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06.09.2002, 23:19 #251
Melliandra
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RPG Absprechungsthread -
Charos langsam kocht das Wasser schon und das Messer ist auch schon scharf.

Wenn Du Dich nicht beeilst lasse ich Deine Brut von Kardelen entfernen.
07.09.2002, 00:53 #252
Melliandra
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Willkommen im Neuen Lager #24 -
Marion sah auf. Ah, diese Schlange tänzelte hier an. Kardelen hatte doch dafür gesorgt das Charos keinen Blick mehr für Marion über hatte.
Die junge Frau lächelte betrübt und erbrach sich erstmal. Was nicht an der Erscheinung von Kardelen lag sondern an dem Zustand in dem sich Marion befand.

Nachdem Marion fertig war setzte sie die Schnapsflasche an und spülte Ihren Mund mit Reisschnaps aus. Das Zeugs wurde auch immer bitterer.
Dann sah Marion zu Kardeln und dem Essigobst. Woher wusste sie nur das Marion jetzt verlangen nach Essigobst hatte ?
Langsam wies sie Kardelen an sich aufs Bett zu setzten. Immer den Blick auf das Obst gerichtet.

Nachdem Kardelen platz genommen hatte, griff Marion gierig nach dem Glas und machte sich über dem ekelhaftem Zeugs her. Dann blickte Marion auf, schlug sich auf den Bauch und begann zu heulen.
07.09.2002, 01:13 #253
Melliandra
Beiträge: 478
Willkommen im Neuen Lager #24 -
" Ob ich es behalten will? Was soll ich denn hier in der Barriere mit so einem Blag am Hals? " Marion richtete sich wütend und verzweifelt auf.
" Ob es Charos weiß ? Nein und er soll es auch nicht erfahren. Ich muss es schnelltens loswerden. Nur kann ich das alleine ja nicht ...."

Marion wirkte mit jedem Satz verzweifelter. Was hatte ihr der Kerl nur angetan ? Marion grübelte.

War es oben in der Hütte passiert? Oder einige Nächte später. Dann griff sie sich wieder die Flasche und heulte weiter.
07.09.2002, 17:20 #254
Melliandra
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Willkommen im Neuen Lager #24 -
Marion ging es immer schlechter, aber Kardelen hatte die junge Frau die ganze Nacht über gestützt. Jetzt drehten die beiden Frauen eine kleine Runde an der frischen Luft um einen klaren Kopf zu bekommen. Der Anblick der jungen Frau musste erschreckend sein, denn die Männer im Lager hatten nur einen sorgenvollen Blick für Marion über. Aber was wussten die denn schon?

Kardelen hatte dafür gesorgt das Marion keinen Tropfen Alkohol mehr bekommen hatte. Ihr gut zugeredet und Marion aufgeklärt das der General, Charos befohlen hatte das der Söldner das Kindermädchen spielen musste.

Nach einer Weile waren die beiden Frauen wieder zur Hütte zurück gekehrt, und erlebten Ihr blaues Wunder.

Die Hütte war mit etlichen Blumen ausgestopft. In der Luft lag der bittersüße Duft der verschiedenen Blüten. Und Charos saß gestriegelt auf dem Rand des Bettes. Auf dem Tisch stand eine Flasche Wein und Likör.

Was dachte sich der Kerl eigentlich? Wahrscheinlich wußte er schon von dem Kind oder ahnte es zumindest, und er wollte es loswerden.

Das war einfach zuviel für Marion, denn sie brach zusammen und verabschiedete sich in eine Bewustlosigkeit.
07.09.2002, 18:09 #255
Melliandra
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Willkommen im Neuen Lager #24 -
Marion sah Charos mit einem verschwommenem Blick an. Mittelchen ? Hatte die junge Frau das richtige verstanden ? Marion war geschockt, und verfiel in einen neue Phase Ihrer Hormon Bedingten Gemütsschwankungen.

" Mittelchen ? Du willst mich und das Kind umbringen ? Es war mir gleich klar das Du es lieber wieder weg haben willst." Schrie Marion und rappelte sich ein wenig trotz ihrer Schwäche auf. Dann griff sie ein paar Blumen die auf dem kleinem Tischen das am Kopfende stand und warf sie nach Charos.

