World of Gothic Archiv Alle Beiträge von Enzanie |
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11.04.2004, 16:13 | #376 | |||||||
Enzanie Beiträge: 385 |
Hinter den Bergen #2 -
Schon wieder jemand? Was schleppt ihr mir da immer an? Wo kommen diese ganzen Fremden her? Ach was sag ich, hat doch eh keinen Sinn… Hey du, wer bist du und was willst du hier? Es war wirklich seltsam, dass der Mann, der aussah wie einer aus dieser Stadt, aus Khorinis, sie als Fremde betitelte, doch sie wollte nichts verraten, wollte nur gehen. Mit kleinen Schritten drehte sie dem Mann den Rücken zu und ging auf die erste Stufe des Tempels, wobei sofort der eine Mann zu ihr hinlief und sie aufforderte zu antworten, was sie aber ohnehin vorhatte. Ich heiße Enzanie, aber mein Name wird euch nicht interessieren. Ich weiß nicht wer IHR seid und was IHR auf dem heiligen Boden der Kriegerkaste zu suchen habt, aber jetzt ist es sowieso egal. IHR werdet dafür keine Rechenschaft mehr ablegen müssen, doch ich werde dies tun müssen. Ich muss in den Tempel, dem Tempel, der einem Gott geweiht wurde, dem ich diene. Lasst mich einfach ziehen, aufhalten könnt ihr mich sowieso nicht. Wenn IHR mich töten wollt, dann tut es, aber rechnet nicht damit, dass der Kampf zu eurem Vorteil ausgehen wird. Ich bin ohnehin verloren und nun…gehabt euch wohl. Enzanie ging die zweite, dritte und vierte Treppenstufe, eine nach der anderen, langsam und beständig. Nie waren die Erinnerungen so intensiv wie jetzt, diese Stufen, sie bedeuteten mehr als nur Stein und Heimat. Ihre Knie zitterten, doch das war egal. Die Fremden, die die wahren Fremden waren, wollten sie noch aufhalten, aber der Mann in der prächtigen Rüstung, ihr Anführer, er winkte ab. Lasst das Mädchen ruhig in den Tempel gehen, wenn sie unbedingt sterben will, soll sie das tun. Ja, sterben…den Tod würde sie da drinnen finden, die Frage war nur, in welcher Form das geschehen würde. Ihre blassen Hände hatten nun Mühe den Beutel festzuhalten, aber es ging noch. Ihr Ziel war der Opferschrein, der in jedem Tempel stand. Fünfzig Meter waren es, genauso genommen siebenundvierzig, sie kannte den Tempel besser, als diese Männer es je tun würden. Denn sie war in ihrem einstigen Ausbildungsort. Einem heiligen Ort. Und der Scheideweg zwischen Leben und Tod holte sie, schon nachdem sie das zweite Stufenpaar hinter sich gelassen hatte, durch die Öffnung gegangen war, kam ein Wind auf, ein Wind, der ihr zu verstehen gab, dass man sie schon erwartet hatte… |
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11.04.2004, 17:16 | #377 | |||||||
Enzanie Beiträge: 385 |
Hinter den Bergen #2 -
Es war weder unheimlich in dem dunklen Gemäuer, noch seltsam und ihre Schritte waren klar und lautlos. Die schönen Verzierungen an den Wänden waren verblasst, wahrscheinlich konnten die Leute da draußen sie nicht einmal deuten. Warum sie Angst vor dem Tempel hatten war ihr egal, sollten sie halt, war ihr nur recht. Aber den Zerfall des einstigen Heiligtums konnte auch sie nicht aufhalten. Es war zu spät. Bald würde aus dem einst so ruhmreichen Tempel eine leblose Ruine werden. Die Natur würde eventuell Besitz von ihm ergreifen und dem Zerfall preisgeben. Es war ihr egal, wenn sie nur diese eine Antwort bekommen würde. Ob ihr toter Leib hier sein würde konnte sie klar verneinen, denn sie wollte nicht hier sterben, wenn dann wollte sie beim Meer sterben, sie hatte es sich ja schon ausgemalt, die Klippen wären dabei sicherlich passend. Vielleicht ein Genickbruch, vielleicht würde sie sich auch das