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18.12.2003, 14:35 #1501
Erzengel
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[GM] Adanos Vermächtnis -
Sie waren nun vermutlich länger hier als geplant, zumindest sahen die Gesichter nicht allzu glücklich aus. Wenn es nur die Gruppen um Xalvina gewesen wäre, hätte er es ja verstanden, der Paladin war besessen, der Drachenjäger und eine Miliz wurden vermisst. Doch auch die Seemänner, die sich abgesehen von der Dämonenbeschwörerin einen Dreck um die Gruppe scherten, machten einen entmutigten Eindruck. Selbst die Rückkehr des Wasserpriesters konnte die Stimmung nur kurz anheben.
Stets schritt die Schwarzmagierin als Anführerin voran, dicht gefolgt von anderen, während Kain mal wieder ein Stück weiter hinten hing.

Tausende winziger, grüner Lichtkugeln verliehen dem Raum eine gewisse Wärme, zusätzlich erinnerten sie den Gildenlose an seinen Turm im Norden... Die Sonnenwende war gar nicht mehr so weit und er wollte sie eigentlich dort verbringen... Er wusste ja nicht wie lange sie noch brauchen würden, vorallendingen musste er noch das Schwert finden.
Von den kleinen Lichtern hypnotisiert folgte er ihnen wie zuvor den blauen Lichtern, die anderen hingegen setzten ihren Weg über eine Treppe nach unten fort ohne das Fehlen des Gildenlosen zu bemerken.

Als er wieder einigermaßen klar denken konnte lehnte er in einer dunklen Halle gegen die Wand. Er hielt sich den brummenden Schädel und rieb seine Augen. Müde starrte er ins dunkle Nichts. Wie er es hasste... Wo er hier überhaupt?

Mit ausgestreckten Armen tastete er sich an der Wand entlang, bis er feststellte das er einmal ein Kreis gelaufen war. In was für eine Falle war er hier hereingeraten?

Er wusste nicht mehr genau wie viel Zeit schon vergangen war, doch irgendwann setzte sich der Boden mit einem kräftigen Ruck in Bewegung. Es ging nach unten und sogleich drang durch den nun entstandenen Spalt helles Licht, welches in seinen Augen schmerzte. Als er den Lichtschock überwunden hatte, fand er sich auf einer kleinen kreisrunden Plattform wieder, die inmitten einer großen Halle stand, unter ihm eine halbe Armee von Untoten aller Art.

Tausende scharfer Pfeile rasten auf ihn zu und durchbohrten mit Leichtigkeit das Schattenläuferleder seines Mantels, allein die Metallplatten konnten sie aufhalten. Doch es dauerte nicht lange bis die ersten Pfeile die Schwachstellen der Runika fanden und sich in das Fleisch des Gildenlosen bohrten. Vor Schmerzen zog er die Mantelrobe nur noch enger an sich heran und wickelte sich darin ein. Der Pfeilhagel schien unaufhörlich und immer mehr Pfeile verwundeten ihn. Nun offenbarte die Runika zum ersten mal bereitwillig ihr Eigenleben, sie umhüllte Kain nun vollständig, das er kaum noch Luft bekam und sich nicht mehr bewegen konnte. Wieder trafen ihn zwei Pfeile, ein letzter wutentbrannter Schrein entrang sich seiner blutspeienden Kehle.

Auf einmal explodierte der Kokon, die Runika hatte ihren Stoff nun auf mehrere Quadratmeter und gut einen halben Zentner Gewicht ausgedehnt, er war zerrissen und dennoch ein Ganzes. Nur das Leder hatte sich vom eigentlichen Stoff getrennt und flog nun überall in Einzelteilen herum. Die zerflederte Ex-Robe endete in mehrere stachelartigen Spitzen, die allesamt Kain gehorchten und nun die Angreifer durchstießen. Kain konnte man bei dem vielen frei in der Luft schwebenden Stoff kaum erkennen, man sah nur hier und da, dass zwei riesige, schwarzgefiederte Gebilde von seinem Rücken ausgingen. Die Stacheln gruben sich bis ins Herz ihrer Feinde, von wo aus ihr Blut über feine Adern direkt in Kains Mund floss.

Dann brach Finsternis herein, dauerte kurz an und verschwand sogleich wieder. Das Licht war wie gehabt. Man sah den Bestien deutlich an, dass sie einiges an Gewicht verloren haben musste, da sich ihre Knochen unter Haut abzeichneten. Auf seinen nun irgendwie aufgepumpt wirkenden Brustmuskeln zogen sich schwarze Muster hin über die Arme bis zum Rücken, wo noch ein mal zwei parallele Zeichen entstanden waren. Zwei Zeichen die an Flügel erinnerten, nur viel kleiner und dennoch nahmen sie je eine Seite des ebenfalls trainierten Rückens ein, der im Gegensatz zu Brust und Armen noch ein wenig schmerzte. Von seinem nackten Oberkörper sah er auf die Runika, die ihn zuvor verdeckte oder vielmehr zu dem was noch von ihr übrig war. Jetzt war sie nichts weiter als das, was sie ganz am Anfang war, bevor sie Schwarzmagierrobe und schließlich Runika wurde, ein überdimensionaler Umhang mit einfachem Schnitt, ganz ohne Stacheln oder Adern.

Bevor er nachdenken und sich ausruhen konnte, strömten die kleinen, grünen Lichter von überall her, erst nur vereinzelt und langsam, dann so schnell und zahlreich das sie den Ex-Magier völlig umhüllten. Dann wurde der Strom langsamer und löste sich auf, das ganze erinnerte ihn irgendwie an einen Teleport und tatsächlich fand er sich nun wieder in dem Raum, aus dem er entschwunden war um den Lichtern zu folgen.

