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23.05.2002, 19:29 #126
Kiina
Beiträge: 208
Die Sumpfbruderschaft #11 -
Aha, er war also einfach nur auf etwas smalltalk aus. Nun gut, denn sollte er kriegen. Kiina hatte ja schon die Erfahrung gemacht, dass die Sumpfler recht einfach gestrickt waren und von daher nichts schlimmes dabei rauskommen konnte.
In ihrem Blick strahlte immer noch pure Kälte als sie wieder sprach "Gnat, Frost und mich führte ein Monster in diesen Sumpf, das es galt zu vernichten. Unsere Aufgabe haben wir nun erfüllt und Frost ist bereits gegangen. Ich denke, dass Gnat und ich auch nicht mehr sehr lange hier verweilen werden."
Sie warf einen Blick zur Hütte und dann von der aus über den Sumpf zurück zu Scatty. Jedoch drehte sie den Kopf nochmals zu einem gewissen Punkt. Dort saß eine Gestalt, die ihr bekannt vorkam und die zu ihr herüberschaute. Sie wußte wer dort saß. Kein geringerer als Zavalon. Sollte sie ihn begrüßen? Liber nicht, er machte nicht den Eindruck, als wolle er sich mit ihr unterhalten.
Kiina wandte den Blick also wieder auf Scatty.
23.05.2002, 20:36 #127
Kiina
Beiträge: 208
Die Sumpfbruderschaft #11 -
Etwas erstaunt hatte Kiina geschehen lassen, was Gnat da tat. Sie war viel zu überrascht gewesen, um auch nur ansatzweise zu reagieren oder zu protestieren.
Nun gut, ihr war das Gespräch ein wenig unangenehm gewesen. Aber so waren Amazonen nun mal. Immer noch den Arm um ihre Schultern betraten sie die Hütte und Kiina war am überlegen, ob sie ihn nun von sich stoßen sollte oder sich lieber still verhielt.

Sie entschied sich dafür, sich still zu verhalten und abzuwarten, was er denn noch mit ihr besprechen wollte. Sie standen eine Weile da und er sagte nichts und rührte sich auch nicht.
Kiina wurde das nun zu bunt. Sie wandte den Kopf herum und schaute leicht zu ihm auf "Was möchtest du denn noch mit mir bereden?"
Die Nähe zu ihm wurde ihr langsam unangenehm aus einem undefinierbaren Grund.
23.05.2002, 21:07 #128
Kiina
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Die Sumpfbruderschaft #11 -
"Oh ... ähm ... nein, hast du nicht." Hatte er ja wirklich nicht. Eigentlich zumindest nicht. Irgendetwas in sie sträubte sich aber auch dagegen, aber diese Gefühl war so gering, dass sie es getrost außer Acht lassen konnte. Aber immerhin wußte sie nun, dass er sie nicht allein lassen würde, wenn er sie sogar schon aus den Fängen eines harmlosen Sumpflers befreite.
Kiina mußte leicht schmunzeln. Hatte sie Gnat eigentlich damals mit demselben kühlen Blick angeschaut, wie soeben Scatty? Sie wußte es nicht mehr genau, aber es waren ja auch ganz andere Umstände gewesen, unter denen sie den Gardisten kennen gelernt hatte.

Die Amazone zog sich den Stuhl heran, drehte ihn mit der Lehne zum Bett herum, setzte sich darauf und legte die Hände auf die Lehne. Mit einem Seufzen sank ihr Kinn auf ihre Handrücken und ihr Blick blieb weiter an dem von Gnat haften.
"Was machen wir nun? Der Sumpf wird nach einiger Zeit etwas langweilig. Ich bin schon wieder voller Tatendrang, aber du solltest dich eigentlich immer noch schonen." Bei den letzten Worten hatte so etwas wie Sorge mitgeklungen. So ein Erlebnis, wie die drei es nun durchgestanden hatten, verband einfach. Das sah sogar die Amazone ein.
Aber da war auch noch was anderes, das ihr Sorgen machte ...
23.05.2002, 22:21 #129
Kiina
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Die Sumpfbruderschaft #11 -
Sie schaute ihn noch immer an. Etwas an ihr schien ihn beunruhigt zu haben, aber sie wurde aus diesem Gedanken gerissen, als er begann zu sprechen.
"Oh, wenn du dort sehr viel zu tun hast, ist es wohl keine so gute Idee, wenn ich dich dann noch davon abhalte."
ein Zug von Traurigkeit legte sich in ihre Stimme und ließ ihre Augen leicht aufblitzen. Sie wollte sich nicht irgendwann einmal Vorwürfe anhören müssen, weil sie ihn von etwas abgehalten hätte.

Kiina griff hinter sich und faßte Luft. Sie wollte eigentlich gerade ein kleines Muster in den Holzstuhl ritzen, aber hatte nicht daran gedacht, dass ihr Dolch ja nicht mehr ihr ständiger Begleiter war.
Naja, man sollte ja auch nicht fremde Dinge ungefragt verunstalten, aber irgendwas mußte sie nun tun.
Es lag eine Spannung in der Luft, die ihr leicht die Kehle zuschnürte, so ein Gefühl hatte sie zumindest. Es war ein Gefühl, als wenn sie für ihn ein Anhängsel war, das eher lästig als hilfreich zu sein schien.
23.05.2002, 22:46 #130
Kiina
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Die Sumpfbruderschaft #11 -
Sie hob den Kopf leicht und neigte ihn ein wenig. Dann schaute sie ihn lange an. Meinte er das jetzt wirklich ernst?
Kiina glaubte, ihn schon so gut zu kennen, um das einschätzen zu können und ihrer Meinung nach meinte er das Ernst.
"In Ordnung. Dann kann ich auch noch ein Auge auf dich werfen, damit du dich auch wirklich schonst und nicht irgendwelche Arbeiten erledigst, die dich schwächen würden."
Immer noch mit leicht geneigtem Kopf grinste sie nun mit ihrem gewohnt frechem Wesen zu ihm herüber.

"Wenn es keine Umstände macht, bleibe ich solange in drakia, bist du gesund genug bist, mich zu lehren und danach werde ich dich deiner Arbeit dort überlassen. Aber bis dahin beanspruche ich dich für mich und ich will keine Widerworte hören."
Sie wedelte nun gekünstelt theatralisch mit dem Zeigefinger durch die Luft um ihre worte nochmals zu unterstreichen.
Eigentlich wollte sie noch ein paar Strafen aufzählen, die sie ihm zuteil werden lassen wollte, wenn er sich nicht daran hielt, sich zu schonen. Aber sein Gesicht sprach auch schon so genug Worte und sie grinste nur weiter frech vor sich hin.
23.05.2002, 23:38 #131
Kiina
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Die Sumpfbruderschaft #11 -
Das klang logisch und zudem auch noch sehr verlockend. Sie sollten morgen wirklich lieber fit sein und Kiina war doch schon recht müde. Dieses Nichtstun ließ sie schnell ermüden und so erhob sie sich nun von dem Stuhl und schob ihn beiseite.
Sie nickte ihm zu, begleitet von einem demonstrativen Gähnen. die Amazone ließ sich wieder neben dem Bett nieder, aber sie legte nicht wieder den Kopf auf die Laken und versuchte im Sitzen zu schlafen..
Die letzte Nacht hatte ihr gereicht und lange würde ihr Rücken so etwas nicht mehr mitmachen.

