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An seinem dritten Abend in der Freiheit wusste Tuan bereits nicht mehr, was er noch tun konnte. Allerdings muss gesagt werden, dass er auch noch nicht viele Möglichkeiten zur Auswahl hatte. Denn gross organisiert war noch nichts. Aber der Bandit hoffte, dass er trotzdem noch irgendeine Beschäftigung für diesen Abend finden konnte. Deshalb erklärte er seinem Freund Ceyx, dass er sich mal umsehen wolle. Ceyx meinte, dass dies eine gute Idee sei und er Tuan begleiten würde. Also schlenderten sie gemeinsam ein bisschen über den Hof und plauderten hier und da mit einigen Bauern oder anderen zwielichtigen Gestalten. Von diesen zwielichtigen Gestalten gab es mittlerweile ja genug auf dem Hof. Gerade als die beiden Freunde wieder zurückkehren wollten, sahen sie vor dem Haupthaus einen Banditen stehen. Ceyx deutete auf ihn und meinte: "Sag mal, ist das dort nicht Fisk? Sieht so aus, als würde er auf etwas oder jemanden warten..." Tuan nickte und sagte: "Los, wir fragen ihn mal." Und so gingen sie zu Fisk.
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Tuan dachte nach. Ein Banditenlager? Er war doch selbst auch Bandit. Oder zumindest in der Barriere hatte er diesen Rang bekleidet... "Ne richtige Burg, das wär schon was. Was meinst du, Ceyx?" Tuan warf seinem Kumpel einen fragenden Blick zu. Aber der zuckte nur mit den Schultern. Er war ja noch kein Bandit. Also entschied Tuan: "Ok, wir begleiten dich mal da hoch, Fisk. Muss aber nur noch schnell meine Waffen holen. Und Fackeln wären auch nicht schlecht, denk ich mal..." Denn ein Blick in den Himmel zeigte, dass es angebracht war, für eine Lichtquelle zu sorgen. Die drei gingen schnell zu Tuans und Ceyx' Sachen, wo sich die beiden rüsteten. Fisk trug seine Waffen schon. Zum Schluss nahm Tuan noch vier Fackeln und Zündmaterial hervor. "Das sollte reichen, zwei Fackeln aufs mal sind genug." Er entzündete zwei der Fackeln am Feuer und reichte eine an Ceyx. Die andere behielt er selbst. Dann machten sie sich auf den Weg zum Hügel mit der Burg darauf.
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Also gegen die drei haben wir sechs doch schon Chancen. Totale Pfeifen sind wir ja nun auch nicht...;)
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Das hat sich ja schonmal gelohnt... dachte sich Tuan begeistert. Die paar Goblins waren wirklich kein Problem. Aber als er in Fisks Gesicht blickte, musste er sich ein Grinsen verkneiffen. Dort, wo Fisk von dem Ast getroffen worden war, zeichnete sich eine hübsche Schwellung ab. Bald würde man den exakten Umriss des Astes auf Fisks Gesicht sehen können. Aber um auf seine Frage zurückzukommen: "Jetzt wo wir schonmal hier sind, schauen wir uns auch richtig um. Vielleicht finden wir ja noch mehr solcher hübscher Truhen..."
Sie untersuchten im Licht der Fackeln das Gebäude kurz, aber sie fanden nichts interessantes mehr. Deshalb verliessen sie das heruntergekommene Haus wieder und sahen sich erstmal um. Fisk blickte dabei angestrengt auf seine neue Karte.
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Hey Jungs, kennt ihr alle die Spielversion von UT 2003, die Bombing Run oder ähnlich heisst? Da leuchtet doch einer hell und alle andern gehen auf den los.
Meint ihr nicht auch, dass unser einzigster Magier ungefähr dieselbe Funktion übernimmt?
:D ;) 
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Endlich blieb Fisk stehen. Schwer atmend erreichten ihn Ceyx und Tuan. Nachdem Tuan wieder etwas zu Atem gekommen war, wollte er natürlich sofort wissen, warum Fisk denn urplötzlich so losgestürmt sei. "Was ist denn bloss in dich gefahren? Hast du ein Gespenst gesehen?" Fisk schüttelte den Kopf. Erst jetzt viel Tuan auf, dass Fisks Gesicht trotz dem Astabdruck und der Anstrengung durch den schnellen Lauf kreideweiss war. "Nein, ich habe kein Gespenst gesehen, aber wir hätten zu welchen werden können." Damit zeigte er Ceyx und Tuan die zweite Karte, auf der die Mine eingezeichnet war. Interessiert betrachteten sie sie, bis Ceyx der Hinweis auf die Minecrawler auffiel. Er zeigte es Tuan mit dem Finger. Dieser verstand. "Du hattest Angst vor den Crawlern? Tja, das kann ich verstehen. Ziemlich unangenehme Zeitgenossen." Fisk machte grosse Augen. "Was soll das heissen? Kennst du dich etwa mit den Viechern aus?" Tuan schaute zu Ceyx hinüber und meinte: "Naja, auskennen würde ich nicht sagen, aber wir haben in der Freien Mine schon einige der Biester getötet." Ceyx nickte. Tuan fuhr fort, indem er auf seine schwere Banditenrüstung zeigte: "Hier, meine Rüstung hab ich mir aus den Stollen der Mine geholt. Dabei standen mir einige Crawler im Weg. Jetzt stehen sie nicht mehr..." Fisk war noch etwas ungläubig, aber er fragte dennoch: "Du hast also schon gegen Minecrawler gekämpft?" Tuan nickte und antwortete: "Ja, zusammen mit Ceyx und Bloodflowers. Zu dritt haben wir den Viechern ganz schön eingeheitzt." Man konnte Fisk ansehen, dass er eine Idee hatte. Aufgeregt meinte er: "Lasst uns zusammen an das Feuer dort setzen. Und dann erzählt ihr mir alles, was ihr über Minecrawler wisst und was ihr mit ihnen schon erlebt habt." Ceyx und Tuan erklärten sich einverstanden und so setzten sich sich zusammen an das Feuer. Tuan begann dem interessiert zuhörenden Fisk von seinen Erlebnissen mit den Minecrawlern zu erzählen: "Also, ihr Schwachpunkt sind ihre Beine. Wenn du ihnen die abschlägst..."
