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01.09.2002, 16:34 | #101 | |||||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
Altes Lager #32 -
Im alten Lager liefen die Dinge, wie immer. Buddler saßen ion Gruppen und unterhielten sich. Kam ein Gardist vorbei, verstummten sie für kurze Zeit. Gerüchte über ergiebige Erzvorkommen machten die Runde. Erzählungen über die Festigkeit der Barriere, die auszutesten schon so mancher mit seinem Leben bezahlt hatte, wurden auch immer wieder gerne gehört. Dumak scherte das alles nicht viel. Auf Gerede gab er nichts. Sein Ziel war Thorus, der wie immer breitbeinig und selbstzufrieden vor dem Eingang der Burg stand und jeden abwies, dessen Visage ihm nicht gefiel. Dumak trat auf ihn zu. "Ich habe Nachricht von Chris für dich. Er hat das Alte Lager verlassen und ist jetzt im Neuen Lager. Frag mich nicht warum, ich..." Thorus packte den Buddler am Kragen und zog ihn zu sich ran. "Was erzählst du da für einen Schwachsinn! Gardisten verraten ihr Lager nicht." "Argh", röchelte Dumak. "Ich habs mit eigenen Augen gesehen. Ich kanns bei Innos beschwören!" "Laß Innos da raus, du kleine Wanze. Dafür, daß du einen Gardisten angeschwärzt hast, sollte ich auf der Stelle deinen Kopf den Weg zur Burg runterrollen lassen. Bis vors Lagertor, wo sich ein paar Molerats seiner annehmen werden. Aber ich will kein aufsehen, Ich werde das nachprüfen. Und wenn du gelogen hast, du Drecksbuddler, dann Gnade dir Innos. Und jetzt verpiss dich." Alle Achtung, Thorus konnte wenigstens längere Sätze fehlerfrei bilden, auch wenn ihr Inhalt Dumak ganz und gar nicht gefiel. Dumal machte, daß er Land gewann. Warum war er nur imemr wieder so dumm, und versuchte, mit den Gardisten zu reden? Die nahmen ihn sowieso nicht ernst. Zum Ausgleich für den Ärger beschloß er erstmal, ein paar unvorsichtige Buddler und den einen oder anderen Schatten um seine Barschaft zu erleichtern. Da, ganz in der Nähe, ein Lagerfeeur mit ein paar halbbesoffenen Buddlern. Der Krug mit dem Fusel kreiste immernoch. Dumak suchte sich einen Stein und stellte sich hinter einen Buddler, der an einer Hausecke lehnte. Mit gut gezieltem Wurf schleuderte er den Kiesel einem der grölenden Buddler am Feuer in den Nacken. Der drehte sich um wie von der Tarantel gestochen. "Eh du Sohn eines stinkenden Molerats, was soll der Scheiß?" fuhr er den nichtsahnend an der Hausecke lehnenden Buddler an, der sich keines Vergehens bewußt war und deswegen umso wütender wurde. "Meinst du mich, du Stinker? Ich kann hier stehen, solange es mir passt!" "Verdammt, steh wo du willst, aber schmeiß nicht nach Steinen mit mir." Der Alkohol hatte wohl schon seine Wirkung entfaltet. "Jetzt pass mal auf! Ich shab nicht mit Steinen nach dir geschmissen." "Ach? Jetzt behauptest du noch, ich sei ein Lügner? Verdammt, du bist hier der dreckige Lügner von uns beiden." Der Buddler war aufgestanden, etwas schwerfällig, doch zielstrebig näherte er sich seinem Kontrahenten. Der nahm das Ganze nicht sonderlich ernst, bis er die Erste gefangen hatte. Und schon waren die beiden Buddler mitten in der schönsten Prügelei. Dumak, der sich nach dem Wurf erstmal in eine Nische zwischen zwei Hütten gedrückt hatte, kam nun wie zufällig vorbeigeschlendert und postierte sich hinter den Kumpanen des besoffenen Buddlers, die ihren Saufkumpel natürlich anfeuerten. So war es für Dumak ein leichtes, mit ein paar Schnitten die Erzbeutel der Buddler an sich zu nehmen. Während die Prügelei in immer wüstere Bahnen ausartete, trollte sich der Dieb davon. 'So, bei mir habt ihr es besser, ich werde nämlich gut auf euch aufpassen', murmelte er zu den eben erworbenen Beuteln. Viel drin war leider nicht. Buddler waren einfach arme Schweine. Wehmütig dachte Dumak an sein Leben in Khorinis zurück, die Stadt wimmelte nur so vor ebenso hochnäsigen, wie einfältigen reichen Pinkeln. Aber hier... Der ganze Reichtum war wohl in den Zimmern der Erzbarone versammelt. Dort war kein leichtes rankommen. Dumak hatte seine Hütte erreicht. Alles war unangetastet, die Tür war noch verschlossen und sein Versteck im Inneren der Hütte war unversehrt. |
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01.09.2002, 23:50 | #102 | |||||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
Beförderungen/Degradierungen -
Herzlichen Glückwunsch an die beiden beförderten. |
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02.09.2002, 23:14 | #103 | |||||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
Altes Lager #32 -