"Was fürn Trip... krank, einfach krank und dazu noch völlig zusammenhangslos... da war wohl jemanden langweilig...", meckerte er leise vor sich hin, während er die Treppe hinunter zu den anderen schritt, die er schon bald wieder erreicht hatte.
19.12.2003, 11:04 #1502
Erzengel
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[GM] Adanos Vermächtnis -
Eifersüchtig starrte er auf die Flügel des Wassermagiers. Als ob er sie verdient hätte, pah! Er würde sie ihm am liebsten herausreißen! Besonders verwunderte ihn, dass die Verwandlung weiterging, trotz dessen das der Dämon gewichen war... oder etwa nicht? Warum sonst schritt der Metamorphose voran? Und dazu noch diese pseudointellektuelle Scheiße das er ja immer angeben müsse meiner seiner ach so tollen Sprache des Todes, die hier ja ohnehin nur die Wenigsten verstanden. Sie war rau, grob und kalt, dazu noch beliarverherrlichend, was der Wasserpriester wohl nicht mal merkte. Die Sprache des alten Volkes hingegen war sanft und flüssig, einfach schön, perfekt im Gegensatz zu diesen niederen Gebrabbel.
So nährte er selbst seine Eifersucht. Da kam mal eben so ein kleiner Dämon daher, ergriff von dem Diener des Adanos Besitz und drei Tage später war Wassermagier einem Dämonenmenschen ähnlicher als der Gildenlose es in zwei Monaten Kastell war.

Ein seltsamer Glanz in weiter Ferne erregte seine Aufmerksamkeit, einer der Seemänner hielt ein Schwert in der Hand. Mochte es jenes sein, dass er suchte? Eine unscheinbare Vibration und der folgenden Zusammenbruch der Decke riss ihn aus seinen Gedanken. Er war gespannt, ob sie auch nur einen lebenden Gegner auf dieser Reise zu Gesicht bekämen. Der untote Troll sah für die meisten wohl er schrecklich und furchterregend aus, doch für Kain war es die erste amüsante Bestie. Ihr Augen hingen nur noch einzelnen Nervensträngen und bei jeder Bewegung fiel mehr von der abgestorbenen Haut ab. Dennoch durfte er ihn auf keinen Fall unterschätzen, so untot er auch sein mochte, ein Schlag von ihm und er war weg. Die meisten um ihn herum liefen schreiend davon, doch er konnte nicht, nicht ohne das Schwert.
19.12.2003, 11:11 #1503
Erzengel
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Die Gildenlosen #4 -
so, ferien, endlich.

juhu und so weiter.

die zeitsperre ist nun aufgehoben, wollt ich nur mal vermelden...

und am sonntag bin ich wohl nicht da, weil ich ins herr der ringen tripple gehe.

ende der durchsage.

danke für die aufmerksamkeit.

*lückenfüller*
19.12.2003, 12:04 #1504
Erzengel
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[GM] Adanos Vermächtnis -
Mit vor Kälte roten Wangen warf er einen Blick auf den offenbar erfrorenen Drachenjäger. Seine Augenbrauen und sogar die Wimpern waren von feinen Eiskristallen besetzt, die Augen wirkten weißlich, als ob die Flüssigkeit auf ihnen auch gefroren wäre, ein schreckliches Bild und eine ebenso schreckliche Art zu sterben. Langsam trat er näher, er selbst hatte oft genug ähnliches durchmachen müssen, dennoch tat ihm die Schwarzmagiern mehr leid als der Drachenjäger, den er ja kaum kannte, denn der war es nicht, der sich nun auf ewig Vorwürfen machen müsste und dessen Leben fortan von Rache bestimmt werden würde. Nein, er verallgemeinerte das alles viel zu sehr, er konnte nicht immer von sich auf andere schließen. Auch wenn es keinen Trost geben würde, irgendwas musste er ja tun, er wollte nicht herumstehen und der trauernden Dämonenbeschwörerin zusehen.

Ai! laurië lantar lassi súrinen
yéni únótimë ve rámar aldaron!
Yéni ve lintë yuldar avánier
mi oromardi lissë-miruvóreva
Andúnë pella, Vardo tellumar
nu luini yassen tintilar i eleni
ómarya airetári-lírinen
Sí man i yulma nin enquantuva?

An sí Tintallë Varda Oiolossëo
ve fanyar máryat Elentári ortanë
ar ilyë tier undulávë lumbulë
ar sindanóriello caita mornië
i falmalinnar imbë met
ar hísië untúpa Calaciryo míri oialë.
Sí vanwa ná, Rómello vanwa Valimar!

Namárië! Nai hiruvalyë Valimar!
Nai elyë hiruva! Namárië!

Es war ein Lied von der Herrin Loriens, früher im alten Volk sang es den Kindern vor, wenn ihre Eltern gestorben waren oder zur Beerdigung, ein Klagelied. Er wusste weder wie es hieß, noch woher er es kannte. Der Drachenjäger war der zweite Tote, wenn nicht sogar der fünfte, wenn sein Freund, der Paladin und die Miliz den Orks zum Opfer gefallen sein sollte. Der Gildenlose wollte schon den Wassermagier fragen, als er bei seinem Anblick wieder eifersüchtig wurde und zögerte, außerdem sollte jetzt lieber niemand ein Wort sprechen.
20.12.2003, 09:41 #1505
Erzengel
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[GM] Adanos Vermächtnis -
Es wurde immer und immer kälter, je länger sie hier verweilten. Der Gildenlose bewegte sich kein Stück und er hatte schon ewig nichts mehr gegessen. Hätte er doch nur irgendein Hemd mitgenommen, nun da die Runika keine mehr war, stand er schon die ganze Zeit mit nacktem Oberkörper da, allein geschützt durch den dünnen Stoff des nachtschwarzen Umhang. Er hätte ja den robenwirkenden Wassermagier gefragt, aber, abgesehen von Kains Antisympathie dem Adanospriester gegenüber, hätte der mit seinen Klauen momentan sicher Probleme. Vom Umhang eng umgeschlungen und mit dem Rücken gegen die vereiste Wand gelehnt lauschte er den Gesprächen der anderen.