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Ok, bitte vergesst meinen Aufruf oben wieder. Sonst erlaubt mir Saleph nämlich nicht, meine eigene Burg zu bauen.;) :D
Und damit die restlichen Banditen auch eine Burg haben, ganz ohne Minecrawler, und die Schürfer schön schürfen können, würde ich sagen,wir starten morgen, Sonntag, nach dem Mittag . Also so um 13 Uhr oder so. Es müssen ja nicht alle gleichzeitig on sein, ist ja kein grosses Quest. Dann säubern wir über den Nachmittag die Mine und ob danach noch was geschieht, sehen wir ja dann...
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Tuan und Ceyx banden sich ihre Schwerter um und überprüften nochmals ihre Rüstungen. Alles tiptop. Gerade als sie die Bauernhütte verlassen wollten, fiel Tuan wieder ein, was man in dunklen Stollen doch am dringendsten brauchte: Fackeln. Schnell holte der Bandit noch ein paar Fackeln. Dann traten die beiden Freunde aus dem Haus.
Sie wandten sich Richtung Haupthaus, wo Onar drin wohnte und wollten dann zwischen den Häusern Richtung Banditenberg mit Burg und Mine hochgehen, als sie einen Banditen auf einer Bank sitzen sahen. Es war Linky. Er sang und pfiff irgendwas unverständliches vor sich hin. Tuan hatte eine Idee. Er ging zu dem Händler hin und fragte: "Hallo Linky. Wie siehts aus? Heute schon was vor?" Der sitzende Bandit schüttelte den Kopf. "Ne, eigentlich nicht..." Tuan grinste. "Gut, dann hast du jetzt was vor. Komm mit uns mit, wir gehen hoch zur Burgruine dort" damit zeigte Tuan auf die Umrisse der Burg "und wollen die Mine da oben mal ein bisschen erkunden." Linky überlegte kurz, dann stimmte er zu. Er erhob sich von der Bank und gemeinsam gingen die drei weiter.
Allzu weit kamen sie allerdings nicht. Denn plötzlich hörten sie jemanden rufen: "Hey, Tuan, Ceyx! Wie gehts euch Halunken denn so?" Als sie sich umdrehten, sahen sie Bloodflowers auf sich zurennen. Freudig begrüsste Tuan seinen Freund: "Bloody altes Haus! Schön dich zu sehen. Hast es also auch aus der Kolonie geschafft..." Blood nickte, aber seinem Gesichtsausdruck nach zu schliessen, hatte er noch ein bisschen was über seine Flucht zu erzählen. Da Tuan und Co aber etwas im Stress waren, wiederholte Tuan einfach das selbe Spiel wie bei Linky vorhin. Und auch Bloodflowers erklärte sich nach kurzem Überlegen bereit, mit auf Minecrawlerjagd zu gehen.
Also machten sich endlich Tuan, Ceyx, Linky und Bloodflowers auch auf den Weg zur Banditenburg. Fisk sollte eigentlich schon oben auf sie warten.
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Tuan fuhr mit einem Aufschrei herum. Er sah, wie die drei Bogenschützen versuchten, einen Pfeil auf die Sehne zu legen und auf die Minecrawler zu schiessen, doch nur Bloodflowers war schnell genug. Sein Pfeil traf einen der angreifenden Crawler aus nächster Nähe mitten in seinen hässlichen Kopf. Mit einem fürchterlichen Aufschrei brach das tödlich verwundete Tier zusammen. Aber der zweite Crawler stürtzte sich direkt auf Fisk. Im letzten Moment konnte Scorp den völlig erstarrten Banditen noch wegschupsen, aber die Zangen erwischten Fisk doch noch am Bein. Dann waren die Nahkämpfer auch schon da und drangen auf das Biest ein. Ceyx landete einen gewaltigen Treffer auf den Rücken, sodass einige der harten Panzerplatten brachen. Der Crawler bäumte sich auf und Tuan stach dem Tier mit seinem Bastardschwert mitten zwischen die bösartig funkelnden Augen. Auch dieser Crawler brach laut kreischend zusammen.
Dann wandten sie sich sofort dem verletzt am Boden liegenden Fisk zu.
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Da hatte Ceyx ja noch mal Glück gehabt. Alle hatten bis jetzt Glück gehabt. Tuan hatte zwar schon gegen Minecrawler gekämpft, aber gegen so viele nun auch wieder nicht. Allerdings hatte er seit seiner Ausbildung bei Blade und mit seinem Bastardschwert viel weniger Mühe, die Biester zu verletzen oder gar zu töten.
Weiter gings in der flackernden Dunkelheit, teilweise konnte man nun an einzelnen Stellen ein wenig Erz hervorschimmern sehen. Aber es war längst nicht so viel wie in der Freien Mine und irgendwie strahlte es auch nicht so stark. Tuan dachte sich, dass es sich hier wahrscheinlich um normales Erz handeln müsse, nicht um magisches, dessentwegen die Barriere ja geschaffen worden war. Auch einige Skelette lagen auf dem Boden, teilweise fehlten Knochen. Oft lag neben dem Skelett eine Spitzhacke, alt, verrostet und vermodert. Arme Kerle, die von den Minecrawlern beim Schürfen erwischt worden waren. Das musste aber schon eine lange Zeit hersein.
Plötzlich war wieder das Zischeln von Minecrawlern zu vernehmen. Die Gruppe wappnete sich für ein neues Geplänkel, denn mehr als zwei konnten es den Geräuschen nach nicht sein. Tuan flüsterte seinen Gefährten noch einen Tip zu: "Wenn ihr könnt, schlagt den Biestern die Beine ab. So sind sie auch ausser Gefecht gesetzt..." Dann erschien im Licht der Fackeln der erste Crawler.
