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26.11.2003, 16:42 #1451
Erzengel
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Hinter den Bergen #2 -
Belzusia, Dreh- und Angelpunkt der Geschichte um die Hexen, doch nehmen wir die Hexen einmal beiseite. Was gab es in Belzusia noch? Warum erwählt Adanos eben jenes Volk? Wie entstand der heilige See und die gigantische Hauptstadt Beyond? Warum gab es nie einen direkten Weg dorthin? Beschäftigen wir uns zunächst mit der ersten Frage, was gab es noch, wofür Belzusia bekannt ist? Da wäre zum einen der Palast, überhaupt Beyond, und der krasse Gegensatz dazu, das Land drum herum. Belzusia ist – abgesehen von der Hauptstadt – ein Land von Bauern und großen unbewohnten, ungenutzten Flächen. Sowieso ist Belzusia ein Land der Gegensätze. Zum einen die überbevölkerte und einzige Stadt in der über 90% der Einwohner leben, zum anderen die Slums und die Villen der Adligen. Der Adanum als einzig nennenswertes Gewässer des Kaiserreichs.
Es gibt nichts dazwischen, keine kleineren Siedlungen oder Städte, allerhöchstens hier und da einige Dörfer, aber darüber nichts außer riesigen Metropole Beyond. Es gibt nur die Slums unter der Stadt und darüber die Villen und den überdimensionalen Palast, keine kleineren Häuser oder weniger prunkvolle Häuser. Zwischen Holzbracke und Villa gibt es in Beyond nichts.
Der extrem tiefe und breite See inmitten der Stadt ist der Legende nach aus einer Träne Adanos entstanden, Alchimisten zufolge stammt das Wasser jedoch hauptsächlich aus einem ehemaligen Gletscher, namens Kadaar, der Jahrtausende zuvor noch anstelle der in den tropischen Zone gelegenen Stadt stand. So formten die Priester die Legende an und behaupteten nun, die Tränen seien erst zum Gletscher gefroren, aus dem dann der See entstand.
Kain klappte das Buch zu, es stand nichts Neues, nichts Wissenswertes darin. Er war doch selbst dabei gewesen und die magische Kraft des See mit eigenen Augen gesehen, genauso wie den Gletscher ringsherum und die tropisch heiße Stadt Beyond. Er suchte wieder in den Büchern, er hätte sie nach Themen ordnen sollen, doch dazu war er einfach zu faul und so durchsuchte er jedes mal die gesamte Bibliothek, wenn er eine Antwort haben wollte. Auf der Suche nach dem Grund für seine Empfindlichkeit gegenüber der Sonne, war er nun auf diesen dicken Wälzer über Belzusia gestoßen, indem er sich zwar keine Antwort erhoffte, aber in dem vielleicht ein paar nützliche Details zu finden waren. Aber wie sollte es anders sein, entdeckte er nichts, was ihm eventuell einmal hilfreich hätte sein können.
Es quälten ihn zur Zeit zwei Fragen. Sofern man diesen Stimmen neulich trauen konnte, was meinten sie mit anstehender Reise? Und wo konnte er diese beiden Zwillinge finden? Letzteres interessierte ihn dabei mehr, sie waren die letzten beiden existierenden Siegel, sobald sie vernichtet waren, offenbarten sich vielleicht Schwerter und Ringe, was die Suche nach den Schlüsseln wohl ernorm erleichtern würde. Und selbst wenn nicht, so wussten sie vielleicht mehr über die Schwerter als er, überhaupt musste er sie so oder so töten, um die Schlüssel ihrem ursprünglichen Zweck zu entreißen.
Eine Weile starrte er noch in die grellen Flammen des Kamins, es schmerzte ja, aber ohne konnte er nichts sehen. Die Sonne war bereits untergegangen und so schlenderte er hinauf über die Wendeltreppe bis zur Luke, öffnete sie und betrat das Dach erneut. Es war stockfinster, doch die groben Züge waren zu erkennen, Klippe, Meer und Horizont. Dort oben wartete er mit einem Stängel Sumpfkraut zwischen Mittel- und Zeigefinger, bis der Mond sich aus seinem Versteck wagte und er wieder mehr sehen konnte. Schon komisch, war das Mondlicht doch nichts anderes als reflektiertes Sonnenlicht, doch im Gegensatz zu dem seiner großen Schwester, war das Mondlicht nicht so... abstoßend, widerlich. Es strahlte keinerlei Wärme oder Geborgenheit aus, es war vielmehr matt und kalt, genau wie er es mochte. Es brannte nicht, schmerzte auf keinerlei Weise.
Wieder im Schlafzimmer zog er sich aus und verschwand mit einem Tuch nach unten, wo er in die nächste Quelle sprang. Vielleicht sollte er einfach alles vergessen, alles hinter sich lassen. Den Turm verlassen, das Hexenschwert hier zurücklassen und zum Festland segeln... nicht unbedingt dorthin, irgendwohin, wohin auch immer nur weg von hier, weg von Khorinis. Ja, in den nächsten Tagen würde er in die Stadt wandern und sich nach einer nächsten Mitfahrgelegenheit umhören.
26.11.2003, 17:27 #1452
Erzengel
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Der Ring des Wassers #1 -
das gelb konnte man ja rot machen oder so... und das royalblue is kaum von blue zu unterscheide, find ich... ja, ich geh ja schon *weggeh*
26.11.2003, 19:45 #1453
Erzengel
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Der Ring des Wassers #1 -
also wenn dann bitte ganz, versuchs mit deeppink, zumindest besser als omapink
28.11.2003, 16:02 #1454
Erzengel
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[GM] Adanos Vermächtnis -
Leblos lag der nackte Körper im Sand, wieder und wieder vom wohlig warmen Nass umspült. Die junge Frau schien sich jedoch zu amüsieren, ein leichtes Lächeln machte sich auf ihrem Gesicht, das man ohne zu zögern als atemberaubend schön bezeichnen könnte. Dann wurde das Lächeln breiter und verformte sich zu einem diabolischen Grinse, blasse Lieder schnellten nach oben gaben die vollend schwarzen Augäpfel. Sie hatte rote, lockige Haare, welche nun von der dicken, schwarzen Flüssigkeit dunkelgefärbt schlaff herunterhingen, als sie sich aufrichtete.
Mit geschlossenen Augen stand der Mann da, während das Dämonenweib auf ihn zurannte. Blitzschnell breitete er seine großen, schwarzgefiederten Schwingen aus und riss das reich verzierte Schwert aus der Scheide, die samt Schneide zuvor noch unter dem Mantel aus schwarzen Schattenläuferleder verborgen lag. Er streckte die Klinge weit von sich und tat einen Schritt zur Seite, auf das der Dämon ins offene Messer lief, worauf ihr zähflüssiges, schwarzes Blut an ihrem stinkenden Fleisch herunter ran und sich mit dem Meer aus Dämonenblut vermischte. Dann drehte sich der Geflügelte um und ging, wobei man ganz deutlich das Hexagramm auf dem Schwert erkennen konnte.
