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16.05.2002, 14:24 #176
stressi
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Die Sumpfbruderschaft # 10 -
Stressi war unglaublich wütend. Er hatte sich ungeschützt mit dem ganzen Körper in die Brennesseln gelegt und würde wahrscheinlich in wenigen Minuten aussehen wie ein Streuselkuchen. Überall brannte es und der Schmerz könnte ihn wahnsinnig machen.
Er humpelte aus dem Kraut heraus und riss Blutfeuer die Peitsche aus den Händen.


Das hast du toll hingekriegt. Ich bin glücklich über die Belehrung, Frau Lehrerin. Die Übungsstunde hätte ich mir allerdings gern erspart. Und unser Unterricht ist auch zu Ende. Wegen Missachtung des Lehrkörpers.

Stressi rollte die Peitsche zusammen und lief ins Lager zurück. Dieser kleinen frechen Kröte widmete er keinen Blick mehr.
16.05.2002, 16:47 #177
stressi
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Ein Erzbaron wird alter Sack -
Glückwunsch du junger Hüpfer!
Komm erst mal in meine Jahre, hachjah!! Das waren noch Zeiten!
18.05.2002, 18:37 #178
stressi
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Anfragen an die Sumpflehrmeister -
Ja, bleibt dabei. Ich möchte Einhand lernen, aber nur Stufe 1.
Hat aber Zeit, du weißt ja, mein Examen. Also wenn du jemanden vorher ausbilden willst, hab ich nichts dagegen.

