World of Gothic Archiv > Rollenspiel
Das Sumpflager #16
Seite 1 von 17  1  2  3  4  5 Letzte »
26.09.2003, 21:49 #1
Rango
Beiträge: 830
Das Sumpflager #16
...Leises Atmen im Raum; eine Decke, die sich stetig auf und ab bewegte; selten auch mal ein Grunzen oder Stöhnen.
Rango lag still in seinem Bett, in Träume gehüllt und sich langsam auf den anstrengenden Weg machend, wieder aufzuwachen. Kurz blinzeln öffnete der Sumpfler seine müden Augen, die in die pure Dunkelheit starrten. Das einzige was er in diesen Momente dachte und aussprach war ein zittriges "Aua". Die Wunden auf seiner Brust waren noch genauso schmerzhaft, wie zu der Zeit, als sie ihm zugefügt wurden.
Langsam richtete er sich auf, versuchte ein paar schritte zu gehen. Seine Füße taten noch von dem langen Weg über das gortharnische Ödland weh, den sie halbwegs gerannt waren um so schnell wie nur irgend möglich wieder ins Sumpftal zu gelangen. Doch ihm war es egal. "Schmerz hin oder her" dachte er sich "Das geht wieder vorbei" und fing an zu grinsen „Endlich zuhause!“.
Wie lang er geschlafen hatte wusste er nicht, doch es mussten einige Tage gewesen sein; Gedanken wollte er sich zu diesem Zeitpunkt nicht darüber machen, es gab schließlich wichtigeres, als zu wissen welcher Tag es war.
Mit kleinen Schritten, stiefelte er hinüber zum Wassereimer und versuchte sich das schon lange eingetrocknete Blut auf seiner Brust und den Beinen abzuwaschen. Immer wieder schöpfte er das abgestandene Nass mit beiden Händen aus dem Behälter und ließ es über seinen Körper rieseln. Für ihn war es in diesen wenigen Minuten eine wahre Wohltat, wie sich das Wasser über ihm verteilte und langsam zu Boden floss.
Kurz darauf, verließ Rango seine Hütte, schaute umher und humpelte in Richtung Tempelplatz. Das Licht des Mondes, welches durch die großen Bäume fiel, erhellte ihm den Weg und die Flammen der Fackeln, die sich willkürlich im seichten Wind wiegten, wurden ihrer Aufgabe entmachtet. Nur die Erzlichter, die an den Kreuzungen standen, machten des Sumpflers Spatziergang noch herrlicher und formten aus dem schier weißen Licht des Mondes ein wundervoller Blau, welches die Umgebung in vollkommener Pracht dazustellen wusste.
Völlig verwundert, warum ihm dies zuvor noch nie aufgefallen war, erreichte er den Tempelplatz, setze sich auf seine Bank und holte aus seinem Krautstängelversteck einen Grünen Novizen. Lange schaut er jenen einfach nur an. Versuchte den Sinn zu begreifen, warum er ihn so gerne rauchen wollte. Ob es die Macht vom Schläfer war, die ihn dazu drängte, oder einfach nur eine Sucht; eine Sucht die so mancher Seemann hatte, die sich jedoch auf einen kühlen Tropfen Met oder ein Bier spezialisierte. Auch wenn der Fischer den tieferen Sinn dieser Geistesakrobatik, die er gerade in seinem Kopf durcharbeitete, nicht wirklich verstand, zündete er sich dennoch den Stängel an einer nahe gelegenen Fackel an.
Als Rango dann genüsslich seine Rauchkreise in den Wind stoss, hörte er Stimmen die scheinbar aus der Taverne drangen, und er überlegte ob er nicht mal wieder dort vorbeischauen sollte. Er würde sich zwar lieber ein paar Gedanken darüber machen, was in Gorthar wirklich geschehen war, doch der drang nach einem von Angroths Bieren war zu stark. Ebendarum erhob er sich auch schnell und ging ruhigen Schrittes auf die große Hütte zu und betrat sie…
26.09.2003, 22:11 #2
Erzengel
Beiträge: 1.667

Über die hölzernen Stege hinweg hatten sie die Taverne recht schnell erreicht, wie immer konnte man schon vom weitem den herausziehenden, grünen Rauch erkennen.
Wie üblich saßen drinnen Novizen bei Novizen und Templern bei Templern, hier und da auch mal ein Baal. Nur selten wurde die Rangordnung durchbrochen und Templer saßen gemeinsam mit Novizen an einem Tisch, hier wurde Kain wieder deutlich, wie weit er es doch gebracht hatte, aber auch, wie weit er es noch hatte.
Während der Robenwirker auf einem leeren Stuhl platz nahm, beobachtete er seinen Schüler, der gerade von Aidar begrüßt wurde.
26.09.2003, 22:14 #3
The_Nameless
Beiträge: 1.130

Mit vorsichtigen Schritten näherte sich Less dem engen Durchgang, welcher sich unauffällig durch die monströsen Gebirgsketten schlängelte, welche ihn zu allen Seiten umgaben.
Die vertraute Dunkelheit der tiefen Nacht war mittlerweile über der Insel eingezogen. Strahlend helle Sterne leuchteten hier und da zwischen den schwarzen Wolken hervor, die gemächlich am finsteren Horizont entlang zogen.
Das beruhigende Glitzern des Mondes hüllte seine seidene Robe in einen silbrigen Schimmer.
Ein zufriedenes Seufzen entfuhr der Kehle des Schwarzmagiers.

“Hach...Ich liebe sie...die Nacht...“

Mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen trat er den zwei Wächtern entgegen, die scheinbar pausenlos den Zugang zum Sumpflager kontrollieren, und eventuelle Störenfriede vor dem Eindringen abhalten sollten.
Nach einem netten Zunicken und einigen weiteren Schritten fand sich der junge Dämonenbeschwörer schließlich zwischen unzähligen Baumhäusern und Dutzenden, häufig recht instabil wirkenden Hütten wieder.
Zahlreiche Novizen, Krieger und auch einige, sehr wichtige aussehende Priester bewegten sich zielstrebig durch das irreführende Netz aus Wegen, Pfaden und sumpfigen Wassergräben.
Verwirrt blickte er um sich. Wie, bei Beliar, sollte er hier, in dieser unglaublichen Menschenmenge, in Erfahrung bringen können, wo sich Xalvina momentan befand?

“Kraigh“

Ein sorgvolles Kreischen ertönte von seiner Schulter.
Grinsend blickte Less zu seinem gefiederten Begleiter. Wenigstens war er nicht der Einzigste, dem dieses Treiben etwas chaotisch vorkam.
Doch war es kaum verwunderlich, wo all diese Menschen doch ihrem falschen Irrglauben erlagen, und einen kümmerlichen Diener seines Meisters huldigten...
Der Schläfer...
Überheblich schnaufend winkte der Magier einen der vielen Männer zu sich, die scheinbar ohne jegliche Beschäftigung an einem der vielen Bäume lehnten, und dort genüsslich an einigen seltsamen Glühstengeln zogen.
Es half alles nichts, er musste sich nach dem Weg erkundigen.

“Ihr da. Kommt mal her.“

Mit gemächlichem Tempo erhob sich der schmächtige Novize und kam leicht schwankend auf den geduldig wartenden Less zu.
Mit langsamen, leicht verständlichen Worten begann dieser auch gleich zu sprechen, scheinbar war der Sumpfler nicht mehr ganz Herr seiner Sinne.

“Sagt mir, wo finde ich die Trainingsplätze der Bogenschützen?“

Mit leicht zitterndem Arm deutete der Mann auf einen der Stege, die sich in unglaublicher Anzahl durch das weite Tal zogen.
Dankbar klopfte Less dem Jungen auf die Schulter und durchquerte die dichten Menschenmassen, bis er schließlich auf dem besagten Weg angelangt war...

