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12.04.2004, 17:36 #1651
Erzengel
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[GM] Eiswasser - Der blaue Tempel -
Draußen tobte noch immer hörbar der Schneesturm... Oder war es ein neuer? Sein rasender Herzschlag verlangsamte sich wieder, als er seinen Gefährten hinter sich wahrnahm und die Kiste erblickte. Er drehte sich um sah dem Krieger in die Augen.
"Hey... auch schon wach?"
"Wann wollen wir weitersuchen?"
"Suchen nach was?"
"Willst du ewig hier bleiben?"
"Nein... aber wenn wir wegwollen, haben wir doch das Boot..."
"Ich meine den Tempel..."
"Muss das sein?"
"Willst die Sachen etwa umsonst geholt haben?"
"Das Boot wird sicher nicht umsonst... hoffentlich..."
"Gut, okay... ich geh allein..."
"Kain..."
"Nein, ich habe sowieso ein ungutes Gefühl, bleib lieber hier..."
"Okay."
"Hey, das war doch jetzt... Nein, der Traum... du bist... ich will einfach nicht, das dir was passiert."
"..."


Er suchte eine ganze Weile, doch nachdem er einen kleinen Teich wiedererkannt hatte, ging es recht schnell voran. Schon bald hatte er den blauen Tempel gefunden und war bei der Treppe mit dem Eiswasser angekommen. Er legte seine Mondrüstung ab und schlüpfte in den Walhautanzug. Wie bekam man dieses Ding jetzt zu? Der Gildenlose hielt die Öffnungen an Schultern und Hals dich zusammen und überlegte.
"Huch..." Doch es erledigte sich von selbst. Die Perle, die nach und nach Luft abgab, hatte er bereits vorher in den Mund genommen. Die Sicht war durch die kleinen Augenlöcher mehr oder minder miserabel. Irgendetwas sagte ihm, er hätte dieses komische durchsichtige Zeug, das ihn irgendwie logischerweise an Glas erinnerte, vorher saubermachen sollen. Aber hier unten kam sowie so gut wie gar kein Licht hin.
Als er nach gut einer Stunde endlich das Heiligtum fand, schwamm der Ring umgeben von bläulich schimmernden Licht über einem halbdurchsichtigen Altar. Ein simpler Griff und schon war er in seinem Besitz.
Sobald er aus dem Wasser und dem Walanzug raus war, wollte er sich die Rüstung wieder anlegten und seinem Gefährten so schnell wie möglich von seinem Fund berichten, doch als er sich umdrehte, um nach seiner Rüstung zu Greifen, stand dieser bereits vor ihm.

"Was machst du denn hier? Es ist gefährlich--"
Er konnte nicht atmen, nicht sprechen, war blind und taub, seine Kehle zugeschnürt...
"--Ja, für dich."
Ein Gefühl des Schwindels machte sich in seinem Kopf breit, langsam sah er auf das schwarze Metall zwischen seinen Rippen.
"Warum?"
"Warum? Weil du ebenso kaltblütig meinen Meister ermordet hast..."
"Ein... Jeromierter..."
"Ganz recht."
"Noch ein paar letzte Worte?"


Der schweißgebadete Körper schnellte aus dem Bett und stürmte hinaus aus der Höhle, bis er im kalten Schnee auf die Knie ging. Nach einer Weile hörte er knirschende Schritte näherkommen, ziemlich schnell sogar.
"Kain!"
Der Gildenlose sah auf und sprang dem Krieger um den Hals, worauf dieser das Fleisch des toten Schneeläuferjungen fallen ließ.
"Ich hatte diesen schrecklichen Traum, indem du mich hintergangen und getötet hast..."
Erneut spürte er das schwarze Schwert in seiner Brust.
"Ich fürchte, das war kein Traum..."
"..."
"Oh, wie süß? Tränen? Für wen? Für dich selbst? Oder für mich, den Attentäter deiner eigenen Schwester, deiner einzigen Blutsverwandten?"
Seine Pupillen verengten sich, soweit das es mehr Schmerzen verursachte, als die Klinge zwischen seinen Rippen.

Arnoriell? Warum? Tust du mir das an, Schwester?!
13.04.2004, 20:15 #1652
Erzengel
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[GM] Eiswasser - Der blaue Tempel -
Wie lange waren sie unterwegs gewesen? Stunden, Tage, gar Wochen? Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor. Draußen tobte noch immer hörbar der Schneesturm. Erschrocken richtete er sich auf und griff sein Schwert.
"Kain..." Ebenso geschockt wie der Gildenlose ließ der eben hinzugekommene Krieger das Fleisch des jungen Schneeläufers fallen.
"Komm mir nicht zu nahe!"
"Kain, was?"
"Sag schon, wer ist es diesmal?! Jerome, Arnoriell?! Oder hat dich vielleicht Seichiro geschickt?"
"Was redest du?" Langsam ging er auf den Jäger zu.
"Bleib weg!!!"
"Also gut." Der Krieger zog seinen Zweihänder aus der Scheide, präsentierte es Kain und ließ es zu Boden fallen, ihm folgten Dolche, Wurf- und Jagdmesser, schließlich sogar die Rüstung, bis er nackt vor dem Gildenlosen stand.
"Siehst du? Keine Waffen, ich bin ungefährlich... Und jetzt erzähl mir was passiert ist."
"..."
"...Kain... ich bitte dich..."
"... ... ...Ich hab alles gesehen... Ich habe dein Schwert gespürt... Erst bist du gestorben und ich wuss--ich weißt nicht wieso und dann war alles weg und ich war wieder da ich vorher war, genau hier in der Höhle, ich bin draußen gelaufen und du kamst mit dem Schneeläuferfleisch und dann hast du gesagt, du hättest es nicht mitgenommen, wenn eine Mutter in der Nähe gewesen wäre und das du was gesehen hast und ich hab vorher gefragt, ob eine Mutter da war, dann waren wir in der Stadt, im Hafen und haben diese Kiste geholt und dann sind wir mit dem Boot zurück und ich bin allein in den Tempel, weil du doch vorher gestorben bist, und ich hab den Ring geholt und als ich wieder aus dem Wasser war, standest du da und hast... dein Schwert... Du hast es in mich gerammt und gesagt, dass du einer von den Jeromierten wärst und dann war wieder alles weg und ich war wieder hier und bin nach draußen und du sagtest, du seist ein Attentäter, den Arnoriell angeheuert hätte... und, und jetzt bin ich wieder hier und es hört einfach nicht auf!" Heiße Tränen rannen über das müde Gesicht, er holte aus und wollte zuschlagen, aber konnte nicht, so sehr er auch wollte... Schließlich stand der Krieger vor ihm, seine Arme sanken nach unten, sein Griff lockerte sich und das Schwert fiel zu Boden.