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OT: dieser Post ist von Fisk
Schnell zog auch Fisks einen Bogen Darkterror. Ungewohnt gut lag ihm die Waffe in der Hand, zwar war es ihm vorher nie aufgeffallen aber dieser Bogen war ein wahres Prachtexemplar. Doch konzentrierte er sich wieder auf die Crawler. Ein Doppelpfeil sauste von seiner Sehne und traf einen Crawler, an den Brustpanzer und in die Halsgegend. Das Tier schrie auf und als noch ein dritter Pfeil von Scorpp seinen Hals durchbohrte blieb es regungslos liegen. fisk spannte den Bogen wieder über seinen Rücken und zog seinen Bogen, mit welchem er voranstürmte, zu Linky und Ceyx, welche schon stark an der Front kämpften.
Kräftige Hiebe prallten auzf die drei nieder, doch immerwieder schafften sie es auszuweichen. Als Linky und Fisk wieder einjen Crawler erlegt hatten sprang Fisk zurück und begann zwischen zu zählen. Noch drie der Biester lebten. Er und Ceyx gingen auf einen, während sich Scorp und Blood um einen anderen kümmerten auch Tuan und Linky waren bereits dabei, kräftig auf eines der Biester einzumeißeln.
Erstaunlihcerweise wurde diesmal keiner der Krieger verletzt und so besiegten sie diese Crawlergruppe außergewöghnlich schnell. Schnell nahmen sie die die Klauen und legten eine Rast ein. Fisk durchforstete mit einem nachdenklichen Blick die Karte. <<Wir sind im vorletzten Stollen! Noch zwei Gänge weiter nach rechts, dann nach unten und wir haben alles!>> grinste Fisk freudig, nachdem er das Pergament wieder gefaltet hatte. Auch die anderen stießen erleichterte Seufzer aus. So machten sie sich auf, weiter hinab in den unteren Stollen.
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Mittlerweile mussten sie tief unter dem Berg sein. Oder auch nicht. Vielleicht waren sie gerade auf der Höhe von Onars Hof. Denn um zur Burg hoch zu kommen, musste man ja erst einmal den Berg oder Hügel, Tuan war sich da nicht so sicher, besteigen. Berg, weil es Felsen und Gestein gab, Hügel, weil er eigentlich nicht wirklich hoch war. Aber eigentlich konnte das ja Tuan völlig schnurzpipegal sein. Sie schritten weiter und wie Fisk gesagt hatte, ging es bald noch weiter hinunter. In dem engen Stollen trafen sie noch auf einen weiteren Minecrawler, der von den sechs Männern aber schnell und ohne Probleme erledigt wurde. Dann war es soweit, der Stollen endete, es ging nicht mehr weiter. Ceyx, der zuvorderst ging, schaute sich genau um und deutete dann auf den Boden. "Da liegen noch ein paar Erzbrocken. Wahrscheinlich konnten sie die nicht mehr abtransportieren, als die Crawler kamen." Tuan meinte: "Wir sollten sie mitnehmen, vielleicht können wir sie ja gebrauchen." Fisk stimmte zu: "Ja, wir nehmen die Mine in Besitz und lassen ein paar Männer schürfen, so haben wir eine Einkommensquelle..." Also sammelten sie das Erz ein und machten sich dann auf den Rückweg. In der grösseren Kammer sahen sie sich nochmals etwas um. Schliesslich fanden sie eine kleine Nische, in der neben einer weiteren Karte auch noch ein paar Goldmünzen lagen. Dann warf Scorpion einen Blick auf die Fackeln. "Langsam sollten wir wirklich wieder an die frische Luft gehen, die Fackeln machens nicht mehr lange." Alle andern stimmten zu, die Gänge und Stollen waren soweit einmal gesäubert, mehr konnten sie momentan auch nicht tun.
Beim Verlassen der Mine nahmen sie den getöteten Minecrawlern noch die Zangen heraus. Tuan blieb über einem der Crawlerkrieger stehen und dachte sich, dass es eigentlich eine Schande sei, die dicken Panzerplatten zurückzulassen. Aber weder er noch sonst jemand wusste, wie man den Biestern ihre Platten abnehmen konnte, ohne dass sie zerstört wurden. Also ging auch Tuan in Gedanken versunken weiter.
Schliesslich, nach längerem Marsch, war ein winziger Lichtpunkt am Ende des Stollens zu sehen. "Ja, gleich sind wir draussen..."
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So, wir haben die Mine gesäubert und erblicken nun wieder das Tageslicht.
Da das Forum ständig gespinnt hat, sind wir ins Interne ausgewichen und haben die Posts von dort hier hinüberkopiert, wenns mal wieder funktioniert hat. Aus diesem Grund und weil Fisk nicht mehr on war, hab ich einen von seinen Posts hier gepostet. Aber es stammt von Fisk, ich habs hingeschrieben.
Jo, jetzt können die Banditen ihre Burg gefahrlos aufbauen und renovieren und die Schürfer können dann anfangen zu schürfen.
Sollten sich Sylvios Männer nun für uns interessieren, jetzt wäre der richtige Zeitpunkt...;)
Aber denkt daran, ich bin Lehrmeister für Einhänder. Mindestens einen schaff ich schon, zumal wir ja zu sechst sind.
