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02.06.2002, 16:16 | #151 | |||||||||
Kiina Beiträge: 208 |
Die Siedlung Drakia #3 -
Kiina hatte auf der Fensterbank am geöffneten Fenster gesessen und nach draußen geschaut. Es war früher Abend, die Sonne schien längst nicht mehr so stark und es war eine angenehme Brise zu spüren. Der Amazone überkam ein richtiges Bedürfnis, dort unten ein wenig spazieren zu gehen. Aber alleine. Mit diesem Gedanken und leise summend befestigte sie ihr Schwert am Gürtel und verließ dann ihr Zimmer. Auf dem Flur schaute sie sich kurz um, aber er lag wie ausgestorben da. Kein Geräusch weit und breit und so machte sie sich auf zur Treppe. Unten angekommen schaute sie sich erneut um, aber auch hier war niemand zu sehen und so öffnete sie zögernd die schwere Außentür. Helles Sonnenlicht strahlte ihr entgegen und auf der Straße war auch noch ein wenig was los. Nicht viel, aber ein paar Schatten und dergleichen standen dort, gingen oder redeten miteinander. Augen zu und durch dachte sie bei sich, ließ die Tür zufallen und schritt die Treppe hinab. Sie hatte die Aufmerksamkeit zweier Schatten erregt, die sich langsam in Bewegung setzten, als ihnen klar wurde, dass die Amazone alleine durch Drakia wandern wollte. Kiina bemerkte es nicht und schlug eine kleine Nebenstraße ein. Nachdem sie dort eine kleine Weile weitergegangen war, hier in der Gasse war sie noch keinem begegnet, drehte sie sich um und erspähte die beiden Schatten. Zwischen der Amazone und den beiden Männern war ein guter Abstand. Deutlich konnte sie die beiden nicht erkennen und der Abstand verringerte sich auch nicht. Die Schatten hatten sich ihrem Schritt angepaßt. Kiina überkam ein ungutes Gefühl. Vielleicht war es keine so gute Idee gewesen alleine fortzugehen. Sie überlegte hin und her und weiter vorne sah sie eine weitere kleine Abzweigung. Die kam wie gerufen. Kiina bog ab, ohne sich umzusehen. Diese Gasse war nicht sehr lang und endete wieder auf einer großeren, aber direkt neben ihr ging eine kleine Sackgasse ab, wo diverse Kisten und Fäßer am Ende gestapelt waren. Die Amazone kletterte dahinter und lugte durch einen kleinen Spalt hindurch. Wortfetzen drangen an ihr Ohr, als die beiden näherkamen. Worte wie 'wohin war sie' und 'Spur verloren'. Aber dann auch noch andere wie 'Stadthalter' und 'wird Ärger geben'. Das machte ihr nun Sorgen. Allerhand gedanken gingen ihr durch den Kopf und sie kam zu der Annahme, dass Gnat nun Ärger erhalten würde. Sie konnte ja nicht wissen, dass er die Order gegeben hatte, dass zwei Schatten ihr auf Schritt und Tritt folgen sollten, sobald sie das Haus alleine verließ. Kiina dachte nicht darüber nach, wie die Schatten einem hohen Gardisten Ärger bereiten wollten. Sie dachte eher vielmehr daran ihn zu warnen. Also wartete sie, bis die Stimmen sich entfernt hatten, bevor sie aus dem Versteck herauskam und den Weg zurückging. Sie schaute sich mehrmals um, aber dieses Mal wurde sie nicht verfolgt und sie konnte das Rathaus auch bereits sehen. Sie riß die Tür auf, rannte die Treppe hinauf während die schwere Eingangstür krachend ins Schloß fiel. Nun gut, das gesamte Rathaus würde nun wissen, dass jemand eingekehrt war, aber daran störte sie sich momentan gar nicht. Sie klopfte an Gnats Türe an, aber nichts rührte sich. Geduldig klopfte sie nochmals, aber auch diesmal keine Reaktion. Kurz nachgedacht und dann wieder die Treppe hinab, zum diesem großen Raum. Sie klopfte an und ein 'herein' ertönte. Zaghaft öffnete sie die Tür. Erst jetzt wurde ihr bewußt, dass sie nicht wußte, wie sie es erklären sollte, aber das brauchte sie auch nicht. Ihr Blick wanderte im Raum umher und sie schaute in drei Männergesichter. die beiden Schatten standen regungslos dort und schauten teilnahmslos auf die Amazone, während Gnat sie mit den Worten empfing "Hallo kleine Ausreißerin. Wie war dein Spaziergang?" Kiina begegnete seinem leicht spöttischem Blick und Wut stieg in ihr auf. So war das also gewesen. Jetzt war ihr alles klar und sie wußte nicht genau, was sie nun sagen oder tun sollte. Auf eine Handbewegung Gnats hin verließen die beiden Schatten den Raum und der hohe Gardist deutete ihr, sich doch zu setzen. Sein spöttischer Blick war bei dem Anblick ihres Gesichtsausdruckes gewichen. Kiina fühlte sich hintergegangen und dachte, dass Gnat ihr wohl nicht vertraute, was sich nur zu deutlich in ihrem Gesicht lesen ließ. Sie nahm stumm Platz und beantwortete dann seine Frage "Oh danke, den Umständen entsprechend." Mit zusammengepreßten Lippen schaute sie den Gardisten an. |
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02.06.2002, 17:39 | #152 | |||||||||
Kiina Beiträge: 208 |
Die Siedlung Drakia #3 -