Kiina hatte es sich schon fast bequem gemacht, als ihr noch etwas einfiel. Ihre Schulter. Daran hatte sie den ganzen Tag überhaupt nicht gedacht, aber der Verband müßte mal gewechselt werden. Nur schaffen würde sie das alleine nicht.
Sie erhob sich noch einmal und schaute zu Gnat hinüber, der schon fertig lag und bereit war einzuschlafen. Sie begegnete seinem Blick und fing an, ein wenig herumzudrucksen "Du, hör mal... Gnat grinste, gespannt was nun wieder folgen würde. "Ich habe da ein Problem und bräuchte mal die Hilfe eines Mannes." Sie schaute sich um. Es war definitiv nur noch ein anderer Mensch in dieser Hütte statt ihrer.

"Ich bräuchte einen freiwilligen, der mir den Verband noch eben wechselt." Sie schaute weiter demonstrativ in der leeren Hütte umher, als würden sich sogleich 10 Hände gleichzeitig in die Luft heben, was natürlich nicht geschehen würde. Gnat konnte nun nicht mehr und prustete laut los. Seine Worte gingen im Lachen beinahe unter "Na komm schon her, ich helfe dir dabei." Kiina grinste und setzte sich zu ihm auf das Bett. Vorsichtig begann er den alten Verband zu lösen und einen neuen anzulegen. Er ließ sich noch etwas darüber aus, wie gut die Wunde bereits schon aussah und entließ sie dann wieder. Kiina war zufrieden, er hatte ihr nicht wehgetan und so drückte sie ihm fluichtartig nen kleinen Kuß auf die Wange und legte sich dann mit einem gemurmelten gute Nacht auf den Boden und schloß die Augen.
24.05.2002, 19:38 #132
Kiina
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Die Sumpfbruderschaft #11 -
Kiina murmelte irgend etwas vor sich hin und drehte sich schließlich auf die andere Seite, was sich allerdings nicht wirklich gut anfühlte. Schlagartig war sie wach und drehte sich wieder auf die andere Seite. Ihr Blick fiel auf zwei Stiefel und sie schaute hoch. Gnat kniete vor ihr und strich ihr noch immer durch das Haar, was sie erst jetzt bemerkte. Sie schenkte ihm ein Lächeln und meinte "Hallo, wie hast du geschlafen? Fühlst du dich fit genug für die Reise?"

Gnat erhob sich und auch Kiina rappelte sich nun hoch. Das unbequeme Nachtlager forderte seinen Tribut und Kiina verzog leicht das Gesicht, als sie den gesunden Arm kreisen ließ.
Sie schritt langsam zum Wasserbottich herüber und steckte kurzerhand den gesamten Kopf hinein.
Mit einem Ruck zog sie ihn wieder heraus und das rotbraune Haar flog über ihren Kopf nach hinten, wobei sich eine nicht geringe Menge an Wassertropfen selbstständig machte und Gnat naßspritzte. Er fuhr sich demonstrativ über das Gesicht und schüttelte die Hand aus. Kiina schmunzelte "Bist du aus Zucker?"

Gnat machte ein gekünstelt ärgerliches Gesicht und schritt auf sie zu. Kiina hatte ihre Haare gerade mit den Händen zusammengenommen und drückte noch den Rest des Wassers heraus.
Unbeeindruckt blieb sie stehen, bis Gnat direkt vor ihr stand. Sie grinste frech zu ihm auf und schüttelte die eine Hand so, dass er wieder ein paar Tropfen abbekam.
24.05.2002, 19:45 #133
Kiina
Beiträge: 208
Avatare Signaturen und co. -
quote:
Schreibt mal ob ihr auch mal nen eigenen hattet oder habt


daraufhin meinte ich, dass ich mir meine nur selber mache und keine fertigen nehme, verstanden? :D
24.05.2002, 20:30 #134
Kiina
Beiträge: 208
Die Sumpfbruderschaft #11 -
Kiina stieg von den Überresten des Bottichs herab und watschte mit quietschenden Stiefeln auf Gnat zu. Soso, da machte er sie schwindlig und stellte sie dann auch noch in den Bottich.
Kiina lachte, obwohl ihr zwischendurch für kurze Zeit das Lachen vergangen war. Er hatte eindeutig Schmerzen gehabt und sie sorgte sich, ließ sich aber nichts anmerken.

Kiina nahm ihr Schwert vom Tisch herunter und befestigte es am Gürtel der Rüstung. Dann beugte sie sich herab und zog die pitschnassen Stiefel aus. Nachdem sie sich eben diese an den Schnursenkeln über die Schulter geworfen hatte, schritt sie barfuß an Gnat vorbei zur Tür und trat in die letzten Sonnenstrahlen des Tages.
Mit einem leisen Klicken fiel die Tür hinter Gnat wieder zu und er trat neben sie. Kiina lächelte ihn nochmal zu und dann wandten sie sich beide zum Tor des Sumpflagers zu.

Gnats Rüstung klimperte bei jedem Schritt und Kiina meinte nur trocken "Pling, pling, hey du bist besser als jeder Taktvorgeber." Gnat schaute komisch und die Amazone legte einen Gang zu. Grinsend passierte sie die Wachen am Tor, direkt gefolgt von Gnat.
24.05.2002, 20:53 #135
Kiina
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Gott der Hölle... -
okay, ich glaube dir das mal einfach so, wollen ja mal nich so sein :D
ich glaub ich will jetzt nicht wissen, warum er mich nicht vergessen könnte, oda .....??? *fg*
24.05.2002, 23:19 #136
Kiina
Beiträge: 208
Die Siedlung Drakia #3 - Die Siedlung Drakia #3
Sie stand neben ihm und fühlte sich auf einmal klein und bedeutungslos. Als diese beiden Wachen sie angesprochen hatten, wäre sie am liebsten in den nächsten Schatten eines Baumes oder Hauses gekrochen und hätte sich still verhalten. Die Stadt war ohne Zweifel schön, zumindest das, was sie im schwachen Schein der Laternen und des Mondes hatte sehen können, aber es machte ihr auch ein wenig Angst. Sie schob es darauf zurück, dass hier so viele Männer aus dem alten Lager waren.

Jetzt entspannte sie sich wieder ein wenig. Gnat und sie waren von der Straße runter und in einem ziemlich großem Haus, wahrscheinlich das Größte hier, eingekehrt. Im Gegensatz zu der Hütte im Sumpf war das hier purer Luxus. Schwere Teppische an den Wänden. Vorhänge aus dunklem roten Brokat an den Fenstern. Hohe Kerzenständer und etliche Fackeln zauberten schöne Lichteffekte an die Wände, ließen die Waffen und Dekorationen jedoch ein wenig furchteinflößend wirken. Ihre Schritte hallten leise in dem Flur wieder, den sie gerade entlanggingen und Kiina hatte noch kein wort gesprochen, sondern nur teils erstaunt und teils angstvoll alles betrachtet.

