding, machte aber höllischen Lärm, doch der Fremde wollte nicht aufwachen, war er wirklich tot?
Schnell nahm sie auch die zweite Waffe und steckte sie beide in die beiden Scheiden rechts und links am Gürtel. Die Tarek Ils waren das einzige und wichtigste, zugleich wertvollste, ohne sie war sie gar nichts. Doch dann wollte sie sich um den Fremden kümmern, was aber richtig misslang, denn gerade als er seinen Puls fühlen wollte, schreckte Rexx hoch, dem Schädel gelang durch eine magische Art und Weise, dass er wieder aufwachte.
Er selber wurde gerade wieder zum x-ten Mal getötet, doch waren diese Tode nicht einfach nur Träume, die einfach jeder Mal hatte seine Träume waren schlimmer, es war alles so unglaublich echt und real, niemand hätte schlimmer leiden müssen als er und es fiel ihm nichts auf, doch zum Glück wurde er ja jetzt zurückgeholt, ein tiefes, schwarzes Loch war nun vor seinem Auge und dann sah sein linkes Auge die sich bewegende Hand, die zu seinen Hals ging, aber so nicht.
Sofort ging seine rechte Hand zu seinem Stiefel der Dolch schien scheinbar in seine Hand zu springen und Sekunden später war die spitze noch wenige Zentimeter von dem zarten Hals der rothaarigen Frau entfernt, diese gab einen schrillen Schrei von sich und war zur Seite gewichen, es hätte ihn interessiert, was sie in dem Moment von ihm dachte, doch das blieb eben ein Geheimnis, langsam dämmerte es ihm, dass war die Frau, gegen die er vor ein paar Stunden um sein Leben gekämpft hatte, es wurde immer klarer, das ganze verschlafene Puzzle setzte sich zusammen und dann machte es Klick, sein Blick musterte ihren Körper, sie war nicht sehr groß aber schlank wie ein Ast, doch als der Blick bei der Taille war, bemerkte er die beiden Waffenscheiden, es wurde keine Mühe gemacht sie zu verbergen, doch das schlimmste, sie waren beide gefüllt und zwar mit diesen sonderbaren Waffen, ein Blick an die Wand bewies dies.
Er wusste, dass er noch so geschwächt war, dass er keine Chance hatte, er war verloren, doch vielleicht half ihm ja eine Drohung, es war seine einzige Möglichkeit.

Wenn ihr mich noch mal angreift, dann werdet ihr wieder verlieren, ihr habt ja gemerkt In der Ruhe liegt die Kraft.

Dann sank er wieder zu Boden, erwartungsvoll, ob es tatsächlich die richtige Entscheidung war, wenn nicht….er wagte nicht daran zu denken, er hatte genug geträumt.

Ich will euch nicht angreifen, ich weiß, dass ich euch mein Leben verdanke und dafür bin ich über alle Maßen glücklich, es gab nichts, was ich mir mehr gewünscht hatte, als diese Befreiung, ich hatte alles verloren, alles bis auf die Tarek Ils, das sind meine beiden Krummsäbel, alles andere wurde mir genommen und das alles von diesem Bastard. Es ist so ein mieses Gefühl, wenn man gefangen ist, du weißt tief in deinem Gedächtnis, dass du gefangen bist und doch musst du alles tun was er dir befielt, alles, ich….es war einfach nur schrecklich, dieser dämonische Sadist und ich kann mich nicht mal rächen, es weiß, dass ich keine Chance habe, er würde mich sofort gefangen nehmen, mich wieder fesseln und einsperren, in meinem Kopf herum spielen, doch das allerschlimmste kommt erst noch, der einzige Ausgang liegt hinter seinem Thronsaal, das heißt, wir werden hier nie mehr rauskommen.
-Moment Mal, ganz ruhig, ich habe viele Fragen und brauche auch viele Antworten, wenn ihr mir die gibt und vor allem, wenn ihr mir vertraut, dann werde ich uns hier rausbringen, aber ihr müsst genau das tun, was ich sage.
-Wie wollt ihr das denn schaffen, ihr wisst doch gar nicht, wie stark Kryliyx ist und vor allem seid ihr total geschwächt.
-Das lass mal meine Sorge sein, ihr unterschätzt mich ein wenig, also geht ihr darauf ein, oder nicht, es ist eure freie Wahl.
-Natürlich tu ich es, wenn es wirklich eine Möglichkeit gibt, dann werde ich sie nutzen.
-Gut, dann sagt mir, wer ihr seid?
-Mein Name ist Isabell, ich bin eine Kriegerin des Nordens und wurde von Kryliyx gefangen genommen, als ich eines Mondes in Khorinis war und im Wald nach Tieren jagte.
-Gut Isabell, mein Name ist Pergamo, jetzt würde mich interessieren, was mit eurer Stimme ist, ich weiß nicht, ob ihr was darüber wisst, aber mich plagt seit Monaten eine Stimme, die durch meinen Kopf in die Gedanken dringt, sie sagt immer, dass ich sterben muss und vieles mehr, ich möchte nicht viel darüber reden, aber diese Stimme hattet ihr, noch kurz vor dem Kampf habt ihr mit mir gesprochen und das war die Stimme, ganz sicher.
-Ich…ich weiß, als ich noch unter dem Bann von Kryliyx stand, da habe ich in seinem Namen diese Dinge gesagt, er wollte euch damit wohl noch mehr verwirren, er ist ein Meister in solchen Dingen. Als die dunkle Macht von mir ging, muss auch die Stimme verschwunden sein.
-Gut, ich verstehe, doch ihr sprecht immer von „Meister“ und diesem Namen, Kryliyx war es oder? Wer ist das, bitte genau, ich brauche alles.
-Gut, auch wenn es nicht leicht ist über diesen Bastard zu reden, ich werde euch erzählen, was ich weiß. Kryliyx ist ein Name für Dämonen, dieser Kryliyx, er ist ein Dämon, doch nicht so einer, wie ihr ihn vielleicht kennt, sprich er hat keine Flügel und schwebt nicht in der Luft, oh nein, er ist viel menschlicher als ihr denken werdet, er geht und steht auf zwei Beinen, hat zwei Arme und zwei Hände. Auch darunter ist er kein Skelett, sondern aus Haut und Knochen, natürlich ist das Fleisch etwas verwest und nicht mehr so, wie ihr zum Beispiel ausseht, aber auch Blut hat er da noch inne, ich glaube auch seine Organe hat er noch, nur am Kopf, da merkt man, das etwas nicht stimmt, denn er trägt eine Maske, das merkt man sofort, da sich nie sein Gesicht bewegt, ich weiß nicht was darunter steckt, aber es sieht sicher nicht gut aus….er ist etwas größer als ich und er ist steinalt, ich habe eines seiner Bücher gelesen, da steht, der letzte Eintrag vor genau 300 Jahren meiner Zeitrechnung, ich glaube bei euch genauso, vielleicht deshalb die Maske, aber das allein zeigt nur, dass er kein Mensch ist.
-Gut, das hilft, was trägt er für eine Rüstung, was für Waffen, hat er irgendwelche Schwächen?
-Eine Rüstung? Nun ja, so etwas wie ihr trägt sicher nicht, das Fell erinnert mich ein bisschen an unsere Männer im Lager, ist das grauer Wolf?
-Nein, Schattenläufer
-Aha, noch nie davon gehört, oder vielleicht doch? Egal, also er hat nur ein schwarzes Gewand an, das ist aber keine Rüstung, zu den Waffen kann ich euch nichts sagen, nur zu seinem Kampfstil, ich durfte ihn einmal in Aktion erleben, er war einmal so sauer auf einen seiner Generäle da hat er gegen ihn gekämpft, dabei trug er ein Schwert, etwa so groß wie eures und eines, das war doppelt so groß, doch er trug dennoch beide in einer Hand gleichzeitig. In diesem Kampf war er so überlegen, dieser Dämon hat keine Waffen.
-Aha, er kämpft also ohne Einsatz von irgendwelcher Magie.
-Nein! Das ist falsch, ich weiß zwar nicht, was ihr unter Magie versteht, doch ihr werdet ihn nicht besiegen können, jeder in seiner Nähe kann er unter geistige Kontrolle nehmen. Außerdem….oh mein Schädel, es tut so weh….ich habe etwas gespürt, als ich das letzte Mal bei ihm war, bevor ich euch jagte, ich spürte es, in der Halle knisterte es gerade zu voll schwarzer Magie, er muss diese Beschwörung durchgeführt haben, von der er die ganze Zeit sprach.
-Ja, ich spürte es auch schon, doch glaubt ihr, es wird noch stärker?
-Noch stärker? Ich glaube kaum, dass ihr es bis dahin schaffen werdet, dass ihr es hier schon gespürt habt, das zeigt doch nur, dass es zu mächtig ist.
-Tja, das wird sich noch zeigen. Aber warum, warum hat er das ganze gemacht, diese monatelange Jagd, das hätte dieser ach so mächtige Kerl doch auch einfacher haben können, wenn er so mächtig ist, warum hat er mich dann nicht in Khorinis getötet oder woanders, warum diese Schnitzeljagd hier her.
-Das, das ist so eine Sache…
-Was für eine Sache, nun redet schon.
-In Ordnung, Kryliyx, er hat irgend so ein Amulett, ich weiß nicht was es ist, aber auch hier habe ich etwas darüber gelesen. Er hat das Amulett einem Nachfahren eines Feuermagiers geklaut, zur Strafe wurde er getötet, doch wie auf wundersame Weise fand man nie seine Leiche und so blieb das Amulett bei ihm, man munkelt, dass er seine Seele an Beliar verkauft hat um so zum Gedankendämon zu werden, Beliar ist auf das Geschäft eingegangen, weil er sich viel davon versprach, ob es stimmt ist etwas anderes, doch weiter. Irgendwie muss Kryliyx dann in diesem Berg gekommen sein, die meisten Gebäude, die ihr sicher gesehen habt, waren schon vor seiner Zeit, er ließ dann alles ab dem großen Dämonenturm bauen. Doch dann geschah es, das Amulett verlieh ihm zwar Macht, die kein anderer Gedankendämon vor ihm hatte, doch es hatte auch einen Fluch, er durfte den Berg nie mehr als einen Umkreis von hundert Metern verlassen, er kann nichts tun. Und nun kommen wir zum Kern dieser Geschichte, Kryliyx meint, ihr hättet so ein Amulett, wenn er es bekommen könnte und er zwei hätte, dann würde sich seine Macht so ausbreiten, dass seine Ketten gesprengt werden und er frei wandeln kann, er will erst Khorinis unterwerfen und dann Myrthana, jedenfalls spricht er immer davon, ich habe es oft gehört.
-Das wird ihm nie gelingen, andererseits, wenn er erst mal den Gral hat, mit dieser Waffe könnte man vieles tun und das Amulett….er muss also die Geschichte kennen, woher spielt keine Rolle, aber das verändert die Tatsachen enorm. Bis lang ging ich immer nur davon aus, dass hier meine Krankheit lebte und damit hatte ich ja auch Recht, alles was ich wollte war, diese Krankheit zu töten. Doch jetzt, jetzt wird diese Reise wichtiger denn je, ich muss dieses Amulett bekommen, es ist wichtiger als alles und als jeder andere, selbst mein Leben ist nicht so wichtig, hört zu, Kryliyx darf nie in den Besitz meines Amulettes kommen, das könnte zumindest das Ende von Khorinis seien, ich werde das zu verhindern wissen.
-Darf ich das Amulett mal sehen?
-Sehen ja, aber ohne euch jetzt zunahe treten zu wollen, berührt es und ihr seid tot, ich sagte ja bereits, es ist wertvoller als mein eigenes Leben. Hier……
-……es ist wunderschön, die Zeichen, könnt ihr sie lesen?
-Ja, das bedeutet „Wissen“, aber ich möchte euch bitten mich nichts mehr darüber zu fragen, ich kann und will dazu nichts mehr sagen.
-Vertraut ihr mir nicht?
-Liebe Isabell, das ganze hat nichts, aber auch gar nichts mit Vertrauen zu tun, hier geht es um mehr als unsere zwei Menschenleben, hier geht es um sehr viel mehr. Und seid ehrlich, ihr wolltet mich töten, hättet es auch getan, wenn dies passiert wäre und das sah oft so aus, dann…ich möchte nicht daran denken, würdet ihr es denn?
-Ich weiß nicht.
-Ok, weiter geht’s, wie kommen wir hier wieder raus.
-Es gibt noch einen Teleport, er bringt uns geradewegs an den Ausgang im Wald an den Klippen, so pflegt Kryliyx auch zu reisen.
-Aha, das ist gut.
-Gar nichts ist gut, niemand kann Kryliyx besiegen.
-Jetzt hört mal gut zu Isabell, mein einziges Verlangen seid ich vor Wochen hier den Berg betrat war, meine Krankheit zu finden, ich habe gegen Monster gekämpft, die ihr euch nicht vorstellen könnt, ich habe Wege durchschritten, die ich sonst nie gegangen wäre, ich habe Entbehrungen auf mich genommen, und wofür das alles? Alles nur für nichts und wieder nichts? Nein, ich werde mich nie mehr quälen lassen, dieser Gedankendämon wird nie wieder meinen Kopf manipulieren und außerdem wurde meine persönliche Jagd nun eine heilige Mission und in heiligen Mission geht es nicht um Menschenleben, da geht es darum, wer sich stellt und wer nicht, mag sein, dass es fanatisch ist, doch ich werde nicht zulassen, dass diese Beliarkreatur ein Amulett der Sieben besitzt und außerdem ist es die einzige Chance hier rauszukommen, ich will nicht hier unten sterben.
-Wisst ihr was, ich glaube ihr seid wirklich ein bisschen verrückt, aber ich habe in euren Worten wieder neue Kraft geschöpft, ich werde den Weg mit euch gehen.
-Oh nein, ihr bleibt schön hier, ich kämpfe alleine, ich möchte nicht, dass ihr noch mal gefangen werdet, nicht nur aus eigenem Interesse.
-Aber zu Zwei…
-Was zu Zwei? Wollt ihr wirklich das Risiko eingehen?
-Ja, ich werde das Risiko wagen und zu Zweit ist es sicherlich einfacher, zumal da noch zwei Leibwachen sind.
-Leibwachen, was für Leibwachen?
-Eine lange Geschichte, in der Kurzfassung würde ich sagen gehören sie mit zu den mächtigsten Kriegern hier, ungefähr genau so stark, wie die Gorok’hai…
-Das waren diese Vermummten oder was?
-Ja genau die, jedenfalls wohnen in den Kriegern zwei neue Seelen, außerdem führen sie ihre Aktionen parallel, das macht sie noch gefährlicher.
-Na toll, ein Grund mehr hier zu warten.
-Nein ich komme mit. Ich kann kämpfen und ich bin nicht feige, auch wenn ich Angst hatte und noch immer habe, ich werde euch in diesem Kampf unterstützen, alleine weil ich hier raus will
-Ihr seid wirklich stur, aber kämpfen könnt ihr mehr als gut, also ist das wohl das schlagende Argument.
-Wann wollt ihr aufbrechen?
-Aufbrechen, was heißt hier aufbrechen, wie weit ist es denn noch?
-Noch den Gang entlang und dann die Wendeltreppe hoch, dann sind wir im Thronsaal.
-Gut, ich ziehe es vor noch etwas zu speisen und zu trinken, die Sachen zu ordnen und….ich muss noch ein Gebet sprechen, dabei werde ich um Kraft und Widerstand bitten, der Kampf mit euch hat mich so geschafft, dass ich immer noch ohne Kraft bin, jeder Muskel tut mir ja noch weh. Ich lade euch gerne ein, das letzte Mahl vor dem Tod oder meiner Rückkehr an die Oberwelt, das muss sein.
-Ich nehme euer Angebot gerne an.
-Ich kann euch aber nur warnen, ich habe nur noch Wasser und getrockneten und eingelegten Fisch, also nichts Edleres.
-Macht nichts, daheim esse ich auch oft nicht mehr. Beziehungsweise aß ich…