Kiina saß noch immer dort, den Blick auf die glänzende Oberfläche des Tisches geheftet. Nichts an ihr rührte sich. Sie blinzelte nicht einmal mit den Augen. Erst einmal hatte sie ihn in diesem Tonfall sprechen gehört. Kurz vor der Ausführung des Planes im Sumpf. Dort hatte er ihr mehr als deutlich zu verstehen gegeben, dass sie ja auf sich achten sollte. Aber der jetzige Klang seiner Stimme hatte trotzdem noch etwas anderes. Die Strenge ließ sie erstarren, abblocken, darauf warten, dass er sich wieder beruhigen würde. Doch vernahm sie da auch Ungeduld und Vorwurf? Ungeduld darüber, dass sie erneut seine Geduld auf die Probe stellte? Und Vorwurf deswegen, weil sie ihm nicht vertraute oder seine Gedanken und dergleichen immer wieder hinterfragte? Die Amazone spannte sich unweigerlich auf dem Stuhl an, den Blick auf den Tisch geheftet. Anscheinend konnte man mit ihr wohl nicht reden, sonst hätte er sie über diesen Umstand in Kenntnis setzen können und sie hätte es nicht so erfahren müssen. Sie hob den Blick und begegnete seinem, der ebenso streng war, wie seine Worte geklungen hatten. Schuldgefühle machten sich in ihr breit, aber auch ihr verletztes Ich kämpfte sich gleichzeitig nach oben. Unter anderen Umständen wäre sie nun wortlos aufgestanden und hätte den Raum verlassen, wenn nicht sogar gleich die Stadt an sich. Wer wollte schon gerne als wandelndes Sicherheitsrisiko an einem Ort bleiben? Doch etwas hielt sie, verhinderte, dass sie es einfach tat. Dabei wäre es ein Leichtes, da sie glaubte, dass er sie in seinem jetzigen Gemütszustand nicht aufhalten würde. Dafür war auch er in irgendeiner Weise sicherlich zu verletzt. Stattdessen preßte sie ein paar Worte zwischen den Lippen hervor. "Ja, ich verstehe. Es kommt nicht wieder vor." |
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02.06.2002, 19:50 | #153 | |||||||||
Kiina Beiträge: 208 |
Die Siedlung Drakia #3 -
Kiina schaute auf seinen trommelnden Finger, die seine Nervösität mehr als deutlich verrieten. Aber warum war er so ungeduldig und nervös? Sie hatte sich doch gar nicht zur Wehr gesetzt und es auch nicht ansatzweise versucht, obwohl die Versuchung groß war. Sie zwang sich zu einem normal klingendem 'in Ordnung', aber ihre Stimme zitterte trotzdem ein wenig. Aber nicht, wegen der soeben erhaltenen Erklärung oder dem Geschehenem, sondern wegen etwas anderem und diese Erkenntnis traf sie wie ein Faustschlag mitten in den Magen, der sich nun zusammen zukrümmen schien. Ihr Mund war trocken und in der Kehle hatte ein großer Kloß sein neues Heim gefunden. Kiina wollte das nicht glauben, nicht akzeptieren, aber jede Faser ihres Körpers sprach eine andere Sprache. Wie gerne würde sie sich nun mit Amazonengebräu betäuben. "Hast du etwas zu Trinken da? Meine Kehle ist ganz trocken." leise kam die Bitte über ihre Lippen und sie wagte noch immer nicht, ihn direkt anzusehen, auch aus Angst, es stünde ihr ins Gesicht geschrieben. Das war natürlich reine Einbildung. Gnat würde ihren momentanen Gemütszustand eher auf die Gesamtsituation hier und jetzt zurückführen. Sie begann mit ihren Fingern auf ihrem Schoß zu spielen und wartete darauf, dass er sich rührte, beziehungsweise mit dem Trommeln aufhörte oder etwas sagte. |
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02.06.2002, 21:08 | #154 | |||||||||
Kiina Beiträge: 208 |
Die Siedlung Drakia #3 -
Kiina nahm dankend das Glas entgegen und wenig später war es bereits zur Hälfte geleert. Die Flüssigkeit rann ihr erleichternd die Kehle hinab und sie fühlte sich schon ein wenig besser. Der Gedanke gefiel ihr noch immer nicht, aber er versetzte sie nicht mehr in so großem Schrecken. Zweifel, Bedenken und dergleichen begannen zu sprießen, verwirrten sie mehr und mehr. Sie hob auch endlich den Blick vom Tisch und wie magisch angezogen schaute sie zu Gnat, der in Gedanken versunken und nervös wirkend langsam im Raum auf und ab ging. Er sah sie nicht an, aber unverkennbar brannte etwas auf seinen Lippen, nur konnte er anscheinend nicht die richtigen Worte finden, oder aber er hätte gerne etwas gesagt, aber wußte nicht, was. Auch sie hätte gerne die Spannung und das Schweigen, das sich wie ein kalter Schleier über den Raum und ihre Gemüter gelegt hatte, brechen. Angestrengt versuchte sie einen halbwegs sinnvollen Satz in ihrem Kopf zu bilden, aber es gab nur heilloses durcheinander, bis auf einen Satz, der sich vor ihrem inneren Auge nahezu einbrannte. Aber solche Worte würde sie sicherlich nicht über die Lippen bekommen. Das Schweigen wurde noch drückender und beklemmender. Einzig der gedämpfte Schritt von Gnat zeugte von Anwesenden. Kiina verlagerte ihre Aufmerksamkeit schließlich auf das Knistern des Holzes im Kamin, dass sie wieder ein wenig ruhiger werden ließ, ganz so, als flüstert es ihr leise Worte in das Ohr. Sie wollte nun irgend etwas sagen und sprach auch bereits das erste Wort aus. Im selben Moment wie Gnat. Beide verstummten wieder, sahen sich an und Gnat deutete ihr, dass sie doch zuerst reden sollte, während sie ihm dasselbe zu verstehen gab. Er ließ nicht locker, ganz so, als käme es ihm gerade recht, dass sie das Wort ergreifen wollte und er nichts sagen mußte, zumindest vorläufig nicht. Also sprach sie leise "In Ordnung, vergessen wir die Sache und widmen uns angenehmeren Dingen zu. Ich habe Hunger." Gnats Haltung entspannte sich zusehends und ein erleichteter Ausdruck trat in seine Augen, welcher von einem zaghaften Lächeln begleitet wurde. Kiina stand auf und verließ das Zimmer durch die vom Gardisten offengehaltenen Tür, hinaus auf den Flur. Schweigend liefen sie nebeneinander her zum Raum, wo sie schon mehrmals gespeißt hatten. Es lag noch immer eine gewisse Anspannung in der Luft. Die Amazone ließ sich auf einem der bequemen Stühle nieder und stellte das Glas und den Wein auf den Tisch, beides hatte sie vorsorglich mitgenommen. Gnat stellte sein Glas ebenfalls auf den Tisch an dem Platz ihr gegenüber und verließ kurzzeitig den Raum. Wenig später als er traf das Mahl ein. |
