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[bx] Im Kastell des ZuX #2
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16.10.2001, 06:50 #101
Zarzu
Beiträge: 59

Ich muss zugeben, dass ich wenig Ahnung habe über Dämonen. Ich habe euch noch nie gegen einen gekämpft, um ehrlich zu sein ich habe hier im Kastell zum ersten mal einen gesehen. Ich denke ihr redet da besser mit Orphelia, da sie schon lange hier ist und bestimmt was darüber weiss. Zarzu sah gerade, dass Orphelia in hörweite stand und irgend etwas tat, das man nicht erkennen konnte. Jedenfalls konnte man leicht denken, dass sie ihre Ohren "etwas" spitzte. Also sagte er mit lauter stimme Ihr solltet also Orphelia befragen! Und wie auf einen Ruf kam sie auch schon angeeilt. Zarzu blieb bei ihnen, da er auch gerne mehr über Dämonen wüsste.
16.10.2001, 08:56 #102
orphelia
Beiträge: 754

ähm.. ja... also.. ähm... orphelia stotterte etwas, da sie sich erwischt fühlte... zufällig habe ich euer gespräch ein wenig mitbekommen sie senkte die augen, als die beiden sie angrinsten. also, wie dem auch sei. uns ist kein dämon entkommen. für unsere dienste benutzen wir nur schattendämonen. die sind etwas kleiner als der, den ihr uns beschrieben habt. das was ihr beschreibt, klingt nach einem dämonenlord. ein schauder lief ihr über den rücken, als sie an diese wesen dachte. selbst sonst so unerschrockene menschen wie dämonenbeschwörer hatten respekt vor diesen wesen der unterwelt. nur mächtige waffen können so einen dämonen wieder in die unterwelt befördern. wenn ihr einen solchen begegnet, solltet ihr immer darauf bedacht sein, magier dabei zu haben. mindestens zwei, die den dämonen mit eiswellen 'einfrieren' können und mindestens einen magier, der des heilens kundig ist und insofern mit einem heilspruch schnell eingreifen kann. zufällig bin ich die einzige magierin, die dazu fähig ist. und ich kann euch sagen, ich bin nicht besonders scharf, einem dämonenlord zu begegnen. und beim kämpfen helfen, mit konventionellen waffen, könnte ich nicht. ihr solltet auch nur die stärksten und gesündesten krieger mitnehmen. ein hieb des dämons kann euch nämlich schon an den rand des todes bringen. ach ja, ein paar mächtige feuermagier braucht ihr auch. sie sollten den dämon mit feuerbällen malträtieren. außerdem benötigt ihr die mächtigsten waffen, die euch ein waffenmeister herstellen kann. ich weiß, der don hat eine solche waffe. von anderen weiß ich es nicht.

nach diesen ausführungen sah sie den fremden an.
16.10.2001, 14:34 #103
Superluemmel
Beiträge: 3.057

tja ob ihr es glaubt oder nicht, ich bin bereits einem solchen dämonenlord in dem wald nahedem amazonenlager begegnet. er hätte mich beinahe getötet, warum er es nicht tat weiss ich nicht. ich konnte ihn auch verwunden doch er zerstörte eines meiner schwerter. gibt es nicht irgendein mittel diese monster aufzuspüren oder einfach zu vernichten?
17.10.2001, 09:26 #104
orphelia
Beiträge: 754

