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02.07.2002, 19:56 #51
Dumak
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Aktuelle Ereignisse im RPG -
Öhm, die Leichen haben die Banditen glaub ich schon selbst weggeschafft (Spuren verwischen und so), wirst also keine mehr finden. Es sei denn, du machst dir ein paar neue. :D
Mußt halt mal nachlesen, was die selber beim Überfall alles so geschrieben haben.
02.07.2002, 21:22 #52
Dumak
Beiträge: 465
Aktuelle Ereignisse im RPG -
Na ok, ich glaub, die Banditen haben die Leichen eh nur in irgendwelche dunklen Löcher geschmissen, wo sie keiner finden soll. Aber stinken dürfte das schon mit der Zeit... oder die Minecrawler holen sich die Reste. (Die wollen auch mal was gutes. *g*)
02.07.2002, 22:17 #53
Dumak
Beiträge: 465
Der Lehrmeisterthread -
@Kra'Shak:
Ich möchte gern Bogen auf Stufe 1 haben. Wenn Graven fertig mit der Ausbildung ist.

(Der kann übrigens auch Dexter fragen, der ist auch Bogenlehrmeister)
03.07.2002, 19:03 #54
Dumak
Beiträge: 465
Altes Lager #31 -
Gerade wurde wieder ein Konvoi von Gardisten und Buddlern zusammengestellt. Also die Gardisten schnappten sich irgendwelche Buddler und brachten sie zu dem Platz vor dem Burgtor. Leider konnte Dumak nicht schnell genug fortschleichen, so daß er auch geschnappt wurde. "He, du fauler Drecksack. Ab in die Mine, dort ist dein Platz!" Man, heut war ja mal wieder ein schöner Tag. Langsam füllte sich der Platz und irgendwann waren so an die zehn, zwölf Buddler zusammengekommen, die von fünf Gardisten flankiert ihren Weg in die Alte Mine antraten. Schade, Dumak hatte sich gerade so an die frische Luft hier draußen gewöhnt. Aber ihm würde schon etwas einfallen. Ihm fiel immer etwas ein. Auf gings aus dem Lager hinaus und in Richtung Mine.
03.07.2002, 19:05 #55
Dumak
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Zwischen den Lagern #12 -
Der kleine Konvoi aus Buddlern und Gardisten zog durch den Wald, der in Richtung der Alten Mine zu durchqueren war. Vorneweg und hintendrein die Gardisten mit gezogenem Schwert, dreckige Witze über die Banditen machend, in denen über irgendwelche Verwandtschaftsgrade der Banditen mit Ziegen Vermutungen wurden. Dumak wars einerlei. Er trottete schon wieder in die Mine, mit ner Spitzhacke auf dem Rücken. Sein Nachbar in der Reihe erzählte im etwas davon, daß in Drakia seltsame Dinge vor sich gehen würden.

"Drakia, was ist denn das?" Komisch, davon hatte Dumak noch nichts gehört.
"Drakia ist ein Außenposten. Der wird von Gnat, dem Gardeführer im Auftrag der Erzbarone verwaltet. Und dort ist irgendein Fremder mit einer Flotte aus Kriegsschiffen und einer riesigen Armee eingefallen und hat alles zerstört", belehrte ihn der scheinbar etwas einfältige Gesprächspartner.
"Soso, mit einer ganzen Flotte." Wo sollte denn bitteschön in dieser gottverdammten Barriere eine ganze Flotte herkommen? War wohl bloß ein Ruderboot mit ner handvoll Dieben gewesen und der Statthalter hatte das gleich zu sonstwas aufgebauscht, damit er das Ausbleiben der letzten Abgaben erklären konnte. Vielleicht sollte Dumak sich das mal ansehen. Unter derlei Gesprächen erreichten sie die Mine
03.07.2002, 19:38 #56
Dumak
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Die Alte Mine -
Der Zug hatte den Mineneingang erreicht. Die Gardisten wiesen die Buddler an, sich draußen von den schon zuvor angekommenen Gardisten, Schatten und Buddlern aufgestapelte Waren mit ins Mineninnere zu nehmen. Zwei Mann, eine Kiste und ab gings. Auch Dumak konnte sich nicht rausreden. Und so war er ein zweites Mal in der Mine. Immer tiefer gings über provisorische Bohlenwege und Strickleitern. Die Banditen hatten viele der Plattformen zerstört und die Leitern zerbrochen. Aber wenigstens hatte es beim Überfall kaum Tote gegeben. Vielleicht zehn Leute hatte es erwischt. Und fast alles waren Gardisten und Schatten. Nach einer endlos scheinenden Schlepperei stand der Trupp aus bepackten Buddlern endlich vor Ian, dem Chef der Mine.

"Hier, erstmal ein paar neue Vorräte. Damit du mir hier nicht verhungerst, mein Söhnchen." Der Gardist, der diese Worte sprach, grinste den Schatten an, doch Ian tat so, als hörte er den Spott nicht. Er hatte sich schon anderes anhören müssen. Und die Erzbarone würden ihn sicher auch noch zum Rapport bestellen und ihm gehörig die Ohren waschen. Gomez war ein fabelhafter Ohrenputzer. Was juckte ihn bei solchen Problemen die Worte eines Gardisten. Der sollte sich um seinen eigenen Kram scheren.
"Ja, stell hier hin. Und die Buddler teil ich gleich zum Plattformbauen unten in der Mine ein. Holz kommt grad genug rein. Also scheuch die mal weiter runter."

