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25.07.2002, 13:52 #251
stressi
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Die Sumpfbruderschaft #12 -
Stressi sah die Kleine prüfend an und auf einmal dämmerte ihm etwas. Solche Frechheiten konnten nur von einer Peron kommen. Und jetzt, da er einen Verdacht hatte, wusste er auch plötzlich, wer die Kleine war.

Ich wünsche mir einen Ausweg aus der Barriere.
Zweitens möchte ich noch jemanden mit hinausnehmen und
Drittens wünsche ich mir eine Unempfindlichkeit gegen Brennnesseln.

Stressi konnte einfach nicht an sich halten. Er nahm das Mädchen in der Arm und wollte sie irgendwie herumwirbeln, so sehr freute er sich.

Diese Idee gefiel Blutfeuer aber nicht so besonders, denn er hatte sofort ein Messer am Hals und die Kleine bat ihn freundlich aber bestimmt, sie sofort loszulassen.


Ist ja schon gut, war nicht so gemeint. Du hast ja den ganzen Gürtel voller Schlangen! Sind die für mich? Ich hab auch was für dich. Ich hoffe, es wird dir gefallen."

Stressi öffnete seine Tür und beide veschwanden in der Werkstatt.
25.07.2002, 22:37 #252
stressi
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Die Sumpfbruderschaft #12 -
Stressi schritt begeistert um sein Meisterwerk herum. Es gab nichts zum Zupfen, nicht die kleinste überflüssige Falte.
Vorsichtig (bei Blutfeuer war immer Vorsicht geboten) trat er an sie heran und wollte schon mit der Hand an einem der einen Hauch zu großen Brustkörbchen anfassen, als ihn ein kurzes Knurren der Jägerin davon lieber Abstand nehmen ließ. Es war verdammt schwer, diesem Mädchen die Rüstung anzupassen. Bei ihr hatte man ständig das Gefühl, mit seinem Leben zu spielen.


Ich kann noch was bei der Körbchengröße wegnehmen, wenn dir da lieber ist.

Blutfeuer warf ihm einen so finsteren Blick zu, dass er sich mit dem Satz lieber die Zunge verknotet hätte.

Ist ja schon gut, du wirst das schon noch füllen. Es sitzt jedenfalls perfekt.

Und nun zeig mir die Schlangenhäute. Sind es genug?
25.07.2002, 22:59 #253
stressi
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Die Sumpfbruderschaft #12 -
Stressi freute sich schon, dass er die Hände von Blutfeuer 10 Sekunden festhalten konnte. Damit hatte er wenigstens ein vages Gefühl ihrer Größe ertasten können. Das würde er wohl hinbekommen und den Griffbogen würde er auch fertig stellen.

Der hat ja noch gar keine Sehne? Der hat auch noch nie eine gesehn! Hast du denn schon eine? So ein herrlicher Bogen benötigt doch einer besonderen Sehne. frag doch mal einen der Jagdmeister. die wissen doch am besten, welche Sehne man nehmen muss. Ich kenn mich ja nciht aus, nehme aber mal an, du brauchst einen darm eines großen Tieres. Viel Spaß schon jetzt beim saubermachen."

Stressi grinste schon jetzt vor sich hin, wenn er an die Sauerei dachte.

Aber zieh dann vorher deine Paradeuniform aus. Die könnte sonst Schaden nehmen.

Blutfeuer sah ihn sehr finster an. Man konnte ebenfalls sehen, dass es ihr schwer fiel, ihn für seine Frechheiten ausnahmsweise mal nicht zu bestrafen.

Stressi geleitete die "dame" noch zur tür und sah ihr eine Weile hinterher. Das sah wirklich drollig aus, wie sie mit heraugereckter Brust lief, um ihre Rüstung auch wirklich auszufüllen. Stressi überlegte, ob er ihr nicht ein paar kleine Kissen in die Körbchen nähen sollte. Diese Kissen würden dann die Brüste anheben und sie würden dann ganz sicher die erforderliche Größe erreichen.

