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06.02.2004, 22:22 #1576
Erzengel
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Spinnstube der Amazonen # 1 -
Ja, aber das Design hat er von seiner Tigerente geklaut, nachdem er mal wieder zu viel dieser neumodischen Alcopops gesoffen hatte
06.02.2004, 23:05 #1577
Erzengel
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Das Kastell des ZuX # 26 -
"Tztz, ich dachte du hättest du Chroniken gelesen. Als das Kastell aus dem Mienental hierher versetzt wurde, blieb der Turm zurück, heute wird dieser Turm auch Lavaturm genannt, ein Magier namens Malicant hat damals alle Bücher mit mächtigen Zaubern und gefährlichem Wissen in das oberste Stockwerk des Turms gebracht, bevor dieser sich vom Kastell trennte... Zumindest so in etwa sollte es gewesen sein. Auf jeden Fall stimmt das mit den Büchern. "

"Vielleicht ein wenig zu offensichtlich oder nicht? Wir können natürlich willkürlichen mordend durch die Lande ziehen und warten dir jemand ein zweites Bild überreicht, aber das halte ich auf die Dauer für viel zu langwierig, es sei den du hast schon Beliars Hauch erlernt, wobei du dann wohl auf meine Hilfe verzichten könntest", meinte der zynische Gildenlose, während er ein Lachen unterdrückte... Es war ewig her, seit er das letzte mal so leicht und aus vollem Herzen Lachen musste.

