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Mit einem lauten Schrei bückte sich Ceyx, schaufelte eine Ladung Schnee in seine Arme und rannte auf Tuan zu. Dieser warf einen weiteren Schneeball, doch konnte er Ceyx damit nicht stoppen. Im allerletzten Augenblick bückte er sich und hielt schützend die Arme über den Kopf, doch Ceyx lud den ganzen Haufen Schnee über seinem Freund ab. Aus Tuans Kehle entrang sich ein Schrei: "Ahhh!!! Kalt!!!" Ein Grossteil des Schnees war ihm in den Kragen gelangt und bahnte sich nun einen Weg den Rücken hinunter. Tuan schüttelte sich und rannte vor Ceyx davon, der eine weitere Ladung Schnee aufgeladen hatte. Während dem Rennen bückte sich Tuan und griff mit seiner Hand in den Schnee. Schnell füllte er die Hand und rannte weiter. Ceyx verfolgte ihn immer noch. Währenddessen formte Tuan aus dem Schnee zwei Bälle. Er blieb stehen, drehte sich um und warf den ersten Ball. Wieder in hohem Bogen. Ceyx sah den Schneeball und dachte sich NIcht nocheinmal mit mir... Er starrte in den Himmel und merkte, dass über ihm überhaupt kein mit Schnee beladener Baum war. Etwas irritiert beobachtete er deshalb die hohe Flugbahn des Schneeballs. Und wurde mit voller Wucht von dem zweiten Schneeball, den Tuan kurz nach dem ersten in gerader Linie auf Ceyx abgefeuert hatte, mitten im Gesicht getroffen. Er liess allen Schnee fallen und taumelte nach hinten. Dann spukte er den Schnee aus seinem Mund. "Igitt, ist das kalt..." Tuan lachte lautstark. Nach einem Augenblick fiel auch Ceyx in das Lachen ein.
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Etwas überrascht betrachtete Tuan Myrthale. Wenn sie wütend ist, sieht sie ja noch viel besser aus... dachte er sich verschmitzt lächelnd. Er setzte eine zerknirschte Miene auf, dann sagte er: "Es tut mir ja so leid um dein schönes Kleid..." Er warf Ceyx einen schnellen Blick zu, bückte sich, als wolle er den Schnee von dem Kleid wischen, doch dann richtete er sich wieder auf und fuhr im selben Tonfall fort: "...aber das war noch lange nicht alles!!!" Und mit diesen Worten schubste er die völlig überraschte Myrthale über den hinter ihr knieenden Ceyx. Mit einem überraschten Aufschrei plumpste die junge Frau in den Schnee. Tuan und Ceyx kringelten sich vor lachen und machten sich schnell aus dem Staub. Myrthale sprang auf und rannte hinter ihnen her.
Tuan, der gerade einen weiteren Schneeball auf seine hübsche Schülerin werfen wollte, blieb so plötzlich stehen, dass Ceyx ihn rammte und sie zusammen zu Boden gingen. Ceyx fluchte: "Was soll das, gleich ist sie da..." Dann verstummte auch er. Vor ihnen stand eine weitere junge Frau, die mit einem Bogen Sylvio und noch zwei weitere Söldner in Schach hielt. Was ging denn hier vor?
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Während die beiden Banditen gebannt das Spektakel beobachteten, das sich ihnen bot, war Myrthale zu ihnen gestossen. Sie stellte sich vor die beiden immer noch im Schnee liegenden Banditen und stemmte die Fäuste in die Seiten. "Das werdet ihr mir büssen! Wartet nur, bis ich mit euch fertig bin..." Tuan und Ceyx erhoben sich, sichtlich unbeeindruckt von der Schimpftirade der jungen Frau. Als diese merkte, dass sie von den beiden Männern überhaupt nicht wahrgenommen wurde, verstummte sie und biss die Lippen aufeinander. Tuan und Ceyx gingen mit weit ausholenden Schritten Gorr nach, der in Richtung Taverne gerannt war. In einigem Abstand folgte ihnen Myrthale.
Als sie sich dem grossen Haus näherten, vernahmen sie Kampflärm aus der Schmiede Gorrs. Was war denn heute Abend bloss los? Überall wurde gekämpft. Oder hatten diese Kämpfe etwa miteinander zu tun? Das würden sie wohl noch früh genug herausfinden...
