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27.01.2004, 21:02 | #1551 | |||||||||||
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[GM]Ithilion -
"Goa made ikura desu ka?", erkundigte sich der Gildenlose nun schon zum hundersten mal an diesem Abend nach dem Preis für die Überfahrt nach Goa, dem Land der Untoten, doch jedes mal erntete er einen schrägen Blick und ganz selten überhaupt eine Antwort, die meist einfach aus einem Iie bestand, was so viel wie nein bedeutete. Er ließ von den Fährmännern ab und verließ das Hafenbecken, die meisten legten ohnehin jetzt in der Dämmerung ab oder verschwanden in die Stadt. In dem was etwa einer Taverne gleich kam fragte der ehemalige Dieb nach einem Zimmer. "Aita heya-wa ari-masu ka?" "Gomen-nasei iie." Wieder keinen Erfolg. "Kitara ososhiete Hoktobejinja!", rief die Frau hinter der Theke ihm hinterher. Er solle es beim Hoktobe-Schrein versuchen... Jinja, das war das Namenssuffix für Schreine... Bei seiner letzten Reise nach Belzusia landete er in einem Dorf namens Kajinjaa... Zufall? Er hatte die Schnauze sowieso schon voll, offenbar waren die Leute hier ausländerfeindlich oder Reisende aus dem Abendland einfach ungewohnt, ihm auch egal, aber er musste sich das nicht antun. In den wenigen Gassen, die als Schlafplatz in Frage kamen waren voll mit Müll oder von anderen Obdachlosen und Bettlern belegt, außerdem blieb ja noch die Stadtwache, die ihn ja am liebsten schon am Stadttor festgenommen hätte, daher zog er weiter nördlich aus der Stadt heraus auf einen Berg, wo er sich irgendwo in der Nähe einer dicken Steinmauer niederließ und mit seinem Umhang als Decke einschlief. |
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28.01.2004, 14:23 | #1552 | |||||||||||
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[GM]Ithilion -
Die ständigen Vibrationen seines Hexenschwerts ließen ihn schließlich erwachen. Mit der Hand umschloss er den Griff der Schneide, um diese zu beruhigen. Ihm Gegenüber saß meditierend ein alter Mann in einer Art Tunika, er trug eine lange Gebetskette mit zahlreichen großen Kugeln daran. "O-hayo", grüßte ihn der greise Mönch freundlich und öffnete die Augen. "Was? Achso ja, O-hayo." Der Gildenlose ließ von seinem Schwert ab. Er wusste schon, warum er gestern nicht zu diesem Schrein gegangen war, den ihm die Wirtin empfohlen hatte, diese Mönche waren irgendwie alle durchgeknallt. So auch dieser hier, der nun aufstand und den Ex-Magier mit einer einfachen Geste bat ihm zu folgen. Vor einem großen Tor sollte er warten, dahinter erblickte er aufwendig verzierte Dächer wie die der Tempel direkt in der Stadt. Als sich das Tor wieder öffnete, konnte er einen kurzen Blick auf die im Hof trainierenden Kämpfer werfen, sie trugen alle dieselbe Kutte wie der Alte. Dann wurde er hereingebeten. Man führte ihn zu einer Quelle nicht weit von dem Haupthaus entfernt. Dort legte er Schwert und Umhang ab und zog sich aus, dann stieg er in die Quelle und genoss das Bad, welches ihn an seinen Turm erinnerte. Das abfließende Wasser wurde über einen Graben zu einem Bach geleitet, der wiederum von einem Teich mit karpfenartigen Fischen kam. Der Bach zog sich geradlinig und daher doch recht schnell Richtung Stadt hin. Kaum war es aus dem Wasser gestiegen, schon stand ein Mönch vor ihm ein Handtuch präsentierend. Einige Sekunden stand er zögernd da, wo war der Typ so plötzlich hergekommen, er hatte keine Schritte vernommen und dabei trug er die typischen Sandalen mit Holzsohle. Dann riss er dem Mönch das Tuch aus den Händen, er stand ja noch immer nackt da. "Arigato", bedankte er sich und verließ die Quelle schnellst möglich. In der Nähe des Haupthauses stellte sich ihm wieder jemand in den Weg und brachte ihn in ein Zimmer im Obergeschoss. Sobald die Schiebetür hinter ihm zugefahren war, legte er das Handtuch ab und ließ sich in die Decken aus Seide fallen. Ein kurzes Klopfen und der Typ, der ihm vorhin das Handtuch überreicht hatte, trat ein und hielt ihm ein Kimono hin. Der Gildenlose rollte mit den Augen, wickelte sich in einer Decke ein und nahm das Kleidungsstück dankend entgegen. Seufzend zog er das nachtschwarze Gewand über und versuchte verzweifelt dieses Ding von einem Gürtel zuzubinden. Kurze Zeit später kam der Mönch erneut und half ihm dabei. Dann führte er den Hexer zu einem benachbarten Raum, indem bereits der Alte von vorhin vor einem winzigen Tisch kniend auf ihn wartete. Kain machte eine tiefe Verbeugung und setzte sich dann dem Alten gegenüber. Der jüngere Mönch goss beiden Tee ein und ließ sie dann allein. Sie schwiegen. "Ich habe ein Boot vorbereiten lassen, das dich nach Goa bringen wird." Ungläubig starrte ihn der Einzelgänger an. "Ihr äh, ihr sprecht meine Sprache?" "Sicher", lachte der Greis. "Woher? Und warum tut ihr das alles? Wer seid ihr überhaupt?" "Bevor ich diesen Schrein errichtete, pilgerte ich durch die Lande und kam dabei viel herum. Das zweite ist etwas schwer zu beantworten, aber ich versuche mich verständlich auszudrücken... Ich habe lange niemanden mehr getroffen, der nach Goa wollte... Ich wurde hier geboren und wollte schon als kleines Kind über hinübersegeln, doch wir hatten nur unser kleines Fischerboot, mit dem mein Vater mich nie hätte fahren lassen, selbst wenn das Land nicht so gefährlich gewesen wäre. Ich war selbst nie dort und inzwischen bin ich ohnehin schon viel zu alt... deswegen sollst du für mich dort hinreisen." Der Gildenlose überlegte nur kurz, der Alte hatte entweder Spitzel im Hafen oder er hatte gestern einfach Mönche übersehen. Aber egal, er wollte nach Goa – ganz egal wie. "Nehmt euch ruhig eine Weile Bedenkzeit und seid mein Gast." "Nein nein, ich nehme an und bedanke mich herzlichst bei euch..." "Hoktobe Kasumi." "Danke, Hoktobe-sama." Ein bisschen Schleimen war ja okay, aber er sollte es nicht übertreiben. "Gut, dann ruh dich trotzdem noch aus, das Schiff legt morgen früh ab, Sakuya wird euch rechtzeitig wecken." Kain richtete sich auf und verbeugte sich noch einmal, bevor er aus der Tür in das andere Zimmer mit den Seidendecken verschwand. |
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28.01.2004, 18:47 | #1553 | |||||||||||
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Die Gildenlosen #4 -
Also in diesem Thread nicht ;) (Es sei denn der Post wurde irgedwie gelöscht oder verschoben ) Sie ist immer noch weg ... Wenn sie wieder da, wird sich das sicherlich irgendwie zeigen |
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28.01.2004, 19:29 | #1554 | |||||||||||
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[GM]Ithilion -