"Scherz beiseite, glaubst du es das war Zufall? Wohl eher nicht. Und was weißt du noch über diesen Menschenjäger? War er Kopfgeldjäger oder Sklavenhändler oder wie? Und wieso war er hier in Khorinis?"
07.02.2004, 17:52 #1578
Erzengel
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Die Guten Geister - Hilfe für jeden -
Ja, damit nicht jeder Neue gildenlos wird... Es soll einfach nicht zu viele geben... Gab neulich nochmal eine kleine Diskussion im Gildenlosenthread darüber.
08.02.2004, 20:09 #1579
Erzengel
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Das Kastell des ZuX # 26 -
Nachdem sie nun alles geklärt hatten, fragte sein alter Gefährte, wie es denn ihm ergangen war und schlagartig verschwand all die doch soeben erst neugewonnene Freude. Ein tiefes Seufzen entstieg seiner Kehle, dann warf der Gildenlose einen Blick auf die beständig grüne Esche. Sie hatten ihre Unterhaltung in den weitaus gemütlicheren Innenhof verlegt.
"Nun gut... Ich weiß nicht, wie weit du die Geschichte kennst, also will ich ganz von vorn beginnen...
Damals, als die vom alten Volk – so auch meine Mutter – noch unsterblich waren, reiste sie von einer Bibliothek zur nächsten, dabei entdeckte sie eines Tages uralte Schriften über Hexen. Aus einer Verbindung von Donnra und Adanos entstanden, wurden sie eingesetzt als Beschützer des Planeten. Ihre ernorme Kräfte waren zu viel für die erste Hexe, sie ging daran zu Grunde und so teilte Adanos ihre Kräfte und gab sie an sechs seiner Dienerinnen weiter, doch auch diese waren zu schwach. Auch wenn sie nicht starben, so verfielen sie zumindest dem Bösen, denn Menschen wollen immer mehr Macht, desto mehr sie bereits inne haben. Das alles fand in Belzusia statt und dort wurden sie auch gefangen und in Steinen versiegelt. Wenn die Hülle einer Hexe stirbt wird sie dennoch von ihren Kräften am Leben erhalten, allerdings unter unerträglichen Schmerzen, sie muss ihre Kräfte an die nächste Frau weitergeben, um sterben zu können. Mit der Versieglung wurde dieser Kreislauf unterbrochen.
Hyen, meine Mutter, machte sich von ihrer Neugier getrieben auf und suchte die Steine Jahrzehnte lang, bis sie sie endlich gefunden hatte. Tief unter dem heiligen See Adanum wurden sie aufbewahrt. Hyen hoffte hier Runen oder Schriftzeichen zu finden, Informationen egal welcher Art. Doch nichts... Sie wurde wütend, denn sie wahr immerhin fast ein Jahrhundert auf der Suche gewesen. Sie wusste nicht, dass man die Hexen wieder befreien konnte, niemand wusste das damals. Jedenfalls warf sie in ihrer Aggression die Steine um, sie zerbrachen und die darin gefangenen Hexen starben... Ihre Kräfte gingen auf Hyen über... sie vermischten sich und entstanden neu... So gelang sie an die Magie der Zeit und wurde Gotthexe. Diese Magie existierte vorher gar nicht und so wusste lange niemand darüber Bescheid, nicht einmal die Götter. Sie reiste vom Anbeginn der Zeit bis zur Apokalypse, dem Ende der Welt. Schließlich wurde sie immer unvorsichtiger, da sie nie jemand erwischte und dann fiel es einem Schwarzmagier auf. Wenig später wussten alle höheren Wesen Bescheid und machten sich auf die Jagd, sie wollten die Magie der Zeit oder waren Diener der Götter, welche wiederum eifersüchtig waren, das ein solch gewöhnliches Wesen sie übertroffen hatten.
Als die ersten Jäger Hyen angriffen, erfuhr sie erstmals von ihrem Fehler und wollte ihn ungeschehen machen... Doch sie wurde verwundet, während sie zauberte, also töte sie ihre Verfolger... und fand Gefallen daran... sie ermordete auch die nächsten und die übernächsten, wobei sie sich immer sagte, dass sie dies später ungeschehen machen würde... Schließlich geriet allmählich sie in Ekstase, eine Art Blutrausch indem man nur noch Mordlust spürt und alles andere vergisst. Selbst die stärksten Krieger waren kein Hindernis für sie. Wochen und Tage zog sie willkürlich mordend durch die Lande. Notgedrungen verbündeten sich die Götter und erschufen gemeinsam einen in Hyens Augen perfekten Mann. Er schwängerte und ermordete sie bald darauf. Doch es ist nicht so, dass mein Erzeuger Gefühle hatte, er war ein willenloses Instrument der Götter, deshalb hätte er auch mich nicht verschont. Er war schon drauf und dran, als ihn hinterrücks eine Frau namens Lucretia erschlug. Hyen, die bereits unter den unerträglichen Schmerzen eines Hexentods litt, vererbte ihrem ungeborenen Kind all ihre Kräfte und übergab es an Lucretia, die sich aus Hyens Taten eine völlig verquere Ideologie der Emanzipation gebastelt hatte. Mit ihrem wenigen magischen Können teilte sie den Embryo... Der eine weiblich, der andere Männlich. Das Mädchen bekam alle Zauberkräfte und alles Positive, während der Junge alle Negative bekam...
Er... war der Abfall, der Müll, der dabei abfiel.
Nur eines konnte diese Hure Lucretia nicht ändern, die Magie der Zeit konnte brachte sich stets selbst in Gleichgewicht. Sie wollte den Jungen später sowieso töten, dann hätte die Schwester die Zeitmagie bekommen, ohne das Negative zu übernehmen, doch bevor sie ihren Plan ausführen konnte, wurde sie erwischt. Die Menschen um sie herum hatten sie über ihre Schwangerschaft und die Kinder gewundert, ging doch nie ein Mann freiwillig zu ihr. Die neugeborenen Säuglinge wurden als Hexen enttarnt, in Stein versiegelt und Lucretia hingerichtet."
Jahrtausendelang blieben die Hyenenkinder im Stein eingeschlossen, wie, wann und wo sie frei gekommen sind, ist bis heute ungeklärt. Auf jeden Fall sah man den Jungen zum ersten mal als Dreijährigen in den Straßen der Hafenstadt Khorinis zusammen mit einem drei Jahre älteren Mädchen. Anfangs nannten sie sich noch Kain und Shiva, doch nachdem sie den damals achtjährigen Nefarius kennen lernten, gründeten sie die erste Diebesgilde von Khorinis und nannten sich fortan Erz, Jane und Kal. Schon bald kamen zwei weitere Straßenkinder namens Neo und Ra dazu. Du erinnerst du dich doch noch an Neo, von dem ich immer sprach? Wir gehörten alle zur ursprünglichen Diebesgilde von Khorinis. Unter den Namen Jane, Neo, Kal, Ra und Erz machten wir Khorinis unsicher... Shiva, Necroel, Nefarius, Ramiel und Kain, so lauteten unsere richtigen Namen. Shiva schwankte in ihrer Liebe zwischen Nefarius und Ramiel. Irgendwann hatte Ramiel genug davon, er verriet uns alle an die Paladine und sollte selbst dafür hingerichtet werden. Dennoch konnte Shiva dies nicht ertragen, als sie davon erfuhr. Im Alleingang versuchte sie ihren geliebten Ramiel zu befreien und wurde selbst gefangen genommen. Im letzten Moment beanspruchte ein Inquisitor die beiden für sich, während er Shiva auf eine Klosterinsel schickte, reiste er selbst mit Ramiel irgendwohin in die Berge, weit weg von allem Lebenden. Dort tötete er Ramiel, denn er wusste um seine Bestimmung und auch um Shivas, deswegen konnte er sie nicht umbringen. Beide waren Göttersiegel, ebenso wie Necroel und Nefarius.
Es gab fünf Siegel, eines für jeden Gott. Beliar, Schläfer, Donnra, Adanos und Innos. Die Siegel waren als Dimensionsbarrieren eingesetzt und hielten die Götter in ihren eigenen Welten gefangen, damit es nicht zum Götterkrieg kam, doch mit der Zeit würden die Siegel alt und schwach, da brachen die Götter die Siegel auf und machten sie sich Untertan. Jeder Gott nahm das Siegel, das die Tore zu seiner Welt verschlossen hielten, mit einer Ausnahme. Nachdem der Krieg ausgebrochen war, unterlag Beliar schnell. Er brauchte Hilfe, doch Adanos war als einziger noch in seiner eigenen Welt versiegelt und so brach Beliar das Siegel und nahm es für sich, auf das sein Bruder, dem es um das Gleichgewicht ging, ihm helfe. Adanos nahm das übrige Siegel, das vorher die Unterwelt verschlossen hatte. Jenes Siegel sehnte sich nach Beliar, da es eigentlich sein Siegel sein müsste. Im Laufe der Zeit wurden die Siegel oft geöffnet und verschlossen, bis sie abgenutzt waren, dass selbst schwache Magie sie öffnen konnte. Donnra gab ihrem Siegel eine Seele, damit es unsterblich werden konnte, allerdings brauchte die Seele auch eine Hülle, die anderen Götter taten es ihrer Schwester gleich und so wurden die Siegel zu lebenden Wesen. Irgendwann ergriff Innos eine weitere Sicherheitsvorkehrung und erschuf einen Schlüssel in Form eines Schwertes und auch seine Geschwister schufen Schlüsselschwerter, mit denen die passenden Siegel nicht nur geöffnet und verschlossen, sondern auch vernichtet werden konnten.