Endlich, nach unzähligem weiteren Nachfragen, einigen nervzerreißenden Gesprächen und einer, vom ganzen Rauch, welcher hier schier überall durch die Lüfte schwebte, bis ins Unerträgliche gereizten Lunge erreichte der Schwarzmagier letztendlich, wider erwarten, doch noch den breiten Trainingsplatz.

Krieger in sonderbaren Rüstungen, mit glänzenden Schwertern oder edlen Holzbögen bevölkerten die Umgebung, wildes Kampfgeschrei und ebenso laute Trainingsanweisungen schallten unüberhörbar über das komplette Gelände.
Faszinierend beobachtete Less die zauberhafte Grazie, mir sich der einige der Kämpfer bewegten, wie sie ihre teilweise riesigen Waffen schwangen und tödlich wirkende Schläge der Gegner abwehrten, nur um sofort wieder selbst zum Angriff anzusetzen.

Das schrille Sirren eines Pfeiles ließ ihn aus seinen Gedanken aufschrecken.
Gekleidet in eine prächtig schimmernde, sehr figurbetonte Robe der Magier Beliars war Xalvina gerade dabei, ihre todbringenden Pfeile unzählige Male der längst schon zerschundenen Zielscheibe entgegenzuschießen.

Mit ruhigen Schritten trat Less von hinten an sie heran.

Ein weiterer Pfeil verließ ihre sirrende Bogensehne und landete nur knapp unter der Mitte ihres Zieles.
Grinsend wandte er sich an die angespannte Magierin, die vollkommen überrascht umherwirbelte.

“Ihr müsst etwas höher zielen.“

Freundlich lächelnd streckte er ihr seinen Arm zu. Mit geschickten Bewegungen kletterte der junge Adler von seiner Schulter herab und stieg auf das Gewand der hübschen Frau.

“Hier, ihr wurdet schon vermisst.“

Erstaunt sah Xalvina in die finsteren Augen des Schwarzmagiers, welcher weiterhin regungslos vor ihr stand...
26.09.2003, 22:27 #4
Angroth
Beiträge: 2.494

Aidar hatte Angroth gerade wiederentdeckt und hatte scheinbar geplant, wie er den hohen Templer begrüßen würde, sollte er sich jemals wieder blicken lassen. Doch seine ganzen Arbeitsaufträge, Tadel und kleinen Wehwehchen sollte er garnicht erst loswerden können, denn sein Brauer hielt Einhalt gebietend den Finger an die Lippen und zischte leise. Dann sprach er: "Auch schön, dich wieder zu sehen. Kannst du mir etwas Brot und Schinken bringen?" fragte er mit einem befehlenden Unterton, dem sich der so giftige Wirt sogleich fügte.
Kaum war Aidar fort, kam von einem der anderen Tische eine wohlbekannte Person heran: Rango der Fischer.
Auf der Schifffahrt hatte er ihnen die Position gehalten und wohl einem jeden das Leben gerettet, als der Sturm sie schon zu sich holen wollte und die Feinde die Unterdecks besetzt hielten.
Doch sie lebten ja alle noch - oder wieder.
"Sei mir gegrüßt, alter Freund!" war alles, was der Lehrling hervorbrachte. Dann kam auch schon Aidar mit dem Mahl, stellte es hin und ging fort. Nicht lange hielten sich Speis und Trank, doch der Hunger war fürs erste gestillt.
26.09.2003, 22:42 #5
Sirius
Beiträge: 1.059

Die Sterne funkelten bereits am Himmelszelt, die Nacht war hereingebrochen.
Xephon tranierte noch immer.
Etliche Stunden quälte sich der Novize inzwischen bereits durch seine Übungen. Doch diese berüchtigte Drehung wollte noch immer nicht so recht funktionieren.
Frisch war die Luft, der Novize genoss es förmlich, bei Nacht trainieren zu dürfen.
Doch bald würde es auch Zeit für ihn sein, das Bett aufzusuchen.
Denn was Xephon nun brauchte, war ein ausgedehnter Schlaf. Um seinem Bein zu ermöglichen, den Blutfliegenstich natürlich zu bekämpfen.
So beschloss er schliesslich sein Training zu beenden, gähnend schaute er zu Samantha, seiner Lehrmeisterin, hinüber. Doch sie schien gerade mit Xephons Mitschüler, Dragonsword, beschäftigt zu sein.
So wandte sich der Novize ab und trottete allein, in dem flackernden Licht der Fackeln, zurück zu seiner Hütte.
Wie es im Sumpf üblich war, führte sein Weg über verschlungene Pfade und etliche Stege.
Während Xephon verträumt die Strecke hinter sich brachte, sehnte er sich nach einem Stengel Sumpfkraut. Doch leider war sein Vorrat erschöpft. Gold, um sich weitere Stengel anzueignen, besaß Xephon nicht. Lediglich 50 armselige Goldstücke klimperten noch in seinem Beutel und diese wollte er für sinnvollere Zwecke bewahren.

Schlussendlich kam Xephon in seiner kleinen, dennoch gemütlichen Hütte an.
Todmüde lies er sich ins Bett fallen, sofort schlief der Anhänger des Schläfers einen tiefen, erholsamen Schlaf.
26.09.2003, 22:49 #6
Rango
Beiträge: 830

…Rango stand nun völlig verwirrt neben seinem Ex-Lehrmeister und versuchte Worte zu fassen. Nach einigen fragenden Blicken beider Seiten reimte sich der hohe Novize einige Worte zusammen, die er zwischendurch zu einem Satz zusammenbauen wollte. „Ich hab…du…äähm“ mit einem räuspern überdeckte er sein Ausgesprochenes und holte von neuem aus. Mit Zuversicht dieses Mal einen Satz zusammen bekommen zu können setzte er an „Ich dachte du wärst Tot!? Oder hab ich das nur geträumt…ich hab nämlich ne ganze weile geschlafen musst du wissen. Aber ich war mir ziemlich sicher, dass ich die habe sterben sehen; dann haben wir dich nach Gorthar Stadt geschleift, und dann….ja und dann? Danach weis ich nichts mehr“ stotterte Rango, wurde aber noch verwirrter als zuvor.
Erst in diesem Moment bemerkte er, das er mit einem Baal am Tisch saß und jener ihn von der Seite anblickte. Rango getraute sich nicht ihn zu begrüßen, jedoch einen freundlichen Blick hinüber zu werfen.
Still schaute der Fischer kurz auf den Tisch und blickte dann wieder Angroth in die Augen. „Auch wenn ich mal wieder nicht ganz bei mir war, was eigentlich nichts besonderes ist wenn ich in Gorthar bin, freue ich mich umso mehr dich lebend zu sehen“…
26.09.2003, 22:51 #7
Delar
Beiträge: 100