Dann erwachte der Ex-Baal, richtete sich auf und hielt sich die Hände an den Kopf. Immer mehr Visionen erreichten ihn in den Nächten, scheinbar noch mehr als zu seinen Zeiten als Magier. Und eben jene Visionen erschöpften ihn mehr und mehr, vielleicht war das ja der Grund für seine neue Empfindlichkeit gegenüber Feuer. Es war früher Nachmittag, wahrscheinlich schien draußen also noch die Sonne. Vorsichtig zog er die Decke heran und legte sie sich um. Ein paar Stufen über die wackelige Wendeltreppe und er war bei der Luke, die zum Dach des Turms führte, angekommen. Er schob den Riegel beiseite und hob die Luke langsam an, ein Blick nach draußen reichte und er schlug sie ganz auf. Eine dicke Wolkendecke hang über dem Gebiet angestaut vor den nördlichen Bergen. Sehr gut. Sogleich schloss er die Luke wieder und eilte wieder zum Bett, wo er die Decke ablegte und sich Hose, Stiefel, Shirt und Runika anzog. Dann ging er nach unten bis ins Erdgeschoss, wo er die schwere Eisentür hinter aufschlug und nach draußen verschwand.
Ein abstoßender, ekelerregender Gestank stieg ihm in die Nase. Er ließ seinen Blick schweifen und fand schnell die Ursache, eine kleine Walherde lag verfaulend am Strand vor dem Turm. Kain schritt bis zur Klippe und kletterte vorsichtig hinunter, unten angekommen näherte er sich mit zugehaltener Nase einem der stinkenden Kadaver. Neben ihnen lagen auch Fische und Krabben aller Art, ebenso wie verschiedene Seevögel, überraschend das noch keine oder Aasfresser sich darüber hergemacht hatten. Als auf einmal ein leises Brummen zu hören war, sah er sich kurz um und stapfte dann durch das ungewöhnlich grüne Wasser hin zu einem ebenfalls gestrandeten Kalb. Es lag nicht allzu tief im Sand und hätte sich eigentlich selbst befreien können, so extrem erschöpft konnte es auch nicht sein, denn es wehrte sich heftigst, als Kain sich ihm näherte. Mit aller Kraft stemmte er sich gegen die Nase des Walbabys, welches aber sobald es aus dem Sand heraus war, wieder hinein schwamm. Wollte es vielleicht zur Mutter? Die waren doch eh alle Tod und so ein armes Kalb konnte allein so oder so nicht überleben. Mit einem peitschenden Geräusch schob er das Leder der Runika beiseite, um nach dem Hexenschwert zu greifen. Man sollte diese bemitleidenswerte Wesen von seinen Qualen erlösen. Dann stach er zu. Das Tier zuckte noch ein paar mal und gab dann den Kampf auf.

"Wieder eine gute Tat vollbracht", murmelte er kichernd vor sich hin, nachdem er die Klinge wieder in ihr Ruhebett hatte zurückkehren lassen. Das verseuchte Meer stürzte sich gerade zu auf das Blut, es begann zu brodeln, der Wind wurde stärker, die Wellen schlugen höher, ein Sturm zog auf und ein merkwürdiges Gefühl der Vertrautheit machte sich in ihm breit. Ein ähnliches Phänomen war ihm mehr als nur gut bekannt. Der heilige See Adanum der mit seinem Wasser das gesamte Kaiserreich Belzusia zerstörte, als er einem Vulkan gleich ausbrach und sein Wasser sich in ätzende Säure verwandelte.
So schnell es ging stapfte er durch das kühle Nasse, eine gewaltige Flutwelle schleuderte ihn nach vor bis zu den Klippen, an deren scharfen Felsen er sich nun zu klammern versuchte, doch der Sog war zu groß. Er ergab sich dem Wasser und wurde mit aller Kraft das Hexenschwert haltend mitgerissen, es durfte auf keine Fall verloren gehen.

Mit einem unerträglichen Dröhnen im Kopf richtete er sich auf.
"Wo bei Beliar bin ich hier?! Scheiße!"[I], schrie er wütend in die schier endlose See hinaus. Erst jetzt bemerkte er, dass er selbst nicht Nass war und auch nicht im Wasser umhertrieb.

"Ihr seid kurz vor Khorinis, mein Freund", meinte die greise Stimme, deren Leib sich unter einem schwarzbraunen Mantel versteckt hielt. Das einzige was man sah, waren die dürren Hände, welche einen überdimensional langen Stab hielten, dessen Ende irgendwo im Wasser mündete.
"Nun, wollt ihr euch nicht bedanken? Ich war es, der euren Körper aus dem Meer fischte."
"Ich habe nicht darum gebeten."
"Na gut, dann erweist mir auf andere Weise euren Dank."
"Die da wäre?"
"Seht ihr das Meer?"
"Ja, natürlich."
"Und was fällt euch daran auf?"
"...Nicht."
"Nichts? Seht genauer hin!"
"Ich sehe keine Veränderung."
"Dann halt deine Hand rein." Kain seufzte und hielt erst vorsichtig die Fingerspitze und dann die ganz Hand rein.
"Man kann nicht sehr weit sehen."
"Und was bedeutet das?"
"Das es nicht sauber ist?"
"Ja!"
"Äh... und?"
"Mach es sauber!"
"Was wie denn?"
"Lass dir was einfallen! Dir ist klar, das ich keine Putzaktion will, such dir nen Zauber oder sonst was!"
"Pah, was hätte ich denn davon?"
"Was wenn du bei deiner Suche auf etwas triffst, das dich bei deiner eigenen Geschichte ein Stück weiter bringt?"
"...Gut... Was muss ich tun?"
"Das wirst du erfahren, wenn die Zeit gekommen ist."
"Warum sagen mir das nur alle immer wieder?"
"Wenn man es schon vorher weiß, wo bleibt da die Spannung?"
"Da hast du auch wieder recht."
Im Hafenbecken von Khorinis angekommen stieg der ehemalige Magier wortlos aus dem offenen Boot, dann drehte er sich um, um sich zu verabschieden, doch der Fährmann war verschwunden.

"Wie ich es liebe."
Eine kurze Musterung des Türstehers und er konnte weitergehen, in der Taverne selbst ging er zum Tresen und bestellte sich einen trockenen Rotwein, dann zog er sich an einen kleinen Tisch in einer Ecke zurück und lauschte den Gesprächen der Leute. Wie sich in seinen Jahren als Dieb erwiesen hatte war diese Taktik, sofern man sie als solche bezeichnen konnte, wesentlich genauer und wesentlich billiger, als die einen Informant aufzusuchen, der womöglich noch weitererzählte wer ihn was gefragt hatte. Im Gespräch fühlen sich die Leute unbeobachtet, sie achten nicht auf die Leute drum herum, solange sie sich nicht auffällig verhalten. So saß er stillschweigend da und nahm alle paar Minuten einen nächsten Schluck aus dem Glas. Irgendwer hier würde irgendwann schon das gesuchte Thema anschneiden, vielleicht hatte er ja Glück und eine Runde Fischer würde sich versammeln.
28.11.2003, 17:29 #1455
Erzengel
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[GM] Adanos Vermächtnis -
Kain musste sich doch sehr wundern, scheinbar plante das Schicksal etwas größeres, eine ungewöhnliche Mischung von Charakteren war hier nun versammelt, wie er sie zuletzt bei den Khorinischen Spielen gesehen hatte.