Der Inquisitor, der Shvia und Ramiel mitgenommen hatte und dessen Name Jeromé lautete, hatte das Schlüsselschwert des Innossiegels gefunden und wollte nun selbst das Siegel seines Herrn werden. Zu der Zeit befand sich das Innossiegel im Körper von Ramiel. Stirbt die Hülle eines Siegels, geht es auf den nächstbesten Körper über, so auch das Innossiegel, das Jeromé als neuen Wirt in Besitz nahm. Der benutzte sogleich sein Schlüsselschwert und versiegelte damit meine verborgenen Kräfte, so glaubte er, das alles war jedoch nichts weiter als eine Lüge, was er selbst nicht einmal wusste. Er tat lediglich seinen Dienst als Marionette, doch später mehr dazu. Am Tag unserer Rückkehr aus dem Mienental, nachdem sich die große Illusion von Rocks Vater aufgelöst hatte, sollte ich bei Olirie die Prüfung zur ersten Stufe ablegen, doch es geschah etwas unvorhergesehenes. Wieder und wieder beschwor ich Schattenflammen und die Skelette untoter Blutfliegen, bis die dunkle Magie selbst Besitz von mir ergriff, aber statt mich ihr hinzugeben und eins mit ihr zu werden, verweigerte ich mich in meiner panischen Angst. Und ich wurde von schwarzen Flammen verschlugen, ich rannte zur Eingangshalle und wurde regelrecht hinausgeschleudert... Das nächste woran ich mich erinnere ist der große See, indem ich leblos umhertrieb. Von Kastell verbannt, so glaubte ich, wanderte ich Richtung Südost. Gleich nachdem ich die Tore das Sumpflagers passiert hatte, begann ein tiefes Grollen und ein regelmäßige Trommeln... Orks überfielen das Lager, doch sie wurden zurückgeschlagen. Danach nahm sich ein Baal namens Stressi meiner an, er deutete meine Visionen und sagte mir, dass ich Zeichen falsch gedeutet haben sollte und das mich die ganze Zeit der Schläfer gerufen hatte, also schloss ich mich der Bruderschaft an, um es herauszufinden. Die Zeit verging... Ich traf Shiva wieder... Wenige Wochen später wurde ich durch die Zeit geschickt. Ich fand mich in einem riesigen Labyrinth aus Katakomben wieder. Ein Mann empfing mich, er sah genau so aus, wie ich nur älter und mit zwei weißen Schwingen auf dem Rücken. Er meinte, er sei ich aus der Zukunft und er habe mich in diese Zeit gebracht um mich zu prüfen, schon damals hätte ich erkennen müssen, das er nichts weiter als eine Illusion gewesen war.
Beyond, die Hauptstadt Belzusias, dem Land indem das auserwählte Volk Adanos' lebt. Zu dem Zeitpunkt glaubte ich noch, ich sei in der Vergangenheit, doch ich war in naher Zukunft gelandet, eine Zukunft die von unserem jetzt und hier sehr nahe ist, dort muss ich hin, dies ist mein Ziel. Ich landete also in den Katakomben unter dem gigantischen Palast Beyonds, der Hauptstadt Belzusias. Nach einigen Stunden erreichte ich die Oberfläche, wenige Kilometer von Palast entfernt. Es gab drei unabhängige Kanalsysteme in der Stadt, die Katakomben unter dem Palast, die Slums und die Kanalisation selbst. Kurz darauf wurde ich von einer Wache bedroht, ich solle wieder in das Loch verschwinden, aus den er gekrochen sei. Ein Mädchen namens Sylia ermöglichte mir die Flucht, indem sie eine Blendgranate warf. Gemeinsam flüchteten wir in die Slums, wo wir Sylias Zuhause aufsuchten. Dort angekommen mussten wir erschrocken feststellen, das alle Dorfbewohner an der schwarzen Pest verstorben waren, die zu der Zeit in den Slums wütete, so auch Sylias Mutter Djinjah. Verzweifelt machten wir uns mit den Wertsachen der Dorfbewohner in das Nachbardorf auf, wo wir selbige gegen Waffen eintauschen wollten. Wir hatten beschlossen, Lusiel zu bestrafen, da sie die Einfuhr von Medikamenten und den Zutritt für Heiler verboten hatte. Sie hatte den Verstand des Thronfolgers vergiftet und dessen Vater, den alten Kaiser so töten lassen, sie war die eigentlich Herrscherin über Belzusia. Zusammen wollten Sylia und ich in den Palast eindringen und die Paladina töten, wobei ich eigentlich nur meine eigenen Ziele verfolgte, laut meines zukünftigen Ichs musste ich lediglich in den Palast eindringen, dann hatte ich die Prüfung bestanden, dennoch war ich einem Gemetzel nicht abgeneigt.
Auch im Nachbardorf waren die Menschen der Seuche zum Opfer gefallen, wir ließen die Wertsachen zurück und nahmen Waffen mit. Als wir das Dorf verließen, trafen wir sogleich auf einen dunklen Magier, der die stinkenden Leichenberge gerade zu einer untoten Armee verwandelte. Schnell identifizierte ich ihn als den Höchste aller Schwarzmagier und ebenso schnell stellte er sich heraus, dass er mit Lusiel einen Packt geschlossen hatte, um Beyond und ganz Belzusia zu stürzen. Innos und Beliar konnten nicht gewinnen, so lange Adanos existierte, denn er stellte sich immer auf die Seite des Schwächeren, also musste Adanos vernichtet werden, angefangen bei seinem auserwählten Volk, den Menschen Belzusias. Der Schwarzmagier verschwand und ließ Sylia und mich mit dem Zombies allein. Nach dem Sieg über selbige setzten wir unseren Weg zum Stadtrand fort.
Einige Kilometer weiter kam nun auch Shiva in Beyond an, sie landete im Palast und wurde für eine Prinzessin gehalten. Nach einem kurzen Dialog, vielmehr einem Streit zwischen ihr und Kains scheinbar zukünftigem Ich verließ Shiva wütend den Palast und begab sich auf die Suche nach mir. Währenddessen erreichte ich mit Sylia an meiner Seite den Stadtrand, wo wir endlich wieder an die Oberfläche traten. Wir wurden von einem freundlichen, alten Mann namens Zoran empfangen und aufgenommen, am nächsten morgen brachen wir auf wieder zurück zum Palast, dieses mal getarnt und an der Oberfläche. Während sie ihren Weg fortsetzten, wurde der Bezirk am Stadtrand, indem Zoran lebte von einigen Kampfmagiern heimgesucht. Schließlich wurde das gesamte Viertel ausgelöscht, die Kampfmagier zogen ab. Shiva war der Route von Sylia und mit gefolgt und erreichte nun den inzwischen brennenden Stadtteil, kurz bevor Zoran endgültig seinen Verletzungen erlag, berichtete er Shiva, wohin ich gegangen war. Sie nahm zwei Kinder, die einzigen Überlebenden des Massakas mit und zog in der Kanalisation mit ihnen weiter nach Norden, hin zum Palast. Gemeinsam mit Sylia erreichte ich derweil das Haus einer alten Witwe, unsere nächste Raststätte. Daria, so hieß die Witwe, verlangte jedoch, das wir ihren Geheimgang wieder freilegten. Einige Störenfriede hatten sich dort breitgemacht. Wir hatten keine Wahl und folgten dem Wunsch der alten Frau, wir beseitigten die Banditen und trafen dabei auf Shiva, die sich aus der entgegengesetzten Richtung näherte. Samt den zwei Kindern gingen wir zurück zu Daria, wo ich mich mit Shvia und Sylia nach oben zum Reden zurückzog.
Plötzlich hörten wir Stimmen, die Kampfmagier vom Stadtrand hatten die Verfolgung aufgenommen und töteten die alte Frau, sowie die beiden Kinder. Wir drei im oberen Stockwerk flüchteten über eine Art Seilbahn, welche sie bis zum See Adanum brachte, nicht weit vom Palast entfernt. Über die heilige Brücke ging es zum Palast, die Tatsache, das Shiva für die vermisste Prinzessin gehalten wurde, war dabei äußerst hilfreich.
Im Palast wurden wir sogleich von zahlreichen Dienern begrüßt, Shiva stellte sich als Entführte und Sylia und mich als ihre Retter dar. Für den nächsten Tag war ein Begrüßungs- und Danksagungsfrühstück mit dem Kaiser geplant. In der Terme verabredeten wir uns für den Abend, als Kain nicht erschien, machten Shiva und Sylia auf mich zu suchen. Shiva fand mich schließlich leblos in einer kleinen Grotte umhertreibend, ich wurde von Kal, einem Templer Adanos, nachdem sich auch Nefarius benannt hatte, bis zur Bewusstlosigkeit geprügelt.
Am nächsten Morgen beim Treffen mit Lusiel und ihrer rechten Hand Kal kam es schließlich zur Auseinandersetzung. Ich verschwand in einem Nebenraum, während Shiva die Betrogene vorspielte. In der Terme hatte sich Kal an sie rangemacht und nun spielte sie die Rolle der Prinzessin, die voller Eifersucht und Hass auf die Paladina losging, welche sich natürlich wehren wollte, doch dann erschien ich aus dem Nebenraum, mit dem gemeinsamen Sohn des Templers und Lusiels als Beweis für Kals Untreue. Mit einem der Langdolche drohte ich den Säugling zu töten, die beiden Kampfmagier wurden so in die Zange genommen. Zuerst schickten Shiva und ich Sylia fort, sie sollte gehen, die junge Magierin wusste erst nicht, was sie tun sollte, vertraute uns dann aber, nahm den Kaiser als Geisel und flüchtete aus dem Palast. Bereits jetzt begann das Brodeln im See Adanum und schon bald war die heilige Brücke versunken. Während nun auch der Turm, indem die Geiselnahme stattfand, ins Wanken geriet, tötete ich den Templer. Schließlich wollte sich Lusiel losreißen und Shiva angreifen, doch bevor sie die Amazone erreichte, fiel sie tot zu Boden, mein Dolch war schneller als ihr geweihtes Schwert. Endlich war es geschafft und wir wurden wieder in unsere Zeit zurückgebracht. Zuvor jedoch folgte noch ein kurzes Gespräch mit meinem zukünftigem Ich, hoch über Beyond, das im Inbegriff war zerstört zu werden. Ich erfuhr, das der Sohn der Paladina Jeromé war und ich vermutlich mit dem Mord an seiner Mutter die ganze Sache angestoßen hatte. Jeromé war der Mann, der einst meine Kräfte versiegelt zu haben glaubte. Außerdem war er Necroels Onkel und Mörder. Hoch oben über der Hauptstadt erkannte ich das Sylia das Mädchen war, das er bereits zuvor in einer Vision gesehen hatte, er wusste um den nächsten bevorstehenden, den letzten Moment Belzusias. Doch bevor er das Kaiserreich in den Fluten des Adanum untergehen sah, wurde mir schwarz vor Augen. Endlich waren Kain und Shiva wieder in ihrer Zeit angekommen. Erst sehr viel später erfuhr ich, dass damals erst das Donnrasiegel von Sylia auf Shiva übergegangen war. Noch ein Beweis mehr für Jeromés Unwissenheit... Danach begann ich bei Frost meine Schleichausbildung und danach fanden die Khorinischen Spiele statt...
Aber genug für heute, ich bin viel zu müde, wenn du willst erzähle ich die morgen die zweite Hälfte... " Der Gildenlose erhob sich und wankte zu den Gästezimmern.
"Bis morgen dann... Gute Nacht." Damit verschwand er aus dem Innenhof und lag wenige Minuten später erschöpft auf dem Bett eines Gästezimmers.
09.02.2004, 15:03 #1580
Erzengel
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Der Kampf um die Wurst ! - eventuell Spoiler... *hust*
Also das Intro ist schon mal sehr geil gemacht ;)