Ein ruhiger Tag lag hinter Dumak. Die Feuerstelle von gestern, wo sich die Buddler so schön geprügelt hatten, lag verlassen da. Heute wurde hier wohl nicht gefeiert. Der Dieb hatte den Tag genutzt, um neue Leute kennenzulernen. Jeder Buddler hatte eine andere Geschichte zu erzählen. Und Dumak hörte sich alle an. Es konnte nie schaden, sich das Vertrauen der Leute zu erschleichen. Jemand, dem sie vertrauten, würden sie als letzten verdächtigen. Dumak kannte das. Er hatte genug Erfahrungen gesammelt, draußen, vor der Zeit in der Barriere. So verbrachte er eine Zeit lang am Marktplatz, um den Leuten dort zuzusehen. Einmal kam eine Frau, eine Sumpflerin. Komisch, nahmen die auch Frauen auf? Bisher hatte er nur von ein paar persönlichen Dienern des obersten Gurus gehört. Die waren wohl sowas, wie die Gespielinnen der Erzbarone. Mutig, daß sie sich hier her traute. An den Gardisten vorbei. Und die fingen sie nicht weg, sondern ließen sie einfach passieren. Nur an den Blicken der Buddler und Schatten konnte er erkennen, daß der Anblick einer Frau nichts alltägliches für sie war. Was für ein Scheißleben. Da mußte man sich ja mit irgendetwas ablenken. Dumaks Ablenkung war der Taschendiebstahl. Als der Buddler weiterschlenderte, kam er an dem wiederaufgebauten Südturm der Burg vorbei. Die Gerüste wurden schon teilweise abgebaut. Naja, diese Arbeit war nichts für Dumak, also schnell weiter. Zum Glück stand auch Jackal gerade nicht am Toraufgang, so daß 10 Erz gespart wurden. Wunderbar. Nach einer Weile war die Runde durch das Lager beendet. Demnächst würde er einmal die Taverne aufsuchen. Betrunkene Leute waren die einfachsten Opfer. Für heute jedoch waren die anstrengenden Gespräche genug gewesen. Anstrengend, weil Dumak ständig Interesse an den wehleidigen Geschichtchen der Buddler heucheln mußte. Und natürlich waren sie alle unschuldig. Die Gefängnisse waren voller Unschuldiger. Das war ja nichts neues. Dumak kam wieder an seiner Hütte an, schloß hinter sich die Tür und widmete sich dem Ausbau seiner Dietrichsammlung. |
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03.09.2002, 22:25 | #104 | |||||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
Altes Lager #32 -
Ein neuer Tag... und nichts hatte sich geändert. Dumak schlenderte zu einem Der Feuer, an dem gerade ein Scavanger über dem Spieß gebraten wurde. Da er Würfel mitbrachte, war er willkommen und bekam auch etwas von dem Festbraten ab. nicht jeden Tag bekam man als Buddler so etwas zu essen. Bald war die Stimmung ausgelassen. Einige Buddler würfelten, Dumak aß sich satt. Krüge mit Reisschnaps und Rum kreisten. Irgendjemand hatte ein kleines Faß mit bier angerollt, das jetzt zielstrebig gelehrt wurde. Dumak beobachtete die Buddler. Hier waren sie abgelenkt von ihren Sorgen, ihrer Armut und der Hoffnungslosigkeit ihrer Lage. Irgendwie verspürte der Dieb heute keine Lust, diese armen Kreaturen zu beklauen. Wurde er etwa schwach und ließ Mitleid die Kontrolle über sein Herz gewinnen? Nein, das konnte nicht sein. Dumak tat den Gedanken als lächerlich ab. Er wollte heute einfach alles hinter sich lassen. Die Stimmung war gut und er beteiligte sich ganz ohne Hintergedanken am Würfelspiel, wo es um kleine Einsätze ging. Viel zu gewinnen war hier nicht. Hatte er gestern noch das Zuhören als lästige Vorarbeit empfunden, die notwendig war, um ihm wertvolle Informationen zuteil werden zu lassen, so unterhielt er sich heute freiwillig mit seinen Mitbuddlern. Schon lange hatte er dieses Beisammensein vermisst. Zuletzt gab es so etwas in der Diebesbande, der er in seiner Kindheit und frühen Jugend in Khorinis angehörte. Später war er eigentlich ständig allein gewesen. So mußte er nie sein Diebesgut mit anderen teilen. Was auch Vorteile hatte. Der Abend brach herein und die Dunkelheit beendete das Würfelspiel. Am Feuer wurden noch die Krüge herum gereicht und alte Geschichten erzählt. Mit der Zeit wurde die Runde immer kleiner, bis auch Dumak sich verabschiedete und seine Schritte in Richtung seiner Hütte lenkte. Nach kurzem Marsch durch die Gassen mit windschiefen Hütten, die nicht mehr als Bretterverschläge waren, erreichte er sein Heim, schloß die Tür hinter sich und fiel ins Bett. |
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04.09.2002, 21:13 | #105 | |||||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
Altes Lager #32 -
Ein Klopfen ließ Dumak hochschrecken. Schnell verschloß er sein Geheimversteck und verwischte alle Spuren. "Ich hab diese Woche schon bezahlt", log er in dem Glauben, daß Fletcher käme, um das Schutzgeld einzutreiben. Nachdem ein zweites Mal energischer geklopft wurde, ging er dann doch zur Tür und entriegelte. Überrascht, daß er nicht die vertrauten Umrisse des Gardisten erblickte, blieb er für einen Moment stumm. "Wer bist du? Dich kenn ich nicht. Hast du dich nicht in der Tür geirrt?" Statt einer Antwort kam eine Frage. "Bist du Dumak?" Eine weibliche Stimme. Jetzt erkannte er es. Eine Frau, eingepackt in eine Rüstung, eine Banditenrüstung. Die Haare zu einem Zopf geflochten. "Wer will das wissen?" Mißtrauen war angebracht. Hatte irgendjemand der unzähligen von Dumak Bestohlenen eine Mörderin geschickt? Vielleicht hatten sich ein paar Buddler zusamengetan und hatten eine Banditin angeheuert. Von denen erzählte man sich schreckliche Sachen. |