Am nächsten morgen wurde er noch vor Sonnenaufgang wachgerüttelt, was den verschlafenen Morgenmuffel jedoch wenig störte, er drehte sich um und schlief weiter. Der Mönch gab sich aber ebenso wenig geschlagen und riss ihm die Decke weg, worauf der Gildenlose wenig beeindruckt die nächsten Decke heranzog, die ihm ebenfalls sogleich wieder entrissen wurde. Kurzerhand wickelte er sich in die dünne Matte, die hier allgemein üblich als Matratze galt. Erst ein klitschnasses, eiskaltes Tuch brachte ihn dazu aufzustehen, es zunehmen und es dem Mönch ins Gesicht zu schmeißen, dann legte er sich wieder hin. Zwei Gießkannenladung später fand sich der Ex-Baal in der heißen Quelle wieder. Er sollte die Entspannung genießen, wer weiß wie lange er in dem Land der Untoten bleiben würde. Nach dem Bad zog er den schwarzen Kimono wieder an, während er seinen Umhang und die anderen Sachen in einer Tasche verstaute. "Hoktobe-sama sagte, wia muss sein schnell, schnell als junge Tiger", drängte ihn der Mönch Sakuya. "Ich will mich nur noch schnell bei ihm bedanken." Die Worte waren kaum verklungen da war er schon die Treppe hinauf gerannt. "Nein! Kain-san, eea nich wolle dich sehe!" Doch der Gildenlose hatte bereits die Tür zum Zimmer des alten aufgeschoben. Mit weit aufgerissenen Augen stand er da, unfähig sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. |
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29.01.2004, 14:00 | #1555 | |||||||||||
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[GM]Ithilion -
Aus Reflex griff er nach seiner Klinge, doch sie war nicht da. Ja, er hatte sie gestern nach dem Baden abgelegt und sie danach vollkommen vergessen. Das, was dort den Leib des Alten aufgespießt hatte, war das Hexenschwert, sein Schwert. Niemand außer ihm selbst konnte diese Klinge führen. Aber wie konnte sie dann... "Hoktobe-sama!", rief Sakuya als der hinter dem Ex-Baal erschien, er ärgerte sich jetzt schon selbst über seinen Ausruf und riss Kain am Arm die Treppe hinunter, doch der rannte zurück und holte noch schnell den Hexenrapier, dann lief er dem Mönch hinterher aus dem Tor heraus den Weg zur Stadt entlang. Noch bevor sie die wirren labyrinthartigen Gassen Kyotos erreichten, kamen einige Mönche hinterher. Das blutverschmierte Schwert reichte ihnen als Beweis und so hatten die beiden Flüchtenden bald eine ganze Gruppe hinter sich. Zwei schwer gepanzerte Stadtwachen versperrten ihnen den Weg mit zwei hellbardenähnliche Waffen. Die zwei Flüchtigen wurden zum anhalten gezwungen und eingekesselt. Rücken an Rücken zogen sie ihre Klingen. Die Mönche waren unbewaffnet, gemeinsam kamen sie näher, allein die Wachen hielten sich zurück. Genau das nutzte Kain und täuschte einen Angriff gegen einen Mönch vor, zog dann aber mit Schwung weiter nach hinten und zerteilte die Hellbarden. Und auch wenn er eigentlich die Seite der vorderen Wache aufschlitzen wollte, so reichte diese Aktion an den Wachen vorbei zulaufen. Doch wenige Meter später machte der Ex-Magier kehrt. "Sakuya, schnell, bevor noch mehr kommen." Doch der Mönch hörte nicht und durchbohrte mit seinem Säbel ein Bruder nach dem anderen. Nie zuvor hatte er Menschen mit solch einer Anmut und gleichzeitig solch einer derartigen Effektivität kämpfen gesehen... Sicher gab es tödlichere und schnellere, aber die sahen dabei niemals so gut aus... Naja. "Sakuya! Schnell, Schneller als junge Tiger!" Abrupt brach der Krieger den Kampf ab und lief dem Ex-Magier nach zum Hafen. Immer wieder riefen ihnen Wachen nach und versuchten sie irgendwie aufzuhalten, doch vergebens. Schon von weitem hatte die Besatzung des Schiffs sie kommen sehen und die Leinen losgemacht. Seine Muskeln brannten und seine Lungen forderten Sauerstoff, mit jedem Schritt auf den Pier schienen weitere Muskelfasern zu reißen. Nur knapp schafften sie den Sprung und wurden an Bord gleich von zwei Mönchen Unterdeck gebracht. Oben standen zwei Schützen mit brennenden Pfeilen und drohten diese abzufeuern, sollte irgendjemand auf dumme Gedanken kommen. "Was is hier eigentlich los? Warum das alles?" "Hoktobe-sama dich hat erwartet. Du ist Sohn von große Zauberin. Prohpezeiung sagt du kommt nach Kyoto in Schrein, einziga Schrein in Kyoto Hoktobejinja. Er dia hilft will... Wir Hoktobe-sama einziga treue Manna. Die andere folgt Seichiro, dem Sohn von Hoktobe. Die andere glaubt besser Rang und höher Ansehen unter Führung von Seichiro zu bekommt, nur weil Hoktobe-sama streng war." Der Gildenlose, der ohnehin schon saß, ließ sich nach hinten fallen deckte sich mit seinem Umhang zu. "Wann erreichen wir Goa?" "Ich nicht weiß. Ich vermutet zwei Tag." "Mkay." |
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30.01.2004, 10:34 | #1556 | |||||||||||
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[GM]Ithilion -
"...Aber wenn man allwissend ist, dann ist man ja praktisch schon allmächtig." "Nicht ganz, da du Dinge in der Vergangenheit nicht ändern kannst." "Wenn man aber allwissend ist, dann weiß man doch auch, wie man in die Vergangenheit gelangt oder?" "Was aber wenn die Magie der Zeit eine besondere Gabe ist, die nur wenigen zugesprochen wird und niemals von einem Menschen befehligt werden kann." "Wenn man allwissend ist, dann weiß man auch, wie man an diese Macht herankommt und wenn nicht kann man sicher einen neuen Weg erschaffen." Der Mönch, der gestern noch als Schütze das sichere Auslaufen des kleinen Schiffes garantiert hatte, überlegte. Kain war überrascht wie gut er die myrthanisch Sprache verstand, vielleicht gehörte es zum Training. "Siehst du diese Ameise, Kain-san?" "Natürlich." "Sie lebt nur für ihren Staat, ganz gleich was ihr selbst zustößt, sie dient nur ihrem Kollektiv. Nur warum?" "...Keine Ahnung." "Weil sie nicht anders kann, sie hat kein Gehirn wie wir. Von Geburt an steht fest welchen Aufgaben sie bis zu ihrem Tode nachgehen wird." "Und wo liegt die Symbolik?" "Sie kann nicht selbst entscheiden, wahrscheinlich weiß sie nicht einmal warum sie tut, was sie tut, wenn sie über etwas wissen kann. Sie hat keine Vorraussetzung um selbstständig denken zu können, ebenso wenig wie wir Menschen die Voraussetzung haben bestimmte Magien wirken zu können." "Ist das nicht ein bisschen weit hergeholt? Du solltest diese Beispiele mit der Natur noch ein wenig üben. Und überhaupt, wer sagt denn, dass der, die oder das ein Mensch sein muss? Was wenn nun ein Dämon allwissend ist, kann der sich nicht dieser Macht der Zeitreise bemächtigen?" Wieder wurde der Mönch stiller. Von oben kam die Nachricht, das Land gesichtet wurde |
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30.01.2004, 11:23 | #1557 | |||||||||||
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[GM]Ithilion -