"Los... töte mich... einmal mehr oder weniger wird auch nichts ändern..."
Er spürte deutlich die Hände an seinem Hals... wie sie weiter nach hinten über die Schulter glitten und den erschöpften Körper an sich pressten.
"Dummer Narr... du solltest doch wissen, das ich dir nie etwas antun könnte."
14.04.2004, 17:15 #1653
Erzengel
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[GM] Eiswasser - Der blaue Tempel -
Müde räkelte sich der Gildenlose im Bett, es verging viel Zeit, bis er zum ersten mal die noch verschlafenen Augen öffnete. Von schnell hintereinanderfolgenden Impulsen getrieben wanderte sein Blick durch die Höhle. Der Puls normalisierte sich langsam wieder, als er den Körper des Krieger hinter sich bemerkte. Ein Moment des Schreckens brachte sein Herz erneut zum rasen, seine Hände waren eiskalt. Rasch drehte er sich um und sah, dass der Krieger sich in der Nacht aus der Decke herausgerollt hatte. Nachdem er die sich anspannenden Muskeln, die sich deutlich unter der Haut hervorhoben, gesehen hatte, wurde sein Herzschlag wieder langsamer.
Fasziniert betrachtete er die matt blaue Klinge, die gestern bei der Vereinigung des Wasserschwerts mit dem Ring des selben Elements entstanden war. Ihr Anblick war Bestätigung genug, endlich war er dieser alptraumhaften, illusionären Zeitschleife entkommen. Wer oder was auch immer dahinter steckte, interessierte ihn nicht, nicht jetzt, er war einfach froh, dass es vorbei war. Heute wollten sie aufbrechen, zurück nach Khorinis oder zumindest Gorthar.
15.04.2004, 14:42 #1654
Erzengel
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[GM] Eiswasser - Der blaue Tempel -
Im Schnell liegend starrte er mit leeren Augen ins Nichts. Schneeflocken sanft wie Blütenblätter landeten auf seiner nackten Haut, doch statt sofort zu schmelzen, blieben sie eine Weile dort, bis sie der nächste kalte Windstoß wieder davontrug. Weit und breit war nichts zu sehen, nur einige Meter entfernt die Mondrüstung und das Hexenschwert, die zusammen mit dem Schlüsselschwert des Wassers ein großes, gleichseitiges Dreieck bildeten. Er liebte zwar die Symmetrie, doch ebenso und wesentlich praktischer für ihn war das Chaos, scheinbar zufällige Anordnungen, sofern man diesen Begriff überhaupt noch in diesem Zusammenhang verwenden konnte, da es ja keine wirklich Ordnung gab, wobei genau das ja der Punkt war, eben weil die Ordnung des Chaos nicht sichtbar war... Sinnloses Geschwätz, er war es so lästig... es war unfair... Warum konnte er nicht wie irgendein Tier sein, das nur seinen Instinkten folgte und sich keine Gedanken darüber machen musste, was es zu tun hatte.
Warum dieses unerträgliche Gehabe um Arnoriell und Belzusia? Ihm konnte es doch egal sein... Nein, konnte es nicht, aber warum? Weil sie seine Schwester war? Weil er kein halbwegs normales Leben führen konnte, so lange sie existierte? Nicht mal das wusste er...
Er musste nur an ihn denken und schon fragte er sich, ob sie nicht dahinter steckte... oder irgendeiner anderer, der ihn dazu bewegen wollte sich mit ihr zu befassen, auch wenn er damit das Risiko einging selbst von dem Gildenlose getötet zu werden? Konnte er überhaupt ansatzweise so etwas wie glücklich werden, so lange sie existierte? Nein, konnte er es überhaupt so lange er selbst existierte? Irgendwann? ...Jemals? ... ... Nie...?
15.04.2004, 20:10 #1655
Erzengel
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[GM] Eiswasser - Der blaue Tempel -
Alle Fünf standen sie versammelt hoch oben über Klippe und schauten auf die endlose Grasebene herab. Ein junges Mädchen erschien vor den vier Männern und der freizügig gekleideten Frau.
"Was wollt ihr von mir?"
"Wie wäre es mit einem Hallo?"
"Ihr seid nicht meine Freunde..."
"Aber auch nicht deine Feinde..."
"Das gerade du mir das sagst! Ihr habt traut euch ja nicht mal auf ein richtiges Treffen, stattdessen kommt ihr mit menschlichen Avataren auf die Astralebene, pah!"
"Ich will dir mal etwas sagen, meine Liebe--" Doch bevor der Greis in der blauen Robe weitersprechen konnte, wurde er von der jungen Frau unterbrochen.
"Du!!! Wie kannst du es wagen überhaupt hier aufzukreuzen! Du wolltest dein eigenes Volk auslöschen, nur um mich loszuwerden!"
"Schweigt!", mischte sich der schwarzgekleidete Mann mit vollends weißer Haut ein.
"Wir sind nicht hergekommen und unsere Feindlichkeiten auszufechten, die Not führt uns alle zusammen... Ich würde Innos genauso gern den Hals umdrehen, aber gebe ich meinem Verlangen nach?! Dein Bruder ist in eine Art Koma gefallen."
"Und das nur wegen deinem Diener!"
"Was?! So leid es mir tut, ich habe meinem Bruder niemanden auf den Hals gehetzt."
"Und wer war es dann?"
"Immer der, der fragt!"
"Du alter--"
"--Pass auf, was du sagst!"
"Das musst du gerade sagen!"
"Ich habe ihn gekannt!", erhob sich eine Frauenstimme.
"Sie wars! Es war einer von ihren Druiden, deswegen hat er Tiere so geliebt!"
"Halt du Klappe!", stoppte ihn der Mann in der roten Rüstung.
"Er war kein Druide, aber zugegeben ein Anwärter, durch seine zahlreichen Taten für den Schutz der meiner Kinder. Ich wusste nicht das er diesen Herzfehler hatte..."
"Kann ihn nicht einfach wieder jemand lebendig machen?"
"Lebendig nicht... untot sicher, aber das dürfte wohl kaum ausreichend sein, um Ithilion aus seinem Traum zu reißen."
"Wie kommst du darauf? Er war doch mal einer von deinen Dienern. Mag er keine Untoten?"
"Erstens habe ich keine Diener. Wann lernst du das endlich? Ich habe Magier und Priester... aber ich verlange nichts von ihnen, ebenso verschenke ich nichts."
"Könnten wir dann zum Thema zurück?"
"Falls ihr es nicht bemerkt haben solltet, er ist nicht tot... Das wäre ja noch recht leicht, wir könnten ihn wiederbeleben, aber ist eben nicht tot, sondern liegt in einer Art Koma. Er reagiert auf keinerlei äußerliche Reize."