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04.09.2002, 21:16 | #106 | |||||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
Altes Lager #32 -
Da hatte sie wohl recht. Dumak schloß und verriegelte die Tür hinter ihr. In der Hütte brannte eine Ölfunzel und spendete flackerndes Licht. Die Banditin trat an den Tisch und griff hinter ihre Rüstung. Sie holte einen Brief hervor. "Hier, der ist für dich. Was drinsteht, weiß ich nicht. Ist mir auch egal. Ich sollte ihn nur überbringen." Sie schwieg einen Moment. Dann kam es: "Sag, kann ich hier übernachten. Ich glaube, die Gardisten suchen mich. Ich will ihnen nicht des Nachts in die Hände fallen." Wieso glaubte sie, daß sie Dumak vertrauen könnte? Achja, sie kannte ihn ja noch nicht. Eine komische Banditin. Fragte einfach so einen Buddler, ob sie bei ihm übernachten könne. Naja, warum nicht. Wer weiß, was in dem Brief stand. Man konnte sie ja noch aushorchen. Vielleicht war dies auch der Geschäftskontakt zum Neuen Lager. Gute Bekannte konnte man nie genug haben. Und vielleicht wurde diese Nienor mal eine gute Bekannte. Wenn sie unbeschadet wieder aus dem Lager kam. "Gut. Du bekommst das Bett. Morgen seh ich mir diesen Brief an." Da tat sich schon das nächste Problem auf. Irgendjemand mußte ihm den Brief vorlesen. Das war ja wieder typisch für diesen arroganten Kerl von Schwarzmagier. Ging einfach davon aus, daß jeder lesen könne, so wie er. Naja, was konnte man schon von den Schwarzkitteln in ihrem Kastell erwarten. Hingen den ganzen Tag hinter ihren Büchern. Da wurde man natürlich seltsam. Nienor machte es sich im Bett des Buddlers bequem. Für Dumak blieb nur der wacklige Stuhl übrig. Die Füße legte er auf seine Truhe, den Rücken polsterte er mit einem alten, halbzerfallenem und von Wanzen und Läusen zerfressenem Fell. so schlief er mehr schlecht als recht. Es war mehr ein Dämmern, unterbrochen von Momenten des Aufschreckens, unmittelbar danach erinnerte er sich daran, warum er in einem Stuhl zu schlafen versuchte und nickte wieder für einige Minuten ein. |
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04.09.2002, 21:30 | #107 | |||||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
Der Präventivschlag -
Ich schätze, der Don hat irgendetwas mit mir vor. Jedenfalls kam heute eine Botin von ihm zu mir. Deshalb werd ich höchstwahrscheinlich in den nächsten Wochen "ausgebucht" sein. |
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05.09.2002, 16:04 | #108 | |||||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
Altes Lager #32 -
Na Klasse. Jetzt stocherte diese blöde Schnepfe auch noch in seinem Leben rum. Was ging sie das an, ob Dumak lesen konnte oder nicht. "Kannst du es etwa?" "Ja, ich kann es!" Kam stolz die Antwort. Oh, das war gut. So wurde sie gleich zum vorlesen eingespannt. Nienor setzte sich auf den einzigen Stuhl, rückte an den Tisch und Dumak stellte sich hinter sie, um ihr über die Schultern zu schauen. Vielleicht lernte man ja so etwas. Nienor begann: "Dumak, begib dich unverzüglich ins Kastell, zeig dieses Schreiben der Hüterin und laß dir daraufhin die Schatulle aus meinem Zimmer bringen, die dort auf meinem Tisch steht. Sie ist unverschlossen. Dort drin findest du Pläne und Anweisungen, die du in meinem Namen ausführen wirst. Keine Sorge, es wird dir nicht zum Nachteil gereichen. Im Gegenteil, du wirst, solltest du diese, meine, Anweisungen zu meiner Zufriedenheit ausführen, reichen Lohn erhalten. Übrigens weiß ich sehr wohl, daß du kein harmloser Buddler bist. Ich werde dir auf die Finger schauen und wenn du mich betrügst, wird das nicht ohne folgen für dich bleiben." An der Stelle entwand sich ein kurzer Fluch den Lippen des Diebes. Jetzt wußte diese neugierige Banditin Bescheid. Verdammt! Nienor hatte nur kurz innegehalten und diese Enthüllung höflich überspielt "Genauere Anweisungen wirst du im Kastell erhalten. Dort warten auch die nötigen finanziellen Mittel auf dich. Don-Esteban H.d.Z." Nienor hatte geendet. "Was heißt H.d.Z.? Herr der Zeiten? Hilgrim der Zweite?" Vermutete Dumak. "Vielleicht Herr des Zirkels?" Meinte Nienor. "Mhm. Und warum schickt er ne Botschaft die wieder nur einen Verweis auf eine Botschaft enthält? Warum macht er das alle nicht selbst?" Dumak war schon reichlich verwirrt über die Situation. Die Banditin erklärte ihm, was sie wußte. "Er ist nicht da. Ich wollte ihn im Kastell aufsuchen, doch niemand konnte mir sagen, wo er sich aufhält. Es war, als ob der Erdboden ihn verschluckt hätte. Ich habe nur einen offenen Brief gefunden, daß ich diese Botschaft hier an dich übergeben soll. Vielleicht hat er geahnt, daß er nicht da sein würde und wollte trotzdem gewisse Dinge erledigt wissen." "Sehr merkwürdig. Geradezu unheimlich. So richtig schwarzmagierisch." Stellte Dumak fest. "Und was hast du vor?" Das interessierte Nienor dann schon. "Na ich werd ins Kastell gehen und nachfragen, was bleibt mir übrig? Oder hättest du gerne einen Schwarzmagier als Feind? Na also. Ach, was solls, ich hatte eh nichts großartiges vor." Nahm Dumak die Situation einfach hin. "Jetzt mußt du nur wieder unbemerkt von den Söldnern aus dem Lager kommen. Ich lass mir noch was einfallen." Dumak öffnete die Kiste und holte etwas Brot, Käse und einen Krug mit Dünnbier hervor. |
