World of Gothic Archiv Alle Beiträge von stressi |
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26.08.2002, 01:38 | #301 | ||||||||||||
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Das Kastell des ZuX # 12 -
Stressi hatte angesichts der späten Stunde eine weitere Nacht im Kastell verbracht. Es war jetzt an der Zeit in den Sumpf zurückzukehren und sich bei seinem Meister zu melden. Er hatte die Aufgabe erfüllt. Um Abschied zu nehmen war er wieder auf den Hof gegangen und hatte endlose Stunden am Brunnenrand gesessen und in die Tiefe geschaut. Er würde nicht eher ruhen, bis er das seltsame, eindeutig weibliche Wesen wiedergesehen hatte. Er wusste seltsamerweise auch, dass es noch lebte und der Dämon es nicht getötet hatte. Er würde wiederkommen zu seiner Nixe. Als es schon so dunkel war, dass er im Brunnen nichts mehr erkennen konnte, verließ er das Kastell in Richtung Sumpflager. |
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26.08.2002, 12:08 | #302 | ||||||||||||
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Die Sumpfbruderschaft #12 -
Stressi war am frühen Morgen im Lager angekommen und freute sich als allererstes auf ein ausgiebiges Bad und neue Kleidung. Die Wanderung war anstrengend gewesen und der Vormittag hatte ihm den Schweiß in Strömen aus dem Körper gelockt. Zuerst rannte er zum Ufer und legte dort seine Kleider ab. Mit einem weiten Kopfsprung sauste er an eine Stelle ins Wasser, von der er wusste, dass er sich hier nicht den Kopf einschlagen würde. Nach einigen Schwimmstößen gings wieder ans Ufer und dann schnell in die Hütte. Anziehen musste er sich hier nicht, hier gabs eigentlich nie frei herumlaufende Frauen. In der Hütte wählte er erst einmal neue Kleidung aus und machte dann den Laden weit auf. In der Vertrauenskasse fand er Erz und die Nachricht, dass ein neuer Novice einen Rock von ihm bekommen hatte, sonst hate sich nichts weiter getan. Also ging Stressi zuerst einmal zu der Hütte seines Lehrers, um ihm von seinen Erfolgen zu berichten. Nun dürfte der Anerkennung der Meisterschaft eigentlich nichts mehr im Wege stehn. Zu seinem froßen Entsetzen vernahm er allerdings, dass Talas den Job aufgegeben hatte. Er solle sich doch bitte an Shadow-of-Death wenden, der wär der neue Einhandlehrer. "Ach du Scheiße. Dieser Riesenklopper? Wenn der einmal zuhaut, dann sind die Schüler doch Matsch. Hab ich ein Glück, dass ich schon fertig mit der Ausbildung bin. Dann werd ich ihn mal suchen gehn." |
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26.08.2002, 14:24 | #303 | ||||||||||||
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Die Sumpfbruderschaft #12 -
Stressi hatte sich vor dem verschlossenen Laden von Shadow einen Holzklotz gesucht und wartete. Vorher hatte er sich von Fortuno seine Tagesration geben lassen und saß jetzt ganz entspannt da. Das Schwert hatte er zwischen seinen Beinen in die Erde gesteckt und die Füße auf die Griffe gelegt. Er musste sich unbedingt mal ein besseres Schwert besorgen. In wenigen Minuten würde er Schwertmeister sein und hatte immer noch nur ein Schwert, das er von einem Banditen hatte. Irgendwann musste er sich auf die Suche begeben. So weit er gehört hatte, waren hier überall im Gelände unter der Kuppel Schwerter und Schätze versteckt. Da musste sich doch was finden lassen. Aber jetzt musste er von Shadow erst mal den ultimativen Händedruck erhalten. Obwohl - so ganz geheuer war ihm der große Dödel nicht. Der würde sicher rumzicken. Talas hätte ihm ja ruhig noch die Meisterwürde verleihen können. Jezt war er auf den Muskelprotz angewiesen. Aber naja, er würde es schon überstehen. Sicher musste man die Zähne beim Händedruck nur ordentlich zusammenbeißen. Dann würde mit seiner Hand schon nichts passieren. |
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26.08.2002, 21:44 | #304 | ||||||||||||