Wie an den Tagen zuvor war es sehr dunkel, mal abgesehen von den vielen Fackellichtern die das Lager erhellten. Delar übte seid Stunden mit dem Bogen. Es war eine kraftraubende Art den abend zu verbringen. Die Rückenmuskulatur wird beim Bogenschießen stark beanspruch. Für morgen nahm er sich einige Übungen vor um diese zu trainieren. Unter anderem sind Klimmzüge die beste Art dies zu tun.
Seine Fortschritte hielten sich in Grenzen, aber es klappte schon ganz gut. Immerhin traf er mittlerweile drei von zehn Schüssen bei einer entfernung von zwanzig Schritt. Ein guter Bogenschütze würde auf dieser Entfernung eine Bierflasche umschießen können ohne großartig zu zielen. Aber er war noch keiner und es war noch ein weiter Weg dorthin.
Die Gegenwart der anderen trainierenden störte ihn sehr. Er entschied sich ein ruhigeres Plätzchen zu suchen. An dem alten Säulenplatz fand er es. Mit zwei Fackeln die er sich mitgenommen hatte und nebeneinander in die Erde gerammt hatte sorgte er für das nötige Licht. Eine Zielscheibe hatte er sich ebenfalls ausgeborgt, er stellte sie in die Mitte. Dann entfernte er sich bis auf zwanzig Schritt, wie zuvor, und begann seine Übungen. Sein Selbstvertraun wurde auf eine harte Probe gestellt, aber er war ein geduldiger Mensch wenn es darum ging etwas zu lernen, also murrte er nicht herum und übte mit eisernem Willen weiter. Nach einer Weile war das Pfeile aufsammeln zu einer zermürbenden Nerverei geworden, aber hatte er eine Wahl ?
Die Luft war kalt und frisch, eine sanfte Brise wehte. Es erinnerte ihn allzu sehr daran das der winter vor der Tür stand. Die Temperatur war seid dem nachmittag stark gefallen und er fröstelte manchmal wenn ihn der wind etwas stärker als gewohnt um die Ohren pfiff. Spätestens wenn die Fackeln heruntergebrannt waren würde er sich in seine Hütte begeben um zu schlafen. Aber bis dahin würde noch einige Zeit vergehen. Wie aus dem nichts erschien ein Novize hinter ihm. "Hey du hast doch heute den ganzen Tag auf unserer Schmiedin gewartet nicht ? Ich habe sie vorhin gesehen. Kannst ja mal zu ihr gehen." Delar war mehr als erfreut aus der Kälte raus zu kommen und das frustierende Traing für heute abzubrechen. Sofort eilte er durch das Lager zu der Schmiede und klopfte an die Tür.
26.09.2003, 23:05 #8
Angroth
Beiträge: 2.494

Angroth war also nicht der einzige gewesen, der sich nicht genau entsinnen konnte, wieviel Zeit vergangen war. Und doch wusste er nun wenigstens einen Teil des Weges, den er zurückgelegt haben musste auf seinem Pfad in den Pyramidentempel der seine Wiederkehr bezeugte.
Auch er freute sich, seinen Freund und ehemaligen Schüler lebend zu sehen, so sprach er: "Ich freue mich auch, dich wiederzusehen. Auf die letzten Tage meines Lebens bin ich nicht stolz, und es war wohl besser mich zurück zu holen denn mich in der Hölle zurückzulassen, derer ich Zweifelsohne anheim gefallen war."
Bitter waren die Erinnerungen, er mochte nicht an die Dämonen denken, an die geschundenen Seelen. Es war ein einziger alptraum, der ihn auch in der letzten Nacht noch verfolgt hatte; jedoch nicht so drängend ihn mit erwachen zu erlösen.
Ihm kam eine Idee, eine offerierung und Ausdruck seines Dankes. Fragend sah er dem Baal in die Augen, der ihn scheinbar verstand und nickte.
Daraufhin seufzte der hohe Templer kurz, erhob sich dann und sprach, nur in seine Felle gekleidet: "Rango, ohne dich wäre die gesamte Expedition von vorneherein gescheitert, du hast uns die Möglichkeit gegeben, unseren Feind zu jagen, du hast Ausdauer und Mut bewiesen, dein Glaube hat dich stark gemacht. Ich werde wohl nicht im Unrecht liegen, wenn ich meine Autorität nutze und dich hier und jetzt zum Templer der Bruderschaft ernenne! Diene dem Schläfer weiter wie bisher, du bist ein Vorbild für viele junge Novizen hier, einschließlich mir selbst." gratulierend legte er eine Hand auf des frischgebackenen Templers Schulter und drückte sie.
Noch eine Weile wogte daraufhin ein Gespräch zwischen den beiden, der Baal hatte für diese Momente die Stille für sich genutzt.
26.09.2003, 23:05 #9
Alina
Beiträge: 164

Es war schon spät und Alina rieb sich gerade den Schlaf aus den Augen als es wieder an die Tür klopfte.
Sie legte ihren Schmiedehammer nieder und ging zur Tür um sie zu öffnen. Vor ihr stand ein fremder Sumpfler, der wie Alina entschied wie ein Kunde aussah.
Sie ließ ihn ein Was kann ich für euch tun? fragte sie und musterte den Fremden und nahm schonmal seine Körpermaße in Augenschein, damit sie nachhier nichtmehr so lange an ihm herummessen musste.
Es war einfacherer vorher schonmal die Körpergröße zu schätzen als sie nachher mit mehr Zeitvertreib auszumessen.
26.09.2003, 23:13 #10
Delar
Beiträge: 100

Delar gab sich keine Mühe sein Erstaunen zu verbergen. Vor ihm stand eine wunderschöne Frau die er unternormalen Umständen niemals für eine Schmiedin gehalten hätte. "Ähm .." begann er, musste jedoch erst einmal wieder seine Gedanken sammeln. Dann fiel ihm ein was er eigenlich wollte und schaute ihr in die Augen. Es würde peinlich werden wenn er sie noch länger anstarren würde. "Also ich komme mit einem, vieleicht etwas befremdlich wirkenden Anliegen zu euch. Ich möchte gern einen ledernen Mantel haben, ein wenig gefüttert vieleicht, gegen die Kälte. Bis zu den Füßen und unten etwas weiter, sodass ich mich gut darin bewegen kann." Er unterbrach sich selbst als sein blick an ihr herab und wieder zu ihrem Gesicht heraufwanderte. Sie war wirklich bezaubernd. "Hat dir schon mal jemand gesagt das du wunderschön bist ?" Ihre Augen funkelten ihn temperamentvoll an. Er suchte noch nach einer Möglichkeit wie er die Bezahlung regeln könne. viel Zeit zum überlegen hatte er jedoch nicht mehr.

---------------------------------------------

Alina lächelte den Fremden an. Sie hatte richtig geraten, dass er ein Kunde war aber er schien es auchnoch zu verstehen wie man einer jungen Frau ^schmeichelte. Sie wurde ganz rot und lenkte sich ab indem sie seine Frage beantwortete.
Das mit dem Mantel dürfte kein Problem sein. Er ist dann in 2-3 Tagen fertig. Kommt einfach wieder vorbei. sagte sie und beruhigte sich allmählig wieder.
Doch vorher musste sie noch Maß an ihm nehmen, was sie, wie sie später fand nicht ungern tat.
Sie fasste um den Fremden und spannte ihr Maßband erst um die Beine, dann um Bauch und Brust.
Schließlich lächelte sie wieder und nickte zufrieden. Kein Problem.
Das ist garkein Problem. Ihr düfte mit ungefair 300 Goldstücken rechnen sagte sie denn es war ja nichts anderes als eine Art Robe, die etwas Gefüttert war.