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05.09.2002, 16:15 | #109 | |||||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
Herzlichen Glückwunsch Joni zum 15. -
Was? Schon 15? Eines Tages komm ich ins Forum und Joni is erwachsen! Was für ne Vorstellung. ;) Herzlichen Glückwunsch. :) |
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06.09.2002, 16:33 | #110 | |||||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
Altes Lager #32 -
Dumak trat vor die Tür. Er hatte von einem Buddler gehört, der einen Wagen besaß, mit dem er zum Fischen fuhr. Darauf könnte sich die Banditin verstecken. Also streifte der Dieb durch das Lager auf der Suche nach diesem NeoN. Nicht lange, und er hatte ihn gefunden. "He du. Bist du NeoN?" Eigentlich eine blöde Frage. Eben erst hatte ihm ein anderer Buddler den Gesuchten beschrieben, indem er aus der Ferne auf ihn zeigte. Der Buddler bejahte die Frage. "Gut, ich brauch deinen Wagen. Ich hab da etwas aus dem Lager zu schaffen, was nicht jeder sehen sollte. Was würde das denn bei dir kosten?" Lauernd wartete Dumak auf die Antwort. |
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06.09.2002, 16:55 | #111 | |||||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
Altes Lager #32 -
Hehe, das war ja ne Marke. Wollte erst hinterher bezahlt werden. Was es alles so für Leute gab. Dumak schüttelte unwillkürlich den Kopf. "Oh entrschuldigt vielmals, ich muß wohl blind gewesen sein." Seine Haltung bekam plötzlich etwas unterwürfiges. Immerhin war dieser NeoN höherrangig und da konnte sich schleimen lohnen. "Es handelt sich um einen Menschen. Er will nicht gesehen werden. Eigentlich handelt es sich um eine sie. Ihr wißt ja, wenn die Erzbarone das spitzkriegen, fangen sie sie weg." Dumaks Tonfall wurde vertraulich. "Und ihr Schatten habt auch nichts von ihr. Darum könntet Ihr sie ja auch aus dem Lager schmuggeln. Es soll Euer Schaden nicht sein." Er beugte sich zu dem Schatten und blinzelte ihm vertrauensvoll zu. "Folgt mir einfach mit dem Wagen zu meiner Hütte. Sie ist gleich neben der Arena." Dumak drehte sich um und lief los, immer darauf bedacht, daß der Schatten, der seinen Wagen mittlerweile bereitgemacht hatte, mit diesem folgte. |
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06.09.2002, 17:15 | #112 | |||||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
Altes Lager #32 -
Dumak beruhigte den Schatten. "Dieses Mädchen hier muß raus aus dem Lager." Er zeigte auf Nienor. "Los, schnell, steig unter die Plane des Wagens." NeoN schaute arg skeptisch. Aber dann siegte wohl doch die Erzgier. Er nickte nur stumm. Nienor schlüpfte aus der Hütte und war schon unter der Wagenplane verschwunden. "Warte, deine Bezahlung. Hier sind einhundert Erz. Das ist alles, was ich habe", meinte Dumak mit dem allerbesten Hundeblick, den er drauf hatte und gab einen Beutel mit Erz an NeoN, der ihn sofort einsteckte. "Laß sie kurz nach dem Tor raus. Und es ist wichtig, daß sie wohl behalten von dir weggeschickt wird. Ein mächtiger Schwarzmagier hat ein Auge darauf und wäre nicht erfreut, wenn er hören würde, daß ihr etwas passiert ist. Ihr versteht?" Der Schatten sah ihn von oben herab an und fuhr dann wortlos davon. Dumak blieb zurück und hoffte, daß alles gut gehen würde. Dann kramte er noch etwas in seiner Hütte, kam mit Marschgepäck wieder heraus, schloß von außen ab und ging seinerseits auch davon, in eine andere Richtung. Während der Karren des Schattens dem Nordtor zustrebte, war Dumaks Ziel das Südtor. Er wollte zum Kastell. Obwohl, von wollen konnte keine Rede sein. War eher ein "sollen". |
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08.09.2002, 22:36 | #113 | |||||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
Abend -
Toll, ich komm mir leicht verarscht vor. Wozu verplempere ich eigentlich zwei Monate damit, darauf zu warten, daß du endlich Lehrmeister für Bogenschießen der Gilde Innos' wirst? Ich hätt ja auch schon längst zu jemand anderem gehen können und dort schon seit Ewigkeiten die Lehre abgeschlossen haben können. Aber nein, ich Vollidiot vertraue ja auf Graven. Naja, viel "Spaß" oder was auch immer bei den Gildenlosen. Aus ner plötzlichen Langeweile heraus aus der Gilde auszutreten, gehört meiner Meinung nach zum seltsamsten, was hier jemals geschrieben wurde. Aber es steht dir natürlich frei, die Gilde warum auch immer zu verlassen. Allerdings frag ich mich, was der Hickhack um deinen Wiedereintritt nach dem Rausschmiß sollte, wenn du jetzt ja doch wieder abhaust. Naja, mach, was du für richtig hältst, bloß ne Gilde wird es sich jetzt vermutlich zweimal überlegen, ob sie dich aufnimmt, wenn du mit solch tollen Begründungen wie hier austrittst. Aber vermutlich willst du ja eh nie wieder in ne Gilde eintreten. Dann passt ja alles wieder. *schulterzuck* |