Gnat hielt ihr eine Tür auf und Kiina trat zögernd in den Raum. Das erste, was ihr sofort ins Auge stach, war die riesige Tafel. Schweres dunkles Holz und dazu Stühle mit hohen Lehnen und einem gepolstertem Sitzbereich. Kiina blieb mitten im Raum stehen und sah sich weiter um. Gnat schien mehr und mehr amüsiert über sie und sie spürte auch, dass er sich endlich Zuhause fühlte. Sie gönnte es ihm, aber zum anderen bereitete es ihr auch einen Stich im Herzen. wo war sie denn Zuhause? Im Amazonenlager, wo sie seit Wochen nicht mehr gewesen war? Eigentlich nicht, denn sie war auch vorher nicht lange dort gewesen und zeitig in den sumpf aufgebrochen, um Jagd zu meistern. Dann begegnete sie Gnat und Frost, als sie ins Amazonenlager wollte.

Gnat deutete einladend auf einen Stuhl und Kiina ließ sich nieder. Ihr Blick streifte über weitere prachtvolle Teppiche, Waffen und dergleichen an den Wänden. Gnat riß sie aus den Gedanken "Nicht weglaufen, ich bin gleich wieder da." Und schon war er verschwunden. Die Amazone saß nun alleine in dem Raum, dessen Fackeln bizarre Schatten an die Wand warfen. Sie wurde ein wenig ärgerlich auf Gnat, dass er sie hier so alleine sitzen ließ. Sie wurde jedoch gleich wieder versöhnlich gestimmt, als er mit zwei Tellern bewaffnet wieder eintrat und einen reich gefüllten vor ihr auf dem Tisch platzierte. Erst jetzt spürte sie das zaghafte Kneifen in der Magengegend. Dankbar machte sie sich über den Teller her.

Nachdem sie ordentlich gespeißt hatten, saßen sie noch kurze Zeit an dem Tisch. Kiina hatte noch immer kein wort gesprochen und Gnat schien zu respektieren, dass sie lieber schweigen wollte. Auch er sprach kein Wort sondern saß nur da und beobachtete sie. Er schien sich wohl etliche Gedanken zu machen und auch zu spüren, dass sie sich hier ein wenig fehl am Platze vorkam. Endlich unterbrach er das Schweigen und fragte nach, ob sie müde sei und sich lieber hinlegen wollte? Schließlich war der Weg hierher nicht leicht gewesen und auch sonst waren sie beide ja nicht die auf dem Höhepunkt der Gesundheit. Die Amazone nickte eingeschüchtert mit dem Kopf und Gnat erhob sich.

Freundschaftlich reichte er ihr seine Hand und zog sie wieder auf die große Tür zu. Als die Tür hinter ihnen zufiel, gab es ein gespentisches Geräusch und Kiina drückte unbewußt fester seine Hand. Sie wandten sich nun einer Treppe zu und erklommen den Absatz zur ersten Etage. Hier war der Flur mit einem schmalen langen Teppisch ausgelegt und mehrere Portraits zierten die Wände. Nachdem sie ein paar Schritte, die vom Teppich gedämpft wurden, getätigt hatten, nahm Gnat eine der Fackeln aus dem Halter an der Wand und blieb vor einer Tür stehen. "Hier ist ein Zimmer, dass du für dich beanspruchen kannst. Mein Zimmer liegt zwei Türen weiter da vorne. Er deutete auf eine andere Tür. "Wenn irgendetwas sein sollte oder du etwas brauchst, so scheue nicht, bei mir anzuklopfen, egal zu welcher Tages- und Nachtzeit." Er schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln und öffnete dann die Tür zu ihrem Zimmer.

Die Kerzen waren nun entzündet und Kiina betrachtete die Einrichtung des Zimmers. Ein großes Bett dominierte es. An der einen Wand stand eine Komode und vor dem Bett war ein kleines gepolstertes Sofa. An den großen Fenstern waren wieder Brokatvorhänge angebracht, die Gnat nun zugezogen hatte. Eine kleine Tür führte in ein separates Badezimmer. Kiina war erstaunt. Ihre Finger glitten über das Holz des Bettes und der Komode. Sie setzte sich auf die weißen Laken des Bettes und schaute sich weiter um. Gnat war noch immer ein wenig amüsiert, aber schien er sich auch ein wenig Sorgen zu machen, ob sie sich hier wohlfühlen würde. Das würde sie sich in diesem Zimmer sicher., aber in dieser Stadt allgemein? Das wußte sie selber noch nicht.

"Denk an meine Worte. Brauchst du noch etwas? Ansonsten wünsche ich dir eine angenehme Nacht und werde nun auch mein Zimmer aufsuchen." Gnat hatte sich vor ihr hingekniet und seine Worte mit einem eindringlichen Blick untermalt. Die junge Frau konnte immer noch nur nicken und brachte kein Wort hervor. Der hohe Gardist stand mit einem Seufzen auf und verließ leise das Zimmer, nicht ohne ihr noch eine gute Nacht gewünscht zu haben. Kiina ließ sie nach hinten auf das Bett fallen und verschränkte die Arme unter dem Kopf. Tausend Gedanken schoßen ihr durch den Kopf, aber sie würde sich nicht mehr jetzt daran machen, da Ordnung und Sinn reinzubringen.

Sie streifte die Stiefel ab, die sie zwischenzeitlich wieder angezogen hatte und ließ die Rüstung auf das kleine Sofa vor dem Bett sinken. Mit einem Seufzer krabbelte sie unter die einladende Decke und zog diese bis zum Kinn hoch. Noch schnell die Kerzen ausgepustet und die Augen geschlossen und schon kurze Zeit später schlief die Amazone tief und fest, wovon die regelmässigen Atemzüge überzeugten.
24.05.2002, 23:54 #137
Kiina
Beiträge: 208
Diskussionsthread -
kurzfassung :

1. Die Gilde Innos
2. Mitglieder und Rangliste
3. RPG Charaktere
4. Clans
5. Gilden
6. Skillsystem
7. Bibiothek
8. Krieger
9. Magier
10. Außenring Ziviliestation (wassen ne Ziviliestation?????????)
11. Beitreten
12. News

danke mehr wollt ich momentan noch gar nich wissen, und die texte schickst mir bitte per mail an manuela@another-day.de!!!
am besten für jede seite ne extra txt-datei, abgesehen von denen, die noch under construction sind. ich such mir und kopiere die mir hier sicher nicht einzeln raus, wenn dann bitte übersichtlich :D
und wenn das nu nicht endlich klappt, werde ich mich hinsetzen und texte schreiben *droooooh*
25.05.2002, 19:46 #138
Kiina
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Die Siedlung Drakia #3 -
Leise summte sie vor sich hin, als sie da so in der Wanne saß und sich ein wenig Schaum auf der Nase platzierte. Sie pustete ihn jedoch gleich wieder fort und der kleine Haufen aus Luftblasen, die in allen Farben schimmerten, schwebte sachte zu Boden. Zufrieden rekelte sich die Amazone in dem warmen Wasser und schloß die Augen. Sie hatte schon lange kein Vollbad mehr genommen. Das gesamte Badezimmer war nun in einem leichten Nebel eingehüllt und ein netter Duft wand sich durch die Luft.