nun, 'einfach' vernichten wird wohl nicht gehen. orphelia war sehr ernst geworden, als sie die worte superlümmels hörte. aufspüren? das müßte gehen. orphelia starrte nachdenklich die tür an. irgendwie ergibt das alles einen sinn... murmelte sie mehr zu sich als zu den beiden männern. dann sah sie superlümmel an. ihr habt doch sicherlich schon von den seltsamen ereignissen gehört, die sich in der kolonie in jüngster vergangenheit zutrugen? haufenweise goblins, die scheinbar keine angst haben und das kastell angreifen, sumpfhaie, die plötzlich wild werden und ihren sumpf in richtung sumpflager verlassen, ein riesiger goblin mit einer unglaublichen macht, welcher scheinbar all diese kontrolliert? ein seltsames schwert, mit dessen hilfe plötzlich alles vorbei sein soll? und jetzt ein nicht beschworener dämon? das kann es nicht geben. dieser dämon muß von jemandem beschworen worden sein. und ich kann mir auch schon denken, von wem. nur dieser jemand kann den dämon 'einfach vernichten', da reicht schon ein fingerschnipp. aber für uns ist es halt nicht einfach. außer, man ist sehr mächtig. damit ihr mich nicht falsch versteht, damit meine ich fast einen halbgott. aber einen solchen haben wir nicht in der kolonie. also müssen sich mehrere zusammentun, um ihn zu vernichten. ihr braucht fast ein heer, um ihn mit sicherheit zu vernichten. aber das sagte ich ja bereits.orphelia sah superlümmel mit ernstem blick an.

wenn ihr es wollt, so werde ich sehen, was ich tun kann, um etwas zu finden, womit man diesen dämon aufspüren kann. ihr könnt in der zeit zweierlei tun: jemanden finden, der mit euch kämpft, sei es magier, söldner, templer, bogen- oder armbrustschützen. sucht mindestens zwei, die den 'eisblock' beherrschen. ich selbst werde die heilung übernehmen. orphelia drehte sich um. superlümmel fragte, was denn die zweite möglichkeit wäre. ihr könnt hier bleiben und eine mahlzeit zu euch nehmen. aber an eurer stelle würde ich die leute suchen. ach, ja... sie gab zarzu drei schriftrollen, mit der anweisung, er solle sie dem fremden geben, wenn er sich für die erste möglichkeit entschied. das sind teleportationszauber, damit ihr sicher von einem lager in das andere kommt, ohne von einem dämonen angegriffen zu werden. für das amazonenlager ist leider keine dabei. da könnte ich hin, um um hilfe zu bitten. so. überlegt es euch. ich werde jetzt nach einer möglichkeit suchen, den dämonen aufzuspüren, bevor er uns aufspürt. wir treffen uns am besten in der taverne zum schattenläufer, kurz vor dem alten lager. dann drehte sie sich um und lief in die bibliothek.
17.10.2001, 16:16 #105
Superluemmel
Beiträge: 3.057

na toll, seit so kurzer zeit hier und schon so mächtige probleme...dachte sich superlümmel. er entschied sich für die erste möglichkeit und zerzu übergab ihm daraufhin die rollen. lümmel benutzt eine davon um ins alte lager zu kommen.
18.10.2001, 08:27 #106
orphelia
Beiträge: 754