"Und falls du es nicht bemerkt hast, haben wir bis eben nicht von Ithilion geredet."
"Sag das doch", versuchte sich der Mann mit den Tatoos zu wehren.
"Aber stirbt er nicht irgendwann von allein, wenn er nichts isst?"
"Eben nicht... scheinbar zerrt er an den von ihm nicht einsetzbaren Kräften Ultimas... sie funktionieren bei ihm nur passiv und erhalten ihn am Leben... Jetzt interessiert, Arnoriell?"
"Nein... Ulitmas Kräfte sind mir egal."
"Ach ja richtig, du hast sie ja schon, aber hättest du sie dann doppelt? Eigentlich müsste schon längst ein Paradoxon entstanden sein... aber gut."
"Tatsache ist, dass weder du noch du oder irgendeiner von uns gewinnen kann, so lange keiner von uns nach der Spielfigur greifen kann."
"Befind sein Geist sich nicht hier auf?"
"Keiner von uns kann ihn orten, er muss sich auf einer anderen Ebene aufhalten."
"Aber auf welcher?"
15.04.2004, 20:47 #1656
Erzengel
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[GM] Eiswasser - Der blaue Tempel -
Das rechte Bein aufgestellt, den linken Oberschenkel zum Boden gerichtet und den Rest des Beins liegend betete er... Nein, nicht er, er war nur stiller Zuschauer und dennoch der Mann zugleich. Er spürte deutlich den Ziegenbart, der die gefalteten Hände leicht berührte. Nun öffnete der Mann die Augen erhob sich, sodass der Gildenlose den muskulösen Körper gut betrachten konnte. Was besonders auffiel waren die breiten Schultern und der lange, nachtschwarze Ledermantel, der ihn an seine Runika erinnerte. In beiden Händen trug er Schwerter, er konnte sie war nicht sehen, aber er spürte die schmalen Griffe. Nein, es war kein Hexenschwert dabei... Doch wieso kam er auf einmal auf diesen Gedanken? Dann versuchte der Gildenlose den Körper genauer zu untersuchen... Seine Aura war völlig fremd, er steckte also in niemanden, den er irgendwoher kannte, aber sie war auch nicht besonders stark, zumindest nicht soweit er sie betrachten konnte. Dann wurde er von den Emotionen des Unbekannten, in dessen Körper er als stummer Gast steckte, überkommen. Nervosität machte sich in ihm breit, dies hier war sein Alltag--
Hastig ging es uralte Treppen hinauf um einen Turm, soweit es die schlechte Sicht zuließ war drum herum nur Wasser zu erkennen. Er atmete lautlos und versteckte sich im Schatten, mit dem Rücken an den großen Sockel einer antiken Statue gelehnt.
--aber irgendetwas war anders...
Ein Templer des Adanos lief an der Statue vorbei, ohne den Mann zu entdecken. Dieser nutzte die Gelegenheit und schlich sich auf die andere Seite des Steinblocks. Moment... woher...? Ein adanosdienender Templer? Sein Atem stockte... Auch Kains Körper hätte so reagiert, aber nicht wie der des Fremden beim Anblick der Torwachen. Der Gildenlose kannte diese Templer aus Belzusia, genauer gesagt aus der gigantischen Hauptstadt Beyond. Dann musste das nun doch nicht mehr ganz so grenzenlose Gewässer das heilige See Adanum sein und das hier... der Palast das Kaisers. Ebenso schockiert wie hilflos wandte er sich von den eigenen Gefühlen ab und beschloss das ganze wirklich nur zu beobachten, etwas anderes blieb ihm wohl nicht übrig, aber er wollte sich auf keinen Fall mitreißen lassen.
Der Fremde sah sich gezwungen ein Risiko einzugehen, er zog zwei dünne, spitze Dolche. Erneut schloss er die Augen und sandte ein Stoßgebet, doch Kain konnte nicht erkennen, welcher Gottheit es gewidmet war... Das 'Oh Herr' war ja nicht gerade so aussagekräftig, doch zumindest konnte er sowohl Beliar, als auch den Schläfer ausschließen, ebenso wie den Fremden als fehlgeleiteten Anhänger Donnras, wobei er natürlich ein fehlgeleiteter Beliar- oder Schläferanhänger sein könnte. Also kamen zu Innos und Adanos noch Beliar, der Schläfer und die anderen 2 000 Erzdämonen und Pseudogottheiten.
Das Bild eines Toten tauchte vor ihm auf und verschwand so schnell wie es gekommen war, offenbar hatte der Fremde das Bild nicht gesehen, inzwischen zog er die Dolche aus den Köpfen der Wachen und schleifte ihre leblosen Körper hinter die Schatten der Bäume etwas abseits. An seiner Art die Leichen wegzuschaffen konnte man leicht erkennen, das dies üblicherweise nicht zu seinem Bereich gehörte. Doch offenbar waren hier zu viele Wachen. Verständlich, denn dies war das Anwesen des Kaisers und zahlreicher Adliger, es schien irgendeine Feier zu laufen. Nicht gerade der beste Tag zum Einbrechen, aber es fehlte ihm ohnehin an Säcken für die Beute. Hier war kein Edelstein oder Artefakt allein. Um genau zu sein gab es hier nichts, das nicht irgendwie wertvoll war, nicht mal ein Fußabtreter. Also lohnte es sich gar nicht hier Einzubrechen, um nur einen kleinen Gegenstand zu stehlen, wobei er ja vielleicht nur hier war, um etwas bestimmtes zu stehlen, das einem höheren Zweck diente... Wieder erschien das Bild und ihm fiel ein, wie sehr er genau dieses Verhalten an sich selbst hasste, diese ständigen, wilden Vermutungen... Hatte er sich schon wieder verloren? Wollte er nicht einfach zusehen?

Ab hier musste er wirklich vorsichtig sein, jeder Templer spürte die Aura des anderen. Er musste seinen sonst so hilfreichen Reflexe zügeln, hier konnte er keinen töten, ohne unentdeckt zu bleiben und das war unbedingt von Bedeutung für den Erfolg der Mission.
16.04.2004, 08:43 #1657
Erzengel
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[GM] Eiswasser - Der blaue Tempel -
Die Templer standen niemals still, da war es wenigstens noch möglich hindurchzuschlüpfen, doch hier schien dies unmöglich. Zwar waren sie keine Templer, aber dennoch viel zu viele. Die letzten Meter zum eigentlich Eingang bestanden aus einer hell beleuchteten Wiese, auf dessen Nord- und Südseite im Abstand von gut einem Meter Wachen standen. Jeder Versuch einzudringen wurde sofort gemeldet. Schnell überdachte er die Alternativen, noch während er überlegte, näherte sich der nächste Templer. Lautlos durchs Gebüsch der Gärten ging es zurück zum Tor und vorsichtig dorthin, von wo er gekommen war. Ein Boot wäre zwar einfacher, aber auch viel zu auffällig. Die von ihm verursachten Geräusche synchronisierte er mit dem Rauschen des Wassers, bis er zum Hals in selbigen stand, dann tauchte er ab.