Aber sie sah auch so ganz niedlich aus.
28.07.2002, 21:34 #254
stressi
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Die Sumpfbruderschaft #12 -
Stressi langweilte sich. Das Lager war halbleer und irgendwie hatte er nicht mitbekommen, wo die anderen alle hin waren. Blutfeuer war gekommen und ganuso schnell wieder verschwunden. Er war noch bei ihrer Hütte gewesen, aber sie war leer und verschlossen.

So würde er sich jetzt mit der Herstellung der neuen Peitsche befassen. Blutfeuer hatte ihm einen stallichen Berg Schlangenhäute hinterlassen, die es jetzt aufzuarbeiten galt. Die Jägerin hatte die Häute so weit vorbereitet, dass sie keine Gefahr mehr liefen vor sich hin zu faulen. Stressi musste sie zunächst spannen und dafür brauchte er passende Rahmen. Das war nicht so einfach, denn so kleine Rahmen hatte natürlich niemand, im allgemeinen wurden so kleinen Tieren hier in der Barriere das Fell nicht abgezogen. Er suchte Shadows Laden auf und erstand einige Spannrahmen für Kaninchen- und Hasenfelle und machte sich daran, diese für seine Verhältnisse umzuarbeiten. Zum Schluss hatte er zehn Rahmen, in die er jeweils zwei Häute spannen konnte. Nun galt es noch, einen luftigen und möglichst windigen trockenen Platz zu finden, der außerdem noch so geschützt lag, dass sich keine anderen Liebhaber für die Häute fanden.

Er sah sich prüfend um. Das Dach des Schläfertempels wäre sicher ein perfekter Ort. Die Zugänge waren durch die Templer geschützt und Tiere dürften sich durch die Nähe der Menschen auch nicht dorthin verirren.

Stressi ging zum Tempelvorplatz und näherte sich mit deutlicher Demutsgeste einem der Wächter.
28.07.2002, 21:45 #255
stressi
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Die Sumpfbruderschaft #12 -
Stressi stieg an der Seite des Tempels den Felsen hoch, was ihm nicht sonderlich viel Mühe bereitete, denn er war das Klettern aus der Zeit vor der Barriere gewohnt. Er hatte immerhin inmitten der Berge gewohnt, die in seinem Teil des Gebirges ganz schön felsig waren.

Nach einiger Zeit war er oben angekommen und befestigte die Rahmen mithilfe von zahlreichen Seilen sturmsicher zwischen den Bäumen. Ganz sicher wollte er auf keine Fall, dass sich einer seiner Rahmen losreißen konnte und womöglich einem der Baals auf den Kopf fallen würde.

Nach getaner Arbeit legte er sich an den Tempelrand und besah sich das ganze Lager mal von einer erhöhten Position.

Von hier oben waren die Menschen, die dem Templerorden angehörten klein und unbedeutend, wie Ameisen. Und auch was sie taten sah unbedeutend aus. Viele meditierten unter Anleitung. Einige kämpften gegeneinander und einzig die, die sich mit dem Krautsammeln und dem Krautstampfen beschäftigten, hatten eine vernünftige Arbeit, wenn man die Krauternte und Herstellung der daraus gefertigten Produkte überhaupt für sinnvoll hielt.

Stressi lag platt auf dem Boden und lediglich sein Kopf war es, der über die Felskante hing. Es war ein eigenartiges Gefühl: so als würde er in ein Figurentheater sehen. Er müsste nur die Hände nehmen und die Figuren hin- und herschieben.

Zum Beispiel lief dort unten Champ, der immer noch nur den Novicenrock trug. Wenn man ganz genau hinsah, konnte man fast erahnen, warum der Baal seine Robe noch nicht abgeholt hatte. Er schritt würdevoll über den Tempelplatz, sorgfältig darauf bedacht, dass auch jeder den prachtvollen Drachen sah, mit dem er tätowiert war. Wenn er erst wieder die Robe tragen würde, müsste er auf die vielen neidischen oder bewundernden Blicke verzichten.

Stressi musste grinsen. Von Eitelkeit war wohl niemand gefeit.
29.07.2002, 23:47 #256
stressi
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Die Sumpfbruderschaft #12 -
Stressis Fürsorge für die Schlangenhäute zahlte sich aus. Das Material trocknete perfekt. Zum Schluss waren die Häute flexibel aber fest und wunderbar weich, um aus ihnen Seile zu drehen. Diese Seile würden dann später zu der Peitsche aller Peitschen werden, der ultimativen Waffe für jede Gelegenheit.
Stressi lus sich die Häute und seine Spannvorrichtungen auf den Rücken und begann mit dem Abstieg.

