World of Gothic Archiv Alle Beiträge von HoraXeduS |
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09.03.2003, 03:08 | #201 | ||||||||||||
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Seth und PropheT haben Langeweile. -
Hora&Edus erwachten schweissgebadet aus ihrem ökologisch wenig gehaltvollen Traum. Ein Pass voller Minen und Taler. Erschreckend, das. Die Maler liefen eilig in die Küche und besorgten sich Tofu für ihre Seelen, dann machten sie sich zügig auf den Veg an' Kindergarten. Zwei Gestalten, die offenbar noch nie zuvor eine gute Kinderstube von aussen zu sehen bekommen hatten, machten sich soeben lustig über die Welt. Der eine der beiden war finster anzuschauen, von geradezu düsterer Gestalt, während der andere ein Mikrofon in der Hand hielt. Kein Zweifel, dies war offensichtlich ein Moderator. |
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10.03.2003, 17:34 | #202 | ||||||||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
und wieder hat es einer geschafft, ein jahr älter zu werden -
Herzlichen Glückwunsch, Maximus! Man kann ja gar nicht genug gratulieren. Ich hoffe, der Kuchen ist ausgezeichnet!:) |
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10.03.2003, 20:51 | #203 | ||||||||||||
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Neu ich bin -
Zavalon, 1 Jahr ist um. Schön, dass ich die Anfänge vor kurzem erst gelesen hab. Ich wünsch Dir weiterhin ne gute Zeit!! |
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10.03.2003, 21:23 | #204 | ||||||||||||
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Alles Gute Angroth und Shadow! -
Oh-oohh, der Herr Angroth hatte Geburtstag. Und ich wollt's doch nicht vergessen... sagen wir, mal ich hab mir das Jubeln für Montag aufgehoben, ja? HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH, mein Alter!!!!!!!! |
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10.03.2003, 21:52 | #205 | ||||||||||||
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Das Kastell des ZuX # 17 -
"Kain, Du Irrer!" fuhr es aus dem erschrockenen Magier heraus, der senkrecht im Bett sass und seinen Freund mit grossen Augen ansah. Horaxedus hasste es, geweckt zu werden, es kam dabei überhaupt nicht darauf an, welche Uhr- oder Tageszeit es war: Wollte man den Morgenmuffel Horaxedus unbedingt erleben, man brauchte ihn nur aus einem tiefen Schlaf zu wecken. Und Kain hatte sich wirklich alle Mühe gegeben, diesen Zustand noch auf die Spitze zu treiben. Und nun rannte der auch noch zum Vorhang und liess... Tja, so konnte es kommen, der Jüngere der beiden Magier hatte wohl nicht bedacht, dass es draussen noch dunkler war als im Zimmer und stand nun leicht verdutzt vor dem Fenster. Herrlich sah das aus, als Kain sich zu seinem Freund umdrehte und verlegen mit den Schultern zuckte. Sogleich begann Horaxedus unwillkürlich, sein breitestes, schadenfrohes Grinsen aufzusetzen und prustete alsbald los. Der Jüngere stimmte augenblicklich unverdrossen ein und ein lautes Gelächter schallte nunmehr durch die verschlungenen Gänge des dunklen Kastells. "Schön, dass Du wieder da bist." bemerkte Kain, als sich die beiden langsam wieder zu fangen begannen. Horaxedus, der bemerkt hatte, dass sein Freund etwas heiser klang, forderte diesen auf, sich eine Decke aus dem Schrank zu nehmen. Gesagt, getan, und kurz darauf hatte sich Kain in den Ohrensessel gepflanzt und in die kuschelige Decke eingewickelt. "Dann erzähl mal, Horax. Was hast Du da draussen getrieben, dass Du danach ganze Tage verschläfst?" Horaxedus zog sich seine Decke ans Kinn. Er erinnerte sich an sein Gespräch mit shark und daran, welche Erlösung es für ihn selber gewesen war, endlich einmal ein Stück von sich preisgegeben zu haben. Diesen Effekt würde er nicht noch einmal erzielen müssen und können. Doch er fragte sich, ob es klug sei, den jungen Freund mit einer Erzählung, ja vielmehr dem unwissenden Hauch einer Andeutung über den Zirkel des Schwertfischs zu beunruhigen, von dem er selbst nichts wusste, als das, was er in einer Hand voll Träumen seit seiner Kindheit erahnen konnte. Doch der Magier entschied sich, seinem Freund das wenige zu erzählen, was er nicht einmal sicher wusste. Vielleicht würden Kains sowie sharks aufrichtiges Interesse und ihre Belesenheit eines Tages tatsächlich helfen können, ein Geheimnis zu lüften, so es überhaupt eines gab. |