@Charos
Ich finde das gemein von dir, sowas zu sagen: "ich finde ein ZA muss sich hinten anstellen".
Ich hab mich hinten angestellt. Das was du machst, ist vordrängeln.:(
18.05.2002, 18:46 #179
stressi
Beiträge: 1.158
Anfragen an die Sumpflehrmeister -
Ja, ich hab mich da falsch ausgedrückt. Wenn ich mich nochmal hinten anstellen müßte, würden alle anderen vordrängeln.
So war das gemeint.
Aber ist nicht so wichtig, ich hab ja gesagt, dass es bei mir nicht eilt.
21.05.2002, 17:30 #180
stressi
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Die Sumpfbruderschaft #11 -
Stressi saß vor seiner Hütte und besah sich den beginnenden Abend. Irgendwie schien ihm, als würde die Sonne von seiner Stimmung genährt, sie sank, als würde sie sterben.
Stressi hatte vom Weggang der hübschen Alaerie gehört und dass er nun wohl kein Schwert erlernen würde.
Seufzend nestelten seine Finger an der Lederarbeit, die er auf den Knien hielt. So ein hübsches Mädchen und ging zu den finsteren Magiern in das unheimliche Kastell. Irgendwann würde die Schwermut und Bedrohlichkeit dieses Gemäuers auf diesen Sonnenschein abfärben und dann wäre Alaerie kein fröhliches Wesen mehr, sondern würde so aussehen wie dieser finstere Richter und Ankläger aus dem Kastell, der ihm beim Prozess solche Angst eingejagt hatte.
Andererseits war die Anwesenheit von Alaerie ja aber ein Grund, das Kastell irgendwann mal wieder aufzusuchen, immerhin wollte er das Wissen der Bibliothek schon noch nutzen.
Behutsam strichen seine Hände über das weiche Leder der Rüstung, die er gerade anfertigte.
Zum Glück gabs ja noch andere fröhliche Mädchen hier in der Barriere. Die lebenslustige Blutfeuer würde mit Sicherheit niemals in so einen finsteren Bau einziehen.
Sie hatte ihm zwar ziemlich übel mitgespielt, aber irgendwie konnte man ihr nichts auf Dauer übelnehmen. Sie hatte eine Art, die einen den ganzen Ärger schnell vergessen ließ.
Darum wollte es sich mit der Rüstung auch ganz besondere Mühe geben.
Er hatte inzwischen viele verschiedene Rüstungen gesehen, die der Amazonen, die sehr widerstandsfähig und fest waren und zum Schutz sicher bestens geeignet. Für Blutfeuer schwebte ihm aber etwas anderes vor.
Blutfeuer war eine Jägerin. Die Rüstung sollte sehr weich sein und sich jeder Bewegung anpassen können. Sie sollte eher eine zweite Haut als eine Rüstung sein. Darum musste sie auch jeder Körperform folgen können, ganz egal, wie sich das Mädchen bewegen würde. Das war natürlich ein schwieriges Unterfangen, denn sein Material war immer nur Leder und die Tiere in der Barriere hatten alle ein ziemlich dickes Fell, also auch ein dickes Leder.
Stressi griff zu einem Trick. An allen problematischen Stellen schnitt er das Leder auseinander und verband es wieder mit neuen Nähten. Dadurch wurden die entsprechenden Stellen äußerst flexibel und dehnbar. außerdem hatte er Stellen aus dem Leder geschnitten, die sich in der jeweils gewünschten Richtung dehnen ließen. Das waren an den Hüften natürlich andere Dehnrichtungen als an den Schultern.
Stressi arbeitete sehr sorgfältig. Immer wieder überprüfte er Dehnungsfähigkeit und Beweglichkeit der einzelnen Teile. Wenn Blutfeuer ihre Rüstung abholen würde, wollte er unbedingt, dass sie ihn endlich mal anlächelt.
23.05.2002, 13:41 #181
stressi
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Die Sumpfbruderschaft #11 -
Stressi hatte jetzt etliche Tage hintereinander an der Rüstung für Blutfeuer gearbeitet und war endlich zufrieden. Wirklich einschätzen konnte er seine Arbeit natürlich erst, wenn das Mädchen kommen würde und diese zweite Haut überziehen würde. Alle Verschlüssen hatte er aus winzigen Knebeln aus Schattenläuferhorn gefeilt, so dass die hellen Verschlüsse unter den Armen kaum zu sehen waren. Irgendwie wirkte die Rüstung wie aus einem Guss. Über der Brust hatte er aus feinen Lederfäden ein hübsches Muster geflochten, das dem ansonsten schmucklosen Kleidungsstück ein bisschen etwas spielerisches verlieh.
Stressi war wirklich zufrieden. Allerdings hatte er von dem Mädchen seit etlichen Tagen nichts mehr gehört und gesehen. Das war merkwürdig, denn sie wollte eigentlich mit den Schlangenhäuten kommen, damit er endlich zu einer besseren Peitsche kommen würde.
Er zog die Blutfeuerrüstung über eine hölzerne Kampfpuppe, die eigentlich dem Training der Templer diente. Diese schmale Attrappe war ihm auf dem Übungsplatz aufgefallen und er hatte sie kurzentschlossen mitgenommen und ab jetzt zweckentfremdet. Auf ihr würde er künftig die besten Arbeiten seiner Rüstungswerkstatt vorstellen.
Da er im Moment keinen weiteren Auftrag hatte, griff er seine Peitsche und begab sich auf die Lichtung vor dem Lager. Dort hatte er ausreichend Platz und konnte alle Tricks, die seine Fertigkeiten ermöglichten ausprobieren.
Mit Sicherheit hatte er noch viel zu lernen. Das Knallen war schon ziemlich perfekt, er konnte auch gezielt Objekte mit der Peitsche umwickeln und zu sich heranziehen. Das ging sogar in den meisten Fällen geräuschlos vonstatten, aber eben nicht in allen Fällen. Und wenn die Peitsche schnalzte und sogar knallte, konnte das im entscheidenden Augenblick äußerst fatale Folgen haben. Die Peitsche sollte nur dann zu hören sein, wenn Stressi das selbst wollte.
Und natürlich war das eine Frage der Übung.