" Du willst Dich also aus Deiner Verantwortung drücken ? Du hast es von Anfang an geplant es wegmachen zu lassen, nur weil Du nicht aufpassen konntest ? " Marion schrie sich die Seele aus dem Leib und begann wieder zu weinen an.

Marion wollte gestern das Kind selbst entfernen lassen. Doch wer wußte schon wie oft sich die werdende Mutter noch um entscheiden würde.
07.09.2002, 18:34 #256
Melliandra
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Willkommen im Neuen Lager #24 -
Marion schaute Charos mit den dicken Kullertränen in den Augen traurig an. Er gab sich wirklich jede Mühe, er versuchte alles.
Die junge Frau schluchzte nochmal tief und fiel dem Söldner dann um den Hals.
" Ich bin froh das ich Dich habe. Nur wie sollen wir hier ein Kind aufziehen ? Der General schimpft bestimmt. Dies ist nicht der Platz für Kinder."

Dann gab Marion Charos einen Kuß auf die Stirn und schritt zum Regal, wo eine ein bißchen von dem in Reisessig eingelegtem Obst war. Und aß vergnügt.

" Da ich keinen Alkohol mehr trinken sollte, bitte ich Dich eben in die Taverne von Silas zu laufen und mir etwas Moleratmilch zu holen. Bist Du so lieb , mein Schatz?" Marion blickte Charos mit einem Welpenblick an und strich sich über den Bauch.
07.09.2002, 18:48 #257
Melliandra
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Willkommen im Neuen Lager #24 -
Marion nahm die Milch entgegen und trank sie so schnell aus wie Charos ihr die Milch gebracht hatte.

" Danke mein Liebster das habe ich jetzt gebraucht. Ich bin froh, das Silas noch etwas Moleratmilch hatte. Du weißt ja, ich vertrage keine Kuhmilch. Und bekomme immer ziemlich große Pusteln von davon weil die so fettig ist." Marion lächelte angewidert und schaute verträumt die Blumen an. Charos musste sich in Unkosten gestürzt haben.

" Sag mal Schatz wo sind denn die ganzen Blumen hier her?"
07.09.2002, 19:04 #258
Melliandra
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Willkommen im Neuen Lager #24 -
Marion sah erst Charos und dann die Blumen an.
" Du hast sie alles aus dem Wald pflücken lassen ? Ach Du bist echt ein Schatz. " Dann wechselte die junge Frau das Thema wieder.

" Du hast also ein Mittelchen besorgt ? Ich sollte es so bald wie möglich anwenden. Bevor es zu spät ist. Was meinst Du Charos ? Die Brut in meinem Leib hindert mich nur am Leben." Da war sie wieder die andere Seite in Marion. Sie kam so urplötzlich wie sie eben verschwand. Mit einem bösen Blick funkelte sie den Söldner an.

" Oder willst Du es gleich selbst entfernen ? Mit heißem Wasser und einem Messer ?"
07.09.2002, 19:32 #259
Melliandra
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Willkommen im Neuen Lager #24 -
Marion lächelte den Söldner müde an. " Es wird wohl besser sein wen ich das Mittelchen schlucke. Doch bitte sei mir nicht böse ich bin müde. Ich habe letzte nacht kaum geschlafen."

Marion stand auf schritt zum Bett und legte sich mit einem lächeln ins Bett. Wo sie auch sofort einschlief.
08.09.2002, 17:16 #260
Melliandra
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Das Kastell des ZuX # 12 -
Die junge Frau war mit dem Dämonen tiefer ins Kastell geschritten. Er führte sie in die unterste Etage, dort wo sich wohl die Gästezimmer befanden. Marion war mehr als unwohl in Ihrer Haut. Sie begann zu frösteln, die feinen Härchen auf ihren bleichen schmalen Armen stellte sich auf. Und auf Ihrer Stirn bildete sich ein leichter Film aus Angstschweiß. Ihr Mund war trocken und Ihr Augen brannten.

Was machte Marion hier? Wollte sie Ihr Kind wirklich abtreiben
lassen? Ein Leben, was in einem wilden Funken der Leidenschaft, in einer Nacht geschaffen wurde, einfach so aufgeben? Hatten sie überhaupt das Recht darüber zu entscheiden?