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03.06.2002, 00:18 | #155 | |||||||||
Kiina Beiträge: 208 |
Die Siedlung Drakia #3 -
Seine Hand war ebenso feucht wie die ihre und pure Hilflosigkeit und Verzweiflung ergossen sich aus seinen Augen. sie spürte, dass ihn etwas bedrängte und er es irgendwie nicht verarbeiten konnte. Überhaupt war sein Verhalten heute merkwürdig. Aber war sie denn wie immer? Nein, auch sie benahm sich komisch. So kam es ihr zumindest vor. Sie standen dort und schauten sich an, oder besser gesagt, sie fesselten sich gegenseitig mit ihren Blicken. Keiner konnte in diesem Moment etwas anderes ansehen oder auch nur die leiseste Bewegung tätigen. Zu gerne hätte sie gewußt, was er versuchte zu sagen, aber sie drängte nicht, wollte ihn nicht durch Fragen zu etwas zwingen. Es mußte etwas wichtiges sein, wenn es ihn so aus der Bahn warf und er sollte es von alleine tun. Kiina schluckte und glaubte, dieses Schlucken sei durch den gesamten Raum zu vernehmen. Abrupt zerriß sie den unsichtbaren Faden zwischen sich und wandte den Blick ab. Leise meinte sie "Laß uns gehen. Es ist spät und ich glaube, wir sind beide heute ein wenig neben der Spur." Und ich habe heute bei Donnra genug erlebt. Das fügte sie im Gedanken noch hinzu. Gnat schien nicht sonderlich erleichtert zu sein. Er nickte nur stumm und sie verließen den Raum, stiegen in gleichmässig eintönigen Schritten die Treppe empor. Vor der Zimmertür der Amazone stoppte sie und schaute nochmals leicht zu Gnat empor. Wieder dieses beänstigende Schweigen und das Festhalten mit den Blicken, bis es durch die Worte der jungen Frau unterbrochen wurde "Ich wünsche dir eine gute Nacht. Bis Morgen." Dann wandte sie sich herum und betrat das Zimmer. Leise schloß sie die Tür und war mit wenigen Schritten am Bett angelangt, ließ sich erschöpft darauf niedersinken. Unheimlich viele Gedanken strömten plötzlich von allen Seiten auf sie ein. Diese Worte in ihrem Kopf, die nur sie verstand, machten ihr Angst. Aber auch Bilder zwangen sich dazwischen, welche wiederrum ein Lächeln auf ihre Lippen zauberte, das solange währte, wie das Bild, bevor es durch einen Gedanken erlosch. Sie rief sich zur Vernunft und schloß die Augen. Morgen würde sicherlich alles wieder ganz anders aussehen. Aber sicher war sie sich in dem Punkt ganz und gar nicht. |
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03.06.2002, 12:10 | #156 | |||||||||
Kiina Beiträge: 208 |
Der Lehrmeisterthread -
*schnüff* irgendwie fehle ich da in der planung *löl* naja, egal, wenn so viel los ist, mach ich entweder menaru mobil oder gehe zu Alaerie ins kastell *g* dann haste ma ein paar tage ruhe vor mir :D |
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03.06.2002, 12:33 | #157 | |||||||||
Kiina Beiträge: 208 |
Neue Nebenskills für Magier -
ich habe ja keinen vorschlag gemacht, sondern nur shakuras belehrt. und um hier mitvorzuschlägeln *löl* bin ich noch nicht lang genug dabei, bzw. mir fällt auch nichts richtiges ein. |
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03.06.2002, 13:17 | #158 | |||||||||
Kiina Beiträge: 208 |
Der Lehrmeisterthread -
hehehehe, oki, dabei dachte ich mein ea lernt endlich mal meinen za kennen *löl* |
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03.06.2002, 15:30 | #159 | |||||||||
Kiina Beiträge: 208 |
Die Siedlung Drakia #3 -
Kiina erwachte mit einem leichten Kopfschmerz. Lange hatte sie geschlafen, denn die Nachmittagssonne kämpfte sich bereits sachte durch die Vorhänge am Fenster. Im Zimmer war es stickig und Kiina stand auf, ging zum Fenster und riß es erleichtert auf. Die warmen Sonnenstrahlen schienen ihr ins Gesicht und eine Brise kühlte die Haut sogleich wieder ab. An sich ein herrlicher Tag, wenn da nicht ein Schatten auf sie gelastet hätte. Der gestrige Abend. Das war der Schatten, der sie sogleich eingeholt hatte, nachdem sie erwacht war. Sie schaute noch immer hinaus. Wo war denn nur ihr Humor und ihre gute Laune geblieben? So konnte das doch nicht weitergehen. Irgendetwas mußte sie sich mal wieder einfallen lassen, um ihn wieder lachen zu hören. Und schon wieder war sie im Gedanken bei ihm. Es war zum Verrückt werden. Nachdem sich die Amazone angekleidet hatte, beugte sie sich aus dem Fenster und schaute in die Tiefe. Wenn sie dort herunterfiel war das sicherlich nicht so angenehm, aber sie hatte nicht die geringste Lust, die offizielle Tür zu nutzen. Ihre