Vor dem Eingang zur Taverne trafen sie auf Zombiebreaker, der anscheinend auch vom Kampflärm angelockt worden war. Tuan wandte sich an den Söldner und fragte ihn: "Was zum Teufel ist denn hier los?"
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Jetzt wurde es Tuan allmählich zu bunt. Auch er zog sein Schwert, wandte sich noch schnell an Myrthale und sagte ihr, sie solle draussen warten, dann drehte er sich um und rannte mit erhobenem Schwert in die Taverne. Ceyx und Bloodflowers folgten Tuan und Zombiebreaker auf dem Fusse. Sie rannten an der Schmiede vorbei, in der ebenfalls gekämpft wurde und betraten dann den Schankraum. Als erstes fiel Tuan über einen am Boden liegenden Körper. Vor Schreck liess er sein Schwert los und es rutschte klirrend durch den Raum. Ceyx und die anderen sprangen über die beiden am Boden liegenden und überblickten die Lage. Dann stürzten sie sich auf Sentenza, der mit gezücktem Schwert Gorr und Sly in Schach hielt. Dieser Übermacht war er allerdings nicht gewachsen und bald ging er unter den Fäusten der Männer zu Boden. Währenddessen hatte sich auch Tuan wieder aufgerichtet. Er war über Raoul gestolpert. Schwach griff der Söldner nach Tuan, aber dieser verpasste ihm einen Schlag ins Gesicht und dann lag Raoul wieder ruhig da. Tuan erblickte nun die anderen beim Kämpfen wie auch eine gefesselte Frau und Sylvio. Schnell wappnete sich der Bandit, dann sprang er Richtung Sylvio. Der Söldner erwartete Tuan mit einem Faustschlag, dem der Bandit aber ausweichen konnte. Doch auch sein Schlag ging ins Leere. Dann waren die beiden Männer inneinander verkeilt. Mit zusammengebissenen Zähnen ertrug Tuan die harten Schläge, die ihm der Söldner verpasste und teilte seinerseits kräftig aus. Doch er merkte, dass er Sylvio kräftemässig unterlegen war. Da tauchte plötzlich ein Schatten neben den beiden Kämpfenden auf und warf sich auf sie. Zu dritt gingen sie zu Boden...
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Tja dann, machs gut Dexter...
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Na toll, wenn das so weitergeht, bin ich bald noch der einzige...
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Erschöpft setzte sich Tuan auf einen der Baumstämme. Auch an diesem Tag wie an den vorhergehenden hatte er und Ceyx wieder an ihrere zukünftigen Hütte gearbeitet. Aber Tuan hatte sich immer noch nicht richtig von der Kneipenschlacht, wie er es nannte, erholt. Nachdenklich fuhr sich der Bandit über sein Gesicht und die blauen Prellungen darin. Ich weiss zwar noch nicht wie, aber Bloody wird dafür bezahlen... dachte sich Tuan. Er musste bei der Erinnerung daran, dass Bloodflowers ihn während der Schlägerei für Sylvio gehalten hatte und ihn deshalb arg verprügelt hatte, zwar grinsen, aber das änderte nichts an der Tatsache, dass er sich dafür an seinem Kumpel auf die eine oder andere Weise rächen würde...
"Na los, nicht so faul!" Tuan blickte auf und sah Ceyx, der ungeduldig darauf wartete, dass auch Tuan wieder an die Arbeit käme. Mit einem Seufzer erhob sich der Bandit und schritt, nachdem er noch einen Schluck Wasser genommen hatte, zu seinem Freund und ging ihm zur Hand.
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Als Tuan und Ceyx endlich mit ihrer Arbeit fertig waren, hatte sich der Himmel schon verdunkelt, die Sonne war untergegangen und einige besonders helle Sterne waren bereits zu erkennen. Ceyx war total erschöpft, er sagte Tuan, dass er sich wohl sofort ins Bett legen würde. Tuan verabschiedete sich von seinem Freund und schritt Richtung Taverne. Dabei dachte er sich allerdings, dass es nicht so sicher war, dass Ceyx gleich ins Bett gehen würde. Bei seinem Freund konnte man nie wissen, plötzlich hatte er wieder irgend eine hirnrissige Idee. Die einzige Person, die Tuan kannte und die in dieser Hinsicht noch schlimmer war, war Bloodflowers. Wenn man mit dem zusammen ist, muss man immer mit dem schlimmsten rechnen... dachte sich der Bandit in Erinnerung an mancher solcher Vorkommnisse, nicht zuletzt der Schlägerei vorgestern. Dann war Tuan vor dem grossen Haus, in dem sich Linkys Laden, Gorrs Schmiede und Schmoks Taverne befanden, und er trat ein. Wenn man vom Teufel spricht... Auf Tuans Zügen zeichnete sich ein Grinsen ab, als er die Schankstube betrat. Bloodflowers sass an einem Tisch. Leicht schief, wie Tuan fand. Ob das etwas mit den drei Bierkrügen zu tun hatte, die vor ihm auf dem Tisch standen?