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13.09.2002, 22:17 | #114 | |||||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
» Gründung der GAS oder "Der senile Gegenschlag" -
Also dann müßte ich auch schon längst Mitglied sein. Bin ich aber nicht. Hab von Juli 2001 bis Juni 2002 ne kurze Pause gemacht. Hab an der Formulierung eines Posts gearbeitet. Dann war er endlich fertig. *g* |
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13.09.2002, 23:48 | #115 | |||||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
Leute, ihr seid Helden... -
Also ehrlich gesagt ist mir dein Ava scheißegal. Ich wüßte gerne, was man gegen diesen Ava haben kann. (Das wäre interessanter, als zu wissen, wer nun genau was dagegen gesagt hat.) Ich mein, ok, Bilder sind sicher Geschmackssache, der muß nicht jedem gefallen, aber der Ava sagt mir "Ah, Vexx, der oberste Erzbaron". Also erfüllt er seinen Zweck. |
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22.09.2002, 19:43 | #116 | |||||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
Altes Lager #32 -
Schlechtes Gewissen kannte Dumak nur vom Hörensagen. Er selbst belastete sich nicht mit soetwas. Er wußte, daß er einen Auftrag aus dem Kastell zu erledigen hatte. Doch er hatte in letzter Zeit genug mit seinen Geschäften innerhalb des Alten Lagers zu tun. Dies war wichtiger, als irgendso ein Auftrag für einen Dämonenbeschwörer. Doch jetzt war es an der Zeit, die Geduld des Kastells nicht länger herauszufordern. Mit den Papieren in der Hand, die er leider nicht lesen konnte - wie so viele seiner Lagergenossen - verließ er seine Hütte. Dumak verschloß noch sorgfältig die Tür und machte sich dann auf, das düstere Kastell oben auf dem Berg zu besuchen, das wie immer drohend in der Ferne über dem Alten Lager aufragte, als wolle es über die Mauern schauen und ebentuelle Geheimnisse ausspionieren. Flugs vorbei am neuen Südturm durch das Tor des Lagers geschlüpft und den Weg durch den Rand des Orkgebietes gewählt. Paco wurde mit einem Gruß, den er von einem Buddler erwarten konnte, beehrt. Dumak machte es nichts aus, bei den richtigen Leuten zu kriechen. Vielleicht war Paco nicht der Richtige dafür, aber der Falsche war er jedenfalls auch nicht. Obwohl der Gardist jeden warnte, der sich ins Gebiet der Orks begab, waren im Moment keine dieser furchterregenden Gegner zu sehen. Dumak hatte in Khorinis und später in der Hauptstadt des Reiches in den Wirtshäusern und Schenken, auf Marktplätzen und in Hurhäusern genügend soldaten von ihren Erfolgen in den Orkkriegen prahlen hören. Naja, diese Orks mußten scheinbar mit den grobschlächtigsten Gesellen bekämpft werden, die es gab, denn immerhin hatten sich alle dieser Prahlhänse damals bereitwillig von Dumak beklauen lassen - was nicht für ihre Reaktionsschnelligkeit sprach. Doch genug der Gedanken an eine bessere Vergangenheit. Zu sehr zurückzublicken lag nicht in der Natur des diebes. Das Kastell wollte noch vor der Dunkelheit erreicht werden. |
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22.09.2002, 21:57 | #117 | |||||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
Das Kastell des ZuX # 12 - Derweil im Kastell
Ohne Zwischenfälle - Dumak hatte noch nie einen Ork gesehen - erreichte er das schwarz aufragende Mauerwerk des Kastells. Die Skelette am Tor würden ihm sicher nicht erspart bleiben. Seufzend fügte er sich bei der Vorstellung, das Ziel ihrer Albernheiten zu sein. Und so kam es auch, wie es kommen mußte. Kaum stand er vor dem Tor, überhäuften ihn die Skelette mit albernen Bemerkungen über sein zerissenes Aussehen. Höhepunkt der Tirade war der Vorschlag, doch den Platz mit einem der Knochenmänner zu tauschen, damit der erbärmliche Anblick des Buddlers nicht mehr dem Alten Lager zugemutet werden mußte. Als ob die ausgebleichten Knochen ein besseres Bild ergaben. Dumaks Arbeitskleidung war nicht umsonst so gewählt. Unauffälligkeit war wichtig für einen erfolgreichen Dieb. Und Buddler liefen nunmal in zerlumpten Kitteln herum. Doch das entging dem hohlen Verstande der Angenagelten natürlich. Nach endlos erscheinenden Wortgefechten öffnete sich endlich das Tor und Dumak schritt hindurch. Sofort war er von Stille umgeben. Stille und Dunkelheit. Nur unterbrochen durch den Knall des plötzlich zuschlagenden Tores. Ein kurzer Windzug, der dem Dieb um die Beine fuhr, war dem vorausgegangen. "Hallo? Ist hier jemand?" Keine Antwort. Vorsichtig ging er einige Schritte tiefer in die Dunkelheit. Von rechts schimemrte ein blasser Lichtschein herüber. Dumak folgte ihm. Warum war es so leer im Kastell? Das ging hier nicht mit rechten Dingen zu. Endlich entdeckte ihn jemand. Natürlich dieser unangenehme Schattendämon. War ja klar. |
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22.09.2002, 23:23 | #118 | |||||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