Die junge Frau hatte sich auf das Bett gesetzt und Ihre Beine an ihren Körper heran gezogen, mit Ihren Armen versuchte sie Ihre Beine zu umschließen, und ins Reine mit Ihrem Gewissen zu kommen.
Es war unmöglich ein Kind in einer von Gewalt und Hass geschaffenen Welt zu gebären und groß zuziehen. Marion hatte eine Verantwortung, sich und ihrem Geliebten gegenüber.

Doch vielleicht sollte sie darauf bestehen, in die große Empfangshalle zurückzukehren, und dem Kastell den Rücken kehren. Dem ungeborenem Leben, das sie in ihrem Leibe trug, die Chance zu geben zu leben. Wie würde es aussehen? Würde es ein Junge oder ein Mädchen sein?

Marion viel das atmen immer schwerer. Sie hatte eine zu große Last zu tragen. Eine Last, die die junge Frau zu erdrücken schien. Ihr den Atem nahm. Ein Korsett was sich um ihren Körper schmiegte und mit alles Hass und der Verbitterung geschnürt wurde.
Langsam liefen der jungen Frau Tränen in die Augen. Wo war Charos nur hin? Er hatte sie hier im Kastell abgeliefert, wie ein zerrissenes Kleid bei der Schneiderin.
Männer machten es sich wohl zu einfach. Marion schluchzte auf, sie wollte schreien, doch aus ihrem geöffnetem Mund drang kein Laut. Kein Laut der Verzweiflung und der Trauer.

So schlich der Tag dahin. Die Sonnenstrahlen wanderten langsam durch den Raum, und schließlich wurde es dunkel. Gleich würde die Hüterin kommen, um das unweigerliche zu vollbringen. Eine Nacht voll Schmerz und Trauer würde über die junge Frau hereinbrechen. Und der Preis, den Marion zahlen musste, war vielleicht viel zu Hoch.
09.09.2002, 00:01 #261
Melliandra
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Das Kastell des ZuX # 12 -
Marion war der Hüterin in den Raum mit den Föten gefolgt. Marions Augen weiteten sich. Unfassbar dessen was die Schwarzmagier doch für Abgrund tief böse Menschen waren. Warum nur führte die Hüterin die junge Frau in diesen Abschnitt des Kastells? In diesen Raum wo all die Föten in Glasgefäßen aufbewahrt wurden. Die junge Frau zuckte verängstigt zusammen, es war als wenn die kleinen Toten Wesen mit Ihren unausgebildeten Fingern warnend vor die Glaswand der Gefäße klopften.

Marions Lippen verzogen sich verbitterten Lächeln.
“ Warum nur führt Ihr mich hierher?“

Tränen rannen ihr über das Gesicht, und Marion hatte nicht einmal die Kraft sie wegzuwischen.
“ Ich habe wohl keine andere Wahl. Es scheint mein Los zu sein
09.09.2002, 00:32 #262
Melliandra
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Das Kastell des ZuX # 12 -
Marion sah der Hüterin in die Augen. Die Frau in der tiefschwarzen Robe schien doch nicht so gemein zu sein wie alle von Ihr annahmen. Doch welches Ziel verfolgte Meditate wirklich. Marion wurde nicht aus dieser Frau schlau. Steckte gar einen Eigennutz hinter dieser Fassade?
Hinter der Stirn der jungen Frau begann es zu arbeiten.
Ich zweifle nicht, dachte sich Marion, mit einem leichtem Widerwillen. Es ist mein Los, was wird Charos sagen wenn er zurück ist. Wird er mich verschmähen, weil ich seinem Willen nicht gefolgt bin? Oder ist es gar mein Wille, das Kind in die Welt zu tragen.

Die junge Frau nickte. “ Ich danke Euch, das Ihr mir diesen Augenblick des Nachdenkens noch gewährt Hüterin. So will ich denn das Kastell verlassen und ins Reine mit meinem Gewissen kommen.
Marion machte einen Knicks vor der Hüterin und hielt Ihre Stirn an den Handrücken von Meditate.
09.09.2002, 00:46 #263
Melliandra
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Das Kastell des ZuX # 12 -
Nachdem die Hüterin ihr den Weg zurück in die Gästekammer gewiesen hatte, fühlte sich Marion sehr einsam. Wie in einer Art Trance setzte ich die junge Frau auf das Bett und nahm wieder diese Verkrümmte Körperhaltung ein. In ihrem innerem schwirrten die Gedanken hin und her.
Marion dachte an die Föten in den Gläsern. Hatten die Mütter jemals etwas für ihre Ungeborenen Kinder übrig gehabt? So etwas wie Liebe empfunden?
Das Gefühl verspürt was eine werdende Mutter empfindet. Wenn das ungeborene Kind, wie eine Frucht in ihren Leibern heranreift.
Und wieder begann Marion zu weinen, wo war Charos nur? Ging es ihm gut? Und würde er gesund von der Schlacht zurückkehren? Die junge Frau kannte den Söldner nur kurz, aber es war trotz allem ein starkes Band der inneren Zuneigung. Das Liebespaar hatte seine Last zu tragen. Jeder für sich.