"Xion, Migo? Was macht ihr zwei denn hier?", begrüßte er seine Ex-Kollegen mit vorgespielter Überraschtheit, wie er auch sonst immer spielte.
"Xion, ich wollte mich noch mal entschuldigen, aber ich denke Stressi hat deine Ausbildung gut beenden können. Er war auch mein Meister, von konntest du sicher mehr lernen als du... von mir je hättest lernen können... Also wie gesagt, es tut mir leid, wirklich. Ich konnte nur einfach nicht... Shiva, meine beste Freundin, sie ist...gestorben... ich konnte einfach nicht länger im Tempel bleiben, bitte versteh das... Und du auch Migo." Aus irgendeinem Grund schien er die Stimmung der beiden gedrückt zu haben, also setzte er ein freundliches Lächeln auf und sprach weiter.
"Also? Was führt euch nach Khorinis? In den Baalroben is es doch furchtbar kalt, ich muss es ja wissen, ich hab sie ja gemacht." Am liebsten wäre er nun zur Wand gegangen und hätte seinen Kopf dagegen geschlagen, Reden war noch nie seine Stärke.
28.11.2003, 18:20 #1456
Erzengel
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[GM] Adanos Vermächtnis - [Hafentaverne, Xalvina, Xion, Migo & Kain]
"Oh, Verzeihung, nur als ich Xion sah musste ich sofort zu ihm, ich nehme an ihr habt gehört worum es ging. Ach ja, im Zirkel war ich auch, zu beginn meiner Magierlaufbahn. Ich weiß noch genau was geschehen ist, als ob es gestern gewesen wäre, ich hatte meine erste Prüfung bei Meister Olirie. Sagt ist er noch immer im Kastell? Jedenfalls übernahm die Schwarzmagie im Laufe der Prüfung die Kontrolle und ich entzog und verweigerte mich ihr darauf. Im Sumpf fand ich ein neues Zuhause, zumindest für ein halbes Jahr... Entschuldigt, es wird nur gerade... ihr erinnert mich an jemanden, der mir sehr nahe stand... das weckt Erinnerungen... vergesst einfach, was ich sagte", wandte er sich zuerst an die Schwarzmagierin und nun wieder an die ganze Gruppe.
"Händler? Ich traf keinen Händler, aber die Beschreibung passt auch auf ihn, es war ein Fährmann. Ich war im Wasser vor meinem Turm im Gebiet hinter den nördlichen Bergen, ich wollte mich nur umsehen, wegen dem Wasser, überall schwammen Kadaver herum. Dann zog ein Sturm auf und... naja, er muss mitgerissen haben, als ich wieder zu mir kam, war ich auf dem Boot dieses Fährmanns.
Also er sagte ich solle etwas suchen mit dem man das Meer säubern könne und bei dieser Suche würde ich etwas finden, was für meine Bestimmung wichtig sei... ich kann mir denken, was gemeint ist... Und in einer Gruppe zu reisen dürfte wesentlich leichter sein als einzeln... sofern ihr nichts dagegen habt, werde auch ich euch begleiten." Er reckte seinen Kopf und schaute Migo in Augen.
"Ich habe getrauert, mich in dieser Trauer vergraben, bis ich an nichts anderes mehr denken konnte... Dann wurde ich wieder herausgerissen und begab mich auf eine Reise nach Gorthar, wo ich Jeromé, meinen Erzfeind, tötete und sein Schwert an mich nahm. Das Schwert des Feuers, dies hier war einst das Windschwert." Kaum waren die Worte verhallt, schon war es aus der Scheide, die Klinge gen Boden gestreckt.
"Mir fehlen noch Schwert des Wasser, der Erde und der Dunkelheit. Ich brauche alle fünf Schwerter um ein Portal zu aktivieren, das mich ein drittes mal nach Belzusia bringt, reicht dir das?", lächelte er den Baal ihm gegenüber an.
"Und genau eines dieser Schwerter hoffe ich zu finden."
29.11.2003, 19:28 #1457
Erzengel
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[GM] Adanos Vermächtnis - [Hafenkneipe & Navaric, Kain]
Mein Schwert ist dein, meine Klinge gehört die, sei meine Domina – alle wollten sie Xalvina begleiten, man konnte so eine hilflose, wirklich schutzlose, zerbrechliche Schwarzmagierin ja auch keinen Augenblick allein lassen, sie könnte sich ja an der Kante einer Schriftrolle schneiden und überhaupt. Wussten sie denn nicht, das sie durch die Dienerschaft an Beliar eine der mächtigsten Magien beherrschen konnte?
Nein, er versprach nichts, was er nicht auf jeden Fall halten konnte. Seine Klinge diente nur ihm, ihm allein.
Er schritt aus der Taverne heraus und schlenderte zum Schiff, welches er sogleich über die Planke betrat.
So, das war nun also die vorhergesehene Reise, die auf der er das dritte Schlüsselschwert finden sollte, alles andere interessierte ihn dabei nicht. Ein tiefer Seufzer entrang sich seiner ausgetrockneten Kehle und wieder nahm er einen Schluck aus dem Schlauch an seinem Gürtel. Er stand oben auf dem Deck das Schiffes, das sie zum Adanostempel Ithuria bringen sollte. Während die Runika ihren üblichen Tanz im Wind vollführte, ließ Kain seinen Blick von der Taverne zum dunklen Himmel schweifen, die dicke Wolkendecke kündigte Regen und Donner an, ein guter Anfang für eine lange Reise. Wenige Minuten später benetzten die ersten Tropfen das kurzgeschorene, schwarzbraune Haar des Ex-Magiers. Dann fuhren seine Hände zum Mund, hätte er bloß Handschuhe mitgenommen.
Zwei Baals, zwei Dämonenbeschwörer, drei Wassermagier, zwei Milizen und das beste ein Paladin, nicht zu vergessen der Drachenjäger mit dem Shiva eine Zeit unterwegs war und sein Freund. Ginge es hier nicht um eines der Schlüsselschwerter wäre er ohnehin nicht hier, Innosler waren das letzte, was er nun gebrauchen konnte. Auf jeden Fall musste er vorsichtig sein, er durfte unter keinen Umständen erkannt werden. Interessant war noch das was die Schwarzmagierin gesagt hatte, sie sprach so, als ob sie selbst kein Mensch wäre. Wieder eine der wenigen, die ebenso wie er kein Mensch war und dennoch in einem menschlichen oder wenigstens menschenähnlichen Körper steckte. Der Hexenmeister ließ seine gewärmten Hände wieder zurück auf die Reling gleiten, darüber müsste er sich mit ihr unbedingt unterhalten. Wieder wanderte sein Blick umher, eigentlich freute er sich sehr darüber, endlich von dieser verfluchten Insel wegzukommen, wenn auch nicht für sehr lange. Etwas Abstand war sicher mal ganz gut, zumindest bis er dem gesuchten Schwert gegenüberstand und auch unter Leute zu gehen war nicht verkehrt... Warum tötete ihn nur niemand? War selbst die Erlösung zu viel verlangt? Er konnte es nicht ertragen, schon lange nicht mehr. Er hasste es ewig allein zu sein, zu schüchtern zu sein daran etwas ändern zu können und zu feige sich selbst aufzuschlitzen. Er konnte weder Shiva, noch seine anderen Freunde zurückbringen, also war es wichtig seine Bestimmung so schnell wie möglich zu erfüllen, damit die Existenz von allem aufgehoben wurde und er endlich sterben konnte.