beiden Wachhunde konnte sie bei dem was sie vorhatte wahrlich nicht gebrauchen. Die Sprüche konnte sie sich ersparen. Kiinas Blick wanderte an dem Baum empor, der neben dem Fenster in die Höhe ragte. Geschickt kletterte die Amazone auf die Fensterbank und hangelte sich in den Baum hinein. Dieser fand es weniger lustig und begann bedenklich hin und her zu schwanken. Kiina schlug sich die Hand vor dem Mund, dabei konnte man ja seekrank werden. Langsam machte sie sich an den Abstieg, der sich schwerer bewerkstelligen ließ, als anfangs angenommen. Komisch, als sie gerade noch geschaut hatte, war da definitv ein Ast gewesen, der wohl lieber den Rücktritt angetreten hatte, denn der Fuß der Amazone tastete weniger erfolgreich die Luft ab. Mit einem leisen Aufschrei gings dann auch abwärts, allerdings nicht so weit, wie sie schon befürchtet hatte. Ein etwas kräftigerer Ast verhinderte den unsanften Aufprall auf der Erde. Irgendwie hatte sie ihn zu fassen kriegen können, aber halten würde schon schwer werden. Sie schaute nach unten und begann leise zu pfeiffen. Ma schaun, wie lange sie das aushielt. Nicht lange, sie spürte schon, wie ihre Finger langsam vom Holz abglitten und der Aufprall nicht mehr weit war. Nun gut, der Boden war auch nicht mehr weit, sie würde wahrscheinlich mit nem blauen Fleck davonkommen. Und dann gings wirklich die letzten Meter abwärts. Kiina landete unsanft im Gras. Mit klopfendem Herzen ließ sie sich auf den Hintern fallen und streckte die Beine von sich. Nichts schien irgendwie gebrochen zu sein, aber ihre linke Wange brannte ein wenig. Zaghaft fuhr sie mit dem Finger über die Stelle und zuckte zurück. Sie hatte sich einen Kratzer zugezogen. Murrend begann sie nun die kleinen Ästchen, Zweige und Käfer aus den Haaren zu ziehen. |
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03.06.2002, 19:15 | #160 | |||||||||
Kiina Beiträge: 208 |
Die Siedlung Drakia #3 -
Kiina hatte amüsiert mit den Fäusten auf den Boden gehauen. Es war ihr peinlich gewesen, dass Gnat ihren unfreiwilligen Absturz mitverfolgt hatte, aber sie freute sich, dass er wieder lachte und auch ihr huschte ein erleichtertes Lächeln über das Gesicht. Leicht verwundert schaute sie auf, als er wie vom Teufel persönlich gejagt um die Ecke geschossen kam. Meine Güte, der konnte ja richtig schnell werden. Kiina war noch immer dabei, kleine Wesen mit Beinen und sonstiges aus dem Haar zu zupfen und war mehr als dankbar, als Gnat Hand anlegte. Den Kratzer auf ihrer Wange hatte sie schon fast vollständig vergessen, bis der Gardist sie wieder darauf aufmerksam machte. Sein Finger ruhte noch immer an ihrem Kinn und sie ließ es geschehen. Es war ihr nicht einmal unangenehm, im Gegenteil. Ein angenehmer Schauer lief ihr über den Rücken und sie lächelte, als sie antwortete "Nein, ich glaube ansonsten ist alles in Ordnung. Meine Beine funktionieren noch, die Arme ebenso und der Hintern tut mächtig weh. Sie schmunzelte, während er weiter den Kratzer begutachtete, obwohl sie das Gefühl bekam, dass er nicht nur diese kleine Wunde anschaute, sondern vielmehr seinen Blick über ihr gesamtes Gesicht schweigen ließ. Sie wurde leicht rot. "Und ja, du hast Recht. Ich kann nicht ohne Abenteuer. Bis jetzt habe ich ständig irgendwelchen Unsinn angestellt. Sei es aus Versehen oder aus Absicht. Meist jedoch ersteres. Es gibt auch ungeschickte Amazonen" sprach sie mit einem kleinen Funkeln in den Augen. "Mach dir um die kleine Wunde keine sorgen, ich habe schon schlimmere überlebt." Die Wunde an der Schulter war gut verheilt, nur noch zwei kleine Narben schlossen darauf, dass dort scharfe Krallen gewütet hatten und von dem Schnitt auf dem Oberschenkel sah man kaum noch etwas, nur einen etwas helleren, ziemlich dünnen Streifen, wenn man genau hinsah und wußte, wo man suchen mußte. "Was machen wir denn heute? Ich wollte ja eigentlich mal etwas Üben, damit ich in Form bleibe, aber das Training in Klettern habe ich ja nun schon alleine absolviert." Konnte er nicht endlich ihr Kinn loslassen? Nicht, dass es sie gestört hätte, aber seine Blicke, die noch immer über ihr Gesicht schweiften machten sie nervös. |
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03.06.2002, 20:45 | #161 | |||||||||
Kiina Beiträge: 208 |
Harry Birthday! -
nöööööö, ich gehe nich, aba am liebsten würd ich den rang behalten, der gefällt mir mehr als die zahl momentan *g* |
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03.06.2002, 20:53 | #162 | |||||||||
Kiina Beiträge: 208 |
666, the number of the beast ... -
niemanden, aba is deathweather bestechlich? ich will den rang behalten *heul* :D |
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03.06.2002, 21:13 | #163 | |||||||||
Kiina Beiträge: 208 |
666, the number of the beast ... -
*löl* vabun, schau doch ma bitte die sigs von alaerie und kiina an, in beiden ist der jeweilige andere char verlinkt und es ist noch nie ein geheimnis gewesen, beide chars sind an ein und demselben tag als ein kompromiß (ich wollt mit alaerie zum sumpf, aba das amalaga war am mosern, weil die member brauchten, also entstand kiina) entstanden, genehmigt worden, etc. *g* |