Schwert in die Brust rammen und dann hinunterfallen. Aber über so was wollte sie noch gar nicht nachdenken, noch war die Antwort nicht gefallen. Der Gang, der eine, er zeigte sein Gesicht nur spärlich, dünne Lichtstrahlen wiesen ihr den Weg, den Weg zum Schrein des Opfers. Und dann, dann trat sie durch den Bogen und stand in dem kleinen Raum. Ihr Beutel rutschte aus den Händen, platzte auf dem Steinboden auf und die Kupferschätze fielen heraus. Enzanie zog ihr Schwert und tastete die Decke ab. Mit suchenden Augen fand sie die Fledermäuse. Ohne zu zögern schlug sie einer Fledermaus den herabhängenden Kopf ab und las das blutende Stück des restlichen Körpers auf. Die Fledermäuse waren jetzt wie wild, doch ein Pfiff aus ihrem Munde sorgte schon bald für Beruhigung. Es war ein Opfer und ihre Schuld war hoch, doch sie brauchte das Blut. Das Blut aus dem Körper floss in die Schale, die vor ihr auf Augenhöhe stand. Gehalten wurde sie von zwei Kriegern, aus Stein, Statuen, in menschlicher Größe. Es war ein Opferschrein für Utzatekl, dem größten und einzigen Gott. Das Blut war zäh und klebrig und trotzdem floss es hinein, ehe sie den Körper der Fledermaus sanft in eine Ecke lag und ein schützendes Wort über sie sprach. Dabei fühlte sie mit dem Tier, konnte sich aber keine Schwäche erlauben. In die Schale kamen auch noch sämtliche Kupferarbeiten, die sie fand, darunter kostbare Stücke in der ehemaligen Zeit. Zu guter letzt setzte sie die Halbkrone auf und kniete vor der Schale nieder, faltete die Hände und schloss die Augen. Die Beschwörung konnte beginnen, der Faden aus Seide, an dem ihr Leben hing, war fertig gesponnen, die Schere lag nun in den Händen der Geister. Sie sollten über ihr Leben richten, sie alleine…Enzanie…konnte das nicht… |
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12.04.2004, 20:40 | #378 | |||||||
Enzanie Beiträge: 385 |
Hinter den Bergen #2 -
Argenus trispentis argom tus, ésperos norantis torganis juspan. Ureanis olkreg sum par. Evanutras zulipos vermenios ank bar, trosos vialetio antritio lagum. Iorigian, suplis, argentos supar. Erontus skar le far kolis. Chimaeras abar tus. Ilis su iman. Rissus, tupus an nenom Trakon. Ihr Geister die ich rief. Nehmt mein bescheidenes Opfer und erscheint mir bitte. Es gilt über mein Leben zu richten. Sagt mir, was ich tun soll, sagt mir, was die Zukunft bringt und bereithält. Erscheint mir und kündet mir vom Tod oder vom Leben, nehmt mein Blutopfer und gewährt euch neues Blut in meinen Adern. Sagt mir, ob mein Leben noch einen Sinn auf Vollkommenheit hat, sagt mir, ob ich glücklich sein kann, so wie es jetzt ist. Ahnen, helft mir. Vater hilf mir, schickt ihn, schickt Trakon. Plötzlich wurde es laut im Gang hinter ihr, doch Enzanie hielt nach wie vor ihre Augen geschlossen, ließ die Hände gefaltet und betete zu Utzatekl und hoffte auf eine Antwort. Doch die Fledermäuse, sie schreckten auf und flogen in einen anderen Teil des Tempels, als der Königsvogel kam. Der Adler, er war durch den Vordereingang gekommen und bis zum Opferschrein geflogen, nun saß er da, auf der Schale und sah mit seinen kleinen Augen auf das Menschenkind. Sein Gefieder war sauber und rein und er sah wirklich wie ein König aus, nicht nur wie ein Vogel… |
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12.04.2004, 20:42 | #379 | |||||||
Enzanie Beiträge: 385 |
Hinter den Bergen #2 -