Nur frag ich mich, warum der 'Wurstkäufer' sich keine Jacke leisten konnte, wenn es der Mütze nach doch so kalt war und er dennoch so viel Geld hat, die ganze Stadt zu beheizen (Die Tür hat er nicht hinter sich zugemacht ... Ja, ich muss immer auf diesen kleinen Details rumhacken ) Und das beste ist ja, das die Tür danach wieder zu ist, als es dann klingelt (Ich möchte auch so eine automatische Tür haben...).

Das Gollum-Imitat is cool und dann der Schwenk zum Twisterpsiel

Kleine Erholungspause ;)

Und dann der Auftakt mit den kleinen Mädchen

Wobei ich das 'Kopf-ganz-langsam-nach-oben-bewegen' ehrlich gesagt ziemlich übertrieben finde.

Das letzte find ich schlich und ergreifend eklig, sry.

Mein Fazit: Ein 'typischer' (*hust*) -Film. Knackig und Kurz (eben so wie eine Wurst sein sollte ). Sprich (äh ja, sehr logich ): geil
09.02.2004, 15:29 #1581
Erzengel
Beiträge: 1.667
Das Kastell des ZuX # 26 -
Gegen Mittag fanden sich der Priester und der Gildenlose im Refektorium zum Frühstück zusammen und Kain setzte seine Erzählung fort.
"Also wo war ich? Ach ja, die Khorinischen Spiele... Ich hatte gehofft, dass wir uns unterhalten, doch meine kurzfristig übernommene Aufgabe als Organisator ließ mir nicht die Zeit dazu. Und dann wurde ich auch schon von einem Novizen in den Sumpf gerufen, ich ward zum Baal erkoren, wenig später begann ich mein Studium der Magie bei Stressi... Ich schulde ihm viel... Danach übernahm ich seinen Lehrmeisterposten... Meine Ausdauer lässt bis heute zu wünschen übrig, das war vielleicht auch der Grund für... für sehr vieles. Mir mangelt es an Geduld, an Durchhaltevermögen, so wie ich jetzt dieses Einzelgängerdasein nicht ertrage, aber ich will es nicht ändern, denn dann würde ich nach einiger nur wieder etwas anderes herbeisehnen... Als Baal kam ich dann ein zweites mal nach Belzusia, mehrere Jahrtausende zurück in die Vergangenheit. Es herrschte der erste große Krieg zwischen den Rassen und die Menschen standen kurz vor ihrer Vernichtung, die letzten hatten sich in eine Festung in Belzusia gerettet. Dort landete ich nach einem kurzen Zwischenfall in einem Dorf namens Kajinjaa, wobei ich gut 20 Jahre in tausend Stücke zerfetzt das Land nach einem Teleportpunkt abgesucht haben musste, weil die Rune mich zum Pentagramm im Sumpf bringen sollte, dieses aber noch gar nicht existierte. Schon bald hörte man die Trommeln, wesentlich lauter als ich sie in Khorinis je vernommen hatte. Eine gigantische Armee steuerte auf die Festung zu, in der ich auch eine geheimnisvolle Frau namens Rinoa kennen lernte. Ich war also in der Zeit der großen Hexenjagd. Kurz nachdem Adanos die Käfte der ersten Hexe an sechs seiner Dienerinnen weitergegeben hatte. Rinoa musste eine davon gewesen sein, denn sie war Hohepriesterin und hatte die Macht in der Festung. Vor der Schlacht kam ein Bote der Orks, wir sollten Rinoa herausgeben und die Orks würden ihre Angriffe stoppen. Natürlich lehnten wir ab und kämpften. Erst jetzt erkannte Rinoa die Aussichtslosigkeit ihrer Streitkräfte gegenüber den zahlenmäßig weit überlegenen Orks. Ich fand sie nicht mehr und suchte nach ihr, bis ich sie vom Wall aus sah, sie stand hoch oben auf dem höchsten Turm... Vermutlich kommunizierte sie irgendwie mit Qui Lok-Ra, ebenfalls eine Hexe, Halb-Ork und Führerin der Orks, wobei sie letzteres wohl nur durch ihre Kräfte erreicht hatte. Sie rief ihre Truppen zurück und Rinoa stürzte sich in die Tiefe. Mithilfe meiner Windfaustrune katapultierte ich mich in die Luft und fing sie ab, doch noch ehe wir den Boden erreichten, fragte ich sie, was sie getan hätte, wenn ich nicht da gewesen wäre, worauf sie nur eine Feder aus ihrer Hand gleiten ließ, der ich fasziniert nachschaute, ich bemerkte nicht einmal wie ihr Gewicht aus meinen Armen verschwand, doch dann erspähte ich sie bei der Halb-Ork und tatsächlich ließen die Orks die Festung nun in Ruhe. Rinoa hatte mir noch nicht alles gesagt, was ich hier erfahren sollte. Am nächsten Tag jagte ich den Grünhäuten in Begleitung einiger Magier mit dem gleichen Ziel hinterher, darunter auch ein junger Feuermagier namens Kylan. Über die Gletscher von Kadaar fanden wir den heiligen See Adanum, auf dessen Grund ich ein Schwert fand, es war das Schlüsselschwert des Winds. In Nacht und Nebel ließ ich die anderen Magier zurück und zog weiter nach Osten durch einen winterlichen Nadelwald zu einem überdimensionalen Schlachtfeld. Das Blut der Orks hatte sich in regelrechte Seen gesammelt, die gesamte Armee war tot. Hoch oben schwebten zwei schauderliche Gestalten, die eine Qui Lok-Ra und die andere eine Hexe mit dem Namen Ultima. Letztere siegte schnell und absorbierte die Kräfte der anderen. Dann forderte sie mich auf, sie zu töteten, bevor die Kräfte wieder Kontrolle über sie erlangen würden, doch ich war nicht schnell genug. Nach einiger Zeit entriss ich ihr den Ring, den sie um den Hals trug, als ich versuchte sie zu enthaupten. Und der Ring vereinte sich mit dem Schwert, doch statt nur als Schlüsselschwert aktiviert zu werden, schwebte sie in meine Hand und das magische Schmiedefeuer wurde erneut entfacht, daraus entstand die Hexenschneide."[/I] Schnell hatte er das rapierähnliche Schwert aus der Scheide gezogen und seinem alten Kameraden präsentiert.[/I]
"Die Rolle dieser Klinge ist eine der wenigen, die nicht an die große Lüge angepasst werden konnte. Mit ihr richtete ich Ultima. Sie erzählte mir von Hyen der Gotthexe und das sie meine Mutter sei, dann bat sie mich, ihre Kräfte an mich zu nehmen, um den Qualen ihres Hexentods ein Ende zu setzen. Bevor ich ihre Kräfte absorbierte, dankte sie mir, dass ich Rinoa befreit hatte." Sein Blick betonte die Anspielung.
"Es dauerte nicht lange und ich war wieder auf Khorinis und in der richtigen Zeit. Dann... Danach fand ich Shiva tot... sie war ganz kalt und blass... zwei Bolzen hatten sie durchbohrt... ... ..." Hastig verdrängte er die Erinnerungen und schluckte sie wieder hinunter.