"Arigato" Er verbeugte sich noch schnell und eilte dann den langen weißen Steg entlang hin zum Tor. Der Gildenlose hatte eine magische Mauer ähnlich der Barriere früher im Mienental erwartet, doch stattdessen traf er auf eine dicke, weiße Steinmauer, die höchstens fünf Meter hoch war. "Halt!", stoppte ihn eine der beiden Cherubwachen, welche die keinen Schlaf brauchten, keinen Hunger hatten und keine sonstigen Bedürfnisse. Sie wurden einst von einem Bund aus Magiern erschaffen, vielmehr entwickelt über Jahrzehnte hinweg, allein zu dem Zweck eine Wache zu sein. "Was ist?" "Wisst ihr um die Gefahren, die Untoten, die hinter diesen Toren auf euch lauern?" "Natürlich." "Dann geht, aber seid gewarnt. Niemand der hineingeht kommt wieder heraus." "Wir werden sehen", meinte der Einzelgänger noch, bevor er das Tor endgültig durchschritt, wobei er diesen trotzigen Ton nur an sich hatte, da die gefühllose Wache nichts davon erwähnt hatte, das er der seit Jahren war, der diese Insel betreten hatte und auch nicht wirklich besorgt um ihn schien, der Gildenlose schien ihm schlichtweg gleichgültig zu sein, also müsste ihn diese Antwort auch nicht kümmern, daher konnte sie ebenso gut unfreundlich sein. |
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30.01.2004, 17:45 | #1558 | |||||||||||
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[GM]Ithilion -
Mit dem Zuklappen der Tore schien auch alles Licht zu verschwinden. Eine undurchdringliche Schicht aus grauen Wolken trübte die Sicht und zog sich über das ganze Land. Blaue Blitze zuckten ständig in der Ferne hoch auf einem spitzen Berg. Und Tod soweit das Auge reichte, im fahlen Licht erkannte man alle paar Meter einen Schädelhaufen. Das Blut, das vor Jahrhunderten dieses Land überschwemmte, hatte die Erde rot gefärbt. Kein Haus, kein Grashalm, nur schwarze Asche. Einzig weiter nördlich von ihm schien sich ein kleiner Wald noch immer zu wiedersetzen. Hastig lief er hinüber, doch der Schein trügte. Schwarz war der Stamm und nicht der Winter, sondern ihr Tod war der Grund dafür, dass ihre dürren Äste keine Blätter trugen. Sämtliches Grün war von dieser Insel verschwunden. Eine tiefe Wut überkam ihn, weitaus schmerzlicher als er gedacht hatte. Die Pflanzen konnten doch überhaupt nichts dafür und die Tiere ebenso wenig. Warum mussten sie immer unter der Unfähigkeit der Menschen leiden? Unüberhörbares Stöhnen bewegte sich langsam auf ihm zu, es mussten wahre Massen sein, die sich da nach jahrelangem Hunger auf die Suche machten. Aus Reflex griff er zum Hexenschwert und streckte es den Untoten entgegen. Hätte er doch lieber eine Fackel mitgenommen, offenbar war es egal, ob Feuer brannte oder nicht, die Zombies fanden ihn so oder so. Sie fielen wie die Fliegen, mit jedem Hieb zertrennte er mehr alte Knochen udn fauliges Fleisch, doch die Untoten kamen unbeeindruckt näher. Schließlich stand er erschöpft vor den gigantischen Massen und es war kein Ende in Sicht. Eher im Gegenteil, immer mehr Zombies kamen von überall her und reihten sich ein. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Sollte er seine Kräfte etwa überschätzt haben? Panisch rannte er in den Wald und blieb sogleich mit dem Kimono am erstbesten Ast hängen, hastig löste er die Schleife am Gürtel und das ganze Kleidungsstück fiel zu Boden. Er rannte, bis er ein lautes Knacken in seiner Brust hörte. Dann lief er weiter... Ein rauschender Schmerz durchfuhr seinen Kopf und seine Augen fühlten sich so an, als ob sie gleich platzen würden unter dem Druck. Jedes noch so leise Geräusch mutierte zu einem qualvollen Hammerschlag, der direkt neben seinem Ohr auf den Ambos geschlagen wurde. Er sah alles unscharf und hörte wie sie aus allen Richtungen kamen. Von sich selbst enttäuscht sank er auf die Knie und wartete auf den erlösenden Schlag des Zombies. Es schien ewig zu dauern bis die Masse ihren Weg durch den toten Wald gefunden hatte, doch der Gildenlose wartete geduldig ab. Zuvor zitternd erstarrte er nun vollkommen, als ein Untoter direkt hinter ihm stand. Reflexartig hielt er schützend die Arme über den Kopf. Nichts geschah, nichts hörte er. Langsam öffnete er die Augen, die Schmerzen, das Rauschen und die Sehschwäche waren verschwunden. Alle Zombies lagen zerstückelt auf dem Boden verteilt. Aus seinem Rücken ragten nun drei flügelähnliche Gebilde, an dessen metallisch glänzender Oberfläche altes und frisches Blut herabfloss. Doch ehe er seine vollends schwarzen Schwertflügel genauer begutachten konnte, vernahm er schon Laute der nächsten Fuhre von Untoten und lief in die entgegengesetzte Richtung. |
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31.01.2004, 15:42 | #1559 | |||||||||||
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[GM]Ithilion -
Keuchend erreichte er die majestätischen Tore, an denen man deutlich die Spuren sah, die der Zahn der Zeit hinterlassen hatte. Rostig waren die Beschläge, ihre Verzierung schon längst verblasst. Mit aller Kraft rammte er sein Schwert zwischen die Torflügel und stemmte sich dagegen, doch mehr als ein leichtes Knarren war nicht zu hören... Ja, auch die Untoten waren verschwunden. Hatte er sie abgehängt? Wohl kaum, vermutlich hielt die Angst vor ihren adligen Herrn bis in den Tod an... oder hinter diesen Mauern wartete etwas weitaus schlimmeres als die Zombies. Egal, für den Moment war ihm alles lieber als die Untoten. Langsam schaute er zu seinen metallisch glänzenden Flügeln. Schlaff hingen sie herunter, wie ein Arm oder ein Bein, das man nicht bewegte und jeder Muskel entspannt war. Vorsichtig bewegte er die drei neuen Glieder, wobei er spürte, wie das Blut die frischen Adern durchströmte und sie regelrecht aufpumpte. Krachend durchschlugen sie das morsche Holz ebenso leicht wie die eisernen Beschläge. Ein letzter Tritt genügte und ein lauter und zugleich dumpfer Aufprall dicht gefolgt von dem nächsten erfüllte die Eingangshalle des Schlosses. Wer oder was auch immer hier hauste, war mit nun mit großer Sicherheit über den Aufenthalt eines Gastes informiert. Vorsichtig schritt er über die umgestürzten Tore hinweg tiefer in das Schloss hinein. Über eine Treppe stieg er hinauf in den ersten Stock, wo er sich irgendwo in den Gängen verlor. Irgendwann fand er sich in einem gigantischen Spiegelsaal wieder, endlich eine Gelegenheit seine Flügel genauer anzusehen... Mit einem schrägen trat er näher heran und wischte den Staub weg, dann legte er seine Flügel einem Vogel ähnlich an und berührte das vollends schwarze Gefieder. Wie jetzt? Wohin war die Haut verschwunden, die ebenso hart und glänzend war wie Stahl? "Willkommen in meinem bescheidenen Anwesen." Schlagartig pressten sich die Federn Magneten gleich gegen die Flughäute und bekamen wieder einen scheinbar metallischen Überzug. Im selben Moment drehte sich der Gildenlose um und blickte sein Gegenüber schockiert an. |
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01.02.2004, 11:44 | #1560 | |||||||||||
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[GM]Ithilion -