Dumak und die anderen hatten teilnahmslos zugehört. Plattformbauen also, aha. Der Gardist machte kein großes Federlesen und trieb seine Hammelehrde weiter in die Mine hinab, wo sie schon auf einen Haufen Bretter und Balken trafen. Und schon gings auf. ein paar der Buddler konnten anscheinend ganz gut mit Hammer und Beil umgehen und verrichteten die eigentliche Zimmermannsarbeit. Dumak wurde mit dem Rest zum "Halt mal den Balken da du Faulpelz"-Helfer degradiert. Aber so konnte erwenigstens ungestört die Augen und Ohren aufsperren und zuhören, was die anderen so erzählten. In seinem Kopf kreisten ja immernoch die Gedanken an den Buddler von vorhin und was er über Drakia erzählt hatte. Eigentlich war es gar nicht so schlecht, daß er wieder in der mine war. Bei den toten Minecrawlern lag sichr noch etwas von den Panzerplatten rum. Vielleicht konnte er ein paar Bruchstücke davon retten. Wenn man sie zu Erz machen konnte, sollte es ihm recht sein.
03.07.2002, 21:32 #57
Dumak
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Die Alte Mine -
Während Dumak überlegte, wie er sich am unauffälligsten von der Arbeit verdrücken könnte, sprach ihn plötzlich einer der anderen Buddler an.
"Du willst abhauen?" fragte Dumak zurück. "Das kriegen wir schon hin. Wir lassen uns einfach von Ian als Boten ins Lager schicken. Mich hat er schonmal geschickt. Direkt nach dem Überfall. Ich war gut genug, um die schlechte Nachricht den Erzbaronen zu verkünden." Dumak grinste frech. "Aber ich habs ja überlebt." Er winkte ab, als wolle er sagen "Alles halb so schlimm" und kratzte sich dann am Kopf. "Also pass auf. Du hältst mal kurz den Balken hier. Ich muß nämlich nochmal kurz weg."
Der Buddler tat, wie ihm geheißen. Dumak verschand, froh, einen Dummen gefunden zu haben, der ihm die Arbeit abnahm.

Jetzt konnte er in aller Ruhe nach den Überresten der Minecrawler suchen und alles einsacken, was er noch so fand. Zur Tarnung nahm er sich ein Brett und eine Kiste mit Nägeln und tat so, als ob er in wichtiger Mission unterwegs sei. Kurz vor Erreichen der Minensohle bog er in einen unbewachten Stollen ab. Hier hatte er nach dem Überfall die toten Crawler gefunden. Zum Glück hatten die Gardisten hier noch nicht nach zu bergenden Toten gesucht. Dumak war vollkommen allein. Schnell warf er das dämliche Brett und die schwere Kiste mit Nägeln weit von sich, holte eine Fackel und entzündete sie mit einiger Mühe.
"Tja, Magier müßte man sein. Mein Lichtzauberspruch heißt Feuerstein und Zunder."

Dann gings weiter hinein in den Gang. Und richtig, die blauen Stoffetzen lagen noch unberührt da. Und gleich dahinter mußten die Überreste dieser riesigen Panzerkäfer kommen. Doch da war nichts mehr. Hatte die jemand weggebracht? Dumak fand Schleifspuren, die weiter in den Gang hineinführten. Ein merkwürdig mulmiges Gefühl beschlich ihn. Sollten etwa die Crawler selber...? Naja, die brauchten ja auch was zwischen die Kiemen. Dumak leuchtete noch den Gang aus und fand ein paar zerbrochene Plattenteile, die vielleicht für eine Armschiene oder für kleine Panzerschuppen reichten.

Das wars sowieso. Dumak würde sich später mal nen Schuppenpanzer, dessen Panzerschuppen aus den Panzerplatten von Minecrawlern gemacht waren, herstellen lassen. Das Erz dafür würde er schon zusammenbekommen. Er raffte alles an sich, was noch da war und machte dann, daß er schnell wieder wegkam. Verdächtige Geräusche hörte Dumak zwar nicht, aber die Schleifspuren und vor allem die fehlenden Kadaver zeigten ihm, daß auch noch andere Minecrawler hier während ihres Morgenspazierganges hindurchkamen. also schnell wieder hinaus aus dem Gang und zurück zur Truppe.

Der andere Buddler hielt noch immer irgendwelche Balken, die andere dann festnagelten.

"Wie heißt du eigentlich?" Er mußte Ian ja wenigstens das nötigste erklären können.
"Spawn."
"Ah, ungewöhnlicher Name. Aber was ist heutzutage schon gewöhnlich. Ich bin Dumak. Und jetzt genug Höflichkeiten ausgetauscht." Dumak grinste. "Pass auf, ich geh jetzt zu Ian und erledige den Rest. Dann sind wir im Handumdrehen wieder draußen." Ohne auf eine Antwort zu warten, verschwand Dumak abermals und kletterte die Leitern in der Mine hinauf, bis er bei Ian angekommen war.

"Ian? Ähm also... wie soll ichs sagen." begann Dumak herumzudrucksen.
"Du schon wieder? Was is?" Ians Laune war nicht die beste. Irgendwie logisch. Fast hätte Dumak schon wieder gegrinst, beherrschte sich aber dann gradso.
"Also, ich hab ja die Nachricht vor ein paar Tagen an die Erzbarone weitergeleitet..."
"Und jetzt willst du wohl dafür noch ne Belohnung, du Rotznase?" Ians Gesicht war puterrot.
"Nein, nein, Innos bewahre, dafür doch nicht. Es ist nur so... Ich bin dann auch noch in die andere Mine geschickt worden. Und da hab ich sagen sollen, daß die dort in der anderen Mine aufpassen sollen wegen Überfällen und so. Und dort soll halt vorgebaut werden. Der Eingang gesichert und verstärkt. Und die brauchen dazu noch ein paar Buddler. Schick doch einfach mich. Auf mich kannste dich doch verlassen. Und ich nehm noch Spawn da unten mit. Der ist ein ausgefuchster Zimmermann. Der stellt dir in einem Tag ne neue Hütte hin. Mit Veranda und Balkon und allen Schikanen."