Xalvinas Worte hätten ebenso aus seinem Mund kommen oder an ihn gerichtet seien können, wäre da nicht dieser eine kleine Satz.

...Niemals geliebt zu haben.

Er hatte geliebt und alles verloren... Ob er es wieder tun würde? ...Die meisten erwarteten hier wohl ein leicht dahingeflüstertes ja und das es jeder Moment mit der geliebten Person kostbarer war als der ganze Schmerz zusammen, doch stimmte nicht, nicht bei ihm. Nichts konnte sein Leid bezahlen oder gar rückgängig machen. Denn was nützt einem die schmerzhafte Erinnerung an jenen Moment, wenn man genau weiß, dass man diesen Mensch niemals wiedersehen wird?
20.12.2003, 18:46 #1506
Erzengel
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[GM] Adanos Vermächtnis -
Er verstand nicht, es sollte vorangehen, aber es ging nicht voran und Langeweile war, abgesehen von der Kälte, momentan das einzige umweltbedingte Gefühl das er hatte. Der Ex-Magier stand und riss den festgefrorenen Umhang von der Wand, nebenbei bemerkte er das seine Finger schon ganz blau und taub waren, er konnte sie bewegen, wenn auch sehr langsam, doch er spürte nichts, als er den Stoff berührte. Mühevoll schüttelte er die kleinen Eisbröckchen aus dem Umhang und wickelte sich dann wieder darin ein. Schritt für Schritt ging er voran durch ein ebenfalls von Eis umschlossenen Torbogen inmitten der kalten Mauern hinaus in eine unwirkliche Welt. Schnee fiel vom Himmel und eisiger Wind ließ den Umhang seine hypnotischen Tänze vollführen. Vor ihm erstreckte sich ein gigantischer Berg mit einem fast ebenso großen Loch darin und was noch viel unrealistischer schien waren die Gebäude, die sich einer Stadt gleich um den Krater zogen. Er konnte nicht erkennen, ob die Bauwerke zerstört oder absichtlich so waren, ob die Stadt oder der Krater zuerst da war.

Nach einer Abstiegsmöglichkeit suchend schaute er sich auf der Klippe um. Wo ging es hier jetzt bloß nach unten? Ein tiefer Seufzer entrang seiner Kehle. Was außer Kälte und Tod gab es hier unten eigentlich? War se wirklich diesen Aufwand wert? Die Reinigung der Meere war es sicherlich nicht, zumindest für ihn nicht, aber auch ob das Schwert das alles wert war, begann er anzuzweifeln. Enttäuscht sank er zu Boden. Alles was er eigentlich wollte war schlafen, ja, bis in alle Ewigkeit.
22.12.2003, 10:48 #1507
Erzengel
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Blitzumfrage: Das Wetter im Sumpf in Jhakandar -
tropisch
22.12.2003, 15:25 #1508
Erzengel
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Voll im Trend: HdR-Avas -
@kaligulas
seitwann sind tote fische cool?

hm... aber cain hat jetzt auch nen elrond-ava... toll...
ich entsage dem mainstream *avawechselngeh*
23.12.2003, 08:11 #1509
Erzengel
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[GM] Adanos Vermächtnis #2 -
Diese Seemänner waren schwach und offenbar nur hier um ihre Habgier zu befriedigen, dabei ging es doch um die Meere, auf denen sie selbst segelten... Aber er selbst war ja auch nicht wegen der trüben Gewässer hier, solange sie ihn in Ruhe lassen und ihm bei seiner Suche nicht in Quere kommen würden, sollten sie doch tun und lassen, was sie wollten.
Die Menschen, ja die Menschen, sie sind nur hier um ihren niederen Bedürfnissen zu folgen, sei es Geiz, Wollust, Maßlosigkeit oder Hochmut, letztendlich werden sie daran zu Grunde gehen... und alles mit sich in die Tiefe reißen. Das alte Volk war da ganz anders... Die reinsten und schönsten Wesen... doch sie waren an diese Welt gebunden und seitdem der erste Mensch seinen Fuß auf das Land setzte, stirbt die Welt und mit ihr das alte Volk, sein Volk. Die Menschen sind schwach, voll von Habgier, Neid, Wollust, Hochmut, Völlerei, Trägheit und Zorn.
Mit nach vorne gebeugten Oberkörper amtete er tief ein und aus, dann richtete er sich langsam wieder auf. Er wurde schwach... Von Außen war überall Tod und auch seine dämonische Seite, dem er seine schmerzliche Sehnsucht nach dem Kastell zu verdanken hatte, rührte sich wieder.
Er spürte ganz deutlich wie die Flügelzeichen Hunderten von heißen Nadelstichen gleich auf seinem Rücken brannten trotz der unerträglichen Kälte. Die Male auf Brust und Schultern hingegen waren gänzlich verblasst.
Bild und taub, vielmehr geistig abwesend, war er der Gruppe gefolgt und wie zuvor bildete der Gildenlose auch dieses Mal das hinterherhinkende Ende des Zugs. Erst nun, da die Seemänner sich gegen ihn und die anderen stellten, wurde er wieder klar im Kopf. Lautlos glitt die Klinge aus der Scheide.