Nach einiger Zeit wippte sich die Frau, Trance ähnlich und verstört, in den Schlaf, während Ihre Lippen ein altes Lied sangen. Und wenn man genau hinhörte spürte man, unter dem Lied lag eine tiefe Verzweiflung.

Blutet rote Tränen.
Tränen der Sehnsucht.
tränen des Leids.
In mir wütet ein Sturm.
Er dreht sich immer schneller,
immer stärker.
Im Auge des Sturmes liegt das Böse.
Das Böse versucht meine Gefühle zu verschlingen.
Kann es nicht beschreiben. Schmerz.
Hass.
Ich möchte den Hass aus mir weinen - schreien.
Doch ich kann nicht.
Mein Mund ist verschlossen.
Meine Kehle verschnürrt.
Meine Hand wandert zur Klinge.
Noch glänzt sie,
sie ist silber.
ich weiß, es ist falsch diese jetzt in die Hand zu nehmen,
zu schneiden.
Ich möchte es nicht,
doch das Böse befiehlt.
Ich spüre meinen Bauch.
Er ist leer,
und doch so voll.
Voll mit Hass,
voll mit Schmerz.
Ich blute.
Innerlich - Äußerlich.
Ein Schnitt.
Einen Schnitt der meinen Seelenschmerz zeigt.
Ich weiß nicht was ich tun kann,
damit der Schmerz aufhört.
Ich kann nicht mehr.
Ich will die Schmerzen in mit nicht mehr spüren.
05.06.2003, 23:51 #264
Melliandra
Beiträge: 478
UPDATEWÜNSCHE ZUR CHAR-LIST #2 -
Hallo,

ich bitte darum wieder in die Liste zu kommen. Ich bin wieder da, und eine Amazone.

Meine Skills waren

Skills: Einhandwaffen Stufe 1 und Jagd Stufe 1

Den Rest meiner Vorstellung passe ich die Tage an.

Vielen Dank.


Edit:

Die Vorstellung wurde nun angepasst :)
06.06.2003, 17:49 #265
Melliandra
Beiträge: 478
Das Kastell des ZuX # 19 - Noch immer im Gästezimmer ..
Immer noch müde blickte Marion auf. Sie hatte die letzten Monate, Tage und Stunden, Höllenqualen erlitten. Wie viel Zeit war vergangen. Was war geschehen. Der Blick von Marion glitt durch den Abgedunkelten Raum. Suchend und doch auf eine Weise ziellos. Die dichten schweren Vorhänge ließen kaum Licht durch die trüben Fenstergläser in das Gästezimmer herein. Wie spät war es? War es das Tageslicht oder doch nur das helle Licht des Vollmondes? Marion wusste es nicht. Eigentlich war es ihr auch egal. So wie ihr alles egal war, seitdem sie das Kind verloren hatte. Müde quälte sie sich aus dem großen Sessel vor dem Kamin und schritt mit tapselenden Schritten zum Bett, wo sie sich mit Tränen in den Augen, ins weiche Bettzeug fallen lies.

Sie hasste ihn. Was hatte er ihr nur angetan. Er hatte sie auf Händen getragen, sie geliebt. War es Liebe für ihn, oder doch nur ein Abenteuer?
Er hatte sie in einer Nacht geschwängert. Sie hatte unter dem Einfluss von Alkohol gestanden. Der Wein hatte ihr alle Sinne geraubt. Hatte er sie missbraucht? Wollte sie das, was damals in der dreckigen Hütte geschehen war? Hatte sie ihren freien Willen dazu geäußert? Heiße Tränen liefen an den Wangen von Marion herunter. Sie hasste ihn! Sie hasste ihn für seine Taten.
Monoton richtete sich die junge Frau auf, sie merkte nicht das sie schon wieder weinte. Sie hatte schon zu viele Tränen vergossen, seitdem sie hier im Kastell, in diesem Gästezimmer wohnte. Die Magier hatten sie geduldet. Sie aufgenommen. Wie lange würde sie hier noch in diesem Zimmer dahin vegetieren? Sie wusste es nicht.