Aradreon? Hübscher Name für eine Paladinklinge, nur ob sich hinter ihm genauso viel Kraft verbarg wie er versprach? Der Gildenlose bezweifelte es, ihm waren nur zwei Schwerter bekannt, die dem seinen ebenbürtig waren, der Eisbrecher und die Flammenschneide. Das waren die einzigen beiden Klingen, von denen er wusste, das sie in magischen Schmiedefeuer perfekt auf ihren Besitzer zugeschnitten wurden, ganz genau wie sein Hexenstahl und auf diesem Schwert ruhten jetzt all seine Hoffnungen, nun da er ohne Magie dastand.
Moment... Hoffnung? Wie konnte er Hoffnung haben, wenn er sich doch nichts mehr wünschte als den Tod? Aber könnte er sich doch selbst die Pulsadern mit dem Schwert durchtrennen oder von einer Klippe springen, doch tat er es nicht. Und warum? Vielleicht weil er Hoffnung hatte, nicht wie ein jeder bedeutungsloser Mensch irgendwann vergessen zu werden, schlimmer noch das niemand von seinem Tod Kenntnis nahm, nein er wollte ein gewaltiges Ende und möglichst viele mit in den Tod reißen. Warum dann nicht der Bestimmung folgen und die Apokalypse auslösen?
29.11.2003, 21:08 #1458
Erzengel
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[GM] Adanos Vermächtnis - [Navaric, Xion & Kain]
Der Regen war inzwischen noch heftiger geworden und der Hafen wurde nur noch vom Rauschen des kranken Meeres erfüllt, irgendwo in der Ferne hörte man auch noch ruhige Musik, vielleicht das letzte Stück in der Taverne am Tempelplatz, das den Betrunkenen zu verstehen gab, das es nun Zeit war ins Bett zu gehen, Kain wusste er nicht mehr, zu lange war er nicht mehr dort gewesen. Es war nun schon länger als ein dreiviertel Jahr her, dass er dort gewesen war, bei Vatras. Das war eigentlich auch ganz gut so, wäre er hingegangen, hätte er den Alten womöglich noch getötet, immerhin hatte er ihn ja jahrelang belogen. Nur weil er ihm dafür ebenso lange Arbeit besorgt und sich um ihn gekümmert hatte, war er noch nicht dort gewesen. Jeder einzelne Schritt war auf dem holen Holz zu hören, offenbar war soeben ein weiterer Teilnehmer der Reise auf das Schiff gekommen. Kain wandte sich von der Reling ab und schlenderte weiter nach hinten, wo er einen eher depremiert aussehenden Xion vorfand. Der Gildenlose überlegte kurz und trat dann doch näher heran, ein Stück abseits lehnte er sich wieder gegen die Reling.
"Warum bist du in der dünnen Baalrobe hier draußen, bei diesem Unwetter? Geh doch rein, wenn es dir nicht gefällt? Oder was ist es sonst, das dein Gesich so betrübt wirken lässt?"
29.11.2003, 21:36 #1459
Erzengel
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[GM] Adanos Vermächtnis -
"Noch kannst du das Schiff verlassen... is ja schon gut, ich geh ja schon, ich wollte ja bloß freundlich sein. Manchmal hilfts einfach drüber zu reden, aber wenn du nich sagst was los is, kann ich dir auch nich helfen." Der Gildenlose drehte sich um und ging langsam davon, vielleicht würde er es sich ja doch noch mal anders überlegen, doch offenbar war ihm nicht danach, also verzog er sich Unterdeck. Obwohl es von Außen alles ganz groß wirkte, war es Innen doch sehr eng, es konnten immer nur zwei nebeneinander die Treppe rauf oder runter. Unten erwartete ihn ein großer Frachtraum, mit größtenteils leeren Kisten. Irgendwo ganz hinten versteckt hinter eine Wand aus Kisten fand er eine kleine Pritsche, weder Decke, noch Kissen war zu finden, also streifte er die Runika ab, legte sich hin, zweckentfremdete sie wie so oft und verwendete sie als Decke.
30.11.2003, 11:26 #1460
Erzengel
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[GM] Adanos Vermächtnis -
Wieder war ein lautes Donnern zu vernehmen, was einen ruhigen Schlaf schier unmöglich machte, das auch Kain langsam genug hatte, er wollte seinen Oberkörper aufrichten, doch da war irgendwas, etwas das ziemlich nach Bier stank und seinen Arm um ihn gelegt hatte. Vorsichtig drehte er seinen Kopf, am liebsten hätte er jetzt laut losgeschrieen, doch angenommen der Muskelprotz würde aufwachen, dann würde das wohl kein angenehmes Ende für ihn haben. Langsam hob er den Arm an und rollte sich zur Seite, bis der Typ ein Murren von sich gab und seine Hand wieder in Richtung Kain bewegte.
"Scheiße, Scheiße!", flüsterte er vor sich hin und rollte sich einfach weiter, worauf er eine doch relativ laute Bruchlandung auf dem Boden hinlegte, Hastig rollte er sich unter die Pritsche und wartete ab. Nichts. Wirklich nichts... Waren sie denn immer noch nicht losgesegelt? Leicht gereizt kam er wieder hervor, stand auf, riss in einem Ruck die Runika hoch und zog sie über. Schnellen Schrittes kämpfte er sich durch den Frachtraum bis zur Treppe und hoch zum Deck, wo er nun ungeduldig er hin- und herlief. Wie lange brauchten die denn noch? Das beste an dem ganzen war ja, das er hier oben warten musste oder vielmehr wollte, denn bei seinem Glück würden die anderen hier sein, während er irgendwo anders rumhing, womöglich sogar ohne ihn ablegen.
30.11.2003, 21:32 #1461
Erzengel
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[GM] Adanos Vermächtnis -
Müde saß er auf einer Bank ganz vorne, den Blick auf den Nebel gerichtet, denn etwas anderes war hier draußen nicht, wenigstens würden die Orks sie so nicht erkennen, dennoch konnte zumindest er sich auf keinerlei Weise orientieren. Es war kalt und er hatte sich aus dem Frachtraum eine dicke Wolldecke geholt, die zwar etwas kratzte, aber wenigstens warm hielt. Nach einer Weile stand er auf, hängte sich die Jacke um und ging bis ganz nach vorn, wo er sich wieder gegen die Reling lehnte und einen Stängel Sumpfkraut anzündete. Gedankenlos starrten seine leeren Augen in den schier endlosen Nebel. Er hatte Migo gestern beim Rundflug beobachtet und Xion bei der Taverne und jene schmerzhafte Erinnerungen trieben ihn dazu sich zurückzuwünschen, selbst die Ablehnung die er gegenüber dem Schläfer empfand war nicht groß genug um das unstillbare Verlangen nach Magie abzuhalten. Er spürte es erst jetzt so stark, wie er es zuletzt nach der Verweigerung der dunklen Magie gespürt hatte. Jener eiskalter Entzug der ihn fast in den Wahnsinn getrieben hätte, wäre Stressi nicht gewesen. Und nun? Nun war niemand da, der ihn aufnahm, ihm eine Zuhause gab oder ihn beschütze, er war vollkommen allein, es quälte ihn wieder bewusst in einem Kreislauf zu sein dem er nicht entkommen konnte. Es war nur eine Frage der Zeit bis Trauer in Wut und Hass übergingen und grausame Rache forderte. Egal was er versuchte, den neuen Zyklus konnte er ebenso wenig verhindern wie den letzten. Unwissend ergab er sich wieder dem egoistischen Selbstmitleid, wie er es immer tat, wenn er nicht mehr weiter wusste. Einfach Erbärmlich.