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11.03.2003, 19:09 | #206 | ||||||||||||
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Das Kastell des ZuX # 17 -
Die Idee, das Buch, welches den Schwertfisch auf dem Einband getragen hatte, wieder in einen intakten Zustand zurückzuversetzen, behagte Horaxedus nicht sonderlich. Doch hinter Kains Idee konnte womöglich die einzige Möglichkeit stecken, etwas über den Zirkel des Schwertfischs zu erfahren. Woran glaubten seine Anhänger? Und was hatte Horaxedus mit ihm zu tun? "Kain, ich gehe davon aus, das jetzt, da ich Vertraute in meiner Umgebung weiss, die Stimmen aus den Büchern, jedenfalls vorerst, verstummen werden. Was ich weiss, weißt nun auch Du, und shark weiss es ebenso. Ich weiss nicht, welche Macht hinter meinen Träumen steckt, ein Bund der Poesie gar oder ein Ausbund des Blutes. Doch will ich meinen Weg weitergehen, muss es irgendwo ein Ziel für mich geben. Meine Schwester ist dieses Ziel und mir scheint, der Schwertfisch kann ein Teil dieses Weges sein. Den Weg kann ich ohne weiteres alleine gehen, wie ich bisher alleine umhergeirrt bin. Doch ans Ziel gelangen kann ich auf die einsame Art schliesslich sicher nicht. Ich bitte daher Dich, wie ich shark gebeten habe: Lass mich den Weg finden. Niemand kann wissen, wer mich darauf ans Ziel wird führen müssen." Der Jüngere hatte längst innegehalten und Horaxedus mit dem gefüllten Besteck in der Hand zugehört. Nachdenklich klang er, aber auch zuversichtlich. Nur eines wollte ihm noch nicht einleuchten: "Wie, Horax, kommst Du darauf, dass ausgerechnet wir Dir helfen können?" Der Glasmacher brach ein Stück Brot und führte einen Bissen zum Munde. Als er beinahe fertiggekaut hatte, antwortete er seinem Freund: "Jeder muss seinen Weg alleine machen, dies ist meine feste Überzeugung. Mein Weg hat mich hierher ins Kastell geführt, in diesen Zirkel. Beliar wird wohl etwas mit mir vorhaben." Kain nickte, während sein Gegenüber seine Rede fortsetzte: "Nachdem ich die Stimmen gehört hatte, hatte ich erst gedacht, es sei die Flucht aus dem Kastell gewesen, die sie vertrieben hätte. Doch dann fiel mir auf, dass die Stimmen bereits früher verstummt waren. Nämlich in dem Moment, als ich das Buch über den Schwertfisch neben die Chronik des Kastells gestellt hatte." Ruhig führte Horaxedus sein Rotweinglas an die Lippen, während Kain ihm ungeduldig zusah. "Und kurz nachdem ich mich anschliessend shark anvertraut hatte, überkam mich erstmals nach vielen Jahren Heimweh. Heimweh nach dem Kastell, nach dem Zirkel. Und womöglich nach Beliar. Doch das Schweigen des Buches wurde beendet. shark hat es aus dem Regal genommen und es war bereits regelrecht zerfallen, wenn ich ihn richtig verstanden habe. Es muss also längst nicht mehr so sein, dass noch alles so ist wie es mal war, und etwa der Schwertfisch schwächer ist als der Zirkel um Xardas. Wir können es einfach nicht wissen." "Noch nicht" betonte Kain, als die beiden Magier das Refektorium verliessen, um sich in die Bibliothek zu begeben. |
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11.03.2003, 20:05 | #207 | ||||||||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
Das Kastell des ZuX # 17 -
"Ein Kreis aus zwei Personen" murmelte Horaxedus genervt. Sein Gegenüber schaute ungeduldig zu ihm hinüber. Also gut, so sollte es also sein. Der Ältere der beiden Magier, die etwas ungemütlich auf Kissen in der Bibliothek des Kastells hockten, konzentrierte sich auf die Formel die er lesen sollte. "Hier steht irgendwas von 'nihil habeo' im Kommentar" sagte er schliesslich, "meinst Du, die Anmerkung hat was zu bedeuten?" "Mann Horax, lies den Originaltext und lass es endlich anfangen!" Kains Augen funkelten. Horaxedus betrachtete wieder die Formel und begann, sie vorzulesen, ohne jedoch nur das geringste von dem zu verstehen, was er aussprach. |
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12.03.2003, 23:36 | #208 | ||||||||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
Herzlich Glückwunsch Malicant -
Malicant, mein Glückwunsch verfolgt Dich. Wir werden uns sicher noch treffen. Wünsche Dir nen prima Tag!!:) |
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13.03.2003, 00:40 | #209 | ||||||||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
Das Kastell des ZuX # 17 -
