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Sachen mußte sie nicht zusammensuchen, sie hatte eh nichts mit. Sie kaute das letzte Stück Brot und schluckte es dann hinunter.
"Gut, gehen wir. Besteht die Barriere eigentlich nur aus Sumpf? Oder gibts hier noch andere Gegenden?"
Sie traten hinaus und Radeck schloss die Tür hinter ihnen.
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Sanft schaukelte das Boot über die Wellen und bei jedem Ruderstoß ruckte es leicht. Kessas Blick war auf das Ufer gerichtet, sie versuchte sich möglichst viel von der unbekannten Landschaft zu merken, um sich zur Not auch mal alleine zurechtzufinden.
"Wieviele Lager gibt es hier eigentlich? Und was ist ihr Unterschied?"
Sie beobachtete jetzt die kräftigen Ruderschläge des Kriegers.
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Immer noch sanft schaukelte das Boot auf dem Wasser. Kessas Blick war neugierig nach vorn gerichtet.
"Dahinten, ist es das? Das Moor, wo ihr hinwollt?"
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Kessa nahm seine Hand und stieg vorsichtig aus dem Boot. Hier schien es noch feuchter zu sein, ein feiner Dunst lag über dem Ort, den man selbst im Dunkeln noch erkannte.
"Ruhig und erholsam, ich glaube genau das brauche ich jetzt."
Sie stieß einen Seufzer aus und folgte dem Mann den weg entlang.
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[ot]hoppla, falsch, bitte löschen
[/ot]
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Kessa trat in das Nebenzimmer und schaute sich erfreut um. Herrlich, ein eigenes Zimmer. Sie ging umher und kam dann wieder zur Tür.
"Dankeschön, es ist wunderbar. Aber wie war das mit dem Kraut? Was für Kraut?"
Sie blickte fragend in die blauen Augen.
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Kessa wollte sich schon das Kleid aufknöpfen, als ihr einfiel dass sie ja hier nicht zuhause in ihrem ehemaligen Heim war sondern einem Mann gegenüberstand. Sie hielt in der Bewegung inne und lehnte sich an den Türrahmen.
"Achso. Etwas dass die Sinne betäubt also. Naja mal schaun, probieren werd ich es bestimmt mal, ich bin neugierig. Man muss alles mal versuchen um wirklich zu wissen dass es nichts für einen ist."
Sie grinste. Dann fiel ihr wieder das Kleid ein.
"Gut, dann wünsche ich euch eine guten Nacht, ich werde mich jetzt zurückziehen."
Sie lächelte ihn nochmals an, dann schloss sie die Tür hinter sich und legte das Kleid ganz ab.
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Kessa ging zum Bett und schlüpfte unter die Decke. Was ein Tag. Jetzt war sie gefangen, lebte in einer unüberwindlichen Barriere mit lauter Mördern und finsteren Gesellen. Aber seltsamerweise fühlte sie sich trotzdem wohl, vielleicht lag es an Radeck, er war so nett zu ihr wie schon lange keiner mehr.
Sie hing noch etwas an diesen Gedanken, dann senkten sich ihre Lider und sie fiel in einen tiefen erholsamen Schlaf.
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Kessa streckte sich in dem weichen behaglichen Bett. Hier gefiel es ihr. Zwar lag immer noch dieser Geruch in der Luft, aber inzwischen hatte sie sich schon etwas daran gewöhnt. Außerdem war er hier nicht ganz so modrig, immer wieder wehte eine frische Brise vom Fjord her.
Zu allem bereit stand sie auf und zog sich das zerfetzte Kleid über. Sie mußte sich mal ein neues besorgen bei gelegenheit.
Vor der Tor zögerte sie. Sollte sie so einfach eintreten? Am ende stand er gerade halbnackt da...Aber klopfen hatte auch keinen Sinn. Sie öffnete die Tür und trat aus ihrem Zimmer.
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"Hallo. Ich habe wunderbar geschlafen, wie auch nicht, ich war so erschöpft."
Sie setzte sich neben ihn an den Tisch und trank einen Schluck wasser.
"Übrigens habt ihr gestern erwähnt, dass ich mir ein neues Kleid besorgen könnte. Können wir da mal vorbeischaun?"
Sie schaute an sich herunter.
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Kessa schaute auf. Das Förmliche?
"Von mir aus gern. Wo wir schon in der gleichen Hütte wohnen."
Sie grinste.
"Also, ich bin fertig, von mir aus können wir losziehen."
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Kessas Gesichtsausdruck wurde traurig. Sie starrte auf die kleinen weißen Schaumkronen, die sich auf den Wellen gebildet hatten.
"Meine Familie existiert eigentlich nicht mehr...", sie schluckte und schwieg. Nach ein paar Minuten schaute sie zu ihm auf und dann gleich wieder ins Wasser.
"Meine Eltern sind beide tot, und meine ältere Schwester ist verschollen."