Die letzten paar Meter zur Rückseite des Hauptturms war er zwar geschwommen, statt getaucht, aber auch nur weil der kommende Aufstieg schwer genug war. Zwar waren Luft und Wasser wegen der künstlich erzeugten, tropischen Hitze der Stadt recht warm, doch mit nassen Sachen samt Ausrüstung eine Wand hinauf zu klettern, in der es weder Ritzen noch sonstige Unebenheiten gab, war dennoch irgendwie scheiße. Um voranzukommen benutzte er vier ähnlich spitze, dünne Dolche wie bei den Torwachen nur mit breiterem Griff. Nun galt es die ersten drei Stockwerke, in der die Feier stattfand, zu überwinden. Dieser Weg war zwar wesentlich sicherer, aber auch deutlich kräftezehrender.
Dummerweise befand sich das erste offene Fenster erst im fünften Stock, wo eine Adlige gerade den Sternenhimmel bewunderte. Knapp unterhalb des Fensters wartete der Einbrecher eine Weile, schon allein um ein wenig zu verschnaufen und zum anderen, um die Wirkungszeit des Schlafmittels abzuwarten, mit dem er ein Stofffetzen getränkt hatte, der nun wiederum am obersten Dolch über seinem Kopf befestigt seine einschläfernden Dämpfe freigab.
Was stank hier nur so komisch? Ratlos sah die ältere Frau nach rechts, links und dann nach unten.
Beide schienen wie gelähmt, als die Alte ihn entdeckte. Nach einer Weile begann sie zu lachen und beugte sich weiter hinunter um nach dem vermeidlichen Hirngespinst zu greifen. Dieses trat schnell eine 'Stufe' weiter nach oben und rammte ihren Kopf gegen die Wand. Was der Einbrecher jedoch nicht beachtete hatte, war dieses Ding von einem Korsett der Alten, das ein Beugen des Oberkörpers unmöglich machte, deswegen kam nun der restliche Körper nach und fiel nach unten. Währendessen presste sich der Eindringlich mit aller noch übrigen Kraft an die Wand, um nicht mitgerissen zu werden. Er verlor zwar den Dolch unter dem linken Fuß, gewann aber die Erkenntnis, das es wirkliche bescheuerte Frauen gab, die ein eng geschnürtes Korsett und ein Gestell für eines dieser hässlichen, weiten Kleider zu einem einzigen... äh ja, Ding zusammenfassten... Egal. Von der Vermutung getrieben, irgendwer könnte das Fallen der Alten und die hin und wieder zu hörenden Stöße ihrer Arme oder Beine gegen die Wand, sowie die dabei entstandenen Knochenbrüche mit appetitlicher Geräuschuntermalung bemerkt haben, verschwand er mitsamt Dolchen im Zimmer der Alten. Bei dem Versuch hinaus zu gehen, entdeckte er schon die erste Wache und verschwand wieder in den Gemächern, in denen er sich origineller weise unter dem Bett versteckte. Im Schrank war es einfach zu voll und etwas anderes gab es hier nicht.
Dann war es soweit ein Mann kam herein, ausgerechnet ein Templer, wie er an dessen Stiefeln und Beinschienen erkannte.
"Lady In--" Der Mann stockte, als er bemerkte, das sich die Angesprochene nicht im Zimmer befand. Er warf noch einen Blick in die beiden anderen Räume und eilte dann erst zum Fenster. Als der Einbrecher flüchten wollte, musste er feststellen, dass der Templer die Tür von Innen verschlossen und den Schlüssel mitgenommen haben musste.
Wo war er nur? Wieder öffnete der Templer einen Schrank. Vielleicht war er ja genau der, den er nun brauchte... Immerhin hatte er es in den Palast geschafft.
Endlich hörte er das erlösende Klicken des Türschlosses und wie der Templer den Raum verließ. So schnell es ging kroch er unter dem Bett hervor und richtete sich auf, nur um dann doch dem Templer gegenüber zu stehen.
16.04.2004, 16:21 #1658
Erzengel
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[GM] Eiswasser - Der blaue Tempel -
"Ein bisschen unachtsam was? Das Schlafmittel kannst du stecken lassen und die giftigen Dolche sowie so, wenn überhaupt kannst du Dank meiner Rüstung nur am Kopf zustechen und dann bin ich sowieso tot, aber was das bedeutet solltest du ja wissen, wenn du es bis hierher geschafft hast."
Während er noch weiterlaberte, wurde er von dem Eindringling genauestens gemustert, was genau er in ihm erkannte blieb dem Gildenlosen jedoch unerschlossen. Dieser staunte nur darüber, dass der Templer noch größer war und noch mehr Muskeln hatte als der Einbrecher, kaum zu glauben, dass das möglich war, aber sie wirken auch schon nicht mehr allzu menschlich, vielmehr wie abstrakte Nachbildungen, viel zu aufgepumpt.
"Gut so." Mittlerweile hatte ablegen und sich von dem Templer durchsuchen lassen müssen. Nun kam er der Aufforderung nach seine Lederrüstung abzulegen.
"Ist das nicht irgendwie unbequem so mit nichts drunter?", fragte der Templer spöttisch und zugleich mit einer merkwürdigen Scherzhaftigkeit.
Die Wut über sich selbst sah man dem Einbrecher nicht an, emotionslos starrte er vor sich hin.
"Was guckst du denn so böse? Sei doch froh, dass du nicht gefangen genommen wirst."
"..."
"Natürlich nur gegen eine kleine Gegenleistung..." Der Templer legte Hände um die Hüfte des Eindringlings. Blitzschnell zog dieser sein Schwert, der Templer wich zurück, doch das Schwert folgte ihm und zeigte schließlich mit der Spitze auf seine Kehle.
"Finger weg, Schwuchtel!" Der Templer lachte.
"Sollte ich mich etwas in deinen Augen getäuscht haben? Unmöglich..."
"Es ist Sünde vor dem Herrn!" Erneut entrang sich der bedrohten Kehle des Templers ein Lachen.
"Seit wann?"
"Es ist eine Sünde vor Innos!" Während der Templer endgültig einen Lachanfall bekam, überlegte der Gildenlose.
Merkwürdig... so kannte er sich doch... ... ... 'Sich'? Herzstillstand. Ein Gefühl von Schwindel und Kälte, zugleich mit Hitze überall. Er wollte atmen, doch er--es ging nicht... Panisch rang er nach Luft...