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Die Sumpfbruderschaft #12 -
Stressi ging in seine Hütte um sich sorgfältig anzukleiden. Da der große Schrecken des Sumpflagers unbedingt mit einer scharfen Klinge kämpfen wollte, war es wohl gut, sich etwas dicker anzuziehen. Bei einem richigen Schwertstreich würde zwar nix stehenbleiben, aber man konnte es ja mal probieren. Also zog er sich ein dicht genähtes lederhemd unter, über dem er eine jacke trug, die er aus verdrillten Lederstreifen gefertigt hatte. Darüber die normale Novicenkleidung. Dazu ein paar Lederhandschuhe und eine Lederkappe sowie lange Beinkleider. Er kam sich jetzt zwar ein bisschen komisch vor, aber versehentliche Abrutscher der Klinge sollte die Kleidung schon auffangen. Trotzdem fühlte er sich nicht wirklich beengt, sondern konnte sich noch schnell und gewandt bewegen. Stressi ging hinaus vor das Tor, um sich auf der mondbeschienenen Wiese ein bisschen aufzuwärmen. Irgendwie hatte er schon Angst vor dem großen grobschlächtigen Kerl. Sicher war es ihm egal, was aus Stressi würde. Es war ja nicht sein Schüler. Wenn er nachher tot am Boden lag, konnte Shadow es immer noch auf einen schlechten Unterricht von Talas schieben. Stressi hüpfte auf der Stelle und kämpfte zwischendurch mit Blutfliegen, die von ihm unbedingt naschen wollten. Bevor Sahdow kam, lag um den Novicen schon ein ganzer Berg der gefährlichen kleinen Biester. |
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26.08.2002, 22:11 | #305 | ||||||||||||
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Das Sumpflager #13 -
Langsam schob sich der Mond über den Himmel und tauchte die Landschaft in sein sibriges Licht. Allerdings kamen von Westen dicke Wolken auf. Wenn der Supermann nicht bald kommen würde, dann wirds zappenduster. Dann konnten sie blind kämpfen. Der Berg der Blutfliegen wuchs und bildete langsam einen Ring um den Novicen. |
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26.08.2002, 22:44 | #306 | ||||||||||||
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Das Sumpflager #13 -
Der wollte also ein Duell? Wie bei den reichen Pinkeln? Nicht mit ihm! Stressi hatte die Sachen abgelegt und begann den Shadow zu mustern. Als der mit den üblichen Spielen wie umkreisen beginnen wollte, sprang Stressi so schnell er konnte vor und griff den Shadow von der rechten Seite an. Als der sich erstaunt zurückbeugte, rammte ihm Stressi seinen linken Ellenbogen ins Gesicht. |
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26.08.2002, 23:16 | #307 | ||||||||||||
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Das Sumpflager #13 -
Diese Schlagkominationen waren mächtig anstrengend. Nicht dass Stressi mit der Geschwindigkeit nicht mithalten konnte, aber der Riese hatte einfach eine zu starke Schlagkraft. Schade dass das mit dem Ellenbogen nicht richtig geklappt hatte. Hätte er sich ja auch vorher sagen können. Der Typ war einfach einen Tick zu groß und außerdem war das Kinn mächtig hart gewesen. Im Ergebnis schmerzte jetzt sein Arm und er hatte selbst den Schaden. Einen mächtigen Hieb von oben parierte er, indem er sich zur Seite wegdrehte und in der Drehung das bein hob und kräftig gegen seine Kniescheibe trat. Mal sehn ob die auch so hart war? Als der Shadow einen kleinen Moment ein bisschen einknickte, streckte Stressi das Bein hoch und schlug sein Knie gegen den Ellenbogen des Schlagarmes. Der Arm wurde dadurch abgelenkt und der Templer hatte Mühe, den Schwung der Kombination abzufangen. Damit war die Kombination zunichte gemacht und Stressi schlug mit dem Schwertknauf hoch in das Gesicht des Riesen. Übrigens zum zweiten Mal auf die gleiche harte Stelle wie eben. Was bedeutete, dass der Shadow nur lässig grinste. |
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26.08.2002, 23:45 | #308 | ||||||||||||