Ein kurzer Blick in die Runde zeigte Tuan, dass auch die üblichen Gäste nicht fehlten. Bullco unterhielt sich anscheinend prächtig mit Scipio, dem ehemaligen Söldner. Und es machte nicht den Anschein, als würden sie in nächster Zeit aufeinander losgehen. Komisch...
Als sich Tuan zu Blood setzte, erhaschte er noch einen Blick auf eine grosse Gestalt in einer Ecke. Es war der Mann, der sich Corruptor nannte. Er schien die Taverne zu überblicken und die einzelnen Männer darin genau zu studieren. Tuan hatte bei diesem Mann kein gutes Gefühl. Aber dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf Blood. "Wie geht es dir, altes Haus?" fragte Tuan seinen Freund und strich dabei betont unbewusst über seine blauen Prellungen im Gesicht, die er Blood zu verdanken hatte.
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Tuan wusste überhaupt nicht, wie er mit der Situation umgehen sollte. Also sagte er zuerst einmal: "Ja...äh...hallo Myrthale. Schön dich zu sehen..." Dann wandte sich der Bandit an Bloodflowers: "Nichts da Hofhure... Du kannst von Glück sagen, dass Myrthale ihre Ausbildung noch nicht begonnen hat..." Blood machte ein komisches Gesicht und fragte: "Wasn für ne Ausbildung?" Tuan wollte gerade antworten, aber die junge Amazone fuhr ihm ins Wort: "Genau! Hätte mir Tuan schon die ersten Tricks mit dem Schwert beigebracht, sässest du frecher Kerl jetzt nicht mehr so blöd glotzend da..." Nun unterbrach sie Tuan: "Beruhige dich, Myrthale. Der alte Bloody hat das sicher nicht ernst gemeint. Nicht wahr?" Tuan warf Blood einen beschwörenden Blick zu. Dieser kapierte und antwortete: "Hm, ach so ja, tut mir leid... Soll das etwa heissen, dass diese junge Frau eine deiner Schülerinnen ist?" Tuan und Myrthale nickten beide. "Genau das." - "Aha, und du pflegst mit jedem deiner Schüler eine so enge Beziehung?" fragte Bloodflowers ganz harmlos. Tuan wurde noch röter, als er eh schon war und meinte nach einem Augenblick: "Öhm ja, Myrthale, so sehr ich es auch schätze, aber könntest du nicht auf einen Stuhl sitzen?" Myrthale zauberte ein betörendes Lächeln auf ihr Gesicht und antwortete: "Aber das tue ich doch bereits..." Dennoch erhob sie sich und setzte sich auf einen der freien Stühle am Tisch. "Also, was ist jetzt mit meiner Ausbildung?" Tuan überlegte kurz, dann meinte er: "Naja, heute bin ich zu erschöpft. Aber morgen Nachmittag könnte ich dir mal ein paar Grundbegriffe beibringen..." Myrthale machte zwar kein begeistertes Gesicht, nickte aber. "Also gut, morgen Nachmittag." Nun mischte sich auch Bloodflowers wieder ein: "Gutgut, nachdem dies nun besprochen wäre..."
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"Hm... ist ja ganz nett, deine Geschichte... Aber hat sie auch eine tiefere Bedeutung, deine Geschichte?" wollte Tuan von seinem Freund wissen, nachdem der mit seiner Erzählung geendet hatte. Bloodflowers lehnte sich in seinem Stuhl zurück, verschränkte die Hände hinter dem Kopf und meinte: "Jo, ich denke schon. Aber darüber reden wir ein anderes Mal..." Und damit winkte er dem Wirt. Nur war Schmok überhaupt nicht mehr da. Blood setzte sich wieder normal hin und fragte: "Wo ist denn Schmökchen hin?" Tuan sah sich um und konnte den Wirt nirgends entdecken. "Keine Ahnung..." Der Bandit drehte sich um und zupfte einen Söldner am Ärmel. "Wo ist denn der Wirt hin?" Der Söldner runzelte die Stirn, dann sagte er: "Sagt mal, habt ihr vorhin geschlafen? Da war doch dieser Sumpfler, der hat Sylvio k.o. geschlagen und ist dann mit Schmok und Sly weg..." Tuan schaute sich um und fand Sylvio regungslos am Boden liegend vor. Dann kratzte sich der Bandit am Kopf. War er wirklich so gefesselt gewesen von Bloods Geschichte?