Öffne die Augen Enzanie. Deine Bitte wurde erhört, nun sag, was du zu sagen hast. Diese Stimme…diese Stimme. Sofort schlug sie die Augen auf und blickte auf den Adler, der in dem Moment die Flügel auseinanderbreitete und so riesig wirkte. Ich…ja. Diese Welt, ich weiß nicht, ob sie die richtige ist. Ich gehöre einfach nicht hierher. Ich bin aus der Welt der Untergegangenen. Die Zivilisation ist tot und ich gehöre in diese Welt, die Welt der Verstorbenen. Der Adler hob seinen Flügel, was wie eine menschliche Geste aussah. Aber du hast eine Chance bekommen. Dir wurde das Leben geschenkt. Willst du denn das alles wegwerfen? Enzanie schüttelte den Kopf. Nein…natürlich nicht. Ich weiß, was es für ein Geschenk war. Aber mir fehlt hier so viel. Meine Freunde, meine Familie, mein Volk, meine Heimat… Der Adler hüpfte nun auf eine Schulter von den beiden steinernen Kriegerstatuen und blickte sie aus funkelnden Augen an. Es ist nicht immer leicht zu leben. Diese Verluste die du beschreibst, sie sind wahrlich nicht leicht zu ertragen, Aber eine starke Prinzessin kann auch das schaffen. Diese neue Welt hier, auch sie bietet dir eine Chance. Eine Chance auf einen Neuanfang. Du brauchst dir keine Gedanken mehr um das Volk machen, sie sind alle wohlbehalten. Denk jetzt an dich Enzanie. Denk jetzt an dich. Diese Stimme, sie konnte es nicht mehr aushalten, diese Worte, war er es, war er es wirklich? Vater, bist du es, bist du das, der zu mir spricht? Der Vogel antwortete nicht, sekundenlang blieb es still, ehe der Adler von der Statue abhob und auf ihre Schulter flatterte. Enzanie…bald wird alles anders…für dich. Du darfst deinem Leben kein Ende bereiten, es wäre eine Verschwendung. Gehe zu den alten Ruinen des Palastes. Dort wird sehr bald jemand erscheinen, du wirst ihn sofort erkennen. Utzatekl schickt ihn zu dir, aber was danach geschieht bleibt dir überlassen. Ob du lebst oder stirbst, dein Handeln entscheidest du, du bist nämlich alt genug für so was, bist nicht umsonst eine Kriegerin des Volkes geworden. Aber ich will, dass du lebst…. Tochter… Des Adlers Schnabel berührte ihre Wange, wie auch schon auf dem großen Wachturm vor ein paar Tagen, dann stieß er sich ab und flog fort. Zurück in seine Heimat, zurück in seine Zeit. War das wirklich Trakon, ihr Vater. Hatte sie gerade wirklich „Tochter“ gehört…? Vater… |
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12.04.2004, 20:56 | #380 | |||||||
Enzanie Beiträge: 385 |
Hinter den Bergen #2 -
Enzanie stand wieder auf, aus ihrer knienden Haltung erhob sie sich und sah in die Opferschale. Sie war leer. Kein Kupfer, kein Blut, keine Reste. Das Ritual…es hatte gewirkt. War es ein Traum gewesen? Nein, es war kein Traum, ganz sicher nicht. Und wenn, es war egal, denn sie hatte jetzt ihre Antworten bekommen. Die junge Frau sprach ein paar dankende Worte zu ihrem Gott und verneigte sich vor der Opferschale, dann aber war es Zeit, Zeit zu gehen. Mit erhobenem Haupt und überhaupt keinem ernsten Gesichtsausdruck mehr, ging sie durch den dunklen Gang und langsam kehrten auch die aufgewühlten Fledermäuse zurück an ihre Schlafplätze, obwohl dies einigen jetzt sichtbar schwer fallen würde, denn es war Zeit für sie, Zeit zum jagen. Die Nacht war über der Insel hereingebrochen, Enzanie konnte das gut sehen, war es doch unübersehbar, als sie die kleinere der beiden Treppen herunter ging. Die Männer, die um ein Lagerfeuer saßen, nahmen sie sofort war und staunten nicht schlecht, das jemand wieder lebend aus dem Tempel herauskam, wenn er einmal drin gewesen war. Dann ging sie die größere, längere Treppe hinab und stand wieder auf festen Boden von herrlich grünem Gras und duftender Erde. Hey, wie habt ihr es geschafft da wieder raus