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Das Sumpflager #13 -
Uff, das hätte fast gereicht. Stressi kam ins Straucheln und hätte sich fast hingesetzt, aber mit einer schnellen Rolle konnte er sich noch abfangen und den Schwung nutzen um einige Meter weiter wieder auf die Beine zu kommen. Der Templer kam sofort hinterher, aber Stressi hatte noch genug Abstand um mit wenigen Schritten Anlauf zu nehmen und mit einem kräftigen Sprung in die höhe zu schnellen und dem dicken Kerl beide Beine gegen die Brust zu hämmern. ein merkwürdiger Schwertkampf war das. Der Shadow strauchelte und verlor das Gleichgewicht. Jetzt war er es, dessen Körper sich rückwärts der Erde näherte. Wenn Stressi es jetzt noch schaffte, ihm rechtzeitig auf die Arme zu springen, könnte er seinen Kopf in aller Ruhe mit Schlägen dekorieren. |
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27.08.2002, 00:19 | #309 | ||||||||||||
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Das Sumpflager #13 -
Das musste ja so kommen! Alles war perfekt durchdacht, aber der Temple war einfach zu schlau. Der hatte noch im Fallen ne Möglichkeit gefunden, sich wieder die vorteilhaftere Position zu verschaffen. Den Trick mit dem hochgewirbelten Schwert musste er sich merken. Das sah sehr effektvoll aus, nur musste man genau zufassen, nicht dass das Schwert dann auf einem selbst landete. Als die Klinge seine Stirn aufschnitt, bekam er erst einen Schreck, erkannte aber schnell, dass das nur ein Schnitt war, nichts was die Schädeldecke abhob. Also konnte man weiterkämpfen. Wieder sprang Stressi vor und trat diesmal mit dem Fuß kräftig gegen das andere Knie. Es war dem Novicen nicht entgangen, dass der Riese damit ein Problem hatte. Im gleichen Moment packte er mit beiden Händen die Scherthand des Gegners, hängte sich sogar etwas an sie und rammte dem Templer das rechte Knie in die Magengrube. Das hatte gesessen. Der Templer sah jetzt nicht mehr so siegessicher aus und Stressi freute sich wie ein Schulbub über seine fiesen Tricks. |
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27.08.2002, 01:08 | #310 | ||||||||||||
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Das Sumpflager #13 -
Das war ja ne peinliche Sache, den Rock so festzuhalten. Aber am Rand ihrer kleinen Arena lag ja noch die Peitsche. Die konnte sehr gut als Gürtel dienen. Und so konnte Stressi auch gleich mit Sahdow mitgehn. Der Meister wollte getauft werden. |
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27.08.2002, 06:10 | #311 | ||||||||||||
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Das Sumpflager #13 -
Irgendwann war der Templer dann verschwunden und Stressi saß allein am Tisch. Nachdem er bis zum Morgengrauen gewartet hatte und der Wirt immer öfter hinter seinem Hocker stehen geblieben war, dämmerte es Stressi schließlich, dass er wohl der war, der die Zeche blechen musste. Schweren Herzens legte er das geforderte Erz auf den Tisch und wanderte dann in seine Hütte. Er war hellwach und konnte noch immer nicht einschlafen. Durch seinen Kopf flogen ein Schwarm Gedanken, die sich wie ein Bienenschwarm zusammenballten und auseinanderflossen. Er würde erst mal auf Wanderschaft gehen. Das war die Idee. Schnell packte er all seine Sachen zusammen und stand dann grübelnd inmitten der Werkstatt. Ds waren die halbfertigen Rüstungen, die Minecrawlerstücken, die er zum Schutz und zur Verzierung bearbeitet hatte. Dort in der Truhe hatte die Rüstung für Blutfeuer gelegen. Dort auf der Bank hatte der Baal ihm bei der Arbeit zugesehen. eine schöne Zeit hatte er hier verbracht, aber jetzt war es wohl an der Zeit, sich eine neue Aufgabe zu suchen. Er fühlte den unbezwingbaren Wunsch in sich, sich endlich der Magie zuzuwenden und die Beschäftigung mit den profanen Dingen des Lebens des anderen zu überlassen. Dann machte er noch einmal eine Runde durch sein Lager um sich alles einzuprägen. Lnge blieb er vor dem Sumpf stehen und sah den Fröschen zu. Die würden in Zukunft wohl ein schöneres Leben haben ohne den Frochjäger Stressi. Mit entschlossenen Schritten ging er auf den Schläfertempel zu. |