"Wie seid ihr?" "Der Fürst von Ceic", meinte die halbzerfallene Gestalt, die noch viel lebendiger schien, als sie sein sollte. Offensichtlich hatte ihn die eigene Seuche übermannt und zum Untotendasein verdammt. Nun dürfte es sich doch als schwierig erweisen, seine Rüstung zu stehlen. Nur warum war er gleich im richtigen Schloss gelandet und wieso offenbarte sich der Fürst so schnell? "Und wer seid ihr?" "Kain..." "...und weiter?" "Einfach Kain." "Achso, verstehe, nun gut..." "Wollt ihr gar nichts über mein Anliegen erfahren?" "Nein, ich denke die Untoten da draußen sind Grund genug sich in eines der Schlösser zu flüchten. Sie sind die einzigen Gebäude dieses Landes, die noch stehen, müsst ihr wissen." "Ich meinte vielmehr den Grund für die Reise in dieses verfluchte Land." "Um ganz ehrlich zu sein interessiert es mich nicht." "Dann spiele ich ebenfalls mit offenen Karten, ich bin nur wegen eurer Rüstung hergekommen, doch nun da ich sie an eurem verfaulten Leibe sehe..." "Sehr schön, dann lassen wir das Vorspiel entfallen und kommen gleich zur Sache." Ein dunkles Schwert blitzte auf und stach im selben Moment nach dem Gildenlosen. Sogleich zog er den Hexenrapier und blockte einen Schlag nach dem anderen. "Wie sehr ich das vermisst habe!" Kaum eine Sekunde später rammte er sein Schwert am ausweichenden Ex-Baal vorbei direkt in ein Gemälde, welches ihn zeigte, als er noch alle Organe beisammen hatten. Kain nutzte die günstige Gelegenheit und fegte dem Untoten die Beine weg. Der Aufpralle wurde von einem matschigen Knacken begleitet, der Fürst lag auf dem Boden, die Beine hatte beide einen offenen Bruch, sofern man das noch so bezeichnen konnte. Und dann noch der Gestank von den fauligen Muskeln, die jetzt auseinandergerissen waren. Ein Schwall aus brennender Magensäure übergoss sich auf den Boden. Wütend schmiss der Fürst sein Schwert, das er nach unten mitgerissen hatte, in Richtung des Gildenlosen, traf aber nur dessen Flügel, an dem die dunkle Klinge einfach abprallte. Die letzten Reste des Erbrochnen spuckte der Einzelgänger dem Fürst nun direkt ins Gesicht und entledigte ihn gleichzeitig seiner Arme. "Vom Herrn und Schöpfer der Goauntoten hatte ich doch etwas mehr erwartet." Gerade wollte der Gildenlose sich daran machen ihm die Rüstungsteile abzunehmen, da entstieg diesen heißes Feuer. "Ihr werdet diese Rüstung niemals bekommen, und mein Haus und meinen Thron auch nicht, Straßenkind! Goa stirbt mit mir!" Sein dreckiges Lachen verkam zu einem leisen Gurgeln, als der Einzelgänger ihm den Kopf abschlug. Er sollte sich lieber beeilen, Boden und Wand fingen auch schon Feuer. Und Wasser hatte er gerade genug, um die Magensäure aus dem Mund zu spülen. Naja, so toll wie auf dem Bild in dem Buch, das er in seinem Turm gefunden hatte, sah die Rüstung ja nun auch nicht aus. Eilig ging er über die nächstbeste Treppe nach oben. Nach unten und wieder hinaus wäre Selbstmord, gleich wieder zu den Zombies, nein danke. Er war sicher, das seine schwarzen Federn noch einen Sinn hatten. Hoch oben auf dem Dach eines Turms erblickte er, dass das Schloss bereits lichterloh brannte. Der ehemalige Dämonenbeschwörer schloss fest die Augen und wenig später war der metallische Glanz verschwunden. Erst jetzt konnte er den Wind spüren, wie er jede einzelnen Feder berührte. Langsam versuchte er mit immer schneller werdenden Bewegungen abzuheben, doch er war nicht stark genug, schon jetzt schmerzten seine Brustmuskeln. Sie waren also nicht zum Fliegen direkt gedacht. Er spürte wie die Flammen nun auch diesen Turm hinaufkletterten und streckte die Flügel aus. Dann lief er soweit es das kleine Dach zuließ und sprang. Davongleitend schaute er zum Schloss zurück und sah wie der Turm wenig später einstürzte und die brennenden Trümmer auf den vergifteten Wald niedergingen und diesen ebenfalls in Brand steckten. Hoffentlich würde das ganze Land in Flammen aufgehen, dann könnte man dort vielleicht irgendwann wieder Leben beobachten und die Mauern niederreißen. |
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01.02.2004, 17:43 | #1561 | |||||||||||
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[GM]Ithilion -
Der Wind wurde schwächer hier auf hoher See, sodass der Gildenlose kaum noch an Höhe gewinnen konnte. Zwangsweise steuerte er die einzige Insel weit und breit an, wobei es eher eine kleine, mit Sicherheit künstliche Erhebung war. Als er zur Landung ansetzte, versank die blutrote Sonne im Meer. Heute war es der Rauch aus Goa, der dem Sonnenuntergang einen so dunklen Rotton verlieh. Die kleine Plattform war nicht viel mehr als ein Abbild des Mondes, wie man leicht an der Mondsichel auf dem Boden erkennen konnte. Vier Säulen standen hier einst und nicht eine war zu finden. Langsam begab er sich zum Rand der Plattform und sah hinunter. Waren diese schwarzen Flecken dort unten etwa alle Trümmer? Dann musste hier einst ein gigantischer Tempel gestanden haben. "Dies sind die Ruinen von Kekkai, dem mondgeweihten Tempel." Der Gildenlose ließ vom Wasser ab und wandte sich der Lichtgestalt zu. "Was tust du dann hier an diesem Ort, Innosgeist?" "Ich mochte einst ein Feuermagier sein und dennoch komme ich in Frieden zu dir, Kain." "Woher kennst du meinen Namen?" "Erkennst du mich denn nicht?" "Nein." "Erinnere dich an deine letzte Reise nach Belzusia... Rinoa, die Festung, Kadaar, der Adanum--" "--Kylan?" "Richtig." "Interessant." "Damals hatte ich die Aufgabe dich zu beschützen... doch du warst... du bist einfach zu schnell weg, ohne ein Wort zu sagen." "Ich nahm an ihr wolltet in Beyond bleiben." "Adorian und die anderen schon, ich bin dir hinterher, doch später erwischte mich eine Herde Schneeläufer. Jedenfalls habe ich meine Aufgabe nicht erfüllt, ich konnte nicht in die heiligen Hallen meines Herrn einkehren ohne sie abzuschließen, also suchte ich als Geist weiter nach dir und erfuhr mehr und mehr über die Jahrtausende hinweg. Dies möchte ich dir nun sagen und dich so letztendlich doch noch beschützen kann." "Spucks schon aus, wenn deine eigene Erlösung dir so wichtig ist." "Ich kann jederzeit zu Innos aufsteigen, es ist mein freier Wille hier zu sein. Ich kann deinen Hass auf die Paladine und Feuermagier verstehen, doch es sind nicht alle so, wie die damals in Khorinis, die dich und deine Freunde gejagt haben oder Lusiel." "..." "Ich war es, der diese Reise nach jahrelanger Planung in die Weg leitete. Als ich sah, wie der alte Händler dich so einfach überreden konnte nach Ithuria zu reisen, bat ich ihn um Hilfe." "Dann war er es, der das Buch in den Turm brachte." "Ja, seine ernorme Weisheit verleiht ihm ein gewisses Talent was die Überredungskunst betrifft." "Ich nenne es Manipulation." "Soetwas sagt man nicht über den Herrn des Wasser, besonders nicht wenn er auf deiner Seite steht! ...Da du ja nicht bereit bist mit einem Feuer- oder Wassermagier vernünftig zu sprechen, blieb mir keine andere Wahl." "Und hier? Glaubst du hier höre ich dir zu?" "Du hast schlicht und ergreifend keine