Wieder versuchte er sich im Freeclimbing die ganze Felswand hinab und spürte die begeisterten Blicke der Novicen, die ihre Augen immerzu gen Himmel richten mussten. Heute hatten sie wenigstens ein bisschen Abwechslung, ohne dass die Lehrer es gleich merkten.

Stressi nutzte die Aufmerksamkeit, um seine Kletterkünste noch ein bisschen herauszuputzen, was im Endeffekt dazu führte, dass ihn seine Leichtfertigkeit die letzten 10 Meter rutschend und fluchend zurücklassen ließ. Dabei hatte er gerade mal eine Minuten nicht aufgepasst. Aber das ist das Los aller großen Künstler. Mit Publikum klappen die besten Tricks oft nicht.

Stressi humpelte zu seiner Werkstatt und ließ sich davor nieder. Jetzt müsste er eine Vorrichtung bauen, mit der er aus dem Schlangeleder Seile drehen konnte.
30.07.2002, 18:38 #257
stressi
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Die Sumpfbruderschaft #12 -
Stressi hatte von seiner Arbeit nicht einmal aufgesehen. Er war gerade dabei, eine Vorrichtung zusammenzubauen, mit der er die Häute verdrillen konnte.

Vom Drechsler des Sumpflagers hatte er sich eine Maschine bauen lassen, in die er die Häute einspannen konnte, um daraus feste Seile zu drehen. Er war gerade dabei, die erste Schlangenhaut einzulegen, als irgendwer in die Werkstatt kam. Stressi hatte jetzt aber wirklich keine Zeit. Also brummte er etwas von "Ruhe" und "hat man denn nie" und pusselte weiter vor sich hin.

Wenn er natürlich gesehen hätte, dass der Störenfried der Baal Champ war, dann hätte er die Arbeit sein lassen. Aber er hatte es ja nicht gesehen und so verbiss er sich immer weiter in diese aufwendige Pusselarbeit.
30.07.2002, 22:20 #258
stressi
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Die Sumpfbruderschaft #12 -
Stressi drehte an der Kurbel mit großer Kraft. Wichtiger als die Kraft war aber, dass er gleichwäßig drehte. Nur so konnten die Häute sich wirklich eng aufdrehen um das Material für die nächste Peitsche herzugeben. Stressi war das sehr wichtig. Er wollte unbedingt die perfekte Peitsche.

Nachdem er die Enden verknotet hatte, drehte er sich um und erblickte in seiner nähe den baal champ, der ihm irgendwie desinteressiert zusah, wie er sich abquälte.


"Oh, es tut mir leid, ich hatte euch nicht bemerkt. Sitzt ihr schon lange da? Ich versuche gerade, diese Häute aufzudrillen, damit ich mir eine bessere Peitsche herstellen kann und war offensichtlich ganz in Gedanken. Ihr wollt sicher eure robe wiederhaben? Ich hab sie fertig. Man kann von der eingenähten Tasche nichts sehn."

Stressi ging an seine Truhe und holte die Robe heraus.
30.07.2002, 22:31 #259
stressi
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Die Sumpfbruderschaft #12 -
"Würde ich ja gern aber eigentlich wollte ich ja arbeiten. Ach, was solls. Ich mach einfach morgen weiter. Es ist eine viel zu schöne Nacht um sich hier so zu quälen."

Stressi nahm sein Schwert und band es sich um. Seit er Meister werden wollte, nahm er sein Schwert immer mit, wenn er seine Hütte verließ. Man konnte nie wissen, wann meisterliches Können gefragt wurde. Eigentlich sollte man sich auch mal auf die Socken machen und die anderen Schwertlehrer finden. Sonst würde er noch auf den Meistertitel warten, wenn seine Haare schütter würden und die Haare unterm Kinn die längsten an seinem Kopf waren.
30.07.2002, 22:48 #260
stressi
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Die Sumpfbruderschaft #12 -
Stressi musste grinsen und fühlte sich etwas geschmeichelt, dass der Baal ihn an seinen Tisch gebeten hatte. trotzdem würde er das auf keinen Fall ausnutzen. Zu schlecht war ihm sein Auftritt am Vorabend der Eröffnung dieser Taverne im Gedächtnis.