:D
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Tuan und Ceyx sassen zusammen an einem Feuer vor dem Bauernhaus. Tuan pflegte die kleinen Kratzer und Schürfwunden, die er bei ihrem gestrigen Abenteuer in der nahen Mine abbekommen hatte. Aber eigentlich war er fast unverletzt. Einerseits war dieser Umstand sicher der schweren Banditenrüstung zu verdanken, aber andererseits musste er sich selbst eingestehen, dass er wirklich ziemlich gut im Umgang mit seinem Schwert geworden war. Und jetzt gab er sein Wissen sogar noch weiter! Mal sehn, vielleicht liess sich daraus etwas machen. Denn Blade war immer noch nicht auf dem Hof aufgetaucht. So gut wie der Söldner konnte Tuan wahrscheinlich schon kämpfen, aber das Weitergeben seines Könnens, das war etwas ganz anderes. Tuan hoffte, dass er Linky ein paar gute Tipps geben konnte. Dass er noch Gold dafür bekam, war ein angenehmer Nebeneffekt. Denn leider erhielten ja nur die von Onar angeheuerten Söldner Sold, Tuan musste selbst schauen, wie er über die Runden kam. Als Lehrmeister liesse sich sicher einiges verdienen. Aber wie gesagt, zuerst musste er sich einmal bewähren. Und mit Linky hatte er keinen schlechten ersten Schüler erwischt. Als sie gegeneinander gekämpft hatten, konnte sich Tuan ja selbst davon überzeugen, dass Linky nicht schlecht war. Da fiel dem Banditen wieder ein, dass ihre Waffen immer noch bei Linky waren. Vielleicht konnte er sie ja endlich einmal verkaufen. Oder zumindest einen Teil. Aber das hatte auch morgen noch Zeit. Nun wollte Tuan einfach das Gefühl, in Freiheit zu sein, geniessen und dann gemütlich zu Bett gehen...
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Tuan strich durch die nähere Umgebung von Onars Hof. Er sah sich nach einem geeigneten Platz um, wo er Linky und weitere Schüler unterrichten konnte. Für eine oder zwei Personen reichte eigentlich eine kleine, ebene Fläche, aber sollten es mehr werden, so wie in der Kolonie beim Übungsplatz, dann benötigte er einen grösseren Bereich. Ausserdem wollte Tuan sich mal wegen einer Stelle, wo er sich eine eigene Hütte bauen konnte, umsehen. Zwar errichtete Fisk oben bei der alten Burg, deren Mine sie letztens von Minecrawlern gesäubert hatten, ein Banditen- und Schürferlager, aber Tuan hatte absolut keine Lust, bei den andern Banditen zu schlafen, womöglich noch im gleichen Raum. Deshalb musste er sich wohl oder übel eine eigene Hütte bauen. Mit Ceyx hatte er noch nicht darüber gesprochen, aber das würde er noch tun. Tuan glaubte nämlich nicht, dass sein Freund mit den andern zusammen wohnen wollte. Da waren sich die beiden ziemlich ähnlich...
Die Felder lagen momentan unter einer dünnen Schneeschicht verborgen, aber man konnte ungefähr erahnen, wo sie begannen und endeten. Dort wäre es perfekt gewesen, um mit dem Schwert zu üben, aber das würde Onar oder wer auch immer sicherlich niemals erlauben. Also suchte Tuan weiter.
Dabei vermied er es, auf dem Hauptweg zu Onars Hof zu gehen. Er hatte gehört, dass dort einer der Söldner, die nicht aus der Kolonie stammten, alle und jeden um sein Geld erleichterte. Tuan hatte keineswegs Angst vor diesem Söldner, mit dem sollte er schon fertig werden, vielmehr wollte der Bandit sich keinen Ärger mit dem Rest der Söldner einhandeln. Vorläufig jedenfalls noch nicht...
Als Tuan so um den Hof schlich, kam er an einer alten Kapelle vorbei. Ob dort früher einmal Priester gelebt hatten? Denn jetzt, da war sich Tuan sicher, lebten keine Magier auf dem Hof. Weiter im Wald fand Tuan eine kleine Lichtung, aber die schien ihm nicht geeignet für seine Zwecke. Also suchte er weiter...
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Es war dunkel und eigentlich schon wieder ziemlich kalt. Aber es war nicht so dunkel und auch nicht so kalt, dass Tuan nicht doch noch ein bisschen durch die Gegend spazieren konnte.
Bei seinem kleinen Ausflug in der näheren Umgebung des Hofes war Tuan noch auf eine im Bau befindliche Hütte gestossen. Wie er später erfahren hatte, sollte dies einmal die Hütte des Söldners Cole werden. Ausserdem hatte er ein kleines Lager gefunden, wo sich ein paar Kerle rumtrieben. Wegelagerer Oder ähnliches. Auf jeden Fall wollten sie sich anscheinend nicht mit dem Banditen anlegen, denn sie liessen Tuan in Ruhe. Und bei seinem Streifzug hatte er schlussendlich einen Platz gefunden, der ihm sowohl für seine Hütte als auch für das Training im Umgang mit den einhändigen Waffen ideal erschien. Aber er hätte sich den langen Spaziergang sparen können, denn dieser Platz befand sich gleich neben Onars grossem Bauernhaus. Dort war eine freie Fläche, relativ eben, und dahinter begann der Wald, war aber an dieser Stelle noch sehr licht. Zwischen die weit auseinander stehenden Bäume würde seine Hütte gut passen. Auch Ceyx, den Tuan später an diesen Ort geführt hatte, war begeistert. Sie hatten beschlossen, sich eine grosse Hütte zu bauen, die sie dann zweiteilen würden. So hatte schlussendlich jeder einen eigenen Wohnraum. Natürlich mussten sie zuerst noch die Erlaubnis erhalten, aber so wie es aussah, übernahm Tuan den Lehrmeistertitel für Einhänder. Dann dürfte er die Hütte bestimmt bauen. Oder bauen lassen...