Das Kastell des ZuX # 12 - Und wieder ein Schwenk zurück ins Kastell
Da war er, dieser Schmerz, der die meisten Besucher dazu veranlaßte, das Kastell so selten wie möglich zu besuchen. "Ich hab hier diese Pergamente." Dumak hatte sich mittlerweile umgedreht und streckte die in der Hand bereitgehaltenen Pergamentzettel dem Dämonen hin. "Hier, ich soll irgendetwas für seine Exzellenz, Don-Esteban in Drakia machen. Schau selber." Ob diese hochgeschraubte Anrede die richtige wahr? Leicht lächerlich klang das ja schon "Seine Exzellenz". Aber Dumak war nichts besseres eingefallen. Der Dämon nahm unbeeidruckt die Zettelwirtschaft entgegen, durchforstete sie kurz und verschwand dann. Ein ins Hirn gebranntes "Warte hier" war alles, was Dumak noch als Antwort bekam. Doch nicht lange dauerte die Ungewissheit. Bald tauchte der Dämon, es schien sein Hobby zu sein (vielleicht sein einzigstes), wieder wie aus dem Nichts auf und hielt einen dicken zusammengeschnürten Packen in der Pranke "Diese Pläne lagen in einer Schatulle im Zimmer des Oberhauptes. Gehe damit mach Drakia. Dort hat sich ein Händler namens Berne niedergelassen. Er wird dir bei der Ausführung dessen, was in den hier verschnürten Briefen steht, behilflich sein. Enttäusche das Oberhaupt nicht." Immer diese nervigen Hinweise. Als ob er jemals jemanden enttäuscht hätte. Im Gegenteil. Alle Leute waren froh gewesen, wenn er verschwand. Von Enttäuschung also keine Spur. Und warum mußte dieser Dämon immer in so gedrechselten Sätzen sprechen. War er vielleicht früher mal Redner? Kurz und knapp wäre für Dumaks Kopf besser gewesen. Der Buddler nahm also in Ermangelung anderer Möglichkeiten (wer konnte dem Dämon schon einen Wunsch abschlagen?) das Paket an sich und trolte sich. Nur schnell weg von hier. Wie konnte man nur in diesem Gemäuer freiwillig leben? Naja, diese Dämonenpriester waren wohl alle etwas wunderlich. Komisch nur, daß sich keiner von ihnen hatte blicken lassen. Ob Dumak den Dämonen deswegen nochmal fragen sollte? Lieber nicht. Der Schädel brummte so noch von den Schmerzen der ungewöhnlichen Konversation. Also flugs durchs Tor geschlüpft - komisch, von innen ging es immer sofort auf - und schnell das unwirtliche Gemäuer hinter sich gelassen. Es ging also nach Drakia. Fein. Da war Dumak noch nie gewesen. Was ihn wohl dort erwarten würde? Ungeahnte Möglichkeiten? Unbekannte Diebestechniken? Neue Reichtümer. Hoffnungsfroh ging, ja eilte, der Dieb davon, dorthin, wo er noch nie zuvor einen Fuß gesetzt hatte. Auf nach Drakia, diesem nebulösem Nest, von dem die einen sagten, es sei die Erfüllung aller Wünsche und bei dessen Nennung die anderen abwinkten und gleichzeitig gähnten. |
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22.09.2002, 23:35 | #119 | |||||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
Beförderungen/Degradierungen -
Danke, danke, danke. Wie war der Name? haiopei? *aufschreib* Ok, sie werden dann nächsten Monat keine plötzlichen Erzbörsenverluste zu beklagen haben. Es wird auch nicht ihre Hütte in ihrer Abwesenheit ausgeräumt werden. Übrigens wollte ich meine Tochter schon immer haiopei nennen. Was für ein Zufall. Was? Achso, ich meine natürlich meinen Sohn. *ganz unschattenhaft im Kreis spring* Juchhu ich bin Schatten. :D:D Ich danke allen, die mir dabei geholfen haben, so zu werden, wie ich bin (nämlich ein kleiner, mieser, egoistischer Dieb ohne Gewissen), besonders meinen vielen namenslosen Opfern. :D:D |
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23.09.2002, 17:21 | #120 | |||||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
Die Siedlung Drakia #3 -
Eine einsame Gestalt näherte sich diesem einsamen, gottverlassenem Nest. Das passte ja. "Meine Güte!" Selbst Dumak war erschüttert. Hier war ja überhaupt nicht das mindeste los. Nachdem er schon die ganze Nacht alleine durch das Gebirge und die Ebene gelaufen war - ein nicht ungefährliches Unterfangen, daß Dumak nur aufgrund seiner Fähigkeit zum Leisetreten gewagt hatte, war hier auch nicht mehr los, als auf der bisherigen Reise. Langsam und etwas enttäuscht trottete Dumak den Weg aus der Ebene in den Ort hinunter. Ein einzelner Mann lehnte an einer Hauswand. Seine Kleidung war einfach aber leidlich sauber. Die Hütte dahinter sah ebenfalls recht ordentlich aus. Aber trotzdem arm. "Kennst du Berne, den Händler?" Der Mann bejahte. "Gut, sag mir, wo finde ich ihn." Eine kurze Wegbeschreibung entrann dem Mund des Gefragten. Naja, zu verfehlen war sein Laden nicht. Die paar Häuser, aus denen der Ort bestand. Da mußte man schon ne echte Blindschleiche sein, um sich zu verlaufen. Mit einem halbwegs freundlichen Nicken verabschiedete sich Dumak von seinem Informanten. Die Straße war plötzlich gepflastert. Allerdings wuchs zwischen den Steinen Gras und Unkraut. Der Weg war nicht oft begangen, so daß sich hier das Grünzeug ausbreitete. Nach kurzem Marsch erreichte er dann tatsächlich den Laden Bernes. Ein buntes Schild prangte über dem Haus. Das mußte es sein. Der Dieb trat ein. Ein Mann kramte gerade in irgendwelchen Bündeln. "Ich suche Berne. Ich komme aus dem Alten Lager", fügte Dumak noch sicherheitshalber hinzu. Immerhin stand dieser Flecken unter der Verwaltung der Erzbarone. Vielleicht machte das ja Eindruck. |