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04.06.2002, 17:16 | #164 | |||||||||
Kiina Beiträge: 208 |
Die Siedlung Drakia #3 -
Klang ja theorethisch ganz einfach und doch effektvoll. Praktisch sah es aber ein wenig anders aus. Wütend ließ sie die Faust in den Sand prallen, als sie zum wer weiß wievieltem Male wieder einmal mit dem Hosenboden um Sand gelandet war. Frustriert schaute sie zu dem Gardisten auf, der sich köstlichst amüsierte. Es war aber auch zum Verrückt werden. So ungeschickt konnte sie doch wirklich nicht sein. Was ihr fehlte, war die treibende Kraft. Dieser Wille, der ihren Arm mitsamt den Schwert leiten würde. Gnat schien das nach einer geraumen Zeit ebenfalls zu merken und änderte seine Taktik. Sein Gesichtsausdruck hätte jeden zu Eis erstarren lassen. Seine Augen blickten geringschätzig auf die Amazone am Boden nieder. Kiina war verwirrt. Sie wußte nicht, wie sie das nun deuten sollte. Der Gardist stemmte die Hände in die Hüfte und stellte sich direkt vor sie. "Du kannst aber auch rein gar nichts. Ich glaube es hat keinen Sinn, mit dir diese Zeit hier zu vergeuden. Da habe ich wirklich weit mehr zu tun." Die Amazone war geschockt. Ein Schauer lief ihr über den Rücken und der Magen verkrampfte sich schmerzhaft. Seine Worte hallten kalt und gefühllos in ihren Ohren wieder und wieder. Kiina wäre am liebsten aufgestanden und fortgegangen, aber etwas anderes rührte sich in ihr, drängte nach oben und breitete sich in ihr aus. Wut. Es kroch ihr durch den gesamten Körper und sie schloß die Hand fester um den Schwertknauf. Sie stand langsam auf, ihr Blick hatte sich verändert und versprühte wieder dieses, für Männer gewohnte, Feuer. In ihren Fingern kribbelte es. Gnat und Kiina schauten sich feindseelig an. Sie hatte nicht geahnt, dass sie dem Mann gegenüber trotzdem noch so eine Wut entgegenbringen konnte. Es erschreckte sie beinahe ein wenig, wie schnell die Kaltblütigkeit der Amazonen wieder in ihr durchgebrochen war. Die aufgebrachte junge Frau setzte zum erneuten Angriff an und sämtliche Emotionen, die sie nun anstachelten verlagerten sich in diesen Hieb. Hart traf der Stahl der Schwerter aufeinander und trennte sich sogleich wieder. Immer wieder setzte sie dem Gardisten nach und Gnat wehrte sie dennoch mühelos ab. Gelegentlich ließ er kleine Sticheleien verlauten, die Kiina zur Kenntnis nahm und sofort umsetzte. Sie hatte bis jetzt noch kein Wort gesprochen, aber ihr Blick sprach mehr als tausend Bände. Anfangs schlug sie nur blind vor Wut zu, was sie selber zwar ziemlich schaffte, aber für Gnat kein Problem war. Kiina erkannte schnell, dass sie so nicht weiterkam. Sie versuchte, ihre Wut zu zügeln und effektiver einzusetzen, was nur langsam gelang. Aber es gelang schließlich. Kiina ließ sich nicht mehr von ihrer Wut kontrollieren sondern sie herrschte nun über selbige, gab immer wieder ein wenig davon frei, was sich auf ihren Schlag oder das Manöver allgmein auswirkte. Die von Gnat erklärte Übung glitt ihr mittlerweile nahezu präzise von der Hand, nur hin und wieder verschätzte sie sich leicht. Schweißperlen schimmerten auf ihrem Gesicht und liefen an den Schläfen hinab. Kiina wischte sie mit dem Handrücken fort und ließ nicht locker. Wieder setzte sie zum Angriff an. Von links schnellte ihr Schwert mit einem 'wusch' auf den Gardisten zu und ging dann in das Klirren von aufeinandertreffendem Metall über. Gnat drängte sie immer weiter zurück, was Kiina aber erst bemerkte, als sie den kalten Stein der Felswand in ihrem Rücken spürte. Sie saß in der Falle. Ihre Gedanken überschlugen sich, denn sie wußte nicht, wie sie aus dieser Lage wieder entkommen sollte. Gnat schlug zu und Kiina wurde aus den Gedanken gerissen, aber zu spät. Das Schwert glitt ihr aus der Hand und fiel in den Sand. Die Klinge des Gardisten drückte sich leicht mit der flachen Seite an ihre Kehle. Gnat stand nun direkt vor ihr und schaute sie an, sein Atem streifte ihr Gesicht. "Ich glaube, ich muß dir deinen Fehler nicht erklären, oder?" Kiinas Wut war nun Angst gewichen, denn noch immer herrschte dieser kalte Ausdruck in seinen Augen, als er nun mit dem Gesicht wenige Zentimeter vor dem ihren verharrte, mit dem freien Arm an der Felswand abgestützt. |
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04.06.2002, 19:40 | #165 | |||||||||
Kiina Beiträge: 208 |
Die Siedlung Drakia #3 -