"Ich will nur ein Wasser. Auf Alkohol hab ich heute keine Lust, aber ich würd euch gern etwas spendieren. Trinkt auf mein Wohl und lasst mich mit meinem Wasser zufrieden sein.

Stressi sah sich um. Am Nebentisch saßen ein paar Templer, die von einem Lager sprachen, dass sich im Gebirge befand. Sie wollten gehört haben, dass dort ein gewisser Gant das Kommando hätte und die Leute, Templer und Gardisten, in einen Krieg führen wollte.

Stressi spitzte die Ohren. Das war doch der, bei dem er sich den nächsten Übungskampf holen sollte. Wenn der jetzt in den Krieg zog, konnte das sich ja Wochen hinziehen. Er musste sofort los.

Da Talas seine Meisterschaft von den Übungskämpfen abhängig gemacht hatte, musste er unbedingt sofort zu Gnat. Stressi stand auf.


"Herr Baal, ich muss mich entschuldigen. Ich habe eben etwas vernommen, was für mich höchste Priorität hat. Ich muss unbedingt sofort ins Gebirge."
30.07.2002, 23:02 #261
stressi
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Hoch im Gebirge #3 -
Den steilen Hang kamen zwei dunkle Gestalten, die ganz ohne Fackel sich dem Lager der Gardisten und Templer näherten. Beide traten fest auf, damit die Wachen des Camps sie auch gleich bemerken würden und nicht etwa einen Schreck bekamen und ihre Schwerter blank zogen, bevor ein Wort gewechselt wurde.

Es war ein steiler Anstieg und trotz des Mondlichtes war er nicht so leicht. Die beiden waren richtig froh, als ihnen die Wachen in den Weg traten und nach irgendeiner Parole fragten.

Der Baal blieb ein paar Schritte hinter Stressi und beobachtete den Novicen, wie er mit den Wachen verhandelte. Im Ergebnis seiner Bemühungen wurden sie von zwei Wachen in die Mitte genommen und in das Lager geführt.
30.07.2002, 23:29 #262
stressi
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Hoch im Gebirge #3 -
"naja, eigentlich wollte ich zu einem mann mit dem Namen Gnat und noch irgendwas davor. Er soll Schwertkampflehrer sein. Den wollte ich gern mal kennen lernen. Könnt ihr mir sagen, wo ich den finde?"
30.07.2002, 23:56 #263
stressi
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Hoch im Gebirge #3 -
Stressi sah sich um. Der Flegel vor ihm schien ein hoher Offizier zu sein. Möglicherweise würde er ihm gar nciht verraten, wer dieser Gnat war. Stressi ließ seine Blicke schweifen. Wie sah ein Schwertlehrer in diesem Lager der wandelnden Blechmänner aus? Sicher hatte der gleich mehrere Schwerter am Gürtel, so martialisch wie die Leute aus dem alten Lager aussahen.

Stressi hatte sie schon damals bei seinem Besuch im alten Lager ein bisschen albern gefunden. Weit und breit kein Feind, aber in vollem Ornat auf Wache stehn. Das war nicht nur unbequem, das war sicher auch ungesund. Besonders bei der Hitze.


"Sagt mir einfach, wie ich ihn finden kann und wie er aussieht. Ich such ihn mir dann schon allein."
31.07.2002, 00:11 #264
stressi
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Hoch im Gebirge #3 -
"Ihr seid Gnat? So habe ich mir allerdings den Schwertlehrer für die Einhandwaffen nicht vorgestellt. Ihr seht ja aus wie ein Heerführer.Naja, egal. Das Problem ist folgendes. Mein Lehrer Talas hat von mir veralngt, dass ich mit jedem Einhandlehrmeister einmal kämpfe. Erst dann will er mich zum Meister machen. Und nun bin ich hier und muss euch wohl fordern oder so. Nach meiner Erfahrung im Neuen Lager werdet ihr sicher auch nicht mit einem Holzschwert kämpfen wollen, oder?" Zumindest gibt es hier aber keine Arena. Das heißt, wir können über Stock und Stein?"