Der Schatten holte seine letzten Vorräte heraus und stellte fest, dass er nur noch zwei Fische hatte und zwei Wasserflaschen, als ob es nur für diesen Zweck gemacht war, die Henkersmahlzeit schmeckte gar nicht so schlecht und zum ersten Mal sah er ein Lächeln auf dem Gesicht vom Isabell. Für sie musste das alles wahnsinnig neu sein, nach einer so langen Zeit in Gefangenschaft. Das Essen dauerte lange und ab uns zu wurde sich auch noch ausgetauscht, es war so, als ob sie den letzten Gang beide hinauszögern wollten, er selber hatte keine Angst mehr, denn seit er wusste, um was es hier ging, war er dieses Gefühl los. Doch auch er wusste, wenn er versagen würde, dann wäre er mitunter an vielen Dingen Schuld, die er dann nicht mehr beeinflussen konnte, bald war die Zeit gekommen, sehr bald, doch er war auch erleichtert, nicht nur, dass er nun endlich ein Ende hatte, ein wahres Ziel vor Augen, er glaubte nun auch wieder daran, hier je wieder raus zu kommen und das war es, was ihn auch hoffen ließ, er wusste nur nicht genau, was er von der Frau an seiner Seite halten sollte, ob er ihr trauen konnte? Er glaubte schon….doch da wurde er schon mal reingelegt, diesmal konnte er zwar glauben, aber das war’s auch schon, nicht ein Fünkchen mehr.
27.09.2003, 09:06 #37
Heimdallr
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Sie saßen noch immer beisammen, hatten beide ihre Mahlzeit beendet, Isabell nippte noch etwas an der Wasserflasche, er reinigte sein Schwert, zwar war kein Blut daran, doch Schmutz und Staub waren auch Feinde, außerdem war es sehr beruhigend, wenn er die Klinge von Todesodem in der Hand hielt, nebenbei bat er Isabell auch noch mal darum, dass sie ihm eines ihrer Schwerter zeigte, es war gut anzusehen, nur diese seltsame Form, wirklich sehr komisch, doch kämpfen konnte sie damit, das stand außer Frage.
Die Minuten verstrichen, aus Minuten wurden Stunden und die Verdauung, die man noch als möglichen Grund hätte einschieben können, sie verpuffte langsam. Er fürchtete sich nicht vor dem Kampf, er fürchtete sich davor zu versagen. Isabell indes wusste genau, was auf das Duo wartete, sie kannte Kryliyx und sie hatte wahrlich großen Respekt vor ihm, doch Kryliyx war seine Aufgabe, damit hatte sie nichts mehr zu tun.
Dann musste es irgendwann mal losgehen, einer musste den ersten Schritt machen und dieser einer war der Schatten, er ging ein paar Meter fort von Isabell und senkte sich dann auf die Knie, das Gebet musste ihm Kraft schenken, auch wenn hier kein heiliger Innosschrein war, Innos erhörte jeden, auch wenn er noch so tief in der Erde steckte und von unheiliger Magie umgeben war.

Oh heiliger Vater,
wieder muss ich euch um etwas bitten, ich schäme mich fast, immer nur zu nehmen und nur das sinnlose zu geben, aber ich habe keine andere Wahl. Ich weiß, du kannst mich sehen, mich hören, mich verstehen, deswegen brauche ich dir nicht erklären, in was für einer fatalen Lage ich stecke. Ich bin einfach total am Ende, meine ganzen Muskeln schmerzen, mein Körper tut bei jedem Schritt weh, mir fehlt es an Schlaf, an Nahrung und deiner geliebten Sonne, ich werde hier unten nichts mehr tun können, wenn du mich nicht erhörst, hier unten ist es dunkel und vor allem herrscht Beliar hier, seine dunkle Magie liegt um meinen Körper und wartet nur auf meine Seele, doch es gibt noch einen Gegner, den ich töten muss, doch in dem Thronsaal, es wird eine reine Essenz aus schwarzer Magie dort herrschen und selbst ohne bin ich nicht bereit, mich zu stellen, doch ich bin mir der Verantwortung bewusst, das Amulett darf nie in die Hände dieses Dämons fallen, du weißt, das wäre der Untergang für tausende von Menschen, wenn es war ist, was man sich erzählt. Du spürst es ja selber, ich bin hier unten zu einem Schatten meiner Selbst geworden und auch davor bin ich oft vom rechten Weg abgekommen, ich hätte niemals an deinen Worten zweifeln dürfen, du hattest vollkommen Recht, ich war ein Narr, hab mich mal wieder blenden lassen, wie so oft bin ich auf Dinge hereingefallen, die meinen geistigen Horizont überragten, doch ich bin ein reuiger Sünder, ich werde auch weiterhin das tun, was in meiner Macht steht, doch kann ich nicht hier raus, ohne mich zu stellen, außerdem hat dieser Diener Beliars ein Artefakt, das dir gehört und das in Sicherheit kommen muss.
Deshalb bitte ich dich, segne mich in deinem Namen und gib mir die verlorene Kraft zurück, doch bitte ich nicht nur um mich, sondern auch um die Frau, verhelfe uns beiden, dass die dunkle Magie uns nicht beherrschen kann, dass wir nicht zu Diener Beliars verkommen müssen, oh heiliger Vater, ich danke dir.

Bei Innos


Nach dem Gebet, stand er mühsam wieder auf und humpelte zurück zu Isabell und als er schon glaubte, dass seine Worte wirkungslos blieben, da fing das Amulett wieder an zu vibrieren, es zitterte richtig und hätte sich fast von seinem Hals gelöst, als es sich in einem lautlosen Knall entlud, ein kleiner weißer Ball schwebte in der Mitte und explodierte dann zu einer riesigen Nova, die den ganzen Raum erhellte, der ganze Vorgang dauerte weniger als fünf Sekunden, doch die reichten vollkommen aus, um Innos Willen durchzuführen. Seine Worte wurden doch erhört, es geschah, seine ganzen Kräfte kehrten zurück, er fühlte sich wieder stark genug um zu kämpfen, er war wieder ganz der Alte, aber auch Isabell fühlte sich besser und beide erstrahlten nun irgendwie heller, sie selber merkten den Unterschied nicht, aber der Raum war heller, die Schatten hatten sich verzogen, die schwarze Essenz war weg.