schweiß stand auf ihrer stirn, denn sie hatte angst. mit zitternden händen durchsuchte sie bücher in der bibliothek nach einer lösung. dann ließ sie es auf einen versuch ankommen. mit lauter stimme sagte sie:
ich suche ein buch darüber, wie man dämonen aufspüren kann! gespannt wartete sie einige zeit. nichts passierte. sie blickte enttäuscht nieder. es hatte doch schon einmal geklappt? dann fügte sie ein 'bitte' hinzu. sie lauschte. PLAPP! orphelia lief aufgeregt durch die gänge, um zu schauen, ob tatsächlich ein buch heruntergefallen war. tatsächlich. sie brauchte gar nicht weit zu gehen. danke! flüsterte sie und hob ein buch auf. die enzyclodia daemonica. da hätte sie auch eher drauf kommen können. scheinbar war es ein 'freundliches' buch, denn fast ohne ihr zutun blätterten sich die richtigen seiten auf.
dämonen aufspüren. aha. erregt lies sie sich die passage durch. es war erschreckend einfach.
pendeln? man muß PENDELN??? orphelia holte eine karte und ein pendel. in der empfangshalle, die relativ frei war von beim pendeln störender magie, setzte sie sich auf den boden, breitete die karte aus, hielt das pendel darüber und konzentrierte sich. schon fing das pendel an, zu schwingen. langsam bewegte sich orphelias hand in die richtung, in die das pendel ausschlug. ein wald... ja... wo? bald fing das pendel an, über einer stelle zu kreisen. zwischen... alten lager... und sumpflager... orphelia packte karte und pendel in eine tasche und lief in ihr labor. dort steckte sie heiltränke in einen rucksack. schließlich lief sie zu zarzu.
zarzu? willst du mitkommen? oder... bleib besser im kastell, einer muß hier sein, falls meraton die chance nutzt, um es anzugreifen. du hast das codewort für den notfall noch nicht, oder? schnell sagte sie ihm ihres und erklärte ihm, daß er im notfall, wenn keiner hier sei, ein heer aus skeletten, golems und dämonen beschwören könne. die schriftrollen dazu seien in der eingangshalle, in dem schrank links von der tür. um den schrank zu öffnen brauche er das codewort. dann erhob orphelia ihre hände und teleportierte sich in die taverne zum schattenläufer.
19.10.2001, 10:58 #107
Zarzu
Beiträge: 59

Schade, ich wäre auch gerne mitgegangen. Pech irgendwer muss hier aufpassen, sonst kann wer weiss was passieren. Zarzu drehte sich um und ging richtung zimmer, doch wusste er nicht was tun...
19.10.2001, 11:23 #108
orphelia
Beiträge: 754

zarzu fand in seinem zimmer einen zettel mit einer nachricht von orphelia, auf dem stand:

werter zarzu!

wir benötigen noch magier, bis jetzt sind nur saturas und ich als magier mit von der partie. ihr könnt den dämonen befehlen, auf das kastell acht zu geben, geht auch zu dem drachen in der höhle unter dem berg und bittet ihn, das kastell zu beschützen. kommt zügig zu der taverne zum schattenläufer.

beliar zum gruße,
orphelia
20.10.2001, 09:59 #109
Zarzu
Beiträge: 59

Zarzu war ganz zitterig vor aufregung und befolgte die anweisungen sofort. Dann teleportierte er sich in die taverne
22.10.2001, 10:50 #110
orphelia
Beiträge: 754

traurig kam eine kleine gruppe am kastell an. orphelia bedankte sich im vorübergehen bei dem drachen und den dämonen und sie traten in das kastell ein.