"Du bist scharf", flüsterte er seinem Schwert zu, das eine stille Antwort in Form einer leichten Vibration gab.
"Nichts kann dir wiederstehen, nichts hält dir Stand." Der sechseckige Stern, das Hexagramm inmitten des Blutkristalls zwischen den Parierstangen leuchtete auf.
"Lass uns Blut vergießen, den Durst stillen."
Es war ein ungewöhnliches Gefühl so ohne schützenden Mantel, ohne das dicke Leder und die Metallplatten darunter. Doch er war der Runika ohnehin unwürdig geworden, er war Einzelgänger, ein einfacher Gildenloser, nicht einmal Waldläufer konnte er sich nennen. Er sehnte sich so sehr nach dem was er sein könnte... Schwarzmagier... Baal... was er hätte sein können, wäre er nicht... Nein, es war sinnlos darüber nachzudenken und es war immer dasselbe. Er hatte einen Fehler begangen, doch nun musste er mit den Konsequenzen leben... Außerdem wer weiß? Vielleicht war es ja gar kein Fehler, früher oder später würde er doch etwas erreichen... Und was wenn nicht? Die Chancen darauf waren jedenfalls nicht allzu groß. Alles er brauchte war Zeit. Hatte er überhaupt so viel Geduld? Wohl eher nicht... Wenigstens war da noch das Hexenschwert, sein Schwert, dem er nie unwürdig werden würde, das Schwert passte sich ihm an.
Dennoch zügelte er seine Kampfeslust, er wollte nicht der erste sein, der Angriff, daher galten seine Blicke den Drachenjägern und dem Paladin.
24.12.2003, 08:35 #1510
Erzengel
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Die Gildenlosen #4 -
naja, lass ihn doch, ich mags ja auch nicht, wobei ich trotzdem feiere, weil ich ja auch geschenke haben will. auf jeden fall schön das du wieder da bist.

also glühstrumpf zum lehrmeisterposten und schöne geschenke den gildenlosen. wer will kann alternativ auch als frohes-fest-bewünscht ansehen... oder auch beides, mir egal.

edit:

Also ich hau dann mal ab, Guten Rutsch euch allen.