Stressi konnte seine freudige Erregung kaum verbergen. Dieser schwere Mann war zu seinem Gewicht auch noch mit dem Gewicht der Rüstung geschlagen. Das sollte im offenen und bergigen Gelände bald zur Ermüdung dieser kampfmaschine führen.

Stressi sah den Heerführer mit fragenden unschuldigen Augen an.
31.07.2002, 00:29 #265
stressi
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Hoch im Gebirge #3 -
Stressi musste sich also wohl oder übel einen Schlafplatz unter freiem Himmel suchen. Dem Baal schien das nichts auszumachen. Der suchte sich einen Schlafplatz auf weichem Gras in der Nähe einer kleinen Quelle und drehte sich noch ein paar mal hin und her und war dann eingeschlafen.

Stressi ging es nicht so gut. Er hatte ja auch nicht so eine warme, praktische Robe an. Im Novicenrock war man eben doch nicht so praktisch angezogen für eine Nacht im Freien. Wie beneidete er jetzt den Blechmann um seine Rüstung und wie beneidete er den Baal um seine Robe.

Vielleicht reifte ja in dieser Nacht bei dem Novicen der endgültige Entschluss, zu den Baals gehören zu wollen. Auf jeden Fall war die Nacht unter dem klaren Sternenhimmel kälter als gedacht.
31.07.2002, 10:09 #266
stressi
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Hoch im Gebirge #3 -
Stressi war erwacht und fror jämmerlich. Diese blöde Novicenkluft hatte ihm sicher eine tolle Erkältung eingebracht. Da er keine Decke und keinen Umhang mithatte. war er immer wieder in der Nacht erwacht und hatte kurze Sprints zum Aufwäremen einlegen wüssen. Darum fühlte er sich eigentlich nicht so recht in Form. Das durfte er die Blechbüchse natürlich nicht merken lassen, die bestimmt perfekt auf ein Camping im Freien vorbereitet war.

Aber egal, jetzt hieß es Farbe bekennen. Suchend durchstreifte er das Camp, bis er den Gardistenchef gefunden hatte.
31.07.2002, 10:20 #267
stressi
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Hoch im Gebirge #3 -
"Ja, ich denke, wir sollten es hinter uns bringen. Darf ich einen Wunsch äußern? Ich würde gern im offenen Gelände kämpfen und nicht in einer Arena oder so. Ich meine so über Stock und Stein kommt es doch der Realität am nächsten ... und noch eine Frage, wollen wir nicht lieber mit Holzschwertern kämpfen oder mit Stöckchen. Ihr seht ja, so eine Novicenrüstung bietet keinerlei Schutz und ich muss diesen Übungskampf ja irgendwie überleben, sonst werde ich ja nie Meister."

Stressi sah den Schwertkampflehrer fragend an.
31.07.2002, 10:35 #268
stressi
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Hoch im Gebirge #3 -
Stressi sah dem Gardisten in die Augen. In den Augen erkannte man im Allgemeinen zuerst eine Angriffsabsicht und die Augenbewegungen verrieten auch, aus welcher Richtung der Angriff erfolgen würde. Stressi würde sich sehr vorsehen müssen. Eigentlich war ihm klar gewesen, dass der Gardist nicht mit Holzschwertern kämpfen wollte. Die Leute fanden immer, dass das Kinderkram war. Die Meinung würde sich erst ändern, nachdem sie ein paar heftige Schnitzer im Körper hatten.

In diesem Fall würde aber wohl er die Schnitzer davontragen. die Frage war nur, ob er seinen nackten Oberkörper so gut würde schützen können, bis sich seine bessere Beweglichkeit irgendwie als Vorteil herausstellen würde.