Alina

---------------------------------------------

Delar war über den Lauf der dinge sehr erfreut. Es hatte besser geklappt als er erwartet hatte. Leider waren 300 gold kein Kleingeld. Doch ihm würde schon etwas einfallen und gewiß würde sich die nette junge Frau auch ein paar Tage gedulden bis sie ihr Geld bekam. Er bedankte sich großspurig bei ihr und küsste die zum Abschied auf die Hand bevor er rückwerts ihr Heim verließ und sich in der Halbdunkelheit verschwand. Es war nun wirklich an der Zeit das er schlafen ging. Sein Mitbewohner schlief bereits als er die Hütte betrat und legte sich ohne viel Lärm zu verursachen schlafen.
26.09.2003, 23:17 #11
Erzengel
Beiträge: 1.667

Der junge Guru konnte kaum Glauben, was er da im magischen Gefüge vernahm, Misstrauen lag in der Luft, auf beiden Seiten. Wie konnte er nur für einen Moment glauben, das dieser Templer nun doch ganz okay war, hielt er ihn doch für einen Feind.
"Es wird hier drinnen ein wenig stickig, lass und raus gehen, Angroth", meinte der Robenwirker fordernd. Wütend schob er den hohen Templer vor die Tür, wo er sich kurz umdrehte, in den Sumpf starrte und sich dann wieder an seinen Schüler wandte.
"Weißt du was? Du hast Talent, das muss ich schon sagen, die magische Aura ist wirklich gut. Ich bin hier nur das Stück Scheiße, das niemand mag und das die Drecksarbeit für die faulen, alten Säcke da oben machen muss. Ich musste mich mühsam hocharbeiten, Monate hab ich auf den Feldern verbracht, nur um jetzt wieder die ganze Arbeit machen zu müssen." Kain wusste bei jedem Wort, das er log, aber es kam sicher gut rüber und er konnte dem Templer ja schlecht sagen, das er irgendwas im magischen Gefüge wahrgenommen hatte.
Kain strich mit den Fingerspitzen über die Windfaustrune und umschloss sie dann mit der ganzen Hand.
"Und du? Sieh dich an! Du ziehst freudig für den Schläfer in den Kampf, du verlierst in seinem Namen, kommst dabei fast selbst um und wirst dafür sogar noch belohnt! Na, wie oft bist du mit Sammy ins Bett gehüpft, bis sie dich zum Templer gemacht hat?! Komm schon Grothi, ich weiß du willst sie!"
26.09.2003, 23:49 #12
Angroth
Beiträge: 2.494

Welcher Dämon hatte den Baal denn nun geritten, dass er mit einem Male einen solchen Wutausbruch hervorbrachte? War es Teil seines Rituals, in Ekstase zu gelangen? Aber warum beim allmächtigen Schläfer führte er das Wort wie eine scharfe Klinge, mit dem einen Zweck ihn nur bis aufs Blut zu kränken und zu reizen?
Wie konnte Kain sich soviel Frechheit herausnehmen, einen Clansmann – nein der war er ja nicht mehr, umso schlimmer! – der Ruchká in seiner Ehre anzugreifen? Die Frechheit, er habe Samantha benutzt um ein Templer zu werden war die absolute Höhe! Selbst wenn er gewollt hätte oder auch sonst von eher kühlem Gemüte gesegnet worden sei, so wäre ihm bei der Schwere der an den Haaren herbeigezogenen Lügen trotzdem der Kragen geplatzt.
Er spürte den Hass und Zorn in sich aufkeimen, konnte die regelrechte Überflutung gar nicht aufhalten, eine ihm selbst unbekannte Raserei bemächtigte sich seiner.
Fast spielend hatte er die Lichtrune aus den Fellen geschält und die Windfaust hineingelegt, die Konzentration die nötig war um den Spruch zu wirken hatte er ebenfalls rasch aufgebracht, innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde formte sich über der Rune ein gleißend heller Lichtball, den Angroth mit einer raschen Handbewegung über seinen Kopf beförderte. Er würde dieses Licht noch brauchen, warum sollte er sich des Spruches nicht auch gleich bedienen?
Dann griff seine Hand an den Ort, da normalerweise sein Schwert saß, doch er hatte weder seine Rüstung an, noch hatte er „Glaubenshüter“ aus Gorthar retten können. Erst jetzt wurde ihm der Verlust des Schwertes bewusst, doch er war viel zu erregt von den Schlangenzungigen Worten seines Lehrmeisters. Ihm fiel seine Zweitklinge, das edle Bastardschwert ein, welches ihm schon gute Dienste erwiesen hatte.
Jedoch würde er das Schwert jetzt noch nicht an sich nehmen können, er hatte diesem Baal eine Lektion zu erteilen. Wutentbrannt stürmte er auf den verschlagenen zu. “Lügner!“ stieß er hervor. Die Lichtrune war längst wieder in den Fellen verschwunden, er brauchte seine Fäuste für etwas anderes …
27.09.2003, 00:22 #13
Erzengel
Beiträge: 1.667

Kain riss die Runika auf und sprang mithilfe eines kräftigen Windstosses über den heranstürmenden Templer hinweg, der Baal fackelte nicht lange und feuerte noch in der Luft eine Windfaust auf seinen Schüler, sodass dieser ins torkeln geriet.
"Was ist los mit dir? Willst du dich nicht wehren, Groth?!" Der Templer machte kehrt, sagte dabei aber kein Wort und stürmte erneut auf den Robenwirker zu, der sprang dieses mal rückwärts, auf einen der Hochplätze. Er lief zitternd bis zum Ende der hölzernen Plattform und sprang direkt zu nächsten weiter, so kam er bis zum Vorplatz, der ihn für einen Kampf wesentlich besser geeignet schien.
"Oh, hast du dein Schwert verloren? Nicht mal darauf kannst du aufpassen, wie willst du dann erst Sammy beschützen?" Per Telekinese ließ er Baal ein Schwert aus der auf dem Rücken angebrachten Halterung eines Templers fliegen und schleuderte es dann mit einer harten Windfaust auf den Templer.
Die Klinge verfehlte Angroth jedoch und blieb hinter ihm in einem Baum stecken.
"Los, nehmt es, zieht es heraus und kämpft!"
27.09.2003, 10:46 #14
Sirius
Beiträge: 1.059

Sanft wog sich das Gras im leichten Wind, der über das Sumpftal zischte. Die Sonne bahnte sich soeben ihren Weg über den Horizont, während auf dem sumpfischen Trainingsplatz ein Novize stand und diesen, immer wieder herrlich mit anzusehenden, Vorgang beobachtete.
Doch der Sumpfler hatte eigentlich keine Zeit, das Schauspiel zu bewundern. Er hatte noch ein hartes Training vor sich, welches er zweifelsohne meistern wollte.
So wandte sich Xephon der aufgehenden Sonne ab, sofort waren sämtliche Gedanken wieder auf das Training fixiert.
Er zog er seine Klinge und fing an sie durch die Gegend zu schwingen.
Um ihn herum war es wunderbar ruhig, nur vereinzelt standen ein paar Novizen zusammen auf einem Fleckchen und unterhielten sich, nur vereinzelt saß ein Bruder in der Gegend herum und faulenzte. Und hier und dort konnte man auch die, im Sumpf allgegenwärtigen, Templer entdecken, welche stehts Wache über Irgendetwas hielten.

Fest wurde Valermos' Griff von der Hand des Novizen umschlossen.
Rechts oben in der Höh wurde das Schwert angesetzt, um sofort mit einem gekonnten Schwung nach links unten geführt zu werden. Ohne die geringste Pause wurde es wieder hoch gerissen, um von links oben nach rechts unten zu schiessen. Das imaginäre Kreuz war somit wieder einmal perfekt vollendet worden.
Doch Xephon blieb keine Zeit seine Freude kund zu tun, denn die einstudierte Übung das jetzt nicht unterbrochen werden.
Der Novize musste den Schwung für die jetzt folgende, gewagte Drehung nutzen.
So drehte sich Xephon auf der Stelle einmal um sich selbst und lies Valermos noch in der Drehung nach rechts unten sausen.
Und ... dieses Mal war nichts schief gegangen. Er hatte es geschafft!
In einem Anfall von Euphorie sties Xephon einen, durch ganze Tal vernehmbaren, Freudenschrei aus und streckte triumphierend seine Klinge gen Himmel...
27.09.2003, 11:05 #15
Trulek
Beiträge: 1.337

Trulek hatte gestern noch eine Weile seine Schüler beobachtet und war dann verschwunden um sich ein bisschen auszuruhen. Wie man sehen konnte machten beide jetzt schon große Fortschritte. Jetzt aber war es vielleicht an der Zeit mal in die Wildnis zu gehen und nicht immer nur an der langweiligen Zielscheibe zu üben. Der Templer stand aus seinem Bett auf und musste erstmal genüsslich gähnen. Schnell schnappte er noch seinen Bogen, der neben dem Bett lag und verließ seine Hütte. Das Wetter war nicht unbedingt das schönste, doch zum trainieren war es prächtig. Bequem marschierte Trulek zum Trainingsplatz, in der einen Hälfte des Mundes einen Stängel Sumpfkraut. Nebenbei konnte man noch ein fröhliches Pfeifen vernehmen.