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28.08.2002, 21:08 | #312 | ||||||||||||
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Anfragen an die Sumpflehrmeister -
Stressi ist nun Baal geworden und will Magie lernen. Großer Meister, erhöre mich! |
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29.08.2002, 11:20 | #313 | ||||||||||||
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Das Sumpflager #13 -
Stressi stand vor dem Magiertempel des Schläfers und war sich sicher, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen war, um dieses Gebäude zu betreten. Zögernd ging er die Stufen hoch und wurde auch prompt von den Wachen angehalten mit der Bemerkung, dass er heir gewiss keinen Zutritt hätte. Hilflos sah Stressi sich um. Das war doch aber nicht in Ordnung. Er hörte den Schläfer fast rufen, obwohl das auch ein leises Schnarchen aus den Tempelhallen sein konnte. Aber die Wächter ließen sich nicht umstimmen. Es war auch weit und breit kein Baal zu sehen, der ihm einlass gewähren konnte. |
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29.08.2002, 13:06 | #314 | ||||||||||||
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Das Sumpflager #13 -
Stressi saß auf den Stufen vor dem Tempel und wartete. Aus dem Tempel kamen immer wieder Baals und Stressi stellte sich ihnen in den Weg, aber niemand sprach ihn an. Leider war es ein ungeschriebenes Gesetz, dass niemand einen Baal ansprechen durfte, es sei denn, er riskiere sein Leben. Irgendwann wickelte Stressi seine Peitsche auf und wartete. Der nächte Baal, der an ihm vorbeigehen würde war fällig. Er würde ihn schon dazu bringen, mit ihm zu sprechen. Als Cor Kalom ohne aufzusehen an ihm vorbei die Stufen emporstieg, ließ Stressi die Peitsche lautlos gegen dessen Füße schnellen. Der Baal spürte die seltsame Bewegung, strauchelte leicht und blickte dann auf. |
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29.08.2002, 14:04 | #315 | ||||||||||||
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Das Sumpflager #13 -
Das war der Moment, auf den Stressi gewartet hatte. sofort sprang er auf und pflanzte sich vor dem Baal auf. "Ihr habt mich angesprochen? Ihr wolltet mir sicher mitteilen, dass ich euch in den Tempel folgen soll. Richtig so? Ich bin Stressi. Seit geraumer Zeit Novice des Schläfers. Ich will unbedingt die Magie unseres Gottes erlernen, um ihm noch besser dienen zu können. Und ich fühle eine Berufung." |
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29.08.2002, 14:21 | #316 | ||||||||||||
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Das Sumpflager #13 -
Stressi stand sprachlos da und sah dem Baal fassungslos hinterher. Der hatte ihn soeben zum Niederen Baal befördert, und ihn in den Tempel eingeladen. "Ich danke euch, ich werde mich der Ehre und der Verpflichtung stets bewusst sein." Stressi machte vor Freude einen Luftsprung und rannte dann die Tempeltreppe auf den Händen herunter. Seine Beine streckte er dem Himmel entgegen und dabei jauchzte er aus voller Kehle. Jetzt würde er sich zwar erst mal lächerlich machen, aber er würde das schon hinbekommen. Zuerst musste er in die Taverne und feiern. Danach würde er sich den Tempel erschließen. Er holte aus seiner Kiste einen vollen Erzbeutel und beschloss, in der Taverne einen auszugeben. Leider fand sich dort nicht mehr die nette, korpulente Köchin und es gab wie früher nur Scavenger- und Moleratkeule, aber was solls. Hauptsache es ergab eine gute Grundlage fürs trinken. |