Bist du bereit für den vielleicht letzten Gang?
-Ja, lass uns gehen, wenn wir eine Chance haben, dann jetzt.


Ein zustimmendes Nicken von seiner Seite aus und es konnte losgehen, beide stiefelten sie zu dem Gang, innerhalb von einer Minute war er hinter ihnen, dann gingen sie mit gemäßigtem Schritt die Treppe hinauf, bis sie dann vor einer riesigen Tür standen, diese Tür trennte sie nun noch zwischen sich und der Wahrheit, beide schauten sich an und wussten, dass es nun soweit war, es gab kein zurück mehr, wer überleben wollte, musste durch diese Tür gehen und sie waren beide bereit, sowohl für den Kampf, als auch für den Tod.

Bereit?
-Bereit!
-Gut dann lass uns gehen….
-Ich habe noch eine Frage, warum hast du mich nicht getötet?
-Weil gefallene Engel eine zweite Chance verdienen…


Mit einem Rums öffneten sie die Tür und befanden sich darauf hin im Thronsaal, Kryliyx war nun noch wenige Meter entfernt, noch ahnten sie nichts und auch er hätte sie noch nicht spüren dürfen, ob er es tat, war eine andere Sache.
Doch etwas anderes machte ihnen viel mehr zu schaffen, die schwarze Wand aus reiner Schlechtigkeit bewegte sich auf sie zu, die beiden kümmerlichen Menschen standen da wie eine Fleischwanze vor einen Schaf, total klein und unbedeutend wirkten sie und die Wand drohte, sie zu verspeisen, die Aufgabe war es, sie zur Verdorbenheit zu bringen und sie von ihrem guten Willen abzubringen.
Wie eine tosende Flutwelle brach die Wand auf sie ein, er spürte die Schmerzen in seinem Kopf, er wusste, dass er jetzt stark sein musste, bis auf die Zähne, der Schmerz war unerträglich, immer wieder zischten Blitze auf ihn, verbrannten seine Haut, verbrannten seine Kleidung, sie verbrannten seine Gedanken, doch seine Seele erreichten sie nicht, er setzte sich auf dem Boden und begab sich wieder in diese leere Welt, das hatte er immer noch von Priester Tolban gelernt und jetzt half es ihm auch, dagegen anzukämpfen, er war nun in Sicherheit, so konnte ihm nichts mehr passieren und der Kelch würde an ihm vorbeigehen, doch was war mir Isabell, auch sie kämpfte wacker, aber sie schaffte es nicht, ein Schrei brach die Stille, seine geschlossenen Augen öffneten sich und sahen nun, anstatt eines schwarzen Lochs die Frau, scheinbar war die Macht hier zu stark für sie, doch als er sah, dass sich ihre Augen wieder schwärzten, wusste er, dass er eingreifen musste, auch wenn es wieder unzählige Schmerzen bedeutete, er kämpfte sich zu ihr heran, Meter um Meter wurde es schlimmer, die schwarze Essenz wollte ihr Opfer nicht entkommen lassen, als ob sie intelligent wäre und wisse, dass sie bei ihm keine Chance hatte, wie eine Mauer schirmte sie Isabell ab, aber er konnte es sich nicht leisten, dass sie wieder die Seiten wechselte, als er sie schon fast berühren konnte, wurden die Schmerzen immer schlimmer, fast nicht mehr auszuhalten, doch dann überwand er eine Barriere, die in den absoluten Schmerz führte, wie ein schwebender Vogel flog er einfach darüber, den letzten Satz machte er spielend und war dann in Reichweite, Isabell hätte es alleine nicht mehr geschafft, er musste nun für sich und für sie glauben, in einer tiefer Umarmung schenkte er ihr seine verbleibende Kraft und fiel dann endgültig. Alles woran er dachte war dieses eine Ziel vor Augen und immer wieder flüsterte er in ihr Ohr, du musst kämpfen, gib nicht auf . Doch irgendwann verhallten auch diese Worte und sie befanden sich einfach nur noch in tiefster Umarmung und ließen die Essenz kämpfen, er konzentrierte sich nur noch darauf, dass sie es nicht schafften, doch auch er hatte nicht unendliche Kräfte, doch in dem Moment, wo sie scheinbar versiegten, schien Isabell wieder aus ihrem Schlaf erwacht und nun waren sie wieder zu zweit. Gemeinsam gelang es, die Essenz zurückzudrängen und in einem letzten Akt der Macht zerstörte er sie, als er das Wort Innos über seine Lippen brachte.
Die ganze schwarze Magie verpuffte daraufhin zu einem Nichts aus nichts, sie verschwand einfach, als ob sie nie da gewesen wäre, sie hatten es geschafft, Kryliyx Beschwörung hatte keinen Wert mehr, sie hatten den Kampf gewonnen. Doch einen Nachteil hatte ihr Kampf, ihnen wurde die göttliche Macht genauso genommen, wie dem Dämon, doch ihre körperliche Stärkung, die blieb erhalten, nun waren sie wieder ganz gewöhnliche Menschen, die sterblich waren und bei denen es nicht mehr um Götterkraft ging, sondern die durch jedes Schwert fallen und verletzt werden konnten, sie mussten sich jetzt wieder ganz alleine auf ihre Fähigkeiten verlassen, doch ihm war dies egal, hauptsache es ging der Begleiterin gut, noch einmal gegen sie zu kämpfen, das hätte er nicht geschafft, sein ganzer Zorn richtete sich nun auf den Dämonen, denn der Kampf, der entscheidende letzte Kampf in diesem Berg, er stand jetzt bevor.

Geht es dir gut Isabell?
-Ja bestens, was ist denn geschehen?
-Du weißt nichts mehr?
-Nein, alles vergessen, seit unserem Gang durch die Tür.
-Es ist besser so, glaub mir, hauptsache es geht dir gut, doch leider haben wir es noch nicht geschafft, die wahre Herausforderung liegt noch vor uns, aber den ersten Schritt haben wir hinter uns.
-Egal, ich werde kämpfen, also lass uns es zu Ende bringen.


Wieder nickte er zustimmend und ging vor raus, die Halle hier war genauso, wie er es sich von einem Dämon in Menschengestakt vorstellte, überall waren kleine Fackeln angebracht, doch die Fackeln waren aus menschlichen Knochen gemacht, auch wenn sie mal nicht an der Wand hingen, dann waren sie am Boden befestigt, das Licht gespeist aus menschlichen Schädeln, dieser Kerl hatte wirklich einen widerlichen Geschmack, aber konnte man von einem Dämonen etwas anderes erwarten? Ihnen machte es Freude, doch für ihn war es einfach nur ekelhaft und abstoßend. Dann kamen sie zu ihrem Ziel, der Haupthalle des riesigen Thronsaals, hier standen riesige Säulen und allerlei gute Deckungsmöglichkeiten.

Da vorne, ganz am Ende des Säulenganges ist der Thron, dort dürfte Kryliyx auf uns warten.

Zustimmend ging er nun voran, aber nur im Schutze der Säulen, schlichen sie sich wie gewöhnliche Diebe und Einbrecher an ihr Ziel heran, es sollte so wenig wie möglich von dem Spektakel mitbekommen…..
27.09.2003, 09:09 #38
Kryliyx
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Kryliyx war sofort aufgesprungen, als er spürte, dass die schwarze Essenz nicht mehr da war, kurzzeitig überlegte er, ob es seine Schuld war, das nun nichts mehr so war, wie es tagelang anhielt, doch dann kam ihm schnell die Lösung, denn er hatte auch schon zuvor gehört und gespürt wie jemand den Thronsaal betreten hatte, das eine war Isabell, doch sie war irgendwie anders, doch dass etwas passiert sein könnte, daran dachte er in seinem Wahn nicht, doch der andere, er blieb ihm verborgen, doch er spürte, dass das Amulett bei ihm war und so wusste er auch ohne zu wissen, dass es sein Opfer war, dieses Amulett konnte man nicht verbergen, er spürte das, wenn andere Amulette in der Nähe waren. Man konnte sich nicht vor ihm verstecken, denn er war Kryliyx, der Gedankendämon, der, der bald über Khorinis herfallen und Angst, Schrecken und Tod verbreiten würde. Doch er war auch gespannt, wenn dieser Mensch es fertig brachte seine Beschwörung zu besiegen, dann war er mächtiger als er geglaubt hatte, Kryliyx, der sonst immer so selbstsicher auftrat und sich keiner echten Gefahr bewusst war, ja dieser Dämon dachte zum erstenmal nach, denn zum ersten Mal verlor er seine Überheblichkeit, doch das ganze hielt nur kurzzeitig an, denn dann wurde er wieder selbstsicher und redete sich ein, dass er auch ohne bestehende Essenz stärker war, denn schließlich war sein Gegner trotz allem nur ein kleiner, jämmerlicher, sterblicher und vor allem zu besiegender Mensch, er aber war ein Dämon, mächtig, stark und unsterblich. Das er unsterblich sei, dass redete er sich immer wieder ein und bis jetzt konnte ihm noch niemand das Gegenteil beweisen, da er noch immer jeden bezwungen hatte, wenn nicht mit dem Schwert, dann mit den Kräften seiner Dämonie, doch dies war ein Irrtum seinerseits, Kryliyx war sterblich und wie, genau wie ein Mensch konnte auch er getötet werden, für ihn galten noch genau die selben Voraussetzungen, wie vor seinem Tod, so dankbar war Beliar dann wohl doch nicht.
Nun saß er angestrengt auf seinem Thron und wartete, er spürte die Anwesenheit des Amulettes und in voller Vorfreude konnte er es kaum erwarten, dass es endlich den Besitzer tauschen würde, dann endlich würde all das in Erfüllung gehen. Er hatte schon seit Tagen diese Visionen, er hatte sich schon alles so schön ausgemalt, alles würde wunderbar, zumindest für ihn, denn dann würde seine Rache wüten, seit Jahrhunderten war er hier unten, hatte überschüssige Kraft, der er nur an beschworenen Skeletten auslassen konnte, nie kam er an diese verfluchte Stadt heran, nie an die, die für alle seine Qualen verantwortlich waren, doch auch das sollte sich noch ändern, die Leute von damals gab es nicht mehr, aber sie hatten Nachfahren, außerdem hatte sich sein Zorn schon längst auf die Stadt als solche gerichtet, denn dort würde er toben, die meisten Menschen würde er dann qualvoll sterben lassen, doch sicher gab es auch dort fähige Leute, starke Krieger und mutige Kämpfer, diese Leute waren genau das richtige für seine zukünftige Armee, sie sollte die stärksten und mutigsten Kämpfer von Khorinis beinhalten und sie würden sich alle beugen, denn niemand hätte ihn dann mehr stoppen können, sie würden dann alle nur noch Sklaven sein, Sklaven von ihm.