Ganz ruhig, er konnte keinen Herzstillstand haben und sowie so nicht atmen, weil er hier... einfach in einem fremden Körper, vermutlich einer Illusion war. Das eben... war sicher nur, weil er alles fühlte und sah, was auch der Innosler fühlte... Nichts ernstzunehmendes...
Sein Hass auf die Diener des Feuergottes hatte zwar deutlich nachgelassen, aber selbst einer zu sein ekelte ihn noch immer an. Das ständige beten, die absolute Gehorsamkeit... Nichts für ihn.
Langsam verstummte das Lachen.
"Innos? Dann bist du nicht von hier, nicht aus Belzusia... Ich fass es nicht, jetzt heuern sie schon Leute von außerhalb an... das sie überhaupt Leute anheuern is ja schon schlimm genug, wenn sie selbst zu feige sind, aber dann noch irgendjemand, den das gar nicht betrifft und der es nur des Geldes wegen macht... Du musst ja der beste sein."
"Ich bin nicht der beste, in bloß der einzige, der sich den Auftrag zutraute."
"Oh, er spricht... Aber sag mal, ist das töten nicht auch Sünde?"
"..."
"Was solls... Willste nichmal wissen, warum ich dir helfe?"
"...Tu was du nicht lassen kannst."
"Gut... Also, ich bin seit einem halben Jahr Templer und hab mich hochgearbeitet, ich liefere Informationen an die Rebellen und werde eventuell bald selbst die Chance haben zuzuschlagen, sofern ich dem Ziel näher komme."
"Sie scheinen wirklich verzweifelt zu sein..."
"Oh ja, schon seit... ... Hey! Sollte das eine Beleidigung sein?!"
"Wo geht es hoch?"
"Für dich geht es nirgendwohin, bis du--"
"--..." Der Innosler presste die Klinge an seine Kehle.
"Schon gut... also am sichersten ist es wieder raus und nach oben, aber die drei Kilometer nach oben sind wohl selbst für dich ein bisschen weit."
17.04.2004, 22:33 #1659
Erzengel
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[GM] Eiswasser - Der blaue Tempel -
Den letzten Knopf zuknöpfend verließ er das Zimmer der Alten, wirklich nett von dem Templer ihm eine Gefolgschaftsuniform zu besorgen. Einen Großteil seiner Ausrüstung musste er zurücklassen, nur einige Wurfdolche konnte er hier und da verstecken. Die beiden Katanas waren in ihren schlichten Hüllen nicht zu enttarnen, so unauffällig wie möglich versteckte er sie hinter einem Tablett. Tatsächlich befanden sich die meisten Adligen wie geplant auf der Party und erfreulicherweise auch die Wachen und Templer. So gelang er mühelos in den höchsten mit der magischen Senkrechtplattform zu erreichenden Stock. Hier, 20 Geschosse unter dem Dach, endete für die gewöhnlichen Diener und Adligen die Reise. Weiter ging es nur mit höheren Ämtern. Laut dem Templer kam er mit dieser Gefolgschaftskleidung noch 10 Stockwerke weiter. Ohne sich etwas anmerken zu lassen schritt er dem Flur entlang, zu beiden Seiten erstreckten sich künstliche Urwaldlandschaften. Hier und da hatten sich einige Pärchen zurückgezogen, doch diese viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um ihn zu bemerken. Da eigentlich die gesamte an der Oberfläche lebenden Bevölkerung aus Adel und Militär bestand, waren die Sicherheitsvorkehrungen innerhalb des Palast allgemein etwas lockerer, als man erwartet hätte. Dem heiligen See durften sich Reisende nicht weiter als zweihundert Schritte nähern, selbst Boten kamen nur bis zu heiligen Brücke und nicht weiter. Alle Untertanen waren sowieso in die Slums unterhalb der Oberfläche verbannt, wo sie früher in den Fabriken arbeiten mussten, bevor man den heiligen See als Energiequelle entdeckte. Danach wurden die meisten Zugänge versiegelt und die Menschen sich selbst überlassen. Dieses gesamte Sündenpack, schlimmer als die Dämonen, sie verdienten das alles nicht, nur den Tod und ewige Höllenqualen.
Beide Wachen standen breitbeinig da und musterten den Innosler und öffneten eine Tür an der Seite. Scheinbar warteten sie darauf, das er hineinging. Widerwillig betrat er den schwach beleuchteten Raum, der offenbar eine Art Umkleide war. Während der eine draußen blieb, folgte der andere dem Attentäter.
"Bist wohl neu hier."
"..."
"Seh schon, nicht sehr gesprächig. Hast sicher schon mitbekommen wies hier läuft..."
Die Wache kam näher und schlug ein paar mal die flache Seite seines Schwerts in seine Hand.
"Oh ja", meinte der Innosler klugscheißerig und rammte seine Klingen in Stirn und Brust. Danach öffnete er die Tür einen Spalt.
"Ey, kannste mal kurz kommen, dein Kollege ist gerade umgekippt... Ich weiß auch nicht..."
Mit einem Ruck war die Tür auf, dann starre er geschockt auf die Leiche der anderen Wache. Der Attentäter riss ihn herein, direkt auf eines der blutverschmierten Schwerter, das sich sofort in ihn bohrte. Nachdem er sicher war, das auch dieser Wächter tot war, versteckte er die Leichen in den Schränken und verließ den Raum wieder, die Treppen hinauf in den nächsten Stock.
19.04.2004, 15:22 #1660
Erzengel
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Die Gildenlosen #5 -
So, wie angekündigt hat mein Praktikum heute begonnen, allerdings ist es weit weniger anstrengend, als ich dachte, daher melde ich mich nicht ab. Trotzdem will ich mit dem Lehrmeistertitel warten.
19.04.2004, 16:09 #1661
Erzengel
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[GM] Eiswasser - Der blaue Tempel -
Endlich hatte er das höchste mit dieser Uniform erreichbare Stockwerk betreten. Gleich nach den ersten paar Metern entschied er sich für den linken weg, wo er gerade eben eine Tür zugehen gehört hatte. In der Hoffnung der befände sich jemand, mit dessen Hilfe oder alternativ auch dessen Kleidung er die nächsten Stöcke erreichen könnte. Langsam schloss er die Tür hinter sich, erst jetzt bemerkte man, wie dunkel der Raum eigentlich war. Eine Flamme entbrannte und zündete eine Kerze an, deren Licht eine halbnackte Frau preisgab. Ihre hell schimmernden Haare lockten ebenso wie ihre vollen Lippen und ihre ernorme Oberweite.
"Hey, Süßer! Hast du dich verlaufen? Kann ich dir helfen?"
"Ich suche einen Weg in die oberen Stockwerke."
"Was? Du bist aber direkt, das gefällt mir", sprach sie neckisch.