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02.09.2002, 15:01 | #317 | ||||||||||||
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Das Sumpflager #13 -
Stressi war am Vorabend von einem dreitätigen Feiermarathon aus der schänke gekommen und hatte sich dann erst mal ordentlich ausgeschlafen. Jetzt hieß es den Tempel erkunden. Kraft seiner neuen Würde stieg er die Stufen zum Tempel hinauf und irgendwie mussten es ihm die Templer ansehen, dass er in der Hirarchie aufgestiegen war. Sie ließen ihn ohne zu fragen passieren. |
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02.09.2002, 15:15 | #318 | ||||||||||||
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[GM]Der Tempel des Sumpflagers - Der Tempel des Schläfers
Langsam schwang das Tor auf und gab den Blick in eine riesige steinerne Halle frei, deren Ende man in dem Halbdunkel kaum erkennen konnte. Was gleich auffiel, waren die riesigen schweren Säulen, die das aus dem Stein gehauene Gewölbe trugen. Der schwere Granit des Felsens war in wohl jahrhundertelanger schrecklicher Arbeit von den Anhängern des Schläfers geformt und bearbeitet worden. Jetzt zierten seltsame versteinerte Bildgeschichten die Wände, die niemand mehr entziffern konnte. Über und über waren sie davon bedeckt, als hätten die Künstler jeden noch so kleinen fleck der gewaltigen Wände gebraucht, um ihre Botschaft an den Mann zu bringen. Ringsum in der Halle standen Kohlebecken, an denen sich Magier die Finger wärmten oder sich Glimmstängel anzündeten. Auch die Wände wurden von Fackeln beleuchtet, die mit ihrem Ruß große Teile der Bildkunst für immer unter einer dicken schwarzen Schicht verbargen. Ganz anders als der Wohnort der Schwarzmagier, war diese Halle mächtig und bedrohlich und der Fels über den Menschen lastete unendlich schwer auf jedem, der sich hier bewegte. Nein, ein freundlicher Gott war der Schläfer sicher auch nicht, aber er war im Gegensatz zu allen anderen Göttern auch ein Gott der Orks, der viel älteren Geschöpfe dieser Erde. Vielleicht reichte seine Anhängerschar ja noch viel weiter in die Jahrtausende zurück. Stressi schritt den riesigen Raum ab, indem er einfach einmal immer nur an der Wand entlangging. Immer wieder waren in die Wände Nischen eingebaut, in denen sich kleine Altäre befanden oder kleine Schreine, in denen merkwürdige Sachen aufbewahrt wurden. Auch Räume, die mit hohen Gittern vor unbefugtem Betreten geschützt waren, hielten den Magieschüler immer wieder auf. Zwischendurch hielt ihn ein Baal an und fragte ihn, warum er noch keine passende Kleidung trüge. Erst da fiel ihm auf, dass er noch immer in Novicenkleidung hier herum lief. Das sollte man schnellstens ändern. Der Baal forderte ihn auf, ihm zu folgen und verschwand in einer kleinen Nische. Dort wurde Stressi eine angemessene Robe ausgehändigt. Nach dem Hinweis, dass er sie in Ehren halten und sich ihrer würdig erweisen solle, konnte Stressi seine Wanderung durch die riesige Halle fortsetzen. |
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03.09.2002, 06:57 | #319 | ||||||||||||
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[GM]Der Tempel des Sumpflagers -
Mitten in seinem Rundgang war Stressi von einem Magier mit den allerhöchsten Würden angesprochen worden, der ihm keine Chance ließ. Stressi musste seinen Rundgang beenden und sich neben den Obersten Baal zur Meditation niederlassen. Er erzählte dem Bruder, was ihn dazu bewogen hatte anzunehmen, dass der Schläfer ihn berufen hatte. Er erzählte Baal Hundder von seinen Visionen und von der Stimme in seinen Träumen, die ihn immer wieder rief. Er erzählte ihm auch von seinem Leben außerhalb der Barriere und dass er schon immer von der Magie fasziniert war. Diese Möglichkeit, alle Fesseln des Geistes zu sprengen und sich auf eine reine Astralebene zu begeben, war ihm schon in die Wiege gelegt worden. Und ein glückliches Schicksal hatte ihn in die Barriere geführt, damit er seine wahre Bestimmung erkennen konnte, ein Verfechter der Lehren des Schläfers zu werden. Stressi steigerte sich so in die Beschreibung seines Schicksals, dass er am Ende sogar mit voller Überzeugung versichern konnte. "Ja, Meister, ich bin berufen. Der Schläfer hat mich zu sich gerufen." |