Am Platz angekommen, konnte Trulek auch schon Delar erkennen, doch von Xalvina war keine Spur. Der Templer schritt auf den Novizen zu und grüßte ihn freundlich. “Erwache, wie es aussieht hast du viel trainiert und was da auf der Zielscheibe zu sehen ist, sieht auch gar nicht schlecht aus. Hast du vielleicht irgendwo Xalvina gesehen? Wär nämlich schade wenn sie nicht mitkommen könnte in den Wald. Nun ja, wir werden ja sehen.“ Der Templer nahm seinen aufgerauchten Stängel aus dem Mund und schmiss ihn in den Sumpf, nebenbei stieß Trulek noch eine große Rauchwolke aus. Es würde sicher Spaß machen mal wieder in den Wald jagen zu gehen und dabei konnten seine Schüler auch noch etwas lernen.
27.09.2003, 11:32 #16
Migo
Beiträge: 375

Migo sog genussvoll die frische Luft ein, als er aus der Pyramide trat. Er war schon seit einer guten Woche nicht mehr hinaus gegangen, so dass er schon fast vergessen hatte, wie stickig die Luft in der Pyramide wirklich war.
Der Sumpfler ging über den, wie immer vollen Pyramidenvorplatz auf, in Richtung seiner Hütte. Er musste über einige Stege gehen, um schließlich zu seiner Behausung zu gelangen.
Alles sah normal aus, nichts war seit seinem letzten Aufenthalt verändert. Er spazierte durch das Loch im Zaun und trat in seine Hütte. Drinnen war auch nichts verändert. Migo schaute nach, ob sein Besitz noch da war und räumte seine Truhe aus. Vergraben unter anderen Dingen lag dort ein Goldsäckchen, welches prall gefüllt war. "Woher hab ich das denn", dachte sich Migo. Er zählte das Gold, es waren genau 500 Goldstücke. Der niedere Baal überlegte, woher er das Gold wohl hatte, da fiel ihm auf einmal das Goldkettchen an seiner Hand in seinen Blick. Mit großer Freude erinnerte er sich an den Ritter, der ihm das geschenkt hatte und da fiel ihm auch ein, dass er diesem einen Bogen für horrendes Geld verkauft hatte. Da stockte ihm der Atem, die Bögen hatte er von Trulek und das war sein Gold. Das lag ihm schon den ganzen Tag auf dem Gewissen.
Eilig schmiss er wieder alles in seine Truhe und verließ seine Hütte. Migo lief zu der Hütte des Bogners und klopfte einige Male an, doch sie war leer.
"Wenn er nicht hier ist, ist er wahrscheinlich beim Übungsplatz", dachte sich Migo und machte sich sofort auf den Weg dorthin.
Schon von weitem konnte er den Bogner Trulek erkennen, wie er dort stand.
Der niedere Baal ging an ihn heran und sprach :" Erwache Trulek! Ich denke nicht, dass ihr euch noch sonderlich an mich erinnern könnt, doch ich habe euch einmal von einer Verletzung am Kopf geheilt und ich habe während eurer Abwesenheit drei Bögen aus eurer Hütte genommen und sie verkauft. Jedenfalls hier ist euer Anteil des Goldes."
Migo drückte ihm den Lederbeutel mit den 500 Goldstücken in die Hand.
27.09.2003, 11:49 #17
Trulek
Beiträge: 1.337

Trulek erschrak, als auf einmal ein Mann zu ihm trat und ihm ein Sack voller Gold überreichte. Er kannte diesen und er erinnerte sich auch."Ah erwache Migo, ich erinnere mich. Doch das mit dem Gold hatte ich total vergessen. Danke für deine Ehrlichkeit. Und wie es aussieht bist du mittlerwile zum niederen Baal aufgestiegen. Du hast es schon ziemlich weit gebracht. Schade, dass ich keine Zeit habe jetzt, sonst könnten wir ein bisschen reden. Ich werde aber jetzt wahrscheinlich mit Delar jagen gehen. Wir werden uns aber sicherlich bald wiedersehen"
Der Templer nickte Migo dankend zu und drehte sich wieder zu seinem Schüler. "Lass uns schon mal vorgehen, ich schreibe noch einen Zettel für Xalvina und hänge ihn an einen Baum hier. Sie sollte uns dann irgendwie schon finden." Der Templer holte einen verknitterten Zettel hervor und kritzelte eine kurze Nachricht für Xalvina darauf. Dies war schnell getan und er befestigte das Schriftstück an eine der Zielscheiben mit einem Pfeil.

Dann nickte er Delar zu und gemeinsam schritten sie auf den Stegen entlang Richtung Ausgang. Sie unterhielten sich über Dinge, die wohl nur für Sumpfler interessant waren, wie den Schläfer und Sumpfkraut. Es dauerte nicht lange, bis sie den Ausgang erreicht hatten. Hoffentlich ließen sich irgendwo vereinzelte Gegner auffinden, oder welche die nicht im Rudel arbeiten. SIe grüßten beide noch die beiden Wachen mit einem flüchtigen "Erwache" und fanden sich in der WIldnis wieder.
27.09.2003, 11:59 #18
Migo
Beiträge: 375

"Netter Kerl", dachte sich Migo, als Trulek sich zu seinem Schüler umdrehte.
Der niedere Baal machte sich mit gutem Gewissen wieder auf den Weg zurück. Fröhlich ging er über die Stege, die er überqueren musste.
Beim Vorplatz eingekommen nahm er tief Luft und ging wieder in die Pyramide hinein.
27.09.2003, 13:49 #19
Xalvina
Beiträge: 1.273

Es war spät geworden, die Sonne war untergegangen. Die Wolken auf dem Himmel verdichteten sich, sodass der zunehmende Mond wohl in dieser kalten Herbstnacht nicht zu sehen sein würde, genauso wenig das Firmament mit seinen vielen Sternen. Jetzt in den kühleren Jahreszeiten war es schwerer eine Sternenklare Nacht zu bekommen und sich die Stenbilder anzuschauen. Wie auch die Sonne und Mond so wanderten die Sternbilder. Daher hätte Xalvina gerne gewusst, welche Sternbilder nun genau zu sehen waren und welche Sternbilder nun das Gefüge bestimmten.