Das Klopfen an der Tür hatte sie gar nicht vernommen, da sie selbige zum Badezimmer nur einen Spaltbreit geöffnet hatte. Sie hatte noch immer die Augen geschlossen und summte, als sie ihren Namen vernahm. Vor Schreck tauchte sie ungewollt unter und kam prustend wieder an die Oberfläche. Gnat stand unüberhörbar in ihrem Zimmer. Er mußte wohl angeklopft haben und sie hatte nicht reagiert, woraufhin er das Zimmer betreten hatte. Kiina schaute sich hastig um und erspähte ein großes Badetuch. Das war ja schonmal was.

"Moment, ich bin im Badezimmer. Wehe du kommst rein." Ihre Stimme klang belustigt gedroht, aber sie wußte genau, dass er nicht ins Badezimmer kommen würde. Sie stand auf und kletterte aus der Wanne heraus. Mit schnellen Handgriffen hatte sie sich in das Tuch gehüllt und mit einem weiteren kleineren drückte sie nun ihre Haare etwas aus. Aber schon erkannte sie das nächste Problem. Ihre Rüstung lag noch immer im Zimmer auf dem kleinen Sofa und etwas anderes hatte sie nicht. Kiina stand fluchend im Badezimmer.

Dann schritt sie zu Tür, streckte die Hand durch den Spalt und meinte "Reichst du mir bitte mal meine Rüstung und hör auf zu lachen." Sie hatte diesen unterdrückten Lacher von ihm sehr wohl gehört, als er sie so fluchen gehört hatte. Er reichte ihr die Rüstung, die daraufhin blitzschnell durch den Spalt verschwand, bevor die Tür vor seiner Nase zuflog. Hastig warf sie sich ihre Sachen über und versuchte die Haare mit einem Kamm zu bändigen, der dort im Badezimmer zu finden war. Als alles zu ihrer Zufriedenheit saß, paßte und duftete, öffnete sie die Tür zum Badezimmer und trat hinaus.

Ihr Blick fiel auf Gnat, der es sich derweil auf dem Sofa bequem gemacht hatte und sie noch immer belustigt anschaute. "Hallo erstmal. Wie hast du geschlafen und was macht deine Wunde?" Kiina war siedenheiß aufgefallen, dass das Bett absolut chaotisch aussah und nun werkelte sie nebenbei noch schnell an dem Laken und dem Bettzeug herum.
25.05.2002, 21:06 #139
Kiina
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Die Siedlung Drakia #3 -
Kiina verließ hoch erhobenen Hauptes das Zimmer und trat auf den Gang hinaus. Die Fackeln zauberten noch immer einen umheimlichen Schatten an die Wände und die Portraits guckten wie immer steif von dem Leinen herab. Gnat schloß die Tür hinter sich und schritt dann an ihr vorbei den Gang entlang bis zur Treppe. Dort schaute er sich noch einmal kurz um, ob sie auch hinter ihm war und war er auch schon dabei, die Treppe hinabzusteigen.

Kiina folgte ihm auf den Fuß, denn sie kannte sich hier noch nicht aus und hätte nicht gewußt, wo langgehen. Sie schritten wieder auf den Raum zu, wo sie schon gestern Nacht noch gespeißt hatten und Gnat hielt ihr wieder die Tür auf. Die Amazone huschte hindurch und setzte sich gleich an den Tisch. Ihr Blick wanderte über die leckeren Sachen und sie steckte sich erstmal eine Kirsche in den Mund. Während Gnat sich setzte, sprudelte die Amazone schon los, nachdem sie geschluckt hatte. "Was ich heute tun möchte? Hm ... gute Frage. Ich habe nicht die geringste Ahnung. Du bist hier zu hause nicht ich." Sie grinste und griff sich die nächste Kirsche, die mit einem leisen Plopp vom Stiel im Mund verschwand.

"In Ordnung, essen wir erstmal." Gnat griff nun auch zu und schon bald war der Raum vom Klirren des Besteckes erfüllt. Hind und wieder sagte einer von beiden was, aber die meiste Zeit waren sie mit Kauen beschäftigt. Ein Gardist trat in den Raum und schaute erstaunt auf die Amazone. Er fing sich jedoch schnell wieder, als einen mahnenden Blick von Gnat auffing. Die beiden schienen wohl schon über sie gesprochen zu haben. Der Gardist fragte, ob noch Wünsche seien und Kiina schüttelte eingeschüchtert den Kopf. Auch Gnat verneinte und so empfahl sich der Gardist wieder.

Kiina fühlte sich nun wieder etwas unwohl. Sie hatte ganz vergessen, wie viele Gardisten, Schatten und dergleichen doch hier in Drakia waren. Sie fragte sich, ob es überhaupt eine so gute Idee wäre, wenn sie das Haus verlassen würde. Alleine würde sie es vorläufig mit Sicherheit nicht tun, zumindest solange nicht, wie sie hier noch alle Blicke auf sich ziehen würde. Sie schaute an sich herunter. Mit dieser Rüstung würde sie alle Blicke der Männer auf sich ziehen, die fiel doch schon sehr auf. Eine typische Amazonenrüstung eben.
25.05.2002, 23:15 #140
Kiina
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Die Siedlung Drakia #3 -
Kiina hatte sich mittlerweile wieder beruhigt. Hier am Strand war so weit war das Auge reichte nicht ein Mann, na gut einer. Aber der war ihr auch willkommener als der gesamte Rest. Sie zog ihre Stiefel aus und lief barfuß durch den von der Sonne erwärmten Sand. Ein kühler Windhauch strich ihr über das erhitzte Gesicht und die Haare wehten empört auf. Hin und wieder lagen ein paar Muscheln im Sand herum, aber Kiina schenkte denen nicht weiter Beachtung. Ihr Blick hing an dem tiefklaren Wasser.

Gnat und Kiina ließen sich im Sand nieder und schauten auf das Meer hinaus. Die salzige Luft tat der Amazone ganz gut und sie fühlte sich erfrischt und sorgenfrei. Mit den Fingern fuhr sie durch den Sand und ließ ihn zwischen den Fingern wieder zu Boden rieseln. Dann legte sie sich auf den Rücken und schaute in den Himmel hinein. "Ich falle dir wirklich nicht zur Last?" Ihre Worte hatten Gnat aus seinen Gedanken gerissen und er schaute sie nun überrascht an.