Ihr Blick glitt zum Fenster. Dort draußen lag die Welt. Die Welt die schuld daran war. Wo war er? Was trieb er? Lohnte es sich die Gedanken an ihn zu verschwenden?

Marion machte es jeden Tag durch. Wie lange schon? Spielte die Zeit eigentlich für sie noch eine Rolle?

” Blutet rote Tränen.
Tränen der Sehnsucht.
Tränen des Leids.
In mir wütet ein Sturm.
Er dreht sich immer schneller,
immer stärker.
Im Auge des Sturmes liegt das Böse.
Das Böse versucht meine Gefühle zu verschlingen.
Kann es nicht beschreiben. Schmerz.
Hass.“


Langsam formten ihre rissigen Lippen die Worte. Er hatte sie hier abgeliefert wie einen alten ausrangierten Pflug der in die Scheune wanderte. Er hatte sich ihrer entledigt, und war dann wieder abgezogen. Er hatte gesagt er würde zwei Söldner schicken die sie nach dem Vorfall abholen würden. Doch bis heute waren keine Söldner erschienen. Sie war noch immer hier. Allein. Die Frucht die unter ihrem Herzen heranwuchs, wurde ihr genommen. Nicht durch Menschenhand. Die ehemalige Hüterin des Kastells hatte Marion zwar in einen Raum geführt. In diesem Raum waren Föten in unterschiedlichen Entwicklungsstadien aufbewahrt gewesen. In dickbauschigen Glasgefäßen, aufbewahrt in Flüssigkeiten, wie ein Mahnmal. Marion war damals ins Kastell gekommen um das Kind, das sie in ihrem Leib getragen hatte abzutreiben. Doch die Führung mit der Hüterin hatte die junge Frau ungestimmt. Sie wollte nicht das ihr Kind so enden würde. Als Versuchsobjekt für die Magier.
Nein, sie wartete auf ihren Geliebten. Er würde zurückkommen, und sie würden das Kind aufziehen, da war sich Marion sicher gewesen. Sie hatte sich um entschieden. Sie würde hier auf ihn warten und das Kastell nicht verlassen.

“Ich möchte den Hass aus mir weinen - schreien.
Doch ich kann nicht.
Mein Mund ist verschlossen.
Meine Kehle verschnürt.
Meine Hand wandert zur Klinge.
Noch glänzt sie,
sie ist silbern.
ich weiß, es ist falsch diese jetzt in die Hand zu nehmen,
zu schneiden.
Ich möchte es nicht,
doch das Böse befiehlt.
Ich spüre meinen Bauch.
Er ist leer,
und doch so voll.
Voll mit Hass,
voll mit Schmerz.“



Wielang hatte die junge Frau gewartet? Tage? Monate? Er ist nie im Kastell erschienen. Auch sein Versprechen hatte er nie eingelöst. Keine Söldner die sie auf seinen Befehl hin abgeholt hatten. Nichts war ihr geblieben.
Die junge Frau, hatte jede Nacht um ihn geweint. Hatte die Nahrung verwehrt, nein sie wollte nicht alleine Leben. Sie hatte in all ihrer Trauer und Wut nicht auf die Frucht in ihrem Leib geachtet. Der Schmerz stach noch immer zu.
Monatelang war sie nicht willens gewesen, sie wollte nicht mehr leben, doch ihr Schicksal wollte es anders. Innos nahm ihr das Kind. Sie verlor es in einer stürmischen Nacht. Draußen hatte ein Sturm gewütet. Blut war an ihren Schenkeln herabgeflossen. Es war, als wenn ihr Bauch mit Messerstiche bearbeitet wurde. Die Totgeburt hatte sie nicht wirklich mitbekommen. Und doch, noch immer fühlte die junge Frau den Schmerz. Den Schmerz der sich in hass auf die Männer gewandelt hatte.