zukommen? Unter den Männern war auch der Mann mit der großen, blitzenden Rüstung und vier weitere Männer, sie hatten einen großen Tiriki über ihr Feuer gehängt und gebraten. Da konnte sie nicht widerstehen, die letzte Mahlzeit musste schon etwas her sein… Wenn ihr mir etwas von eurem Ti…ähm Scavenger abgebt, dann erzähl ich es. Die Männer willigten ein und so erzählte sie Thorus und seinen Kumpanen die Geschichte, sie flunkerte ganz schön, berichtete von wilden Kämpfen und das noch immer hunderte wilder Tiere im Tempelinnern waren. Na ja, Fledermäuse waren ja auch wild, also war das nicht mal gelogen, aber sie wollte vermeiden, dass noch mal jemand den Tempel betrat und außerdem konnte sie ja schlecht die Wahrheit erzählen, im Ausgleich erhielt sie massig leckeres Fleisch und die Menschen waren zufrieden. Der Abend war noch lange nicht vorbei, aber Enzanie war glücklich, auch wenn sie noch immer nicht so wusste, wie ihr geschah… |
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13.04.2004, 16:36 | #381 | |||||||
Enzanie Beiträge: 385 |
Hinter den Bergen #2 -
Als der nächste Tag angebrochen war, befand sich die junge Frau noch immer im Lager der Fremden. Die letzte Nacht war lange geworden, denn auch nach ihrer Geschichte gab es immer noch viele Männer, die etwas von ihr wissen wollten. Allerdings lehnte sie ganz bewusst die Angebote von diesem Feuerwasser ab, was auf den Unmut von manch einem stieß. Aber nur zu gut kannte sie die Wirkung dieses Wässerchens und hatte deshalb auch nicht vor etwas an ihrer Meinung zu ändern. Auch die anderen Männer erzählten etwas, über Beutezüge und über das vermehrte Aufkommen von fremden Leuten, die nicht zu ihnen gehörten. Dazu zählte sie ja auch. Einzig und alleine Thorus schwieg den ganzen Abend und aß auch nicht sehr viel. Sie merkte ihm schon an, dass er mehr der Ruhige war und sich mehr auf das Beobachten, als auf das Reden konzentrierte. Er war bestimmt ein guter Zuhörer. Doch irgendwann hatte sie sich dann einen einsamen Ort gesucht, in einer kleinen Wiese unter zwei Bäumen, war dort eingeschlafen und schlief bis jetzt. Langsam aber hieß es nun Abschied nehmen, Abschied von dem alten Tempel, von der Ruine. Abschied von ihrer nahesten Heimat und auch Abschied von den Fremden. Sie sprach nur ein paar Worte an diesem Morgen, Abschiedsworte waren es, die da durch ihren Mund an die Ohren der Fremden drangen. Abschiedsworte mit denen sie dann das Lager wieder verließ und in den Sumpf eintauchte. Auf Wiedersehen, sagte sie noch und dann lagen die Ruinen auch schon hinter ihr. Der Sumpf verschluckte sie ein zweites Mal, jetzt auf ihrem Weg zu den Ruinen. Sie hatte sich entschieden, für das Leben, gegen den Tod. Sie wollte nun auf den fremden Mann warten, der ihr geschickt würde. Und ein wenig neugierig war sie ja schon… |
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13.04.2004, 16:38 | #382 | |||||||
Enzanie Beiträge: 385 |
Hinter den Bergen #2 -
Der Sumpf lag da wie eh und je und nichts hatte sich gegenüber dem Vortag verändert. Einzig und alleine sie hatte sich verändert. Nicht nur, dass sie nun die Halbkrone trug, die noch immer alt und ohne Glanz daherkam, nein, auch in ihrem Inneren hatte sich einiges verändert. Es war ein komisches Gefühl, wenn man sich so spät erst zum Leben entschied. Aber die Entscheidung war nun mal gefallen und sie konnte das gut akzeptieren. Eigentlich hatte Vater ja Recht gehabt. Sie war alt genug, um selber Entscheidungen zu fällen, aber diese war einfach zu groß. Inzwischen war sie aber froh, dass es doch