Kiina stand reglos da und sah ihm nach. Hatte sie das gerade geträumt oder war es real gewesen? Zitternd hob sich eine Hand und der Zeigefinger strich über ihre Lippen. Nein, es war real gewesen. Ihre Beine fühlten sich an, als würden sie jeden Moment nachgeben und sie war immer noch nicht fähig, sich zu rühren. Ein Lächeln huschte nun zaghaft über ihre Lippen. Das Gefühl, was sich nun in ihr ausbreitete, war wunderschön. Sie akzeptierte es und wehrte sich nicht dagegen. Sämtliche Bedenken waren mit einem Schlag fortgewischt worden. Endlich schaffte sie es, sich von dem kalten Gestein abzustoßen und ging mit wackeligen Beinen auf ihr Schwert zu. Ein leises schabendes Geräusch und die funkelnde Klinge war in die Dunkelheit der Scheide eingetaucht. Langsam folgte sie ihm zum Meer, wo er sich im Sand niedergelassen hatte und stumm den Wellen zusah, wie sie sich an Land kämpften, um dann sogleich wieder fortgetragen zu werden. Deutlich zeichnete sich die Grenze zwischen dem hellen Sand und dem feuchten ab. Die Amazone ließ sich neben ihm niedersinken und lächelte ihm zu. Sie entdeckte eine kleine Muschel, nahm sie in die Hand und warf sie spielerisch gegen seine Brust "Tu das nie wieder. Was fällt dir ein, mich derart zu überrumpeln?" ein ziemlich freches Grinsen hatte nun das Lächeln abgelöst. |
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04.06.2002, 20:45 | #166 | |||||||||
Kiina Beiträge: 208 |
Die Siedlung Drakia #3 -
Sie hatte die Augen zusammengekniffen und die Nase kraus gezogen, als er mit dem Wasser herumspritzte. "Ahja, interessant. Na das wollen wir doch mal sehen." Sie nahm die Fingerspitzen voll mit Schlamm und wischte sie an seinen Wangen ab. Überrascht schaute er sie an und sie musterte ihn mit schiefgelegtem Kopf "Das steht dir." In windeseile war sie auf den Beinen und machte sich in Richtung Rathaus davon. Gnat hatte sich den Schlamm mittlerweile aus dem Gesicht gewaschen und die Verfolgung aufgenommen. Kiina rannte mit erheblichem Vorsprung auf den Baum zu, packte den niedrigsten Ast und zog sich mit aller Kraft darauf. Flink hatte sie den nächsten erklommen und war nun schon ein mehrere Köpfe über ihm. Der Gardist stand mit den Händen in die Hüften gestemmt da und sprach irgendwelche Drohungen in ihre Richtung aus, von denen sie allerdings nichts verstand, vor Lachen. Sie schaute wieder hinunter und sah nichts außer den saftigen grünen Rasen. Gnat war fort. Kiina sah sich suchend um, aber nirgends war etwas von ihm zu sehen. War das zuviel gewesen? Hastig kletterte sie den Baum weiter hinauf, den Blick auf ihr offenes Zimmerfenster gerichtet. Der Abstand wurde geringer und sie bekam das Sims zu packen. Mutig ließ sie den Stamm des Baumes los und zog sich durch das Fenster. Erschrocken sprang sie einen Schritt zurück und kam auf dem Sofa zu sitzen. Neben dem Fenster an die Wand gelehnt stand Gnat mit verschränkten Armen. |
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04.06.2002, 22:21 | #167 | |||||||||
Kiina Beiträge: 208 |
Die Siedlung Drakia #3 -
Gnat ließ ihr kurz Zeit und Kiina rang verzweifelt nach Luft. Das grenzte ja schon fast an Folter. Sie versuchte vergeblich seine Hände zu packen, aber er war kräftiger und entzog sie jedesmal aufs Neue. Kiinas Kraft schwand mehr und mehr und letztendlich konnte sie sich gar nicht mehr wehren. Sie sank erschöpft gegen den Gardisten, der endlich Erbarmen zeigte und von ihr abließ. Ihr Brustkorb hob sich und senkte sich schnell. Das Gesicht der Amazone war gerötet, aber sie strahlte. "Dir ist jawohl klar, dass es Rache bedeutet?" Gnat überlegte kurz und meinte dann nur "Ist mir klar." Er schmunzelte. die Amazone spürte nun die Erschöpfung, die sie überkam. Erst das Training, dann das Klettern und nun noch das Lachen. Sie war vollkommen ausgelaugt und sank auf seinen Schoß. Sie beruhigte sich langsam wieder und seufzte zufrieden. "Wie wäre es mit etwas Essbarem? aber ich fürchte, du müßtest mich nach unten tragen, ich kann keinen Schritt mehr tätigen." theatralisch ließ sie die Arme zur Seite fallen und schaute gespielt gequält zu Gnat hoch, der schon wieder lauthals lachte. |
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05.06.2002, 12:54 | #168 | |||||||||
Kiina Beiträge: 208 |
Die Siedlung Drakia #3 -
Kiina hatte sich die Schüssel mit den geliebten Kirschen näher herangezogen und ließ in regelmässigen Abständen eine der tiefdunkelroten kleinen Dinger in ihrem Mund verschwinden. Es war bereits sehr spät geworden und sie wollte nicht mehr darüber nachdenken, was sie wohl Morgen tun könnten. Nach einer Weile verließen sie den Speisesaal und begaben sich zur Ruhe ... *** Kiina reckte und streckte sich ausgiebig. Ein Schaumbad wäre jetzt sicherlich etwas feines. Die Amazone tappte mit nackten Füßen ins Badezimmer und machte sich die Wanne zurecht. Zufrieden stieg sie in das warme Wasser und entspannte sich. Der Duft von diversen Kräutern zog sich durch den gesamten Raum. Die Amazone schloß die Augen und döste ein wenig vor sich hin. Erst, als sie schon ganz aufgeschwemmte Finger hatte, stieg sie aus dem Wasser, dass nur noch lauwarm war. Sie wickelte sich in eines der großen, dicken Tücher und griff nach dem Kamm. In mühsamer Kleinarbeit kämpfte sie sich Strähne für Strähne durch das nasse Haar. Bis sie selber mit dem Ergebnis einigermaßen zufrieden war. Irgendjemand war so umsichtig gewesen und hatte im Badezimmer ein Band zurechtgelegt. Hier dachte doch tatsächlich jemand mit. Wenn sie nur mal etwas bequemeres als die Rüstung hätte, aber was anderes war nicht in ihrem Bestiz und selbst die gehörte nichtmal wirklich ihr. Nur der Dolch war ihr Eigentum gewesen, aber der lag nun im Sumpfladen zum Verkauf. Kiina band sich die Haare straf zu einem Zopf zusammen und setzte sich dann, immer noch in das Handtuch gewickelt, auf das Sofa und schaute zum Fenster hinaus. |