Ein weiteres erstrebenswertes Ergebnis der Arbeit mit der Peitsche sollte sein, zielgenau bestimmte Gegenstände zu treffen. Im Idealfall sollte das so funktionieren, dass man jemanden mit der Peitsche ausziehen konnte, ohne dass derjenige verletzt wurde. Auch das musste geübt werden. Bisher waren Stressis Fertigkeiten eher auf mittelmäßigem Rummelplatzniveau, aber irgendwann, da war er sich ganz sicher, würde seine Peitsche jeder fürchten.
Wenn er seine Waffe erst richtig beherrschen würde, dann konnte er sich daran machen, auch das Überwinden von Hindernissen mit Hilfe der Peitsche zu trainieren. Dazu musste sich das Peitschenende fest um ein Ziel wickeln, so dass man die Peitsche wie ein Seil zur Überwindung von bestimmten Hindernissen verwenden konnte.
Dazu musste er aber erst mal eine Peitsche einer besseren Qualität haben. Und er hoffte da stark auf Blutfeuer.
28.05.2002, 15:57 #182
stressi
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Die Sumpfbruderschaft #11 -
Nachdem Stressi die fertige Rüstung für Blutfeuer sorgsam in einer seiner Truhe verstaut und diese dann verschlossen hatte, verließ er seine Werkstatt. Er musste für neue Vorräte sorgen, die Nahrung war in den letzten Tagen doch um einiges weniger geworden. Zum selber Jagen blieb ihm wenig Zeit, also ging er durch das Sumpflager zum Laden von Shadow. Die Tür war nur angelehnt, deshalb klopfte er kurz und trat dann ein.
Von Shadow selbst war nichts zu sehen, nur sein Gehilfe war da, um die Verkaufsgegenstände an den Mann zu bringen. Aber das war Stressi nahezu gleichgültig, ihm ging es auch nur um einige Scavangerkeulen, etwas Brot und ein paar Äpfel.
Während der Gehilfe die gewünschten Gegenstände zusammen suchte und sie auf den Verkaufstisch packte, kamen beide ins Gespräch. Stressi hörte sich gelangweilt einige Neuigkeiten der letzten paar Tage an, aber als der Gehilfe dann auf den tragischen Tod des Rüstungsbauers im Blutfliegenmoor zu sprechen kam, war Stressi dann doch sehr interessiert.
Ganz genau wollte er sich die Umstände erklären lassen. Aber anscheinend wusste auch der Gehilfe nicht viel. Nur dass der Rüstungsbauer eines gewaltsamen Todes gestorben war und der Täter ein Meuchelmörder sein musste.
Diesen Umstand an sich fand Stressi schon sehr bedenklich. Was, wenn der Täter es auch noch auf andere Rüstungsbauer abgesehen hatte? Dann war er selber ebenfalls in größter Gefahr.
Hastig bezahlte Stressi den geforderten Betrag, schnappte sich die auf der Ladentheke gestapelten Sachen und verließ den Laden ohne zu grüßen wieder.
Wie sollte er sich selber schützen, wenn er mit seiner Vermutung Recht hatte? Hier im Lager war er relativ sicher, die Templer waren im großen und ganzen Herr der Lage. Aber was, wenn Stressi wegen Rohstoffen für neue Rüstungen nach draußen musste?
Auch mit seiner Peitsche alleine würde er sich auf Dauer nicht in jeder Situation helfen können. Es wurde Zeit, endlich den Umgang mit dem Einhänder zu lernen, je früher desto besser.
Während er wieder in seiner Werkstatt angekommen war und die eingekauften Sachen so kühl wie möglich lagerte, überlegte er weiter.
Von der Lehrmeisterin des Sumpflagers wusste er ja bereits, dass sie das Lager verlassen hatte. Konnte er den Einhandkampf bei Alaerie überhaupt noch lernen? War sie noch Lehrmeisterin und wenn ja, wo gab sie dann Unterricht? Ins Kastell wollte Stressi jedenfalls in absehbarer Zeit nicht mehr, das war ihm dann doch zu gefährlich. Das letzte Mal war er dem Tod nur ganz knapp entronnen.
Es musste ihm etwas Anderes einfallen, irgendwo in der Kolonie musste es ja noch einen anderen Lehrmeister geben. Und den musste Stressi jetzt nur noch finden.
01.06.2002, 21:59 #183
stressi
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Die Sumpfbruderschaft #11 -
Stressi musste mal wieder etwas tun um dem Wirt Sador neues Material für seine Gourmetküche zukommen zu lassen. Außerdem fand sich kein Auftraggeber für eine neue Rüstung. Vielleicht hatten die Menschen ja Angst, zu einem Rüstungsbauern zu gehen, die standen ja vielleicht alle auf einer Todesliste eines gewissenlosen Banditen und Meuchelmörders. Da war es schon besser, Stressi versuchte sein Glück beim Fröschefangen. Stressi besaß zwar ein gutes finanzielles Polster, aber man sorgte für ungeahnte Zufallsfälle besser vor.
In der letzten Nacht hatten die Frösche wieder mehr Krach gemacht als sonst, es war also höchste Zeit, den Bestand etwas zu reduzieren.
Stressi schleppte ein Fass mit schwerem Deckel auf einen Steg, der über den Sumpf führte, und ließ sich dann in das lauwarme moddrige Wasser gleiten.
Unter seinen Füssen schmatzte der Sumpfboden und überall aus der grünen Moorbrühe sahen ihn Glubschaugen in den verschiedensten Farben an.
Der erste Frosch war schnell eingefangen. Stressi führte eine Hand von hinten an den lärmenden Hüpferling und als der nach vorn ausweichen wollte, sass er im Schraubstock von Stressi´s Hand fest.
Da Frösche sich gegenseitig keine Tricks verraten, konnte Stressi auf die gleiche Weise Frosch um Frosch fangen. Das war wie Äpfelpflücken - kinderleicht.
Im fass wimmelte es nach kurzer Zeit von Beinen, Bäuchen und Köpfen, die über- und untereinander herumkrabbelten.
Stressi musste beim einfüllen seiner nächsten Beute schon aufpassen, dass nicht einige besonders wagemutige ihm zwischen Fassdeckel und Fingern entwischten.