"Ich meine ja nur. Ich niste mich bei dir ein, halte dich von der Arbeit ab und mache nur Ärger beziehungsweise schaffe Probleme. Im Moment mußt du doch so gesehen ständig ein Auge auf mich werfen, damit mir nichts passiert oder ich keinen Blödsinn mache." Gnat schaute immer noch überrascht und Kiina hatte nun den Kopf zu ihm gedreht. Ihr rotbraunes Haar stand im krassen Kontrast zu dem hellen Sand und ihre Augen strahlten in einem dunklen Grün zu ihm auf.

Kiina machte sich so ihre Gedanken. Sie war sicherlich nicht leicht zu handhaben, dass würde selbst Gnat zugeben müssen, der bis jetzt eine Engelsgeduld aufgebracht hatte. Insgeheim fürchtete sie sich davor, dass er irgendwann diese Geduld verlieren würde und sie zum Teufel jagte. Richtig vorstellen wollte und konnte sie sich das zwar nicht. Aber unmöglich war bekannterweise gar nichts. Und dann war da auch noch sein Ruf. Sobald bekannt würde, dass er eine Amazone beherbergte, würde sich die Gerüchteküche doch sicherlich an regem Interesse erfreuen. Kiina hatte sich nun auf die Seite gelegt, den Kopf mit einem Arm abgestützt und schaute ihn weiterhin an, wie er dort saß und überlegte, was er nun antworten würde.
26.05.2002, 00:47 #141
Kiina
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Die Siedlung Drakia #3 -
Kiina lächelte ihm nun zu. In Ordnung, dieser Punkt war nun geklärt. An einer Stelle war sie nur leicht rot angelaufen. Er hatte gemeint, mal ein anderes schönes Gesicht. Die Amazone war nicht eitel und als schön hatte sie sich eigentlich noch nie gesehen. Bei dem Namen 'Gomez' hatte sich ihr Blick für kurze Zeit verfinstert. Ihr war das Bild wieder vor dem inneren Auge erschienen, als er die Hand gegen sie erhoben hatte und zuschlug. Kiina wußte allerdings nicht mehr was sie damals wieder verbockt hatte. Sie wußte nur, dass sie häufig etwas angestellt hatte und auch dementsprechend häufig in den Genuß dieser Behandlung gekommen war.

Aber solche Methoden war sie ja auch schon vorher gewohnt gewesen, bis sie dem ein Ende gesetzt hatte, wie denen von Gomez durch ihre Flucht. Gedankenverloren strich die junge Frau mit den Fingerspitzen über den Sand. Feine Rillen zeichneten sich ab, als der Sand nachgab und die Flucht zur Seite ergriff. Kiina genoß die bereits zweite Freiheit die sie erlangt hatte. Soweit man hier in der Barriere von Freiheit sprechen konnte.

Sie seufzte und schaute dann wieder zu Gnat herüber, der noch immer lächelte. Er gab ihr mit einem fragenden Kopfnicken zu verstehen, ob sie bereit war wieder aufzustehen und vielleicht langsam wieder zum Ort zu gehen. Kiina erhob sich nur wortlos und klopfte sich den Sand von der Rüstung. Gnat kam näher an sie herangetreten und half ihr vorsichtig beim Rücken und den Haaren. Dann wandten sie sich wieder auf den Weg zurück. Keiner sagte im Moment ein Wort. Kiina fiel dann plötzlich etwas ein. Hatte er nicht gesagt, Gomez wäre die Stadt egal? Ihr Gesicht erhellte sich ein wenig, da das hieße, er würde sich auch nicht hierher begeben.

Ein nachdenkliches hhmm kam über ihre Lippen und dann lächelte sie wieder und ihre Augen glänzten gewohnt frech. Spielerisch kickte sie eine Muschel fort und meinte dann "So mein Fremdenführer. Was tun wir denn jetzt? Streng mal deine kleinen grauen Gehirnzellen an oder sind die schon eingestaubt?" Gnat blieb stehen und schaute sie merkwürdig an. Kiina entwich ein 'ohoh' und schon war sie mehrere Schritte von ihm fort rückwärts gewichen. Gnat stemmte die Hände in die Hüften und Kiina wandte sich nun ganz herum und begann zu rennen.
26.05.2002, 15:03 #142
Kiina
Beiträge: 208
Die Siedlung Drakia #3 -
Das Wasser war eiskalt und die Kälte zog durch ihren Körper wie tausend Nadelstiche. Kiina bekam Panik. Es gab da eine klitzekleine Kleinigkeit, die Gnat nicht wußte. Sie war nicht die beste Schwimmerin. Im Sumpf war das kein Problem gewesen, dort war das Wasser nicht allzu tief gewesen oder es waren Pflanzen und dergleichen in greifbarer Nähe. Aber hier käme sie gegen die Strömung nicht an. Ihr Herz raste und sie begann Wasser zu schlucken.

In der Amazone erwachte ein Wille, sie kämpfte sich dem Licht entgegen und durchbrach endlich die Wasseroberfläche. Sofort füllten sich ihre Lungen wieder mit dem so bitter benötigtem Sauerstoff und sie begann zu husten. Gnat war in unmittelbarer Nähe und hielt sich grinsend über Wasser. Kiina kämpfte sich zu ihm durch und schlang die Arme um seinen Hals, worauf Gnat ein wenig erstaunt schaute. Kiina's Herz raste und das Pochen dröhnte in ihren Ohren.

Als sie sich schließlich ein wenig beruhigt hatte, flüsterte sie dem Gardisten ins Ohr "Tu das nie wieder." Ihre Stimme zitterte und er schien endlich zu begreifen. Er zog sie an den Strand zurück, wo Kiina sich erschöpft in den Sand fallen ließ. Gnat setzte an, was zu sagen, aber sie winkte ab und er verstummte. Nach einer kleinen Weile begann sie zu sprechen "Schon in Ordnung. Du konntest es nicht wissen, also mach dir keine Vorwürfe. Ich bin nicht die beste Schwimmerin, aber es ist ja noch gut gegangen."

Sie schaute ihn an und lächelte zaghaft, denn er machte ein Gesicht, als wäre er der Erschaffer jeglichen Unheils. So schuldbewußt hatte sie ihn noch nie dreinschauen sehen. Sie stand mit wackeligen Beinen auf und zog Gnat schließlich auch an einer Hand hoch "Na komm, jetzt sind wir quitt. Das war eine effektvolle Lektion gewesen." Jetzt grinste sie schon fast wieder.
26.05.2002, 16:45 #143
Kiina
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Die Siedlung Drakia #3 -
Na bitte, er lächelte wieder und Kiina war froh, dass jetzt wieder alles in Ordnung war. Wie leicht hätte sie das wieder zu einem Streit ausarten lassen können. Aber der gute Wille war einfach stärker gewesen, als ihr Temperament. Gemächlich schlenderten sie nun wieder der Stadt entgegen und Kiina begann plötzlich zu Lachen.