Nun begutachtete Tuan, was denn Linky die ganze Zeit bauen liess. Es sollte sein neuer Laden werden, oder Gorrs neue Schmiede, oder Schmocks neue Taverne, Tuan wusste nicht was, nur, dass eifrig gebaut wurde. Jetzt allerdings nicht mehr. Die Hämmer lagen vergessen auf den Brettern, die Sägen steckten in angesägten Baumstämmen, die Baustelle war verlassen. Oder etwa doch nicht? Da bewegte sich doch etwas! Tuan kniff die Augen zusammen und spähte in die Dunkelheit. Dann trat eine Gestalt aus der Baustelle ins Fackellicht. Es war Linky. "Hallo Tuan. Ich hab nochmals die Baustelle inspiziert, ob auch alles nach Plan verläuft." Wie Tuan wusste, war Linky zum Söldner befördert worden. "Und, ist alles in Ordnung?" fragte er den Händler. "Och, naja..." Linky zuckte mit den Schultern. Dann meinte er: "Du, sag mal, hättest du Zeit? Du könntest mir noch ein oder zwei Tricks zum Kämpfen beibringen..." Tuan überlegte kurz, dann nickte er. "Ok, ein zwei Tricks. Folge mir." Zuerst steuerte Tuan das grosse Bauernhaus an, in dem er momentan noch schlief. Dort bewahrte er auch all seinen Besitz auf. Ceyx und die andern Bewohner schliefen schon, also ging Tuan leise zu seinen Sachen und holte mehrere Fackeln. Damit ging er zum Feuer und entzündete zwei. Eine reichte er an Linky weiter. Dann gingen die beiden wieder hinaus an die frische Luft. Tuan steuerte den neu entdeckten Platz an. Plötzlich hörte er Schritte und da stand auch schon Fisk neben ihm. "N'Abend, was macht ihr zwei denn um die Zeit noch?" Tuan antwortete: "Wir üben noch ein bisschen mit dem Schwert, wenn du willst kannste gleich mitkommen." Fisk legte den Kopf schief, dann meinte er: "Klar, mir ist eh langweilig." Und somit gingen die drei zur freien Fläche hinter dem Bauernhaus. Da es dort dunkler als vorne auf dem Hof war, reichte Tuan die restlichen Fackeln an seine zwei Begleiter und befahl ihnen, die Fackeln in einem Kreis in den Boden zu stecken. Dann entzündete er alle mit seiner brennenden. Als dies erledigt war, stellten sie sich in den von den Fackeln umrahmten Kreis. Tuan dachte kurz nach, dann fragte er Linky: "Kämpfst du eigentlich weiterhin mit deiner Axt?" Der frischgebackene Söldner schüttelte den Kopf. "Nein, ich hab bei Gorr ein Langschwert bestellt." Wiederum überlegte Tuan kurz, dann sagte er: "Gut, dann fangen wir an. Also, ihr kennt ja die Grundbegriffe beide schon. Nun müsst ihr eure Technik verfeinern, die Bewegungen noch geschmeidiger machen, die Schläge noch präziser werden lassen..." Etwas beunruhigt sahen sich seine zwei Schüler an. Tuan lächelte. "Keine Angst, das ist nicht so schwierig. Mit dem richtigen Training... Aber zuerst wärmen wir uns ein bisschen auf. Macht mir alles nach!" Dann began Tuan, sich zu strecken und hüpfte auf und ab und so weiter und so fort...
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Allmählich dämmerte es Tuan, dass die Stelle als Einhandlehrmeister nicht nur Vorteile für ihn hatte. Er musste von nun an wohl oder übel mehrheitlich zur Stelle sein, da seine Schüler ja möglichst viel lernen wollten. Und wie der Bandit mit einem Blick in die Runde anmerkte, wahrscheinlich auch möglichst schnell. Wenn er da an seine eigene Ausbildung zurückdachte, zuerst mit den anderen Jünglingen und dann später bei der Armee...
Aber egal... Tuan zuckte mit den Schultern, nun hiess es arbeiten. Er wandte sich von den Bauarbeiten ab und bedeutete Fisk, ihm zu folgen.
Tuan ging wieder zu der freien Fläche, auf der sie am Abend vor zwei Tagen schon einmal trainiert hatten. Der Schnee dort war nicht mehr weiss, sondern braun und völlig durchwühlt, die Übungen hatten ihre Spuren hinterlassen...
Zuerst einmal wärmte sich Tuan wieder auf und bestand darauf, dass auch Fisk die Aufwärmübungen mitmachte. Es sah vielleicht lächerlich aus, aber Tuan hatte gelernt, dass die Verletzungsgefahr, also Sehnenrisse oder Bänderzerrungen etc., durch das Aufwärmen viel geringer war. Als Tuan trotz der Kälte begann zu schwitzen, befand er das Aufwärmen für beendet. Dann verlangte er Fisks Schwert. "Zeig mir doch noch mal dein Schwert!" Fisk überreichte seine Klinge an Tuan und wartete gespannt, was nun folgen würde. Tuan fuhr mit der Hand über die Klinge und prüfte die Länge der Waffe. "Ein schönes Langschwert, dass du da hast." Dann reichte er Fisk seine Waffe zurück und zog sein eigenes Schwert. "Also, wie gesagt, geschickter musst du noch werden, aber das ergibt sich mit der Zeit automatisch, je mehr du übst. Aber nun noch etwas zur Kampftechnik: Dein Schwert ist zwar schon ziemlich lang, aber immer noch bedeutend kürzer als ein Zweihandschwert. Und vor allem leichter. Bei einhändigen Schwertern ist die Geschwindigkeit wichtig. Und vor allem, mit einem Schwert kann man auch zustossen! Mit weiten Schlägen kannst du dir den Gegner vom Leib halten, aber wahrscheinlich kann er die alle abblocken. Wenn du hingegen überraschend einen geraden Stich ausführst, hat er ziemliche Probleme. Und das übst du heute." Tuan zeigte Fisk, was er meinte. Er hob sein Schwert und machte einige weite Schläge, dann stiess er schnell und gerade mit dem Schwert nach vorne. "So, siehst du? Damit kannst du deinen Gegner überraschen, schwer verwunden und vielleicht sogar töten. Nun bist du dran!" Fisk brachte sich in Position und begann mit seiner Übung.