Erst die Stimme das Drachenjägers riss ihn aus seiner Trauer und ließ ihn aufhorchen. Er mochte kein Magier mehr sein und vielleicht war er nicht der beste Schwertkämpfer, aber er war ganz sicher nicht nutzlos. Mit gezogenem Schwert eilte er zu den anderen und erblickte das Ungetüm, eine riesige Seeschlage wand sich um den mittleren Teil des Schiffes. Der Gildenlose beschleunigte weiter und raste mit voller Wucht in den Schwanz, der ihm entgegenkam um ihn wegzuschleudern. Mit einem lauten Krachen prallte er gegen eine Holzwand und sank zu Boden. Es brauchte einige Zeit bis er wieder stand, aber dafür hatte das Ungeheuer nun eine klaffende Wunde im Schwanz. Zufrieden zückte er erneut seine Klinge.
01.12.2003, 14:05 #1462
Erzengel
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[GM] Adanos Vermächtnis -
Schmerzende Klänge von hier und dort, qualvoll blutger Feuersbrunst von Drachen gleich drangen ins überstrapazierte Hörzentrum und mischten mit wirren Bildern von Wahnsinn und Tollheit zu solch grausamer Umgebung die kaum wirklich sein könne. Der uneinordbare Schemen huschte wie Schatten durch finstres Getöse und Seen aus Blut, die wieder und wieder ergossen sich über Mensch und Schalen von Holz, die sie trugen. Wacker schlagend sich das Heer behauptete gegen Schuppe um Schuppe ohne deckende Gesichte auf den von der Schippe zu Springenden Sichelträger und Herrn der Dunkelheit. Warum folgte er nicht den Lichtern die ihn riefen? Oder war er ihnen schon gefolgt? Wieder jenes abstoßend brennende Gespuck.

Ein Pfeil traf die Schlange direkt ins linke Auge, dessen Flüssigkeit nun auslief und sich mit den Strömen aus Blut mischte, die Bestie schrie auf und ließ dabei den leblosen Körper fallen, den sie eben noch hastig zu verschlingen versuchte. Irgendein Gift musste ihn betäubt haben, als sie ihre spitzen Zähne in sein Fleisch bohrte. Aber es war auch seine eigene Schuld, wäre er nicht so rücksichtslos vorgeprescht, hätte sie ihn nicht mal erwischt. Doch sein letzter richtiger Kampf lag schon ewig zurück und die Magie als Selbstverständlichkeit war in seinem Unterbewusstsein noch zu verankert und die Reflexe noch darauf ausgelegt sich jederzeit mithilfe einer Windfaust aus der Gefahrenzone bringen zu können.

Nachdem er wieder zu sich gekommen war, blieben die körperlichen Kräfte dennoch aus, gerade mal die Arme konnte er noch bewegen und so versuchte er sich panisch aus dem Umfeld der Schlange herauszurobben. Doch zu spät, erneut raste der Kopf nach unten um den angeschlagenen Gildenlosen wieder hinunterzuwürgen. Ängstlich den linken Arm vor sein Gesicht haltend erwartete er das gierige Maul des Ungeheuers, doch nichts. Es war ganz nah, er konnte den vor toten Fischen und Meerwasser stinkenden Atem deutlich riechen, dann spürte er einen warmen Strom vom rechten Arm her. Vorsichtig öffnete er die zusammengekniffenen Augen, nahm den linken Arm beiseite und sah das Schwert in seiner rechten Hand an dem das dickflüssige Blut der Schlange entlang lief. Gleich darauf wurde seine brennende Bisswunde von einem dicken Eisklumpen erfasst, erst da bemerkte er das die Schlange gefroren war. Enttäuscht kroch er einige Meter und richtete sich schließlich auf. Es war zwar nicht sehr wahrscheinlich, aber dennoch hatte er gehofft, er hätte etwas mit seinem Schwert bewirkt, obwohl er wusste, das er eigentlich viel zu spät zugeschlagen hatte.
01.12.2003, 18:45 #1463
Erzengel
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[GM] Adanos Vermächtnis -
Man merkte deutlich wie der hohe Blutverlust und der lange Kampf langsam an den Reserven der Bestie zerrte. Der Gildenlose hatte sich zu einer Kiste etwas abseits geschleppt und sah nun auf die vor Schweiß glänzenden Gesichter. Langsam schob er seine Hände nach vorn und verlagerte das Gewicht auf die Füße, entweder ging der Kampf schon länger oder das Gift der Schlange hier nicht allzu lang. Mit der Hand den Griff seines Schwerts fest umklammert hob er die Klinge an nur um gleich wieder auf die Knie zu fallen, der durch die tiefe Wunde verursachte Schmerz war noch zu groß. Mit Mühe und Not schaffte er es zurück zur Kiste, wo er dem Treiben weiter zusah. Offenbar wurden sich die Krieger nicht einig, kein gutes Zeichen. Wenn sie schon gegen eine einfach Seeschlage nicht ankamen, wie sollten sie es dann erst gegen eine Horde Dämonen schaffen? Er hoffte nur das auf Ithuria jeder seine eigenen Gegner bekommen würde, am Gemeinschaftskampf war noch genug zu verbessern. Das hatte man davon, wenn man seine Gruppe größtenteils aus Einzelgängern zusammenstellte. Erstaunlich war hier einzig und allein Kraft der Innosler, besonders der Paladin schien mächtiger zu sein als zunächst angenommen. Naja egal, so lange sie ihm nicht in die Quere kamen, sollten sie doch machen was sie wollten, ihn interessierte ohnehin nur das Siegelschwert. Erneut versuchte er sich zu bewegen, um zu sehen wie tief die Wunde war und wie weit die Runika beschädigt war, zu seinem Glück war es gar nicht mal so schlimm, wobei er natürlich auch bloß unter Schock stehen könnte, aber vielleicht würde dieser vielgepriesene Heiler ja mal aufkreuzen.
02.12.2003, 10:06 #1464
Erzengel
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[GM] Adanos Vermächtnis -
"Prinzessin!"