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Wie gestern versprochen machte sich Tuan nun auf den Weg zum Trainingsplatz. Myrthale erwartete ihn schon voller Ungeduld. Sie stand da, die Hände in die Hüften gestemmt, und blickte sich mürrrisch um. Als sie Tuan erblickte, erhellte sich ihre Miene. Sie trat zwei Schritte auf ihren Lehrer zu und sagte: "Das wurde aber auch langsam Zeit!" Tuan grinste nur, dann antwortete er: "Nur keine Hatz. Du kommst schon noch auf deine Rechnung..." Nun blickte ihn die junge Frau etwas skeptisch, aber auch neugierig an. Tuan stellte sich vor sie hin und sagte: "Wo ist dein Schwert?" Myrthale schaute ihn einen Augeblick lang erstaunt an, dann schlug sie sich mit der flachen Hand auf die Stirn und sagte kleinlaut: "Mist...das hab ich im Haus vergessen..." Tuan setzte eine strenge Miene auf und befahl: "Hophop, aber dalli. Ich seh dich in zwanzig Sekunden wieder mit deinem Schwert hier! Und ab..." Myrthale rannte tatsächlich! Tuan hatte geglaubt, sie würde sich widersetzen oder zumindest widersprechen, aber nein, sie rannte. Was für ein herrlicher Anblick!
Kurz darauf kam sie auch schon wieder zurück, in der Hand das Schwert, dass Tuan ihr gegeben hatte. Als sie wieder vor ihrem Lehrmeister stand, atmete sie schnell und hatte Mühe, zu sprechen. "Da...puffpuff...bin ich...puff...wieder..." Tuan grinste und meinte: "Gut, dann können wir ja jetzt beginnen." Myrthale nickte. "Als erstes musst du dich an das Schwert gewöhnen. Dazu machen wir zuerst einmal ein paar leichte Übungen, mit denen wir uns gleich auch aufwärmen können. Nimm das Schwert in die Hand... nein, doch nicht so!" Tuan schüttelte den Kopf. Hatte sie etwa noch nie zumindest einen Dolch gehandhabt? Aber egal... "Also, du musst das Schwert so fassen und dann..." Tuan erklärte der jungen Frau, wie sie das Schwert halten musste, damit sie sich nicht selbst verletzte und die ersten Übungen machen konnte. Dann began der Bandit mit einigen einfachen Übungen, um die Amazone an ihre neue Waffe zu gewöhnen.
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Ich bin auch der Meinung, dass mal wieder Beförderungen anständen.
Und ich mach sogar ein konkretes Beispiel: Kilian.
Der ist schon seit einer Ewigkeit im untersten Rang. Wenn er sich nicht über die Beförderung freut, dann sicher Scorpion, da er endlich mal wieder einen rumkomandieren könnte... :D
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Tuan legte sein Werkzeug nieder. Auch Ceyx hörte auf, weiter an der Hütte zu bauen. Die meisten Vorbereitungen waren nun getroffen, bald konnten sie mit dem Errichten der Hütte beginnen. Aber nicht mehr heute.
Stattdessen ging Tuan auf den Übungsplatz. Er hatte am Nachmittag Myrthale ein paar weitere Tipps zum Umgang mit dem Schwert gegeben. Während Tuan und Ceyx an ihrer Hütte arbeiteten, sollte die junge Frau eigentlich mit dem Schwert üben. Und nun wollte sich der Bandit vergewissern, dass sie dies auch getan hatte...
Zumindest war Myrthale auf dem Übungsplatz. Sie hielt ihr Schwert in beiden Händen und schwang es in langsamem und hohen Bogen, wie ihr Tuan gezeigt hatte. So konnte sie ein Gefühl für die Waffe, ihr Gewicht, ihren Schwerpunkt, entwickeln. Kämpfen würde er sie selbstverständlich mit einer Hand lehren.