Das alles erzählte Dumak, ohne auch nur ein bisschen zu erröten. Ians Mine verfinsterte sich anfangs, wurde dann aber mit jedem Satz von Dumak wieder freundlicher. Zuletzt mußte er fast Lächeln. "Also zisch ab und nimm deinen Handwerkerfreund mit."
Dumak grinste (wieder einmal) und verzog sich eilig. Unten angekommen erklärte er Spawn die Sachlage. "Also pass auf. Schmeiß den Balken hier weg. Wir gehen in Ians Auftrag in die verlassene Mine, um da beim Ausbau der Verteidigungsanlagen zu helfen. Offiziell..." Ein Grinsen folgte. "Inoffiziell verdrücken wir uns einfach nur von hier."

Dumak lief los. Er drehte sich noch einmal um. "Worauf wartest du, wir haben die Erlaubnis von Ian, aus der Mine zu verschwinden. Ob wir in der anderen Mine ankommen, wird er nie erfahren, und wenn, dann denken wir uns halt irgendne Ausrede aus. Und jetzt komm." Spawn folgte Dumak, der an den eingesammelten Panzerplattenstücken der Minecrawler schwer schleppte, nach oben. Bald ereichten sie den Ausgang der Mine, wo sie sich bei den Wachen auf Ian beriefen. Der Gardist schaute kurz nach unten zu dem Minenchef und sah ihn hochnicken. "Alles klar, zischt ab, ihr Hosenscheißer. Und macht keinen Mist!" Und draußen waren sie. "Wo du hin willst, weiß ich nicht, ich muß nochmal ins Sumpflager, hab da noch was zu erledigen. Adios Amigo." Dumak verschwand im Unterholz und ließ den verdutzten Spawn stehen.
03.07.2002, 22:15 #58
Dumak
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Die Gilde Innos im RPG #2 -
@Spawn:
Ich hab uns beide wieder rausgebracht aus der Mine. Mein Post is nur etwas lang geraten. Darum hats ne Weile gedauert, den zu schreiben. Ich hoffe, du wolltest nicht noch ein paar Tage da drin bleiben, sonst war dein Besuch wohl etwas kurz. :D
Jetzt stehste jedenfalls wieder draußen am Eingang und kannst tun und lassen, was du willst.

Und zum Erz einsammeln. Wenn mich ein Gardist anspricht, werd ich ihm das wohl geben müssen oder mir fällt ne Ausrede ein. Naja, ich glaub, mir fällt dann lieber ne Ausrede ein, mir fällt immer was ein. :D:D
05.07.2002, 22:39 #59
Dumak
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Altes Lager #31 -
Dunkelheit hatte schon seit einer Weile Besitz vom Alten Lager ergriffen und den kleinen Schatten des Tages, die sich durch den Sonnenstand ergaben gezeigt, wie wahres Dunkel aussah, als Dumak ins Lager geschlichen kam. Unterwürfig schlich er an den Torwachen vorbei, um dann sofort wieder normal zu gehen, als er aus ihrem Sichtfeld war. Sein Ziel war seine Hütte. Er mußte die Stücken der Minecrawlerplatten verstauen. Leise bewegte er sich auf weichen Sohlen durch die Gassen des Außenringes. Hier und da waren noch Lagerfeuer am brennen, um die sich kleine Grüppchen von Buddlern sammelten. Krüge mit Bier kreisten. Irgendwer hatte wiedermal einen besonders großen Erzbrocken gefunden und feierte das mit ner Runde. Dumak setzte sich unauffällig dazu.

"Was ist eigentlich mit Drakia?" setzte er nicht ohne Hintergedanken in die Runde. Sofort wurde das Thema aufgenommen.
"Dort soll irgendein Herzog eingefallen sein." wußte einer.
Ein anderer setzte hinzu
"Und der soll ne Riesenflotte haben. Ganz Drakia soll er damit zerstört haben."
"Wahrscheinlich gibt es keine Überlebenden." ließ sich ein ganz schlauer vernehmen. Doch das wurde mit dem Hinweis auf die Nachricht, die ein Schatten ins Lager gebracht hatte, widerlegt. Doch der Mann gab sich noch nicht geschlagen. "Dann war er eben der einzige Überlebende."
"Ach, und von wem stammt dann die Nachricht, die er überbringt?" fragte Dumak

"Na vom Herzog!" war von dem Buddler zu hören. Beifälliges Gemurmel ringsum. "Er will sicher ne Menge Erz als Tribut von den Baronen haben, damit er sie nicht angreift." Und jetzt kam der Schlußstrich unter die Beweisführung des Buddlers. "Und deswegen müssen wir Buddler in der Mine noch mehr als Vorher schuften, weil die Erzbarone an den König und an den Herzog gleichzeitig liefern müssen." Dumak machte, daß er verschwand. Soviel gebündelte Einfalt war ja nicht auszuhalten. Er würde mal rausfinden, in welcher Hütte dieser Buddler wohnte und sie ihm ausräumen. Hinterher konnte man ihm sicher erzählen, der Herzog sei bei ihm eingefallen.

Vieleicht ließ sich ja aus den Schatten mehr heraushorchen. Dumak kam an der Arena vorbei. Hier wurde gerade gebaut. Und auch ein einsamer Schatten stand hier herum und starrte in die Kampfbahn. Er träumte wohl von zukünftigen Siegen in der Arena, die ihm Gomez' Aufmerksamkeit einbringen mochten.

"Für Gomez." begrüßte Dumak ihn. "Jetzt, wo die Barone Probleme in Drakia haben, wird wohl in der Arena erstmal der Betrieb ruhen."
Der Schatten sah ihn schief an. "Was intressierts dich?" presste der Rote durch die Zähne. Hinterher kam eine üble Schnapsfahne. Ohje, der hatte schon ne Menge intus. Jetzt wurde Dumak auch klar, warum sich der Typ krampfhaft am Geländer festhielt.