wir bringen don in das gästezimmer, das ist ihm vertraut! eilig brachten sie den bewußtlosen don in das zimmer. orphelia entzündete ein feuer, um don zu wärmen. der dämon hat ihn schwer getroffen. ich danke euch, daß ihr geholfen habt, ihn hierher zu bringen. doch nun laßt uns bitte alleine. superlümmel und zarzu gingen hinaus, und orphelia begann mit ihrer arbeit. es sah nicht gut aus. orphelia hatte schon am platz versucht, don mit heiltränken und zaubersprüchen zu helfen, aber nichts wirkte. schnell lief orphelia in ihr labor und holte etwas von dem kraut, welches sie von malar bekommen hatte. das 'wunderkraut', welches sie schon in den letzten tagen untersucht hatte. wieder im zimmer entkleidete sie den don und wusch seine wunden aus. beliar, hilf! flüsterte sie. dann tat sie das getrocknete kraut in einen mörser und zerrieb es zu feinem staub. sie fügte etwas wasser hinzu, und eine feine paste entstand. vorsichtig trug sie es auf dons wunden auf. es zischte, und es roch leicht nach verbranntem fleisch. doch dann wurde der don in ein sanftes leuchten umhüllt. orphelia brauchte gar nicht lange zu warten, und die wunden schlossen sich. beliar sei dank... dieses kraut ist unglaublich... dachte sie. doch der don öffnete seine augen nicht. sie wusch die paste ab, dann nahm sie wieder einen ihrer stärksten heiltränke, und flößte ihm diesen ein. langsam wurde seine haut wieder rosig. jetzt kann nur noch etwas heilsamer schlaf helfen... sie deckte den don zu, und nahm seine kleidung. sie war total zerfetzt. orphelia ging zu der tür und rief einen dämonen. diesen wies sie an, leichte kleidung vom schneider des kastells zu holen. kurz darauf kam er wieder und brachte kleidung, die dem don passen mußten wie angegossen. sie legte diese kleidung neben ihn auf einen stuhl, holte sich selber einen und setzte sich an das bett. schon bald überkam sie die müdigkeit, und sie fiel in einen tiefen, traumlosen schlaf.
22.10.2001, 13:29 #111
Superluemmel
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superlümmel wartete in der eingangshalle darauf dass orphelia sich wieder meldete. er nahm seine schwertscheide und zog das schwert heraus. dieses legte er vor sich auf den boden. er riss ein paar streifen stoff von seinem mantel ab und wickelte die schwertscheide als improvisierte stütze an seinen blutverkrusteten arm. lümmel war ziemlich müde, doch wollte er erst warten um zu erfahren wie es um den don stand.
22.10.2001, 13:41 #112
orphelia
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orphelia wachte auf. sie sah aus dem fenster, und bemerkte, daß die sonne schon tief am horizont stand. sie mußte lange geschlafen haben. sie stand auf und wanderte unruhig im kastell umher. in der eingangshalle traf sie auf superlümmel.
oh, superlümmel! wartet ihr auf mich? ach, ihr seid verletzt! sie entfernte die improvisierten binden und untersuchte die wunde. die wunden sind nicht allzu schlimm. sie werden gut wieder verheilen. vor allem nach meiner behandlung. sie grinste ihn an und holte dann aus dem krankenzimmer die reste der paste, mit der sie schon den don behandelt hatte. sie lief zu superlümmel und legte ihm etwas von der salbe auf seine wunden. auch hier war ein kleines brutzeln zu hören. superlümmel verzog sein gesicht vor schmerzen. wieder roch es nach verbranntem fleisch, doch dann schloß sich die wunde, nachdem auch superlümmel für kurze zeit erleuchtet schien. erleichterung machte sich auf superlümmels gesicht breit. so, wolltet ihr noch etwas von mir? er sagte ihr, er wolle hören, wie es um den don stand. nun, er wird durchkommen. noch liegt er in einem koma, doch ich denke, daß er bald wieder daraus erwachen wird. besorgt zuckte sie die schultern. aber das liegt allein an seiner seelischen verfassung. wenn er stark genug ist, kann er schon bald auf den beinen sein. wenn er noch zu geschwächt ist, kann das bis zu einer woche dauern.

nun ja, ich möchte noch in das sumpflager, um nach malar zu sehen, und schauen, ob es dort noch mehr verletzte gibt, die es zu versorgen gibt. wollt ihr mich begleiten?
22.10.2001, 13:49 #113
orphelia
Beiträge: 754

orphelia wartete seine antwort nicht ab, sondern gab ihm gleich eine teleportspruchrolle in den sumpf. vielleicht brauche ich eure hilfe. sie nickte ihm zu, dann teleportierte sie sich in den sumpf.
22.10.2001, 13:51 #114
Superluemmel
Beiträge: 3.057

natürlich wenn ihr es wünscht. ich wollte mich sowieso noch bei dem anführer der templer bedanken, da sie beim kampf die schwersten verluste erlitten haben.
prüfend bewegte superlümmel seinen arm, die schmerzen waren so gut wie weg. wie hatte orphelia das gemacht? kurz nach orphelia teleportierte sich superlümmel in das sumpflager.
23.10.2001, 07:54 #115
orphelia
Beiträge: 754