noch jemanden gab und auch wenn er nur noch ein Tier war. Wahrscheinlich würden sie sich nie wieder sehen, aber das es dem Volk gut ging, das war eine schöne Nachricht. Enzanie wollte gar nicht wissen, was damals passiert ist, warum sie untergegangen sind, warum die ganzen Bauten zerstört wurden, all das war ihr egal. Jetzt blickte sie zum ersten Mal seit der Zeit nach dem Tempel wieder nach vorne. Jetzt, wo ihre Entscheidung gefallen war, gab es daran nichts mehr zu rütteln. Sie wollte leben, unbedingt. Aber ein Leben war kein Leben, wenn es grausam war. Und grausam konnte so vieles sein. Aber dunkle, negative Gedanken musste man verdrängen. Die junge Frau wollte nicht mehr daran denken, jetzt kam es auf die schönen Sachen an und so pflückte sie sich ein paar Sumpfblumen. Sie rochen zwar nach Morast, aber sie hatten auch einen süßlichen Duft, einen unbekannten Duft. Und den Morast, es war ihre Heimat, so etwas roch sie schon vor Jahrhunderten. Es war ein Zeichen der Natur, ein Zeichen der Freiheit. Und dann…als sie den Sumpf schon fast durchquert hatte und wieder an einige Felsen in Palastnähe kam, da war er…ein roter Enzian. Enzian… Die junge Frau nahm die Blüte und den Stängel der Pflanze und steckte ihn zwischen die Haare. So schön…wie der rote Enzian, so schön…Enzanie… |
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18.04.2004, 11:08 | #383 | |||||||
Enzanie Beiträge: 385 |
Hinter den Bergen #3 -
Mittlerweile hatte sie schon längere Zeit zwischen den Ruinen gewartet, doch bisher war nichts geschehen. Drei Nächte schlief sie dort, selbstverständlich alleine. Einen kleinen Tiriki hatte sie erlegt, zehrte davon, aber satt war sie sowieso, das leckere Essen bei den Piraten und den anderen Fremden hatte eigentlich gereicht. Hunger hatte sie keinen und sie war auch nicht mehr so ernst, dennoch machte sie sich langsam Sorgen über die Worte des Adlers. Er hatte gesagt, dass bald jemand kommen würde und darauf hoffte sie auch. Es war so was wie ein Befehl, man musste einfach warten. Hoffentlich hatte sie ihn nicht übersehen, dabei lag sie meistens den ganzen Tag auf einer Anhöhe im Fels und starrte durch die Gegend, mal auf diesen engen Pass, mal auch zum Sumpf oder in die Richtung des Meeres, das man aber von hier nicht erkennen konnte. Außer warten und gelegentlichen Essen blieben der jungen Frau eigentlich nur zwei Sachen übrig, trainieren und langweilen. Sie fühlte sich ein wenig eingerostet, obwohl die ersten Kämpfe souverän verlaufen waren, trainierte sie ein wenig ihren Umgang mit dem Schwert. Doch das Langweilen wollte sie nicht zu langweilig gestalten und sammelte deswegen Blumen. Hier auf den Wiesen gab es viele bunte Blumen, die meisten waren aber nur Gräserblumen, wie Gänseblümchen, doch an die Blumen denkend sang sie ein kleines Lied, dass sie noch von damals kannte. Ihre Mutter hatte es oft gesungen, abends im Sommer. Die Blumen stehen auf dem Feld Doch blühen sie in aller Welt Egal ob auf dem Wiesen Grün Blumen immer blühen... Rosen einst ich schenkte dir Von der Anzahl her gleich vier "Schön sein sie", hast du gesagt Doch waren sie dir nicht zu zart Veilchen legte ich aufs Bett Dachte mir sie wären nett Waren sie doch lila-blau Die Farbe war dir doch zu mau Nelken hatte ich im Haar Denn bevor ich's übersah Deine Blume war das nicht Hattest du sie nie in Sicht Klatschmohn fandest du ganz toll Bekamst davon den Hals nicht voll Doch die Blüte immer fiel Dein Interesse galt dem Stiel Sonnenblumen war'n famos Ihre Stiele riesengroß Doch du tatest nur eins gerne Aßest