"Ich hätte da was..." Sie drehte ihm den Rücken zu und beugte sich mehr als absichtlich in obszöner Pose nach unten, um ein paar Lederstricke hervorzukramen, die an einigen Stellen mit Eisenringen verbunden waren. Dieses Ding ähnelte sehr dem, was sie am Leib trug, nur eben für Männer.
"Ich warte schon ewig auf den Mann, der hier rein passt. Komm, mein Prinz, probier es an."
Der Innosler stand gefühllos da und nahm die Lederstricke entgegen, auch danach bewegte er sich kaum.
"Was ist mein Prinz?"
Wie durch Butter schnitt das Schwert durch die samtweiche Haut.
"Ich will nicht wissen, wie viele Männer du damit schon verführt hast. Ich habe dir eine gelassen, wenn du einen findest, der dich wirklich liebt, nimmt er dich trotzdem und dann wirst du auch eure Kinder stillen können... Sieh es als Innos Gnade und meinen Dank."
Auf das tote Stück Fleisch starrend hielt sich das Betttuch, um die Blutung zu stillen.
"Hurensohn verdammter! Was kann ich dafür, das mein Vater mich schlug und ich laufen musste und das mich die Adligen schändeten?!"
"Er hat dich sicher nicht ohne Grund geschlagen."
"Oh doch, er war ein elender Säufer!"
"Warum lass ich mich überhaupt darauf ein?"
"Krankes innosgefickt--"
Die Worte blieben ihr im Halse stecken, als der Attentäter ihr die Klinge in den Hals rammte. Den toten Körper versteckte unter dem Bett, die alte Uniform im Schrank. Dieses elende Dämonenpack... in ihrer Wollust nicht zu übertreffen, diese Strickte bedeckten gerade so seine Blöße. So unrein war es hier, das er gar nicht auf die Idee kam, das die Frau das ganze erfunden hatte, tatsächlich konnte er problemlos passieren. Offenbar zeichneten einen diese Strippen als persönliches Spielzeug eines hohen Generals oder gar des Kaisers aus, zumindest ein Spielzeug an das niemand außer der Besitzer Hand anlegen durfte.
21.04.2004, 19:55 #1662
Erzengel
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[GM] Eiswasser - Der blaue Tempel -
Der Gildenlose hatte so lange in den Erinnerungen des Attentäters gewühlt, das er gar nicht mitbekam, dass er sein Ziel fast erreicht hatte. Schweren Atems schlug er die riesigen Torflügel auf und fand sich dem Subjekt gegenüber. Langes, goldbraunes Haar verdeckte kurz die sanften Lippen, als sie sich ihm zuwandte. Wer mochte sie sein? Warum sollte er diese unschuldige Schönheit töten und wer gab ihm den Auftrag? Erst jetzt begann Kain sich für all diese Fragen zu interessieren.
"Verzeiht, aber diese Gemächer sind nicht frei zugänglich, es sind meine Privaträume." Doch der Innosler schritt unberührt voran.
"Ich muss euch bitten zu gehen." Nur noch wenige Meter von ihr entfernt zog er seine beiden Schwerter.
"Oh, ich verstehe." Langsam drehte sie sich um.
"Wollt ihr mich töten, weil ihr durch die Politik des Rats euer Hab und Gut verloren habt? So will ich euch neues Land geben lassen", sprach sie mit fester Stimme, anscheinend sah sie in dem Attentäter keine wirkliche Bedrohung. Dieser stand nun wortlos vor ihr und wartete darauf, dass sie ihm erneut ins Gesicht sah.
"Ist euch das nicht genug?"
"Dies ist ein Auftrag von Innos, er wurde mir durch den heiligen Gesandten Vater Johannes Paul den sechsten persönlich erteilt. Dieser Befehl hat oberste Priorität und muss um jeden Preis vollstreckt werden."
"Auftrag?" Die junge Frau zögerte.
"Seid ihr ein bezahlter Attentäter? Ich bedaure, aber ich habe nicht so viel Geld um den Betrag eines heiligen Gesandten zu überbieten, auch wenn das meist so aussehen mag. Ich bin nur Gast hier, mir gehören nicht einmal diese Kleider." Im letzten Moment hatte sie den letzten Fehler begangen und sich um zugewandt. Endlich wurden die Sehnen entlastet, nur um sogleich wieder gespannt zu werden.
Ein roter Fleck machte sich vor seinem Auge breit.



"Ich bitte euch, geht jetzt!" Wieder und wieder schlug der Innosler auf das Schutzschild ein. Das konnte nicht wahr sein! Hier oben sollte es der Sicherheit wegen ein Anti-Magie-Schutz geben. Dieselbe Quelle galt als zuverlässig und hatte ihm sowohl die Informationen über das Fest, als auch über die Architektur zugespielt und ihm den Weg ins Schloss erklärt.
"Schnell, ich bitte euch inständig! Verzichtet auf Ehre und Stolz, das nichts weiter ist als Arroganz! Ich kann euch ein Haus in Belzusia, weit weg von hier und eurer Heimat anbieten, dort könnt ihr neu beginnen. Geht! Lauft, bevor die Wachen kommen, das Schwert wird sie aufmerksam gemacht haben!" Ratlos stand er der Frau gegenüber.
"Versteckt wenigstens euer Schwert und setzt euch zu--" Noch bevor sie den Satz beenden konnte, öffneten sich die Torflügel.
"Da ist er, ergreif ihn!"
"Nein!!! General, er ist mein Gast!"
"Ein Gast mit Schwertern?"
"Ich bat ihn mir seine Künste vorzuführen!"
"Und wessen Blut klebt daran? ...Es ist das derselben Frau, die ihm diesen Aufzug gab und zum Dank von ihn getötet wurde."
"Dann wird er Buße tun!"
"Sehrwohl!"
"Aber nicht auf die Art, die ihr meint!"
"Erscheinen euch meine Methoden derart uneffektiv, Arnoriell?"
...

Arnoriell

...
... ...
... ... ...
"Wann ist meine Hinrichtung?"
"Hinrichtung?!" Der Wächter lachte.
22.04.2004, 16:02 #1663
Erzengel
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DER BÖSE DON-ESTEBAN (psst,... is nen Jubi ;) ) -
Ach, immer diese Quälerei, was schreibt man jetzt? Nicht zu wenig, nicht zu viel ...? Lieber ernst oder eher witzig? Auf jeden Fall nicht lang und langweilig. Daher lieber kurz und bündig:

Herzliche Glühstrümpfe!
22.04.2004, 18:13 #1664
Erzengel
Beiträge: 1.667
[GM] Eiswasser - Der blaue Tempel -
"Kylan?" Die Lichtgestalt schüttelte den Kopf und zerfiel in tausende kleiner Funken, die sich etwas weiter weg von ihm zusammensetzten und zu einem Mann in rot-goldener Rüstung wurden.