Ein besonders wendiges gelbliches Exemplar schaffte es aber doch. Mit einem triumphierenden "Platsch" verschwand der besonders dicke und mit muskulösen Schenkeln ausgestattete Hüpferling den Sammelbehälter der Todeskandidaten.
Das konnte Stressi natürlich nicht auf sich sitzen lassen, wer entwischte, musste wieder eingefangen werden.
Also begab er sich auf die Pirsch. Der dicke gelbe wollte allerdings überhaupt nicht wieder vom grössten Froschjäger der Menschheit eingefangen werden. Auf diese Ehre wollte er unbedingt verzichten. Es schien sogar, als wolle sich der dicke Gelbe über Stressi lustig machen. Immer wenn Stressi gerade dabei war, seine Falle aufzubauen, war der Kerl wieder weg - abgetaucht.
Manchmal hatte Stressi sogar das Gefühl, als ob sich das Vieh an seinen Zehen zu schaffen machte.
Langsam wurde er wütend, aber natürlich ist Wut eine schlechter Jäger. Stressi fasste immer wieder nur ins Leere. Aber endlich hatte er ihn an einer günstigen Stelle in die Enge getrieben. Jetzt würde er ihn packen!
Allerdings war Stressi ohne es zu merken, in tiefere Bereiche des Sumpfes vorgestossen. Und als er jetzt seine Falle aufbaute, hörte er plötzlich hinter sich ein verdächtiges Geräusch. Ohne lange zu überlegen, liess ihn sein Instinkt das richtige tun, er warf sich zur Seite und hörte hinter sich nur noch zwei gewaltige Kiefer klappen. Als er sich umsah, riss der Sumpfhai gerade erneut seine Kiefer auseinander, um Stressi selbst zur Beute zu machen. Urplötzlich war aus dem Jäger selbst ein Gejagter geworden.
Mit einem gewaltigen Satz versuchte er sich aus dem gefährlichen Bereich der Kiefer zu entfernen und suchte sein Heil in der Flucht. Mit ungeahnter Geschwindigkeit versuchte Stressi die Sicherheit des Steges zu erreichen und konnte das Wechselspiel zwischen zusammenklappenden Kiefern und entsetzten Sprüngen gerade noch aufrecht erhalten.
Inzwischen liefen aus dem Lager die ersten alarmierten Templer heran, denn einen Sumpfhai wollte nun wirklich niemand hier direkt im Lager haben.
Mit den Templern erreichte auch Stressi endlich den rettenden Steg und liess sich erschöpft auf die Bretter sinken. Glücklich über seine Rettung legte er seinen Kopf auf die ausgestreckten Arme und wunderte sich nur, warum die Templer weiterhin schrien und gestikulierten.
Plötzlich ächzten die Bretter unter ihm und erbebten unter einer schweren Last.
Entsetzt sah er hinter sich und konnte nur noch die grosse graue schuppige Gestalt erkennen, die sich wie ein Mensch aufgerichtet hatte und direkt hinter ihm bedrohlich aufragte. Das Vieh befand sich auf dem Steg und machte nicht den Eindruck, als wurde es sich ausserhalb seines Elements - dem Wasser - sonderlich ungeschickt anstellen. Wieder schnellte Stressi mit letzter Kraft nach vorn und diesmal hatte er Hilfe. Die Templer hatten den Steg erreicht und zückten ihre gewaltigen Schwerter.
Stressis letzter Fluchtsprung sollte ihn an seinem wohlgefüllten Froschfass vorbei in Sicherheit bringen, leider war der Sprung nicht richtig bemessen.
Stressi streifte mit der Schulter das kostbare Fass, das daraufhin umfiel. Der Deckel flog davon und innerhalb eines Augenblicks war Stressis gesamt Beute wieder da wo sie hergekommen war.
Zwar war auch der Sumpfhai inzwischen ein Opfer seiner Gier geworden. Aber Stressis ganzer Beutezug war wieder im Wasser. Und zu allem Überfluss sass auf einem grossen Sumpfblatt der gelbe und plusterte seine Backen - und unverkennbar lachte er seinen erfolglosen Jäger aus.
28.06.2002, 13:03 #184
stressi
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Abwesenheitsthread -
leider muss ich stressi für einige zeit aus privaten gründen abmelden. bin wohl krank oder so was. gebt mir einfach mal (sagen wir) 3 wochen oder so. ich melde mich auf jeden fall wieder.
06.07.2002, 02:50 #185
stressi
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Die Sumpfbruderschaft #11 -
Stressi guckte verdutzt vor sich hin. Hatte er das richtig verstanden? Hatte das Training der letzten Wochen endlich in seine Berufung zum Einhandkämpfer gemündet?
Aber anders konnte man das ja wohl nicht verstehen, was Talas eben verkündet hatte.
Stressi taten zwar von dem wochenlangen harten Training noch alle Knochen weh, aber jetzt packte er sein Schwert und ließ es pfeifend durch die Luft schneiden.
Na, wenn sein Meister meinte, dann würde er sich mit seinen beiden Waffen die Gegend mal etwas genauer ansehn. Er würde sich so bald als möglich auf den Weg machen.
06.07.2002, 10:41 #186
stressi
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Abwesenheitsthread -
ich denk mal, ich bin jetzt wieder öfter da
06.07.2002, 11:00 #187
stressi
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Die Sumpfbruderschaft #11 -
Stressi tanzte vor seiner Werkstatt ein bisschen mit dem Schwert herum. Bemerkte denn keiner, dass er jetzt ein geprüfter Schwertkämpfer war?
Sah man es ihm nicht an?
Stand es nicht irgendwie in seinen Augen?
Stressi ließ sich auf den Stufen zu Cor Kaloms Labor nieder und zündete sich einen Traumruf an.
Schön wäre, wenn jetzt einer wirklich frech würde. Dann könnte er es ihm mit Schwert und Peitsche zeigen. Aber hier im Lager wurde niemals nie einer frech. Schade eigentlich!
06.07.2002, 12:04 #188
stressi
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Die Sumpfbruderschaft #11 -
stressi sprang auf.