"Naja, ich dachte nur, die Barone werden sicher alle ihre Kämpfer zusammenrufen und gegen Drakia marschieren. Du wirst da sicher auch mitgehen und kannst für Gomez Heldentaten vollbringen." Dumak setzte noch eins drauf. "Vielleicht macht er dich ja zum Gardisten, wenn du tapfer kämpfst."
Der Schatten sah ihn nur von oben herab an. "Was hast du Dreckfresser schon für ne Ahnung?" Und wieder diese Alkoholfahne. Na, dem war wohl nicht zu helfen. Höchstens durch einen unauffälligen Schnitt am Erzbeutel. Und schon war Dumak um eine unbedeutende Summe reicher. Da ihm der Schatten wohl auch nichts neues zur Lage in diesem Drakia erzählen konnte, trollte er sich von dannen.

Hinter der nächsten Ecke besah er sich seine Beute. Innos hilf, Schatten schienen auch nicht reicher zu sein als Buddler. Das war ja zum Moleratmelken. 17 lumpige Erz und eine Kette mit einem Medaillon. Darin ein Bildnis. War wohl seine Geliebte. Ob er sie vermisste? Ob er darum trank? Naja, wenns half. Wiedersehen würde er sie jedenfalls nicht mehr. Weder die Geliebte, noch seine Kette. Mit der Kette konnte Dumak nichts anfangen. Wertvoll sah sie jedenfalls nicht aus. Er schmiss sie achtlos weg.
"Hehe, so tu ich dir noch einen Gefallen. So vergisst du das Gör schneller." sagte Dumak leise zu sich selber.

In seiner Hütte angekommen verstaute er die Crawlerplattenreste in seinem noch kleinen Geheimfach und legte sich schlafen. Wenn Wettkämpfe waren, war es hier sicher laut. Dumak überlegte noch, ob er sich nicht lieber woanders eine Hütte suchen sollte, im Marktvirtel oder in der Nähe der Taverne, doch eigentlich gefiel es es ihm im Arenaviertel recht gut. Hier gabs genug Leute, die ihr Erz loswerden wollten.
06.07.2002, 11:15 #60
Dumak
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Altes Lager #31 -
Es war früh am Morgen, als Dumak durch Lärm vor seiner Hütte geweckt wurde.
"Was soll der Auflauf hier? Faules Pack. Ab an die Arbeit. Oder muß ich euch erst zeigen, was Arbeit heißt."
Nachdem der Lärm verebt war, traute sich Dumak vor die Tür, die er sich mittlerweile hatte einbauen lassen. Es war zwar nur eine grobe Bretterkonstruktion, aber besser, als nichts. Es war niemand mehr zu sehen. Also holte er aus seinem Versteck die Crawlerplattenstückchen und wickelte sie sorgfältig ein. Er hatte sich sagen lassen, die müssten feucht gehalten werden, damit sie sich bearbeiten ließen. Zu alte Platten wären nutzlos, weil sie schon ausgetrocknet und spröde seien.

Fertig ausgerüstet verließ Dumak seine Hütte und ging durch das Lager, als hätte er einen wichtigen Auftrag zu erledigen. Jetzt bloß nicht einem Gardisten über den Weg laufen. Vorbei gings an der Baustelle des Burgturmes. Hier ruhten die Arbeiten fast. Die meisten Buddler waren in der Mine, um dort den Verlust des Erzes wiedergutzumachen. Nur wenige kletterten an dewn Baugerüsten herum. Dumak schlich sich vorbei. Gardisten waren weit und breit keine zu sehen. Bis auf die Torwachen, aber die fragten eigentlich nicht nach dem woher und wohin. Es sei denn, die hatten Langeweile oder schlechte Laune, die sie an wem anders auslassen wollten. Aber heute schien das nicht der Fall zu sein, Dumak verließ das Lager durch das Südtor, um ins Sumpflager zu gehen.
06.07.2002, 11:50 #61
Dumak
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Die Sumpfbruderschaft #11 -
Die Templer am Tor des Lagers sahen von weitem eine Gestalt ankommen. Es war der Buddler Dumak, der ja noch im Gedächtnis der Wache war. Und so wurde er auch ohne größere Umstände eingelassen.
"Ich hab gehört, es gibt bei euch einen Rüstungsbauer?" fragte Dumak.
"Immer geradeaus, dritte Abzweigung, fünfte Leiter, zweite Hütte."kam es wie von der Armbrust geschossen zurück. Diese Templer waren echt auf Zack. Naja, oder das Lager war so klein, daß eh jeder wußte, wo die Leute wohnten. Trotzdem war die Angabe für Dumak verwirrend.
"Naja, ich werds schon finden. Ich frag mich einfach durch." sprachs und schritt über die Bohlenwege ins Lager hinein.

Ein paar Abzweigungen weiter hatte sich Dumak dann doch etwas verlaufen.
"He, du da, wo finde ich den Rüstungsbauer, ich glaub, stressi heißt der."
Der Novize zog genüßlich an seinem Glimmstengel und beachtete den Buddler erst gar nicht. Dumak nutzte die Zeit, um den Kiffer auf Wertsachen abzuschätzen. Aber der sah, wie alle diese Brüder irgendwie arm aus. Soweit er gehört hatte, besaßen die hier kein eigenes Erz. Was konnte man da schon klauen? Wie armselig.
Endlich war auch der Novize fertig und sah Dumak an.
"Was willst du?" fragte er mit einfältiger Mine.
"Oh man, ich hab dich nach dem Rüstungsbauer gefragt."
"Ja und? was ist mit dem Rüstungsbauer?" Der Novize schien einer von der etwas simpleren Sorte zu sein.