orphelia erschien unter einem blauen lichtschimmer und getöse zurück im kastell. schnell lief sie zu dem don, doch er war noch immer am schlafen. auch ihm flößte sie etwas von der im sumpflager hergestellten medizin ein, und setzte sich wieder auf den stuhl neben dons bett.
23.10.2001, 11:55 #116
orphelia
Beiträge: 754

immer wieder flößte sie don die medizin ein, doch er rührte sich nicht. nachdenklich hörte sie ihm beim atmen zu. er ging regelmäßig, fast, als würde er schlafen. don, ich werde noch einmal nach malar sehen. schlafe gut... sie wußte nicht, ob er sie gehört hatte. sie stand auf, ging hinaus und teleportierte sich zurück in das sumpflager.
23.10.2001, 15:22 #117
orphelia
Beiträge: 754

orphelia teleportierte sich zurück in das kastell, ging in das zimmer, in dem der don lag, setzte sich auf den stuhl und - schlief ein.

nach einigen stunden wachte orphelia auf, sah, daß der don noch immer im koma lag, atmete einmal tief durch und machte sich dann auf den weg in das neue lager.

nach einiger zeit kam orphelia zurück, sah einmal nach don und ging in ihr zimmer, um endlich wieder in den genuss eines echten bettes zu kommen.
30.10.2001, 01:11 #118
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Mitten in der Nacht wachte der Don auf.
"Wo bin ich? Was ist passiert? Warum liege ich in diesem Bett? Habe ich geträumt?"
Der Don erinnerte sich dunkel an etwas grausames, etwas, das ihn verletzte. Tief in seinem Innern. In seinem Geist war etwas. Etwas nicht näher bestimmbares, daß ihm irgendetwas sagen wollte. Es rührte in seinem Geist. Doch es ließ sich nicht fassen. Was war mit ihm geschehen.
Dann erinnerte sich der Don an den Kampf. Der Dämon... Der Schlag... irgendwetwas hatte ihn getroffen, ob es körperlich oder geistiger Natur war, konnte er nicht feststellen.
Dem Don war, als riefe ihn eine Stimme. Doch er verstand nicht. Unruhig wälzte er sich hin und her. Doch die Unruhe in seinem Geist ließ nicht nach. Irgendetwas trieb ihn hoch. Er fand die Kleider, die ihm jemand hierher gelegt hatte. orphelia... ja, sie wird es gewesen sein. Natürlich: Das war das Gästezimmer im Kastell. Sie hatte ihn gerettet. Oh tausend Dank.