"Sie wurde an den Strand des Amazonenlagers gespült, die schaulustigen Frauen standen nur da und glotzten... ich holte meine Runen heraus und schleuderte sie fort. In meiner Wut zerbrach ich die Runen bis nur noch eine übrig war, meine Teleportrune zum Sumpflager. Ich benutzte sie und erreichte es samt Shivas Leichnam, wieder starrten sie mich alle an, doch hatte keine Runen mehr, um auch sie wegzuscheuchen. Zuvor hatte ich bereits im Norden einen Turm entdeckt, der nun mein neues Zuhause wurde. Ich spaltete mich von der Bruderschaft ab und lebe bis heute dort zurückgezogen. Shivas Leiche habe ich dort verbrannt..."Er nahm einen Schluck Tee und legte die Hand auf sein Gesicht.
"Es gibt schöne Quellen dort, heiße Quellen und Geysire... Du kannst mich ja mal besuchen kommen..." Er nahm den Tee auf Ex, was sich eigentlich nicht gehört und auch nicht schmeckte, doch er wollte den Küchendämon nicht beleidigen. Statt des nächsten Tees bestellte er sich jedoch einen trockenen Rotwein.
"Und dazu dieser wunderschöne Blick auf das Meer, er steht genau an den Klippen, westlich der alten Ruinen hinter dem Pass. Visionen und Bücher aus der Bibliothek des Turm sprachen davon, das hier die erste Hexe geboren sei... ich hegte daran keine Zweifel, doch auch das war nur eine Lüge. Es ist ein geschändetes Denkmal an die Hexen, inzwischen habe ich all das falsche Wissen aus der Bibliothek verbrannt. Ich musste mich abreagieren und suchte Zuflucht im Training, gleichzeitig folgte ich meiner angeblichen Bestimmung von der ich fest überzeugt war. Ich wollte stärker werden, damit ich sie so schnell wie möglich erfüllen und sterben konnte. Denn bevor ich meine Bestimmung nicht erfüllt hatte, konnte ich nicht sterben, so glaubte ich damals. Jedenfalls zog ich nach Gorthar, um dort bei Frost meine Fähigkeiten in der Körperbeherrschung zu meistern, doch er war nicht aufzufinden. Bereits in Drakia hatte man mir gesagt, das er schon ewig nicht mehr dort gewesen sei. Als ich wieder nach Drakia fahren wollte, sah ich merkwürdig gekleidete Krieger und Feuermagier. Schon deswegen ging ich zurück ins Innere der Stadt, wo mir in einer Gasse ein Mann begegnete, der behauptete ein Ritter zu sein und mir helfen wolle, doch er hatte sich ungeschickt angestellt. Ich erkannte das Symbol, das er trug, es war das Zeichen der Jeromierten, mehr oder weniger logischerweise die Anhänger des Inquisitors Jeromé, der Scheißkerl der Ramiel und Necroel auf dem Gewissen hatte. Du erinnerst dich doch noch oder? Nach tagelanger Hetzjagd durch die Stadt, ihre Dächer und ihre Kanalisation tötete ich schließlich den Inquisitor mit diesem Schwert und vernichtete gleichzeitig das Innossiegel in ihm. Das Hexenschwert war also ein Joker, ein Schwert mit dem man alle anderen Siegel vernichten kann ohne das man ihre Schlüsselschwerter besitzt. Mutlos und Niedergeschlagen kehrte ich erneut nach Khorinis zurück und verschloss mich in mir selbst in meinem Turm... Dann fuhr ich mit Xalvina nach Ithuria, wo ich das blaue Schlüsselschwert fand... Du kennst Xalvina doch bestimmt, sie ist Schwarzmagierin hier. Als ich wieder in meinem Turm war, entdeckte ich ein neues Buch, eines das lange nicht so alt und zerfleddert war wie die anderen. Darin wurde von einer blutgetränkten Rüstung berichtet, dich mich in ihren Bann zog. Ich folgte der Karte in dem Buch nach Süden über Drakia nach Gorthar weiter nach Südost. Nach langem hin und her erreichte ich schließlich die Insel, wo auch die Rüstung war... verzeih, aber ich es ist nicht mal zwei Wochen her, ich kann noch nicht so frei darüber sprechen... Auf jeden Fall offenbarte mir der Geist Kylans, das ich der negative Zwilling aus der Geschichte mit der Gotthexe war. Alles andere, all die Lügen waren von meiner Schwester Arnoriell erfunden, um mich gefügig zu machen. So ganz weiß ich das alles auch nicht, ich erkenne die Zusammenhänge noch nicht, deswegen bin ich hierher gekommen. Ich wollte die Kore fragen, ob sie mich in die Unterwelt zu meiner Mutter bringen kann, sie könnte mir sicher die Wahrheit erzählen, aber schließlich war ich nicht sicher, ob ich überhaupt soweit war und so beschloss ich, noch eine Weile zu warten und meine Schwertkunst, sowie die Körperbeherrschung doch endlich zu meistern... Naja und schon wären wir wieder im hier und jetzt, das ist die ganze Geschichte, zumindest das, was ich bisher weiß."
12.02.2004, 13:45 #1582
Erzengel
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Das Kastell des ZuX # 26 -
Langsam hob er die Tasse an, einige Tropfen des dunkelbraunen Gebräus glitten über ihren Rand hinunter und stießen zu der unten bereits angesammelten, kreisrunden Pfütze. Er genoss die warme Flüssigkeit in seinem Mund und sie seine Kehle hinunterrann. Dann stützte er wieder seinen Kopf mit dem Arm und dachte nach. Einerseits wollte er seine Ausbildung – ganz gleich ob Einhand oder Schleichen – fortsetzten, doch anderseits hatte er Horax schon so lange nicht mehr gesehen, auch wenn der Priester Beliars gerade schlief, mit dem Studium der Magie oder irgendwie anders beschäftigt war, so wollte der Gildenlose dennoch bleiben. Einst hatte er ihm versprochen, ihm bei der Sache mit dem Schwertfisch zu helfen und selbst wenn er keine Ehre hatte, würde er dieses Versprechen nicht brechen. Wieder hatte die Tasse den Tisch erreicht. Der Stuhl rückte zurück und der Einzelgänger erhob sich, in gemäßigtem Tempo ging er zurück in den Innenhof, er konnte nicht genug vom Anblick der Esche bekommen. Dieses scheinbar einzig Grüne zwischen den kalten Mauern des Kastells hatte irgendeine Ausstrahlung auf ihn, falls ein Baum so was überhaupt haben konnte. Er setzte sich direkt vor die Esche, nach einer Weile ließ er auch seinen Oberkörper nach hinten fallen. Schon bald lag er mit geschlossenen Augen da, sein Geist weit entfernt von diesen Gefilden...