"Sag mal, siehst Du auch, was ich sehe?" Horaxedus schaute abwechselnd auf das Buch und in das Gesicht von Kain, der eine wedelnde Handbewegung vor seinem Gesicht machte, um die Staubwolke vor seinen Augen zu lichten. Da lag es, das alte Buch, dessen schweren ledernen Einband die stilisierte Skizze eines Schwertfischs zierte. Und es sah so aus, wie ehedem, bevor Horaxedus minutenlang die fremdartige Formel zur Reparatur zerfallender Gegenstände ausgesprochen und mehrfach, in jeweils leicht abgewandeltem Tonfall, wiedholt hatte. Und auch, nachdem Kain sich mehrfach mit verschiedenen Geschwindigkeiten und Gesichtsausdrücken aktiver an der Zeremonie beteiligt hatte als noch zu deren Beginn, lag das Buch, halb zerfallen und staubig vor Ihnen auf dem imrovisierten Altar. "Ja," murmelte Kain, "es hat sich überhaupt nichts getan." Und sein Freund fügte hinzu: "Bis auf den Geruch, der ist durch die Zutaten irgendwie intensiver geworden." "Meinst Du," setzte der Jüngere fort, "wir haben etwas falsch gemacht? An der Formel kann es nicht liegen, die haben wir genau so vorgetragen, wie sie hier steht." "Vielleicht war der Kreis nicht gross genug?" fragte Horaxedus und konnte sich ein leichtes Grinsen dabei nicht verkneifen. Doch sein Freund ignorierte den Unterton geflissentlich: "Es könnte an den Zutaten liegen, die Du da besorgt hast." "Nein, kann es nicht." "Doch." Die beiden Freunde sahen einander an und dachten dasselbe. Von diesem kindischen Gezänk würde das Buch auch nicht wieder heil werden. "Kain, ich glaube, wir sind halt noch nicht so richtige Magier, die mit so einer Formel aus einem dicken Buch einen richtigen Zauber wirken können." "Hm," antwortete der Angesprochene, "ich befürchte fast, Du hast recht. Lass uns den Kram hier zusammenpacken und auf unsere Zimmer gehen, bist Du auch so müde?" Horaxedus, stimmte zu: "Ja, Magie, und besonders die, die man nicht beherrscht, macht wirklich müde. Und hungrig, also lass uns vorher noch schnell was essen gehen." Die Magier räumten sodann Ihren kleinen gemütlichen Platz in der Bibliothek auf, legten die Kissen zurück, packten die überschüssigen Zutaten ein und stellten das Formelbuch in ein beliebiges Regal. Irgendein dienstbarer Dämon würde es schon bald dorthin zurückstellen, wo Kain es aufgetrieben hatte. Als alles erledigt war, verliessen die beiden Magier die Bibliothek, ohne jedoch zu bemerken, dass das zerfallene Buch, welches sie mit Ihrem Ritual wiederherstellen wollten, keineswegs mehr zerfallen auf dem Boden lag. Es lag nun nirgends mehr. |
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13.03.2003, 13:23 | #210 | ||||||||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
Heute Geburtstag -
Herzlichen Glückwunsch, unbekanntermassen. Nun, Dein Alter übertreff ja nicht mal ich... aber vielleicht Deinen Alten?;) |
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13.03.2003, 22:40 | #211 | ||||||||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
Wahl des ZuX Grafikers => TheRock vs. Zloin -
Beide haben offensichtlich ein Händchen für die Aufgabe und sie sollten unbedingt zusammenarbeiten, wo es geht. Ich stimme für Zloin, allein aus subjektiven, praktischen Gründen: Für mich ist es angenehm, einen Ansprechpartner zu haben, der öfter mal online ist, wenn ich es auch bin. Bei meinen schrägen Zeiten ist das gar nicht so einfach. |
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13.03.2003, 23:17 | #212 | ||||||||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
Das Kastell des ZuX # 17 -
Der Schlaf des Magiers endete wieder einmal zu Beginn einer neuen Nacht. Horaxedus richtete sich in seinem Bett auf, was für die Kerzen in seinem Zimmer das Signal zum Aufbrennen darstellte. Der Raum war einfach wunderbar. Hätte die Möglichkeit bestanden, dieses Kastell zu betreten und sich anschliessend ein eigenes Zimmer einzurichten, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, es würde nach einigen Wochen harter Arbeit genau so ausgesehen haben, wie es bereits seit dem Tage, als Horaxedus es erstmals betreten hatte, tatsächlich aussah. Freilich, hätte der Magier wirklich freie Hand gehabt, er hätte alles mögliche mit dem Zimmer angestellt, Bett und Bilder, Tische und Sessel hätten zunächst einmal sicher anders ausgesehen und gestanden als jetzt. Doch nur selten kommt es ja vor, dass jemand einen Raum einrichtet und von Anfang an mit seinem Werk zufrieden ist, besonders dann, wenn er nicht wirklich ein Händchen dafür hat. Horaxedus jedenfalls war sich sicher, dass, wenn es in seiner