Fast Vollmond. Das bedeutete, dass wieder eine Zeitepoche vergangen ward. Jetzt musste es in Menschenrechnung ein Monat vorbei sein, seit sie sich auf die Suche nach dem Kastell gemacht hatte und von den Schwarzmagiern in ihre Reihen aufgenommen wurde. Aber ihre eigentliche Aufgabe hatte sie immer noch nicht vorangetrieben. Wieder war so viel Zeit vergangen. Es war Herbst geworden. Und sie hatte nichts getan. Nichts was sie n ihrem Ziel und Möglichkeit weiter brachte. Gar nichts. Und ihre Träume verstärkten immer mehr ihre Befürchtungen. Sie hatte bisher an sich gedacht… ob es allem gerechtfertig ward, sich im Vordergrund zu stellen wusste sie nicht. Sie musste nur sobald wie möglich ins Kastell zurück und ihrer Suche vertiefen sonst…


Was zum Henker…

Die Dunkle Völlig überrascht, als eine Hand sie sanft an die Schulter packte und sie aus ihren Gedanken riss, die eben die ganze Welt um sie herum einnahm. Erst jetzt wurde sie sich in der Realität bewusst und sah vor sich die inzwischen dunkle Zielscheibe und den Trainingsplatz.

Mit einer 180 Grad Drehung wandte sie sich schnell um und sah völlig zu ihrem Überraschen ein bekanntes Zirkelmitglied, welcher sie einst auf ihrer Suche nach den Schriftrollen begleitet hatte: Less.
Doch irgendetwas war anders an ihm. Es war nichts in seinen Augen oder seinem Gesicht aber irgendein Gefühl sagte ihr das etwas anders an ihm ward. Schnell wurde ihr auch klar warum sie dieses Gefühl vernommen hatte. Er trug eine leicht andere Robe, welche er schon bei den Schwarzmagiern gesehen hatte. Sie war leicht anders als die Magierroben und erinnerte sie schon ein wenig eher an Aleis Robe, einem hohen Schwarzmagier und Barde, den sie am Anfang eher Zufällig im Kastell kennen gelernt hatte.

Kraigh…

Ein lauter krächzender Ton unterbrach eben ihre kurzen Gedanken, als sie Less noch mal gemustert hatte. Es war angenehm ihn zu sehen, nachdem sie die letzten Tage nur hell und farbig bekleidete Sumpfler oder Tempel mit seltsamen Rüstungen wie Trulek es einer ward, gesehen hatte. Jetzt war sie für einen Moment nicht die einigste Dämonenbeschwörerin im Sektenlager.
Doch ohne dass sie antworten brauchte, sah sie einen prächtigen Vogel an Less Schulter. Sie wollte gerade noch fragen ob es sein Tier wäre, als dieses majestätische Wesen seine Schultern zielstrebig verließ und sich auf Xalvinas rechte Schulter setzte. Erst jetzt als sie diesen neben sich sah, war ihr klar, um was es sich hier handelte.

Erathiel.

Sie erinnerte sich noch gut an den kleinen Jungvogel, welchen sie in einer Nacht in einem riesigem heruntergefallen Nest an der Küste gefunden hatte und sich bereit erklärt hatte, ihn aufzunehmen. Sie hatte ihm in Kastell zurückgelassen und in der Zeit war er nun zu einem sehr prächtigen stolzen und großen Adler herangewachsen, der sogar schon kleine kurze Strecken wie von Schulter zu Schulter fliegen konnte. Aus dem kleinen Neugeborenen war nun ein wirklich schöner Vogel herangewachsen, großer und mächtiger als alle anderen Vögel, die sie in der Umwelt von Khorinis gesehen hatte.

Die Dunkle Fee blickte kurz zu Erathiel, welcher noch einmal krähte und sich reaktionsartig mit seinem Kopf bewegte um seine Umgebung zu erblicken. Xalvina wandte sich nach kurzem erstaunen wieder zu dem Schwarzmagier Less, der sie schmunzelnd beobachtet hatte.


Less… ich danke euch, dass ihr mir meinen Vogel und Begleittier Erathiel gebracht habt. Jetzt bin ich nicht mehr unberuhigt, was mein Jungtier angeht. Er ist wohl wahrhaftig von einem Nest oder soll ich sagen Taschenhocker zu einem prächtigem Jungtier herangewachsen und wird in binnen kurzer Zeit das Fliegen meistern.

Ihr habt euch den ganzen Weg zum Sumpflager aufgemacht um mir Erathiel zu übergeben. Das nenne ich Rechtschaffenheit. Ich danke euch noch einmal für das was ihr mir gegenüber geleistet habt. Ich werde mich stets daran erinnern.

Wie ich sehe seid ihr in den Kreisen des Zirkels aufgestiegen. Ich beglückwünsche euch zu euerem Aufstieg. Ihr seht in euere neuer Robe wahrhaftig mächtiger aus als zuvor. Aber am meisten erfreut es mich euch zu sehen. Seid ihr nur wegen Erathiel hergekommen oder noch aus anderen Gründen?

Xalvina fragte gezielt einige Dinge über das Kastell und wie es momentan dort oben aussah. Dabei verließen sie den Übungsplatz und liefen über die von den blauen Fackeln beleuchteten Holzstege entlang. Dabei unterhielten sie sich daraufhin über übliches von Dämonen bis zu düsteren Neuigkeiten des Landes.



Am nächsten Morgen schien die Sonne hell und es wurde wider erwarten doch ein Recht schöner Tag. Xalvina war auf einem dicken Ast auf einem großen Baum nahe dem Trainingsplatz eingeschlafen und nun, wo die helle Sonne den Ast beleuchtete, war sie geweckt worden. Müde rieb sie sich ihre Augen. Draußen rund um sie herum war deutlich der Lärm zu hören. Überall tummelten sich die meist viel beschäftigten Sektenmitglieder der Sumpfbruderschaft herum. Hier oben von einem Ast konnte man gut auf die Umgebung schauen, die sich rundherum um den Baum befand. Doch von dem Zirkelmagier Less war nichts zu sehen. Vielleicht war er schon fort gegangen, was natürlich schade wäre, aber er schien sich im Sumpflager nicht besonders wohl zu fühlen.

Nachdem sie sich an einem kleinen Wasserloch, welches durch die letzten vielen Regentage entstanden ward, waschen konnte, ging sie munter und frisch zum Übungsplatz zurück um dort erhofft Trulek aufzufinden. Doch auch von ihm noch von seinem anderem Schüler Delar fehlte jegliche Spur. Stattdessen bemerkte sie schnell, dass ein Zettel an einer der linken Bogenzielscheiben haftete, welchen sie immer stets für ihre Übungen benutzt hatte. Es war zu ihrer Überraschung an sie adressiert und in einer krakeligen Handschrift geschrieben, wovon sie ausgehen konnte, dass derjenige der diese Nachricht schrieb, wohl eilig hatte. Spätestens dann wurde ihr klar, dass es Trulek sein musste.

Er war also schon mit Delar in den angrenzenden Wald um das Sektenlager herum gegangen. Großartig. Das kommt davon, wenn man zuviel schlief.

Die Fee schüttelte nur den Kopf. Ihr blieb nichts anderes über, als den beiden Nachzulaufen,. In der Hoffnung dass sie diese noch einholte. Sie verließ den Übungsplatz mit Bogen und Pfeilen wieder in Richtung Ausgang des Lagers. Innerlich hoffte sie noch nebenbei Less zu sehen, doch sie fand ihn nicht. Mit eiligen Schritten überquerte sie das Eingangstor, wo zwei grimmige Templer rauchend das Tor bewachten. Sie blickte nicht mehr zurück sondern eilte hinaus in die Wildnis. Sie musste mit ihrem Gefühl handeln wo Trulek und Delar sich wohl am ehesten begeben hatten. Klasse. Eine Suchaktion…
27.09.2003, 15:20 #20
Samantha
Beiträge: 12.569

Samantha hatte die Nacht im Freien verbracht. Zum Einen hatte sie nicht wirklich Lust in ihre Hütte zurückzukehren, dort fühlte sie sich nach dem Eindringen des Fremden nicht mehr wirklich zuhause. Zum Anderen war sie eh auf der Bank vor der Taverne eingeschlafen, wohl nach einigen Spezialgebräuen. Nun hämmerte ihr zwar der Schädel und etwas unterkühlt musste sie auch sein, aber dafür hatte sie eine einigermaßen ungestörte Nachtruhe gehabt.