Und dies verhindern, kann nur noch dieser Wicht, dieser kleine Menschling, hahaha, er mag vielleicht meine ganzen Armeen geschlagen haben, doch weiter wird er nicht kommen, die Wachen und Armeen waren schwach, Isabell war schwach, sie waren alle schwach, aber an mir wird sich dieser Held die Zähne ausbeißen, hahaha
27.09.2003, 09:10 #39
Heimdallr
Beiträge: 12.421

Der Schatten hatte alles mitangehört, sie standen nur noch wenige Meter von Kryliyx entfernt hinter zwei dicken Säulen hatten sie sich versteckt und die Worte des verrückten Dämonen gehört, gesehen hatte er ihn aber noch nicht, doch das machte ja nichts, seine Worte klangen so krank, wie es sein gesamtes Spiel war, langsam verstand er, was das alles sollte, Isabell’s Worte und diese kranken Fantasien waren gut vereinbar, doch jetzt würde die Sache hier ein für alle mal beendet, er hatte sich geschworen, dass er entweder in diesem Berg sterben oder seine Krankheit besiegen würde und genau diesen Schwur würde er jetzt beenden, denn er war niemand mit leeren Versprechungen, vor allem nicht wenn sie an sich selbst gingen. Der Typ da oben, der rechnete mit Sicherheit nicht damit, dass sie schon da waren, dass sie seinen Atem hören konnten, das sollte genau das passende Ambiente sein, er wies Isabell mit einer Handbewegung zum Warten an und trat dann aus der Säule hervor, so dass er genau im Blickwinkel von Kryliyx war, dieser nahm ihn nicht war, das war genau richtig, um diesen aufgeblasenen Fatzken mal etwas abzutrotzen, das Gesicht hätte er gerne gesehen, nur war dies ja scheinbar nicht möglich.

Glaubst du das wirklich Kryliyx? ….Ja, du siehst richtig, ich bin es, kommt das jetzt so überraschend für dich? Du bist ein Narr, wenn du glaubst mich stoppen zu können, ich habe wochenlang in diesem Berg gefristet, ich habe gegen all deine Brut gekämpft und immer mehr oder weniger gewonnen, all deine gemeinen Fallen konnten mich nicht aufhalten, es war alles lächerlich und schwach, selbst deiner schwarzen Essenz hab ich getrotzt und jetzt stehe ich hier, du hast mich monatelang mit diesen Schmerzen gefoltert, hast mich leiden lassen und mein Leben zu einem Alptraum gemacht, jetzt ist der Moment der Rache gekommen, nun wird abgerechnet, mach dir keine Mühe, ich weiß inzwischen, dass du mein Amulett willst, doch ich werde alles tun, um das zu verhindern. Wenn du mir allerdings dein Amulett freiwillig gibst, dann wäre ich sogar bereit kurzen Prozess mit dir zu machen, aber da du so viel Leid und Tod über die Menschen gebracht hast und eine zu große Gefahr bist, kann ich dich nicht laufen lassen.

Er starrte die ganze Zeit auf ein leeres Gesicht, die Geschichte war also war, Kryliyx trug eine Maske, sein restlicher Körper war in eine massive Rüstung gehüllt, wahrscheinlich extra für diesen Kampf, sein Gegner thronte dort, als ob er der Herrscher wäre und irgendwie war er das ja auch, der Herrscher dieses Berges, auch wenn sich der Berg nicht beherrschen ließ. Scheinbar amüsierten ihn seine Worte, doch das war ja genau sein Ziel, er wollte Kryliyx amüsieren, ihn in Sicherheit wiegen, das beste was ihm hätte passieren können wäre, wenn der Gedankendämon davon überzeugt war, leichtes Spiel zu haben.
Lange Zeit kam nichts, nicht mal eine Bewegung von ihm, als ob ihn die Worte getötet hätten, doch dann sprudelte es heraus, wie aus einem tosenden Strudel der Worte.

Wohahahahaha, du amüsierst mich immer mehr Menschling, du scheinst allen Ernstes zu glauben, dass du als kleiner Wicht eine Chance gegen den unbesiegbaren Kryliyx zu haben. Das hätte ich nicht erwartet, denn eigentlich fallen den meisten Menschen schon die Beine zusammen, wenn sie nur meinen Namen hören, hahahaha. Ich gebe zu, ich habe dich unterschätzt, eigentlich solltest du längst tot sein und ich sollte längst dein Amulett haben, doch scheinbar sind hier alles nur Stümper am Werk, du hast sie alle aus dem Weg geräumt? Unglaublich, eine wahre Meisterleistung, dafür hast du meine Anerkennung, zweifellos, doch kleiner, schwacher Mensch, wie kannst du nur annehmen, dass ich so dumm wie diese Skelette oder Zombies bin, du kannst mich nicht besiegen. Und wenn ich erst mal dein Amulett habe, dann wird dieser Fluch gebrochen, der Bannkreis von mir genommen und ich bin endlich freiiiiiiii hahahahahahaha.
Los, vernichtet ihn, viel Spaß Menschling, hahahaha


Die zwei Wachen setzten sich in Bewegung, normalerweise hätte er sie für steinerne Statuen gehalten, doch dank Isabell war er ja gewarnt, dieser Dämon war echt das letzte, doch auch dem würde das Lachen noch im Halse stecken bleiben. Der Schatten setzte nun ein Grinsen auf und schaute noch mal zu Kryliyx.

Einen Moment noch Dämon, ich habe noch eine Überraschung für euch.

Isabell flog um die Ecke und landete neben ihrem männlichen Begleiter sicher auf beiden Beinen, diese Wendung kam so überraschend, dass Kryliyx ein ziemlich dummes Gesicht aufsetzte, doch das war’s dann auch schon, durch ein Knurren versuchte er wieder irgendwas mit seinen Händen zu fuchteln, aber scheinbar klappte das nicht so ganz und er wusste auch warum.

Arrghhhh, verdammt, Isabell, du bist nicht tot? Argghh, ich hasse euch Menschen, wieso hast du sie nicht getötet? Nun ja, ich brauche meine Konzentration jetzt für die Wachen, aber wenn ich erst mal das Amulett habe, dann wirst du sehen was es heißt sich gegen mich aufzulehnen. Du fürchtest vielleicht nicht den Tod, aber ich kenne andere Dinge, sterbend Leben, hahahah

Der Schatten nahm Isabells Hand und flüsterte ihr wie neulich ins Ohr, dass alles gut werden würde, sie musste nur dran glauben, doch danach musste er sich schon wieder von ihr trennen, da sich die Wachen wieder in Bewegung setzten, sie wirkten eigentlich ziemlich klobig, doch der erste Eindruck konnte täuschen…

Bist du bereit Isabell?
-Ja, lass uns diesen Schrecken beenden


Isabell zog ihre beiden Krummsäbel, ein beeindruckendes Bild, er hatte je selber Respekt davor, doch nun, wo sie nicht sein Feind war, sah es noch größer aus, er selber tat es dann gleich und zog seinen Todesodem die letzten Tage war er erstaunlich ruhig aus der Warglederscheide gekommen, das kannte er gar nicht von der Waffe, doch diesmal war es wieder das gewohnte Kreischen, das eigentlich unmöglich bei dem Leder war, doch es kam und ging wann es wollte. Die beiden sahen sich noch ein letztes Mal tief in die Augen, dann drehten sie den Kopf und jeder nahm sich seinen Gegner, er den linken, sie den rechten.

Bis fünf Meter vor Einschlag sah alles noch ganz gut aus, doch dann änderte sich die Situation schlagartig, denn die so unbeholfenen Wächter wurden auf einmal agil, sie wirbelten synchron durch die Luft und mit einem Erdbeben, wie es ungefähr einem mittleren Naturbeben gleich kam, setzten sie die Waffen im Anschlag, einen Meter vor ihnen auf, sofort klirrten die Klingen, wieder wurde parallel geschlagen, die Macht dieser Wächter war größer als alles andere jemals zuvor, gleich beim ersten Schlag von seinem Gegner, wurde er durch die Luft gehauen, zwar gelang es ihm, den Einschlag zu dämpfen, doch die Wucht riss ihn trotzdem weg, sofort konzentrierte sich der Wächter auf Isabell, denn anscheinend konnte er nicht gleichzeitig gehen, wenn der andere kämpfte, das war vielleicht die Schwäche, doch er musste sich beeilen, trotz zwei Klingen hatte Isabell keine Chance gegen zwei dieser Monster und so war es auch, er sprintete hin, doch bevor er seinen Gegner wieder auf sich lenken konnte, flog auch Isabell durch die Luft, dadurch, dass sie beide jetzt entfernt waren, teilten sie sich wieder auf, jeder rannte auf den anderen zu, der Schatten blieb stehen und wartete, das Getrampel ließ ihn leicht hin und herwackeln, doch deswegen konnte er trotzdem den vertikalen Axthieb ausweichen, sofort konterte er mit einem Gegenangriff und erwischte den Wächter am Arm, doch es passierte nichts, er kämpfte einfach weiter, als ob nichts gewesen sei, wieder traf Stahl auf Stahl, doch noch mal ließ er sich nicht reinlegen, die Axt seines Gegners war zwar schnell, doch konnte er immer wieder ausweichen, zwar war dies ein gefährliches Spiel, aber blocken war gegen dieses Kraftpaket sehr schwierig. Isabell schien es da nicht besser zu gehen, auch sie musste den Rückwärtsgang einlegen, obwohl sie einen Treffer nach dem anderen in der Rüstung versenkte, blieb dieser davon unberührt, als ob sie gar nicht getroffen hatte, es war ihr unerklärlich, doch auch er musste dieses Phänomen schon bestaunen, jedenfalls durften sie sich davon nicht entmutigen lassen.
Immer wieder traf die Axt die Mitte seiner Klinge, immer wieder hatte er größte Mühen sich dabei am Boden zu halten und selbst bei seitlichen Angriffen musste er blitzschnelle Reaktionen zeigen, wenn dieser Kampf so weiter gehen würde, dann sah es schlecht aus, es war so, als ob er gegen einen Troll kämpfen würde. Bärenstark war der Gegner, nur war er leider auch ziemlich flink, diese Eigenschaft hatten Trolle nicht eigen.
Es ging unaufhaltsam weiter, Meter um Meter wich er zurück, bis es schließlich kein zurück mehr gab, er nämlich gegen eine Wand lief, sein Gegner schien fast zu grinsen, wenn er nicht dieses tote Gesicht gehabt hätte, doch so schnell gab er nicht auf, der Axthieb wurde gestoppt, im Keim erstickt und dadurch, dass es nicht weiterging konnte auch die Wucht des Angriffes nicht auf ihm wirken, doch nun sollte endlich mal ein Angriff von ihm erfolgen, er holte aus mit dem Bein und traf den Wächter am Brustkorb, doch der wich keinen Zentimeter, unglaublich, doch im Gegenteil, er holte wieder aus, nur mit höchster Not gelang ein Sprung zur Seite und es ging wieder von vorne los, wieder bewegten sie sich im gleichem Schritttempo, wobei er immer der Zurückweichende war.
Während er sich nun langsam auf den Gegner einstellte, dachte er fieberhaft nach, wie konnte er hier nur gewinnen, es schien fast unmöglich, wie eine nicht zu schaffende Art und Weise. Doch Kryliyx schien der Kampf zu langweilen, zwar genoss er es sichtlich, wie sich die zwei Menschen abquälten, doch die Gier nach dem Amulett war viel zu groß, er wollte es jetzt haben, jetzt sofort und zwar augenblicklich, deshalb gab er den Befehl….