Macht gestanden hätte, sein Zimmer erst nach vielen Wochen so ideal zu ihm gepasst hätte wie jetzt. Falls er es überhaupt jemals so angenehm hinbekommen hätte. Einen ganz wesentlichen Platz im Raum und längst auch in Horaxedus' Leben nahm das große Bett ein, von dem er stets wie magisch angezogen wurde, wenn er nur irgendwo im Kastell an Entspannung dachte. Stets mit frischen dunklen Laken bezogen, ruhte es sich ausgezeichnet auf der festen, aber bequemen Matratze. Das Bett war dem Magier mittlerweile fast der liebste Aufenthaltsort, jedenfalls dann, wenn es ihm gerade nicht danach war, sich in Gesellschaft zu begeben. Horaxedus beschloss, dem nun Rechnung zu tragen und es sich auf seinem Bett gemütlich zu machen. Er wusch sich gründlich und kleidete sich an. Dabei traf er die Entscheidung, zunächst noch kurz seinen Hunger im Refektorium zu stillen, bevor er sich einige Bücher aus der Bibliothek holen würde, in welchen er dann hier oben auf seinem gemütlichen Bett herumstöbern könnte. |
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16.03.2003, 16:34 | #213 | ||||||||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
Probleme bei Aufnahme?! -
olirie, herzlichen Glückwunsch!! Meine Ausrede für's Zuspätkommen: Erst konnte ich nicht und dann bin ich plötzlich eingeschlafen.. |
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16.03.2003, 17:45 | #214 | ||||||||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
Probleme bei Aufnahme?! -
@Harald & Erzengel: Ihr kleinen Hirnis:D Ich habe Messedienst und wo ich geh und steh, schlaf ich abends ein [edit]: shark kann's bezeugen, er war letztes Opfer meiner Schlafanfälle;) [/edit] |
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16.03.2003, 18:18 | #215 | ||||||||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
Wassermagier-Wiederbelebungsverein -
@ZigZag: Der Hintergund von Erzengels Verein ist eher RPG-bezogen. Eine Gilde der Wassermagier ist schon ein Ziel, welches sich spürbar von den anderen unterscheidet. Und dass das nun in Form eines Vereins stattfindet ist halt Geschmackssache. |
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16.03.2003, 19:35 | #216 | ||||||||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
Die Satzung des ZuX -
And here are the results of the Hannoveran jury: Vorschlag 1: 12 points Vorschlag 2: 8 points. Was Don vorschlägt, finde ich ok. Ist einer (auch vorübergehend) länger raus und macht nen Grund geltend: s/w. Macht er was auch immer für die Gilde, kann er in s/w auch aufsteigen. Und ist einer offenbar für immer weg, wird er halt ausgeschlossen, np. Vorschlag 3: 10 points. Hier kommen wir um Justitia kaum herum. "wer ... Entscheidungen des Gremiums wissentlich missachtet." und fertig. Vorschlag 4: 12 points. Vorschlag 5: 10 points. Das Gremium kann sich dem Misstrauen der anderen realistischerweise und erfahrungsgemäss nicht entziehen. Es hat somit imho letztlich nur die Wahl, interne Threads zu öffnen oder intensiv Bericht zu erstatten. Ferner: "Befugnisse:... 'Änderung der Satzung (mit min. 80% Mehrheit)'" halte ich für einen kniffligen Punkt. Insbesondere, wenn Ihr Euch gegen die Öffnung des internen Forums entscheidet, möchte ich nicht, dass das Gremium die Satzung ohne Rücksprache ändern kann. (Und die "Gremium"-Sigs werden doch hoffentlich abgeschafft?) Ich drücke dem neuen Gremium sämtliche Daumen. Ihr habt Eure zusätzlichen Aufgaben freiwillig übernommen, alle Achtung!! |
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16.03.2003, 20:39 | #217 | ||||||||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
Das Kastell des ZuX # 17 -
Es war mehr als nur praktisch, sich alles auf sein Zimmer zu holen, was man zum Leben oder auch einfach nur zur Unterhaltung brauchte. Essen, frisch zubereitet, einfach direkt aus der Küche. Bücher, seit langem staubig und nahezu ungelesen, direkt aus der Bibliothek. Horaxedus war sich bewusst, dass es nicht richtig war, sich gegenüber jenen abzuschotten, die ihm etwas bedeuteten und denen er womöglich selber etwas bedeutete, doch seine Freunde würden es sicher verstehen, wenn er es ihnen einmal erklären würde, dass er hin und wieder die Einsamkeit brauchte. Kaum so sehr, wie er üblicherweise seine Freunde um sich zu haben wünschte. Doch wenn das Verlangen, alleine für sich zu sein, ihn überkam, konnte der Magier kaum mehr sein Zimmer verlassen. Horaxedus lag noch immer auf