Als die Amazone ihren Lehrmeister erblickte, hielt sie mit ihrer Übung inne und wartete auf Tuan. Dieser fragte sie: "Na, wie gehts voran? Hast du die Übungen, die ich dir gezeigt habe, ausgeführt?" Myrthale begrüsste den Banditen zuerst einmal, dann antwortete sie ihm, dass sie soweit keine Probleme habe. Nur ab und zu drohte ihr noch das Schwert aus der Hand zu fallen. Darüber musste Tuan ein bisschen lächeln, aber er wusste, dass es nicht einfach war, den Umgang mit einer Waffe zu erlernen. Wenn alles gut ging, hätte seine Schülerin nach ihrer Ausbildung keine Probleme mehr mit ihrem Schwert...
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Tuan verabschiedete sich von Myrthale. Nachdem die beiden noch einige Zeit gemeinsam ein paar Übungen mit dem Schwert gemacht hatten, waren sie in die Taverne gegangen. Dort war auch Ceyx zu den beiden gestossen. Während dem Essen erklärten Tuan und Ceyx der jungen Frau einige Regeln zum Umgang mit einem Schwert. Nach und nach dehnte sich die Theorielektion allerdings in eine Erzählung über ihre Erlebnisse im Krieg aus. Zwischendurch kam immer mal wieder Bloodflowers, der Schmok in seiner Taverne vertrat, und füllte ihre Becher nach. Aber Tuan hielt sich in Anwesenheit der Amazone zurück. Ausserdem konnte er sich momentan sowieso keinen Rausch mehr leisten. Er hatte eine Schülerin und musste an seine Hütte arbeiten, beides Beschäftigungen, die ohne Kater viel leichter zu bewältigen waren.
Apropos Schülerin, Tuan erinnerte sich daran, dass er eigentlich bei Raven mehr über die Jagd lernen wollte. Das Jagdbuch von Raven hatte er schon lange gelesen. Nun müsste der Bandit eigentlich praktische Erfahrung sammeln. Aber Raven war nirgends mehr aufzufinden...
Schliesslich hatten sie alle genug und beschlossen, sich schlafen zu legen, damit sie am nächsten Tag auch wieder fit für neue Taten waren. Aber Tuan konnte irgendwie noch nicht schlafen, das fühlte er, er musste es nicht einmal versuchen, um dies zu wissen. Also schlenderte er noch ein bisschen alleine durch die Gegend. Wieder einmal betrachtete er den Sternenhimmel. Ob ihn in diesem Augenblick Innos sah? Oder sonst ein Gott? Tuan war nicht wirklich gläubig. Er wusste, es gab Mächte, die er nicht begreifen konnte und auch überhaupt nicht wollte. Aber solange er kräftig und schnell war und eine gute Waffe sein eigen nennen konnte, machte er sich keine Sorgen über irgendwelche Götter oder andere mystischen Mächte.
...Götter...mystische Mächte... Tuan blieb stehen. Bei seinen Überlegungen war ihm sein Abenteuer mit Bloodflowers, Dark_Cycle und Saleph wieder in den Sinn gekommen. Da hatte er es mit wirklichen gefahren zu tun gehabt, magisch, gefährlich, aber nichtsdestotrotz besiegbar, wie sich am Ende ja herausgestellt hatte. Sonst wäre er heute ja kaum hier...
Die Mühen bei diesem Abenteuer hatten sich allerdings mehr als gelohnt. Da geriet Tuan plötzlich ins Grübeln. ...da waren doch... Der Bandit erinnerte sich an die Schätze, die sie in dem versunkenen Turm gefunden hatten. Und vor allem an jene Schätze, die sie dort zurückgelassen hatten. Truhen voller Goldmünzen! Echtes Gold! Damals, als sie noch in der magischen Barriere gefangen waren, hatte das Gold keinen Wert. Aber die Situation hatte sich ja mittlerweile geändert...
Allerdings war es mehr als fraglich, ob sich das Gold noch immer dort in dem versunkenen Turm befand. Es gab ja noch viele andere Abenteuerer. Und die Gerüchte, die sich immer mehr bestätigten, über eine Armee von Orks und schlimmeren Wesen trugen auch nicht dazu bei, die Chancen zu erhöhen. Ganz abgesehen von den Drachen natürlich...