Grund für den Edit ist nicht Doppelpost, sondern das Gif ^^" also Guten Rutsch und bis dann.
26.12.2003, 11:49 #1511
Erzengel
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[GM] Adanos Vermächtnis #2 -
Geistesabwesend stand er schon die ganze Zeit etwas abseits und starrte mit leeren Augen auf ein ziemlich alt aussehendes Pergament, er selbst wusste nicht ob ein Pirat es verloren hatte oder ob es irgendwie die Jahrtausende hier unten überdauert hatte, aber fest stand, dass es Teil ein Buches, vermutliches ein Tagebuch, gewesen sein muss, so sah der Text zumindest aus...
"Heute ist Wintersonnenwende und endlich habe ich sie getroffen", begann er zum tausendsten mal zu lesen.
"...die Eldar – das Sternenvolk." Ein schöner Name für diese Spezies, doch nur einer von vielen.
"Niemand kann mit ihrer Schönheit mithalten, sie ist so atemberaubend, dass sie nur von der absoluten Reinheit ihrer Seelen übertroffen werden kann. Ich bin so froh diese Wesen einmal gesehen hab zu dürfen. Sie gaben mir köstlich Speis und Trank und Bett. Nach einer langen Wanderung durch den Tempel haben sie mich über einen wunderschönen Fluss gefahren, der wie ein Sternenhimmel glitzert, wenn alles Licht um ihn herum erlischt. Nur draußen ist es noch schöner, dort glänzt in der Nacht das ganze Meer und verschmilzt mit dem Himmel, dass es keinen Horizont mehr gibt." Der Gildenlose erinnerte sich an das Wasser des Flusses und das des Meeres, sie glitzerten nicht, weder Nachts noch Tags, sie waren trüb, verseucht und voll von Tod.
Dunkelheit umfing ihn, er hatte es satt, alles kotze ihn an. Zu lange waren sie nun schon hier unten, zu lange hatte er keine frische Luft mehr geatmet, nur dieses verpestete Gas, es fehlt nur noch ein Funke und er würde explodieren. Dennoch war er erfüllt von Gleichgültigkeit, ein widersprüchliches Dasein, das er trotz dessen schon so oft durchlebt hatte, dass ihn der ewige Kreislauf schon wieder ankotzte. Er wollte weg, einfach weg, egal wohin, nur raus hier.
27.12.2003, 18:19 #1512
Erzengel
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[GM] Adanos Vermächtnis #2 -
Sanfter Wind fuhr ihm durchs Haar und unweigerlich wurde er daran erinnert wie Necroels Hand früher als er noch jünger war immer dasselbe getan hatte... war das vielleicht er Grund für seine Windverbundenheit. Das bloße Klammern an verlorene Erinnerungen die niemals wiederkehren konnten? Er wusste es nicht, wie er so vieles nicht wusste... Unwissenheit hatte sich oft genug als Schwäche herausgestellt, hatte er deswegen seine Zeit im Kastell fast ausschließlich in der Bibliothek verbracht? Eigentlich war es auch egal, seine Gedanken kreisten um die sogenannten Eldar oder vielmehr wollte er sich damit ablenken, doch die Gedanken flogen in Wahrheit wild umher und verstrickten sich wie so oft in waghalsigen Spekulationen, Theorien wie sie merkwürdigerweise dennoch zum Großteil bestätigt wurden, wenn auch mündlichen oder von Visionen... Stütze er sich nicht auf jene Aussagen bräche sein gesamtes Bild von sich selbst zusammen und es würde wieder von vorn beginnen und zu den bisherigen wäre ein weiterer noch größerer Kreislauf gestoßen, der sich alle umringt und dazu verdammt ewig von neuen zu beginnen. Nein, seine wenige Lebenskraft verbat ihm ein solches Denken, stattdessen zog es sich in die Einöde des Alleinseins zusammen. Einsam und doch von so vielen Menschen umgeben das es kaum zu ertragen war, so war es damals und jetzt, nur unterschieden in der Zahl der Menschen, also wieder ein Kreislauf. Warum überhaupt verbat er sich selbst derartiges Denken, wenn es doch egal war, denn das Schicksal ließ seinen Tod nicht eher zu, bevor seine Bestimmung erfüllt sei... Nein halt, seine Bestimmung wurde in Gorthar vor einigen Monaten von Jeromé offenbart, stütze sich also auf eine Aussage, dessen Richtigkeit allein durch ein paar alte Bücher in seinem Turm im Norden bestätigt wurde. Mochte es Ausrede sein sich selbst nicht erlösen zu können sprich aus Angst? Doch blieb die Frage Angst wovor? Vor Schmerz, vor Tod? Er zögerte... Doch jenes Zögern schien eine Antwort zu erübrigen.
29.12.2003, 20:21 #1513
Erzengel
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[GM] Adanos Vermächtnis #2 -
Der Alte hatte echt Nerven hier aufzutauchen, der Gildenlose war sich nicht der einzige, der ihm nun gerne umgebracht hätte, doch sein Verstand, oder vielmehr der Teil, der noch vom Wahnsinn verschont war, riet ihm, sich das für später aufzuheben, ebenso seine neugierigen Fragen. Wer oder was mochte er wohl sein? Einer der letzten vom alten Volk, das hier einst lebte oder Wächter dieses Tempels? Auf jeden Fall kein Mensch, allein hätte kein Mensch es bis hier her geschafft, es sei denn er war Schwarzmagier oder diente Beliar anderweitig, wobei man als Schwarzmagier dem Fürst des Todes ja nicht direkt diente, da einer Diener für gewöhnlich irgendwie bezahlt wurde, was ja den Unterschied zum Sklaven ausmachte und bei Feuer- und Wassermagiern war das Magie, welche ihnen geschenkt wurde, doch Beliar schenkte den Dämonenbeschwörern die dunkle Magie ja bekanntlich nicht, sondern lieh sie ihnen nur, war eben ein alter Geizkragen. Zumindest irgendwie so hatte er es in Erinnerung... Er sollte sich weniger auf das zu verlassen, was er sich selbst aus Einzelteilen zusammengebastelt hatte, so wie eben das über die Schwarzmagier, er konnte es ja wenigstens einmal versuchen...
Der Vorstoß des Drachenjägers war nicht weiter verwunderlich, man spürte deutlich die Spannung in der Luft, Wut war die vorherrschende Emotion und doch hier und da ein wenig Erleichterung in ihren Gesichtern. Doch jenes große Bauwerk interessierte ihn selbst weit mehr als der Händler. Langsam näherte er sich dem Gebäude, er spürte eine deutliche Vibration seines Schwertes, die gesuchte Klinge konnte nicht mehr weit sein.
30.12.2003, 10:51 #1514
Erzengel
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Die Sumpfbruderschaft #16 -
Und Schlangen sind giftig bis zuletzt, man muss stets Obacht geben, um nicht gebissen zu werden.

Man munkelt ja sie tarnen sich sogar als König und Adel, nur an die Priester trauten sie sich nicht.
30.12.2003, 20:58 #1515
Erzengel
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[GM] Adanos Vermächtnis #2 -
Inzwischen ignorierte er den Greis und die anderen, sein Blick war auf die Pforte jenes eigenartigen Gebäudes gerichtet. Schon bald stand er vor ihr und versuchte sie mit aller Kraft zu öffnen, doch die mächtigen Tore bewegten sich kein Stück. Schließlich rammte er sein Schwert zwischen die Flügel und hebelte sie auf. Es war viel größer, als es von Außen den Anschein hatte, das Ende des Ganges, der sich ihm nun eröffnet hatte, war nicht in Sicht. Langsam schritt er mit der rechten Hand den Hexenstahl fest umklammert an den unzähligen Statuen und Verzierungen vorbei. Rechts uns links Gold soweit das Auge reichte, doch Reichtum interessierte ihn nicht, nicht in diesem Moment, seine volle Aufmerksamkeit galt dem Ende des Gangs...
Schließlich stand er dort und es gab drei Wege. Von jeder war nur ein Blick nötig um die für ihn richtige Tür zu wählen, geradeaus und rechts waren es Blöcke aus massivem Stein links auch, doch dort war ein deutlicher Spalt zu erkennen. Zu sehr ähnelte alles dem Grund des heiligen See Adanum, wo er das Windschwert gefunden hatte. Er schob das Hexenschwerte mit einem Ruck in den Schlitzt und sah zu, wie sich feine Linien von ihm Rissen gleich über den Stein zogen und schließlich den Weg freigaben. Die Luft war alt und stickig, doch er konnte seinen Blick nicht von der bläulich schimmernden Klinge abwenden, um nach Skeletten oder anderem zu sehen. Rund herum standen wieder fünf Säulen zu einem Pentagramm angeordnet, von jeder ging eine Kette aus, die das Schwert fesselte. Wie in Belzusia versuchte legte er eine Hand um den freiliegenden Griff der Schneide, doch statt dass die Ketten sie freigaben, zuckten feine Blitze und stießen ihn zurück. Einen Moment schloss er die Augen.