seinem Bett und las. Überall im Zimmer und um das Bett herum lagen bereits Bücher herum, einige durchgelesen, andere langweilig und kaum angerührt. Die Themen, die in der ausgwählten Literatur behandelt wurden, waren dabei sehr unterschiedlicher Natur. Vieles über die Geographie Khorinis' war darunter zu finden, einiges seichte über Körperertüchtigung und schliesslich, auf dem noch unberührten Stapel auf einem der beiden Nachttische des Magiers fanden sich Werke, die auf die Stichworte "Geheimzirkel Beliars" aus den Regalen der Bibliothek gefallen waren. Es war an der Zeit, etwas wirklich neues zu erfahren. Gestärkt durch seine willkommene Anwesenheit im Kastell sowie die Gewissheit, dass er hier sicher war, würde sich Horaxedus dieser Werke in der kommenden Nacht annehmen, das hatte er sich fest vorgenommen. Zuvor aber hiess es, noch etwas aufzuräumen. Einen ebenso eilig wie kunstvoll aufgetürmten Stapel durchgelesener und auch ungelesener Bücher vor sich her tragend, balancierte Horaxedus vorsichtig die Treppe hinunter zur Bibliothek, wo er einige Werke per Hand selber zurück in die Regale sortierte und diejenigen, deren Standort ihm entfallen war, neben dem Eingang abstellte. Umgehend machte der Magier sich dann wieder auf in sein Zimmer, nicht ohne sich noch einen gut gefüllten Picknickkorb aus der Küche zu holen. Nachdem er schliesslich seinen wunderbaren Raum gut durchgelüftet hatte, rasierte Horaxedus sich. "So. Fertig für die Nacht", murmelte er zufrieden, während er sich anschliessend im Schneidersitz auf sein Bett setzte. Dann schenkte er sich ein Glas Rotwein ein, nahm sich ein Stück kalten Hackbraten und griff zu einem der übriggebliebenen Bücher auf seinem Nachttisch. |
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17.03.2003, 22:05 | #218 | ||||||||||||
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Das Kastell des ZuX # 17 -
Dieses musste das Zimmer von shark sein. Den kleinen Stapel Bücher, die er eben noch vor sich hergetragen hatte, schob sich Horaxedus nun unter die linke Achsel, um sich nicht bücken zu müssen und sie auf den Boden zu legen, wenn er eine Hand frei haben wollte. Jetzt hob der Magier seine Rechte und klopfte zaghaft dreimal kurz an die Tür seines Freundes. "shark? Schläfst Du?" Nachdem keine Antwort zu vernehmen war, versuchte Horaxedus es erneut. Diesmal klopfte er etwas kräftiger und konzentrierte sich anschliessend darauf, ob eine Antwort aus sharks Zimmer kam, welche ihn einzutreten hiess. Doch es kam keine. Erneutes Klopfen an sharks Tür, etwas energischer. "sha-hark?!? Bist Du da drin?!?" Horaxedus kam sich schon etwas seltsam vor, wie er hier vor der Tür herumstand, ohne zu wissen, ob sich dahinter überhaupt der gewünschte Gesprächspartner befand. Schliesslich fasste er sich ein Herz und drückte probehalber die Klinke herunter, nur um zu testen, ob das Zimmer verriegelt war. Dann wüsste er jedenfalls, dass er shark woanders suchen musste. Vorsichtig, die gedrückte Klinke in der Hand, drückte Horaxedus gegen die Tür. |
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17.03.2003, 22:39 | #219 | ||||||||||||
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Das Kastell des ZuX # 17 -
"shark, schön Dich zusehen. Entschuldige, dass ich hier so reinplatze. Doch ich habe da was." Umständlich legte Horaxedus seine Bücher auf den Tisch und öffnete eines von Ihnen. "Hier, schau mal. Dies ist ein Buch über einen Druiden namens Worgo. Die gesamte Lebensgeschichte dieses Mannes ist eigentlich viel zu langweilig, um sie zu lesen. Er war, wie ich finde, reichlich unwichtig. Wer auch immer sich die Mühe gemacht haben mag, Worgos Leben aufzuzeichnen, er muss definitiv zu viel Zeit gehabt haben." Horaxedus schaute kurz auf und sah sharks breites Grinsen. Dann fuhr er fort. "Also, ich habe mir nicht die gesamte Geschichte angetan, vieles habe ich einfach nur quergelesen. Bis..." Hier stockte der Magier kurz. Er drehte das vor ihm liegende Buch so, dass sein Freund es lesen konnte und legte den Zeigefinger auf eine Zeile im hinteren Drittel der Lektüre. Als shark den aufgezeigten Satz gelesen hatte, las er ihn, ohne aufzuschauen, sofort erneut, diesmal laut. Horaxedus meinte eine leicht erschrockene Blässe im Gesicht seines Gegenübers zu erkennen. Er nahm dies als Zeichen, dass shark die Worte ebenso interessierten wie ihn selbst. "Der Kindheitstraum des Druiden schien sich zu erfüllen: Getrieben vom Atem Beliars, doch unwissend angespornt von Hass und Rachsucht, verwandelte sich der Embryo des Bösen zum Manne, der schwarze Laich zum Schwertfisch." Die kurze, darauffolgende Stille unterbrach Horaxedus rasch: "Naja, es muss ja nichts bedeuten. Nähere Hinweise gibt es nicht. Aber trotzdem merkwürdig, findest Du nicht? Ausgerechnet mit Beliar in einem Satz. Aber weitere Andeutungen unterbleiben schliesslich." |