Eine Träne wollte sich ihren Weg aus ihren Augen bahnen, aber sie blinzelte sie energisch weg.
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Kessa sah wieder klar und ließ sich den frischen Wind ins Gesicht wehen.
"Es geht schon, ich denke ja selbst ständig drüber nach. Ich habe immer noch die Hoffnung dass ich meine Schwester eines Tages wiederfinde. Wir haben uns so gut verstanden..."
Sie hielt die Hand ins kühle Nass und spielte ein bisschen mit den Fingern darin.
"Wie sind diese Amazonen denn so? Wieso schotten sie sich in einem lager ab?"
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Kessa erblickte ebenfalls den Turm.
"Oh, was ist das? Noch ein Lager?"
Sie legte die Hand über die Augen um nicht so von der Sonne geblendet zu werden. Hinter dem glitzernden Wasser ragte der Turm empor.
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Kessa fing an in einer verstecken Tasche in ihrem Kleid zu kramen und zog dann ein paar Münzen heraus.
"Hier, ich habe noch ein paar Münzen, ich hoffe das reicht. Oder kann man damit hier nicht bezahlen?"
Sie schaute den rudernden Krieger fragend an.
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Eine Insel tauchte vor ihnen auf. Hell erstrahlten vier Türme gegen den Himmel, auf denen Kessa Menschen erkennen konnte. Das war also das Amazonenlager. Sie war richtig neugierig diese abgeschotteten Frauen kennenzulernen. Wie sie wohl waren? Jähzornig und blutdurstig, oder doch umgänglich? Bald würde sie es wissen.
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Kessa schaute verwundert von einem zum anderen. Die Frau, die da oben am Fenster saß, hatte sie sich ganz anders vorgestellt. Viel zu jung für eine Amazonenkönigin. Die langen dunklen Haare wehten etwas im Wind und die Rüstung glänzte in der Sonne. Das sollten Amazonen sein? Stumm wanderte ihr Blick zu der Frau, die jetzt neben Radeck erschienen war und scheinbar auf den Namen Nellas hörte. Sie sah schon eher nach Amazone aus, der Gesichtsausdruck...
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Entsetzt schaute Kessa die Amazone an. Sklave? Wohl doch keine gute Idee gewesen hierher zu kommen. Mit großen Augen rückte sie ein Stück näher zu Radeck.
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Kessa sah Radecks Blick auf ihr haften und schaute dann nervös zu der Amazonenkönigin.
"Ähm...ja, ich grüße euch. Wie er schon erwähnt hat, ich bin unglücklich in die Barriere gefallen und muss mich nun hier zurecht finden. Unglücklicherweise ist bei dem Sturz mein Kleid etwas zerrissen worden und ein anderes hatte ich nicht dabei. Radeck meinte, ihr könntet mir da vielleicht weiterhelfen..."
Sie kniff die Augen etwas zusammen um gegen das Sonnenlicht zum Fenster hinaufzuschauen.
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Kessa lächelte glücklich in die Runde.
"Es paßt perfekt. Ich danke euch, Königin der Amazonen."
Sie war sich unsicher wie das mit Bezahlung oder so aussah und blickte zu radeck hinüber.
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Kessa schien noch erfreuter.
"Oh, ich danke euch."
Sie lächelte Mylanaa an und strich mit den Fingern über den Stoff in ihrem Arm.
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Die Sonne senkte sich schon zum Horizont. Kessa nickte.
"Denke ich auch. Schließlich müssen wir noch zurückrudern."
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Es war schon stockdunkel und von weitem leuchteten ihnen die sporadischen Lichter den Weg ins Moor. Kessa saß hinten am Boot und schaute nach vorn, während Radeck sich mit dem Rudern abmühte.
Kurz darauf hatten sie angelegt und Radeck half ihr aus dem Boot.
"Mensch bin ich müde. Diese Amazonen sind schon ein seltsames Völkchen..." sie dachte an die schweren Waffen die sie bei sich trugen und die entschlossenen Mienen.
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Das Kleid saß ja wirklich perfekt. Kessa stand mitten im Raum und schaute an sich herunter. Schade nur dass es in dieser Hütte keinen Spiegel gab. Bei Gelegenheit mußte sie sich sowas mal zulegen, wenn sie dann Erz hatte und es sich leisten konnte. Bis dahin mußte ihr Spiegelbild im Wasser ausreichen. Vielleicht sollte sie mal zum Steg gehen.
Sie trat also in ihrem neuen Kleid durch die Tür und schaute ob Radeck wach war. Vielleicht wollte er es ja auch mal sehen...
"Hallo..?"
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Kessa drehte sich einmal herum in dem kurzen Kleid und lächelte Radeck dann an.
"Es ist wundervoll und paßt wie angegossen. Die Idee mit den Amazonen war gut. Aber ich würde mich auch gerne selbst mal sehen, kommst du mit hinunter zum Steg?"
Sie lehnte sich auf einen Stuhl.
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