“Ich blute.
Innerlich - äußerlich.
Ein Schnitt.
Einen Schnitt der meinen Seelenschmerz zeigt.
Ich weiß nicht was ich tun kann,
damit der Schmerz aufhört.
Ich kann nicht mehr.
Ich will die Schmerzen in mir nicht mehr spüren.“


Marion machte Qualen durch. Und verfiel wieder in einen Schlaf. Sie wünschte sich das er Traumlos war, so wie immer. Doch er war es nicht...

Sie lag einfach so da, auf dem weißen Bettlaken. Sie sah wie sie gegen den Traum ankämpfte und sich auf dem Bett hin und her warf. Sie sah wie sich eine Blutlache unter ihren Schenkeln bildete. Den Schmerz.
Dann verwischte das Bild. Marion befand sich nun auf einer Insel. Die Sonne brannte vom Himmel. Sie war nicht allein. Marion stand in einer Traube von Frauen. Sie lächelten der jungen Frau zu. Streckten ihr die Hände entgegen.
Wo war sie hier? War sie endlich im Paradies? War sie tot und fand nun endlich ihr Glück?
Die Frauen um Marion herum fingen an zu tanzen. Zu singen und zu lachen, sie nahmen sie an die Hand. Marion tanzte mit ihnen, sie war glücklicher denn je.
“ Komm zu uns. Hier gehörst du hin.“, hörte sie die Stimmen. Doch es war nicht real. Es war ein Traum. Denn plötzlich verblich das Bild der tanzenden Frauen. Sie lag wieder in dem Bett.

Marion schlug Ihre Augen auf und wusste das sie hier weg musste. Es war ein Zeichen gewesen. Die Zeit des Wartens war endlich vorbei. Schnell stand sie auf. Wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und verlies das Zimmer, sie verlies das Kastell. Sie machte sich endlich auf den Weg.
06.06.2003, 18:26 #266
Melliandra
Beiträge: 478
Happy Birthday Satura -
Alles Gute nachträglich zum EhrenTag.

Sorry das es so spät ist, kommt aber durchaus von Herzen.

Warum so spät? manmouse ist schuld

Grüße auch von ihm ;)
06.06.2003, 18:36 #267
Melliandra
Beiträge: 478
Rund um Khorinis # 8 -
Marion hatte das Kastell schnellen Schrittes verlassen. Sie war durch das Tor mit den Skeletten gestürmt und erst auf dem Weg nach draußen viel ihr auf, das sie Umgebung um das Kastell verändert hatte.
Wie lang war sie nur dort „gefangen“ gewesen. Gefangen in ihrem Selbstmitleid.

Sie war froh endlich frei zu sein. Frei von der Last der letzten Monate. Der Missetäter würde ihre Rache zu spüren bekommen, sofern er ihr eines Tages mal über den Weg laufen würde.
Die junge Frau lief so schnell, das sich die Umgebung schnell änderte. Nach dem See folgte ein Stück Wald. Eine Haushohe Bresche im Fels und dann wieder Wald. Sie musste die Insel aus ihrem Traum finden. Ihre Erlösung.
06.06.2003, 19:45 #268
Melliandra
Beiträge: 478
Rund um Khorinis # 8 - An einer vollkommen anderen Stelle ..
Marion lief noch immer. Schweiß perlte von Ihrer Stirn herab und eigentlich hätte sie schon längst zusammenbrechen müssen. Doch das Ziel, das die junge Frau vor Augen hatte, trieb sie unweigerlich an. Sie musste diese Insel finden. Um jeden Preis.

Die Sonne am Himmel machte sich langsam aber sicher daran, ihren Ruhepunkt zu finden. Ihre letzten Ausleger tauchten den Himmel in ein Blutrotviolettes Meer. Ein wunderbares Schauspiel. Doch die junge Frau hatte keinen Blick dafür übrig. Es war der erste Sonnenuntergang den sie seit Monaten zu Gesicht bekam und doch spürte sie die Magie der Vergessenen Sonnenstrahlen nicht. Sie lief noch immer.
Mit jedem Schritt merkte die junge Frau den Schmerz in ihren Füßen, und sie bekam Seitenstechen. Sie rang nach Luft. Nein sie durfte keine Pause machen. Sie musste weiter laufen.
Mittlerweile machten sich in Sichtweite die Ausleger eines Bergmassivs bemerkbar. Marion war in die falsche Richtung gelaufen. Ins Landesinnere, hier würde unmöglich die Insel mit den lachenden Frauen aus ihren Träumen liegen.