Gähnend streckte sie sich nach allen Seiten, um gleich darauf von der schmalen Bank zu fallen. Noch ehe sie mitbekam was eigentlich los war lag sie auf dem staubigen Steg.
"Hey, sag bloß du schläfst immer noch!", drang eine Stimme zu ihr hinunter.
Samantha richtete sich halb auf und schaute fragend in das freche Gesicht eines hohen Novizen.
Dieser verschränkte grinsend die Arme. "Hat meine Meisterin da etwa einen zuviel gehoben?"
Samantha knurrte etwas und richtete sich auf. "Celdan, solltest du nicht schon längst auf dem Übungsplatz sein?"
"Sollte ich, Meisterin, doch ohne eure führende Hand wohl kaum."
Samantha klopfte sich den Staub von der Rüstung und schaute ihren Schüler schief an. "Ach komm schon, lass deine Sprüche. Mach dass du an dein Schwert kommst, nachher möchte ich eine saubere Schlagkombi sehen und wehe dir unterläuft auch nur ein Fehler!"
Der freche Schüler grinste seine Lehrmeisterin kumpelhaft an und verschwand eilig in Richtung des Übungsplatzes. Samantha schüttelte lächelnd den Kopf, jedoch erst nachdem er außer Sichtweite war. Der Kerl gefiel ihr, sie freute sich schon auf eine interessante Diskussion bei seiner Prüfung.

Jetzt aber warteten noch andere Schüler auf sie. Gestern hatte sie Dragonsword und Xephon eine Weile beobachtet. Xephon machte gute Fortschritte. Ob er das mit dem Drehen inzwischen schon hinbekommen hatte? Sie war gespannt. Dragonsword machte sich auch gut, jedoch war er mit dem Üben noch nicht so sehr vertraut, was wohl daran lag dass er noch ein Anfänger war. Sie würde sich beide nochmal vornehmen.

Nun wieder hellwach trat sie auf die hölzerne Plattform und schaute nach ihren Schülern aus.
27.09.2003, 16:37 #21
Angroth
Beiträge: 2.494

Von diesem so in sich selbst verliebten Baal wollte Angroth sich nicht zur Fleischwanze machen lassen, das war klar. Und das angebotene Schwert, welches der Priester des Schläfers in dem Baum neben dem Krieger versenkt hatte, war keine Klinge die er nehmen würde, sie war ihm nicht vertraut.
Immer mehr schien das verblendete Menschenwesen von Magier ihn mit Beleidigungen piesacken zu wollen, auch noch von Erfolg gekrönt. Die magische Lichtquelle die jeder Bewegung ihres Anwenders folgte wurde immer heller, vom Zorn genährt.
Angroth spürte die wallende mentale Kraft in ihm pulsieren, sie war für ihn kaum zu bändigen. Fast so, als wäre er in üblem Kampfgemenge mit dem Schwerte vereint. Vielleicht der richtige Moment, die unerträglich schwerwiegenden Gefühlsregungen in einen magischen Spruch zu zwängen?
Sich seiner offensichtlichen Übermacht bewusst, stand Kain auf einem der Hochstände, blickte herrisch auf den hohen Templer herab. Des Kriegers Hand glitt zwischen die Felle, suchten nach der Windfaust - Rune.
Rasch hatte er sie umfasst, sie gefunden, spürte sie. Sie war so kühl wie die Nacht, bemerkte Angroth. Er schloss die Faust um sie und zog jene dann wieder hervor.
Irgendwie schien das alleine ihn ein wenig beruhigen zu können, denn er wusste, der Schläfer hatte seinem Diener die Magie versprochen um die Scham ertragbar zu machen die er im Kampfe gegen Daschnavar erfahren hatte.
Finsteren Blickes erfasste er die Silhouette von Kain, konzentrierte sich auf die Rune und hielt die Hand gen Boden; versuchte die Kraft in eben diese zu leiten.
Ungeheuer war der Rückstoß, der mit einem Male seine Hand durchfuhr, eine starke Windböe schleuderte ihn empor. Es sah ziemlich missglückt aus, wie er die unkontrollierte Gewalt seines Zornes in magische Energie umwandelte und sie nichtmals recht zu lenken wusste.
Schlangenlinienartig erreichte er immer mehr an Höhe, ihm wurde ganz schwindelig dabei.
Genauso plötzlich wie die Energien geflossen waren, brachen sie auch wieder ab; für einen Herzschlag schien der Krieger lose in der Luft zu hängen. Jedoch reichte dieser Moment aus, einen nahen Übergang der oberen Ebene zu erspähen, an den er seine freie Hand klammerte sobald er sich dazu in der Lage sah.
Mit der anderen Hand hielt er die kostbare Rune fest, er gedachte nicht solch mächtiges Hilfsmittel zu verlieren. Unter einiger Anstrengung schaffte er es, sich auf die Ebene zu ziehen und aufzurichten.
Er würde nicht nachgeben, nicht diesem Geschöpf dass sich zu allem Spott auch noch dem Schläfer verschrieben hatte.
"Du kannst mich nicht besiegen, und dein Hohn trifft mich nicht mehr. Denn ich weiss, du hast keine Ahnung von dem was du da sagst. Du hast weder Daschnavar gegenübergestanden, noch einem seiner Diener! Du musstest nicht all die Schrecken sehen, die jeden einzelnen meiner Gefährten heimsuchten. Und du hast dich nicht der Herausforderung gestellt, als ich nach Hilfe meiner Brüder gerufen hatte, du bist schwach und feige! Selbst jetzt, wo du dich an dem Hohn ergötzen willst, bedienst du dich feiger und schwächlicher Mittel. Du weisst, würdest du dich mir wirklich stellen, du würdest eher unter meinen Streichen vergehen als dass du nur den Namen unseres Gottes hauchen könntest!
Du hast nicht die Leidenden gesehen, die Sklaven Daschnavars! Dir ist das Ausmaß deiner Worte überhaupt nicht bewusst! Ich bin nicht im Namen des Schläfers in den Süden gezogen, ich habe niemanden benutzt um in meine Position zu gelangen! Du hast gar keine Ahnung welch Fluch dem Blute der Familie der Ruchká harrt!
Du bist eine Schande für die Baal! Du bist eine Schande für den Schläfer!"
27.09.2003, 16:47 #22
Illidan Storm
Beiträge: 95

Als Illidan im Sumpflager ankam erfasste ihn sowas wie ein dejavu gefühl. Hier stand ich schonmal aber als Bruder des Sumpflagers. Er war jetzt nicht als Novize hier sondern als ein ganz normaler Mensch. Er würde meister angroth suchen müssen und mit ihm reden. Illidan hatte gehört das er einen Schülerplatz freihatte. Illidan hoffte das sich dieses Gerücht als wahr erweisen würde und Angroth in trainieren würde. Vielleicht würde er ja sogar ein paar alte Freunde treffen. Aber wo sollte er suchen? Er ging erstmal ziellos durch das lager und hoffte durch zufall jemanden zu treffen.
27.09.2003, 17:00 #23
Erzengel
Beiträge: 1.667