Voller Entsetzten starrte der Gildenlose auf den leblosen Körper der Schwarzmagierin. Na toll, und jetzt? Sie war doch die Führungskraft oder nicht? Wie sollten sie den Weg ohne sie finden? Er stand auf, gab einen lauten Schmerzensschrei von sich und lief zu dem der von den anderen Fisk gerufen wurde, doch unterwegs traf ihn ein scharfer Eissplitter an der rechten Schulter. Explosionsartig war die Eisschicht am Kopf der Schlange nun endlich geplatzt und die zahllosen Splitter schossen Eispfeilen gleich in alle Richtungen. Kain spürte deutlich wie die Wut sich in ihm sammelte, ungeachtet der Schmerzen zog er sein Schwert und stürmte auf den eben erst wiedererwachten Kopf zu, welcher noch nicht wieder voll bewegungsfähig war. Problemlos schob er im Rennen seine Klinge zwischen ins Maul der Bestie und schnitt mithilfe der ernormen Wucht tief in ihr Fleisch, bis die Schlange einen schwachen Ruck zur Seite machte und ihn einige Meter rückwärts taumeln ließ. Dann kam irgendetwas mit ungeheurer Geschwindigkeit auf ihn zu, worauf er sich reflexartig auf den Boden warf. Er konnte nicht mehr erkennen ob es Flosse, Schwanz oder irgendetwas anderes war, aber es riss sein noch immer im Maul steckendes Schwert weiter ins Fleisch hinein, dass der Kopf der Bestie nach oben schnellte und ein qualvollen Geräusch von sich gab. Ungläubig sah er auf den Unterkiefer der Schlange. Hing der etwa schräg? Sein Schwert fiel hinunter und landete zufälligerweise direkt vor seinen Füßen im Holz. Der schwachen Bänder, welchen den Kiefer hielten rissen nun endgültig und mit einem Schwall aus Blut riss die linke Seite, sodass er nur von der rechten Seite gehalten wurde. Der Ex-Baal nahm das Schwert und lief, der Kiefer würde sicher bald vollständig abreißen, da er offenbar von keinen Knochen oder Greten gehalten wurde.
Als er nun endlich bei Xalvina ankam sah er sie mit großen Augen an.

"Was stehst du da so rum?! Hilf mir lieber sie umzudrehen! Wenn sie kotzt erstickt sie daran oder an ihrer Zunge", rief er dem Drachenjäger zu, mit dem er sie nun vorsichtig auf die Seite legte.
"Wenn sie erbricht musst dus rausholen, ich suche diesen Heiler."
Kain war nicht sicher ob sie überhaupt noch lebte, aber falls sie es noch tat, war seine Reaktion richtig, wenn nicht war es sowieso egal. Während er nun Unterdeck verschwand, sich nach dem Heiler umsah und nach ihm rief kamen zwei Fragen auf. Warum half keiner aus der Besatzung mit? Immerhin war es ja ihr Boot. Und warum hatte er sie Prinzessin genannt?
03.12.2003, 19:45 #1465
Erzengel
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Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #6 -
huch (jaja, wenn man einen tag mal nich reinschaut ^^" -_-")
glühstrumpf xalvi, alles gute und so ^^
03.12.2003, 20:16 #1466
Erzengel
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Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #6 -
danach kommen die mit den bunten hütchen und tröten
04.12.2003, 12:33 #1467
Erzengel
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[GM] Adanos Vermächtnis -
Wild suchend rannte er durch das ganze Schiff, vom einem zum anderen Ende Zimmer für Zimmer nach dem Heiler Ausschau haltend, doch nichts, nirgendwo war er zu finden. Inzwischen hatte ihn vielleicht schon jemand anderes gefunden und zur Schwarzmagierin gebracht, wer wusste das schon. Noch während er überlegte, erfasste ihn ein Lichtstrahl, so grell das er die Augen zukneifen musste, um nicht geblendet zu werden. Unsagbarer Schmerz überkam ihn und schien ihn innerlich zu zerreißen, so qualvoll das er es kaum ertragen konnte. So blitzartig wie er gekommen war verschwand er wieder und wohlig warme Dunkelheit nahm seinen Platz ein. Sie legte sich einer Schutzhülle gleich um ihn und strahlte eine gewissen Geborgenheit und ebenso Zuversicht aus. In dieser endlosen Finsternis war etwas unreines, widerliches, richtig ekelhaft. Eine weiße Feder segelte vor ihm auf den Boden und mehr und mehr kamen nach. Vorsichtig richtete sich sein Blick nach oben. Hände und Füße mit dicken Nägeln durchbohrt prangerte ein Wesen mit schlaff herunterhängenden, weißen Schwingen an einem Kreuz. Darüber reines, perfektes Geschöpf, schwarz wie die Nacht. Es zog sein Schwert und durchbohrte das Herz des unreinen Wesens, aus der Wunde entsprang ein wahrer Quell von dickflüssigem Blut. Der Gildenlose spürte deutlich wie alles um ihn herum erwachte und nach vorn stürmte, um das Blut aufzulecken. Obwohl er nichts sah oder gerade deswegen machte es ihm unheimliche Angst, doch diese Wesen waren über. Vor, hinter und neben ihm. Er kniete sich hin, hielt die Arme schützend über den Kopf und schrie. Kaum eine Sekunde später schwebte er mithilfe zweier gigantischen, schwarzgefiederten Flügel einige Meter über dem Boden. Regelrecht hypnotisiert schaute er einer einzelnen schwarzen Feder hinterher.
Im nächsten Moment stand er wieder im Bauch des Schiffs, irritiert sah er sich kurz um und eilte dann hoch zu den anderen, wobei er zunächst nicht einmal bemerkte das seine Wunden geheilt waren. Wieder bei den anderen starrte er auf die Dämonenbeschwörerin, doch bevor er sie oder jemand anderen fragen konnte, erblickte er die nächste Unglaublichkeit. Ein riesiges Schiff hatte das ihre gerammt und kein gewöhnliches. Die gespenstisch langsam wehende Flagge hatte zahlreiche Löcher und überhaupt hatte am Schiff der Zahn der Zeit genagt. Konnte man hier nicht mal fünf Minuten in Ruhe Pause machen? Dann hörte er auch noch etwas von Geisterschiff.

"Wäre ja auch überraschend gewesen, wenn die Leute auf dem Wrack da drüben noch leben würden", murmelte er eher zu sich selbst als zu den anderen. Kurz darauf gingen die ersten Kanonen los, wobei das Ergebnis zu wünschen übrig ließ, denn nun strömten zahllose Skelettkrieger zur Navaric herüber. Kain zögerte noch einen Moment, bisher hatte ihn wohl noch niemand bemerkt, alle waren viel zu sehr damit beschäftigt ihre Waffen zu ziehen oder mit weit aufgerissenen Augen die Untoten anzustarren. Während um ihn herum ein heißer Kampf entbrannte, sah er sich die Flagge genauer an, irgendwie... kam sie ihm bekannt vor. Eine abgeschlagene, skelettierte Hand traf ihn, wodurch er aus seiner Überlegung gerissen wurde. Genervt zog er den Hexenstahl und stieß zu den anderen. Die Scheißviecher waren eigentlich recht leicht zu erledigen, immerhin hielten ihre Knochen nicht sonderlich aneinander fest, ein gezielter Schlag und der Kopf war ab, da konnten auch die uralten, verrosteten Waffen nichts mehr verhindern. Allein die Masse könnte ihnen zu schaffen machen, immerhin kamen mehr und mehr, es schien kaum aufhören zu wollen.
