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29.07.2002, 16:43 #201
Kiina
Beiträge: 208
Regeldiskussion #7 -
ohja, ich hab die kohle ja auch echt haufenweise.
prophet, gehalt is gestrichen, basta. entweda so oda gar nich :D
29.07.2002, 22:32 #202
Kiina
Beiträge: 208
Taverne "Zum Schattenläufer" #5 -
Schweigend schaute sie aus dem kleinen Fenster in die Dunkelheit hinein. Am Himmel glänzten die Sterne und draußen durch das Gras liefen hin und wieder doch mal Tiere vorbei. Eine angenehme Abwechselung in der tristen Schwärze. Kiina setzte die Ellenbogen auf das kleine Fensterbrett auf und stützte das Kinn mit den Handflächen.

Eigentlich hätte sie schon längst im Gebirge sein können, doch etwas hielt sie ab. War es die Angst? die Angst davor, was sie dort sehen oder erleben würde? Die Angst davor Gnat dort vielleicht sterben zu sehen, vor ihren eigenen Augen? Sie war hin- und hergerissen. Die Sehnsucht trieb sie förmlich dorthin, aber die Angst ließ sie zögern.

Gerald tat ihr schon beinahe leid. Langsam wurde der Schatten nervös, denn sie saßen hier schon gut zwei Tage und waren noch immer nicht losgezogen. Langsam begann er sie zu bedrängen, fragte schon mehrmals am Tage nach. Auf eine Weise konnte sie ihn durchaus verstehen, denn vielleicht machte sich Gnat bereits Sorgen und die würde er dann sicherlich an dem Schatten auslassen. Kiina seufzte.
02.08.2002, 18:10 #203
Kiina
Beiträge: 208
Taverne "Zum Schattenläufer" #5 -
"Geht zurück und richtet Gnat bitte etwas aus. Ich werde erst noch meine Prüfung in der Magie Donnras für die erste Stufe ablegen, danach werde ich im Gebirge nach ihm Ausschau halten. Ich weiß noch nicht, wie viel Zeit ich dafür benötigen werde. Er soll sich keine Sorgen machen, ich passe gut auf mich auf." Sie wandte Gerald den Rücken zu und begann ihre wenigen Habseligkeiten in dem kleinen Lederrucksack zu verstauen.

Jade sprang freudig um die Amazone herum. Sie schien zu bemerken, dass es wieder auf Reise ging. Nachdem Kiina den Rucksack auf dem Rücken hatte und sich wieder umdrehte, bemerkte sie, dass Gerald noch immer im Raum stand. Sie zog eine Augenbraue empor und sah ihn fragend an. Er sagte nichts mehr und schritt dann aus dem Zimmer. Kiina und Jade folgten ihm. Das Zimmer war ja bezahlt und somit konnte sie die Taverne ohne weiteres verlassen.

Vor der Tür trennten sich die Wege der Amazone und des Schatten. Sie begann ihren Weg zum Amazonenlager zusammen mit der Wölfin und er stackste in Richtung der Gebirge davon. Leise vor sich hinsummend und die Sonnenstrahlen im Gesicht genießend wanderte sie den Weg entlang. Würde sie die Prüfung schaffen? Gelernt und geübt hatte sie während des gesamten Aufenthalts in der Taverne und es hatte eigentlich alles recht ordentlich funktioniert.
04.08.2002, 14:51 #204
Kiina
Beiträge: 208
Zwischen den Lagern #12 -
Kiina hatte sich mit Jade nach links geschlagen. Sie wußte, dass das der kürzeste Weg nach Drakia und ins Gebirge war. Auf der einen Seite ragten die mächtigen Felsen empor und auf der anderen Seite lag der kleine Wald. Mit Hilfe von Lichtkugeln hatte sie sich ihren Weg gesucht und mitten in der Nacht in einer kleinen Höhle in den Felsen Rast eingelegt.

Während das kleine Lagerfeuer vor sich hinprasselte und irgendein inzwischen undefinierbares Kleintier noch darauf briet, hatte sich Kiina ihren Studien gewidmet. Das Schwert und der Dolch lagen griffbereit an ihrer Seite. Jade lag mit wachsam gespitzen Ohren an ihrer anderen Seite und ließ den tiefdunklen Gang nicht aus den Augen.