Die junge Frau verlangsamte ihren Schritt, und blieb nach einer Weile stehen. Tränen liefen an ihren Wangen herab. Es war ein Wagnis gewesen. So überstürzt aus dem Kastell aufzubrechen. Die junge Frau war in einem Land was ihr vollkommen fremd war. Wie lange hatte sie im Kastell gelebt?
07.06.2003, 22:58 #269
Melliandra
Beiträge: 478
Rund um Khorinis # 8 -
Marion hatte mittlerweile eine Rast eingelegt. Die Strapazen der vergangenen Monate zollten ihrem Tribut. Erschöpft sank die junge Frau zu Boden und hatte sich ins feuchte Gras am Bachlauf fallen gelassen. Sie war am Ende. Gerade als sie in einen Zustand der Schläfrigkeit fallen wollte, erblickte sie die beiden Frauen die ihr auf dem Weg entgegen schritten.
Frauen? War Marion doch auf dem rechten Weg, die Insel mit den Frauen zu finden, die sie in ihrem Traum gesehen hatte?
Die junge Heimatlose Frau raffte noch einmal all ihre Kraft zusammen, und versuchte aufzustehen. Sie musste auf sich aufmerksam machen. Sie war so kurz vor dem Ziel.

“Was macht ihr beide den da“, rief Marion völlig am Ende. Und bis sich schon auf die Lippen. Der Tonfall war nicht gerade freundlich gewesen.
“ Hallo? Verzeiht. Ich bin auf der Suche nach einer Insel auf der die Frauen leben. Es mag komisch für euch klingen. Aber ich hatte einen Traum und muss die Insel mit den Frauen finden. Könnt ihr mir sagen, wo ich sie finden kann?“, der Klang in ihrer Stimme war sichtlich verzweifelt. Sie mussten es einfach wissen. Marion begann zu Husten, in ihrer Aufregung begann ihr Herz zu stechen. Der Körper war noch immer zu schwach.
07.06.2003, 23:20 #270
Melliandra
Beiträge: 478
Rund um Khorinis # 8 -
Eine der Frauen hatte sich zu ihr heruntergebeugt und erzählte etwas von einem Amazonenlager. Das musste es sein. Der Ort aus ihrem Traum. Der Traum der sie angehalten hatte aus dem Kastell stürmen. Überhastet zu Fliehen. Vor der Trauer, dem Schmerz und den Hass.
Marion richtete sich ein wenig mehr auf und nickte.
“ Leben dort die Frauen? Habe ich den richtigen Weg eingeschlagen? Mein Glauben hat mich nicht verlassen.
Die junge Frau war vollkommen durch den Wind. Sie kniete mittlerweile vor den beiden Frauen und hatte die Hand von der anderen eher stillen Frau ergriffen.
“ Bitte helft mir. Nehmt mich mit. Ich schaffe es nicht allein“, fuhr sie fort.
08.06.2003, 01:15 #271
Melliandra
Beiträge: 478
Das Amazonenlager # 10 -
Marion fühlte sich sichtlich besser. Die beiden Frauen stützten sie. Sie hatte echtes Glück gehabt, sie zu treffen. Glück? Nein, es war Schicksal, und nichts anderes.
Nach einem doch recht schnellen Marsch erreichten die drei Frauen das Amazonenlager. Marions Augen leuchteten im Mondlicht, und heiße Tränen der Freude liefen an ihren Wangen herab. Sie war endlich an dem Ort der für sie bestimmt war. Leise seufzte sie auf. Machte sich von den beiden helfenden Frauen los und lies sich ruhig zu Boden auf die Knie sinken und versank nun Vollendens in einen Rausch der Tränen.
Sie bekam nichts mit. Nicht was um sie herum geschah. Denn sie war einfach nur Glücklich.
Die Zeit des Schmerzes würde vorbei sein. Nicht gleich sofort, aber in den nächsten Tagen und Wochen. Hier würde sie ihre langersehnte Ruhe finden, und den Kummer und Schmerz der letzten Monate verarbeiten können.