05.12.2003, 13:45 #1468
Erzengel
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[GM] Adanos Vermächtnis -
Wutschnaubend stand er in der kalten Nachtluft, ein Gemisch aus Schweiß, Regen und Salzwasser hatte sich auf seiner Haut und in seiner Kleidung gesammelt, selbst der schwarze Ladermantel triefte nur so vor Wasser. Er hätte nie geglaubt einmal eifersüchtig auf einen Baal zu sein, doch jetzt war es. Migo schleuderte sich und die Skelette durch die Luft wie es ihm Spaß machte. Es brachte den Ex-Magier zum rasen, der Wind war nun nicht mehr sein, er konnte absolut nichts mehr tun ohne die Runen... ohne sie war er... Nichts. Nicht stärker als ein gewöhnlicher Mensch. Und nun da ihn auch die Sonne schmerzte. Was blieb ihm da noch? Sich eingraben wie krabbelndes Getier? Kriechend schleimig auf des Waldes Boden?! Vorher würde er sich in die Sonne stellen und ihre heiß brennenden Strahlen herzlichen empfangen. Nein, ihm blieb nichts als die Finsternis, sich irgendwo in einer dunklen Kammer einzuschließen bis die Dunkelheit das Land zurückerobert hatte und die Nacht hereinbrach.
Gleich darauf sah er gen Himmel, es würde schon bald dämmern. Der Kampf war lang. Ja, der Kampf... Sie hatten alle etwas wofür sie kämpften, sei es einen geliebten Menschen, für seine Freunde oder für die Ehre. Doch wovor kämpfte er? Dieses Schwert? War das etwas wofür es sich zu kämpfen lohnte? ...Nein. Alle die er liebte waren tot. Ehre? Welche Ehre? ...Freunde? ...Er hatte keine... nicht mehr. Warum kämpfte er? Seine Klinge näherte sich dem Boden. Wieso war er hier? Das Schwert, Belzusia... War das alles? Hatte er nicht schon genug verloren? Er setzte die Schneide auf der Pulsader ab. Was ließ ihn zögern? War es Angst vor Schmerz, Angst vor dem Tod? Nein, er hatte zu viele Qualen durchlitten und zu viel Tod gesehen, um sich noch davor fürchten zu können. Aber was war es dann?
06.12.2003, 11:14 #1469
Erzengel
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Das Schwert auf dem Handgelenk ruhend stand er noch immer da, als eine gewaltige Kollision das gesamte Schiff erschütterte. Alles schien stillzustehen, nichts bewegte sich, als ob die Zeit angehalten wurde. Dann nutzten die Menschen den Moment und stürzten die verwirrten Skelette in Massen zu Boden. Müdigkeit und Hunger zerrten an seinen Reserven, doch er konnte hier nicht einfach so durchmarschieren. So erhob der Ex-Magier seine Klinge und fügte sich wieder in die Schlacht ein. Wenn er sich umbringen wollte, könnte er das später immer noch machen und selbst wenn wollte er vorher noch ein letztes Festmahl... War das nicht perfekte Ausrede für die Flucht davor sich dem zu stellen, was ihn davon abhielt sich die Pulsadern aufzuschlitzen?
Immer kraftvollere Schläge durchbrachen die Reihen der Untoten und zerteilten dabei mit jedem mal mehr von ihnen, weit war der Gildenlose nicht mehr von der Ekstase entfernt, aber ebenso weit vom Tod vor Erschöpfung. Er hoffte nur das sie bald Ithuria erreichen würden, dieses ständige kämpfen war ja jetzt schon unerträglich. Und wo waren die ganzen Magier überhaupt? Weder die Baals noch die Wassermagier konnte er erkennen, was zugegeben bei diesem Getümmel auch nicht ganz so leicht sein dürfte.
06.12.2003, 15:23 #1470
Erzengel
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Je näher sie dem Strand kamen, desto mehr tote Tiere und allerlei merkwürdiger Wesen trieben im Wasser. So glaubte er sogar eines der aus den Sagen bekannten Halbwesen entdeckt zu haben, aber es war ein Mensch, einer von Hunderten, jetzt sah er sie, ja. Überall lagen die toten Gestalten im Wasser, ihre Gesichter zeugten von grausamen Morden und ihre vor Schreck weit aufgerissenen Augen schienen sich nun alle auf ihn zu richten. Hastig ging er zum noch stehenden Hauptmast direkt in die Mitte, wo er nur noch wenig von den Leichen sah.
Schon bald kam das Schiff nicht weiter, das Meer wurde zu flach, also wurden die Beiboote zu Wasser gelassen. Knapp 40 Männer und die Schwarzmagierin drängten sich auf den engen Booten. Wo war nur dieser eine Wasserpriester hin, war er etwa allein an Bord zurückgeblieben?
Kaum an der Küste angekommen fühlte Kain sich unfreiwillig an seinen Turm im Jharkendar zurückversetzt. Der Himmel war von einer für die Sonne undurchdringlichen, grauen Wolkenschicht verdeckt, was alles in typisches Dämmerungsgrau färbte. Hier und da zuckten einzelne Blitze in den Wolken, den Donnern vernahm man dabei kaum, überhaupt herrschte eine Totenstille, nicht ein Vogel schwebte in der Luft. Stattdessen war der Strand von zahlreichen Kadavern übersäht, die einen penetranten Gestank verbreiteten. Genau so hatte es bei seiner Abreise beim Hexenturm abgesehen. Selbst hier lag in weiter Ferne ein gestrandeter Wal, der von seinem eigenen Gewicht regelrecht erdrückt wurde. Seine dicke Haut war aufgeplatzt und die Gedärme quollen heraus. Eigentlich ein Festmahl für Fliegen und andere Aasfresser, doch auch die schienen vom verseuchten Fleisch dahingerafft worden zu sein. Ebenso karg wie im Mienental wirkten die wenigen Bäume, alt und schlichtweg tot. Alles in allem eine wundervoll düstere Atmosphäre von atemberaubender Schönheit, sofern man den Tod liebte. Wie gern würde er wieder zurück in Beliars schützende Arme, dann könnte er sich nun freuen über den Triumph seines Meisters, doch er war es nicht. Er war Gildenloser und so ging er – wie an allem anderen dieser Art auch – ohne sichtbare Regung vorbei, vollkommen emotionslos. Es interessierte ihn einfach nicht.
06.12.2003, 20:12 #1471
Erzengel
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Der Gildenlose war ausgerechnet im selben Boot wie der Paladin gelandet, umso schneller hoffte er den Strand zu erreichen, nicht auszudenken wenn er herausfinden würde wer er wirklich war. Wieder drehte er seinen Kopf zum Wasser, doch beim Anblick der zahllosen Leichen lief ihm sogleich ein Schauer über den Rücken, der seinen Kopf wieder zurückschnellen ließ. Kalter Schweiß ran ihm übers Gesicht, immer wieder warf der Paladin einen flüchtigen Blick auf ihn, der bei jedem mal mehr schwitzen ließ, was ihn zu allem Überfluss wohl nur noch verdächtiger machte.