"Wo ich ihn finde, du Leuchte." Mit übermäßiger Geduld war Dumak nicht gerade gesegnet.
"Achso, sag das doch gleich. Na da vorne, die kleine Hütte da." Der zukünftige Stolz des Schläfers zeigte auf eine windschiefe Hütte, nicht weit weg. Dumak machte, das er fortkam. Es gab Gerüchte, daß Dummheit ansteckend sei. Also schnell weg. Die Hütte war schnell erreicht. Daneben saß einer auf einem Aufgang zur oberen Etage und paffte eine. Ja waren hier denn alle dem Sumpfkraut verfallen?
"He, bist du der Rüstungsbauer?" Dumak hoffte einfach mal auf eine positive Antwort.
06.07.2002, 12:15 #62
Dumak
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Die Sumpfbruderschaft #11 -
Meuchelmörder? Woher kannte dieser Typ Dumak? Und eigentlich hatte er sich doch früher vor seiner Barrierenzeit kaum mit Mord beschäftigt, das brachte nur selten genug Geld ein. Aber der Sumpfler hatte sich schon wieder beruhigt. Ob solche Verhaltensweisen auch am Sumpfkraut lagen?
"Meine Kleidung? Ja entschuldige. Ich schufte tagein, tagaus schwer in der Mine, da hat man nicht die Muße, auf den korrekten Sitz seiner Kleidung zu achten." Dieser stressi mußte ja nicht wissen, daß Dumak eigentlich nur rumlungerte und andere abzockte. Abgerissene Kleidung gehörte zur Tarnung des arbeitenden Buddlers einfach dazu.

"Also folgendes. Ich hab hier ein paar Stücken vom Panzer der Minecrawler." Dumak fing an, seine Ware auszuwickeln. "Ich dachte, daß du das vielleicht gebrauchen könntest. so für deine Rüstungen." Er schaute den Rüstungsbauer an. "Was glaubst du, ist das wert? Sie sind alle noch frisch und lassen sich bearbeiten. Ich hab darauf geachtet, daß sie nicht austrocknen." pries er seine Waren an.
06.07.2002, 12:35 #63
Dumak
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Die Sumpfbruderschaft #11 -
Oha! Dumak schien auf eine Goldgrube gestoßen zu sein. Das war ja interessant. "Diese Panzerplatten stammen von Minecrawlern. Das sind riesige und absolut gefährliche Monster, die in den Minen leben. Sie terrorisieren alle Arbeiter und wir opfern ihnen einmal die Woche einen Buddler, damit sie ruhig sind. Das ist zwar traurig, aber was soll man machen, wenn man an das Erz will." Ob ihm der Sumpfler das jetzt geglaubt hatte?
"Die Minecrawler sehen aus, wie riesige Krebse oder wahnsinnig große Ameisen und ihre Zangen sind eine furchtbare Waffe. Minecrawler sind so groß, daß sie einen ganzen Gang einnehmen. Und ihr Panzer ist so hart, daß ein Schwert nur dann durchkommt, wenn es mit aller Wucht geschwungen wird."

Dumak wollte erst noch einen draufsetzen und behaupten, daß er gegen einen davon gekämpft hätte, aber das schien ihm dann doch zu übertrieben. "Ich hab diese Platten nach einem Kampf gefunden, die waren abgetrennt durch die Schwerthiebe eines Kriegers und ich hab sie eingesammelt. Beinahe hätte mich dabei ein Crawler erwischst. Diese Biester sind überaus gefährlich, ich konnte nur geradeso entkommen, um diese Panzerplatten hierher zu bringen. Sie sind sehr wertvoll." setzte er mit ernsthafter Miene hinzu.
06.07.2002, 12:56 #64
Dumak
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Die Sumpfbruderschaft #11 -
Hundert Erz? Für jedes Stück? Dumak hatte hier wohl den Gegenpol zu Cor Kalom, dem Geizhals gefunden. "Ok, einverstanden, für einhundert Erz pro Stück gehören die Platten dir." Das Geschäft mußte schnell abgeschlossen werden. Eh sich der Sumpfler es anders überlegte. Aber Moment mal, er hatte etwas von einem kleinen Vermögen gesagt. Na das konnte Dumak auf ein anderes Mal verschieben. Erstmal die Crawlerplatten loswerden. "Also hier hast du sie, mit der Bezahlung bin ich vollkommen einverstanden. Dafür kann ich mir auch neue Kleidung kaufen." Schnell weg hier, eh noch jemand merkte, was hier grad für ne Abzocke im Gange war. Wo blieb das Erz? "Mach dir keine weiteren Umstände, gib mir einfach das Erz und ich bin schon wieder weg."
06.07.2002, 13:17 #65
Dumak
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Die Sumpfbruderschaft #11 -
"Ja, stressi, ich weiß. Ich bin Dumak." Schnell ließ er sich die vierhundert Erz auszahlen und machte dann, daß er davon kam. "Also hat mich gefreut, mit dir Geschäfte zu machen, ich muß dann wieder in die Mine, schuften gehen, sonst werden die Erzbarone noch mißtrauisch. Möge der Schläfer mit dir sein." Und damit verschwand Dumak wieder aus dem Sumpflager, um seinen neuen Reichtum sicher in sein Versteck zu bringen.
09.07.2002, 16:56 #66
Dumak
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Altes Lager #31 -
Und wieder kam Dumak ins Lager getrottet. Die Wachen am Südtor beäugten ihn mißtrauisch.
"Wo kommst du her? In die Mine gehts hier aber nicht."
"Ähm... ich hatte einen Sonderauftrag. War bei den Templern. Wegen Minenschutz und so. Die sollen auch gegen Banditen mitkämpfen. Wollen sie aber nicht." improvisierte Dumak.
"Soso, du Drecksbuddler, du warst also bei den Sektenspinnern, um denen etwas mitzuteilen. Warum sollte man dazu einen Buddler wie dich nehmen? Hää?" Die Hakennase des Gardisten schoß nach vorne.