Gnat schaute sie verwundert an und Kiina versuchte sich zu beruhigen und ihm zu erklären, warum sie lachte, aber das meiste ging unter. "Ich hab mir gerade versucht vorzu..." Weiter kam sie vorerst gar nicht. Mittlerweile mußte sie sich schon die Lachtränen aus den Augenwinkeln wischen. Auch Gnat begann nun zu schmunzeln, obwohl er nicht wußte, warum eigentlich. "Entschuldige, Moment." Sie atmete tief ein und aus, schaute ihn dann an und begann wieder zu lachen. Der Gedanke war zu komisch.

Endlich hatte sie sich soweit beruhigt, dass sie stockend erklären konnte "Ich habe mir versu ... cht vorzustellen, wie das aussähe, wenn wir beide ... mit einer Erkältung im Bett lägen." Gnat grinste noch immer, zog nun aber abschätzend eine Augenbraue empor, als wenn er nur darauf warten würde, dass da wieder etwas freches rüberkam. "Ja, stell dir das doch mal vor. Sie packen uns beide in ein Zimmer, dick eingewickelt jeder in einem Bett, nicht fähig uns zu bewegen. Unsere Nasen machen jede Tomate neidisch, wir niesen und wünschen uns Gesundheit in einem regelmässigen Takt. du mußt wieder niesen und der nasse Lappen von deiner Stirn hüpft dir auf die Augen, aber du bist so eingewickelt in die Decke, dass du ihn nicht fortnehmen kannst. Stell dir doch mal vor, wie du mekkern würdest."

Kiina lachte nun wieder und schaute ihn an. Dann wurde sie vorsorglich wieder ein wenig schneller als er und drehte sich nach etwas Abstand um. Sie ging nun rückwärts und schaute weiter zu ihm herüber, bereit wieder loszulaufen um nicht nochmal im Wasser zu landen. Er lachte nun auch und seine Augen strahlten sie an. Dieser Gesichtsausdruck gefiel ihr wesentlich besser, als der mitleidige und die Amazone fühlte sich wieder rundum wohl.
26.05.2002, 19:23 #144
Kiina
Beiträge: 208
Die Siedlung Drakia #3 -
Sie bogen auf die Hauptstraße von Drakia ein und Kiina stellte wirklich fest, dass die meisten wohl schon im Wirtshaus oder zu Hause waren. Hin und wieder begegneten sie wem, aber die schienen nicht wirklich viel Interesse an den Tag zu legen und so lief Kiina wesentlich beruhigter als noch Stunden zuvor neben Gnat her.

Er hielt, was er versprochen hatte. Sie waren auf dem schnellsten Wege zum Rathaus gelangt und die Amazone erklomm erleichtert die Stufen. Ein wenig knarrend fiel die Tür hinter dem Gardisten zu und er ging ihr vorraus die Treppe hinauf. Vor der Tür zu seinen Gemächern hielt er inne, öffnete die Tür und bat sie einzutreten. Wartend stand sie im Raum herum und schaute zu, wie er zum Balkon schritt, die Tür zu jenem öffnete und ihr deutete, hinaus zu treten.

Der Anblick war umwerfend. Er hatte wirklich nicht zuviel versprochen. Sie konnte auf das Meer hinaussehen, indem gerade die Sonne versank. Der Himmel und das Wasser strahlten leicht rötlich. Kiina stand da und schlang die Arme um sich selber, als ein kühler Windhauch an ihr vorbeistrich. Keiner von beiden sprach ein Wort, sondern sie schauten nur auf den Anblick der sich ihnen dort am Himmel bot. Die Amazone hätte hier stundenlang stehen und vor sich hinträumen können.
28.05.2002, 16:40 #145
Kiina
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Die Siedlung Drakia #3 -
Kiina war immer noch ganz hin und weg von dem Anblick und lief mehr abwesend als aufmerksam neben ihm her. Erst als sie im Speisezimmer angelangt waren und sie die Köstlichkeiten erspähte, fand sie gedanklich langsam wieder in das Hier und Jetzt zurück.

Allerhand Dinge waren ihr durch den Kopf gegangen, über die sie später nochmals genauer nachdenken mußte, aber nun galt es erstmal dem Klagen ihres Magens entgegen zu arbeiten. Sie kaute an ein bißchen Moleratfleisch herum und betrachtete, allerdings schon wieder im Gedanken versunken, einen der Wandteppiche.

Gnat erzählte nebenbei munter irgendwas und Kiina sah, wie sich sein Mund bewegte und auch Wortfetzen drangen zu ihr durch, aber so richtig Zuhören tat sie nicht. "Kiina? Kiiiiinaaaaa?" Gnat schaute mit hochgezogener Augenbraue zu ihr herüber. "Entschuldige bitte, was hast du gesagt?" Sie spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg.

Der Gardist fragte nach, ob es ihr nicht gut ginge und Kiina meinte, es wäre wohl besser, wenn sie sich ein wenig hinlegen würde. Er nickte verständnisvoll aber besorgt und betonte nochmals, dass sie immer um Hilfe bitten könne, wenn sie etwas auf dem Herzen hätte. Mit einem zaghaften Lächeln auf den Lippen nickte sie und verließ den Raum hastig. Auf ihrem Zimmer angelangt, ließ sie sich auf das Bett fallen und fixierte einen imaginären Punkt an der Decke.
29.05.2002, 17:20 #146
Kiina
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Die Siedlung Drakia #3 -
Kiina hatte den ganzen Tag lang dieses Zimmer nicht verlassen. Gnat hatte noch nicht nach ihr gesehen, also wird er wohl seiner Arbeit nachgegangen sein. Wahrscheinlich hatte sie ihm sogar einen Gefallen getan, sich heute nicht zu zeigen. Sie stand am Fenster, gegen die Wand gelehnt, die Kante des Vorhanges zwischen den Fingern und den Blick nach draußen gerichtet.

Ein leises Klopfen riß sie aus den Gedanken und brachte sie dazu, ihre Augen der Tür zuzuwenden. Es konnte nur einer sein, Gnat. Niemand sonst würde an ihrer Tür klopfen. Sie stemmte sich langsam von der Wand ab und ging auf die Tür zu. Sie wollte ihn bitten, sie wieder alleine zu lassen, die Worte formten sich bereits in ihrem Kopf. Kiinas Hand umschloß den Türgriff und wenige Sekunden später schaute sie in sein Gesicht. Die sorgfältig gewählten Worte wollten ihre Kehle hinaufsteigen, als sie das Tablett erblickte.

Die Worte blieben ihr im Halse stecken wie ein unangenehmer Kloß. Sie traute sich nicht, ihn abzuweisen. Ein weiterer Blick auf das Tablett und sie wußte auch warum. Er hatte sich selber in die Küche gestellt. Für die Augen einer Witwe war das mehr als offensichtlich. Der Gardist hatte sich reichlich Mühe gegeben und als er nun das Tablett auf den kleinen Tisch nahe dem Fenster und dem Sofa abstellte, sah sie auch die kleinen roten Punkte an seiner Hand. Ein Schmunzeln huschte über ihre Lippen. Da war der Tee wohl wiederspenstiger gewesen, als es Gnat lieb war.