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05.06.2002, 13:09 | #169 | |||||||||
Kiina Beiträge: 208 |
Angehendes Mitglied möchte sich bewerben -
ich bin seit ungefähr drei wochen zuxlerin, deswegen :D joa, kann ich mich dran erinnern *g* [edit] falscha account, aba ejal *g* [/edit] |
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05.06.2002, 20:53 | #170 | |||||||||
Kiina Beiträge: 208 |
Die Siedlung Drakia #3 -
Die Amazone hatte sich mittlerweile in ihre Rüstung gequält. Eine andere Wahl hatte sie nicht und mit einem Badetuch bekleidet konnte sie wohl kaum durch die Gegend laufen. Zumindest nicht hier, im Amazonenlager würde das keinen stören. Kiina bekam ein wenig Heimweh. Schon lange hatte sie nichts von ihren Kameradinnen gehört, geschweige denn eine gesehen. Tag ein, Tag aus nur Männer. Mißmutig legte sie das Handtuch sorgsam wieder zusammen. Leise hallten ihre Stiefel durch die Gänge des Rathauses. Gnat war nicht zu sehen und so begab sie sich zum ersten Mal allein in den Speisesaal. Sie erwischte Jean, so hieß er doch, wenn sie sich Recht entsinnte, und bat ihn um ein paar Kirschen. Mehr wollte sie vorerst nicht. Jean klärte sie dann auch darüber auf, was der hohe Gardist momentan trieb. Das würde sie sich doch einmal anschauen gehen. Kiina nahm die kleine Schüssel mit den Kirschen und trat zur Haupttür hinaus. Sie schaute in die Dämmerung aber es schien alles völlig normal. Sollten die nicht hier auf dem Platz sein? Die Amazone zuckte mit den Schultern und ließ sich auf den Stufen nieder. Sie begegnete den Blicken zweier Schatten, die argwöhnisch herübersahen. Ach, die beiden kannte sie doch? Kiina fauchte ihnen entgegen und steckte sich eine Kirsche in den Mund. Die Schatten wandten sich schnell ab, als sie bemerkten, dass die junge Frau da verweilen würde. Schon besser, denn sie wollte nicht unbedingt die ganze Zeit beobachtete werden. In einem hohen Bogen spuckte die Amazone den Kern aus und verharrte der Dinge, die da kommen würden. |
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05.06.2002, 21:41 | #171 | |||||||||
Kiina Beiträge: 208 |
Die Siedlung Drakia #3 -
Kiina spuckte schnell den Stein aus, den sie noch im Mund hatte und schenkte Gnat ein warmes Lächeln. "Guten Abend. Hast du deine Männer ordentlich geschunden?" Der Gardist sah erschöpft aus und sicherlich sehnte sich sein durchnäßter Körper regelrecht nach einem ausgiebigen Bad. Auf sein Gesicht legte sich ein verheißungsvolles Lächeln. Die armen Männer würden heute abend also mehr tot als lebendig in ihre Betten fallen. Die Amazone folgte ihm ins kühle dämmrige Licht des Rathauses. Gnat erklomm die Treppen, während Kiina Jean aufsuchte. Sie bat ihn etwas Essbares für den Stadhalter herzurichten und wartete so lange, bis er mit einem Tablett wieder erschien. Dankbar hatte sie es ihm abgenommen und machte sich nun langsam daran, die Treppe ebenfalls emporzusteigen. An der Tür zu Gnats Gemächern klopfte sie kurz an, aber sie vernahm nichts. Vorsichtig öffnete sie die Tür und trat ein. Aus dem Badezimmer war das Geräusch von Wasser zu hören. Gut, er war also mittlerweile in der Wanne. Die Amazone ließ sich auf das Sofa sinken, nachdem sie das Tablett auf dem kleinen Tisch abgestellt hatte. Im Zimmer wich das Licht bereits der Dunkelheit. Es wäre wohl besser, sie würde mal den Kamin entfachen. Gesagt, getan. Die kleine Flamme fraß sich in das trockene Holz und gewann schon bald an intensität. Kiina nahm sich einen längeren dünnen Stock und entzündete das Ende. Schützend die Hand vor der kleinen Flamme ging sie zu den Kerzen und ließ sie ihrem Zweck angedeihen. Der Raum wurde nun von dem leisen Knistern aus dem Kamin und dem schwachen Schein der Kerzen durchflutet. Zufrieden ließ sie sich wieder auf dem Sofa nieder und legte sich seitlich darauf, die Beine angewinkelt, vor dem Sofa die Stiefel aufgestellt. Gnat ließ sich Zeit, er wußte ja nicht, dass sie hier wartete und das beruhigende Knistern des Feuers tat sein übriges. Die Amazone war eingenickt. Sie träumte, Gnat würde neben ihr auf dem Sofa sitzen, über sie gebeugt und sachte mit dem Handrücken über ihre Wange streichend. Erst als sie die Augen aufschlug und ihn wirklich über sie gebeugt sah, wußte sie, dass es kein Traum gewesen war. Er war in eine schlichte Hose und einem schwarzen Seidenhemd gekleidet und duftete nach irgendeinem Badezusatz. Kiina richtete sich langsam auf und rieb sich über die Augen. |
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27.06.2002, 18:37 | #172 | |||||||||
Kiina Beiträge: 208 |
Die Siedlung Drakia #3 -