Dumak fuhr zusammen."Wawawas weiß ich. Vielleicht war kein Schatten in der Nähe und die Gardisten waren für solch... äh... profane Angelegenheiten vielleicht zu schade." Hoffentlich nahm ihm der Gardist das jetzt ab. Bei dem Wort "abnehmen" dachte er mit Angst an sein schönes Erz.
Plötzlich sackte die Wache Dumak am Kragen und hob ihn hoch.
"Jetzt pass mal schön auf, du kleiner stinkender Felsklopfer, ich hab keine Fahne und erst recht keine Pro-Fahne. IM DIENST TRINKE ICH NICHT!"

Er schmiß Dumak den Aufgang zum Tor hinunter, daß dem alle Knochen in den Ohren schepperten. "Und laß dich nie wieder hier erwischen. Zur Mine geht's durch das andere Tor." rief er ihm noch hinterher. Seine Kollegen grinsten. Sie wußten, warum er so miese Laune hatte. Pechsträhnen im Würfeln konnten soooo lang dauern. Erst recht, wenn man "verbesserten" Würfel benutzte. Der Gardist nahm einen Schluck aus einer ihm gereichten Pulle. "Zumindest trink ich nur das Nötigste im Dienst." knurrte er noch.

Dumak rappelte sich wieder auf und machte, daß er davon kam. Wenigstens war er sein Erz nicht an die Torwache losgeworden. Wenn die ihn noch gefilzt hätten... In seiner Hütte angekommen, schloß er auf und machte sich dann wieder an seinem Geheimversteck zu schaffen.
Eis wußte er, in die Minen wollte er nicht noch einmal gehen. Die Luft war stickig, das Licht spärlich und die Arbeit langweilig. Und jetzt, wo so viele Gardisten und Schatten dort waren, hatte Dumak sowieso keine freie Hand bei seinen "Beschäftigungen". Vielleicht sollte er einfach nach Drakia gehen. Da konnte ihn vorerst keiner erreichen und hinterher konnte er mit erfundenen Heldentaten prahlen. Einen Versuch war es vielleicht wert.
09.07.2002, 17:02 #67
Dumak
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Die Gilde Innos im RPG #2 -
quote:
Zitat von Samurai_Spawn
@Dumak:Danke. Ich bin einfach wieder reingegangen Sorry dass ich so spät erst antworte, aber mein I-net hängt wie Sau und ich komm kaum noch ins Netz. Deswegen fehl ich zur Zeit auch so viel. Hoffe ihr könnt mir noch einmal verzeihen.

Ist doch kein Problem. :) Wenn du mal wieder "Hilfe" brauchst, weißt du ja, wen du fragen kannst. ;)
09.07.2002, 21:20 #68
Dumak
Beiträge: 465
Regeldiskussion #7 -
quote:
Zitat von Gor Na Drak
ich bin seit einem jahr im rpg und ich kann mich nicht erinnern das jemals irgendwo ne truhe geknackt wurde, vielleicht ein, zwei mal aber ihr macht so als wäre das was alltägliches und nun müsste man sich davor schützen.


Nun, wenn in der Barriere nur ehrliche Leute leben, wird es um so leichter für mich sein, weiterhin überall Truhen zu knacken. Die Alte Mine hab ich ja schon ausgeräumt. Vielleicht kommt demnächst die Burg dran. ;)

Gezeichnet
Dumak, Dieb aus Leidenschaft


PS: Um Himmels Willen, das war nur ein alberner Scherz.
10.07.2002, 01:32 #69
Dumak
Beiträge: 465
Die Gilde Innos im RPG #2 -
Ich glaub, Diegos alte Höhle (muß mittlerweile total vergammelt dort sein) findest du, indem du das Alte Lager durch das Nordtor verläßt und dann linkerhand läufst, bis du zur Brücke kommst. Die überquerst du aber nicht, sondern läufst einfach weiter den Bach entlang. Dann kommst du nach ein paar Klaftern zu einem Felsen mit einer kleinen Höhle, die als Brutstätte für Molerats bekannt ist. (Sador soll dort laut Gerüchten seine saftigen Moleratsteaks herbeziehen.) Umrunde den Felsen mit der Höhle, indem du ihn auf der linken Seite hast (rechts von dir der Bach) und du wirst bald auf die traurigen Reste von Diegos Hüttenvermietung treffen. Aber Vorsicht, dort sollen sich Blutfliegen und Wölfe gute Nacht sagen. Also fasse dein Schwert fest, so du denn eins besitzt und damit umgehen kannst.

Gruß, Dumak
freischaffender Dieb
10.07.2002, 15:00 #70
Dumak
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Altes Lager #31 -
Ein Stöhnen drang aus Dumaks Hütte. Mist, bei seinem unfreiwilligen Flug gestern war wohl doch etwas zu Bruch gegangen. Naja, die Landung war ja auch wirklich mies gewesen. Jedenfalls schmerzte ihm der Brustkorb beim Atmen, wohl ein Rippenbruch. Verdammte Scheiße! Ein Barbier mußte her, oder noch besser, ein Heiler. Barbiere dokterten doch bloß an einem rum und verkauften dabei noch ihre wirkungslosen Mittelchen für Wucherpreise. Von wegen bei Mondschein abgefülltes Quellwasser mit Einhorntränen. Meistens war das doch bloß altes Waschwasser mit Hundepisse. Dumak kannte sich aus.

Er hatte selbst derlei Geschäfte hinter sich, wenn es mal mies lief, mußte man eben auf Quacksalberei zurückgreifen, nur von den Stadtwachen durfte man sich nicht erwischen lassen. Die Heiler achteten sehr darauf, daß ihnen niemand dazwischenfunkte. Aber hier in der verfluchten Barriere machte sowieso jeder, was er wollte. Dumak trat aus seiner Hütte und schloß hinter sich ab. Den nächstbesten Buddler, der ihm begegnete, fragte er
"He, mein Freund, halte einen Augenblick inne. Kannst du mir sagen, wo ich einen Heiler finde?"