Obwohl sie heute nicht bei Laune war und obwohl sie ihn hatte abweisen wollen, fühlte sie sich bereits ein Stück befreiter. Es war ein schönes Gefühl zu wissen, dass es jemanden gab, dem man etwas bedeutete und dieser jemand einem gerne eine Freude machen würde. Kiina ließ sich auf das Sofa nieder und lächelte ihm zu. "Dankeschön, da hat sich aber jemand viel Mühe gegeben."

Gnat winkte ab, als wäre das selbstverständlich. Während er zwei Tassen mit der dampfenden Flüssigkeit füllte, nahm sie die kleine Decke von der Lehne des Sofas und wickelte sich darin ein. Gerade so, dass noch ihre Hände hervorschauten. Sie nahm die Tasse entgegen, hob sie näher an die Lippen heran und ließ den warmen Dampf um ihr Gesicht streichen. Zum Trinken war er noch zu heiß und so wurde die Oberfläche der Flüssigkeit erstmal durch einen vorsichtigen Hauch ihres Atems in Aufruhr versetzt.
29.05.2002, 17:29 #147
Kiina
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Quest: Der Perfektionist -
quote:
Warum sollten Templer ihren Kopf für einen Gildenlosen hinhalten?


genau das wollte ich mit meinem post auch aussagen *fg* ich hatte den sogar nochmal entschärft, der war vorher noch sarkastischer :D
29.05.2002, 19:28 #148
Kiina
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Die Siedlung Drakia #3 -
Ihre Fingerspitzen fuhren am Rand der Tasse immer und immer wieder im Kreis herum. Sie saßen nur da und sprachen nicht, aber es kam ihr nicht ungewöhnlich vor, im Gegenteil, es war ihr nichtmal richtig bewußt. Umso erstaunter war sie über seine Frage. Mit großen Augen schaute sie ihn an, als wolle sie eine Gegenfrage stellen.

"Mich? Eigentlich nichts wirklich, aber irgendwie auch doch. Ich sollte mich freuen, hier zu sein. Drakia is herrlich, aber etwas läßt mich das alles hier nicht genießen. Und ich weiß nicht was ..." Genau das war der Hacken an der Sache, über den sie schon so lange vor sich hingrübelte. In ihrem Kopf herrschte Leere, aber auch wieder nicht. Genügend Gedanken eilten in ihrem Kopf herum, aber sobald sie sich ernsthaft fragte, was denn der Grund ist, verblaßten diese Gedanken und Schwärze regierte.

Kiina schenkte Gnat ein Lächeln, das eher einen gequälten Eindruck machte. Schnell griff sie sich einen Apfel und drehte ihn in der Hand. "Erzähl mir etwas von dir." Sie zog die Beine auf das Sofa und wickelte sie ebenfalls in die Decke ein. Um keine weiteren Fragen beantworten zu müssen, biß sie endlich in den Apfel, auch wenn der Hunger sie nicht gerade dazu trieb. Kauend schaute sie zu dem Gardisten an ihrer Seite und wartete, was er ihr erzählen würde, wenn er überhaupt wollte.
29.05.2002, 21:58 #149
Kiina
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Die Siedlung Drakia #3 -
Jetzt war es wieder gänzlisch still im Raum. Der Tee war erkaltet, kein Dampf stieg mehr empor, aber das realisierte Kiina nicht im Geringsten. Ihr Blick hing an seiner Erscheinung, wie er dasaß und auf seine noch immer geballten Fäuste schaute. Die Amazone wußte nicht, was sie tun oder gar sagen sollte. Jedes Wort schien ihr unangebracht zu sein. Kiina riß sich von dem Anblick los und spürte, wie selbst ihre Hände zitterten. So leise wie möglich stellte sie die Tasse auf den Tisch und legte den halb aufgegessenen Apfel, der mittlerweile schon ein wenig angelaufen war daneben.

Gnat bebte noch immer und sein Gesicht war von unbändiger Wut und gleichzeitiger Trauer schwer gezeichnet. Kiina kam sich hilflos vor. Gerne hätte sie ihm etwas aufmunterndes, beruhigendes oder einfach nur tröstliches gesagt, aber kein Wort kam über ihre Lippen und selbst wenn sie fähig gewesen wäre zu sprechen, so hätte sie nicht gewußt, welche Worte sie wie hätte wählen sollen. Die junge Frau schaute zum geöffneten Fenster hinüber. Draußen erstrahlten abermillionen kleine silberne Punkte den Himmel und der Vorhang bewegte sich leicht im Windzug. Zaghaft stand sie auf und schloß das Fenster. Als sie wieder zum Sofa zurückgekehrt war, beschloß sie, irgendetwas zu tun. Es fiel ihr jedoch nichts besseres ein, als sachte eine seiner Hände zu ergreifen. Es schien, als wache Gnat aus einem Alptraum auf. er zuckte leicht zusammen, aber seine Angespanntheit ließ sogleich nach. Kiina zwang sich zu einem tröstenden Lächeln.

Nachdem er sich wieder ein wenig beruhigt hatte, keimte in Kiina das Bedürfnis auf, es ihm gleich zu tun. Sie hatte noch keiner Menschenseele hier mehr als die Worte 'Ich brachte meinen Mann um' zuteil werden lassen. Niemand kannte die ganze Geschichte, nicht einmal ihre Gefährtinnen im Lager. Selbst wenn sie häufig unbeschwert und fröhlich wirkte, ließ sie doch niemanden wirklich an ihrem Leben und ihrer Vergangenheit teilhaben und nun wußte sie auch den Grund, der an ihr nagte. Ausgerechnet der Gardist stand ihr jetzt schon näher als sonst irgendeine Person hier im Lager überhaupt. Nachdem sie diese Erkenntnis erstmal annähernd verdaut hatte, brach sie leise das Schweigen.

"Du hast mir deine Vergangenheit offenbart, dann möchte ich es dir nun gleichtun." Sie hielt inne und überlegte, wo sie am besten ansetzen könne. Nach einer ihr schier endlosen Zeitspanne sprach sie weiter "Ich war glücklich. An meiner Seite stand der Mann, den ich liebte und dem ich mein Leben ohne zu zögern in die Hände gelegt hätte. Wir bewohnten ein winziges Häuschen in der Stadt. Nichts Besonderes, sondern eher eine dieser heruntergekommenen kleinen Schuppen, die aus einem Raum und einem kleinen Nebenzimmer bestanden. Es war nicht viel, was wir besaßen, aber wir waren nicht anspruchsvoll, sondern waren zufrieden mit dem, was wir uns erarbeitet hatten. Mein Mann hatte eine schlecht bezahlte Arbeit in der Nähe, aber das Geschäft lief schlecht und so entließ man ihn.