Kiina tat etwas, was sie selten tat. Sie lief durch die Straßen von Drakia, allerdings nicht ohne ihre 'Aufpasser', zwei Schatten, die ihr in gebührendem Abstand folgten. Mittlerweile fand sie das schon gar nicht mehr so schlimm. Man gewöhnt sich einfach daran. Die Sonne hatte längst nicht mehr soviel Kraft wie noch Stunden zuvor. Momentan herrschten annehmbare Temperaturen. Von Gnat hatte sie erfahren, was hier gerade vor sich ging, nicht ohne ermahnt zu werden, auf sich Acht zu geben. Die Amazone achtete strickt darauf, den Männern des Fremden nicht zu Nahe zu kommen. Sie wollte nicht unbedingt austesten, wie 'freundlich' diese Männer werden konnten. Sobald sie einen von ihnen erspähte, machte sie einen großen Bogen darum oder schlug eine andere Richtung ein. Während sie so über die Ereignisse der letzten Zeit nachdachte, ihre Rüstung war mittlerweile in Drakia eingetroffen und nun auch noch diese Besetzung, kam ihr wieder einer dieser Fremden entgegen. Schon nahezu automatisch änderte sie die Richtung und bog in eine Seitengasse ein, was sich sogleich leider als Fehler herausstellte. Ein kräftiger Arm packte sie unsanft am linken Arm und hielt die Amazone fest. Kiina erschrak, schaute entsetzt in das Gesicht des Fremden und bevor sie überhaupt wußte, was sie tat, hatte sie ihren Dolch in der Hand und der Fremde eine hübsche Schnittwunde an seinem Arm. Der Mann begann etliche Flüche zu brüllen und packte die Frau nun fester. Kurzerhand entwaffente er sie und hielt ihr drohend den Dolch an den Hals, den Blick auf die beiden Schatten gerichtet, die ebenfalls die Gasse erreicht hatten und die gezogenen Schwerter eingriffsbereit vor sich hielten. Kiina hielt die Luft an, während der Fremde nun auch Verstärkung erhalten hatte. Hinter den beiden Schatten standen drei weitere Männer mit gezogenen Waffen und ihre beiden 'Aufpasser' steckten in Erkenntnis der Überzahl des Gegeners die Waffen fort. |
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27.06.2002, 20:37 | #173 | |||||||||
Kiina Beiträge: 208 |
Die Siedlung Drakia #3 -
Die Amazone funkelte von einem Mann zum anderen. Da war sie ja mal wieder richtig schön in den Schlamassel geraten und kein Gnat in der Nähe, der sie da herausholt. Jetzt war guter Rat teuer. Wenn sie aufmüpfig werden würde, wollte sie lieber nicht wissen, was geschehen wird. Immer noch huschte ihr eiskalter Blick von einem zum anderen und ihre Stimme stand im Tonfall betreffend den Augen in nichts nach, als sie sprach "Dieses Monster von Mann" sie spie den Ausdruck förmlich heraus, "hat es gewagt mich anzufassen. Dafür bekam er die Revanche." Sie schenkte dem Typen ein ironisches Lächeln und eine Sekunde später zog ein kräftiger Schmerz durch ihre Wange. Das war zuviel gewesen. Kiina funkelte diesen Hark nun finster an und im nächsten Moment kollidierte ihr Knie mit seinen Lendenbereich. Keuchend ging der Mann zu Boden und die Amazone wurde erneut, an beiden Armen, gepackt. Mit einem befriedigenden Ausdruck in den Augen schaute sie auf den sich vor Schmerz windenden Mann am Boden. |
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27.06.2002, 21:48 | #174 | |||||||||
Kiina Beiträge: 208 |
Die Siedlung Drakia #3 -
Kiina machte sich schwer und wurde von den Männern schon nahezu auf den Kai zugeschleift. So einfach würde eine Amazone es ihnen nicht machen, das schwor sie sich. Immer wieder wandte sie den Kopf herum und schaute ob nicht doch noch irgendwie der Schopf von Gnat zu sehen war. Da war aber nichts. Verzweifelung machte sich breit. Näher kam das kleine Boot und keine Hilfe in Sicht. Unsanft landete auf sie auf dem Holz und schaute gen dem riesigen Schiff, dass etwas entfernt vor Anker lag ... |
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27.06.2002, 22:19 | #175 | |||||||||
Kiina Beiträge: 208 |
Die Siedlung Drakia #3 -
Sie traute der Sache nicht. Eisig wanderte ihr Blick durch den Raum, musterte die Einrichtung, prägte sich Details ein. Einen definitiven Fluchtweg gab es nicht. Ein einziges großes rundes Fenster ließ Tageslicht, beziehungsweise nun schon das seichte Mondlicht in den Raum fallen. Allerdings lag das Fenster direkt hinter dem Schreibtisch an dem dieser fremde Mann saß. Das war also nicht der geeignete Fluchtweg und etwas anderes ließ sich nicht ausmachen. Kiina blieb mit ihrem kaltem Blick an dem Mann haften, der dort hinter dem schweren Schreibtisch saß. Vor ihm lagen eine Menge Pergamente und Karten. Komisch aussehende Gerätschaften standen ebenfalls herum. Die Amazone rieb sich die Handgelenke. Männer hatten aber auch gar kein Spürsinn für das weibliche Geschlecht. Rote Striemen zierten nun die dünnen Handgelenke der jungen Frau und das hob ihre Stimmung nicht gerade. Kaszan Toras deutete auf einen Stuhl direkt vor dem Schreibtisch und lächelte sie an. Kiina zögerte. Dieser Mensch sah momentan eigentlich nicht sehr furcheinflößend oder gar ärgerlich aus, aber trotzdem Vorsicht war besser als Unachtsamkeit, das wußte sie aus Erfahrung. Die Amazone tat zögerlich einen Schritt vor und zog sich dann den Stuhl etwas fort vom Schreibtisch. Mit verschränkten Armen ließ sie sich darauf nieder und bedachte ihren Gegenüber mit einem Blick, der jeden Eisgolem neidisch gemacht hätte. |
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