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Tuan grinste. Er hatte Fisk lange genug dabei zugesehen, wie dieser immer den gleichen Stoss in die Luft übte. Nun war es an der Zeit, die Sache etwas schwerer zu machen. Tuan bückte sich und hob einen abgebrochenen Ast auf. Er war etwa armdick und so lang wie ein Mann. Der Bandit gab dem Banditenführer den Ast und sagte, er solle ihn in der Mitte durchhacken. Es war Fisk anzusehen, dass er sich fragte, was dies nun wieder sollte, aber er gehorchte und halbierte den Ast. Tuan nickte und meinte: "Gut, machs gleich nochmals. Mit dieser Hälfte." Tuan gab Fisk die eine Hälfte des Astes, die etwas dicker war als die andere. Nocheinmal teilte Fisk den Ast. Aber nun wunderte er sich doch ziemlich. "Und für was soll das gut sein?" wollte er wissen. Tuan grinste wieder und antwortete: "Na, für was wohl? Jetzt ist der Ast kürzer. Er war vorhin viel zu lang." Fisk konnte es nicht recht glauben. "Du willst also damit sagen, ich hätte den Ast nur halbiert, damit er kürzer wird?" Tuan nickte. "Exakt. Ich danke dir auch, dass du mir diese wirklich anstrengende Arbeit abgenommen hast." Nun endlich verstand Fisk, dass Tuan einfach zu faul gewesen war, den Ast selbst zu verkleinern. Na warte, sobald die Ausbildung abgeschlossen war, konnte der Einhandlehrmeister etwas erwarten. Schliesslich war Fisk nicht umsonst Banditenführer...
Aber Tuan riss ihn aus seinen Gedanken. "Also, der Stoss bringt nichts, wenn du nicht triffst. Ich werde den Ast, den du ja netterweise auf die richtige Länge gestutzt hast, langsam pendeln lassen. Und du wirst versuchen, ihn mit einem geraden Stoss zu treffen." Tuan stellte sich vor Fisk und streckte seinen rechten Arm, in dem er den Ast hielt, aus. Dann begann er, den Ast hin und her zu bewegen. Fisk begab sich in Kampfposition und konzentrierte sich auf den Ast. Es würde nicht so einfach werden, dieses kleine Stück Holz zu treffen...
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Tuan dachte einen Augenblick lang nach, dann meinte er: "Nein, jetzt nicht. Ein anderes Mal wieder. Nun wollen wir das Geübte am lebenden Objekt testen. Hier, fang auf!" Er warf Fisk das Aststück, das er für die Übung benutzt hatte, zu und hob dann den anderen Teil vom Boden auf. "Es sind zwar nicht unsere Schwerter, aber ich denke mal, du stimmst mir darin zu, dass Verletzungen nicht unbedingt zum Training gehören müssen. Also kämpfen wir jetzt ein bisschen gegeneinander." Fisk blickte auf den Ast in seiner Hand und runzelte dann die Stirn. Tuan ermunterte ihn: "Na los! Versuch, mich zu treffen! Aber Vorsicht, ich schlage zurück..." Fisk wog den Ast in seiner Hand, es war wirklich nicht sein schönes Langschwert. Aber da musste er wohl durch. Und lieber mit einem Stück Holz als mit einem Schwert verprügelt werden, dachte er sich. Also machten sich die beiden Banditen bereit. Im matschigen Schnee war das Kämpfen noch schwieriger als sonst, aber wenn man so kämpfen konnte, konnte man es auf normalem Boden erst recht. Tuan täuschte einen Schlag an, dem Fisk auswich. Der Banditenführer konterte, wurde aber von Tuan geblockt. Sofort liess Fisk einen weiteren Schlag folgen, dann noch einen und holte schliesslich weit aus. Tuan duckte sich unter dem Schwinger hindurch und stach Fisk mit dem Ast in den Magen. Pfeiffend entwich die Luft aus Fisks Lunge und der Bandit krümmte sich. Tuan meinte: "Danke, dass du diesen Fehler gemacht hast. So konnte ich dir eindrücklich demonstrieren, was ich meine. Wäre dies ein Schwert" Tuan zeigte auf den Ast in seiner Hand "wärst du jetzt tot." Fisk nickte, er spürte den Stoss immer noch. Tuan liess ihm kurz Zeit, sich wieder einigermassen zu sammeln, dann sagte er: "Gut, weiter. Aus Fehlern lernt man." Wieder kreuzten sich die Äste, aber Tuan merkte sofort, dass die Lektion bei Fisk angekommen war. Sein Gegenüber war nun um einiges vorsichtiger...
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Obwohl mit dem Einhandlehrmeistertitel gewisse Verpflichtungen einhergingen, musste Tuan zugeben, dass es auch Spass machte. Naja, meistens. Heute Abend würde er vielleicht einen blauen Fleck auf seinem Bauch haben. Aber Fisk auch. Das war die Sache doch schon wieder wert...
Gekonnt blockte Tuan einen weiteren Schlag ab und attackierte Fisk mit einer Reihe von schnellen Schlägen. Hätte Tuan gewollt, hätte er Fisk nun ziemlich derb verhauen können, denn nach den ersten paar gut abgeblockten Schlägen liess die Deckung von Fisk nach und er konnte nur noch mit Mühe den Schlägen seines Lehrers ausweichen. Aber Tuan wollte seinen Schüler weder ensthaft verletzen noch vergraulen. Also beschränkte er sich darauf, Fisk einen Schlag in die Seite zu verpassen. Als das Stück Holz auf die Banditenrüstung und die darin verarbeiteten Eisenplatten traf, erklang ein dumpfes Geräusch. Tuan tratt zwei Schritte zurück und senkte den Ast. "So, ich glaube das war genug für heute." Etwas enttäuscht liess Fisk den Ast in den Schnee fallen. "Na gut..." Tuan wischte sich den Schweiss von der Stirn, dann sagte er: "Du kannst jederzeit wieder zu mir kommen. Wenn ich auf dem Hof bin, trainiere ich dich dann. Und vergiss nicht, weiterhin an deiner Geschicklichkeit und Schnelligkeit zu arbeiten. Auch in den Beinen musst du noch etwas schneller werden." Fisk nickte. "Das nächste Mal" fuhr Tuan fort "schauen wir deine Deckung noch an. Du hast teilweise noch ein paar Probleme, die Schläge richtig abzublocken. Aber sonst bist du schon ziemlich gut." Fisk war ein bisschen über die Bemerkung über seine Deckung enttäuscht, aber andererseits, hatte ihn Tuan auch wieder gelobt. Und für etwas machte er ja das Training auch.