'Wollte mich der Dämon töten? Sicher! Doch orphelia hat es verhindert. Danke. Doch irgendetwas blieb zurück.'
Don-Esteban zündete die Kerze auf dem Tisch an. Alles erschien ihm verschwommen, wabernd, wie im Nebel. Hatten sich seine Sinne verändert? Er hörte Geräusche von außerhalb des Kastells, die er von diesem Zimmer aus noch nie gehört hatte. Doch es war etwas anderes, als "Hören". Direkt in seinem Kopf entstand ein Flüstern. Ein dunkles Wispern, als ob der Wald im Tal Nachrichten von Baum zu Baum weitergab. Fast vermochte der Don, Worte zu hören.
...Dämon... dunkle Seele... viele Alter... nie besiegt... böse... Menschen... stören... nicht verstehen... Kreislauf...
Noch vieles anderes schien dort unten im Tal weitergegeben zu werden, doch nur einzelne Worte formten sich im Geiste des Dons. Es war überaus seltsam. So lange streifte er durch die Wälder, dachte, er wüßte alles, was ein Mensch nur wissen könnte über die Tiere und Pflanzen des Waldes, über das Leben dort. Jetzt mußte er erkennen, daß es noch ein Leben hinter dem Leben gab. Hinter dem Leben, wie es die Menschen sahen. Oder war es etwas anderes? Leitete die Natur, unbeachtet und unerkannt von allen eine Art von stetem Strom an Gedanken durch alles Lebende? Hatte seine Verletzung durch den Dämon, das pure Böse, ihn dazu befähigt, daran teilzuhaben?
Aber wenn, warum? Gab es einen Sinn? Was hatte das Fremde etwas in seinem Geist zu suchen? Mußte er es loswerden? Verstummten dann die Stimmen in seinem Inneren.
Langsam konnte er beim Kerzenlicht auch wieder klarer sehen. Da stach auf einmal ein heißer Schmerz in seiner Brust und ein Gefühl der Wut überkam ihn. Wut? Worauf? Er wußte es nicht. Und so schnell, wie es gekommen war, verschwand es wieder.
Don-Esteban zog die Kleidung an, die orphelia ihm bereitgelegt hatte. Eine enge, gut sitzende dunkle Hose, ein weißer Kittel und ein blaues Wams, verziert mit Zeichen, die Dämonenbeschwörer benutzen. Daneben lag sein Jagddolch, den Gor Na Jan im Sumpflager für ihn gefertigt hatte. Der Dolch glänzte im Kerzenlicht. Die Klinge funkelte und im Griff sah man die eingeschnitzten Muster.
Doch der Bogen fehlte. Sein Tränenbringer war nicht im Zimmer. Den Don überkam eine dunkle Ahnung. Der Bogen mußte noch auf dem Kampfplatz liegen. Wie lange hatte er wohl geschlafen, wie lange lag er hier verletzt und mußte von orphelia gepflegt werden. Hoffentlich war es noch nicht zu spät. Er mußte seinen Bogen wiederfinden. Und er mußte sich klar über die Veränderungen werden, die mit ihm geschehen waren.
Den Rest der Nacht sah sich der Don verschiedene Bücher an, die in den Regalen des Gästezimmers standen. Sie waren zwar in einer seltsamen, ihm unbekannten Schrift geschrieben, doch die Bilder und die kunstvollen Initialen machten das durchblättern kurzweilig. So wartete der Don auf den Sonnenaufgang und orphelia.
Unten im Tal rauschten die Wipfel der Bäume und flüsterten...
31.10.2001, 07:31 #119
orphelia
Beiträge: 754

orphelia erwachte und streckte sich. wieder ein neuer tag... würde sich heute etwas an dons zustand ändern? sie fragte es sich jeden tag, wenn sie erwachte, doch bis jetzt war sie immer enttäuscht worden. sie stand auf, wusch sich und kleidete sich an. mit dem wissen, auch heute wieder enttäuscht zu werden, machte sie sich auf den weg in das gästezimmer. sie sah auf das bett... - leer! erst erschrak sie, dann sah sie, daß der don an den bücherregalen stand und die bücher durchsah. ihr herz klopfte vor freude.

don! endlich seid ihr erwacht! welche freude, euch wieder unter den lebenden zu sehen! wie fühlt ihr euch?