Bist du ein Feind? Gibs zu, du willst dich jetzt mit mir schlagen, oder?
Ich seh es dir an, eigentlich bist du ein Meuchelmörder und wirst mich gleich mit deinem Schwert erschlagen, stimmts?"

Blitschnell hatte Stressi sein Schwert gezogen und sprang jetzt leicht tänzelnd vor dem Fremden herum. Mit der linken Hand griff er nach seiner Peitsche, denn wenn der Fremde jetzt fliehen wollte, würde er ihm mit der Peitsche eine Schlinge bauen und wenn er ihn zu Fall gebracht hatte, würde er ihm den Kopf abschlagen!
Den Kopf abschlagen?
Stressi ließ plötzlich das Schwert sinken. Hatte er denn zuviel Sumpfkraut geraucht? Da stand ein ganz friedlicher Kerl und schaute ihn verwundert an und er dachte an Kopfabschlagen. Irgendwie war das Schwert wohl doch nicht so eine ideale Waffe. Bei der Peitsche hatte er nie an solche schrecklichen Sachen gedacht.
Beschämt versuchte er das Schwert hinter seinem Rücken zu verstecken.


Krieg keinen Schreck, ich bin wohl ein bisschen durchgeknallt vor Freude, dass ich meine Schwertlehre erfolgreich abgeschlossen habe.
Du willst was von mir?
Deine Kleidung ist ja wirklich ein bisschen überarbeitungsbedürftig. Ja, ich bin der Rüstungsbauer.
06.07.2002, 12:27 #189
stressi
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Die Sumpfbruderschaft #11 -
Stressi war unheimlich verlegen. Sicher dachte der Typ jetzt, Stressi wollte ihm nur Geld aus der Tasche ziehn. Erst das mit dem Herumgefuchtel mit dem Schwert und jetzt noch diese blöde Anspielung auf das abgerissene Äußere.
War wirklich nicht sein Tag. Vielleicht konnte er dem armen Kerl für die komischen Schalen, die er jetzt herausgeholt hatte, ein paar Erz geben.
Stressi nahm die Schalen in die Hand. Auf den ersten Blick sahen sie aus wie überdimensionale Krebsschalen, aber wenn man sie in der Hand hielt, wenn man die Elastizität und Härte des Materials spürte, dann bekam man einen ganz anderen Eindruck.