Als sie vom Übungsplatz zurück auf den Platz vor Onars Haus liefen, fragte Tuan: "Wie siehts aus, Lust auf ein Bier oder was anderes?"
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Also, zum ursprünglichen Thema dieses Threads meine Meinung: Drachen ausnehmen erst, wenn man normales Jagen auf Stufe 2 hat.
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Tuan und Ceyx sassen zusammen im grossen Bauernhaus. Bis jetzt schlief noch niemand, also hatten sie es sich auf einem der Betten gemütlich gemacht. Die beiden Freunde diskutierten heftig miteinander. Es ging um die neue Hütte, die Tuan geplant hatte. Ceyx wollte ebenfalls dort wohnen und nicht oben bei den Schürfern und Banditen. Und schon gar nicht irgendwo im Wald oder einer stinkenden Höhle mit anderen Wegelagerern. Nun stellte sich die Frage, ob sie wieder zusammen in der selben Hütte wohnen sollten oder ob jeder eine eigene Hütte haben würde. Und eben darum ging es in ihrem Gespräch. Bei zwei Hütten müsste man zuerst wieder einen Platz suchen. Und natürlich wäre die Arbeit weitaus grösser. Aber eigentlich wäre es schon schöner, wenn jeder für sich wohnen könnte. Sie kamen zwar wirklich gut miteinander aus, aber immer zusammen sein, das führte irgendwann unweigerlich zu Zoff.
Während sie in ihre Überlegungen vertieft waren, näherte sich ihnen einer der Bauern. "Sagt mal, könnt ihr nicht woanders quatschen?" Die beiden sahen den Bauern an, der plötzlich etwas dringendes zu erledigen hatte. Schon war er wieder verschwunden. Ceyx fragte Tuan: "Du, sag mal, was wollte denn der Clown von uns?" Tuan hob den Kopf und fragte harmlos: "Wer?" Beide brüllten vor Lachen.
Aber durch die Unterbrechung waren sie irgendwie aus dem Thema geflogen, sie hatten keine gescheiten Einfälle und Ideen mehr. Also kramte Tuan zwei Biere hervor und sie sassen schweigend zusammen, jeder hing seinen eigenen Gedanken nach.
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Ah, hat das gut getan! Tuan schüttelte seinen Kopf und von den nassen Haaren fielen Wassertropfen in alle Himmelsrichtungen. Es war wieder einmal dringend nötig gewesen, sich die Haare zu waschen. Jetzt fühlte sich der Bandit wieder richtig frisch. Allerdings begann er schon wieder zu frieren. Es war einfach zu kalt, lange mit nassen Haaren rumzulaufen. Dies war auch der Grund, warum Tuan sich die Haare schon einige Zeit nicht mehr gewaschen hatte. Schnell trocknete er sich seine Haare mit einem mehr oder weniger sauberen Tuch ab. Dann leerte er den Bottich, in dem er sich den Kopf gewaschen hatte, einfach durch das Fenster des Bauernhauses aus. Platsch! und der Bottich war leer.
Ceyx war ein bisschen auf die Jagd gegangen, zumindest versuchte er, etwas Jagdbares zu finden. Also hatte sich Tuan gedacht, er könnte Linky oder Fisk wieder ein bisschen was mit dem Schwert beibringen. Fisk hatte er aber knapp verpasst, wie Tuan von einem Söldner erfuhr, als er über den Hof schlenderte. Aber Linky wäre sicher in seinem neuen Laden anzutreffen. Deshalb steuerte Tuan zum neu errichteten Laden.
Wie erwartet hielt sich Linky darin auf. Er hiess Tuan herzlich willkommen und erkundigte sich, womit er Tuan dienen könne. Dieser antwortete: "Mit deiner bescheidenen Anweseneheit, mein Freund. Ich wollte dir noch ein paar Tipps zum Kämpfen geben." Linky überlegte kurz, dann meinte er: "Hm...eigentlich sollte ich ja auf meinen neuen Laden aufpassen...aber na gut. Immerhin nützt mir die Ausbildung ja auch was. Da fällt mir ein, ich wollte dir schonmal eine Anzahlung geben..." Linky kramte in einem Sack herum und Tuan hörte das unverkennbare Geklimper von Münzen. Schliesslich nahm Linky ein paar Münzen aus dem Sack und überreichte Tuan dann den Beutel. "Hier, darin sind jetzt 200 Goldmünzen." Tuan bedankte sich und steckte den Beutel ein. Nachzählen wollte er nicht, ob nun 190 oder 210 Goldmünzen im Beutel waren spielte für ihn keine so grosse Rolle. "Also dann, lass uns trainieren!"
Die beiden verliessen Linkys Laden und schritten zum Trainingsplatz. Dort meinte Tuan zuerst: "Wie ich sehe, hast du dein Langschwert jetzt erhalten. Und eine Söldnerrüstung. Du wirst noch bemerken, dass du dich damit nicht mehr ganz so schnell und leicht bewegen kannst, wie in deiner alten Banditenrüstung. Aber dafür bist du besser geschützt." Linky nickte. Tuan fuhr fort: "Da du bisher mit einer Axt gekämpft hast, ist die Umstellung auf ein Schwert und die damit verbundenen Kampftaktikänderungen das erste, was du lernen musst." Wieder nickte Linky. "Die Grundausbildung ist etwa die gleiche, aber mit dem Schwert schwingst du weniger als mit einer Axt. Zuerst einmal musst du dich an deine neue Waffe gewöhnen. Aber bevor wir mit dem Training richtig beginnen, wird wieder aufgewärmt!" Und wieder machten sie verschiedene Übungen, um sich aufzuwärmen. Dann begann Tuan mit dem eigentlichen Training: "Gut, als erstes werden wir jetzt einfach ein paar mal mit unseren Schwertern gegeneinander kämpfen. Aber vorsichtig, es soll keinen Sieger oder Verlierer geben, sondern du sollst dich an dein neues Schwert gewöhnen. Das Gewicht, die Länge, den Schwerpunkt etc. kennenlernen. Also, fangen wir an!"