Stressi senkte sein Schwert und wartete. Er wollte nicht den ersten Angriff führen, er wollte seinen Gegner erst beobachten.
31.07.2002, 11:02 #269
stressi
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Hoch im Gebirge #3 -
Stressi hatte kaum Zeit, den Hieb zu parieren, aber durch eine schnelle Drehung, die ihn aus der Bahn des Schwertes trug, hatte er doch genug Zeit, sein Schwert senkrecht zu Boden zu führen, so dass der Hieb des Lehrers abgelitt. Damit ging der Schwung ins Leere. Der Gardist verlor für einen Moment die Kontrolle über seinen eigenen Körper, der sich dem Schwung anpassen musste. In dem Moment konnte Stressi im Gegenzug seinen eigenen Schwung ausnutzen und dem Gardisten einen kräftigen Schwerthieb gegen die Brust führen.
31.07.2002, 11:40 #270
stressi
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Hoch im Gebirge #3 -
Damit hatte der schwertmeister aber seine eigene Deckung unterlaufen. Die Freude über seine zunächst wirkungsvolle Blockade hatte ihn etwas übersehen lassen, was Stressi sofort ausnutzte. Er ließ das Schwert einfach laufen und drückte kein bisschen dagegen. Dadurch glitt sein Schwert nach unten und fast automatisch in Gnats Seite. Stressi drehte sich nicht weg oder parierte nicht, sondern sprang mit ganzer Kraft nach vorn bis ganz dicht an den Körper des Lehrers. So konnte der nicht mehr zuschlagen, weil er seinen Arm nicht mehr zur Seite bewegen konnte. Damit war ihm jede Kraft genommen. Das hatte er von Talas gelernt: wenn man die klinge eines anderen nach unten drückt, bekommt man sie am Ende eigentlich immer selbst rein.

Stressi hatte das alles bedacht und benutzte jetzt sein Schwert um mehrmals hart zuzustechen. Das Kettenhemd des Gegners erwies sich hier nur als Scheinschutz, konnte das Schwert beim Zustechen einzelne Kettenglieder doch mühelos trennen.

Da Stressi sein Schwert leicht abbremste, sozusagen mit Gefühl zustach, würde der Gardist nur einige blaue Flecken davontragen.
31.07.2002, 12:18 #271
stressi
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Hoch im Gebirge #3 -
Gnat hatte Abstand gewonnen. Jetzt rannte Stressi geradewegs auf seinen Gegner zu, die Klinge dabei knapp über dem Boden. Kurz vor dem Gegner stieß er sich ab,zog die Klinge nach oben, schleuderte dabei die feindliche Parade zur Seite, drehte seinen Körper nach links, zog die Waffe nach und nutzte den Schwung der Bewegung für eine komplette Drehung, die in einem weiteren Schlag von derselben Seite wie der erste Angriff endete.

Als die Schwerter sich berührten, drehte Stressi sein Schwert, so dass die beidseitig angebrachten, leicht gebogenen Parierstangen sich zwischen den Parierstangen des Gegners und dessen Klinge verhakten.

Stressi zog sein eigenes Schwert mit einem kräftigen Ruck an sich und wollte den Gardisten auf diese Weise entwaffnen.
31.07.2002, 12:41 #272
stressi
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Hoch im Gebirge #3 -
Stressi hatte Mühe wieder zu Atem zu kommen, aber das hatte sich wirklich gelohnt. Dieser Gardist war nicht nur ein guter Schwertmeister, er hatte Stressi auch die Möglichkeit gegeben, ein paar ungewöhnliche Manöver auszuprobieren.

Er fühlte sich jetzt jedenfalls hervorragend. Dem Schwertlehrer reichte er die Hand und bedankte sich für den tollen Kampf und drehte sich dann zu dem Baal Champ um, der ihnen die ganze zeit zugesehen hatte.


"Das wars, ich habs halbwegs ordentlich hinter mich gebracht. Den zweiten Kampf hab ich für Talas bewältigt. Jetzt muss ich nur noch zu Alaerie. Mal sehn, wann das am besten passt.