"...--" Er legte den Zeigefinger auf die Lippen und wurde erneut in tausend Stücke gerissen.

"Wann werden die ersten fertiggestellt sein?"
"Schon bald, sehr bald..."
Langsam öffnete er die Augen, die noch nie zuvor benutzt wurden und dennoch schon gut 25 Jahre alt waren. Er sah eine Weile unscharf, hörte aber besser als jemals zuvor. Vorsichtig bewegte er Arme und Beine... Er? Ja, aber... Was zur Hölle war das hier? Dieses mal hatte er nicht nur dieselben Empfindungen, sondern konnte den Körper selbst 'steuern'. Oder war er es am Ende selbst? Er erinnerte sich gerade mal daran, dass er den Hexenturm verlassen hatte, um... ... Nein, auch der Grund war vergessen. Egal, hatte man ihn hierhin gebracht und jahrelang gefangen gehalten oder war dies wieder nur eine Illusion? Natürlich hoffte er auf letzteres, auch wenn es ihm fast ebenso wenig gefiel. Alles erschien in sanft blauen Licht. Es brauchte einige Zeit bis er begriff, dass er in einer hellblauen Flüssigkeit schwebte. Trotz der Jahre in diesem Tank waren keine Anzeichen von Muskelschwäche zu erkennen, eher im Gegenteil. Vielleicht war dies eine besondere Nährlösung? Abgesehen von den Augen schien alles in bester Ordnung zu sein. Es blieb nur die Frage, warum er ausgerechnet jetzt erwacht war.
Vom Piepen einiger Instrumente aufgescheucht, eilten sofort Unmengen an Männern in weißen Kitteln herbei. Dann spürte er wie der Tank angehoben und abtransportiert wurde. Am Zielort angekommen wurde sämtliche Flüssigkeit abgesaugt und eine Seite geöffnet. Erst jetzt bemerkte er seine unglaublich dichte Behaarung, was ihn zu dem Schluss kommen ließ, dass die enormen Muskeln durch Testosteron herbeigeführt worden sein mussten. Doch wie hatten sie das geschafft ohne den Hormonhaushalt durcheinander zubringen? Im Gegenzug für die Muskeln müsste er nämlich eigentlich Brüste haben... Schon wieder ertappte er sich selbst beim sinnlosen Gespräch mit sich selbst und es kotze ihn an.
Unbewusst schnüffelte er die neue Umgebung ab, widerlicher Gestank von Äther überall, kaum zu ertragen. Jedes zuvor durch die Flüssigkeit und den Tank gedämpfte Geräusch mutierte nun zu wildem Gekreisch und Donnern. Zweifelsohne war er hier in einer Art Labor und vermutlich auch das Subjekt. Vorsichtig ging er auf die Forscher zu, doch kurz bevor er sie erreichte, zuckte ein Blitz und schlug direkt in seine linke Klaue. Die Männer lachten und begannen damit irgendwelche Schalter zu bedienen. Speere schossen aus der Wand, direkt auf ihn zu, worauf er hastig zur Seite sprang wo bereits der nächste Bolzen auf ihn wartete, der ihn direkt in die Schulter traf.
"Ekstase erreicht, Lebensfunktionen steigen..."
Seine Augäpfel wurden vollends schwarz und der Verstand setzte aus. Problemlos wich er den heranschnellenden Bolzen aus.
"Projekt Belzusian erfolgreich... ... Moment, Lebensfunktionen übertreffen die Erwartungen... Das, eh... Das ist eine neue Stufe der Ekstase!"
Während der weitersprach, standen seine Kollegen wie angewurzelt da. Obwohl die Blitz beständig von allen Seiten auf den Körper einschlugen, schien dieser keinen Schaden zu nehmen, vielmehr ihre Energie zu absorbieren. Der ruhige Gang verwandelte sich in einen kurzen Sprint, der Anlauf für einen Sprung war, mit dem er den ersten Mann niederriss. Ein schneller Biss in den Hinterkopf ließ das Genick ohne weiteres zu Bruch gehen. Sie waren so starr vor Angst, das er sie ganz einfach einen nach dem anderen töten konnte. Als alle blutend auf dem Boden lagen kehrte sein Verstand langsam wieder zurück. Sämtliche Türen waren versperrt... Willkürlich legte er Hebel um und bediente Schalter bis ihn schließlich ein leises Klicken aufmerksam machte. Einer der Männer hatte doch tatsächlich überlebt und schleifte sich mit dem noch übrigen Arm an der Wand entlang. Ohne eile folgte ihm die Bestie. Ein Schlag genügte, um ihn endgültig zu töten. Dann nahm er den flachen, viereckigen Schlüssel an sich und kämpfte sich durch das Labyrinth aus Gängen. Schließlich kam er in einen Raum voll mit schier endlosen Reihen von Tanks. Nur wenige fehlten und einer davon musste seiner gewesen sein. An einem Pult setzte er nach einigem probieren den Schlüssel ein und sah die nächsten Tanks abtransportiert wurden. Dann hörte er eine kleine Explosion, nicht weit von ihm und keine Sekunde später spürte er eine unangenehme Hitze am Kopf, dann fiel er zu Boden und spürte nichts mehr. Das letzte was er sah war wie die anderen erwachten seiner Art in ihrer Wut die Tanks zerstörten und die Anlage stürmten.

Im nächsten Moment befand sich der Gildenlose wieder in einem ewigen Nichts.
"Sei gegrüßt, Kain." Zögernd drehte er sich um und erblickte einen Greis in blauer Robe.
"Diese Farben... Und das vorhin? Ist ja interessant... Darf ich annehmen, das ich eigentlich noch immer in der Nähe des Hexenturms bin und ihre mich für eine kleinen Visionenrunde hierher entführt habt?"
"Nicht ganz... Wir bezwecken, dich zu erinnern."
"Erinnern an was und in welcher Hoffnung?"
"Nun, wenn wir dich direkt erinnern, funktioniert es vielleicht nicht, wer weiß."
"Ihr, ratlos?" Der Gildenlose lachte kurz.
"Nun, wer ist als nächstes dran?"
Der Greis verschwand im Nichts aus dem er gekommen war.
"Hey! Das war ein Scherz!!! Fuck!"
Dann erschien eine brennende Landschaft, flüssige Gestein bahnte sich seinen Weg durch schwarze Klippen und braune Berge.
23.04.2004, 17:13 #1665
Erzengel
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[GM] Eiswasser - Der blaue Tempel -
Vorsichtig näherte er sich dem Abgrund, vor ihm eröffnete sich ein riesiges Schlachtfeld. Pfützen aus Blut... Eine ihm mehr als bekannte Szene... Das Ende seiner zweiten Reise nach Belzusia...