Noch immer kniete sie auf dem staubigen Erdboden, und die beiden Frauen mussten eine sonderbare Meinung von Marion haben, doch es war ihr egal.
08.06.2003, 02:35 #272
Melliandra
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Das Amazonenlager # 10 -
Marion bedankte sich höflich bei den Frauen. Sie waren alle sehr nett und zuvorkommend. Der Mond schien voll durch das offene Fenster ins Zimmer. Zusätzlich wurde der Raum von einer brennenden Fackel, die an der Wand im dem dafür vorgesehenen Platz steckte, erhellt. In der Ecke stand ein weiches Bett das von einem kleinem Tisch gesäumt wurde. An dem Tisch stand ein Stuhl, und an der Wand gegenüber der Tür war eine kleine Truhe platziert.
Das Zimmer machte einen freundlichen Eindruck. Und sie mochte es auf Anhieb.
Es war nicht so wie das Zimmer im Kastell, wo sie monatelang hinter den dunklen schweren Vorhängen ihr Leben verbracht hatte.
Lächelnd drehte sie sich zu den Frauen, machte einen höflichen Knicks und bedankte sich bei den Frauen und Phoenixfee.
“ Ich danke euch für den freundlichen Empfang. “ sagte Marion und blieb in der hocke.
08.06.2003, 03:29 #273
Melliandra
Beiträge: 478
Das Amazonenlager # 10 -
Marion lag nun im weichen Bett und seufzte. Sie hatte es endlich gefunden. Sie war auf der Insel bei den Frauen, ganz so wie sie es geträumt hatte. Sie atmete tief ein, sog die kühle Luft die durch den gut gelüfteten Raum ging genüsslich ein.

Hier wollte sich immer bleiben.
Hier wollte sie sich ihrem Schicksal hingeben. Frei von Männern, nur sie und die anderen Frauen. Im Einklang der Ruhe.
Die junge Frau, dachte noch eine Weile über ihre Zukunft nach, hing ihren Wünschen und Träumen hinterher. Und fiel dann schnell in den erschöpften Schlaf.

Sie war endlich zuhause.
08.06.2003, 13:17 #274
Melliandra
Beiträge: 478
Das Amazonenlager # 10 -
Marion hatte bis zum frühen Mittag geschlafen und fühlte sich wie ein neuer Mensch. Sie war noch immer in dem Zimmer in das sie von Phoenixfee und den anderen Frauen am gestrigen Abend gebracht wurde. Na ja eigentlich war es schon in der Morgendämmerung gewesen. Fröhlich schwang die junge Frau die Beine aus dem weichen Bett, und blickte aus dem offenem Fenster. Das zum offenem Meer hinauszeigte. Welch Himmlische Ruhe, leichter Wind blies ihr durchs Haar und sie war zum ersten mal seit langem wirklich glücklich.
Langsam blickte sich Marion im Zimmer um. Sie wollte sich waschen, den letzten Dreck der schlechten Erinnerungen von ihrer Haut schrubben. Auf dem Tisch stand ein Krug und einen Leere Schüssel, gleich daneben ein paar Leinentücher. Auf dem Stuhl der neben dem Tisch stand, lag ein einfaches Kleid aus weißen Leinen.

Erleichtert entledigte sich Marion ihrer Männerhosen griff sich Marion den Halbvollen Krug, füllte die Schüssel mit Wasser und begann sich zu waschen, obwohl sie gar nicht dreckig war. Sie rubbelte Ihre Haut so lange und so fest, das sie rot anlief. Sie wusch sich den Dreck herunter, den Dreck den sie in ihren Gedanken angesammelt hatte. Ihre Seele wurde gereinigt.
Nachdem sie fertig war, zog sie das einfache Leinenkleid über ihren Körper und schritt schüchtern aus dem Haus.
08.06.2003, 15:05 #275
Melliandra
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Das Amazonenlager # 10 -
Vor dem Gästehaus, lag ein trockener breiter Weg der von ein paar Bäumen gesäumt wurde. Schüchtern schritt die junge Frau auf den Schattengetränkten Weg und lief in ein Stück lang entlang. Sie wollte die Umgebung erkunden.
Gleich hinter der nächsten Biegung trat eine hohe Steinmauer in das Blickfeld der jungen Frau.
Das musste die Feste des Amazonenlagers sein. Doch leider war noch kein Eingang auszumachen.

Energisch lief Marion weiter. An einer grünen saftigen Wiese vorbei, vorbei an einem Gebäude das einzeln in der Gegend stand. Gefolgt von Strand, einem Bootssteg und einem kleinem Haus. Dann erreichte sie das Tor des Lagers.
Sie zögerte, durfte sie den Hof einfach so betreten?
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