Schliesslich wandte sich Tuan um und schlenderte wieder zurück. Auf seinem Weg begegnete er keiner Menschenseele, was ihn nicht weiter verwunderte. Immerhin war es schon ziemlich spät und eisig kalt. Deshalb war der Bandit auch heilfroh, als er endlich das grosse Bauernhaus erreichte. Während er unter dem Türbogen hindurchging, dachte sich Tuan Nicht mehr lange und ich kann in meiner eigenen Hütte schlafen...
Dann legte er sich in das Bett und schlief ein.
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Tja, dann machs gut, Dingsbumms! (Wie heisst du jetzt wirklich? *g*)
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Na also, Dingsbumms, sag ich doch... ;U
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Tja, vielleicht hat ja der Psychopath... Quatsch, der Psychologe mein ich (:D) Glen gleich selbst in Behandlung genommen, als der mit dem Zeugs zum Onkel Doktor ging...
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Tuan lehnte sein Schwert an einen Baum und blickte in Richtung seiner zukünftigen Hütte. Ceyx war wieder daran, letzte Vorbereitungen für das endgültige Errichten der Hütte zu treffen. Zwei Bauern halfen dem Banditen. Tuan und Ceyx hatten beschlossen, sich von ein bisschen Gold zu trennen und dafür die Hilfe von den zwei Bauern in Anspruch zu nehmen. So konnten sie noch anderen Beschäftigungen nachgehen und kamen mit der Arbeit an der Hütte trotzdem weiter.
Tuan betätigte sich gerade an einer anderen Beschäftigung. Nachdem er Ceyx und den zwei Bauern kurz zugeschaut hatte, nahm er sein Schwert wieder in die Hand und ging zurück zu Myrthale. Die junge Frau wartete schon auf ihren Lehrmeister. Nachdem sie sich in den letzten Tagen an ihre neue Waffe gewöhnt hatte, wollte Tuan ihr heute die ersten paar Schläge beibringen.
Ungeduldig, auch etwas nervös, aber ebenso voller Vorfreude hörte die Amazone dem Banditen zu, als dieser ihr die wichtigsten Grundregeln für den Kampf mit einhändigen Schwertern erklärte. "Also zuerst einmal ist es wichtig, dass du das Schwert nur mit einer Hand führst. Es heisst ja Einhänder." Myrthale nickte. "Gegen einen beidhändig geführten Schlag zwischendurch einmal ist nichts einzuwenden, du kannst so viel stärker zuschlagen, aber bei kurzen Schwertern liegt die Stärke doch in der Schnelligkeit. Und sobald du mit beiden Händen zuschlägst, bist du viel langsamer..." Wieder nickte die junge Frau.
Nachdem Tuan ihr noch weitere Tipps gegeben hatte, bedeutete er ihr, sich neben ihn zu stellen. "Was machen wir jetzt?" wollte Myrthale wissen. Tuan zog sein Schwert und antwortete: "Nimm dein Schwert in die Hand! Ich zeige dir jetzt ein paar einfache Schlagkombinationen. Sieh zuerst einfach ein, zwei Mal zu. Danach machst du mir die Übungen nach, alles klar?" - "Natürlich ist alles klar! Ich bin doch kein Volltrottel!" fuhr die Amazone Tuan daraufhin an. Dieser musste über ihren Wutausbruch allerdings nur grinsen. Er wusste, wie es war, wenn man etwas lernen wollte oder musste. Man war dann immer leicht gereizt. Aber das machte nichts...
Schliesslich hob der Bandit sein Schwert an und began mit einer einfachen Schlagkombination. Er führte die Schläge langsam aus, damit Myrthale sehen konnte, wie man die Waffe halten musste. "Achte auch auf meine Beinstellung!" sagte er ihr, dann konzentrierte er sich wieder auf die Übung.
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Ceyx und Tuan verliessen die Taverne und traten in den kalten Tag hinaus. Aber trotz der Kälte hatten sie zu arbeiten, denn schliesslich baute sich ihre Hütte nicht von selbst. Und so kalt war es nun auch wieder nicht, für etwas konnte man sich ja warm ankleiden. Und beim Arbeiten wurde einem sowieso bald warm, vorausgesetzt natürlich, man arbeitete auch wirklich...
"Blood vertritt Schmok ja wirklich gut. Was meinst du?" fragte Tuan seinen Freund, während sie zum Platz, wo hoffentlich bald ihre Hütte stehen würde, gingen. Ceyx überlegte nicht lange und meinte: "Ja, er könnte Schmok direkt Konkurenz machen, wenn der zurück ist..." Beide lachten über diese Vorstellung. Bloodflowers würde in seiner eigenen Kneippe wohl sein bester Kunde sein...