immer ihre Kerne Tulpen an den Feldern stehen Wären schön mal anzusehen Ihre Kelche eine Freud Mochtest du sogar noch heut Vor Sonnentau halte dich fern Die Pflanze lebt und isst auch gern Sie ist zwar klein Doch trügt der Schein Aber du, du lehntest alle ab Schön waren sie, doch nie genug Aber er, er gewann nicht mal knapp Errang dein Herz ganz ohne Trug So klein und unscheinbar Sagtest du nur "wunderbar" Der Kelch der Blüte längst bekannt Gefüllt mit Körnern wie aus Sand Du fragtest mich "wie heißt sie nur" Bliebst dabei auch wahrlich stur Ich sagte nur "sie heißt wie du" Und dann gabst du auch endlich Ruh Hattest gefunden deinen Blumenschein Warst glücklich, so sollte es auch sein Kennst du noch die eine Frage Die du mir damals gestellt Ich gab dir die Antwort und Wusste, dass es dir gefällt "Denn die Blumen bringen Freude Denn die Blumen bringen Lächeln Doch der Enzian bringt Schmerzen Denn du trägst ihn im Herzen Einmal wird er dein Begleiter Dein treuer Kampfesstreiter Und im Frieden und im Glück Sehnst du dich nach ihm zurück" Die Blumen stehen auf dem Feld Doch blühen sie in aller Welt Egal ob auf dem Wiesen Grün Blumen immer blühen... |
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18.04.2004, 11:13 | #384 | |||||||
Enzanie Beiträge: 385 |
Sängerwettstreit der Magier -
Das Blumenkind Die Blumen stehen auf dem Feld Doch blühen sie in aller Welt Egal ob auf dem Wiesen Grün Blumen immer blühen... Rosen einst ich schenkte dir Von der Anzahl her gleich vier "Schön sein sie", hast du gesagt Doch waren sie dir nicht zu zart Veilchen legte ich aufs Bett Dachte mir sie wären nett Waren sie doch lila-blau Die Farbe war dir doch zu mau Nelken hatte ich im Haar Denn bevor ich's übersah Deine Blume war das nicht Hattest du sie nie in Sicht Klatschmohn fandest du ganz toll Bekamst davon den Hals nicht voll Doch die Blüte immer fiel Dein Interesse galt dem Stiel Sonnenblumen war'n famos Ihre Stiele riesengroß Doch du tatest nur eins gerne Aßest immer ihre Kerne Tulpen an den Feldern stehen Wären schön mal anzusehen Ihre Kelche eine Freud Mochtest du sogar noch heut Vor Sonnentau halte dich fern Die Pflanze lebt und isst auch gern Sie ist zwar klein Doch trügt der Schein Aber du, du lehntest alle ab Schön waren sie, doch nie genug Aber er, er gewann nicht mal knapp Errang dein Herz ganz ohne Trug So klein und unscheinbar Sagtest du nur "wunderbar" Der Kelch der Blüte längst bekannt Gefüllt mit Körnern wie aus Sand Du fragtest mich "wie heißt sie nur" Bliebst dabei auch wahrlich stur Ich sagte nur "sie heißt wie du" Und dann gabst du auch endlich Ruh Hattest gefunden deinen Blumenschein Warst glücklich, so sollte es auch sein Kennst du noch die eine Frage Die du mir damals gestellt Ich gab dir die Antwort und Wusste, dass es dir gefällt "Denn die Blumen bringen Freude Denn die Blumen bringen Lächeln Doch der Enzian bringt Schmerzen Denn du trägst ihn im Herzen Einmal wird er dein Begleiter Dein treuer Kampfesstreiter Und im Frieden und im Glück Sehnst du dich nach ihm zurück" Die Blumen stehen auf dem Feld Doch blühen sie in aller Welt Egal ob auf dem Wiesen Grün Blumen immer blühen... |
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18.04.2004, 11:20 | #385 | |||||||
Enzanie Beiträge: 385 |
Die Sumpfbruderschaft # 16,5 -
Danke an die zahlreichen :D Gratulanten, besonders an den fetten Sack, who's called doooom with an JA II K.O. Picture. Ich gratulier auch mal -> und verschwind wieder für die nächsten 6 Monate...oder so. |
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