Ein Templer erschien inmitten der bis zu Unkenntlichkeit verstümmelten Orkkadavern, dann wurde es dunkel. Stumm sah er den schwarzgekleideten Mann an, der sich nicht zuletzt durch seine blasse Haut und die Augen, die jeden bei ihrem Anblick erzittern ließen, verriet. Er brauchte ebenfalls eine Weile bis er zu sprechen begann.
"Nun, ich bezweifle, dass wir das vorgefallene einfach so vergessen können. Wir beide wissen das dies weder Zeitpunkt noch Ort ist, wo wir unsere Streitigkeiten beseitigen, also werde ich dich einfach über die aktuelle Lage aufklären... Die Götter haben sich in Bezug auf dich und Arnoriell zusammengeschlossen."
"Sie fürchten Arnoriell?"
"Ja." Ein leichtes Lachen ging dem Gildenlosen über die Lippen.
"Sie glauben wirklich das eine zweite Gotthexe werden könnte."
"Mehr oder weniger..."
"..."
"Sie befürchten vielmehr, das sie überflüssig werden."
"Was ist mit dir?"
"Nun, ich bin der Tod, kann ich mich selbst vernichten?"
"Sie ist wirklich die Gute oder?"
"...Ja."
"Und ihr könnte nichts gegen sie ausrichten, weil sie alle Kräfte besitzt, die auch meine Mutter hatte, abgesehen von der Magie der Zeit natürlich, deswegen unerstützt ihr mich... Da mich meine Rache ohnehin zu ihr treibt, bleibt für euch nicht mehr viel zu tun... Nur warum sollte ausgerechnet ich das schaffen, woran sicher unzählige eurer Diener scheiterten? Ach ja, sie will mich ja haben, sie braucht die Magie der Zeit vollständig... Bis zu dem Punkt an dem ich vor ihr stehe und mich entscheiden muss, ist es eigentlich bedeutungslos auf wessen Seite ich stehe..."
"Frag sie doch, ob sie dir ihre Magie schenken oder besondere Kräfte... Aber du weißt es nicht oder?" Der Mann seufzte tief.
"Nein... ich weiß es wirklich nicht."
"Denk darüber nach..."
"Was anderes bleibt mir kaum übrig."
Gemächlichen Schrittes entfernte sich der Schwarzgekleidete.
"Die Tore des Kastells stehen dir immer offen."
"Weißt du, das war schon immer dein Problem, du gibst den Leuten zu viele Freiheiten... Es ist nicht deine Entscheidung, ob der Zirkel mich aufnimmt, sondern allein die des Zirkels... Das selbe Problem war es mit der Magie damals..."
"Weißt du, das war schon immer dein Problem, du hörst nicht richtig zu, Kain. Ich sagte die Tore des Kastells, nicht die Arme des Zirkels..." Dann verschwand der Mann endgültig.
"Das hätt ich jetzt auch gesagt... alter Klugscheiß--", noch bevor er den Satz beenden konnte, befand er sich wieder in einer neuem Umgebung. Gähnend richtete er sich auf und sah einer jungen Frau entgegen.
"Nun, da kein anderer mehr übrig ist, nehme ich an, du bist... Mutternatur oder so was."
"Ja."
"Und? Willst du mich nicht auch in irgendeine andere Welt versetzten? Eine Illusion die mir zeigt was wäre wenn."
"Nein."
"Sag mal, warum erscheinst du als Frau?" Ohne Zeit zu verlieren verschwand die knapp bekleidete Frau und erschien wieder in Gestalt eines Baums.
"Ich meine ja nur... nach dem was man so hört, erscheint deine Stimme in den Wäldern und auf Wiesen..."
"Menschen erzählen viel..."
"Shiva hat es mir erzählt..."
"Oh... entschuldige... Ja, ich erinnere mich an unsere Begegnung, sie war ein hübsches Mädchen... Was ich damit sagen will--"
Die jetzt tiefe, kräftige Männerstimme verstummte für einen Moment, tauchte aber als klanglose Stimme in seinem Kopf wieder auf. Ein großer, weißgrauer Hund heterochromischen Augen tauchte anstelle des Baums auf.
"--Das es völlig egal ist, welche Gestalt ich annehme."
"Kann schon sein... aber hätte ich es lieber mit einem Humanoiden zu sprechen, statt mit einem Husky, bei dem mich das Verlangen packt ihn zu streicheln."
"Nur zu--"
Nun erschien wieder ein sehr knapp bekleideter Mensch, allerdings keine Frau mit ungewöhnlich großem Brustumfang, langen blonden Haaren und noch längeren Beinen, sondern ein muskulöser Mann mit sonnengebräunter Haut und kurzgeschorenen, dunkelblonden Haar.
"--Ich kenne keine Berührungsängste, wie die anderen. Alles ist verbunden, denn alles hat irgendwo den gleichen Ursprung, selbst die Götter, die sich von den Sterblichen distanzieren."
"Warum erscheinst du in diesen Idealbildern?"
Der Mann lachte kurz.
"Wäre dir ein alter Greis lieber? Glaub mir, ich kenne die Vorlieben derer, die mein Interesse geweckt haben."
"Habe ich dein Interesse geweckt?"
"...Was ist los? Wo ist dein Verlangen hin?"
"...Es ist noch immer da... aber..."
"Du kennst diesen Körper nicht? Du erinnerst dich endlich! Gut, dann können wir ja damit aufhören, mehr wollte ich nicht."
Die Gestalt verschwand im Nichts.
"Warte! Nein!!! Bitte! War das alles?! Was soll ich jetzt tun?"
"Erinnere dich an ihn, erinnere dich daran, was geschehen ist."
23.04.2004, 19:21 #1666
Erzengel
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[GM] Eiswasser - Der blaue Tempel -
Ganz langsam öffneten sich die blassen Lieder, ihm war unerträglich kalt, doch er konnte sich auch nicht richtig bewegen und der eisigen Kälte des Schnees auf seiner nackten Haut etwas entgegensetzen. So schnell es seine noch halb gelähmten Muskeln zuließen griff nach den beiden Schwertern und seiner Rüstung, dann breitete er seine Flügel aus und schlang sie schützend um sich selbst. In der Zeit in der er sich so aufwärmte, entfernte er die gefrorenen Tränen aus seinem Gesicht. Danach erhob er sich und flog davon, zurück zum Hexenschwert, unwissend, was nun wirklich geschehen war. Nur eines wusste er, der Krieger war verschwunden und er allein.

24.04.2004, 21:04 #1667
Erzengel
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Die Gildenlosen #5 -
Nur ist Stressi kein 'mal eben schnell erstellter ZA', sondern ein Rang-5-Chara, der über zwei Jahre im Sumpf war, das ist schon ein Unterschied.
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