Der Buddler überlegte nicht lange. "In die Burg zu den Feuermagiern wirst du nicht kommen. Und selber kommen die nur selten heraus. Dann haben sie allerdings was anderes zu tun, als Buddlern ihre Tränke zu verkaufen. Die Wassermagier im Neuen Lager fallen ja wohl ganz flach. Bleibt noch das Sumpflager oder das alte Kastell."
"Das alte Kastell?" Dumaks Neugier war geweckt. Das Sumpflager kannte er ja schon und es war wahrscheinlich besser, wenn er diesem stressi in nächster Zeit nicht begegnete. "Wo finde ich das Kastell?"

"Wenn du wirklich dorthin willst, dann geh durchs Südtor und dann am Rand des Orkgebietes entlang in die Berge. Weit oben auf einem Berg steht es. Aber man erzählt sich, daß es dort nicht mit rechten Dingen zugeht." Ohne den Buddler noch weiter zu beachten, machte sich Dumak auf. Das Südtor ließ er natürlich tunlichst weg. Stattdessen ging er in seinem typischen schleichenden Gang ans Nordtor, so als ob er in die Mine gehen wollte, bog dann aber draußen ab und ging am Wall entlang nach Süden. Das Kastell schien ein interessanter Ort zu sein.
16.07.2002, 00:09 #71
Dumak
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Das Kastell des ZuX #11 -
Eine Gestalt näherte sich dem Kastell, das mittlerweile in tiefer Dunkelheit lag, ja geradezu Dunkelheit zu gebären schien. Seine schwarzen Mauern ragten in die Tiefe der Nacht und verschmolzen mit ihr. Dicke Wolken hatten sich über die Barriere gelegt. Nichtmal der Mond kam da hindurch. Dumak wars nur recht. Die Finsternis war schon immer seine Freundin gewesen. Und er wußte auch, warum sich manche davor fürchteten. Er war einer der Gründe dafür, wenn auch ein recht profaner.

Mit Geistern und bösen Wesen hatte er nichts zu tun, obwohl, beim Gedanken an böse Wesen stockten seine Gedanken. Er korrigierte sich. Mit Geistern hatte er nichts zu tun, aber mit bösen Wesen schon, er war ja in den Augen mancher auch ein böses Wesen gewesen. Zumindest in den Augen derer, die sich nach dem Verlassen eines dunklen Hofes oder einer schlecht beleuchteten Spelunke plötzlich leichter fühlten. Ja, das war schon ein lustiges Leben gewesen, damals in der Hauptstadt.

Urplötzlich ein stechender Schmerz. Dumak war gegen eine Mauer gerannt, die tiefschwarz mit der Nacht verschmolz. Er hatte das Kastell erreicht und war währenddessen in irgendwelche albernen Träumereien über seine Zeit vor der Barriere gefallen. Vorsichtig tastete er sich an der Wand entlang. So eine verdammte Scheiße. Jetzt taten ihm nicht nur seine gebrochenen Rippen weh, sondern auch noch die rechte Schulter. Verdammt! Tagelang hatte er sich vor Orks versteckt und dann an ihnen vorbeigeschlichen, Da war er hellwach gewesen und konzentriert. Und hier? Hier rannte er gegen eine Mauer. Er verfluchte sich innerlich. Nach einem Knick in der Mauer fand Dumak endlich den hohen Bogen des Tores. Er klopfte dröhnend gegen das Holz des Tores.
"He! Jemand da?", rief er fragend in die dunkle Stille. Auf einmal wurde die Ruhe durch zwei seltsame Stimmen unterbrochen.
16.07.2002, 00:12 #72
Dumak
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Das Kastell des ZuX #11 -
"He, was soll das? Laßt mich nicht mit diesen Irren allein. Laßt mich rein." Das war ja der reinste Psychoterror. Die beiden waren früher sicher Inquisitoren gewesen oder Folterknechte, die besten ihres Fachs. Doch Dumak mußte nicht länger mit den unheimlichen Gesellen aushalten, das Tor öffnete sich plötzlich und trennte die beiden Zankhähne fürs erste voneinander, indem es nach innen aufschwang und so den Weg für den Buddler freigab. Dumak trat ein und war wieder in Dunkelheit gefangen. Diesmal eine andere Art von Dunkelheit. Eine Gestalt kam auf ihn zu und er rief "Heda, könnt ihr mir helfen? Einen Heilttrank brauche ich. Schnell." Dumak wollte keine Zeit mit nutzlosem Gerede verschwenden. Rippen und Schulter taten weh.
16.07.2002, 00:15 #73
Dumak
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Das Kastell des ZuX #11 -
Dumak nickte. "Ich habe verstanden." Was sollte er auch sonst machen? Diese Magier waren ja noch raffgieriger, als er. Umsonst gabs hier wohl nichts. Und dauernd diese unheimlichen Schauer, die ihm über den Rücken krochen. Ob das wegen der Dämonen war? Gesehen hatte er zwar keinen aber man erzählte sich so Sachen. Also nach Drakia. Mit gebrochener Rippe und verstauchter Schulter.