Schliesslich erreichten die beiden Banditen die Baustelle und krämpelten ihre Ärmel hoch. "Also dann, auf ein Neues!" Und sie stürtzten sich auf die Arbeit.
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Tuan
Söldner
Einhand 2+
Jagd 1
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Auch von mir Congratulations! :)
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Während Tuan zu Ceyx lief, dachte er über das Training mit Scorpion nach. Er hatte ihn ganz schön gestaucht. Tuan wusste, dass er seinen Schüler hart rannahm, aber so lernte er den richtigen Umgang mit dem Schwert sicher am schnellsten. Und ausserdem war Scorpion ein Mann, der einiges verkraften konnte, wenn man ihn so ansah...
Für einen Anfänger hielt sich Scorpion gar nicht mal so schlecht. Er hatte die meisten Schläge von Tuan abblocken können. Natürlich hielt sich Tuan auch zurück, er wollte seinen Schüler ja nicht verletzen.
Als Tuan gerade bei Ceyx ankam, schritt plötzlich ein Söldner über den Trainingsplatz und auf sie zu. Der Söldner wartete am Rande der Baustelle. Tuan besah sich den Mann kurz, dann ging er auch schon zu dem Söldner hin. "Was gibt es?" Der Söldner verschränkte die Arme über der Brust und antwortete mit tiefer Stimme: "Lee will dich sehen. Du sollst sofort zu ihm kommen." - "Aber ich..." - "Sofort!" - "Okok, ich komm ja schon..." murmelte Tuan darauf. Er ging nochmals schnell zu Ceyx und erklärte ihm, dass er noch eine Weile alleine, nur mit den Bauern zusammen, an der Hütte arbeiten müsse. Dann ging Tuan dem Söldner nach.
Auf dem Hof schritt Tuan zum grossen Haus, in dem Onar und die Söldner wohnten und ging zwischen den beiden wachenden Söldnern hindurch in das Haus. Dann wandte er sich nach rechts und stand kurz danach vor Lee. Der General erwartete ihn bereits. Mit den Worten "Sei mir gegrüsst" begrüsste er Tuan. Tuan erwiederte die Begrüssung, dann wollte er wissen, warum Lee nach ihm geschickt habe. Der General lächelte und sagte dann: "Wie ich erfahren habe, machst du deine Arbeit als Ausbilder ausgezeichnet. Ausserdem bist du ein hervorragender Kämpfer, der auch in heiklen Situationen kühlen Kopf behält. Solche Männer wünschte ich mir mehr. Daher habe ich beschlossen, dir ein Angebot zu machen..." Tuans Gedanken rasten. Ein Angebot? Was für ein Angebot? Er fragte Lee: "Und was ist das für ein Angebot?" Lee antwortete: "Ich wäre bereit, dich bei meinen Männern aufzunehmen. Als Söldner bekämst du von Onar deinen Sold, müsstest dafür aber den Hof und die Bauern beschützen. Ich wäre dein oberster Befehlshaber. Was sagst du?" Tuan war fast ein bisschen geschockt. Bei Lees Söldnern mitmachen... Er traute seinen Ohren kaum. Kurz überlegte er die Vor- und Nachteile des Lebens als Söldner. Er wäre dann nicht mehr so frei in seinem Handeln. Aber dafür hätte er ein festes Einkommen und starke Kameraden...
Schliesslich entschied Tuan sich. "Ich wäre gerne einer deiner Männer, Lee." Dem General stand die Freude ins Gesicht geschrieben. "Sehr schön. Dann solltest du jetzt zu Onar gehen und den Rest - Sold und so - mit ihm absprechen." Tuan nickte, bedankte sich für die Aufnahme bei den Söldnern und verabschiedete sich dann.
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Fast wie in einem Traum verliess Tuan Onars grosses Wohnhaus. ...Söldner...ich bin Söldner...einer von Lees Männern... War das wirklich wahr? Als Tuan einen Blick auf die Söldner warf, die vor dem Haus herumstanden, sah er, dass es anscheinend stimmen musste. Denn die Männer blickten ihn an und lächelten. Einer hob sogar die Hand und sagte dann: "Willkommen bei uns! Auf gute Zusammenarbeit." Tuan brauchte einen Augenblick, bis er merkte, dass er damit gemeint war. Dann murmelte er: "Danke vielmals... auf gute Zusammenarbeit." Er ging an den Männern vorbei und langsam machte er sich mit dem Gedanken bekannt, dass er nun ein Söldner unter dem Kommando von Lee war. Darüber musste er zuerst einen Trinken. Also ging er schnurstracks zur Taverne.