Drei Monde standen am Himmel, welcher nahtlos Tag und Nacht gleichzeitig zu erkennen gab. Gegenüber den Monden standen fünf Sonnen, in der Mitte eine besonders große die viel rötlicher glühte als ihre Schwestern. Die Symbolik dieses Traums war geradezu offensichtlich, wenn nicht sogar zu offensichtlich. Ithilion hieß aus der Sprache des Sternenvolks übersetzt Sohn des Mondes und Arnoriell Tochter der Sonne. Das seine Zwillingsschwester wesentlich stärker war als er, war ihm durchaus bewusst, dieser Traum musste einen anderen Hintergrund haben. Der Himmel färbte sich gelblich und die Sonnen und Monde wurden zu kleinen Lichtern und schwirrten wild herum, bis sie einen neuen Standort gefunden hatten. Ein Schwert erschien weiter oben und wies einem Pfeil gleich die Richtung, doch dort wo er hinzeigte, war nichts zu sehen.
12.02.2004, 20:32 #1583
Erzengel
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Das Kastell des ZuX # 26 -
Lautes Gekrächze lockte ihn aus seinem Schlaf, bewusst hielt er die Augen verschlossen, er wollte die Vögel nicht sehen und sie stattdessen an ihren Lauten erkennen...
Krähen vielleicht? Ein tiefer Seufzer entfuhr dem Gildenlosen, es hätte in seinen Ohren ebenso gut eine Elster oder ein Rotkehlchen sein können, gar eine Nachtigall. Wären seine Lieder nicht schon geschlossen, würde er sie nun zukneifen. Was war nur aus ihm geworden? Hätte man ihn vor einem Jahr gefragt, hätte er in seiner Arroganz, in aller Überzeugung eine Antwort gewusst und sein jetziges Moor aus Selbstmitleid würde ihm im Gegensatz sicher zur Erleuchtung führen... Bei Beliar, wie weit war--
--Scheiße! Das führte doch zu nichts!
Für einen kurzen Moment hatte er all seine Gedanken zum Schweigen gebracht, jener Moment war ihm mehr wert als alles andere. Er hatte – wenn auch nur für einen winzigen Augenblick – Frieden gefunden. Die simple Frage, warum das nicht so immer so sein konnte, hatte ihn selbst aus dieser inneren Ruhe herausgedrängt. Wieder lauschte er den Vögeln, einfach nur so... in der stillen Hoffnung der Moment würde noch einmal wiederkehren, nur ein letztes mal, bis er begriff, dass dieser Moment nichts war, gar nichts, dass er für ihn nichts bedeutete... Und umso mehr hasste er sich selbst dafür.
13.02.2004, 20:25 #1584
Erzengel
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Das Kastell des ZuX # 26 -
Gemächlich öffneten sich die Augen und sahen dem silberglänzenden Vollmond entgegen. Sollte er von seinem Silberschein geweckt worden sein? Ein leichtes Räuspern kippte seine Vermutung, wäre auch zu schön gewesen. Horaxedus stand neben ihm und drängte wohl auf das Erwachen des Gildenlosen.
"Guten Morgen", lautete seine reflexartige Gewohnheitsantwort. Erst jetzt bemerkte er den Don, der sich mit dem Rücken gegen den mächtigen Stamm der Esche gelehnt auf dem Boden niedergelassen hatte. War es etwas das, worauf sein alter Freund anspielte? So respektlos vor dem Hohepriester herumzuliegen? Rasch schnellte er nach oben und spürte dabei deutlich wie das Blut in seine Füße schoss, was sich ja immer noch am besten an diesem Kribbeln im Kopf erkennen ließ, von den schmerzenden Augen abgesehen.
"Wie läuft dein Training?", unterbrach er das Schweigen, welches hereingebrochen war, offenbar waren auch die Vögel verschwunden oder zumindest verstummt. Wieder blickte er hinauf zum sternbesetzten Firmament, gern hätte er die Sternenkunde erlernt, wäre sie bloß noch irgendwo zu erlernen, dabei sollte man doch meinen als Nachfahre des Sternenvolks sollte man doch einige über sie Wissen. Wieder ein Räuspern und er wandte sich wieder dem Schwarzmagier zu.
13.02.2004, 21:41 #1585
Erzengel
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Rund um Khorinis #16 -
Zwei dunkle Gestalten kamen den Weg entlangschreitend bei der Taverne an, keuchend ließ sich der in der schwarzen Plattenrüstung mit den goldenen Monden darauf auf die Bank fallen. Gen Süden waren sie am zugefrorenen See und an den Toren des Sumpflagers vorbei bis zur Taverne zur toten Harpyie gegangen. Obwohl der gildenlose Einzelgänger die Umgebung von Khorinis vorzugsweise umging und sogar lange Fahrten auf See in Kauf nahm, nur um diese Wälder nicht durchqueren zu müssen. Sie hatten so etwas schmutziges, verseuchtes an sich, das ihn dazu brachte sie zu meiden, doch jetzt im Winter wo sich ohnehin alles in Höhlen verkroch, war es wenigstens nicht ganz so schlimm, obwohl das unangenehme Gefühl erhalten blieb. Und spätestens hier bei der Schenke merkte er, wie sehr seine Ausdauer unter seiner Faulheit gelitten hatte. Erschöpft hatte er auf der Bank neben der Eingangstür Platz genommen.
Wenige Minuten später befanden sie sich wieder auf dem Weg und zugleich schon fast am Ziel, nach den vorderen der beiden großen Felder, sprich den westlichen vor Onars Hof, bogen sie nach Süden ab in Richtung Sekobs Hof. Die Steintreppe hinauf, rechts am eigentlichen Hof vorbei, mit einem Sprung über stufengleiche Vorsprünge auf ein kleines Plateaus direkt vor eine hinter dem Dickicht versteckte Hütte.
13.02.2004, 22:45 #1586
Erzengel
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Rund um Khorinis #16 -
Ein kalter Schauer lief ihm beim Anblick der ausgestopften Tiere über den Rücken, offenbar hatte dieser Menschenjäger etwas dafür übrig, ganz im Gegensatz zu dem Gildenlosen, ihm war das ganze hier viel zu gruselig. Wäre es Tag gewesen, wäre es ja noch halbwegs erträglich, über in dieser Finsternis mit der Leiche wenige Meter weiter, wie Horax ihm ja erzählt hatte, überhaupt wäre er ohne den Priester der dunklen Mächte ohnehin schon längst schreiend davongelaufen. Ein helles Klimpern ließ den Einzelgänger zusammenzucken, es waren kleine Glasgebilde die an Fäden aufgehängt von der Decke nahe der Tür herabhingen und im Wind schaukelnd helle Töne von sich gaben. Schon komisch, er konnte nachts allein durch unbekannte Wälder ziehen und bei stürmenden Wetter weitab von aller Zivilisation in seinem Turm ruhig schlafen und hier fürchtete er sich trotz Begleitung eines nicht unterschätzenden Magiers, hier konnte wahrlich irgendetwas nicht stimmen.
14.02.2004, 00:19 #1587
Erzengel
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Rund um Khorinis #16 -
Wieder und wieder klimperte das seltsame Glasgebilde über der Tür, obwohl diese schon längst geschlossen war und auch sonst kein Durchzug zu spüren war. Gerade wollte er Glasmacher bitten die Konstruktion, so interessant sie auch sein mochte, in Ruhe zu lassen, da hörte wieder das Scheppern von Töpfen. Vorsichtig drehte er sich um, das wurde ihm langsam wirklich zu unheimlich. Er drehte sich wieder um, nur um wenige Sekunden später wie von der Tarantel gebissen aufsprang und das ganze Ding zu Boden riss. Ein wütender Schmerzensschrei entrang seiner Kehle, diese Teilchen waren offenbar nicht geschliffen, doch was ihn noch mehr verwunderte, waren feine, blaue Lichtstrahlen, die während des Fallens der Splitter auf seiner Rüstung zu sehen waren.
"Verdammt, Horax! Ich glaube, ich hab was! Hier, kannst du damit was anfangen?"
"Klar", meinte der Priester locker und nahm die gläsernen Scherben entgegen. Er brauchte keine fünf Minuten und er hatte erkannt, dass es sich um einen zerbrochenen Kristall handelte. Gemeinsam puzzelten sie daran herum, bis die ihn wieder zusammengesetzt hatten. Dann hielten sie den Kristall an jeden nur erdenklichen Punkt der Hütte, um herauszufinden, was das blaue Licht verursacht hatte. Immer wieder gingen sich um die Kerze, jeder Winkel, jede Höhe wurde ausprobiert, bis dem Gildenlosen einfiel, das er mit dem Rücken zur Kerze gestanden hatte. Und die einzig andere Lichtquelle hier war der Mond... Schnell wurde das Hirschgeweih von dem Haken genommen und die Schnur des Kristalls daran festgeknotet. Das fahle Mondlicht erreichte den Kristall leicht bei dem sternenklaren Himmel da draußen, dennoch war zunächst nichts zu erkennen. Gab es vielleicht noch eine andere Lichtquelle oder war es doch die Kerze gewesen? Noch bevor der Gildenlose weitere Gedanken daran verschwenden konnte, hielt der Schwarzmagier seine Hand hinter den Kristall und man konnte deutlich das blaue Licht erkennen, das sich im Licht der Kerze verlor.
14.02.2004, 00:46 #1588
Erzengel
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Freitag der 13. -
Also komischerweise war heute bzw. gestern ein richtig geiler Tag für mich, aber dafür hab ich sonst schon immer genug Pech, war also nur fair
14.02.2004, 01:21 #1589
Erzengel
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Rund um Khorinis #16 -
"Hm... Beschwör doch mal eine Schattenflamme."
"Was?", fragte der Angesprochene Priester ungläubig.
"Eine Schattenflamme bitte."
"Hier drinnen?"
"Ja, musst halt vorsichtig sein." Kurzerhand erschien in der Hand des Magiers das schwarz glühende Feuer.
"Und wohin damit?"
"Hierher", wies ihn der Einzelgänger zur Kerze hin.
"Schleuder sie bitte auf die Kerzenflamme." Ein kurzes Zögern, aber schon bald war das Licht ersetzt und anstatt eines grellen Innoslichts, brannte dort nun eine Schattenflamme, die wesentlich weniger Licht erzeugte und so den dauerhaften Blick auf das Blau freigab. Die vier Pfeile, je nach 90° und die merkwürdige Anordnung der Linien ließ auf eine Karte schließen, eine sehr alte Karte. Doch es sah alles gleich aus, kein Punkt schien besonders hervorgehoben zu sein.
"Erkennst du was? ...Vielleicht sollten wir uns das abzeichnen, falls wir es heute Nacht nicht mehr schaffen." Ohnehin wäre dies angebracht, besonders für die Nachforschungen in der Bibliothek des Kastells. Hastig ging er herüber zu einer Truhe und durchsuchte sie, jetzt ärgerte er sich wieder darüber, das er kein Licht hatte, doch bevor er seinen alten Gefährten um eine Lichtkugel bitten konnte, hielt er schon das gesuchte Pergamentpapier in der Hand. Ein Stück Kohle dazu und los.
14.02.2004, 11:11 #1590
Erzengel
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Das Kastell des ZuX # 26 -
Der Morgen graute bereits, als sich das Tor für die beiden dunklen Gestalten öffnete, gerade rechtzeitig um vor den ersten Sonnenstrahlen geschützt zu sein, wobei es bei dem Gildenlosen um mehr als nur den Erhalt seiner blassen Haut ging, noch immer wagte er sich während des Tages nicht hinaus. Als er das letzte mal den abendlichen Sonnenuntergang beobachtet hatte, hatte er innerlich gebrannt, genauso musste sich die Pyrokinese anfühlen.
Müdigkeit und Hunger trotzend setzten sie ihren Weg in die Bibliothek fort. Sämtliche Bücher, die noch auf ihren Tischen lagen, wurden achtlos beiseite geschoben und die Karte ausgebreitet. Fest starrte der Einzelgänger auf die einzelnen Striche, die er selbst zuvor noch in der Hütte des Menschenjägers abgezeichnet hatte, doch sie wollten sich bei bestem Willen nicht zusammenfügen.