noch während sie fragte, kam von hinten ein schattendämon, der ein reichhaltiges frühstück für den don brachte. als sie sein erstaunen (oder war es erstaunen vermischt mit grauen? doch der don hatte nie angst vor den dämonen des kastells gezeigt?) sah, lächelte sie. scheinbar hatte er die geheimen zeichen nicht gesehen, die bedienstete dämonen im kastell rufen.
31.10.2001, 13:37 #120
Don-Esteban
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"Oh, orphelia. Ja ich bin erwacht von den Toten, zumindest fast."
Der Don lächelte leicht.
"Ah, Essen, das ist genau das, was ich jetzt brauche. Ich fühle mich etwas schwach. Ich glaube, ich muß noch ein paar Tage im Kastell bleiben, um wieder zu Kräften zu kommen.
Habt Dank für Eure Pflege, für die neue Kleidung - sie passt - und für die Unterkunft.
Wie lange hab ich da gelegen" er zeigte auch das Bett "ringend mit bösen Schatten, die mir den letzten Funken Lebenskraft entreißen wollten? Ich kann mich dunkel, wie an lang vergangene Träume erinnern. Etwas zerrte an mir und schien mich in unendliche Tiefen ziehen zu wollen, schwarz, böse, heimtückisch.
Und auch jetzt bin ich mir nicht sicher, ob ich alles überstanden habe. Ich höre Stimmen, wo vorher keine waren und ich scheine Dinge zu verstehen, wo es vorher nichts zu verstehen gab. Alles um mich herum scheint lebendig zu sein, ein eigenes Leben zu führen, von dem ich vorher nichts ahnte."
Der Don hielt nachdenklich inne, so als ob er sich erstmal sammeln müsse.
"Und mein Bogen fehlt. Habt ihr ihn gesehen? Wenn nicht, dann muß er noch auf dem Kampfplatz liegen. Ich muß ihn finden. Und dann muß ich mir über die Veränderungen, die mir die Verletzung des Dämons zugefügt hat, klar werden."
31.10.2001, 14:36 #121
orphelia
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orphelia sah den don stirnrunzelnd an. stimmen? scheinbar wurde malar nicht so schwer verletzt wie der don, denn er schien keine stimmen zu hören. etwas beunruhigt beantwortete orphelia seine fragen.

ihr habt etwa eine woche dort gelegen und mit dem tod gerungen. doch keine medizin schien euch helfen zu können. ich konnte euren körper heilen, doch die größte arbeit tat euer geist. und ich befürchte, mit diesen stimmen, die ihr hört, müßt ihr auch alleine fertig werden, denn dafür kenne ich keine medizin. ich hatte in den letzten tagen viel zeit und nutzte sie, indem ich alles über verletzungen von dämonen las, das ich finden konnte. scheinbar ist ein teil des dämonen in euch. doch ihr seid stark, es wird euch nicht beeinträchtigen - wenn ihr euch treu bleibt und euch nicht auf die stimmen einlasst. wenn eure sinne gestärkt sind, nutzt sie zum guten, es kann euch helfen.

orphelia sah zu, wie der don hungrig die mahlzeit verschlang. sie bedeutete dem dämonen, der noch immer im raum war, sich irgendwo anders arbeit zu suchen. dieser tat wie ihm geheißen, doch etwas kam der magierin seltsam vor. sie blickte nachdenklich drein, und überlegte, was an diesem anblick nicht gestimmt hatte.

euren bogen habe ich nicht gesehen. euer leben schien mir zunächst wichtiger. sie lächelte don freundlich an, und etwas ironie schwang in ihrer stimme mit. doch dann wurde sie wieder still.

schweigend aß der don, und nach einiger zeit der stille, welches nur von einem gelegentlichen schmatzen des dons unterbrochen wurde, sagte orphelia:
sagt, don... fiel euch etwas auf, als der dämon in diesem zimmer war?
31.10.2001, 15:36 #122
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Der Angesprochene hielt inne.
"Jetzt, wo ihr fragt. Ich spürte eine Art Kälte in meinem Körper. Seltsamerweise kam sie mir nicht gefährlich vor, ich war nicht beunruhigt. Es war so, als ob ich Teil eiens Ganzen war, wie eine Verbindung mit diesem, Eurem Dämon. Diese Kälte schien zu mir zu gehören, sie erschien mir vertraut, obwohl ich sie noch nie vorher gespürt hatte."
Der Don ließ den Löffel sinken.
"Komisch, noch nie gespürt und doch vertraut. Was geschieht mit mir? Verwandele ich mich? Werde ich auch zu einem Dämon? Werde ich etwa der Nachfolger des Dämonen werden, den wir gemeinsam töteten? Läßt sich ein solches Wesen denn so einfach töten?
als ich gestern Nacht wach war, war das Fenster offen und ich hörte im Rauschen der Bäume so etwas, wie Stimmen. Sie raunten sich etwas von böse, unsterblich und Dämon zu. Kann das etwas damit zu tun haben? Ich muß mehr darüber erfahren! Falls Ihr nicht mehr wißt, muß ich versuchen, mit einem der Schamanen der Orks zu reden. Ich weiß, ihr Gebiet ist gefährlich für Menschen. Doch es gibt ein Mittel, daß sie friedlich bleiben läßt. Es nennt sich Ulu-Mulu. Dafür werden bestimmte Zutaten gebraucht. Ich muß erfahren, welche."
Der Don wirkte auf einmal abgelenkt.
"Da, ich höre schon wieder ein Wispern, weit draußen, es ist seltsam, es ist mehr ein Gefühl, eine Ahnung. Es ist, als ob die Sinne verschmelzen. Draußen wartet eine Gefahr auf mich."
01.11.2001, 08:57 #123
orphelia
Beiträge: 754