andere Wahl." Der Gildenlosen sah den Feuergeist emotionslos an, rannte los und sprang ins eisig kalte Wasser. "Du vergisst das ich ein Geist und nicht an die physische Welt gebunden bin, hier kannst du mir nicht einmal wiedersprechen. Aber wenn du schon mal hier unten bist, nimm doch gleich mal die Kiste da unten mit... sie ist nicht so schwer, wie sie aussieht... der Hohepriester dieses Tempel verstaute alle Heiligtümer darin, als der Tempel in den Fluten versank." Wenig später zog er kurz vor einer Unterkühlung stehend die schwere Kiste auf die Plattform, wobei er seine Flügel als Gegengewicht benutzte, um nicht selbst hineinzufallen. Ein Ruck mit dem Hexenschwert genügte und das aufgeweichte, morsche Holz gab knackend nach. Vorsichtig hob er den Deckel an und schaute hinein. Ein gelbschwarzes Schwert mit geschlängelter Klinge und einem Totenkopf als Verzierung zwischen den Parierstangen. Sowohl als er es berührte spürte er deutlich die Spannung, die zwischen seinen Armen hin und herwanderte. In der anderen hielt er ja noch immer das Hexenschwert. "Und, hörst du mir jetzt zu? Ich hoffe das Schlüsselschwert der Finsternis ist Beweis genug für meine Loyalität, doch sieh dir den Rest an. Der alte Händler log nicht, als er das Buch schrieb und dir eine Rüstung versprach." Zwei tiefschwarze Steine mit seltsamen Symbolen aus Gold darauf lagen in schwarzer Seide gebettet in der Truhe. "Lass dich nicht täuschen, es sind wertvolle Mondsteine, auch wenn man es ihnen nicht sofort ansieht. Bei Vollmond entfalten sie sich." "Wieso diese Steine? Wozu dieser Aufwand? Bloß wegen der Größe?" "Fast alle heiligen, wohlgemerkt nicht die geweihten, sondern die wichtigen Artefakte werden geboren..." "Wie jetzt?" "Naja, so wie ein Kind halt..." "Igitt." "Ich bitte dich, jeder Mensch und selbst du kommst du aus einem Mutterleib..." "Und warum werden sie geboren?" "Naja, weil sie Seelen haben. Du hast doch sicherlich gemerkt, das dein Schwert einen eigenen Willen hat." "Hm..." "Denk doch nur an den alten Hoktobe Kasumi... Nur du kannst das Schwert führen... und es sich selbst... oder das in Gorthar, als du Jerome getötet hast. Seine Leute haben dir dein Schwert abgenommen, aber letztendlich hat es ein Loch in die Wand geschlagen..." "Gut, aber wo liegt da der Grund für diese Steinmethode?" "Kannst du dir das nicht denken? Bei jeder Geburt muss die Frau aufgeschlitzt werden oder wird gar von dem heiligen von Innen heraus Artefakt zerfetzt." "Es gibt doch genug oder nicht?" "Nun sie muss Jungfrau sein und es freiwillig machen." "Wieso zwingt man sie nicht?" "Weil sie das Artefakt durch ihren Willen abtreiben kann, selbst wenn man ihr Nahrung einflößen und sie ständig bewachen würde... außerdem ist es einfach freundlicher..." "Ah ja..." "Der Mond geht auf..." Als der erste Mondschein die Insel traf, begann auch der getroffene Stein zu schimmern. In ihm leuchtete eine winzig kleine Kugel auf. Nachdem der Mond in seiner vollen Pracht die Nacht erhellte, glühte auch der Stein völlig und zerfloss zu einer zähen Masse. Im Wald vor dem Schloss des Fürsten hatte er seinen Kimono verloren, sodass sich die leuchtende Masse sich direkt auf seine Haut legen konnte, bis sie seinen gesamten Körper mit Ausnahme von Kopf und Flügeln umhüllt hatte. Langsam erhärtete sie und wurde an einigen Stellen dicker, an anderen dünner, bis sich die groben Züge einer Rüstung erkennen ließen. Es schien so, als ob sie im Silberschein des Mondes trocknete und wenig später konnte er seine schlicht schwarze Plattenrüstung begutachten. Nur auf Brust, Armen und Beinen war je eine goldene Mondsichel zu erkennen. "Ich hoffe sie gefällt dir..." Kain nickte kurz und hob dann den anderen Stein auf. "Was ist mit dem hier? Er schimmert nicht mal." "Keine Ahnung... Vielleicht hat er einen Riss oder die Zeit ist noch nicht reif." "Ja, oder er ist abgelaufen." "Hä?" "Nichts." "Ich weiß es nicht, auf jeden Fall sollte die Mondsichel dabei herauskommen, genaugenommen eine Sense, sehr schöne Waffe. Und wenn man mit ihre umzugehen weiß sogar effektiv." Kain zuckte mit den Schlutern. "Was ist nun mit deiner Geschichte?" "Willst du sie doch hören? Gut, dann will ich dir berichten, was ich herausgefunden habe." |
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02.02.2004, 14:54 | #1562 | |||||||||||
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[GM]Ithilion -
"Weißt du warum man deine Mutter Gotthexe genannt hat?" "...Nicht direkt." "Damals, als die vom alten Volk – so auch deine Mutter – noch unsterblich waren, reiste sie von einer Bibliothek zur nächsten, dabei entdeckte sie eines Tages uralte Schriften über Hexen. Aus einer Verbindung von Donnra und Adanos entstanden wurden sie eingesetzt als Beschützer des Planeten. Ihre ernorme Kräfte waren zu viel für die erste Hexe, sie ging daran zu Grunde und so teilte Adanos ihre Kräfte und gab sie an sechs seiner Dienerinnen weiter, doch auch diese waren zu schwach. Auch wenn sie nicht starben, so verfielen sie zumindest dem Bösen, denn wie du weißt, wollen Menschen immer mehr Macht, desto mehr sie bereits inne haben. Das alles fand in Belzusia statt, dein Turm ist nichts weiter als eine Erfindung, er markiert nicht die Stelle, an der die erste Hexe geboren wurde. Und in Belzusia wurden sie auch gefangen und in Steinen versiegelt. Du weißt ja, wie es sich mit ihren Kräften und der Vererbung beim Tod verhält. Du warst übrigens auch während der Jagd auf die Hexen dort..." "Rinoa und Qui-Lok Ra." "Ja... Deine Mutter machte sich von ihrer Neugier getrieben auf und suchte die Steine Jahrzehnte lang, bis sie sie endlich gefunden hatte. Tief unter dem heiligen See Adanum wurden sie aufbewahrt. Hyen hoffte hier Runen oder Schriftzeichen zu finden, Informationen egal welcher Art. Doch nichts, sie wurde wüten, denn sie wahr ja fast ein Jahrhundert auf der Such gewesen. Sie wusste nicht das man die Hexen wieder befreien konnte, niemand wusste das damals. Jedenfalls warf sie in ihrer Aggression die Steine um, sie zerbrachen und die darin gefangenen Hexen starben... Ihre Kräfte gingen auf Hyen über... sie vermischten sich und entstanden neu... So gelang sie an die Magie der Zeit und wurde Gotthexe." "Du meinst das, wenn man allwissend ist und beliebig durch die Zeit reisen kann, das man praktisch schon allmächtig ist." "Ja und diese Magie existierte vorher gar nicht und so wusste lange niemand darüber Bescheid, nicht einmal die Götter. Sie reiste vom Anbeginn der Zeit bis zur Apokalypse, dem Ende der Welt. Schließlich wurde sie immer unvorsichtiger, da sie nie jemand erwischte und dann fiel es einem Schwarzmagier auf. Wenig später wussten alle höheren Wesen Bescheid und machten sich auf die Jagd, sie wollten die Magie der Zeit oder waren Diener der Götter, welche wiederum eifersüchtig waren, das ein solch gewöhnliches Wesen