Schluss jetzt, genug mit den Spielchen, tötet sie beide, sofort

Sofort änderte sich der Kampf, denn nun gingen die Wächter noch härter zu, noch härter? Eigentlich hielt er das für unmöglich, denn so hart wie die zuschlugen, da konnte er sich eine Steigerung gar nicht vorstellen, doch dem war so, ohne Gnade hämmerten sie nun auf sie ein, wollten sie zermatschen wie die Fliegen. Nun begann dasselbe Spiel wie eben, nur war es jetzt unmöglich mehr zu blocken, das Spiel war nun nicht mehr gegen Riesen, sondern gegen Götter. Eine unvorsichtige Bewegung reichte aus, dass er wieder gegen die Wand geschleudert wurde, zum Glück konnte er sein Schwert noch nach hinten halten, so dass der Aufprall nicht ganz so schlimm wurde, doch es sah nicht so aus, dass einer der beiden hier gewinnen konnte, Isabell erging es nicht anders, auch sie kämpfte wacker, doch langsam verließen sie ihre Kräfte, sie hatte noch weniger Chancen als er, durch den Kampf mit ihm geschwächt und zudem noch durch die schwarze Essenz, mit der Angst vor der Rache von Kryliyx und diesem Gegner musste sie kapitulieren, einem Moment lang sank ihre Verteidigung zu Boden und das Schwert des Gegners schlug ihr ihre Verteidigung aus der Hand, dabei verletzte er sie noch am Arm, so dass sie blutete und enorm geschwächt wurde, ein Schrei untermalte das ganze noch und sie sank zu Boden, der Wächter blieb triumphierend stehen und wartete auf Anweisungen, scheinbar war er sich nicht sicher, was er tun sollte. Das verschaffte dem Schatten gerade die nötige Zeit, er hatte alles gesehen, als er gegen die Wand krachte, da sah er es, wie die Frau zu Boden ging und sich kaum mehr rühren konnte, er hatte keine Wahl mehr, er musste nun schnell etwas unternehmen und das, obwohl er dieses Monster vor sich hatte, doch komischerweise blieb es jetzt regungslos stehen, er überlegte kurz und verstand dann, da der Wächter bei Isabell zögerte, zögerte sein Gegner auch, doch das ganze hielt nicht lang an, den scheinbar gab Kryliyx den Befehl zum totalen Angriff, in seinem Wahn vergaß er sogar die Pläne, die er mit Isabell hatte, sie zu foltern und zu quälen, mitten im Kampf kam ihm eine bessere Idee, nämlich die Frau zu töten, davon versprach er sich eine Menge, dass der Amulettträger aufgab oder in ein tiefes Loch fiel, das wäre er vielleicht auch, doch genau dieser Befehl war sein Fehler, während der zweite Wächter jetzt sein Schwert erhob und zuschlug, eilte seiner ihm hinterher, vollkommen Auflösung der Synchronattacken, doch er kam zu spät, das Schwert des Wächters stieß hinab in ihren Brustkorb, doch, Innos sei dank, es gelang ihr mit letzter Kraft ihr zweites Schwert zu erheben. Das war ihre vorläufige Rettung, denn nichts berührte ihren Körper, doch die schlechte Nachricht war, dass sie bei dem Angriff das Schwert verlor, es schlitterte weg von ihr und sie lag schwer blutend, ohne Waffe und mit aufgebrauchten Kräften da, sie war dem nächsten Schlag hilflos ausgeliefert und der kam auch, der Wächter hatte erst verdutzt dagestanden, doch dann wieder seine Waffe in die Höhe gehoben, doch der Schatten war keine Sekunde stehen geblieben, sondern lief, verfolgt von dem zweiten Monster, auf Isabell zu, als er sie schon fast erreicht hatte, sah er ein Blitzen auf der Klinge des Wächters, instinktiv ohne genauen Plan, nutzte er seinen Schwung und sprang ab…

Neinnnnnnnnnnnnnn

Was in dem Moment geschah war unbeschreiblich, aber irgendwie musste es so gekommen sein, dass er sein Schwert noch genau zwischen Isabells Brust und der Klinge des Wächters bringen konnte, Zentimeter hatten gefehlt, dann wäre sie tot gewesen. Doch sicher war keiner von ihnen, denn jetzt stand es ein gegen zwei, der Wächter, der jetzt schon zweimal versagt hatte, schnaubte vor Wut, doch das war nicht das schlimmste, denn der andere kam immer noch angestampft und schwang seine Axt, wie es kein Berserker hätte besser machen können. Als sich nun auch der andere aus seinem Schock gelöst hatte, griffen sie ihn wieder beide an, doch jetzt hatte er genug, als die Qualen und die Schmerzen, all die Pein und die Angst, verbunden ergab dies nun eine Kettenreaktion, die noch hundertmal schlimmer war, als die, als er gegen Isabell kämpfte, er explodierte förmlich und all das bisherige war vergessen, der Kampf konnte von vorne beginnen und er würde sich keinen Zentimeter von Isabell wegbewegen. Der schwingende Berserker und der Schwertkämpfer, sie holten gleichzeitig aus, doch er duckte sich nur lässig, so dass ihre Waffen sich selber blockten, danach packte er den Schwertkämpfer an seiner schwarzen Rüstung und schleuderte ihn geradewegs gegen seinen Kumpanen, beide knallten zusammen und flogen zu Boden, wieder gab es so ein Beben doch an die hatte er sich ja genug gewöhnt, die beiden waren kurzzeitig außer Gefecht, das verschaffte ihm die Gelegenheit die verletzte Frau in Sicherheit zu bringen, was er auch tat, eine kleine Mulde sollte dafür genau richtig sein, hier konnte er prima agieren.
Doch die Verschnaufpause hielt nur kurz, denn die scheinbar unbesiegbaren Wächter standen schon wieder.
Er hatte nun endgültig genug, diese Wächter konnten nicht so stark sein, Kryliyx beherrschte sie, mehr nicht. Sie kamen wieder im Lauf auf ihn zu, doch jetzt reichte es, er lief ihnen entgegen, lief sich die Lunge aus dem Hals, der erste war der Schwertkämpfer, er huschte einfach durch seinen Schlag hindurch, Zentimeter fehlten nur zum tödlichen Treffer, doch das waren eben genau die Zentimeter, der Axthieb kam auch zu ungenau und dann warf er sich im vollen Lauf gegen diesen Wächter, beim Aufprall knackten Knochen, bei wem war allerdings zu dem Zeitpunkt nicht festzustellen, doch zumindest der Ausgang dieser Wahnsinnstat war klar, der Wächter schlitterte mehrere Meter und krachte dann gegen die Wand, Stein fiel ab und die halbe Decke fiel hinunter und begrub den Wächter unter sich, blieb also noch einer übrig.
Auch dieser war jetzt am Ende, er musste sich um Isabell kümmern und dann war da immer noch Kryliyx, der Kampf gegen ihn würde schwieriger, als er erst dachte, doch darum konnte er sich noch später Gedanken machen, der Schwertschwinger war schließlich noch kreuzfidel. Eben war dieser der Wütende, jetzt wendete sich das Blatt, sein kleiner, dünner, ja geradezu mickriger Einhänder wurde in seinen Händen zur ultimativen Kampfwaffe, Schläge so scharf wie reine Rasierklingen, so wuchtig wie von schweren Kriegshämmern und so elegant wie von einem Degen, all das vereinte sein Schwert zu einem Schlag und ließ dem Wächter keine Zeit nur an einen Angriff zu denken, dann endlich gelang es ihm, ein Treffer direkt in die Brust, so dass er gleich nachsetzen konnte, er bohrte sein Schwert in den Brustkorb und sah, dass es am Rücken wieder herauskam, eigentlich hätte das jeden umgebracht, nur diesen Wächter nicht, er stockte kurz und schien dann weiter zu kämpfen, verdutzt zog er sein Schwert wieder raus um den Schlag abzuwehren, der da auf ihn zukam, doch als er das Schwert wieder raus hatte, da zog sich die tiefe Wunde zusammen und verschloss sich wieder, das durfte doch nicht wahr sein. Nun hatte er wirklich ein Problem, doch das änderte nichts an der Tatsache, dass er der bessere Kämpfer blieb, doch er konnte nichts tun, aber in ausweglosen Fällen half manchmal der Zufall weiter und der Zufall hieß dieses Mal Rexx, sein sprechender Schädel. Er hatte wieder lange geschwiegen, doch das war ihm auch Recht, aber jetzt meldete er sich wieder zurück, er war so in den Kampf verbissen, dass er nicht mal erschrak, was er sonst immer tat, wenn wie aus dem Nichts eine Stimme sprach.

Das sind Skelette Fürst, ich spüre es, doch wie du schon gemerkt hast, sind es keine normalen Skelette, ich sehe nur eine Möglichkeit, du musst ihnen den Kopf abschlagen, schlag der Schlange den Kopf ab!

Er verstand, jedes der Worte von Rexx wurde begierig aufgenommen, wie ein altes Buch wiederholte er die Zeilen noch mal im Kopf, der Schlange den Kopf abschlagen, dass war also die Lösung, diese verdammten Untoten, aber nun gut, wenn das half Isabell zu helfen…