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04.09.2002, 01:30 | #320 | ||||||||||||
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[GM]Der Tempel des Sumpflagers -
Den ganzen Tag und die halbe Nacht hatte Stressi so neben dem erlauchten Vorbild gekniet und hatte sich von dessen Inbrunst bei den Medititationsfloskeln anstecken lassen. Immer wieder murmelte er die langen Verse nach, die alle in dem Ruf "Erwache" endeten. Nach einigen Stunden konnte er jeden Knochen in seinem Körper spüren und die Knie würde er wohl nie wieder durchdrücken können. Erschöpft ließ er seinen Hintern mal rechts, mal links neben seine Beine fallen und immer wieder schielte er zu Baal Hundder hinüber. Wie hielt der das nur aus? Der war doch schon uralt und ihn brachte das lange Knieen auch nicht um! Als Stressi es vor Schmerzen nicht mehr aushielt, brachte ihm ein Bruder einen besonders gewickelten Krautstängel und hielt ihm einen brennenden Kienspan zum Anzünden hin. Schon nach den ersten Zügen spürte Stressi wie die Schmerzen in den Beinen vergingen. Sein Geist driftete davon in graublaue Träume, aus denen ihn das gütige Gesicht des Schläfers ansah. Vorher sah er noch, dass sein großes Vorbild, dass neben ihm kniete, ebenfalls eingeschlafen war. |
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04.09.2002, 16:33 | #321 | ||||||||||||
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[GM]Der Tempel des Sumpflagers -
Stressi hatte seine Wanderung an den Wänden entlang wieder aufgenommen und bestaunte die Vielfalt der Handschriften. Offenbar hatten frühere Bewohner bereits eigene Geschichten über den Schläfer in den Stein gehauen oder auf ihn gemalt, lange bevor die Menschen hier einen Tempel errichteten. Es waren einganartig faszinierende Geschichten und als Stressi ein anderer Baal erzählte, dass die Zeichnungen zum größten Teil von den legendären uralten Orks stammten, die lange ausgestorben waren und deren Schriften niemand mehr kannte und entziffern konnte, wuchs sein Respekt vor den vorgeschichtlichen Künstlern immer mehr. Also hatten die Orks einmal eine hochentwickelte Kunst gehabt, denn die Zeichnungen waren überaus farbig und bedeckten selbst Stellen, an die auch die wesentlich größeren Orks nur mit Gerüsten rangekommen sein dürften. In den gehauenen Reliefs waren auch Farben zu erkennen, die bestimmten Zeichnungen eine außerordentliche Plastizität verliehen hatten. Plötzlich sprach ihn ein Bote an und übergab ihm mit einer tiefen Verbeugung ein Dokument mit dem Hinweis, dass dies vom Hohen Baal Hundder kam und nun zu seiner Verfügung stünde. Stressi nahm das kostbare Stück erstaunt entgegen und registrierte die tiefe Verbeugung des Boten sehr richtig als Verbeugung vor dem Schriftstück, nicht als Verbeugung vor seiner unbedeutenden Person. Wenn aber Hundder ihm so ein kostbares Stück anvertraute, dann sollte er sich sofort dranmachen und diese Schrift studieren. Stressi sah sich suchen um, Tische und Hocker konnte er hier nirgenwo entdecken. Der Bote bemerkte seine Unentschlossenheit und führte den niederen Baal in einen anschließenden Meditationsraum, in dem sich eine Liege und eine wohlgefüllte Wasserpfeife befand. Stressi legte sich also nieder nachdem er die Wasserpfeife angezündet hatte und begann zu lesen. |
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04.09.2002, 22:04 | #322 | ||||||||||||
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Decapitation strike -