"Wie ihr wollt", munkelte er leise und durchtrenne mit seiner Klinge einen Stein nach dem anderen. Wieder zuckten Blitze und dennoch machte er weiter. Gerade wollte er auch die Ketten durchschneiden, da versteinerten sie und zerfielen zu Staub. Hastig hob er das blaue Schwert auf und rannte zurück zu den anderen. Das war zu einfach und viel zu schnell, irgendetwas würde sicher noch kommen.
01.01.2004, 16:52 #1516
Erzengel
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[GM] Adanos Vermächtnis #2 -
Seine kurze Abwesenheit war mehr oder weniger glücklicherweise unbemerkt geblieben und da er der Kälte wegen die ganze Zeit seinen Umhang eng an sich zog, blieb auch das neue Schwert darin verborgen. Beim nächsten mal würde er sich eine Teleportspruchrolle mitnehmen, jede weitere Minute auf dieser Reise war nun nur noch Zeitverschwendung.
Kaum hatte er das Boot bestiegen, verzog er sich sogleich auf den hintersten Sitzplatz, sofern man es so bezeichnen konnte. Seine Gedanken waren bei den beiden Zwillingen, die letzten Göttersiegel und ironischerweise das des Schläfers und das von Beliar. Ja, die Siegel waren nicht mehr lange, doch es fehlten noch immer genug Schlüssel, aber vielleicht hatte er ja Glück und er würde den passenden Ring für das Wasserschwert auch hier finden, es zwar nicht sehr wahrscheinlich, aber nicht unmöglich.

"Echuich Ithilon!"
Wortlos ließ er die Vision an sich vorüber ziehen. Stets hatte er sich gesagt, andere wären froh, wenn sie überhaupt welche hätten, so hatte er sie ertragen, doch jetzt nicht mehr. Es änderte nichts daran, dass sie ihm überdrüssig wurden, er war nicht die anderen, sie waren ihm egal. Sicher war das egoistisch, dessen war er sich sicher, aber es kümmerte ihn recht wenig, denn gerade weil er egoistisch war, war es ihm egal. Mit einem stummen Schrei errichtete er in seinem Inneren eine Art Barriere, einen Schutz gegen die Visionen, ein Siegel.
01.01.2004, 22:32 #1517
Erzengel
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[GM] Adanos Vermächtnis #2 -
Er las weiter auf dem Pergament, das er als Teil eines Tagebuches identifiziert hatte...

...Ich hab ihnen die belzusianische Klinge übergeben, sie sagten mir, sie würden es an ihrem sichersten Ort aufbewahren, bis der Tag kommen wird, an dem es Zeit ist, die Macht des Eiswassers zu entfesseln. Ithuria dürfte weit genug vom Jadestrand entfernt sein. Ich frage mich täglich wie es wohl meinem Bruder dort ergangen ist. Ich schäme mich so, ihn auf diese todbringende Reise schicken musste. Herr verzeih mir. Der Ring ist an dieser Küste nicht sicher, zu viele Piraten kreuzen sie und ich will das Risiko nicht eingehen--

Der Gildenlose wendete das Blatt, es musste die vorherige, nicht die nächste Seite sein, denn die Worte ergaben nur so einen Sinn, doch der Text endete zwei Zeilen tiefer. Und warum sollte man diese Fläche ungenutzt lassen? Wäre doch Verschwendung und Pergamentpapier teuer genug, damals wie heute. Kurzerhand schnappte er sich einen Sumpfkrautstängel aus Xions Mund und hielt ihn unter das waagerechtgehaltene Papier. Nichts geschah. Zu solch einfachen Tricks ließ der Autor sich wohl nicht herab. Enttäuscht gab er dem Baal seinen Stängel zurück, aber so schnell würde er nicht aufgeben, spätestens im Kastell würde er eine Lösung finden.
04.01.2004, 08:07 #1518
Erzengel
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Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #7 -
04.01.2004, 09:10 #1519
Erzengel
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[GM] Adanos Vermächtnis #2 -
Das Uhrwerk, die untoten Massen, der Kristall, dies musste das Ziel sein. Trotz der hohen Wahrscheinlichkeit selbst ein Untoter zu werden, machte sich ein Hauch von einem Glücksgefühl in seinem Körper breit, welches jedoch bald wieder zusammen mit der Erleichterung verschwand. Die letzten Reserven hatte er sich hierfür aufgespart und nun wusste er nicht, was er tun sollte. Der Dämon schien so riesig, die Plattform umso kleiner und der ganze Platz für die guten Kämpfer aufgebraucht.
Der brüllende Drachenjäger zog die Aufmerksamkeit des Gildenlosen auf sich. Was hatte er gesagt? Langsam erstillte alles um ihn herum, sein Herzschlag wurde schneller und lauter, jeder Atemzug tiefer. Er zitterte am ganzen Leib und alles begann sich zu drehen.


"Ithilion..."

Seine Kehle schnürte sich zu.

"Aiya Elenion Ancalmina... mi Andúne pella aeron..."