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23.09.2002, 18:06 | #121 | |||||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
Die Siedlung Drakia #3 -
"Nein dürft Ihr nicht", schnitt ihm Dumak das Wort ab. Das war Berufskleidung. Einem unauffälligen Buddler fiel es nunmal leichter, unerkannt zu bleiben, falls eine brenzlige situation auftrat. Aber woher sollte der das wissen? "Ich komme wegen etwas anderem. Hier, dieses Päckchen voller Pläne und Anweisungen." Er legte den verschnürten Packen auf einen Tisch in der Nähe. "Vom Oberhaupt der Schwarzmagier persönlich." Diese Worte sollten die Bedeutung unterstreichen. "Es geht um seinen Turm. Der da oben über den Klippen. Das sind alles Pläne zu seinem Umbau. Ich soll sie ausführen. Und Ihr werdet mir dabei helfen." |
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23.09.2002, 18:16 | #122 | |||||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
Die Siedlung Drakia #3 -
Doch Dumak packte ihn blitzschnell am Kragen. "Hast du nachts schonmal davon geträumt, von einem Steingolem zwischen den Fingern zerquetscht zu werden? Ganz langsam? Nein. Tja, dann hast du sicher keine Vorstellung davon, was ein Dämonenbeschwörer mit dir macht, wenn du ihn verärgert hast." Dumak lockerte den Griff. "Also ich gebe dir hier noch eine zweite Chance, deine Meinung zu ändern. Und hatte ich schon erwähnt, daß es sich um ein Geschäft für Euch handelt? Ihr übernehmt natürlich die Lieferung der Baumaterialien, die Leitung über die Arbeitskräfte, deren Rekrutierung und Bezahlung und so weiter. Ich denke, auf die Art und Weise wird eine Menge Erz in Eure Truhen fließen. Also, seid Ihr nun interessiert?" Der Dieb ließ ganz los. |
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23.09.2002, 18:51 | #123 | |||||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
Die Siedlung Drakia #3 -
Der Dieb zuckte mit den Schultern und ließ sich von Berne hinausbringen. Erz überzeugte die Leute doch immer wieder. Dumak kannte das. Auch er war von Erz überzeugt. Am überzeugtesten war er immer dann, wenn das Erz in seiner Truhe landete. Ob bei diesem Job noch etwas für ihn raussprang, wußte er noch nicht. Na wenigstens hatte er mal Drakia kennengelernt. Man wußte nie, wozu sowas gut war. Neugierig schlich Dumak zum Gasthaus. Berne wollte also für ihn zahlen. Das konnte demnach nur ein schöner Abend werden. |
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24.09.2002, 22:32 | #124 | |||||||||||
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Die Siedlung Drakia #3 -
Und es war tatsächlich ein schöner Abend. Naja, so schön, wie ein Abend in einem halbleeren Wirtshaus so werden konnte. Die wenigen Gäste blieben irgendwie seltsam stumm, als ob sie nichts zu bereden hatten. Dumak ging in Richtung der Theke und sprach den Wirt, eine eher hagere Gestalt an: "Ich brauche ein Zimemr, möglichst ein gutes und fürs Erste etwas zu essen und ein Bier." Der Wirt schaute skeptisch. Naja, Dumak sah auch recht zerlumpt aus. Die Berufskleidung..."Kannst du denn auch bezahlen?" "Ja, Berne, der Händler zahlt für mich. Das ist doch nicht etwa ein Problem?" Dumak hob die Augenbrauen. "Nein, nein", beeilte sich der Wirt zu versichern. Er würde doch keinen Kunden verscheuchen, für den jemand mit festem Einkommen und einem gewissen Vermögen aufkam. "Euer Essen kommt sofort. Das Bier auch. Und Zimmer sind genug frei. Auch gute." Dumak wars zufrieden und suchte sich einen der leeren Tische aus. Der in der Ecke neben der Tür war genau richtig. Schnell an der Tür, falls was war und ne Wand im Rücken. Man konnte nie wissen. Er schob sich auf die Holzbank und musterte die restlichen Gäste. Einfache Leute. Bauern, Handwerker. Von den Leuten des Alten Lagers war nichts zu sehen. Eine Gruppe von Gästen sah verstohlen zu ihm rüber. Endlich löste sich einer von ihnen und kam herüber. Inzwischen war der Wirt mit Fleisch, Brot und Käse sowie dem Bier gekommen. Dumak schnitt sich große Stücke von dem Braten und schob sie in den Mund. Mit einladender Geste forderte er seinen Gegenüber zum setzen auf. "Was gibts denn?" fragte er sogleich, nachdem er den Happen mit einem Schluck Bier runtergespült hatte. Der Mann fing an zu reden, er sprach langsam. "Wir haben gehört, daß Ihr wegen des Turmes gekommen seid." Teufel auch, woher wußten die denn das schon wieder? Hier schien sich ja alles sehr schnell rumzusprechen. Eigentlich kein Wunder. In dem Nest war ja auch sonst nichts los. Da stürzte man sich sicher auf jedes Gerücht. Achja, da war noch ein Kunde im Laden bei Brach gewesen. Er hatte allerdings bald den Laden verlassen. "Ja, bin ich. Ein