"Bin gleich wieder da", meinte er schnell noch zu Horaxedus, der sich jedoch ebenfalls erhob, dann verschwanden sie durch das Portal zum Refektorium.
"Zwei Tassen und eine Kanne Kaffee mit ordentlich Wachmacher drin, bitte und alles zu mitnehmen."
"Und vergiss die Schnittchen nicht", meinte der Beliarpriester scherzhaft. Mit einem passend großen Tablett ging es ganz langsam Schritt für Schritt in die Bibliothek... Kaum fünf Minuten später rannte der Gildenlose noch mal in den Speisesaal, um sich eine kleinere Kanne mit Milch geben zu lassen. Er hatte zwar extrastarken Kaffee bestellt, aber das war ihm dann doch zuviel. Wenigstens konnte man es nun aushalten.
15.02.2004, 16:18 #1591
Erzengel
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Spinnstube der Amazonen # 1 -
@Cain
:D

@Legolas
naja... dazu müsstest du diesen teil von prophets (btw: glühstrumpf zum zweijährigen... ich hasse glühstrumpfspams ja, deswegegen so ;)) jedenfalls müsstest einen bestimmten teil seiner rpg-zeit kennen. naja, dafür bist du noch zu jung

edit: ich mag alcopops... zumindest die, die ich bisher probier habe
15.02.2004, 21:35 #1592
Erzengel
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Das Kastell des ZuX # 26 -
Gerade überbrachte ein Dämon unter den üblichen Schmerzen dem Gildenlosen die Nachricht, dass der Priester der dunklen Mächte Horaxedus das Kastell verlassen habe, da öffneten sich auch schon die Torflügel und der besagte Schwarzmagier trat herein, während der Dämon unauffällig im Nichts verschwand.
"Na, wie wars im Sumpf?" In Gedanken bereute er diese Frage schon, denn er wollte eigentlich gar nicht wissen, wie schön und gut es seinen einstigen Brüdern dort ging. Also sprach er schnell weiter, das Horax gar nicht antworten konnte.
"Ach ja, ich habe inzwischen noch etwas entdeckt", meinte der Einzelgänger und forderte den dunklen Magier dazu auf, ihm in die Bibliothek zu folgen. Dort angekommen stellte er sich vor die Karte.
"Setzt dich. Hier, siehst du diese Kreuzung? Ich vermute das es sich um das Schlachtfeld von Tekas handelt, wo die novakaspischen Truppen gegen das Heer der Eremäer kämpfte. Diese Schlacht hatte für ihren langwierigen Krieg keinerlei Auswirkung und ist nur für die Tatsache bekannt, das beide Armeen sie eine ausgeklügelte Falle ausgedacht hatten, die auch beide zugeschnappt sind." Dann deutete er auf ein Buch neben der linken Hand des Priesters
"Eremäenstämme gab es zahllose, alle zehn Kilometer ein kleines Dorf über das ganze Land verteilt. Sie waren zwar nicht so weit entwickelt wie Novakaspien, dafür aber zahlenmäßig überlegen. Früher waren sie ein großes Reich und Kaspien anfangs eine kleine Provinz, durch gescheite Entscheidungen der Obrigkeit, oder vielmehr ihrer Berater, wurde nach und nach mehr Land gekauft und übernommen. Auch strategisch geplante Hochzeiten trugen dazu bei. Schließlich fühlten sich die Adlige aus Novakaspien den anderen Eremäern soweit überlegen, das sie such abgrenzten und schließlich einen unabhängigen Staat bildeten. Das ging soweit auch ganz gut, da das übrigen Eremäen im Gegensatz zu Kaspien auch keine Adligen, sondern nur Dorfälteste hatte und sich nicht als ein großes Reich betrachtete. Bis irgendwann die gierigen Adligen Novakasper--" Der Gildenlose hustete kurz.
"--ganz Eremäa für sich beanspruchten, daraufhin begann dieser Krieg. Als später Gorthar auf dem Siegestrip war und die beiden Länder erobern wollte, schlossen sie sich notgedrungener weise zusammen, wurden nach zwei Schlachten aber doch Gorthar einverleibt."
17.02.2004, 12:56 #1593
Erzengel
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Die Gildenlosen #4 -
@Don
*nachher per icq anzusprechen versuch*

@Snizzle, Burath, Krigga
Dankeschön :)

@Tofu
Nein hast du nicht, aber jetzt weiß ich wieder, warum dich keiner mag. Ich hasse dich auch
...
So, könnte wir dann mit der Kinderscheiße aufhören? Gut.

Sieben? Wenn du Shiva(Rang 4) mitzählst ja (Ein einfaches Glückwunsch hätte auch gereicht -_- ^_~)

edit:

Zum Toppic
Naja, also ich würde auch was übernehmen, aber mir fehlen ja noch die Skills, hab deswegen auch letztes mal nix gesagt... Wobei ich mich jetzt auch nicht um irgendwas reiße. Ich nehm das was übrig bleibt, falls was übrig bleiben sollte.