Anfangs wagten wir noch zu hoffen, machten unsere kostbarsten Güter zu Geld, aber selbst das war bald bis aufs Äußerste ausgeschöpft und die Armut machte sich gänzlich in unserem bescheidenen Heime breit. Meinen Mann quälten die Selbstvorwürfe, denn so sehr er auch suchte und sich bemühte, gab ihm doch niemand Arbeit. Warum, erfuhr ich erst zu einem späteren Zeitpunkt. Er blieb oft bis spät in die Nacht fort und ich dachte, er bemühe sich weiter, aber dem war nicht so. Die Abendstunden widmeten er seinen alten Kumpanen in dem Wirtshaus. Ich war ja so naiv gewesen.
Kiina atmete tief ein und aus und heftete ihr Augenmerk auf ein Bild an der Wand. Sie versuchte sich einzureden, dass Gnat nicht neben ihr säße, sondern dass sie zu sich selber sprach.

"Immer häufiger kam er volltrunken nach Hause und erwartete Mitleid, Trost und Zärtlichkeit von mir, die ich ihm in diesem Zustand nicht geben wollte. Streit wurde schnell zur Tagesordnung und eines Nachts schlug er das erste Mal zu. Ich war zu betäubt gewesen, um mich zu wehren. Aber er zeigte Reue und bat wie ein getretener Hund um Verzeihung. Ich währte sie ihm und das nicht nur einmal. Was hätte ich auch schon groß tun können? Meine Eltern waren gegen die Heirat gewesen, also konnte ich von ihnen keinen Beistand erwarten. In meiner ohmnächtigen Wehrlosigkeit ließ ich es immer und immer wieder zu. Die Schläge häuften sich und wurden brutaler.

Nicht selten stand ich mitten in der Nacht am Wasserbottich und wusch mir das Blut aus dem geschundenen Gesicht. Ich ging kaum noch vor die Türe, aus Scham vor meinen Nachbarn, aber natürlich wurde trotzdem geredet und das blieb ihm auch nicht vorenthalten. Seine Aggresion stieg für mich ins Unerträgliche. Ich war ein nervliches Wrack und stumpfte gefühlsmässig ab. Bis ich schließlich gar nichts mehr für ihn empfand, weder Haß noch Liebe. Aber eines Nachts brachen sämtliche unterdrückten Gefühle aus mir heraus. Er war wieder volltrunken nach Hause gekommen, hatte mich gepackt und erwartete Zärtlichkeit. Als ich nicht so reagierte, wie er es sich gewünscht hätte, begann er mich zu schlagen. Ich lag bereits am Boden aber das hinderte ihn nicht."


Vor Kiinas Augen verschwamm das Bild. Ihre Stimme zitterte mittlerweile und erweckte den Eindruck, als würde sie sogleich zerbrechen. Gnat rührte sich nicht und die junge Frau ergriff kaum hörbar wieder das Wort. "Ich wußte, wenn nicht etwas geschehen würde, hätte er mich halbtot geprügelt. Also ergriff ich die Initiative. Er hatte sich derweil über mich gekniet, so dass seine Knie zu meiner Seite auf dem Boden auflagen und hielt mit einer Hand meine Arme fest, während die andere ihrem Werk nachging. Ich nahm all meine Kraft zusammen, riß einen Arm los und ehe er reagieren konnte, hatte meine Faust seine empfindlichste Körperstelle getroffen. Schwer atmend und fluchen ließ er sich zur Seite fallen. Ich ergriff die Chance und rappelte mich benommen auf. Ich weiß heute nicht mehr, woher ich die Kraft genommen hatte.

Mein einziger Gedanke galt meinem Leben. Es ging alles so schnell. Neben dem Abwaschbottich lag diese Messer, nachdem ich zielstrebig griff und es schützend vor mich hielt. Kaum hatte ich mich wieder umgewandt, da kam er auch schon wutschnaubend auf mich zugelaufen, aber er sah die Waffe zu spät. Ich werde nie dieses merkwürdige Gefühl vergessen, als Waffe auf Fleisch traf. Das wame Blut lief über meine Hände und in meiner Panik stieß ich ihn von mir fort. Das Messer noch immer in meiner Hand. Er preßte seine Handfläche nun geschockt auf die Wunde am Bauch und drehte mir den Rücken zu, um fortzuwanken. Mit wackeligen Beinen schritt ich hinterher und stach ihm das Messer in den Rücken.

Vor meinen Augen fiel er zu Boden und blieb regungslos liegen. Ich wankte nun völlig erschöpft und geschockt der Türe entgegen, wobei ich eine Menge an Lärm erzeugte, indem ich Stühle und der dergleichen umstieß. Zudem hatte ich angefangen zu schreien, als mir das ganze Blut an meiner Kleidung und an meinen Händen bewußt wurde. Ich öfnete die Tür und nahm noch einige Gestalten davor wahr, bevor ich zusammenbrach. Ich erwachte im Kerker, wo ich nicht allzu lange blieb. Man schaffte mich heraus, säuberte mich, gab mir ein neues Kleid und brachte mich so dann zur Barriere. Wenig später schon weilte ich an Gomez' Seite."


Kiina hatte geendet und die Tränen liefen ihr nun heiß die Wange hinab. Ihre Vorstellungskraft hatte sie den Abend überdeutlich noch einmal durchleben lassen. Jede Kleinigkeit war vor ihrem inneren Auge abgelaufen, als stünde sie selber in dem Moment wieder in dem Raum, vor ihr die Leiche ihres Mannes, der durch ihre Hände sein Leben ließ.
30.05.2002, 20:46 #150
Kiina
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Kiina wischte sich über die feuchten Augen und stand dann langsam auf. Noch während sie zum Badezimmer ging meinte sie beruhigend zu Gnat "Dich trifft keine Schuld, es war meine eigenen Entscheidung, davon zu berichten. Und irgendwann hätte ich es mir einmal von der Seele reden müssen, sonst hätte es mich aufgefressen."
Die Tür zum Badezimmer fiel hinter ihr ins Schloß. Das kalte Wasser, was durch ihre Finger rann und sich seinen Weg über ihr Gesicht suchte, weckten wieder ein wenig die Lebensgeister in ihr. Ein Blick in den Spiegel und sie hatte auch wieder etwas Farbe angenommen.

Kiina zögerte, wieder den eigentlichen Raum zu betreten, indem Gnat nun saß. Es war ihr ein wenig peinlich, wie sie sich so hilflos an seiner Schulter ausgeweint hatte. Zaghaft legte sich ihre Hand um die Türklinke. Sie überwand sich, die Tür zu öffnen und aus dem Badezimmer zu treten. Früher oder später würde sie so oder so wieder herauskommen müssen und sie konnte ihn da ja schließlich nicht den ganzen Abend sitzen lassen. Mit einem Lächeln auf den Lippen ließ sie sich wieder neben ihm nieder und wickelte sich in die wärmende Decke.
Das Feuer im Kamin versprühte ein wohliges Licht und das leise Knistern des vertrockneten Holzes zauberte eine angenehme Atmosphäre im Raum. An sich ein schöner Abend, wenn nicht die beiden Geschichten gewesen wären. Kiina nahm sich die erneut gefüllte Teetasse wieder zur Hand.
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