Ich könnte jetzt gehn. Habt ihr noch etwas vor? Oder gehn wir gemeinsam zurück?"
31.07.2002, 14:18 #273
stressi
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Die Sumpfbruderschaft #12 -
Nachdem Stressi all seine Konzentration auf das Aussprechen des Spruches auf der Rolle konzentriert hatte, fühle er plötzlich eine seltsame Leichtigkeit, als würde er plötzlich Flügel bekommen. Entsetzt riss er die Augen auf, als er aus den Augenwinkeln feststellen konnte, dass sein Körper plötzlich durchsichtig wurde und sein Geist sich ebenfalls in Rauch aufzulösen schien. Es war fast ein Gefühl wie nach zu starkem Sumpfkrautkonsum, die Gedanken flirrten weg und hatten keine Konsistenz mehr.

Dann war um Stressi nur noch Dunkelheit. Irgendwie hatte er schon noch das Gefühl, dass er irgendwo existierte, aber wo und wann und wie?

Stressi kniff die nichtvorhandenen Augen zu und wartete auf etwas, auf was? Auch das war eine unklärbare Frage. als er plötzlich das Gefühl von Schwere spürte und die Augen aufriss, konnte er gerade noch sehen, wie sich aus der durchsichtigen Luft Beine und Arme und irgendwann auch der Rumpf materialisierte. also war anzunehmen, dass auch der Rest gerade wieder erschienen war. ein wirres Schwindelgefühl hatte ihn erfasst und er ließ sich schnell zur Seite fallen. Irgendwie war ihm noch eingefallen, dass der Baal direkt hinterher kommen wollte. Also zog er schnell nohc die Beine an den Bauch, denn er wollte nun wirklich nicht, dass Champ sich irgendwo zwischen oder auf seinen Beinen materialisierte.

War das ein scheußliches Gefühl! Und so was nahmen die Wanderer zwischen den Teleportpunkten freiwillig auf sich? Stressi war stark im Zweifel, dass er das je wieder probieren würde.

Außerdem war er nicht sicher, ob sich nicht irgendwo zwischen den beiden Punkten ein Teil seines Körpers oder seiner Persönlichkeit dematerialisiert hatte und nie wieder zu ihm zurück kam.
31.07.2002, 15:51 #274
stressi
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Die Sumpfbruderschaft #12 -
Kurze Zeit später wutschte auch schon der Baal an. Stressi hatte gut daran getan, seine Beine in Sicherheit zu bringen, denn sonst hätte er jetzt wohl platte Füße.

Dem Baal schien der Teleport nichts ausgemacht zu haben, nur Stressi fühlte sich hundeelend. Wahrscheinlich war sein Magen beim Teleport nicht mehr in der richtigen Reihenfolge zusammengesetzt worden, jedenfalls hatte er genau dort so ein Gefühl, als müsse er gleich sterben. Da kämpfte man nun wie ein Berserker, nur um sich hinterher derart elend zu fühlen.

Stressi wankte zu einer in der Nähe stehenden Bank, platzierte sich darauf und schloss die Augen. Irgendwann würde dieser seltsame Schwindel ja auch vergehen, den er in Kopf und Magen spürte. Hoffentlich sprach ihn in den nächsten Minuten niemand an. Er wollte sich erst mal sammeln oder das was von ihm übrig war.
31.07.2002, 22:23 #275
stressi
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Die Sumpfbruderschaft #12 -
Stressi nahm den Traumruf dankbar aber auch skeptisch entgegen.

"Ich weiß schon, dass das helfen wird. Aber es ist trotzdem seltsam. Irgendwas ist mit eurem Teleport nicht so, wie ich ihn bisher kannte. Ich glaube, ihr benutzt eine andere Technik. Was ich kannte, transportierte einen wie ein Geschoss durch die Luft. Bei euch schien es mir, als würde ich mich auflösen und neu zusammensetzen. Keine sonderlich angenehme Erfahrung.

Andererseits war das nur ne Spruchrolle. Vielleicht ist es ja Absicht, dass Nichtmagier so ein blödes Gefühl dabei haben. Ich will mal nicht vorschnell urteilen. Wir sollten das einfach noch mal probieren. Aber bitte erst morgen. Ich will mich mal aufs Ohr legen. Der Traumruf hat mir die richtige Bettschwere verpasst. Wir sehen am besten bei unserer nächsten Begegnung weiter.

Als würde der Novice fürchten, dass der Baal ihn gleich wieder weiterteleportieren würde, verabschiedete er sich hastig und verließ mit schnellen Schritten den Tempelvorplatz.
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