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17.03.2003, 23:09 | #220 | ||||||||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
Das Kastell des ZuX # 17 -
Horaxedus beeilte sich, zu antworten: "Ich habe nach Schwertfisch-Büchern in der Bibliothek gesucht, da fiel es mit aus den Regalen, obwohl ja nur das eine Mal das Wort Schwertfisch drinsteht. Schon komisch. Ein bisschen was über Beliar steht schon noch drin. Der Einsiedler Worgo schwärmte wohl ein wenig für ihn. Aber ich hab noch was anderes. Jetzt stell Dir mal diesen Druiden vor, der Zeit seines Lebens nichts Gescheites auf die Reihe bekommen hat ausser dieser unverständlcihen Stelle mit dem Schwertfisch. Es ist schon merkwürdig genug, das jemand mehrere hundert Seiten dessen Leben beschreibt, wo sich doch offenbar nichts wirklich interessantes darin abgespielt hat. Gut, vielleicht hier mal ein bisschen Hass und da mal eine Magd, aber sonst?" shark nickte zustimmend und Horaxedus fuhr fort: "Siehst Du diese Bücher hier?" Erneut nickte shark nur. Die Bücher, auf die sein Freund mit dem ausgestreckten Zeigefinger deutete, lagen direkt vor ihnen und waren mithin keinesfalls zu übersehen. Doch der Magier sah davon ab, seinen Freund, der offenbar im Begriff schien, ihm etwas wichtiges mitzuteilen, damit aufzuziehen. "In jedem dieser sieben Bücher taucht der Druide Worgo auf." Horaxedus bemerkte, wie shark die Stirn runzelte. "Ich habe die Textstellen überprüft und mit der Biographie verglichen. Es gibt keinen Zweifel. Der ach so unbedeutende Worgo spielt in all diesen Büchern irgendeine mehr oder weniger kleine Rolle, und sei sie auch noch so belanglos und kurz. Dieser Himmelhund hat es sogar geschafft, in dieses Kochbuch hier zu kommen. Und hier, diese Auslese über die Stadt Khorinis, auch hier ist er drin. Das kann doch kein Zufall sein." shark nickte erneut. Zu merkwürdig und unglaublich war es, was sein Freund ihm da vorlegte, als dass er spontan eine schlüssige Antwort darauf zu geben vermochte. "Aber weisst Du," fragte nun Horaxedus auffordernd, "weisst Du, was das Beste ist? Unten in der Bibliothek liegen noch mehr Bücher auf dem Boden. Ich konnte sie nur nicht alle auf einmal tragen. Sie fielen, als ich den Namen des Druiden aussprach." |
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18.03.2003, 18:35 | #221 | ||||||||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
Das Kastell des ZuX # 17 -
Die Magier hatten sich noch lange schweigend gegenüber gesessen, bevor sie das Thema wechselten. Jedes weitere Wort über den Druiden wäre überflüssig, wenn nicht sogar verfehlt gewesen. Was man nicht wusste, brauchte man auch nicht durch Ahnungen oder Andeutungen zu verbreiten, jedenfalls dann nicht, wenn es um eine ernste Angelegenheit ging. Insgeheim nahmen sich sowohl shark als auch Horaxedus vor, die Sache weiterzuverfolgen, sie gar voran zu treiben. Doch jeder auf seine Weise, und beiden war es bewusst, sie brauchten es nicht gemeinsam zu beschliessen. Am Ende einer langen Nacht voller interessanter Geschichten hatte sich Horaxedus schliesslich von seinem Freund verabschiedet, der sich seinerseits nach einer kurzen Erfrischung geradewegs in die Bibliothek aufzumachen gedachte. In seinem Zimmer angekommen, wusch sich der Glasmacher kurz und schüttelte seine Robe am offenen Fenster aus. Er kleidete sich erneut und warf sich auf sein gemütliches Bett. In seinem Kopf kreiste augenblicklich der ach so unbedeutende Druide Worgo. Und der Magier wusste, dass es in eben diesem Augenblick shark genauso erging. Um wenigstens vorübergehend auf andere Gedanken zu kommen, hob Horaxedus eines der Bücher vom Boden neben seiner Schlafstätte auf, die er noch nicht zurück in die Bibliothek geschafft hatte. "Auf der Hut". Was für ein langweiliger Titel. Dennoch überflog er die darin befindlichen Abbildungen drahtiger, sehniger Körper, die sich also auf der Hut befanden. Sah witzig aus, und der Magier blätterte neugierig weiter. |