@ Don hast du ein Glück, dass du nicht hinter die zartblauen Wolken gucken kannst. Sonst würdest du nämlich sehen, dass wir nur noch auf die Initialzündung warten. Sobald der Sumpf etwas von der Sache erfährt wird er den Siegesfeldzug beginnen. Im Moment wissen wir nur noch von gar nichts. Gorthar ist weit und es war noch niemand da! Stressi wird jedenfalls den Tempel noch mal für einige Zeit verlassen und dem Kazan Thoras seine Peitsche um die Nase knallen. |
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05.09.2002, 06:21 | #323 | ||||||||||||
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[GM]Der Tempel des Sumpflagers -
Stressi hatte die ganze Nacht in dem äußerst wichtigen Grundlagenwerk der magie des Schläfers studiert und hatte sich zu eigen gemacht, was die Magier der vergangenen Zeiten zu den besonderen physischen und psycischen Zuständen des Schlafes herausgefunden hatten. Daraus leitete sich auch der erste und ursprünglichste Zauber ab, über den die Magier der Schläfers verfügen konnten. Sie waren in der Lage, jeden beliebigen Menschen aber auch jedes Tier in einen tiefen Schlaf zu versetzen, vorausgesetzt natürlich, sie hätten die entsprechende Zeit, den Zauber vorzubereiten. Der Zauber diente ursprünglich gar nicht dazu, Gegner zu besänftigen. Er hatte seine ursächliche Bedeutung in der Fähigkeit, jemanden in das Reich des Schläfers zu rufen, um ihm Erbauung und Erholung zuteil werden zu lassen. Dass man diese Magie auch dazu nutzen konnte, einen Gegner eine Zeitlang ruhig zu stellen, war erst eine Entdeckung späterer Zeiten - eher ein zufälliges Beiprodukt. Stressi prägte sich sorgfältig die uralten Beschwörungsriten ein und bekam dabei ganz rote Wangen. Das musste er unbedingt ausprobieren! Im Tempel liefen genug Bedienstete rum, so dass es ein Leichtes war, einige Versuchskaninchen zu finden. Leider las sich das theoretisch ganz gut, aber die praktische Umsetzung ließ doch sehr zu wünschen übrig. In den Schriften war davon die Rede, dass man zur Umsetzung der Magie Runen benötigte, die Stressi aber nicht besaß und von denen er auch nicht wusste, woher er die nehmen sollte. An anderer Stelle war aber auch davon die Rede, dass im Tempel selbst die Magie ohne Runen wirksam sei, weil hier die geistige Präsenz des Schläfers so groß war, dass die Zauber auch ohne Runen wirken konnten, allein durch die Kraft und den Willen des Baals. Wenn Stressi alles richtig verstanden hatte, dann würde er die Kraft des Schlafes hier herbeizaubern können. Stunde um Stunde studierte er die kostbare Schrift und stärkte seinen Geist mit Sumpfkraut. Immer dann wenn er in sich die Stärke hatte wachsen gespürt, war er aus seinem meditationskämmerchen getreten und hatte sich einen der Diener des Schläfers herausgegriffen und all seine magische Energie auf den Ärmsten konzentriert. Der Erfolg war nicht berauschend. Bis auf einen Versuch, in dem der Diener ein Tablett hatte fallen lassen, nachdem ihm kurzzeitig die Augenlider nach unten geklappt waren, war der Erfolg eher mäßig. Vielleicht sollte er das Ganze ja langsam angehen lassen. Nicht gleich den großen Schlaf provozieren, sondern mit dem Sekundenschlaf anfangen. Nach diesem Entschluss wurde es leichter. Stressi nahm sich einen der Bediensteten aufs Korn, vorzugsweise, wenn dieser auf eine Säule zulief und schickte ihm dann einen Magiestoß. Der Ärmste stieß darufhin mit schönster Regelmäßigkeit gegen besagte Säule, denn der Sekundenschlaf, der ihnen von Stressi geschickt wurde, zeigte im Laufe des Tages immer bessere Wirkung. |
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05.09.2002, 12:30 | #324 | ||||||||||||
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[GM]Der Tempel des Sumpflagers -