"Es heißt die Baals, nicht die Baal, nicht einmal richtig sprechen kannst du. Ich habe nie behauptet, das ich besser bin als du!" Was hatte er da gerade gesagt? Wie konnte er es wagen?!
"Daschnavar?" Der Guru lachte kurz.
"Du meinst diesem erbärmlichen Erzdämonen? Du hast doch keine Ahnung, was wirkliche Qualen sind, die hast nicht ansatzweise so viel durchgemacht wie ich, Maße dir ja nicht an, ein Urteil über mich zu fällen!" Getrieben und Wut und Hass näherte sich Kain dem Templer.
"Und du willst ein Ruchká sein?" Wieder entrang sich dem Baal ein Lachen.
"Dann hättest du doch gegen diesen kleinen Dämon gewinnen müssen, wenn ich mich recht erinnere. Wenn du nicht einmal deine Bestimmung erfüllen und diesen mickrigen Dämon töten kannst, wie willst du dann erst mich, den Sohn der Hyen, töten?" Kain stockte, er hatte nur allzu oft gehört, das er ein Kind der Hyen war, doch hatte er keine Ahnung, wer oder was dieser Hyen wirklich war.
"Und weißt du was? Ja, ich bin eine Schande für den Schläfer! Ich huldige ihm nicht, ich bete ihn nicht an, ich verbreite nicht seine Lehren, ich glaube sogar noch an die unbestreitbare Existenz der anderen Götter und dafür bekomme ich sogar noch Magie geschenkt, na wie ist das?" Im selben Moment schleuderte er den Templer mit einer Windfaust von der Plattform, seine Augen funkelten vor Boshaftigkeit nur so.
"Ich habe gesehen weitaus schlimmeres gesehen, als du es je ertragen könntest! Wie der Mensch, der mir am meisten bedeutet vor meinen Augen getötet wurde, während sie mich festhielten und mich zwangen hinzusehen, wie sie ihn gefoltert haben, wochenlang, soll ich dich fesseln und vor dir Samantha ganz langsam hinrichten? Sie foltern, bis du verzweifelst und dich dem Wahnsinn ergibst?!"
27.09.2003, 17:17 #24
Samantha
Beiträge: 12.569

Samantha hatte fertig trainiert und stand nun mit gekräuselter Stirn in der Nachmittagssonne. Während der Übungen hatte sie nachgedacht und einen Entschluss gefasst. Wozu war sie hohe Templerin, wozu hatte sie sich so hochgearbeitet, wenn da nun so ein armer Schlucker daherkam und ihr alles wegnahm. Nein, das musste sie sich nicht gefallen lassen.

Je mehr sie über diese Sache nachdachte, desto wütender wurde sie. Ihre Schläge während des Trainings waren härter und härter geworden und als die hohe Templerin schließlich fertig war, befand sie sich in einem Zustand der größten Rage. Nicht mit ihr!

Wutschnaubend inzwischen schon stampfte die junge Frau auf ihre Hütte zu. Die Tür war geschlossen und auch nach mehrmaligem Betätigen des Türgriffes ließ sie sich nicht öffnen. Samantha unterdrückte einen Fluch und trat die Tür mit ihrem Fuß ein. Krachend sprang sie auf, Splitter flogen durch die Luft. Jetzt brauchte sie auch noch eine neue Tür, das wurde immer besser.

Wie eine wildgewordene Furie stürzte die hohe Templerin in ihre Hütte und packte den Fremden am Kragen.
"So du elender Hund, verzieh dich augenblicklich aus meiner Hütte oder du wirst mich kennenlernen!"
Die Sumpflerin war kaum wiederzuerkennen. Ein Quieken erklang von der Decke und sie schaute verwundert auf. Dort oben hing das Hörnchen, brutal gefesselt und einfach aufgehängt. Nun war Samantha aber am Explodieren.
"Du Schuft! Dir werd ich zeigen was passiert wenn man meine Freunde demütigt!"
Wutentbrannt kickte sie dem Mann ihr Knie in die Magengrube und stieß ihn von sich. Nicht genug, kaum lag der hohe Novize am Boden, zog sie ihn wieder in die Höhe und schlug ihm ein paar mal ins Gesicht. Der Novize flog von dem Schlag nach hinten und knallte auf den Holzsteg vor der Hütte. Mit einem Klirren zog Samantha ihr Schwert und hielt es dem liegenden Mann auf die Brust.
"Lass dich hier nie wieder blicken oder ich mach Hackfleisch aus dir!"

Sie schaute zu wie der Kerl davonrannte und stieß dann wütend die Luft aus. Dann befreite sie das Hörnchen und warf die restlichen fremden Sachen aus ihrer Hütte. Jetzt fühlte sie sich besser. Sollte sich noch einmal einer wagen ungefragt an ihre Sachen zu gehen...
27.09.2003, 17:29 #25
Angroth
Beiträge: 2.494

Der Geist des Baal war wahrlich schwach, wenn er dem Leid derart nachgeben musste und dem Wahnsinn verfallen ward.
Von der Magie erfasst hatte er den Halt verloren, war von der Plattform geworfen. Wieder fanden seine scharfen Augen eine Rettung vor dem tiefen Fall, er griff nach einer Liane. Scharf war der Schmerz, der durch seine Hand schnitt, in der Schulter nachzog und ihn zu beuteln suchte. Auch diesem Schmerz gab er nicht nach, es hätte wohl sonst in einem üblen Sturz sein Ende gefunden.
Mit viel Schwung bewegte er sich von Kain weg, das Geäst des Baumes ächzte unter dem Gewicht. Als er am weitesten Punkt ausgependelt war, begann er mit erhöhtem Schwung zurück zu seilen, mit Glück würde es reichen ihn wieder auf die Plattform zu katapultieren. Als die Geschwindigkeit hoch genug ward, entließ er das Stück Natur aus seinem festen Griff und flog unberechenbar rasch gen Plattform.
Der Anlauf hatte sogar gereicht, dass Angroth noch weiter geschleudert ward; und hart prallte er gegen den immer noch wütend dastehenden Baal, sie fanden keinen Halt und wurden über das schmale Verbindungsstück zweier Gebäude geschliffen bis das sie an dessen Rand hinabfielen.
Wie ein Stein fielen sie gemeinsam hinab, doch das Schicksal wollte sie vor Verletzungen bewahren - sie landeten im Morast. Benommen lagen sie für einige Momente da, dann schien es der Krieger zu sein, der sich zuerst erholt hatte.
Geschwind warf er sich über seinen Gegner, eisern hielt er des Magiers Hände unter der Sumpfoberfläche.
Keuchend erhob er nun wieder die Stimme, schmetterte dem Schlammverschmierten entgegen: "Hast du deinen Vater im Kriege verschwinden sehen? Hast du den Hof deiner Familie in Flammen stehen sehen, deine Mutter erschlagen und geschändet an der Pforte gefunden? Hast du sie dann, nachdem du dich endlich mit ihrem Dahinscheiden abgefunden hast, wiedergesehen, als ob sie unter den lebenden wandelt? Hast du den Menschen dem du dich dann am nächsten fühlst ebenfalls verlorengeglaubt, weil du einen Drachen dabei beobachten konntest wie er sie dir scheinbar auf ewig entriss? Musstest du dich dem Verrat derer erwehren, die du zu Freunden geglaubt hast, musstest du sterben und andere zurücklassen, die dich brauchten? Ich denke nicht! Und das größte aller Übel enthalte ich dir sogar noch vor, denn du würdest unter der Last dieses Wissens zerbrechen. Glaube mir, den Namen Ruchká trage ich nicht mehr, ich habe diesen Clan enttäuscht, und das allein wiegt wohl mehr als jene anderen Demütigungen zusammen! Sollte ich von dir behaupten, du seist schwach, nur weil du ebenfalls Leid erfuhrtest? Ich heisse dich schwach, weil du den Nahkampf meidest!"
Seite 1 von 17  1  2  3  4  5 Letzte »