Er hätte sich übergeben, hätte er in den letzten Tagen etwas gegessen. Das Dröhnen in seinem Kopf hielt noch langer an, dass es ein Dämon war, lag nahe, doch fehlte es dann an Sinn in den Worten... Im Westen jenseits des großen Meeres... Was mochte das bedeuten? Und warum ließ er sich so leicht Ablenken? Über seine eigene Unfähigkeit verärgert, zog er das Hexenschwert. Sollte er hier rumstehen und zusehen? Wohl eher kaum, er konnte ja wenigstens versuchen irgendwie zu helfen.
08.01.2004, 15:27 #1520
Erzengel
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[GM] Adanos Vermächtnis #2 -
Die Arme auf das angewinkelte Knie gelegt starrte er mit leeren Augen in die schier endlose Weite des Meeres. Der Krautstängel in seiner rechten Hand war fast vollkommen heruntergebrannt, obwohl er nur ein oder zweimal daran gezogen hatte. Es war ein großes Ende gewesen... Behutsam strich er über das Wasserschwert, es schimmerte wie Eis, war glatt wie Eis und ebenso kalt wie Eis...

"...Ferno im Ithil!" Nichts hatte sich an der nicht enden wollenden Stille geändert. Langsam richtete er sich auf und lief quer übers Schiff zu Xalvina.
"Aranel?", fragte er kurz, nur um dann ganz schnell wieder hinter der nächsten Ecke zu verschwinden. Er lächelte leicht. Für dem Moment war alles gut. Sie sollten ihr Glück so lange wie möglich auskosten, bevor es – wie alles andere in dieser grausamen Welt – eines Tages zerbricht...

Bevor sie an dem schmerzlichen Verlust des anderen zu Grunde gehen und nur knapp dem Wahnsinn entkommen, um den Rest ihres erbärmlichen Daseins als rachedurstige Jäger der elenden Paladine verbringen, die ihre Geliebten töteten...