Stressi erwachte und war etwas verstört. Hatte er etwa die Magie auf sich selbst angewandt? Er war irgendwie mitten in der Riedenhalle zusammengesunken und eingeschlafen. Das war sicher ein schlechtes Zeichen. Er sollte sich etwas ausruhen und entspannen. Magie konnte man wohl nicht erzwingen. Stressi nahm also seine Wanderung durch die große Halle wieder auf. Er war jetzt einmal rundherum gegangen und musste jetzt die nebenräume erforschen. Besonders interessant erschienen ihm dabei die Räume ganz hinten, dem Eingang genau gegenmüber. Da stand nämlich ein hoher Templer und hilet Wache. Allerdings sah es nicht so aus, als wolle er die Baals am hineingehen hindern, es sah eher so aus, als wolle er verhindern, dass jemand oder etwas herauskäme. Stressi trat neugierig näher. Der Templer schaute ihn gelichmütig an, also der würde keine Probleme machen. Stressi entdeckte drei Türen, von denen die mittlere mit kunstvollen Reliefs verziert war. Die Türen rechts und links sahen eher schlicht aus, was sie aber nur im Gegensatz zur Mitteltür waren. Stressi öffnete zuerst die Tür zur Linken und trat ein. |
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06.09.2002, 01:47 | #325 | ||||||||||||
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[GM]Der Tempel des Sumpflagers -
Es war ein Raum zum Wohnen und Meditieren. Irgendwem musste der Raum auch gehören, denn es roch intensiv nach Sumpfkraut. Stressi trat näher und sah sich ein bisschen neugierig um. Er hatte irgendwie das Gefühl, dass er hier nicht sein sollte. Er wollte sich gerade wieder zurückziehen, als er in einer Ecke eine Bewegung wahrnahm. Da stand ein Mädchen, dass sich ängstlich einen Palmwedel vors Gesicht hielt. Oje, hab keine Angst, ich geh ja schon wieder. ich wusste nicht, dass hier jemand wohnt und schon gar nicht, dass derjenige so hübsch ist." Das Mädchen sah ihn unsicher an und versteckte ihr hübsches Gesicht wieder hinter dem Palmwedel. "Du musst keine Angst haben. Ich tu dir nichts. Ich hab auch grad erst Zugang zu diesem Tempel erhalten, deshalb hab ich auch alle Räume durchsucht und bin hier so eingedrungen. Wie heißt du denn und was machst du hier?" Das Mädchen legte den Finger auf den Mund und bedeutete Stressi, dass sie nicht sprechen dürfte. Das machte den Jungen natürlich erst recht neugierig. Er trat ganz dicht an das Mädchen heran und fragte sie noch einmal ganz leise nach ihrem Namen. Das Mädchen sah sich ängstlich nach allen Seiten um und antwortete dann ebenso geflüstert: "Ich heiße Alina und bin die Dienerin eines Baals. Ich muss hier Ordnung halten und ganz für ihn da sein, damit keine profanen Dinge ihn von seiner geistigen Arbeit abhalten. ich steh ganz und gar zu seiner Verfügung." Stressi blieb fast der Atem im Halse stecken. So was trieben die Baals also hinter diesen dicken Mauern! Er war zutiefst empört und neidisch. "Und wer ist der schmierige Kerl, der dir so was antut?" Das Mädchen hielt die Hand erschrocken vor den Mund. "Wie redest du denn? Mein Baal ist der beste und großherzigste Mensch den ich kenne. Es ist Baal Champ. Und er tut alles für mich. Er verlangt nur, dass ich immer hier bin und ihn nie verlasse und das ist doch nicht so schlimm. Kennst du ihn denn nicht? Er ist wirklich sehr lieb zu mir, wie ein Vater, naja, öhm, wie ein Vater nicht unbedingt, aber auf jeden Fall liebt er mich." Stressi blickte etwas misstrauisch. War ja alles ganz schön und gut, aber richtig war es deshalb trotzdem nicht, so ein hübsches Ding in diesem Steinsarg einzusperren. Er nahm sich fest vor, dass er das Mädchen irgendwann mit in die Sonne nehmen würde. Da konnte Champ sagen, was er wollte. Stressi verabschiedete sich dann von dem Mädchen, nicht ohne ihr zu versprechen, sie bald wieder zu besuchen und ging dann wieder in die große Halle zurück. Er würde mal versuchen, mit dem Schläfer in Kontakt zu treten. Mal sehn was der von modernem Sklaventum an hübschen Mädels hielt. |
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