Kurzzeitig hatten sich die Klingen verkeilt, doch des Wächter’s Stärke verpuffte zu der eines normalen Bauern, er hielt eisern dagegen, langsam musste er auf die Zähne beißen, doch wenn ein Sieg der Lohn war… er holte noch ein letztes Mal aus, steckte alles was er hatte in den Schlag, der Wächter hielt sein Schwert schützend vor seinen Körper, doch das half auch nichts, geschmeidig zerteilte sein mickriger Einhänder die Waffe des Gegners und schlug der Schlange dann den Kopf ab, dumpf fiel er auf den Boden und hinterließ einen Haufen Knochen, doch gerade als er sich der Frau zuwidmen wollte, lachte Kryliyx nur höhnisch, er hasste solche Lacher, denn immer wenn so was kam, dann passierte etwas, meistens etwas unangenehmes und das traf den Nagel auf dem Kopf, denn ein schon abgehakter Gegner kehrte wieder zurück, nicht der von eben, der war tot, für immer und ewig war die zweite Seele erlöst, doch da war ja noch jemand…
Die Erde wackelte, das war ja nichts neues, doch der Steinhaufen von der zusammen gefallenen Wand, er wackelte immer mehr und dann durchstreifte eine Axt die Fläche, der zweite Wächter war zurück, aber das war unmöglich, aber es war so, noch so eine Schlange, doch irgendwann war auch bei ihm der Geduldsfaden vorbei, die Schritte kamen näher, der Wächter kam wie schon einmal auf ihn zu, seine Schritte umfassten eine Länge von zwei Metern, doch der Schatten blieb regungslos, er hatte einen Plan, doch der war sehr riskant, aber dieser ganze Berg war riskant, jetzt war Schluss, die Axt kam von rechts nach links, im Ducken wurde sein Schwert zu einer seitlichen Schildpanzerung, während der erfolgreichen Abwehr des brutalen Hiebes wich er zur Seite, dort sollte ihn die Axt von vorne erwarten, wie es auch kam, doch sie traf ins Leere, da er schon wieder die nächste Drehung machte, er stand nun hinter dem Wächter, der sich wunderte, doch er spielte sein Spiel perfekt herunter, denn während er noch einen lebenden Gegner hatte, schaute er zu dem Dämon, der auf seinem Thron alles zu überragen schien, eine Handbewegung die symbolisch seinen Hals durchtrennte, war seine Botschaft an den Meister dieser Diener, dann auch schon wich er auf die Knie, denn auch der Wächter war nicht blöd, sondern hatte mittlerweile gemerkt was los war und sich mit Axt und Körper gleichzeitig gedreht, nun fand sie aber nur eine leere aus Luft, Atem und loderndes Feuer, als die Waffe knapp über seinen Kopf hinweg geflogen war, sprang er wieder hinauf, nahm seinen Einhänder und schlug auch diesen Kopf ab, das Antlitz der Seele flog und flog und landete dann in den Händen von Kryliyx, was wohl einer eindeutigen Erklärung mehr Ausdruck verleitete, als irgendwelche Worte, der restliche Körper erlosch und auch die Zweite der zweiten Seelen war befreit. Was der Herrscher dieser Hallen und Herr und Meister so und so jetzt machen wollte, war ihm so unwichtig, schnellen Schrittes näherte er sich nun der rothaarigen Frau, die bewusstlos am Boden lag, oder war sie etwas…..jedenfalls bewegte sie sich nicht mehr, was kein gutes Zeichen war, schnell hatte er sein Schwert beiseite gelegt und sich über sie gebeugt, er war kein guter Mediziner, doch wusste er zumindest ein paar grundlegende Dinge, sie hatte keinen Puls mehr und auch der Atem fehlte, außerdem lag sie in einer großen Blutlache, ihre Aorta? Vielleicht war sie getroffen? So was konnte er nicht sagen, doch sie schien tot zu sein, sein Kampf hatte wohl zulange gedauert, zuviel Zeit war in diesen unheiligen Hallen vergangen, Beliar hatte sich ein weiteres Opfer genommen.
Eine einzige Träne wich über sein Gesicht, die erste Träne seit wie vielen Monden? Und dann auch noch für eine Fremde, die er kaum kannte, doch es war weniger eine Träne für sie als eine Träne für alles, er fühlte sich schuldig, an ihrem Tod, er hätte es verhindern können, doch sie wollte ja unbedingt mit, ein Zeichen für Versagen, würde er das auch gegen ihren ehemaligen Sklavenhalter? Die Träne indes lief weiter, von den ziemlich trockenen Augen, über die Wange, bis sie über den Gesichtsrand hinunterfiel, genau auf die Rüstung von Isabell, da er sich noch immer über sie gebeugt hatte, komischerweise trocknete die Träne nicht, sondern strahlte an ihrem Ursprungspunkt ein sehr grelles Licht aus, der kleine Kegel wurde immer größer und größer und umfasste sie bald beide in hellem Licht, Kryliyx wurde dermaßen geblendet, dass es ihm weh tat und er Schmerzen verspürte, dann urplötzlich versiegte der Kegel wieder und es war wieder mattes Fackellicht, doch Isabell, sie öffnete die Augen und fing wieder an zu atmen, nichts mit Wunderheilung, ihre Wunden waren nach wie vor da, sie konnte kaum sprechen und auch an bewegen war vorerst nicht zu denken, doch sie lebte und das war die Hauptsache, als sie versuchte zu sprechen, wich Blut aus ihrem Mund und man merkte, dass sie noch immer an einer berühmten Schwelle stand, doch er konnte etwas tun, er nahm sein Hemd, dass komischerweise immer noch um seinen Kopf gebunden war und band es um die Wunde am Arm, das sollte die Blutung erst mal stoppen. Dann fragte er sich, was er noch so machen konnte, schließlich war er kein Heiler….Heiler, das war’s, er hatte noch die Heiltränke von Priester Tolban, sie sollten auf wundersame Weise wirken und Schmerzen und Wunden vergessen machen.
Er kramte die Dinger aus den tiefsten Tiefen seines Gürtels hervor und reichte sie Isabell.

Trink diesen Trank, er sollte dich wieder auf Vordermann bringen, die Wächter sind beide tot und sollten es auch bleiben, nun bleibt nur noch Kryliyx, ich werde mich um ihn kümmern, ich bringe uns hier schon raus, keine Sorge.
-Vi…..ii…..ee…l…Glu…ü….ck….
-Danke und du kommst wieder auf die Beine……………………………….
Hahahahaha, sind sie nicht süß, ihr Menschen sied aber auch wirklich so berechenbar, was kümmert dich die blöde Gans, du hättest deine Kraft nicht für sie opfern sollen, ihr Tod hätte sie erlöst, jetzt wird sie bald wieder mir gehören hehehehe. [


Der Fürst hatte sich nicht umgedreht, sein Blick lag weiterhin auf dem von Isabell und er lächelte, dass Lächeln wurde nur kurz durch ein Zähneknirschen unterbrochen, da er die Beleidigung am liebsten sofort gerächt hätte. Doch er hatte noch eine Frage, die ihm nur dieser Bastard beantworten konnte, also stellte er sie, mit dem Blick auf Isabell und den Instinkten bei dem Dämon.

Wenn ihr so schlau seid, könnt ihr mir sicher sagen, wer die beiden Schattenläufer am Eingang getötet hat oder?
Hahaha, seid ihr neugierig? Was krieg ich denn, wenn ich es sage, das Amulett? Aber ich will mal gnädig sein, als letzten Wunsch soll dir die Frage gestattet sein, bin ja schließlich kein Unmensch, nur ein Untoter hyahyahya.
Die Schattenläufer getötet, das sollte euch anlocken, euch zum grübeln verleiten, ich wusste, dass ihr nicht wiederstehen könnt und verwirren sollte es auch und das hat ja alles wunderbar geklappt, wenn ich es mir so recht überlege seid ihr eigentlich ein Blödmann, ein Dummkopf, ein Vollidiot, ihr hättet den Braten doch riechen müssen, hahaha, habt ihr aber nicht. Ihr habt die ganze Zeit alles auf euch genommen, habt verschiedenstes Zeugs getötet, sogar meine elitären, unbesiegbaren und fantastischen Gorok’hai, sowie meine Leibwachen, doch seid ihr in eine riesige Falle gelaufen, denn ich wollte immer euch haben, das heißt, das Amulett und jetzt serviert ihr es mir auf dem goldenen Teller, ihr seid wirklich zu dumm, wohahahahaha. Ihr habt vielleicht meine schwarze Essenz vernichtet und euer Amulett hindert mich weiterhin daran, von eueren Gedanken vollkommen Besitz zu nehmen, doch habe ich lange genug in ihr gebadet, ihr seid so gut wie tot.