Das Buch handelte davon, wie sie das magische Blut herzustellen hatte, das für jeden Zauber der zweiten Stufe erforderlich war. Kiina wühlte in ihrem Rucksack und zog das kleine Fläschchen mit dem Blut hervor, dass Thaleia ihr gegeben hatte. Es war noch nicht magisch. Vorsichtig stellte sie es an die Felswand und durchsuchte nochmals den Rucksack.

Irgendwo mußte das gute Stück doch sein. Leises Fluchen ließ sich vernehmen, als die Amazone den gesamten Rucksack vor sich auf dem Boden entleerte. Hastig durchwühlte sie den kleinen Berg an Sachen. Ein Gedanke drängte sich ihr dabei in den Sinn. Hatte Thaleia vergessen, ihr das einzupacken, obwohl sie noch darauf hingewiesen hatte?

Kiina überschaute die Untensilien und blieb schließlich an einem kleinen Beutelchen hängen. Vielleicht war es ja dort drinnen? Zaghaft griff sich sich den kleinen Behälter und löste die Lederriemen, die es zusammenbanden. Ein Lächeln legte sich um ihre Lippen, als sie begann mit zwei Fingern eine silberne Kette daras hervorzuziehen und am Ende eben jener ein kleiner Flakon zum Vorschein kam.

Er war nicht sehr groß, jedoch reichlich verziert. Vorsichtig strich sie mit einem Finger darüber und löste dann den Verschluß vom Flakon. Ein leichtes rötliches Schimmern entwich der kleinen Öffnung. Der Inhalt des Anhängers schien zu pulsieren, als würde es leben. Diese kleine Menge Schattenläuferblut war bereits magisch.

Kiina legte sich die Kette um und sie fiel sanft zwischen die Mulde ihrer Brüste. Es war ein ungewohntes Gefühl, dass kalte Silber an ihrer Haut, aber sie würde sich daran gewöhnen müssen, denn so konnte sie schneller an das Blut heran, als wenn sie erst umständlich nach der wesentlich größeren Flasche kramen müßte.