Drinnen ging er an die Theke und bestellte sich ein Bier. Er stürtzte es in einem Zug hinunter. Bloodflowers, der gerade mit einem Mopp in der Hand durch die Gegend lief, sah es und fragte erstaunt: "Was ist denn mit dir los?" Tuan blickte seinen Freund an und sagte: "Ich bin von jetzt an einer von Lees Söldnern..." Bloodflowers hob die Augenbrauen und meinte: "Aha... und was machst du jetzt?" Tuan überlegte kurz, dann antwortete er: "Hm... weiterhin Leute im Gebrauch mit dem Schwert unterrichten... und ein bisschen für Ordnung auf dem Hof sorgen..." Blood fing an zu grinsen. "Für Ordnung sorgen, du?" Auch Tuan grinste nun. "Naja, sagen wir mal, den Hof vor etwaigen Angreifern beschützen..." - "Das glaub ich dir schon eher!" meinte Blood. Dann wünschte er Tuan noch viel Glück als Söldner und entschuldigte sich. "Ich muss hier dringend mal wieder sauber machen..."
Nach einer Weile ging auch Tuan wieder. Er verliess die Taverne und wollte eigentlich direkt zu Ceyx gehen. Aber als er an Gorrs Schmiede vorbeiging und den Schmied irgendwas rumoren hörte, überlegte er es sich anders. Er ging in die Schmiede. Gorr stand am Amboss und arbeitete an irgendwas. Als er Tuan bemerkte, hielt er inne. "Tag Gorr." - "Hallo Tuan. Was kann ich für dich tun?" Der neue Söldner antwortete: "Lee hat mich bei seinen Männern aufgenommen. Ich bin jetzt auch ein Söldner..." Gorr fuhr dazwischen: "Und da willst du jetzt eine bessere Rüstung haben, seh ich das richtig?" Tuan nickte. "Genau." Der Schmied überlegte einen Moment, dann sagte er: "Ok, ich werd sehn, was ich machen kann. Komm in ein paar Tagen wieder vorbei. Und nun entschuldige mich, meine Arbeit macht sich nicht von selbst..." Tuan nickte und wollte sich noch bedanken, doch der Schmied war schon wieder völlig in seine Arbeit vertieft. Tuan drehte sich um und verliess die Schmiede.
Als er schliesslich bei Ceyx ankam, wartete sein Freund schon ungeduldig. "Na los, sag schon! Was wollte Lee von dir?" Tuan antwortete: "Er hat mich zu einem seiner Söldner befördert..." Ceyx schrie freudig auf: "Hurra, ein Gratisbier heute Abend!!!"
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Congratulations! :D
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"Loslos, aufstehen!!!" Was war das bloss für ein schlechter Traum? Tuan wollte, dass er aufhörte. Aber der Traum tat ihm diesen Gefallen nicht. Stattdessen wurde die drängende Stimme noch lauter und schrie beinahe: "Wirds jetzt bald?!" Tuan drehte sich im Bett um und blickte den Störenfried an. Es war Ceyx. "Mann, Schrei doch nicht so..." murmelte der schlaftrunkene Tuan. Ceyx antwortete: "Ich schrei doch gar nicht. Du hast einen Kater von unserer kleinen Feier gestern Abend..." Sein Freund grinste hämisch. Tuan dachte einen Augenblick lang nach, dann erinnerte er sich wieder an das Saufgelage, dass sie gestern veranstaltet hatten. "Und warum hast du keinen Kater?" wollte Tuan wissen. Ceyx meinte: "Wer sagt denn, dass ich keinen hab?"
Schliesslich erhob sich auch Tuan. Es war höchste Zeit. Sie wollten ihre Hütte nun so schnell wie möglich fertig bauen. Wenn sie sich beeilten und ein bisschen Hilfe bekammen, wären sie vielleicht in drei Tagen fertig damit. Da kam Tuan in den Sinn, dass er ja vielleicht seine neuen Mitsöldner um Unterstützung bitten konnte. Aber erst, wenn die auch wach waren. Also mussten Ceyx und er zuerst alleine arbeiten...
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