hilflosigkeit stand in orphelias augen, als sie sprach. don, ihr fühltet, als der dämon im raum war, ich sah. mir kam es so vor, als hätte der dämon euch in irgend einer form geprüft... und ist dann in angst gegangen. ja, mir kam es so vor, als hätte der dämon angst vor euch. sie schluckte. ihr solltet tun, was ihr mir gesagt habt. befragt doch die amazonen, wie ihr die zutaten für dieses ulu-mulu erfahren könnt. sie haben geschäftsbeziehungen zu den orks, wie ihr wahrscheinlich wisst. oder fragt im neuen lager nach, soviel ich weiß, haben dort schon einmal ein paar leute versucht, ein ulu-mulu zu besorgen. vielleicht wissen sie die zutaten. sie wurde still, und setzte sich auf einen stuhl. sie saß da, zusammengesunken, den kopf in ihre hände gestützt und zu boden blickend. nach einiger zeit sah sie auf, doch sie schien mehr durch den don hindurch zu sehen, als ihn anzuschauen. sie flüsterte fast, als sie den don ansprach.
don, ich habe angst um euch. ich bin so... so... hilflos! es ist mir zuwider, daß ich hier stehen muß und euch nicht helfen kann. es ist erschreckend, die veränderungen in euch zu spüren und, ja, zu sehen, wenn ein dämon in eurer nähe ist. ich wünschte, ich könnte euch helfen. aber ich kann es nicht. ich weiß nicht, wie.
01.11.2001, 13:50 #124
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

"Braut mir ein paar Eurer stärksten Heiltränke. Ich glaube, ich werde sie brauchen, auf meiner Suche. Desweiteren brauche ich einen warmen Umhang - die Nächte werden jetzt schon wieder kälter. Wenn Ihr mir das alles beschaffen könnt, habt Ihr mir schon weiter geholfen."
Don-Esteban sah die Magierin an.
"Danach werde ich mich zuerst auf die Suche nach meinem Bogen machen müssen. Ohne Tränenbringer bin ich nichts, draußen unter der Kuppel. Ich hoffe, ich kann ihn noch finden.
Sobald ich den Bogen habe, werde ich dem Amazonenlager einen Besuch abstatten. Das war eine gute Idee von Euch. Wenn es jemand weiß, dann sicher die Amazonen.
Doch vorerst werde ich noch einen Tag im Kastell verbringen." schloß er seine Rede.
01.11.2001, 15:01 #125
orphelia
Beiträge: 754

ich werde euch die stärksten tränke brauen, die ich brauen kann. einen warmen umhang werde ich sofort in der näherei des kastells in auftrag geben. ich wünsche euch viel glück auf eurer reise. orphelia sah den don noch einmal an, dann ging sie aus dem gästezimmer heraus. zuerst suchte sie die näherei im ersten stockwerk des kastells auf, um einen warmen umhang in auftrag zu geben, der auch groß genug wäre, um als decke zu dienen. man sicherte ihr zu, daß der umhang noch am gleichen tag fertig sein sollte und im gästezimmer abgegeben werde. schließlich ging die magierin in ihr labor, um mit dem brauen zu beginnen.
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