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18.03.2003, 21:13 | #222 | ||||||||||||
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Das Kastell des ZuX # 17 -
All die drahtigen, sportlichen Figuren in seinem Buch machten Horaxedus Sorgen. War er nicht selber eher auf dem besten Weg, einen etwas mehr als nur leicht kugeligen Bauch zu bekommen? Eine ganze Weile hatte er nun nicht mehr an sich heruntergeschaut, aber er war fast sicher, dass er seine Füsse im Stand nur mit Mühe noch würde ausmachen können, wenn er es versuchte. Eilig blätterte er weiter. Doch eine jede Zeichnung mahnte ihn stumm daran, seinen Körper in Form zu halten und, wie es der Titel des Buches ja auch verhiess, "auf der Hut" zu sein. Nun, das Jagen war es gewiss nicht, was Horaxedus im Sinn hatte, doch je mehr er darüber nach dachte, wie dick er wohl noch werden würde, desto hungriger wurde er. Nun, vielleicht gab es ja so etwas wie selbsterfüllende Prophezeihungen? Und hier im Kastell, so redete sich der Magier mit fester Gewissheit ein, hatte es überhaupt keinen Zweck, sich seiner Bestimmung zu widersetzen. So legte er denn sein Buch beiseite, genauer gesagt, unter das Bett, und machte sich auf den Weg zum Refektorium. Als er die Tür zum Refektorium öffnete, bemerkte Horaxedus einen Mann, den er noch nie hier gesehen hatte. Er schien einer der höheren Magier zu sein und eine wachsame Aura umgab ihn, die selbst ein Unwissender wie der Glasmacher spürte. Zaghaft begab er sich fasziniert zu dem Fremden, deutete eine Verneigung an und stellte sich ihm vor: "Guten Abend, werter Herr, mein Name ist Horaxedus, ich bin noch neu hier im Zirkel und würde mich freuen, Eure Bekanntschaft machen zu dürfen?" |
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18.03.2003, 22:15 | #223 | ||||||||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
Das Kastell des ZuX # 17 -
Ein Hohepriester also. Horaxedus hielt nicht viel von Titeln, doch dieser hier hiess ihn doch mehr Respekt zu zollen, als er gemeinhin einem Fremden zu gewähren bereit war. Dennoch musterte er den Fremden, dessen Ausdrucksweise leicht verwirrend wirkte, etwas argwöhnisch. Sollte er es wagen, sich neben ihn zu setzen? Fragend blickte Horaxedus den Hohepriester Maximus an, der jedoch damit beschäftigt war, sich ein weiteres Glas Apfelsaft einzuschenken. Ohne weiter darüber nachzudenken, setzte sich der Magierlehrling dem anderen gegenüber an den Tisch. Als Maximus sich reckte, bemerkte Horaxedus erst dessen athletischen Körperbau. Ausgerechnet an einen Körperbeherrschungsexperten musste er also geraten, und das auch noch hier im Refektorium. Das konnte einem schon etwas den Appetit verderben. Was würde Maximus denken, wenn Horaxedus sich seinen ohnehin nicht gerade straffen Bauch zügellos vollstopfen würde? Aber Moment, -vielleicht hatte der Fremde ja sogar einen kleinen Rat für ihn auf Lager? "Herr Maximus, ich habe schon von der Kunst des Schleichens gelesen. Ihr bewegt Euch nicht nur leise, sondern seid Herr über Euren Körper wie über Euren wachen Geist, oder irre ich? Ich finde das faszinierend. Wisst Ihr, ich selber stehe mit meinem Körper etwas auf Kriegsfuss, er gehorcht mir zwar, aber längst tut er nicht alles, was ich will. Könnt Ihr mir vielleicht etwas raten? Einen Trank oder ein Pulver?" Horaxedus wusste nicht, ob es sich geziemte, einen Fremden derart plump anzusprechen, aber die Gelegenheit war einfach zu verlockend. Vielleicht konnte ihm Maximus ihm günstig einen Schleichtrank oder dergleichen besorgen? |
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18.03.2003, 22:55 | #224 | ||||||||||||
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Das Kastell des ZuX # 17 -
Das war doch jetzt eindeutig eine Provokation? Horaxedus sah sich etwas unsicher im Speisesaal um, gerade so, als wolle er sich von einem neutralen Dritten die Zustimmung einholen, dass der Schleichlehrmeister ihn soeben provozieren wollte. Nein, da hatte er sich aber den falschen ausgesucht. Worauf wartete der Hohepriester jetzt wohl? Dass Horaxedus sich räusperte und bei ihm entschuldigte, weil er es gewagt hatte, die ach so bedeutsame Kunst der Körperbeherrschung in Gedanken auf ein kleines Pülverchen zu reduzieren? Nein, darauf wollte sich der Magierlehrling nicht einlassen. So wichtig war ihm ein Quentchen mehr Motorik dann doch nicht, dass er sich bei diesem arroganten redenschwingenden Hohepriester