Die Beleidigungen störten ihn nicht, auch seine Erklärung machte ihn nicht wütend, denn ob das eine Falle war, das würde sich schon noch herausstellen, er kämpfte nicht nur für sich, sondern auch für Isabells Leben und er hatte den Segen Innos, dieser Witzbold würde schon sehen, was er davon hatte jemals in seinen Gedanken gespielt zu haben. Sein Gesicht war noch immer bei Isabell, ihre Augen waren geöffnet und blickten ihn ängstlich an, da hinter ihm Kryliyx stand, nur wenige Meter waren sie von einander entfernt und doch wirkten sie vollkommen verschieden.
Er war sich seines Sieges sicher, doch war ihm durchaus bewusst, dass er hier und jetzt sterben konnte, dieses Bewusstsein hatte der Dämon nicht, denn er war von sich selber überzeugt. Ein letztes Mal strich er der noch so fremden Frau über ihr Gesicht und fühlte die Wärme in ihren Backen, seine Hand war vollkommen kalt, eisig eingefroren, wie sie es fast immer war, warme Hände waren bei ihm eine Seltenheit.
Endlich lächelte auch Isabell, wohl wissend, dass er genau dieses Lächeln brauchte, doch dann drang der stechende Blick von Kryliyx zu ihm durch, er drehte sich um und seine Miene verfinsterte sich, seine Augen versprühten Funken, in ihnen sah man die Sieben wieder vereint, lange waren sie Verborgen geblieben, lange hatte er sie zurück halten können, doch nun ergriffen sie Besitz von ihm und seinen Gedanken, Mut, Ehre, Stärke, Hass, Wut, Zorn und vor allem Rache, er war gekommen, um sich zu rächen und diese Rache sollte nun kommen, die Augen spiegelten das nieder, was er empfand, dagegen waren die blitzenden schwarzen Augenhöhlen von seinem Widersacher ein Witz und da half auch das aufblitzen der roten Pupillen nichts, seine Miene war verfinstert, der Krieger des Schattens war nun vollkommen ein anderer, sein gesamtes Wesen hatte sich verändert, er war sich so selbst unheimlich gewesen und hatte sich deshalb selbst verbannt, doch er konnte sie nicht aufhalten, er nahm sein Schwert und ging dann auf den Thron zu, der letzte entscheidende Kampf, alles oder nichts, Leben oder Tod.
27.09.2003, 09:45 #40
Heimdallr
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Kryliyx grinste überlegen, er wirkte so erhaben und selbstsicher, dabei war er nichts als ein jämmerlicher Feind, der Schatten kam näher und näher, doch der Dämon ließ ihn kommen, ohne etwas zu tun, doch auch der Schatten griff nicht an, vor dem Thron blieb er stehen und wartete. Nichts geschah, wollte etwa niemand den ersten Schritt machen? Das ganze wurde ihm zu lächerlich, er sprintete zum Thron und richtete das Schwert auf den Dämon, doch nun war auch der wach geworden und hielt dagegen, aus seinem Rücken zog er zwei Schwerter, das eine war ungefähr so groß wie seines und das andere kam den der Skelette sehr nahe, also schon wieder jemand, der mit zwei Waffen in beiden Händen kämpfte, bislang hatte er so was für nicht möglich gehalten, doch Isabell war das beste Beispiel, dass es möglich war.
Die Klingen kamen aufeinander und mit einem Seitenhieb wurde er wieder vom Thron gestoßen, dass sein Kopf auf dem Boden aufschlug, zum Glück nicht weiter schlimm, aber dennoch war es hart, aber er konnte weitermachen, Kryliyx kam sofort wieder auf ihn zu, zwar ging er den ganzen Weg anstatt einfach zu springen, aber das war ja keine Strecke. Doch dieser erste Schlag haute ihn nicht um, er stand schon wieder, blieb stehen und wartete, wieder traf Stahl auf Stahl, es war wie vor ein paar Minuten, das gleiche Schema, die gleiche Herausforderung. Doch Kryliyx war unwesentlich stärker, seine Schläge waren viel durchdachter, er war das Gehirn hinter den Schlägen, genau wie bei jedem anderen normalen Kämpfer und das zeichnete ihn aus.
Mitten um den Kampf verspürte der Schatten ein Brennen, ein loderndes Feuer wie ein Kampf in der brennenden Hölle, in einem Inferno aus Asche, Glut und Feuer, sein Körper schwitzte, was da gut hinein passte und sein ganzer Körper knisterte, jede einzelne Hautzelle spürte diese Spannung, es war wie bei einem Gewitter, die blauen Blitze schlugen ein und ließen die Haare zu berge stehen. Kryliyx schien das nicht zu stören und vielleicht bildete er sich das auch nur ein, aber er war sich nicht so sicher, ob es zu seinem Vorteil war.
Währendessen tobte weiterhin ein Kampf unter Tage, Kryliyx griff ohne Trotz weiter an, immer wieder rasselten Schlagfacetten auf ihn zu, doch es war nicht nur stumpfes Draufgehaue, es war eine richtige Kunst, denn auch er stoppte manchmal und kam dann mit einer überraschenden Drehung zurück, auch kloppte er sein Schwert nicht nur nach vorne, sondern beherrschte auch seitliche Hiebe, angetäuschte Hiebe und Trümmerschläge. Das ganze war etwas völlig anderes, gegen so einen Gegner hatte er noch nie gekämpft, deswegen war es nicht nur unmöglich die Schwächen zu kennen, noch die Stärken, um ihm systematisch zu begegnen. Er war ja ein Mensch, irgendwie halt und so verhielt er sich auch, während man bei bestimmten Tierarten wusste, wie sie reagierten und wo ihre anatomischen Schwächen lagen, so waren es bei Menschen doch immer wieder unberechenbare Gegner, doch gerade das klassifizierte ja die Rasse Mensch. Doch Kryliyx war noch viel anders als andere, schließlich war er kein Mensch und nahm einem so die letzte Grundlage zum phantasieren, er war mit Leib und Seele Dämon und diese waren unberechenbar, vor allem wenn sie in Gestalt eines Menschen auftauchten.
Kryliyx hatte es sogar nicht mal nötig eine Deckung aufzubauen, anders als Isabell hielt er keines seiner Schwerter hinten, um zur Not eine Abwehr zu haben, er war sich selbstsicher genug um zu sagen, dass er keinen Angriff fürchtete, das war nicht nur mutig, sondern verschaffte ihm auch die doppelte Angriffskraft als bei anderen, immer wieder ließen die Klingen die Erde erzittern und es lief lange Zeit auch alles so, wie es schon einmal lief, der Gegner war überlegen und er, der Schatten, hatte keine Chance und so war es auch wirklich, mit größter Not erhoben sich seine Arme, um die Schläge zu blocken, wenigstens war der Dämon nicht so schnell wie Isabell, so dass er manchmal auch mit geschickten Bewegungen ausweichen konnte, dann endlich gelang es ihm, durch die Deckung hindurchzubrechen und einen knappen Schlag auf der Rüstung des Gegners zu landen, doch passierte da nichts, vielleicht war sein Schlag einfach zu schwach gewesen oder Kryliyx war zu stark, alles mögliche Dinge, doch die Quittung sollte bald kommen, er konnte knapp den heran nahenden Schlag ausweichen, doch er übersah das zweite Schwert von links kommen.
Sekunden später bohrte sich der kalte, schwarze Stahl in seine Schulter, gerade an dem Teil, wo er keine Rüstung trug, als ob der Gegner das so geplant hatte, traf es perfekt. Ein tiefer, innerer Schmerz durchdrang seinen Körper und tausend von Nervenzellen lösten einen Schmerzensschrei bei ihm aus, so dass seine Stimme nun dafür sorgte, die Halle zu erhellen. Das Schwert hatte sich sehr tief hinein gebohrt und auf seinem Weg zahlreiche Muskeln reißen lassen, doch im großen und ganzen traf es Innos sei Dank hauptsächlich Blutkammern, Knochen wurden verschont und blieben alle Heil, doch war dies kein Grund zur Freude, Blut spritzte automatisch hervor, kleine aber feine Bluttropfen, die auf ihrer Oberfläche einfach schimmerten, drängten sich ins Rampenlicht, fielen erst einzeln, dann in einer riesigen Lache hervor, bedeckten den Boden langsam mit einer rötlich-bräunlichen Farbe und verhalfen nicht gerade zu seiner Besserung, gleichzeitig fiel er nach hinten und krachte auf den Boden, genau wie Isabell kurz vor ihm, doch sie hatte nur eine Verletzung am Arm, er hatte nun ein nicht unerheblich großes Loch in der Schulter.
Vom Schmerz gepeinigt und auf dem Boden fast regungslos liegend, genoss es sein Gegner sichtlich, wie diese Gestalt dort lag, scheinbar gingen ihm einige perverse Gedanken durch den Kopf, vielleicht wie er ihn am besten töten sollte. Doch das war sein Glück, denn ohne diese Wartezeit hätte er wohl nicht mehr reagieren können, er wusste, dass sein Leben hier auf dem Spiel stand, noch nie hatte er eine solche Verletzung im Kampf erlitten, doch war es nicht nur die Verletzung, es ging auch um die heilige Mission, das heilige Artefakt und um Isabell. Er durfte die drei jetzt nicht im Stich lassen.
Kryliyx kam langsam aus seiner Grinsphase heraus und wollte es jetzt beenden, aber er rollte sich den Boden entlang und verhalf Kryliyx so zu ein paar souveränen Bodentreffern. Damit schien er den Dämonen wütend gemacht zu haben und seine innere Freude wich nun langsam von sich, er besann sich wieder auf sein Können.
Aber trotz der Schwächung mit der Schulter, gab er nicht auf, der Schatten erhob langsam seine Knie und wie ein alter Greis erhob er sich dann, voller Schmerzen, die aber durch die Todesangst langsam erloschen, stand er dann wieder, zwar auf wackligen Beinen und immer noch mit einer leicht tropfenden Wunde, aber er stand, das war die Hauptsache. Langsam erhob sich sein Kopf und die kalten Augen starrten noch immer mit ihrem brennenden Feuer zu dem Dämon, dieser war sichtlich erstaunt, das sein Widersacher noch mal hochkam, doch davon ließ er sich auch nicht mehr beeindrucken. Ohne auf gewisse Warnungen zu hören, raste er wieder mit beiden Waffen schlagbereit auf ihn zu, aber der Schatten wartete, ruhig unterduckte er den Schwerthieb des etwas kürzeren, dann erhob sich sein Körper wieder und schlug zusammen mit dem Zweihänder zusammen, beide hatten in etwa gleich ausgeholt, er war aber stehen geblieben, sein Gegner jedoch flog durch die Luft, trotz der Masse seines Gewichts und der Macht die auf ihm lag.
Am Ende des Fluges landete er auf seinem eigenen Thron, das steinerne Gebilde wurde in tausend Stücke gerissen, als sein wuchtiger Körper dort wie ein Hammer einschlug und von den Steinen bedeckt war.
Diese kurze Pause nutzt der Schatten um seine Wunde zu behandeln, er nahm ein Tuch und band es sich um das Loch in der Schulter, zwar war dies nur provisorisch, doch konnte er nicht mehr tun, danach trank er noch einen kleineren Heiltrank und spürte sofort die Wirkung in ihm, es fühlte sich mollig warm an und der Geschmack von süßen Beeren lag ihm auf der Zunge, gemischt mit einem bitteren Unterton. Die heilende Wirkung durchströmte seinen Körper und gaben ihm neue Kraft, als er die Phiole wieder verstauen wollte, fiel ihm eine weitere auf, er nahm sie und erkannte, dass es eine dieser Geschwindigkeitstränke war, sie waren eigentlich für die Treppe in Gorthar gedacht, doch er verstand schnell ihren Nutzen und vielleicht wäre das, das Wichtige hier. Er nahm die Phiole und verstaute sie griffbereit, doch da war die Zeit des Wartens auch schon vorbei, denn Kryliyx hatte sich inzwischen aus dem Geröll gearbeitet. Dabei sprang er beim letzten Schlag aus dem Haufen, überall flogen die Steine hin und einer traf ausgerechnet seinen Kopf, vollkommen unerwartet geschah dies und er sank zu Boden, bewusstlos und hilflos. Kryliyx erkannte zu spät, was er da für ein Glück gehabt hatte, denn er war durch den schweren Schlag gegen den Thron noch immer schwer benebelt. Doch hatte er den längeren Atem, wie man so schön sagte, oder einfach nur Glück, was ebenfalls möglich war, jedenfalls entdeckte er seinen Gegner dann doch noch und schon schienen seine Kopfschmerzen verflogen zu sein.
Mit langsamen Schritten ging er auf den Bewusstlosen zu, seine Stiefel hallten in der Halle und dann stand er über ihm, doch wieder begann der Dämon eine folgenschwere Tat, denn er wartete zu lange und dann, als er zuschlagen konnte, da wollte er dann seine Taktik vollkommen umändern, er wollte den Schatten jetzt doch nicht mehr töten, sondern lieber unter seine Kontrolle bringen, doch dazu musste er ihm das Amulett abnehmen, seine Hände gingen langsam zum Hals und seine Worte verrieten sich mal wieder im Voraus.