Was ist das?
Das fasst sich ja toll an.
Wo habt Ihr das her und welches Tier verfügt über einen solchen Panzer?
Das ist wirklich phantastisch. Natürlich will ich das haben. Aber erzählt erst mal, wo es das gibt und kann man da noch mehr holen?
06.07.2002, 12:47 #190
stressi
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Die Sumpfbruderschaft #11 -
Stressi prüfte die stücken und strich liebevoll über das feine chitin.

Die nehm ich dir auf jeden Fall ab und ich bin auch an weiteren interessiert. Zusammen mit Sumpfhaileder kann ich das sicher zu wundervollen Rüstungen verarbeiten. Stell dir vor, die Beweglichkeit des Leders und die Undurchdringlichkeit dieser Platten, was man daraus alles machen kann! Ich stell mir grad vor, wenn ich diese Panzer als Schuppen übereinanderlege, was das für herrliche Rüstungen werden können.

Man sieht dir an, dass dir der Erwerb der Platten große Mühe bereitet hat und dass es gefährlich ist. Außerdem siehst du aus wie eine ehrliche Haut, die es hier in der Barriere sicher nicht leicht hat. ich geb dir für jedes Stück 100 Erz und wenn du noch mehr bringst, bekommst du noch mehr.

Stressi blickte den Buddler fragend an

Wenn es zu wenig ist, musst du es nur sagen, ich seh zwar nicht so aus, aber ich kann bezahlen. Bin durch Zufall zu einem kleinen Vermögen gekommen.

Stressi lud den Buddler in seine Hütte ein und überlegte, wie er dem zweifellos stolzen Mann vieleicht etwas zum Anziehen schenken konnte, ohne ihn zu verletzen.
06.07.2002, 13:05 #191
stressi
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Die Sumpfbruderschaft #11 -
Schade, dem Burschen war der Handel wohl peinlich. Bestimmt hatte er ihm zu wenig geboten. Nun, dann würde er sich beim nächsten Mal etwas einfallen lassen.
Mit geübtem Blick hatte Stressi die Proportionen des Buddlers im Gedächtnis gespeichert. Er würde dem netten Kerl eine Rüstung anfertigen und sie ihm beim nächsten Mal einfach geben.


Ich danke dir, hier hast du das Erz. Wenn du wieder so schöne Platten findest, dann bring sie mir. Aber begib dich deshalb nicht in Gefahr. Ich werd mal mit den Templern sprechen. Die sind doch so stark, die müssen gegen die Viecher doch was machen können!

Ganz empört war Stressi. Man konnte doch nicht zulassen, dass diesen gefräßigen Ungeheuern wöchentlich ein Buddler geopfert wurde. Dem musste man doch einhalt gebieten!