Kiina beschloß, einmal nach draußen zu sehen. Hier in der Höhle gab es weder Tag noch Nacht und sie hatte nicht die geringste Ahnung, wie hoch die Sonne denn nun schon stand. Umständlich kroch sie durch den staubigen Sand auf den Ausgang zu. Blinzelnd schaute sie sich in dem hellen Tageslicht um. Es war definitiv schon wieder Nachmittag. Auf allen Vieren kroch sie zurück, packte ihre Sachen ein und löschte das Feuer. Wenig später stand sie aufrecht vor der Höhle und streckte sich.
07.08.2002, 21:16 #205
Kiina
Beiträge: 208
Zwischen den Lagern #12 -
Kiina lief noch immer ein wenig unentschlossen zwischen den Felsen zur einen Seite und dem Wald zur anderen umher.
Sie rang noch mit sich selber den Aufstieg in die Berge zu beginnen, denn dort warteten sicher eine Menge Gardisten, Schatten und andere Männer, aber auch Gnat.
Langsam setzte wieder die Dämmerung ein und in der Dunkelheit wollte sie weniger gerne die teils steilen kleinen Pfade emporklettern. sie könnte sich natürlich ein Licht herbeizaubern, aber dann würde man sie zuerst sehen, bevor Kiina überhaupt etwas sah.
Also wohl keine so gute Idee. Seufzend richtete sie den Blick auf Jade und began ein halbes Selbstgespräch mit der Wölfin, denn antworten tat sie nun nicht gerade.
Doch plötzlich warf die Amazone angespannt den Kopf herum. Jemand näherte sich hastig, rennend. Jade begann zu Knurren und Kiina sah sich hastig nach einem Versteck um.
Schnell verschwand sie hinter einem dicken Baumstamm und schaute in die Dunkelheit. Die Schritte wurden langsamer, suchend. Die Gestalt schien irgendwas ausfindig machen zu wollen.
Kiina drückte sich weiter an den Baumstamm. Jetzt nur kein Geräusch verursachen. Jade knurrte weiter und schlich sich an die Gestalt heran. Mist, wie sollte sie die Wölfin nun bitte zurückrufen ohne sich zu verraten?
Kiina vernahm das unverkennbare Geräusch von Stahl, wenn es aus der Schwertscheide gezogen wurde und dann die leisen lockenden Worte. Ein Lächeln huschte über ihre Lippen. Diese Stimme kannte sie nur zu gut.
"Hallo Gnat. Was tust du hier zu dieser Zeit?" Sie trat nun hinter dem Baum hervor und zauberte sich ein Licht. Gnat steckte die Klinge wieder fort und lächelte sie an. Jedoch verstarb das Lächeln sogleich wieder und die Amazone sah auch genau warum.
"Meine Güte, was ist denn passiert? Und wieso rennst du hier ohne Rüstung durch die Gegend?" Mehr als verwirrt schaute sie ihn an, setzte ihren Finger unter sein Kinn und hielt den Kopf besser in das Licht hinein.
07.08.2002, 21:29 #206
Kiina
Beiträge: 208
Abschied -
ja, ich mag auch nicht allein gelassen werden
aber du bleibst ja nun erstmal bei den gildenlosen und somit dem rpg und mir erhalten :D
07.08.2002, 21:46 #207
Kiina
Beiträge: 208
Zwischen den Lagern #12 -
Vorsichtig schmiegte sie sich an ihn, wußte sie doch nicht, wo er sonst noch überall verletzt war. Es war ein schönes Gefühl ihn wieder so Nahe bei sich zu wissen. Jetzt wußte sie, was sie die ganze Zeit über vermißt hatte und sie so lustlos hatte werden lassen.
Sachte lehnte sie ihren Kopf gegen seine Schulter. Beinahe hätte sie seine Worte überhört, doch dann wurde ihr die Tragweite eben jener bewußt.
Sie löste sich leicht aus seiner Umarmung und sah ihn entgeistert an. Das konnte er nicht ernst meinen. Er war doch schon immer durch und durch Gardist gewesen. Nur zu gut erinnerte sie sich an die Szenerie nach dem Überfall der Amazonen bei dem Konvoi des alten Lagers.
Das würde dann auch erklären, warum er in einfacher schwarzer Hose und seinem schwarzen Hemd durch die Gegend lief und nicht mit der schweren Rüstung. Aber irgendwie konnte sie die Worte nicht als Wahr verinnerlichen.
"Das ist dein Ernst?! Warum? Ich meine, du hast doch dein Lager geliebt, hast dich so für deine Männer eingesetzt. Dein Herz schlug doch für das alte Lager."
Sie begriff es wirklich nicht und ihre Worte waren nicht mehr als ein Flüstern gewesen. Beharrlich suchte sie immer wieder seinen Blick. Was war in den Bergen passiert?
08.08.2002, 18:02 #208
Kiina
Beiträge: 208
Zwischen den Lagern #12 -
Kiina wurde bleich. Wie in Zeitlupe liefen die Geschehnisse vor ihren Augen ab und sie hatte keine Möglichkeit es zu verhindern.
Ein Schleier aus Tränen nahm ihr langsam die Sicht während sie mit ansehen mußte, wie Gnat in die Knie ging und dann zur Seite wegkippte.
Endlich kam Bewegung in die Amazone und sie ließ sich neben dem ehemaligen Gardisten ins Gras fallen. Die Tränen liefen ihr heiß über das Gesicht, die Verzweiflung ließ sie keinen klaren Gedanken faßen. Das konnte nicht sein, durfte nicht sein. Gnat konnte sie doch hier nicht alleine zurücklassen.
Vorsichtig nahm sie seinen Kopf in die zitternden Hände. "Gnat, bitte ...", ihre Stimme versagte fast. Ein dicker Kloß im Hals ließ sie stocken. "Laß ... mich nicht ... allein!"
Sein letzter Blick galt ihr, bevor sein Kopf schwer wurde, sein Arm kraftlos zur Seite fiel und er die Augen schloß.
Stille, doch dann durchdrang ein Schrei sie, prallte an die Felsen und wurde um ein vielfaches verstärkt weiter in das Land getragen.
Kiina schrie ihren gesamten Schmerz hinaus und als sie selber keine Kraft mehr hatte, ließ sie ihre Stirn an seine sinken.
"Ich ... ich werde dich immer lieben." Ein letztes Mal berührten ihre Lippen die seinen. Sie sah nicht zu Bullit auf, als sie begann zu sprechen. "Stech zu ..." Nichts geschah. Kiinas Verzweiflung wurde noch größer. Hatte Bullit vor, sie mit diesem Schmerz weiterleben zu lassen?
"Stech zu, du Sohn eines Bastards." Voller Zorn spie sie die Worte hervor, während noch immer Tränen ihre Wange hinabrannen. Und dann stach er zu ...
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