Der sonst so schwere Atem nach einem derartigen Anfall blieb aus. Wurde er dem Dämon gegenüber resistenter oder rückte eine Vereinigung näher? Der Paladin, der ihn für einen Waldläufer gehalten hatte und dessen Name er noch immer nicht kannte, hatte ihn von seinen Verallgemeinerungen und Vorurteilen abgebracht, während der Dämon stets den Hass auf die Innosler und die Zuneigung zur schwarzen Magie föderte. Es wurde Zeit diesen inneren Dämonen zu verbannen, bevor er den Körper endgültig übernahm.
10.01.2004, 12:14 #1521
Erzengel
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Die Stadt Khorinis #25 -
Emotionslos starre er in die Gassen der Hafenstadt, Enttäuschung und Freude hoben sich in diesem Fall wohl gegenseitig auf. Der Einzelgänger verzichtete auf groß Abschiedzeremonien und verschwand wortlos von der Navaric hinein in die morgendlichen Massen, die sich auf dem Markt tummelten. Die ungewohnte Fülle und das Gedränge raubte ihm fast die Luft, er fühlte sich eingeengt geradezu erdrückt, so fremd waren ihm derartige Massen geworden. Verbrachte er wirklich zu viel Zeit allein oder litt er seit neuestem an Klaustrophobie? Hastig kämpfte er sich durch bis zum Osttor, um endlich wieder Blumen und Bäume zu sehen, doch nichts. Die Kälte hatte er bisher kaum wahrgenommen, hier herrschte ja noch der Winter und alles war kahl. Das Kastell war sein Ziel, nun auch wegen der immergrünen Esche im Innenhof, doch zuvor ging es zu seinem Turm an der Küste hinter den nördlichen Bergen. Er war schwach, völlig ausgelaugt und brauchte dringend ein entspannendes Bad in den heißen Quellen.
10.01.2004, 13:12 #1522
Erzengel
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Hinter den Bergen #2 -
Er brauchte nicht lang für den Weg von der Stadt zum Turm, dafür kannte er ihn zu gut, obgleich er so lang war wie er nun mal war. Der Gildenlose erreichte so ohne Zwischenfälle den Pass, bei dem durch Rillen im Boden überall kleine Bäche entstanden waren, die den geschmolzenen Schnee, der von der Seite herabfloss oder aus den Ruinen hinter dem Pass kam, in die Umgebung von Khorinis umleitete, was das ganze teilweise zu einer riskanten Rutschpartie machte.
Dennoch erreichte er die andere Seite mehr oder weniger unbeschadet. Mit leeren Augen und geistig abwesend ging er Schritt für Schritt voran zum Turm durch die verwirrenden Wege des südwestlichen Jharkendars. Kaum hatte er dem Berg bestiegen, wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Die Quellen waren erstillt, die Wasseroberfläche war vollkommen glatt. Langsam trat er näher heran und als ob sie auf ihn gewartet hätten, spuckten die drei Geysire ihre heiße Fracht aus. Man sah drei besonders hohe Wassersäulen, die sich immer weiter aufbäumten, er liebte diesen Anblick und er erinnerte ihn an die Flutwelle des Adanum, die einst Belzusia zerstörte... oder eigentlich ja erst noch zerstören sollte...
Auch die Quellen sprudelten nun wieder und es begann überall der Wärme des Wassers wegen zu dampfen, bei der kalten Luft wurde das jetzt noch deutlicher. Hätte ein Turm im Mienental nicht schon den Namen, würde er den Hexenturm in Nebelturm umbenennen, denn er suchte ja ohnehin einen besseren Namen. Hexenschwert, Hexenturm, Gotthexe,... Das war ihm irgendwie zu monoton...
Es wirkte so wunderbar undurchdringlich für Fremde, denn von weitem sah man nicht unter die Wasseroberfläche und erkannte nur einen großen sprudelnden See mit Geysiren. Erst wenn man direkt davor stand bemerkte man, dass es überall da wo die Quellen sprudelten große Vertiefungen waren in die je nach Quelle vier bis acht Mann hineinpassten, wobei man in manchen sitzen und in anderen richtig stehen konnte und dennoch bis zum Hals im Wasser war, in einen wenigen waren glückliche Steinformationen das man sogar beides konnte. Die Steine waren selbstverständlich von dem Wasser über die Jahrhunderte glatt geschliffen. Doch da wo es keine Vertiefungen gab, war das Wasser höchstens einen Fuß tief und so bestritt der Herr dieses Turms den Weg mehr oder weniger trocken, nur um nach einem gezielten Schlag gegen die schwere Eisentür drinnen alle Klamotten irgendwo hinzuschmeißen, wieder hinauszugehen und in eine der Quellen hineinzuspringen. Während das wohlig warme Wasser seine strapazierte Haut umspülte sah er zum Strand, das Meer war wieder gesund, doch wo waren alle die toten Tiere? Und der riesige Kadaver des Wals? Egal, aus den Augen, aus dem Sinn. Entspannt lehnte er den Kopf zurück und schloss die Augen. Weit, weit in der Ferne hörte er Wasser wie bei einem Geysir in die Höhe spritzen. Ein leichtes Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit, es schien so, als ob doch jemand für seine Tat... Nein, die Tat von der Gemeinschaft dankbar war. Er sah zum Meer und winkte kurz zum Abschied.
10.01.2004, 20:16 #1523
Erzengel
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Hinter den Bergen #2 -
Die winterliche Nachtluft machte weiteres Baden schier unmöglich, durch den schneidenden Wind hielt er auch seinen Kopf immer wieder ins Wasser, doch beim Auftauchen wurde die Kälte mit jedem mal unerträglicher bis ihn die Lust gänzlich verließ und er sich in den Turm rettete. In der Bibliothek hatte sich schon wieder der alte Staub auf die Bücher gelegt. Hier versteckte er nun das Wasserschwert bei dem Feuerschwert, es war vielleicht etwas offensichtlich aber dennoch geschützt. Nun fehlten nur noch zwei Schwerter und drei Ringe, um das Portal nach Belzusia zu öffnen... ein drittes und letztes mal...
Gelangweilt sah er sich vor dem Kamin sitzend um. Wo hatte er eigentlich das Buch über die Wälder von Urona? Er versuchte sich zu erinnern, doch nirgendwo tauchte das Buch auf... Sollte er es etwa noch? Ja, zuletzt hatte er es in seiner Zeit als Baal in der Pyramide gelesen. Er wollte ja eh ins Kastell, da würde dieser kleine Umweg auch keinen Unterschied machen. Hastig zog er sich an und legte sein Schwert an. Durch das Tal hin zu den Ruinen des Tempelkomplexes ging es und weiter zum Pyramidental.
10.01.2004, 20:29 #1524
Erzengel
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Das Sumpflager #19 -
Im Lager seiner ehemaligen Bruderschaft wurde er mit teils wütenden, teil überraschten Blicken empfangen. Wortlos ließen ihn die Wachen passieren. Offiziell war er noch Mitglied in der Bruderschaft, wenn man es genau nahm. Das letzte mal hatte er diese Lager mit Shivas Leiche im Arm unter Tränen verlassen. Schnellen Schrittes ging er über die hölzernen Stege hin zum Tor der großen Pyramide.
"Halt! Obgleich ihr Guru ward oder nicht, die Baals haben euch den Einlass untersagt", erhob sich die strenge Stimme des rechten Torwächters, während Kains er seine Hand zu einer Faust ballte und kurz die Augen schloss.
"Wie ihr wünscht", lautete seine Antwort aus der die Wut trotz Unterdrückung deutlich herauszuhören war. Er kannte diese alten Säcke nur zu gut, um sich ihnen erneut zu wiedersetzen. Er war zu schwach, noch... Nachdem er seine Wut hinuntergeschluckt hatte, ließ er sich Enttäuscht auf irgenwo auf einen Steg fallen. Es war nur ein Buch, mehr nicht und mit Sicherheit ließe sich im Kastell ein zweites Exemplar finden.
11.01.2004, 11:59 #1525
Erzengel
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Das Sumpflager #19 -
Der Gildenlose selbst wunderte sich wie wenig es ihm ausmachte hier länger zu verweilen. Hatte er die Erinnerungen an Shiva so weit verdrängt? Nein, es war wohl eher das einstige Amazonenlager, das ihm zum Trauern bringen würde. Er richtete sich auf und schlenderte über das selbst in dieser kalten Jahreszeit noch vergleichsweise warme Holz der Stege, er musste ja noch ins Kastell, um dort nach einer Kopie von dem Buch über die Wälder von Urona zu suchen und nicht zu vergessen um Horax zu besuchen, dennoch beschleunigte er seinen Gang nicht. Lang war es her seit er das letzte mal hier war, es hatte sich doch einiges in den Monaten seiner Abwesenheit verändert und trotzdem wurde wie eh und je Kraut geerntet und gestampft. Bei der nächsten Gelegenheit müsste er von Xion noch mal ein paar Stängel ankaufen, ihm selbst würden sie vermutlich schon bald ausgehen. Irgendwann traf er auf seinem Weg auch auf eine bekannte Gestalt.
"Artifex?", fragte er leise und vorsichtig, dass der Angesprochene es wohl gar nicht bemerkte. Der einzige seiner drei Schüler, den er in seiner Zeit als Schläfermagielehrmeister vernachlässigt hatte. Langsam näherte er sich dem Templer.
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