Wenn du noch einmal solche Teile auftreiben kannst, sieh mal, die oberseite oder der Rücken - nehm ich mal an -, ist besonders fest. Wenn du mir mehr davon bringst, dann kann ich dir beim nächsten Mal gewiss eine Freude machen.
Machs gut, mein Freund. Ich heiße übrigens Stressi. Sagst du mir noch deinen Namen bevor du gehst?
06.07.2002, 13:23 #192
stressi
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Die Sumpfbruderschaft #11 -
War es doch noch ein erfreulicher Tag geworden. Stressi hatte einen neuen Freund gefunden und ein interessantes Material.
Sofort verschwand er in seiner Werkstatt und begann, sich mit den Eigenschaften der Chitinplatten vertraut zu machen.
Das würde mit Sicherheit einige Zeit brauchen, denn das Material bearbeitete sich nur sehr schwer.
Aber die Mühe würde sich auf jeden Fall lohnen.
08.07.2002, 10:50 #193
stressi
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Absprachen fürs RPG #2 -
Ich habe mir mal Talas für zwei Tage ausgeborgt und bin mit ihm in der alten Miene. Also bitte bis morgen nichts anderes mit ihm posten.

P.S. hab die Zustimmung von Champ eingeholt
08.07.2002, 10:52 #194
stressi
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Die Sumpfbruderschaft #11 -
Die Sache mit den Minecrawlern ließ Stressi keine Ruhe. Er unterbrach die Bearbeitung seiner Panzerteile und suchte seinen Lehrer Talas auf. An wen er sich sonst wenden konnte, wusste er nicht, er hatte eigentlich noch nie mit einem der Templer gesprochen. Die waren immer so unnahbar und ständig mit der Rettung der Welt beschäftigt, dass Stressi sie auch nicht mit so profanen Dingen wie der Rettung eines Buddlers pro Woche beschäftigen wollte.
Seinen lehrer traf er wie immer schlafend oder meditierend in seiner Hütte an.
Den Unterschied zwischen den beiden Arten des Augenschließens und Kopfsenkens hatte Stressi noch nicht herausbekommen. Lediglich das Schnarchen deutete darauf hin, dass der Meditierende seine anstrengenden geistverstärkenden Übungen durch einen Erholungsschlaf unterbrochen hatte.
Talas schnarchte also leise vor sich hin und Stressi wagte es, ihn anzusprechen.
08.07.2002, 13:04 #195
stressi
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Die Sumpfbruderschaft #11 -
Nein, ich habe gar nichts und es sind auch erst wenige Tage vergangen. Ich habe ein anderes Problem. Bei mir war ein symphatischer Kerl aus dem alten Lager und hat mir von den schrecklichen Zuständen in der alten Mine erzählt und dass sie jede Woche einen Buddler opfern müssen, um die schrecklichen Minecrawler ruhig zu stellen.

Stressi erzählte seinem Lehrer alles, was er von Dumak erfahren hatte.
08.07.2002, 13:56 #196
stressi
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Die Sumpfbruderschaft #11 -
Stressi machte noch ein Schild an seine Tür, dass er für einige Tage nicht in der Werkstatt sei und dann machten sich die beiden auf den Weg.

Unterwegs erzählte Stressi seinem Lehrer von seinen Plänen bezüglich des Chitinmaterials der Minecrawler.
08.07.2002, 14:03 #197
stressi
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Die Sumpfbruderschaft #11 -
Stressi biss sich auf die Lippen. So ein Mist. Vielleicht hatte er doch einen Fehler gemacht. aber es ließ sich jetzt nicht mehr ändern. Andererseits hatte Dumak wirklich einen grundehrlichen Eindruck gemacht. Talas irrte sich sicher. Woher sollte auch ein weltfremder Sumpfnovice, der so gut wie nie aus seinem Lager ging, Menschenkenntnis besitzen. Trotzdem würde er bei der nächsten Begegnung mit Dumak etwas genauer nachfragen.
08.07.2002, 14:07 #198
stressi
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Die Alte Mine -
Nach den üblichen Einweisungen durch die Wachen mit der ausdrücklichen Warnung vor den Minecrawlern betraten beide die unterirdischen Bauten des alten Lagers.
Im trüben Licht der Fackeln war zunächst nicht allzuviel zu erkennen, aber mit zunehmender Gewöhnung an die sparsame Beleuchtung, traten immer mehr Details ins Licht.
Überall waren Stiege und Treppen, die auf komplizierte Weise die verschiedenen Ebenen der Mine miteinander verbanden und raffiniert ausgetüftelte Konstruktionen sorgten für eine ausreichende Stabilität.
Die Ankunft der Sumpfler sorgte vor allem unter den Buddlern für manchen freudigen Begrüßungsruf, waren es doch gerade die Vertreter aus dem Sumpf, die ihnen gegen die Minecrawler zur Seite standen. Die Beschützer aus ihrem eigenen Lager taten sich oft etwas schwer mit den gewaltigen Ungeheuern.