sie übertroffen hatten. Als die ersten Jäger Hyen angriffen, erfuhr sie erstmals von ihrem Fehler und wollte ihn ungeschehen machen... Doch sie wurde verwundet, während sie zauberte, also töte sie ihre Verfolger... und fand Gefallen daran... sie ermordete auch die nächsten und die übernächsten, wobei sie sich immer sagte, dass sie dies später ungeschehen machen würde... Schließlich geriet allmählich sie in Ekstase, einem Zustand der die wohl bekannt sein dürfte. Selbst die stärken Krieger waren kein Hindernis für sie und im Gegensatz zu dir war ihre Kraft beinahe unerschöpflich und so auch ihre Ekstase, Wochen und Tage zog sie willkürlich mordend durch die Lande. Notgedrungen verbündeten sich die Götter und erschufen gemeinsam einen in Hyens Augen perfekten Mann. Er schwängerte deine Mutter und ermordete sie bald darauf, wie du ja weißt. Doch es ist nicht so, dass dein Erzeuger Gefühle hatte, er war ein willenloses Instrument der Götter, deshalb hätte er dich auch nicht verschont. Er war schon drauf und dran, als ihn hinterrücks eine Frau namens Lucretia erschlug. Hyen die bereits unter den unerträglichen Schmerzen eines Hexentods litt, vererbte ihrem ungeborenen Kind all ihre Kräfte und übergab es an Lucretia, die sich aus Hyens Taten eine völlig verquere Ideologie der Emanzipation gebastelt hatte. Mit ihrem wenigen magischen Können teilte sie den Embryo..." "Zwillinge...", ungläubig starrte der Gildenlose den Feuergeist an. "Ja... Der eine weiblich, der andere Männlich. Das Mädchen bekam alle Zauberkräfte und alles Positive, während der Junge alle Negative bekam..." "Ich... bin der Abfall, der Müll, der dabei abfiel?" "Nur eines konnte sie nicht ändern, die Magie der Zeit konnte brachte sich stets selbst in Gleichgewicht. Sie wollte den Jungen später sowieso töten, dann hätte die Schwester die Zeitmagie bekommen, ohne das Negative zu übernehmen, doch bevor sie ihren Plan ausführen konnte, wurde sie erwischt. Die Menschen um sie herum hatten sie über ihre Schwangerschaft und die Kinder gewundert, ging doch nie ein Mann freiwillig zu ihr. Die neugeborenen Säuglinge wurden als Hexen enttarnt, in Stein versiegelt und Lucretia hingerichtet." "Wieso sollte ich deinen Worten glauben schenken?" "Ich zwinge dich nicht dazu, doch hör mich an, es geht noch weiter." "War meine Mutter nicht allwissend? Warum hat sie ihren eigenen Tod dann nicht vorhergesehen? Sie hätte es doch zumindest aus der Zukunft wissen müssen..." "...Nein..." "Willst du etwa behaupten, dass--" "--dass es kein Schicksal gibt, ganz recht." "Verschwinde... Lass mich in Ruhe!" "Kain..." "Verpiss dich!!!" "...Die Geschichte über die deine Wahl über das Schicksal, der verbotene Weg, dein Turm, das alles ist das Werk deiner Schwester." "Was ist mit Shiva? Willst du mir jetzt da ich ihren Tod überwunden habe, sagen das ihr Tod völlig sinnlos war?" "...Deine Schwester schickte dich auf deine letzte Reise nach Belzusia." "Und warum hat sie mich nicht getötet? Weil in ihr nichts schlechtes steckt?!" "Wie gesagt, die Magie der Zeit bringt sich immer selbst ins Gleichgewicht. Deine Zwillingsschwester braucht nur noch deinen Teil der Zeitmagie und sie wird die zweite Gotthexe." "Warum kann ich diese Magie nicht einsetzen?" "Kannst du mit einem halben Herz leben, mit einem halben Auge sehen? Wohl kaum. Deine Reisen nach Belzusia waren gescheiterte Versuche deiner Schwester von dieser Magie gebrauch zu machen..." Der Einzelgänger hielt mit aller Kraft die Tränen zurück, tief in seinem Inneren wusste er, das Kylan die Wahrheit sprach, doch er konnte und wollte das nicht akzeptieren... noch nicht. "Willst du den Namen wissen, den deine Mutter dir gegeben hat?" "Meine Mutter ist tot." "Ja, das ist sie... Geh... geh und besuche sie in der Unterwelt." "Wie?" "Du kennst den Weg..." "Die Kore..." "Ja... Geh und frag sie, Ithilion. Frag sie nach dir und deiner Schwester Arnoriell." Die Lichtgestalt flackerte auf und verblasste dann. "Lebwohl." Der Gildenlose griff nach dem schwarzen Stein mit dem goldenen Symbol und verstaute ihn neben dem Schlüsselschwert der Finsternis in seiner Tasche. Die Frage, wieso er die von Ultima absorbierten Kräfte nicht benutzen konnte, blieb weiterhin so unbeantwortet wie die Frage, wer ihn wann und wo aus dem Siegelstein befreit und nach Khorinis gebracht hatte. Und wieso seine Schwester ihn dann nicht einfach umbrachte. Vielleicht war es ja doch keine so schlechte Idee der Unterwelt einen Besuch abzustatten. Ein kräftiger Windstoss erfasste ihn und trug ihn gen Himmel. Im Gleitflug durch die kalte Nachtluft ging Richtung Khorinis. |
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02.02.2004, 17:59 | #1563 | |||||||||||
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[GM]Ithilion -
Hoch oben von dem Plateau sah die junge, nur spärlich bekleidete Frau auf einen Schemen herab, der inmitten der endlosen Grasebene umherwanderte. Ein glühender Geist erschien neben dem alten Mann in der schlicht blauen Robe und verwandelte sich in einen noch älteren Greis. "Ich dachte immer, es gehört zu deinen Tugenden nicht zu lügen." "Er hat es sicher nur seinen Dienern verboten und hält sich selbst natürlich nicht daran, das kenne wir ja.", meinte ein dritter Greis in einem schwarzen Mantel. "In diesem Fall habe ich eine Ausnahme gemacht, außerdem habe ich lediglich eine andere Identität vorgegeben, alles andere ist Wahrheit!" "Könnt ihr beide nicht einmal damit aufhören?!" "Nein!", schrieen die Streithähne gleichzeitig den Alten in der blauen Robe an, worauf der sich von ihnen abwandte und näher an die Frau am Abgrund herantrat. "Meinst du wirklich, er kann den Aufstieg einer zweiten Gotthexe verhindern?", fragte er unsicher. "Natürlich?" "...Und woher willst du wissen, dass er nicht selbst zu einer wird?" "Sich dauert es noch ein paar Jährchen, aber ich bin drauf und dran ihn zu einem meiner Druiden zu machen, du wirst schon sehen." |
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03.02.2004, 17:46 | #1564 | |||||||||||
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[GM]Ithilion -
Kaum auf dem Dach des heimatlichen Hexenturms gelandet, riss er die Eisenluke auf und versuchte sich hineinzuzwängen, doch seine riesigen Flügel verhinderten dies. Ein bloßer Gedanke genügte und die schwarz gefiederten Gebilde falteten sich zusammen und verschwanden wieder im Inneren seines Körpers. Endlich in der Bibliothek angekommen öffnete er das Fenster und warf ein Buch nach dem anderen hinaus, bis auch das letzte Regal geleert dastand und draußen zwischen den brodelnden Quellen ein großer Haufen lag, von dem durch das Feuer einer Fackel schon bald nur noch Asche übrig war. Jenes geschändete Denkmal an die Hexen durfte nicht länger von diesem gefälschten Wissen erfüllt bleiben. Seine Füße standen nicht still bis sie die dunklen Mauern des Kastells erreicht hatten. Nun galt es die Kore, Fee des Todes und Torwächterin zur Unterwelt, zu finden und sie zu bitten das Tor für ihn zu öffnen. |