für diese allein unschuldiger Unwissenheit entsprungene Peinlichkeit entschuldigen würde. Nein, nicht mit ihm! Der Appetit war Horaxedus gründlich vergangen, er begann sich bereits nach seinem warmen und weichen Bett zu sehnen. Nichts wie weg von diesem Ort der besserwisserischen Belehrung, er konnte ja später nochmal runterschleichen, um sich einen Picknickkorb für die Nacht in sein Zimmer zu holen. Jetzt aber würde er den Hohepriester mal schön alleine hier sitzen lassen, damit der mal darüber nachdenken konnte, wie nötig ein Vortrag über Körperbeherrschung für einen gesunden Menschen wirklich war! Horaxedus sprang hastig auf. Und es krachte erbärmlich. Der Magierlehrling war voller Wucht mit dem Knie gegen die Tischkante geknallt und sank augenblicklich wieder in sich zusammen. Tränen schossen ihm in die Augen, seine Züge entgleisten. Maximus sah kurz zu ihm auf: „Alles in Ordnung?“ fragte er interessiert. "Nein." Presste Horaxedus unter Schmerzen heraus, "Überhaupt nichts ist in Ordnung. Bitte Meister, unterrichtet mich." |
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19.03.2003, 11:56 | #225 | ||||||||||||
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Das Kastell des ZuX # 17 -
Von einem Dämon geweckt zu werden, war noch grausamer, als wenn man von Kain geweckt wurde. Letzterer grinste einen wenigstens breit an, wenn man aus dem tiefsten Schlaf hochschreckte und dumm aus der Wäsche schaute. Der Dämon aber, der Horaxedus heute früh geweckt hatte, tat nichts weiter, als ein wenig im Kopf des Magiers herumzudröhnen, hatte dann gerade noch abgewartet, bis dieser entsetzt die Augen aufgeschlagen hatte. Dann war er auch schon wieder verschwunden. Und es war wirklich früh gewesen: Horaxedus hätte schwören können, dass der erste Sonnenstrahl erst fünf Minuten später das dunkle Kastell gekitzelt hatte. Totenstill war es um diese Zeit, und der Magier hatte wie ein Rohrspatz geflucht, als er sich unwillig einer schnellen Katzenwäsche unterzogen und sich angekleidet hatte. Im Refektorium angekommen, hatte er sich schliesslich erwartungsfroh an einen Tisch gesetzt und auf sein stärkendes Morgenmahl gewartet. Doch was ihm die Dämonen da kredenzt hatten, war nicht viel mehr als ein weiterer Schlag des Schicksals gewesen: Ein Teller Haferschleim, ein verdammt saurer Apfel und ein rohes Ei! Dazu war ein halber Krug warmer Milch serviert worden. "Das soll ich wirklich...?" Doch Horaxedus hatte nun angefangen zu begreifen, worauf er sich hier eingelassen hatte. Er frühstückte. Und es war das schrecklichste Frühstück seines Lebens. Das Refektorium war für den Magier quasi über Nacht von einem Ort der Wonne zu einem Hort der Widerwart geworden, und so war es ihm nicht schwer gefallen, diesen zu verlassen. Was stand auf dem Programm? Dreissigmal im Laufschritt zur Brücke und wieder zurück? Ha! Kinderspiel! Horaxedus war sogleich losgetrabt und die ersten drei Passagen waren ihm leicht von der Sohle gegangen. Es war kalt, so früh am Morgen, doch die Robe des Magiers war bald von heissem Schweiss durchtränkt. Hin und her war Horaxedus gelaufen, pausenlos, eine Ewigkeit. Seitenstechen und Brechreiz hatten sich bald eingestellt und kurz nach der Hälfte der Tortur hatte er sich am Rande der Brücke übergeben müssen. Doch fluchend war er wieder losgelaufen, seine Füsse längst nicht mehr spürend. Diese Niederlage wollte er nicht einstecken müssen und schliesslich war die Strecke geschafft. Zurück in seinem Zimmer entkleidete der Magier seinen geschndenen Leib, kaum in der Lage, nur eine weitere Bewegung in gehöriger geschwindigkeit auszuführen. Das kalte Wasser, mit dem er sich wusch, brachte nur wenig Linderung, die Blasen an den Füssen aber stellten keine wirkliche Last dar. Erschöpft liess sich Horaxedus auf sein Bett fallen. "Autsch!!" Welcher Wahnsinnige hatte ihm diese verdammten Bücher auf sein Kissen... Doch als Horaxedus genauer hinschaute, begriff er sogleich. "mens sana in corpore sano" und "Der Apfel" waren eher düne Werke, "Die Muskeln des menschlichen Körpers" hingegen mutete ihm wie ein Nachschlagewerk an. "Das wird eng." murmelte der Magier in sich hinein, und beschloss zunächst mit dem vierten Werk anzufangen, dessen Titel ihm etwas spannender erschien. Bis Mittag nur hatte er Zeit, also nahm er all seine Konzentration zusammen und begann mit dem Studium. |
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