Wo sind denn diese Viecher? Die können doch nicht Treppen steigen und Seile entlangkrabbeln?

Die Buddler lachten und verwiesen die beiden auf die unteren Etagen, dort müssten sie nach den Biestern suchen und dort lauerten sie auf unvorsichtige Buddler oder auf unachtsame Wächter.
Sobald die Bewaffneten den rücken kehrten, würden die Biester aus ihren Verstecken auftauchen und Jagd auf die Menschen machen.
Besonders gefährdete Gänge mussten manchmal künstlich verschlossen werden, um das gefährliche Ungeziefer fern zu halten.
08.07.2002, 14:09 #199
stressi
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Die Alte Mine -
Heda Leute, könnt ihr mir ein paar Fragen beantworten? Wo finden sich die gefährlichen Minecrawler und warum opfert ihr ihnen die Buddler, wenn ihr doch so viele seid, die diesen Biestern doch wohl vernünftig Paroli bieten müssten?

Die Gardisten schauten Stressi verblüfft an: „Wir opfern keine Buddler, wie kommt ihr denn auf den Blödsinn. Buddler geraten schon manchmal in Situationen, in denen auch wir ihnen nicht mehr helfen können, aber von Opfern kann eigentlich keine Rede sein. Sie stellen sich halt nur manchmal ein bisschen blöd an. Wir sind ganz sicher am Leben unserer Buddler interessiert. Immerhin sorgen gerade sie dafür, dass hier alles funktioniert. Ohne Erz gibt’s nix vom König. Also warum sollten wir unsere Buddler opfern? Könnte ja sogar so weit kommen, dass wir selbst Steine klopfen müssen. Ne, lass man gut sein, wir opfern unsere Buddler nicht, wir versuchen schon sie zu beschützen.“

Stressi lauschte den Erzählungen zunehmend sauer. Hatte dieser Dumak ihn also auch in diesem Punkt belogen. Er erzählte den Gardisten von ihrem Freund und seinen bunten Geschichten, was ihm ein breites Grinsen und ein paar flotte Sprüche der Männer eintrug, die ihm rieten, nicht jedem dahergelaufenen Vagabund zu trauen. Trotzdem wollten sie den Namen des Lügners wissen um in zukunft ein auge auf ihm zu haben, aber das ging Stressi trotz seiner Wut denn doch zu weit. Ein Verräter war er noch lange nicht, obwohl er ganz schön sauer war.
Stressi war sicher nicht schadenfroh, aber im Moment wünschte er Dumak trotzdem ein paar Tage in Ketten in der Grube beim Schuften.


Und wo sind nun die Minecrawler? Ich will mir son Vieh mal ansehen und mir wenigstens ein paar Panzer als Arbeitsmaterial beschaffen.

Die Gardisten warnten die beiden Novizen zwar, zeigten ihnen aber trotzdem einen Gang, in dem die Biester sich bevorzugt aufhalten sollten.
Nachdem sie die Beiden nicht von ihrem gefährlichen Vorhaben abhalten konnten, wünschten sie ihnen Glück und versicherten nachdrücklich, dass sie ihnen keinesfalls zu Hilfe eilen würden, wenn Not am Manne wäre.
08.07.2002, 14:11 #200
stressi
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Die Alte Mine -
Dass die ständig in der Dunkelheit lebenden Minecrawler sich viel besser in der Dunkelheit orientieren können, als jeder Mensch, der ein Tageslichtkind war, hatten sie leider nicht bedacht. Das wurde ihnen auch jetzt zum Verhängnis. Der Minecrawler, der sich ihnen näherte, löschte zuallererst und zielgerichtet das Licht. Die beiden Novizen standen im Dunkel, allein angewiesen auf ihr Gehör und die anderen eher unterentwickelten Sinne des Menschen.
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