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03.02.2004, 18:48 | #1565 | |||||||||||
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Das Kastell des ZuX # 26 -
Seine Füße standen nicht still bis sie die dunklen Mauern des Kastells erreicht hatten. Der neu geweckte Wissensdurst entstanden aus der unerträglichen Gewissheit das die Lichtgestalt in den Ruinen des Mondtempels Kekkai die Wahrheit gesprochen hatte. Das Bild seiner selbst, welches durch unendliche Visionen und die Reisen nach Belzusia von seiner Schwester in voller Absicht und mit Mühe geformt war, brach leichter zusammen als ein Kartenhaus. Als Lucretia den Embryonen von Hyen empfing, war dieser noch ein einziges Kind, in das die Hexe Hyen all ihre Macht gelegt hatte. In ihrer verdrehten Ideologie, die sie aus den Taten der Hexe herausgelesen zu haben glaubte, trennte Lucretia den Embryonen und schuf so Zwillinge. Alle Kräfte und Magien legte sie in den ersten und gab diesem ein weibliches Geschlecht. Alles Negative wurde in den zweiten geleitet, dem Lucretia zu einem Jungen machte und dieser Junge war er, entstanden aus dem Abfall, der bei dem erschaffen seiner Schwester anfiel und übrig blieb. Nur eine Magie brachte sich stets selbst ins Gleichgewicht, die Magie der Zeit, die Hyen beinahe allmächtig werden ließ und ihr den Namen Gotthexe einbrachte. Die Reisen nach Belzusia... Nur missglückte Versuche seiner Zwillingsschwester ihn zu sich zu holen und dann aus der Notlage heraus dazu benutzt ihn noch mehr zu manipulieren. Und Shivas Tod ebenso... Viele Fragen blieben offen, die selbst der Feuergeist nicht beantworten konnte. Nun galt es die Kore zu finden und sie zu bitten das Tor zu Unterwelt für ihn zu öffnen. Seine Schritte verlangsamten sich, als er inmitten der Eingangshalle vor die Frage gestellt wurde, wo sich die Torwächterin überhaupt befand. Hastig setzte er seinen Weg in die Bibliothek fort, diese würde sicherlich Aufschluss geben. |
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04.02.2004, 13:52 | #1566 | |||||||||||
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Das Kastell des ZuX # 26 -
Seine Kräfte schwanden... Immer mehr löste sich der Geist von dieser brüchigen Hülle nur von dem dunklen Blut in seinen Adern zusammengehalten. Die Luft des Tages war stickig und heiß, so gern wäre er hinaus geflüchtet in den Innenhof, doch die Sonne schmerzte nun mehr denn je und nur dicke Mauern schienen sie davon abhalten zu können ihn zu töten... Ja, sie brannte nicht mehr allein in den Augen, jeder Sonnenstrahl der seine inzwischen schon erblasste Haut berührte bohrte sie wie tausend heiße Nadeln hinein. Und weder Ithilion noch Arnoriell kamen auf irgendeine weise in irgendeinem Buch der Bibliothek vor. Ithilion... Diesen ach so fremden Namen hatte er doch schon gelesen, er zierte den Rücken eines Buches, welches er bei seinem letzten Besuch hier im Kastell mit dem hohen Templer Artifex flüchtig beim Schmökern gesehen hatte. Ithilion... aus der Sprache des Sternenvolks übersetzt hieß es Sohn des Mondes und Arnoriell Tochter der Sonne. Auch wenn er in Gorthar des öfteren menschliches Blut genoss, so war er mit Sicherheit nicht darauf angewiesen wie die ausschließlich blutsaugenden Dämonen. Selbst wenn diese Verbindung wohl eher zufällig war, so beherrschte seine Zwillingsschwester sicherlich die nötigen Kräfte um sich das alte Sinnbild Innos' zu unterwerfen. Entweder wirkte sie ihre Zauber in die Vergangenheit hinein oder sie war schon die ganze Zeit in der Gegenwart, wobei dann die Reisen nach Belzusia ausschließlich der Manipulation gegolten haben mussten. Doch wozu das, wenn sie doch ohnehin so mächtig war wie der Feuermagier sagte? Es gab so viele Fragen, die alle eine Antwort suchten... Er hatte sich zu sehr von den illusionären Rednern in den von Arnoriell geschickten Visionen berauschen lassen... Und stets dieser Stich ins Herz... Irgendwie hatte er es immer gewusst, doch niemals hätte er es akzeptieren können... Nein, er hatte es nicht gewusste... Arnoriells Geschichte war lückenlos, fehlerlos hatte sie die Wahrheit verschleiert. Nein, er hatte es nicht gewusst und er hätte es ohne Kylan auch nie bemerkt... Und er konnte es auch nicht akzeptieren, obgleich er wusste dass es die Wahrheit war. Shiva hatte einen Mörder, vielmehr eine Mörderin, die ihren Tod wohl kalkuliert und perfekt ausgenutzt hatte... Jeromé wurde durch sie auf seine Spur nach Khorinis gelockt, er vergiftete Ras Verstand, nachdem dieser von Shiva eine Abfuhr bekommen hatte, bis er sich schon halb dem Wahnsinn verfallen den Paladinen stellte und so die ganze Diebesgilde auffliegen ließ. Also ging auch der Mord an Ra auf ihre Rechnung... und der... der Mord an Neo... seinem Necroel... Weißer Stoff lag zerrissen in dem Zimmer verstreut, auf dem Bett ein junger Mann. Seine behandschuhten Finger umklammerten ein Leinenkissen und überall segelten weiße Federn gen Boden. "Warum nur? Warum?! Warum tust du mir das an, Schwester Arnoriell?" |
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04.02.2004, 15:55 | #1567 | |||||||||||
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Xion Hat Geburtstag -
*ausnahmsweise mal nicht über ICQ gratulier* Herzlichen Glühstrumpf (wenigstens das wird immer Tradition bleiben ... denk ich mal) Alles Gute und feier schön :) |
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05.02.2004, 17:07 | #1568 | |||||||||||
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Das Kastell des ZuX # 26 -
Seine nicht enden wollenden Suche nach der Kore wurde immer mehr zu einer Suche nach sich selbst, eine die nach der Offenbarung Kylans auch dringend notwendig war. Selbst wenn die Kore ihn als Nichtschwarzmagier in die Unterwelt bringen würde, war es noch lange nicht sicher, ob er auch wieder herausfand, denn laut den Chroniken erwies sich dies stets als schwierig. War er überhaupt stark genug und wie sollte er seine Mutter finden? Seine Planung, die eigentlich nicht mal vorhanden war, wies Lücken auf. Grund genug erst einmal mit sich selbst reinen Tisch zu machen, danach könnte er eine seiner abgebrochenen Lehren fortsetzen und erst dann würde er hierher zurückkehren und die Torwächterin aufsuchen. Erst stellte den heißen Tee wieder zurück auf die Untertasse und schob diese weiter zur Tischmitte hin, dann verließ er den Speisesaal und warf auf dem Weg zum Innenhof gleich noch ein paar Goldmünzen in die Schale des Dämons. Wohlig warmer Wind wehte durch das kurzgeschorene Haar, als er die Schwelle zum Innenhof überschritt und sich an der immergrünen Esche erfreute. Ein Blick in den blauen Dämmerungshimmel genügte um ihn in eine gewisse Nostalgie zu versetzen, sofern