"Habt ihr irgendwas, Sonnenkrieger? Oder sehnt ihr euch nach euren Freunden, das eure Augen so wild umherirren?"
Mit gespielt ruhiger Stimme ergriff Kain innerlich panisch das Wort.
06.12.2003, 20:36 #1472
Erzengel
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"Danke... Das kann ich nur zurückgeben, ihr seid wahrlich ein guter Kämpfer", entgeistert über seine eigenen Worte hinterfragte er die des Innoslers, sie wirkten weder sarkastisch noch verdächtigend. Warum dieser Mensch bloß so freundlich zu ihm? Er kannten ihn doch gar nicht.

"Kämpfer des Waldes?" Er überlegte kurz und sprach dann weiter.

"Nun die Natur liegt mir weniger am Herzen als es den Anschein haben mag, aber im Grunde stört es mich nicht wenn ihr mich als einen bezeichnet." Er sah vom Paladin über das trübe Nass hin zum Strand, die meisten anderen Boote waren schon dort und auch sie würden ihn bald erreichen... Wieder schaukelte das Boot heftiger, wie es jedes mal geschah, wenn es eine der Leichen streifte.

"Was treibt eigentlich einen Streiter des Lichtgottes in solch dunkle Gewässer? Sind es Beliars Schergen? Die Dämonen die dieses Übel verursachten oder seid auch ihr nur den Worten des alten Händlers gefolgt?" Mit einem kurzen Ruck rammte sich das Boot in den vom vielen Blut rot gefärbten Sand. Noch immer auf eine Antworte wartend stand er auf und sprang aus dem Boot.
06.12.2003, 21:21 #1473
Erzengel
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Die Worte des Paladins brachten ihn zum nachdenken.
"Ich... ich denke ich kann euch verstehen... Auch mir wurde eine geliebte... die letzte Person die ich liebte wurde mir genommen, ich fand sie... von zwei Bolzen durchbohrt... kalt und erstarrt lag sie im Sand an der Küste des Amazonenlagers... ‚Bis dann’ hat sie bei unserem Abschied davor gesagt... ich habe alle Hoffnungen verloren. Ich hoffe nicht, dann werde ich wenigstens nicht enttäuscht... Ich weiß bis heute nicht wer ihr das angetan hat, aber es ist eigentlich auch egal, denn es war ihr Schicksal zu sterben... um das meine voranzutreiben... Eigentlich müsste ich mir selbst die Schuld geben, aber stattdessen versuche ich nun meine Bestimmung so schnell wie möglich zu vollenden, damit ich endlich... zu ihr kann. Das ist mein Grund für diese Reise, sie ist Teil meines Schicksals... Ich wünsche euch nur, dass euer Schicksal und das euerer Geliebten besser sein möge als das meiner Freundin und mein eigenes." Stille setzte ein und verschwand sogleich wieder.

"Ihr seid wahrlich ein ehrenvoller Krieger, ich kennen keinen dem es in einer solchen Situation nach helfen zumute wäre. Ich habe weder Ehre noch Stolz oder Würde... ich verlor sie als ich Beliar diente und dem Schläfer huldigte, vielleicht weigere ich deswegen nicht helfen." Nein, er verzichtete auf falsche Ehre und Moral, er half nicht, weil man ihm nicht geholfen hatte, als er Tag für Tag jahrelang selbst im eisigen Winter auf den Straßen von Khorinis lebte und sich sein Essen zusammenklauen musste.

"Ja, wir sollten uns eine Rast gönnen, wenigstens für ein paar Stunden."
07.12.2003, 00:26 #1474
Erzengel
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Der Barde konnte aufmunternde Lieder spielen, Kains Melancholie konnte auch dadurch nicht vertrieben werden, vielmehr brachte sie ihn dazu sich weiter vom Lager zu entfernen. Müde lehnte er sich etwas abseits der Zelte gegen einen Baum, welcher daraufhin Knospen bildete, aus denen Blätter und Blüten hervorgingen, das ganze setzt sich über den Stamm bis zum Boden fort und wenigen Sekunden später schien das Gras explosionsartig aus dem Boden zu schießen, mit ihm zahlreiche Blumen und anderer Pflanzen. Jene Explosion wollte nicht stoppen und hatte in wenigen Minuten die ganze Insel und das Meer erreicht. Der Sand wurde weiß und das Meer färbte sich in wunderschönes Türkis, schon bald huschten hier und da die ersten Tiere vorbei.
"Das könntest du alles bewirken, Kain... oder das." Die Stimme verschwand so schnell wie sie gekommen war und ließ eine zerstörte, tote Landschaft zurück wie er sie kennen gelernt hatte.
"Die Entscheidung liegt ganz bei dir, alles wie bisher oder die Erneuerung." Ein greller Blitz blendete ihn und er sah noch einmal die von der Natur wiederbelebte Welt.
Er kniff die Augen zusammen und sah die dreckigen Piraten in seinem Zelt an, die gerade dabei waren sich zu besaufen. Ein Wunder das er hier überhaupt eingeschlafen war und dann erst diese billige Scheißvision. Wütend nahm er die Felle die man ihm zum schlafen gegeben hatte und verzog sich in eines der leiseren Zelte.
07.12.2003, 13:43 #1475
Erzengel
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Erneut traf das in magischem Feuer geschmiedete Gemisch aus Schwert und Rapier auf den harten Stein. Durch Schlaf und Essen gestärkt stand der Gildenlose schon den ganzen Morgen an der Klippe und machte seine Übungen, dass das Geräusch, das beim auftreffen der Klinge auf den Boden entstand, nun beinahe regelmäßig kam. Angroth hatte ihm noch nicht die Prüfung abgenommen, als seine mehr oder weniger unfreiwillige Reise hierher begann, aber vielleicht war ja einer aus der hier Anwesenden Lehrmeister der einhändigen Schwertkunst, auch wenn das nicht sehr wahrscheinlich war.
Während sein Körper das Training vollzog war sein Geist bei den Worten des Paladins. Kämpfer des Waldes... natürlich hasste er es, wenn die Menschen Wälder rodeten oder Pflanzen allein zum Verzehr züchteten, aber vielmehr weil er die Menschen hasste, zumindest die meisten... Oder hasste er die Menschen nicht gerade deswegen, weil sie die Natur ausbeuteten? Die Vision von gestern Nacht schoss ihm in den Kopf. Sollte etwa Innos nur Licht und Gesetzt vertreten ohne das Leben, das selbst aber eigenständig als Mutternatur auftrat? Ob all die grünen Lichter in den endlos vielen Visionen dann nicht etwa den Schläfer sondern die Natur darstellten? Er zögerte und besann sich noch einmal auf die Worte des Innoslers. Hatte er seit seiner Zeit als Magier im Kastell etwa so viel seiner düsteren Ausstrahlung verloren? Dabei war er innerlich doch nur noch mehr der Finsternis verfallen.
Halt, wollten man ihn vielleicht nur wieder zu einer Entscheidung bringen? Nein, er würde weder Diener Beliars, noch Diener der Natur werden... vorerst.
Worte der alten Sprache rissen ihn aus den Gedanken, wer bei Beliar vermochte die dunklen Worte zu sprechen?
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