"Ich werde hingehen und mir die Sache ansehen. Danach werde ich wiederkommen und Bericht erstatten", leierte Dumak herunter. Diesem Magier war nicht zu trauen, aber 200 Erz waren nicht zu verachten. "Wie wärs mit einem Vorsch..." Das Funkeln in den Augen des Schwarzgewandeten und die Zornesfalte senkrecht über der Nasenwurzel sprachen eine so deutliche Sprache, daß Dumak den Rest des Satzes verschluckte. "Ich gehe. Gehabt Euch wohl. Ich finde alleine raus." Damit verschwand Dumak. Das Tor ließ ihn ohne irgendwelche Spielchen passieren.
16.07.2002, 12:58 #74
Dumak
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Die Siedlung Drakia #3 -
Über den Himmel trieben Wolken, gehetzt von Sturmwinden. Über der Ebene wehte lediglich eine sanfte Brise, die das hohe Gras unregelmäßig bewegte. Dumak konnte das nur recht sein. So wurden seine Bewegungen im Grasmeer besser verschleiert. Er hatte Drakia gefunden. So groß war die Barriere denn doch nicht. Ein dunkler Turm ragte weit sichtbar aus der Ebene empor. Er stand auf einer hohen, meerumspülten Klippe und direkt daneben lag Drakia. Der Turm war wohl eben der Turm, den der Magier erwähnt hatte.

Rund um den Taleinschnitt, in den sich die Häuser des Örtchens duckten, patroullierten Soldaten in dunklen Rüstungen. Dumak hatte sich hindurchgeschlichen, bis zur Kante des Felsens, um ungehindert ins Tal zu schauen. Auch im Ort standen überall die Männer des Herzogs herum oder gingen langsam durch die Straßen. Personen in normaler Kleidung waren nicht zu sehen. Bestand denn die Einwoherschaft nur noch aus Soldaten? Hatten sie etwa die Bewohner alle umgebracht? Da war bestimmt ne Menge an Wertsachen zusammengekommen. Stimmen näherten sich. Dumak drückte sich tiefer ins Gras. Ganz flach lag er da.


"... gehen. Hast du gehört, was unten in der Stadt geschehen ist? Ein Krieger soll den General verletzt haben."
"Ja, ich weiß. In irgendwelchen modrigen Gängen unter der Stadt. Ich sage dir, hier wartet noch so manche Überraschung auf dich."
"Ja und das mit Gorek ist auch schlimm. Seine Hand soll für immer hinüber sein - ein Krüppel. Hoffentlich zahlt der Herzog das Wehrgeld für ihn. Hier willst du auch eine?"

"Spinnst du? Wenn das einer sieht, daß wir diese Glimmstengel paffen, sind wir dran. Es heißt, die vernebeln den Geist."
"Ach komm, hab dich nicht so. Das ist rechtmäßige Kriegsbeute, hab sie einem der Typen aus dem Ort abgenommen, damit er weitergehen durfte. Die schmecken..." Den Rest wehte der Wind fort.

Puh, sie waren vorbei. Das war ja interessant. Anscheinend gabs Ärger in dem Nest. Und Bewohner schien es auch noch zu geben. Dumak beschloß, daß er genug gesehen hatte. Er schaute sich noch das Schiff an, das ein Stückchen vor dem Hafenkai im Meer lag. Es strotzte nur so vor Waffen und Panzerungen. Komischerweise enthielt es keine Masten und Segel. Wie bewegte es sich fort? Dumak schlich sich zurück.

Jetzt kam der gefährliche Teil, vorbei an der Postenkette. Dabei mußte er einem der Posten ganz nahe kommen. In seinem Rücken vorbei. Der Mann schaute unentwegt in die Ebene hinein. Wenn er sich jetzt nur nicht umdrehte. So nah kam Dumak ihm, daß er sogar das Wappen auf seinem Waffenrock erkennen konnte. Ein silberner Schwan auf blauem Untergrund schwimmend. Endlich war Dumak vorbei. Er robbte noch eine Strecke, biß dabei die Zähne zusammen, denn jedesmal, wenn er den rechten Arm aufstützte, durchzog ein stechender Schmerz seine Brust. Die linke Schulter war einigermaßen verheilt, nur noch einige blaue Flecken zeugten von der nächtlichen Begegnung mit den Kastellmauern. Als er außer Sichtweite der Wachen war, stand Dumak auf und machte sich auf den Weg zurück ins Kastell.
17.07.2002, 15:14 #75
Dumak
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Das Kastell des ZuX #11 -
Dumak erreichte das Kastell mit rasselnden Lungen. Die Schmerzen waren stärker geworden. Die Überquerung des Bergzuges hatte ihm das Letzte abverlangt. Hoffentlich hielt dieser Schwarzmagier sein Wort. Wenn ihn doch nur nicht diese gesprächigen Knochengesellen am Tor noch aufhalten würden. Grimmigen Gesichts klopfte der Buddler an das große dunkle Tor. Selbst bei Tageslicht wirkte das Kastell schwarz und abweisend. Wer hierher kam, hatte sicher einen Grund dafür, der besser war, als einfach nur Neugier.

Seltsamerweise kam kein Ton von den Knochenmännern, stattdessen Schwang das Tor auf und die Torflügel krachten gegen die Wand des Kastells, so daß es laut im Durchgang nachhallte und die Knocken der Skelette wild durcheinander klapperten. Dumak trat ein. Von etwas weiter hinten drang ein Lichtschein zu ihm. Instinktiv folgte er dem Licht, um dessen Quelle zu betrachten und so landete er in der Bibliothek. Zufälligerweise landete er sogar beim richtigen Magier. Ohne große Umschweife begann er seinen Bericht:


"Seid gegrüßt. Ich habe Eure Aufgabe erfüllt. Drakia ist von Männern mit dunklen Rüstungen besetzt. Vor dem Hafen schwimmt ein seltsames Kriegsschiff ohne Masten und Segel, doch mit vielerlei Kriegsgerät auf Deck. In den Gassen des Nestes patroullieren diese Krieger und auch ringsum im Grasland der Ebene sind Posten aufgestellt. Ihr Wappen ist ein silberner Schwan auf blauem Grund. Auch der Turm ist besetzt von diesen Männern. Bekomme ich jetzt den Heiltrank? Herr, ich habe Schmerzen." Dumak versuchte, möglichst kläglich auszusehen, was ihm auch ganz gut gelang, da er wirklich recht mitgenommen wirkte.
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