man es überhaupt so bezeichnen konnte. Die einzusteckenden Schläge wurde nur umso härter, da ihn niemand auffing und der Aufprall ungebremst erfolgte. War es jene Hilflosigkeit, welche die leidenschaftliche Sehnsucht wieder entflammen ließ? Doch die milde Freude verstummte sogleich im Angesicht der entmutigenden Entdeckung eines weiteren Kreislaufes, immer wenn er in diesen magischen Gefilden länger verweilte, kam er früher oder später auf jene Kreisläufe zurück. Das brachte ihn jedoch nur dazu, jeden Gedanken an eine erneuten Eintritt gleich wieder wegzuwerfen, er würde es ja nur eh wieder Austreten. Dennoch hatte sich das Leben eines Einzelgängers als unerwartet hart erwiesen, zumindest Verstand er den Respekt den großen Einzelgängern gegenüber ein wenig mehr, hatte er sie doch teilweise eher als Feiglinge wie ihn selbst angesehen. Und noch immer lief er davon... Vielleicht würde er ja in der Bibliothek einige Schriften zur Selbsthilfe finden und wenn er schon dabei war noch ein Kochbuch und eins zur Inneneinrichtung schauriger, alter Gemäuer. Jetzt wo er die Bücher seines Turm verbrannt hatte, hatte er ja eine freie Etage. |
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06.02.2004, 15:57 | #1569 | |||||||||||
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Werner von Siemens-Schüler krank oder nur gestört^^ -
quote: hö? ich dachte, das ganze is aufgeflogen, weil der mishandelte schüler bewusstlos gefunden wurde... und die wollten das gefilmte später mal ins netz stellen... naja, whatever... aso ja, ich finds natürlich auch scheiße (mehr oder weniger logischerweise), nur sollte mans eben nicht verallgemeinern... |
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06.02.2004, 16:13 | #1570 | |||||||||||
Erzengel Beiträge: 1.667 |
Werner von Siemens-Schüler krank oder nur gestört^^ -
aso ... irgendwas sagt mir ich sollte mal wieder news im fernsehen gucken, anstatt mich nur online zu unformieren danke jedenfalls ^^" |
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06.02.2004, 20:51 | #1571 | |||||||||||
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Das Kastell des ZuX # 26 -
Vorsichtig schob er die Bücherstapel beiseite. Ein erleichterndes Lächeln, mehr konnte er nicht erübrigen, ganz egal wie sehr er es wollte. "Horax, wie lange ist es her?!", begrüßte er seinen alten Freund. Eine rein rhetorische Frage, das letzte mal hatte er den Schwarzmagier bei den Khorinischen Spielen gesehen. "Sag, wie geht es dir? Lass dich anschauen...", neugierig wanderten seine Augen von Kopf des Dämonenbeschwörers bis zu seinen Füßen, genaugenommen zu dem unteren Ende seiner Robe, und wieder hinauf. "Wie ich sehe, bist du kein einfacher Magier mehr." Seine Augen wurden feuchter und er hielt die Tränen zurück, doch es war keine Freude, die in ihm Aufstieg, vielmehr alte Erinnerung an eine Zeit in der alles noch so einfach war. Und schmerzliche Reue über den Verlust des Magierdaseins, wie er sie schon so oft gespürt hatte. Ironischweise war es morgen genau ein Jahr her, dass er Khorinis den Rücken gekehrt hatte und kurz darauf mit seinem Gegenüber in Meditates Gefolgschaft reiste. |
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06.02.2004, 21:00 | #1572 | |||||||||||
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Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #8 -
Hutmacher? Dann suchst du wohl doch nicht den Hasen, kleine Alice. Nun, ich kenne nur einen verrückten Hutmacher, seine Name ist Mad Hatter, einst ein Engel namens Belial und nun einer der sieben Satane. - Angel Sanctuary - |
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06.02.2004, 21:38 | #1573 | |||||||||||
Erzengel Beiträge: 1.667 |
Das Kastell des ZuX # 26 -
Xiphius Gladius, ja, in dem Moor seines egoistischen Selbstmitleids war diese Geschichte schon lange untergegangen. Auf dem Bild konnte er einen alten, bärtigen Greis erkennen, doch was er wirklich sehen sollte, wusste er nicht. Sein Blick tastete den hölzernen Rahmen ab und wanderte dann weiter zu den anderen... Moment, da hinten war doch eben noch einer... Merkwürdig... Von rechts nach links begann er zu zählen und wieder zurück von links nach rechts... Also irgendetwas stimmte hier nicht. "Ist das dieser Worgo? Wie ein Druide sieht der aber nicht aus. In welchem Zusammenhang steht der Typ eigentlich zu diesem Geheimbund? Und welche Ziele oder Aufgaben hatte der Schwertfischzirkel selbst?" Mit den Erinnerungen von damals kam auch seine Neugier zurück, die zugleich eine wunderbare Ablenkung von seiner melancholischen Stimmung war. "Druiden stehen zwar nicht im Dienst der Natur, aber für gewöhnlich beherrschen sie die Magie nur, weil sie Mutternatur einen besonderen Gefallen getan haben, ein Geschenk praktisch. Und ich gehe davon aus, dieses Geschenk würde sie niemals ein jemanden weitergeben, der es für böse Zwecke einsetzt, wobei man Bosheit ja bekanntlich ebenso frei definieren kann wie Schönheit... Aber wie du von ihm gesprochen hast war, gehe ich davon aus das er böse ist... Ist oder doch oder?" Der Gildenlose wartete gar nicht auf eine Antwort, sondern verlor sich wie eh und je in wilden Spekulationen, irgendwann würde er schon eine halbwegs passenden Geschichte zusammengebastelt haben. |
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06.02.2004, 21:54 | #1574 | |||||||||||
Erzengel Beiträge: 1.667 |
Spinnstube der Amazonen # 1 -
Also ich habe gehört, er ist ein Dämon aus der mittleren Schale der Hölle, der Satan der Wollust und Baumwollunterwäscheverkäufer in Issiah... Also bitte, das weiß doch jedes Kind Also ich nehm an, die Zeit des spammfreien Gildenlosenthreads ist nun endgültig vorbei? Na, mir solls egal sein... ;) |
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06.02.2004, 22:16 | #1575 | |||||||||||
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Das Kastell des ZuX # 26 -
"Ein Druide als Anführer eines beliarhuldigenden Zirkels? Hm, vielleicht war er ja besessen oder so. Ich kann es mir einfach nicht so recht vorstellen, aber gut... Gibt es sonst noch was über diesen Geheimbund? Warum der Schwertfisch ihr Wappen zierte... falls es das tat... also du weißt schon... Warum der Zirkel diesen Namen hat? Oder irgendwas anderes, sei es ein noch so kleines Detail." Der Gildenlose überlegte kurz und sprach dann hastig weiter. "Und in der Bibliothek hast du nichts gefunden? Was ist mit den gefährlichen Büchern, die damals in den Lavaturm gebracht wurden, hast du es schon mal mit ihnen versucht?" Die kleinen Flamme der Sehnsucht war zu einem lodernden Feuer herangewachsen, jetzt tat es wieder gut hier im Haus der Schwarzmagier zu verweilen und auch nach Wochen mal wieder mit jedem zu sprechen, besonders mit seinem alten Gefährten, wie sehr hatte er das vermisst. |
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