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Also wenn jemand Waffen braucht, ich hab vom Überfall auf die Freie Mine noch jede Menge davon. Schwerter, Keulen, Äxte, auch Bögen und sogar ein paar Armbrüste. Alles ausgezeichnete Ware, stammt von Söldnern und Gardisten. (Die minderwertige Ware hab ich andern übriggelassen*g*)
Wenn ihr was braucht, geht zu Linky, er bewahrt das Zeugs momentan noch für mich auf.
@Gorr: Wenn du wieder da bist, wie siehts aus, kaufst du mir alles ab?
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Nach dem gestrigen Training mit Linky und Fisk hatte Tuan gut, lang und ausgiebig geschlafen. Sowohl Fisk als auch Linky lernten gut, sie kapierten schnell und setzten das Gelernte und Gesehene um. Auch für Tuan war es ein gutes Training. Er konnte sein Wissen weitergeben und somit frisch halten, aber er konnte auch teilweise von seinen Schülern lernen, wenn sie eigene Ideen in den Kampf einbauten. Es war also wirklich ein einträgliches Geschäft, den Lehrer zu spielen. Und da eine Lehrkraft auch etwas mehr Einfluss als andere Leute besass, machte sich Tuan Hoffnungen, bei Lee und Onar die Erlaubnis für den Bau seiner Hütte,die er nahe am Trainingsplatz errichten wollte, zu erhalten. Aber zuerst einmal musste er natürlich fragen. Deshalb hatte der Bandit seine schwere Banditenrüstung gereinigt und sich das Gesicht sowie das Haar gewaschen. Er wusste, dass man sauber einen viel besseren Eindruck machte und dass man mit einem besseren Eindruck eher das erhielt, was man wollte. Nun stand Tuan vor Onars Haus und überprüfte nochmals seine Rüstung sowie sein Bastardschwert. Dann schritt er die Rampe hinauf. Die Söldner, die oben Wache standen, liessen ihn durch, nachdem er ihnen sein Anliegen erklärt hatte. Es hatte sich nicht viel geändert, seit Lee aus der Barriere hierher gezogen war, er konnte immer noch gut auf sich selbst aufpassen. Deshalb waren die Wachen auch nicht so streng wie anderswo.
Tuan betrat also das grosse Haus und wandte sich dann in das angegebene Zimmer. Neben einigen anderen Söldnern befand sich auch der General im Raum. Mit sicheren Schritten näherte sich Tuan Lee und sprach ihn an. Der General wandte seine Aufmerksamkeit dem Banditen zu und erkundigte sich nach seinem Anliegen. Tuan erklärte: "Wie euch wohl schon zu Ohren gekommen ist, habe ich den Lehrmeistertitel für einhändige Waffen übernommen." Lee nickte. "Und da es doch recht umständlich wäre, wenn alle meine Schüler immer zur Banditenburg hochkommen müssten, wollte ich mir hier auf dem Hof eine Hütte bauen. Ich habe schon einen Platz gefunden, direkt beim Trainingsplatz." Lee sah Tuan in die Augen, dann meinte er: "Mir kommt es nicht drauf an, wo du wohnst. Hauptsache, du bildest meine Leute richtig aus. Wende dich an Onar." Tuan nickte und versicherte Lee, dass er sein Möglichstes in der Ausbildung der Männer tat. Dann verabschiedete er sich von dem General.
Puhhh...das wäre geschafft... dachte sich Tuan erleichtert, als er das Zimmer der Söldner wieder verliess. Jetzt musste er noch von Onar die Erlaubnis erhalten. Das würde wahrscheinlich schwieriger werden. Direkt dem Söldnerzimmer gegenüber war der Raum, in dem sich Onar für gewöhnlich tagsüber aufhielt. Tuan wollte gerade eintreten, als sich ihm ein stämmiger Bauer in den Weg stellte. "Was willst du hier?" Auch hier erklärte Tuan sein Anliegen und auch hier durfte er weitergehen. Allerdings gab ihm der Bauer den Tipp: "Fass ja nichts an und komm nicht auf die Idee, irgendwas zu stehlen!" mit auf den Weg. Onar sass in seinem Stuhl am Ende eines grossen Tisches, zwei Knechte unterhielten sich mit ihm. Als der Bandit näher trat, verstummten sie. Onar warf einen Blick auf Tuans Rüstung, dann sagte er: "Du bist kein Söldner. Für dich gibt es keinen Lohn. Was willst du also hier?" Tuan erklärte Onar sein Vorhaben mit der Hütte. Wie er erwartet hatte, war Onar nicht gerade begeistert. Also fügte Tuan hinzu: "Überlegt doch mal, wenn ich gleich hier auf dem Hof wohne, kann ich die Männer, die euch beschützen, viel besser ausbilden. Ausserdem kann ich, sollte es jemals nötig sein, bei der Verteidigung mithelfen, sollte ein Überfall stattfinden." Onar dachte auch darüber eine Weile nach, dann wollte er wissen: "Und warum brauchst du dafür eine eigene Hütte? Du könntest mit den Bauern oder den Söldnern schlafen..." Tuan erwiderte, dass er die Hütte nicht alleine bewohnen würde, sondern dass noch eine weitere Person darin wohnen würde. Er hatte sich mit Ceyx nämlich geeinigt. Sie hatten vor, eine grosse Hütte zu bauen und diese dann in der Mitte mit einer Wand zu trennen. So wohnten sie nahe zusammen, aber doch jeder in seiner eigenen Wohnung. Dass die Hütte so gross werden würde, verheimlichte Tuan Onar allerdings. Er war sich nicht sicher, ob der Grossbauer dies erlauben würde. Schliesslich nickte Onar und meinte: "Also gut, du kannst deine Hütte bauen. Wo soll sie denn hinkommen?" Auch dies erklärte Tuan und Onar erklärte sich einverstanden. Dann entliess er Tuan.
Draussen atmete Tuan zuerst einmal tief die kalte Winterluft ein. Er hatte es geschaft, Ceyx und er konnten sich ihre Hütte bauen.
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