Schwarzmagier, ein hohes Tier hat den Turm gekauft und will dort wohnen. Ich bereite alles für ihn vor." Nicht ohne Stolz gab Dumak bekamnnt, daß er für einen Schwarzmagier arbeitete. Das würde den Leuten sicher Respekt einflößen. Vor Schwarzmagiern hatten alle Respekt. Die schnippelten an Toten rum und schlimmeres, war die landläufige Meinung. Und wer weiß, vielleicht stimmte das ja auch. "Naja, in dem Turm war schon lange keiner mehr", fuhr der Mann fort. "Ja, und? Jetzt kommt halt wieder jemand." Wenn der doch nur endlich zum Kern kommen würde. "Und weil dort lange keiner mehr war, haben sich dort ein paar Harpyien eingenistet. In einem großen Riß im Mauerwerk. Ich wollte Euch nur warnen. Manchmal kommen sie in den Ort und stehlen unser Vieh." Ah, das war es also. Die Harpyien sollten verschwinden. "Also ob sich dieser Hohepriester darum kümmern wird, weiß ich nicht. Ich denke, daß wird eher ein Problem für Berne sein, der wird die Bauarbeiten überwachen. Der hat dann auch Arbeit für euch." Das Gespräch war beendet. Der Mann war gnädig entlassen und zog wieder ab und der Buddler, der von seinem neuen Schattendasein noch nichts wußte, spachtelte fleißig weiter, bis die Platte leer war und der Humpen bis zum Grund geleert. Dann verzog er sich auf das Zimmer, das der Wirt ihm gezeigt hatte. Als erstes schloß er von innen ab, nachdem der Wirt weg war. Es war wirklich ein recht ordentliches Zimmer. Zwar einfach, doch sauber. Vor dem Bett mit strohgefüllter Matratze lag ein Fell als Vorleger. Sogar ein Kamin war vorhanden. Hier ließ es sich wohnen. Dumak packte seine wenigen Habseligkeiten, die er mit auf die Reise genommen hatte, in eine der bereitstehenden Truhen und wusch sich in der auf dem Tisch stehenden Zinkschüssel mit lauwarmem Wasser. Ein Handtuch lag auch da. Danach ließ er sich auf dem Bett nieder und war bald eingeschlafen. |
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25.09.2002, 20:04 | #125 | |||||||||||
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Die Siedlung Drakia #3 -
Die Nacht blieb ruhig, kein unpassendes Geräusch störte Dumaks leichten Schlaf. Irgendwo im Ort bellten ein paar Hunde, ansonsten blieb alles ruhig. Anderntags ließ sich der Schatten in spe ein deftiges Frühstück vom Wirt im ansonsten leeren Schankraum bringen. Als Krönung bestellte er sich eine Karaffe Wein. Der lange hagere Wirt schaute nicht schlecht. "Wein? Natürlich. Ich hab sehr guten Roten da. Lieferung vom alten Lager. Steht schon ne Weile hier rum. Hier wird nur Gerstensaft getrunken, müßt Ihr wissen. Wein wollen die Leute nicht haben." Er zog die Mundwinkel nach unten und schüttelte langsam mit dem Kopf. So als ob er es unsäglich bedauern würde Wann ging er denn nun endlich und holte den Wein? "Ja, schön, und könntest du nun bitte den Wein holen." Ein gewisser Unterton in der Stimme des Diebes sorgte dafür, daß der Wirt schnell davon eilte. Bald hielt Dumak ein Glas in der Hand, in dem sich auf wunderschöne Art das Licht im Wein brach und in den faszinierendsten Facetten erschien. Mit jedem Schwenken des Glases veränderten sich die Lichtspiele. Er driftete in Gedanken in längst vergangene Zeiten ab. Dumak hielt ein Glas mit Wein und sah sich die funkelnden Lichtreflexe am Kristall des Glases an, die sich mit jeder Bewegung der Hand veränderten. Ein Tisch. Kostbares Geschirr, Schüsseln voller aufwendiger Speisen. Karaffen mit teurem Wein. Dumak in maßgeschneiderten Kleidern. Er führte das Leben eines reichen Edelherren. Der ganze Reichtum war zwar nur zusammengestohlen, aber waren all die Adeligen, die das Land aussaugten, nicht auch nur Diebe? Diebe mit der Legitimation durch Adelstitel zwar, doch trotzdem nur Diebe. Zugegeben, sie hatten es geschafft. Sie wurden nicht gefangen und verurteilt. Dies mußte er noch hinbekommen. Doch einstweilen nahm sich Dumak einfach das, was ihm seiner Meinung nach zustand, selber. Gegenüber an der Tafel saßen zwei junge Dinger, gekleidet in kostbare Gewänder. Er hatte sie bezahlt, den Tag mit ihm zu verbringen. Es hatte ihn ein Lächeln gekostet und einige Kupfermünzen. Mehr nicht. Sie stammten aus dem teuersten Haus. Es führte nur die besten Mädchen. Von draußen drang neben dem Lärm des Marktes das Sonnenlicht hinein. Dumak stand auf und schloß die Fenster, Sie hatten Glas, bunte Butzenscheiben. Er wohnte im besten Haus der Stadt. Gegenüber des Königspalastes. Mit Geld konnte man sich alles leisten. Die beiden Käuflichen an der Tafel kicherten leise, als sich Dumak plötzlich umdrehte und sie ansah. Er lächelte gespielt natürlich, so wie immer... Dumak schwenkte sein Glas mit Wein, dann trank er es aus. Dies war die Realität. Er war ein armer Schlucker. In einem riesigen Freiluftgefängnis. Das Essen war beendet. Er schob die Überreste weg und schälte sich hinter dem Tisch vor. "Dein Wein war in Ordnung." Dann verließ er den Gasthof und ging hinüber zu Bernes Laden. |
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