edit2: Erwarte bloß nicht, dass ich darauf eingehe.
17.02.2004, 14:26 #1594
Erzengel
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Das Kastell des ZuX # 26 -
Kaum hatten sie die Tiere abgehandelt, kam der Gildenlose noch einmal auf das vorherige Problem zu sprechen.
"Bedenke das unsere Grenzen weit gesteckt und wir keine Hunde sind, die von Zäunen umgeben oder angebunden ihr Leben ertragen. Wir können auf jeden Fall nach Eremäa. Siehst du das hier?" Er deutete auf einen langen, kruckeligen Strich, der sich schräg von Norden her bis an die südliche Küste Eremäas hinzog.
"Das ist der Kyotokawa, er beginnt in Kyoto, in der Stadt war ich neulich, als ich nach Goa gezogen bin. Eigentlich sind es zwei Flüsse, die sich dort treffen, der Yangzenkawa und Sinkekawa, die weiter nördlich in der Nähe eines Vulkans entspringen. Ach ja, ein kleiner Bach vom Hoktobeschrein nahe der Stadt gehört auch noch dazu. In Eremäa selbst wird der Fluss wegen seiner reißenden Strömung auch Finkara genannt. Von Gorthar ist es nur noch ein Katzensprung bis nach Kyoto, mit den Schiff müssten wir es in weniger als zwei Woche nach Eremäer schaffen." Wie sie dann allerdings den Rückweg meistern sollten, war ihm auch noch nicht so recht klar und das Finkara Übersetzt so viel wie unbefahrbar oder auch unfreundlicher Fluss hieß, hatte er ebenso verschwiegen, deswegen schlug er sogleich die andere Möglichkeit vor.
"Und als Alternative gibt es dann auch noch den Weg im Westen, direkt durch Gorthar am Gletscher vorbei nach zum Sumpf dort und nach Südost, wo wir dann aber durch Kaspien müssten, wenn wir nicht das Gebirge dort passieren wollen, dass dauert dann aber richtig lange. Außerdem könnten wir auch einfach direkt von Khorinis oder Drakia mit dem Schiff fahren... Naja, und wir können ja warten, bis du deine Studien abgeschlossen hast, an Zeit mangelt es uns ja auch nicht." Überhaupt sollte auch er selbst sein Training bei Artifex wiederaufnehmen, immerhin sagte er dem Templer, dass er bald zurück sein würde, also konnte er sich ja wenigstens mal bei dem Lehrmeister melden.
"Ich habe auch noch einiges an Training zu erledigen."
18.02.2004, 13:18 #1595
Erzengel
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Das Kastell des ZuX # 26 -
So hatten sie sich geeinigt den Weg nach Eremäa zu wagen, der Gildenlose würde wiederkehren sobald seine Ausbildung vollendet und er bereit war, die Insel zu verlassen. Nachdem der dunkle Priester die Bibliothek verlassen hatte, verweilte Kain noch kurz und schritt hin zu der gesuchten Reihe. Noch immer ward das Buch mit seinem Namen Ithilion fort, wenn es denn überhaupt je hier und mehr als nur eine Illusion gewesen war. Mehr oder minder enttäuscht kehrte er um und verabschiedete sich dabei stillschweigend von den magischen Mauern. Wieder in der Eingangshalle warf er einen seinem langen Aufenthalt entsprechenden Haufen golden glänzender Münzen in die Schale und sah zu wie es verschwand. Er schloss die Augen und nickte, dann drehte er sich um und ging rasch voran hin zum Lager der Sumpfbruderschaft.
18.02.2004, 13:35 #1596
Erzengel
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Das Sumpflager #20 -
Wieder im Lager der Sumpfbruderschaft hatte er schon bald das Tor hinter sich gelassen und wartete nun vor der Hütte des hohen Templers Artifex, um ihn zu bitten seine abgebrochene Ausbildung wiederaufzunehmen. Nach einer Weile fragte er einen seiner einstigen Brüder, ob der Lehrmeister der Körperbeherrschung überhaupt anwesend sei und bekam die Antwort, das Meister Artifex sehr wohl im Lager sei. Mehr oder minder enttäuscht bedankte er sich und kehrte zu seinem Platz direkt vor der Tür der Hütte zurück, nun konnte er doch nur wieder warten.
Langeweile machte sich breit und seine Hand glitt dorthin, wo früher die Runika ihre Tasche hatte, doch nun diente die einstige Robe nur noch als Umhang seiner neuen Plattenrüstung, welche keinerlei Taschen besaß, nicht mehr als einen Gürtel, an dem man einen Beutel hätte anbringen können. Eigentlich wollte er sich ja einen Krautstängel anzünden, doch auch das musste nun zwangsweise verschoben werden. Bei seinem Glück würde der hohe Templer genau dann bei seiner Hütte vorbeischauen, wenn er drüben bei Aidar Stängel kaufen würde.
19.02.2004, 12:57 #1597
Erzengel
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Das Sumpflager #20 -
"Meister?", fragte der gildenlose Jäger, als er sich der Hütte erneut näherte. Wieder hörte er, wie Holz hin und hergeschoben wurde. Entschlossen näherte er sich der Tür, klopfte an und trat ein.
"Tut mir leid, das es so lange gedauert hat." Er zögerte kurz und sprach dann weiter.
"Es hat länger gedauert als angenommen, doch nun da ich wieder da bin, würde ich gern mein Training wiederaufnehmen, sofern mein Platz nicht von jemand anderen eingenommen wurde, versteht sich."
Während er auf eine Antwort wartete, hörte er eine fremd klingende Stimme hinter sich. Sie war nicht vom Sumpfkraut und dem üblichen Rausch geprägt, sondern viel krächzender.
"Wo ist er? Er ist hier, das weiß ich ganz genau!"
"Bitte, glaubt mir doch, ich weiß es nicht", jammerte der hilflose Novize.
"Gibt es ein Problem?" Ein muskulöser Templer baute sich vor dem Unbekannten auf, was diesen wohl nicht sonderlich interessierte.
"Wo ist er? Los spucks schon aus!"
"Hey, bist du taub oder was?! Er weiß es nicht!"
"Sag mal, wer--"
"--Hey! Verpiss dich bloß oder willst erst noch Bekanntschaft mit meinem Schwert machen?!" Der Fremde kniff die Augen zusammen und schnaubte kräftig, doch dann drehte er sich schlagartig um und stolzierte aus dem Lager. Komischer Typ. Der Gildenlose schüttelte kurz den Kopf und wandte sich wieder dem hohen Templer zu.
19.02.2004, 19:20 #1598
Erzengel
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Das Sumpflager #20 -
Was? Er hatte dem hohen Templer doch Bescheid gesagt... oder etwa nicht? Vielleicht hatte er es ja vergessen, wobei er selbst dich auch nicht mehr so genau daran erinnere... egal.
"Ich habe doch einen Zettel an die Tür geheftet... Komisch... vielleicht ist er ja abgefallen... Wie dem auch sei, ich musste nach Kyoto, südöstlich von Gorthar. Sehr kurzfristig, ich weiß, bitte verzeiht." Der Lehrmeister musterte ihn gründlich, offenbar hatte Artifex bemerkt wie wenig er im Kastell für seine Ausbildung getan hatte, wobei ihm vielleicht auch die neue Plattenrüstung aufgefallen war.
"Die Rüstung war nicht der Grund... ich habe sie eher zufällig auf dem Weg gefunden", erklärte der Gildenlose. Womöglich hatte der Templer der Rüstung gar keine Aufmerksamkeit geschenkt, aber Kain wollte sichergehen.
"Um genau zu sein, war es... nun ja, wie soll ich sagen... Meine Schwester war der Grund für diese Reise", meinte er und es war sogar mal die Wahrheit... irgendwie zumindest.
19.02.2004, 20:17 #1599
Erzengel
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Das Sumpflager #20 -
"Danke, es wird meinerseits zu keiner weiteren Unterbrechung des Trainings kommen." Der Gildenlose verbeugte sich leicht, wie er es sich in Kyoto angewöhnt hatte.
"Auch für das Angebot wegen der Übernachtung muss ich mich bedanken, aber ich schlafe nicht mehr so gut in letzter Zeit." Solange auch nur der Schimmer der Mondes am Firmament zu erkennen war, konnte er nicht einschlafen. Da er nun tagsüber Probleme mit der Sonne hatte, wurde die Nacht zu seiner aktiven Zeit, wie vor einem Jahr im Zirkel... Der Gildenlose verdrängte die Erinnerungen und widmete sich wieder dem hier und jetzt.
"Ich fürchte, ich würde euch nur wach halten mit meinem ewigen herum Gewühle." Nicht nur das, er brauchte auch Zeit zum Nachdenken, in jener Hinsicht gab es viel zu tun.
"Ich werde mir in der Taverne ein Zimmer nehmen... Gute Nacht." Damit schritt der einzelgängerische Jäger aus der Hütte des hohen Templers und ging zur Taverne, wo er noch einige Zeit bei einem Krautbier saß und schließlich ein Zimmer für die heutige Nacht bezahlte, auf das er schon bald verschwand.
22.02.2004, 16:45 #1600
Erzengel
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Das Sumpflager #20 -
Erst nach Sonnenuntergang wagte er sich hinaus und begab sich zu der Hütte seines Lehrmeister, wo er stillschweigend auf dem Boden kauerte und wartete. Ob seine Zwillingsschwester wohl ebenso empfindlich dem Mond gegenüber war, wie er der Sonne? Vielleicht scheiterte ja alles daran, das Mond und Sonne niemals zugleich am Himmel standen... Doch Halt, eine Möglichkeit gab es... Der gildenlose Jäger versank in seinen Gedanken. Jetzt wusste er, warum die Versuche seiner Schwester alle gescheitert waren, sie hatte diesen einen Grundsatz nicht beachtet... Nein, schon wieder verfing er sich in seinen eigenes gesponnen Netzen. Er errichtete willkürlich ein Kartenhaus aus Theorien und dem wenigen, was er wirklich wusste. Er konnte auf nicht auf seine Visionen und Gespräche vertrauen, nur auf das, was er sicher wusste.
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