Bald gehört deine Seele mir, Fürst Pergamo, hahaha

Der Schatten war indes in einer Traumwelt, er träumte, während er bewusstlos da lag, es war ein schöner Traum von hellen Farben, der Sonne und viele Tiere, es war ein kindlicher Traum, die ganze Welt war aus der Sicht eines Kleinkindes geträumt, doch dann änderte sich das Bild, über die ganze Welt wurde ein großer Topf schwarze Farbe geschüttet und dadurch wachte er wieder auf, ohne den üblichen Schlafnebel und seine Müdigkeit ergriff das Adrenalin augenblicklich Besitz von ihm und lenkte wieder die Schritte und Handlungen. Seine Augen waren weiterhin zu, doch er sah mit den Sinnen, er konnte die schwarze Hand riechen, wie sie sich näherte, als sie nah genug war, öffneten sich seine Augen und die Hand wurde gepackt, der Dämon bekam einen Seitentritt auf den Brustkorb und taumelte wieder, mit einem Sprung stand er wieder, sein Schwert befand sich in seiner Hand und die Phiole wurde gezogen, der bittersaure Inhalt wurde in die Lunge geleert und die Wirkung entfaltete sich sofort, seine Bein wirkten viel schneller und frischer, als ob sie gerade vor einem tausend Meter Lauf standen, der Dämon biss wütend auf die Zähne und verlor die Kontrolle, mit voller Wucht lief er auf ihn zu, doch er wich aus, links, rechts, links, rechts, immer wieder änderten sich die Seiten, kurz vor dem Einschlag gab er noch mal alles was er konnte, sein Körper wurde schneller und schneller und verschwand für Kryliyx Auge, doch Sekunden später sah er es wieder, der Körper kam direkt auf ihn zu, tauchte unter seine Arme und schlug gegen die Rüstung ein, wieder krachte jemand gegen die Wand und Steine bröckelten hinab, doch diese Wand schien es zu halten, doch er war noch lange nicht fertig, wieder und wieder tauchte er für Kryliyx Auge ab, immer wieder auf die Chance wartend, dann endlich bekam er sie, im offenen Lauf rannte Kryliyx auf ihn zu, diesmal wich er nicht aus, sondern ging auf Konfrontationskurs, beide liefen ineinander, das Schwert nahm die beiden anderen auf sich und als er sie dann hatte, ließ er sie nicht mehr gehen, er als Schlange hatte fette Beute gemacht und diese durfte nicht mehr entkommen, der Widersacher legte all seine noch immer gigantische Kraft in beide Schwerter, aber zwei waren eins zu viel, langsam wurde das erste zu Boden gelenkt, bis seine Hand sich so verbog, dass er den Griff loslassen musste, jetzt hatte er nur noch eines, doch anders als bei Isabell sollte er es nicht lange behalten, nämlich ganze zehn Sekunden, als er das erste unten hatte, schlug er sich nach hinten, dank des Trankes kein Problem, seine Stiefelsohlen überraschten die Hand und stießen die dunkle Waffe Meter hinfort, er landete sicher und wohlbehagen einen Meter vor Kryliyx mit dem Kopf zu ihm, noch einmal würde er nicht warten, sein Schwert schnellte nach vorne und durchbrach den Brustkorb des Dämons, als dieser das sah starrte er fast so, als ob er das nicht wahrnehmen wollte, doch es war so, das Schwert entfernte sich wieder und obwohl es nicht seine Art war, setzte er noch zwei Schläge nach.
Dunkles, ja schwarzes Blut lief heraus und ließ den Dämon langsam aber sicher sterben, er hatte sich überschätzt und vergessen, dass auch er sterblich war, er hatte die Chance gehabt ihn zu töten, diese Chance hatte er nicht genutzt und nun hatte sich das Blatt dank des Trankes gewendet.
Langsam sank er auf die Knie, spuckte Blut zu Füßen des Schattens und brach dann zusammen, scheinbar war es vorbei…
Lange Zeit stand er über der scheinbaren Leiche des Dämonen und wusste nicht, was er denken sollte, es sah so aus, als ob er es geschafft hatte, war der Kampf nun wirklich vorbei, hatte das Leben nun wieder einen Sinn, war er ein Ziel weiter? Fragen über Fragen, die alle in die Leere gingen.
Eine Hand umfasste nach einer Weile seine Schulter und Isabell stand da, scheinbar ging es ihr etwas besser. Zumindest hatte sie es bis hierher geschafft. Langsam drehte er sich um, sein Gesicht war verschließen und abgekämpft, keine Narben, keine Wunden, keine Furchen, keine Grübchen, doch so etwas wie Ende. Er drehte sich wieder zurück zu der regungslosen Person, die ihn gerade töten wollte und er hoffte, dass die verdorbene Seele nun endlich ihren Frieden fand, er beugte sich hinab, das verfaulte Fleisch ignorierte er dabei und öffnete den Verschluss des Amulettes, als er es hatte, pendelte es zwischen seinen Augen, er hatte eines der sechs verschollenen Amulette in den Händen. Es war unglaublich, so ein Ausgang, es hatte sich gelohnt, alles hatte sich gelohnt, es war so was wie ein Erfolg. Isabell war wieder gegangen, er sah sie nicht mehr, doch sie würde sich schon melden, er selber ging auf den Thron zu, eine schwarze Kugel erregte seine Aufmerksamkeit, er verspürte eine tiefe Macht, ein letztes Mal nahm er sein Schwert und zerschlug die Kugel, damit sie nie mehr Böses anrichten konnte, alles schien so einfach, im Kern nicht schwer, doch war alles nichts als eine Illusion, denn wenn man sein Leben analysierte, dann war der Teil, wo er an der Schwelle zum Tod stand der beste seines Lebens und alles andere nur ein Spiel von Gauklern, die er nicht besiegen konnte.
Seine Schritte lenkten ihn in eine kleine Nische, dort war eine kleine Bibliothek, die sein Interesse erweckte. Er ging näher an die Schriften heran und nahm sich einige Bücher vor, doch das meiste, nein alles war in dieser dämonischen Sprache gehalten, schade dass er nichts lesen konnte, es wäre sicher interessant gewesen, diese Sprache zu studieren, andererseits hatte er auch einen Übersetzer. Er entschied sich spontan dazu ein paar von den Büchern, die interessant wirkten, mitzunehmen, Platz genug hatte er ja in seinem Lederbeutel. Er war gerade am einpacken, da wackelte die Erde, er fragte sich, was denn jetzt schon wieder passiert sei, er war der Meinung, dass er alles getötet hatte, doch scheinbar war das nicht der Fall, doch schnell war klar, dass es kein Jemand war, denn die Erde bebte beständig und die ersten Teile der Bibliothek lösten sich auf, Steine bröckelten herunter, Bücher fielen hinunter, hier schien nun endgültig alles den Bach herunterzugehen. Er blickte sich suchend nach Isabell um, dann endlich tauchte ihre Gestalt auf, sie schrie laut seinen Namen und winkte ziemlich aufgeregt. Schnell rannte er zu ihr hin und lauschte den aufgeregten Worten.

Wir müssen hier schnell weg Pergamo, der Teleport ist aktiviert, aber wir müssen uns beeilen, hier bricht alles zusammen, schnell.
-Ja ist gut…..
Argghhhhhhh
-Was war das Isabell?
-Was war was?
-Hast du das nicht gehört?
-Nein, ich hab nichts gehört.
-Geh vor, ich komme gleich nach


Isabell zog ein ziemlich besorgtes Gesicht auf, doch dann verschwand sie, er drehte sich um und ging die Schritte zurück er hatte es irgendwie geahnt, diese Stimme, sie hatte ihn so lange heimgesucht und er konnte sie nicht vergessen, Kryliyx lebte, wahrhaftig, er war nicht tot, dieser verdammte Drecksdämon, das durfte nicht war sein, doch etwas anderes war noch viel interessanter, denn während er jetzt langsam aufstand, da braute sich was zusammen, hinter ihm vibrierte die Wand, als ob sie aus Gummi wäre, Kryliyx sah ihn mittlerweile wieder in die Augen und noch immer konnte er lachen, er schien gar nicht zu merken, was da hinter ihm passierte.

Wohahahaha, ich lebe noch, du siehst, ich bin unsterblich, ich hab’s doch gesagt, man kann mich nicht mit einem Schwert töten, so und jetzt machen wir am besten da weiter, wo wir aufgehört hatten, komm her, du schuldest mir noch etwas.

Der Schatten war über die Worte erstaunt doch wusste er, wie er mit ihnen umgehen würde, wie schon einmal, zückte er seine Hand deutete auf seinen eigenen Hals und dann ging seine Handbewegung zu Kryliyx, dieser schaute verdutzt und als er erkannte, das mit seinem Amulett auch seine Kraft weg war, schrie er, wie ein Tier, das kurz vorm Schlachten stand, das Geschrei war fast lauter als das Beben und dann legte er seinen Finger auf die Lippen und der Dämon tat tatsächlich das was er tun sollte und schwieg. Mit Augen voller Verzweiflung blickte er ihn an und sah, wie der Schatten seine Finger nach hinten bewegte, dann kam der Höhepunkt seiner Rache, etwas Schöneres und auch Grausameres gab es nicht, er wiederholte die Bewegung, die er Kryliyx gezeigt hatte, als er seinen Wächter vernichtete, er machte eine symbolisch Köpfung und deutete dann auf seinen Kopf, Kryliyx drehte sich um und vernahm was los war, er wollte noch fliehen, doch es war zu spät, die gesamte Wand krachte in sich zusammen und begrub Kryliyx unter einem riesigen Haufen aus Müll, Schutt, Asche und vielen mehr, seine letzte Worte waren an ihn gerichtet, er vernahm ein dunkles

Du schuldest mir jetzt zwei Sachen und die hole ich mir zuraaaaahhhhhh

Ein leeres Versprechen, jedenfalls hielt er es für unmöglich einzuhalten, doch jetzt musste auch er sich sputen, denn durch den Zusammensturz bekam die Wand über ihm einen tiefen, schwarzen Riss und bei dem anhaltenden Beben würde es nicht unwahrscheinlich sein, dass sie auch gleich einstürzte, schnell ran er zu Isabell, die schon sehnsüchtig am Teleport auf ihn wartete, es war ein kleiner Stein, der einen hellen Lichtstrahl in die Höhe katapultierte, dies war sein Weg in die Freiheit. Sie schauten beide gleichzeitig zurück, jeder hatte mit diesem Berg seine eigenen Erinnerungen, sie wohl eher negative, doch nun war alles vorbei, er hatte auch nicht gerade die schönste Zeit hier genossen, doch seine Suche war vorbei, endlich vorbei. Während sie die Felsen herunterkrachen sahen und der Krach immer näher kam, vernahm er ein leises Schluchzen, Isabell hatte angefangen zu weinen, wohl froh darüber nun endlich wieder frei zu sein. Er fing eine Träne von ihr auf und sah sie sich an, genau so eine Träne hatte sie wohl beide gerettet. Beide waren nicht unverletzt geblieben und der Trank würde die Wunden nicht dauerhaft heilen können, die ersten Schmerzen spürte er schon zurückkehren, doch Schmerz war das, was er jetzt nun überhaupt nicht als wichtig empfand. Langsam hatte er genug von dem Anblick, alle Erinnerungen waren wieder aufgerollt und verarbeitet, er fragte sich, wieso sie eigentlich noch hier standen, was hielt sie an diesem Ort? Es war wie eine Zeitreise, die man nun machte.
Er wandte sich zu Isabell und umarmte sie, wahrscheinlich war das eine der menschlichen Eigenschaften, die ihn dazu verleiteten, doch was auch geschehen würde, man war nicht allein, dies war auch so eine menschliche Eigenschaft, nicht alleine zu leben, eine komische Sache, da man dazu so viel sagen konnte, er hatte genügend Argumente für und dagegen, doch in diesem Moment dachte er weder über Argumente nach, noch ans reden, er war sowieso ziemlich verwirrt, da hätte das nur geschadet.
Dann wurde die innere Stille durchbrochen, als Isabell ihren Worten freien Lauf ließ.
All das hier hat mich Monate gefesselt, verschwendete Zeit, die ich nie mehr wiederbekomme, all die grausem Qualen und Strafen, immer wieder diesem Widerling zu dienen, nichts dagegen tun können, ich hätte ihn am liebsten selbst getötet, doch ich war zu schwach, ohne dich wäre ich wohl schon längst tot, du hast mich gerettet, nicht nur vor Kryliyx, auch als wir kämpften und du mir mein Leben ließest, ich weiß nicht, wie ich das jemals wieder gut machen kann und ich weiß auch nicht, ob ich ein gefallener Engel bin, aber ich weiß, dass ich euch was schulde und ich weiß, dass ich diesen Ort lange genug gesehen habe und es nur gerecht ist, wenn er ein für allemal zerstört wird, lasst uns gehen.

Isabell löste sich aus der Umarmung und verschwand in dem Lichtstrahl, ihr Körper wurde transparent und löste sich dann komplett auf, dann war sie weg und er war alleine in der Höhle. Er drehte sich um und starrte auf den Lichtstrahl, doch er drehte sich nochmals um.

Auf Wiedersehen, ich werde nie mehr stören, oh erhabener Fels.

Dann durchschritt auch er die Lichtsäule, es war wie jeder Punkt auch, nur war es mollig warm, ansonsten spürte er nichts, nur, dass er auf einmal wieder am Eingang der Höhle stand, es hatte sich hier nichts verändert, es war alles wie immer, er hatte es geschafft, er war wieder in Khorinis….

533.257/27.9.2003/Todesfürst
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