World of Gothic Archiv Alle Beiträge von Superluemmel |
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23.09.2002, 18:24 | #2001 | ||||||||||||
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Das Land Gorthar (Südland) -
Bei Toras' Worten musste Frost sich zusammenreißen um nicht nach vorne zu springen und den Kopf des Generals wie eine überreife Tomate zerplatzen zu lassen. Wenn Blicke töten könnten, wäre Toras schon lange tot. Nur langsam beruhigte sich das rasende Herz des Kriegers und hörte auf, Adrenalin in seinen Blutkreislauf zu pumpen. "Nun gut...", meinte er schließlich. "Ich werde einmal über meine persönlichen Aversionen hinwegsehen. Ihr meint also, dass dieser Sorim oder wie auch immer er heißen mag für diese Monstren verantwortlich ist, die unsere Männer abgeschlachtet haben. Ich werde mir euer Angebot durch den Kopf gehen lassen, unter der Bedingung dass ihr meine Mitstreiter gehen lasst und auf die andere Seite des Fjordes bringt." |
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23.09.2002, 22:25 | #2002 | ||||||||||||
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Abschiedsthread und Superlümmels letzte Schlacht -
So, das dürfte das vorletzte Update vor dem bitteren Ende sein : -Alle Mitglieder haben sich von der Sturmbringer teleportiert und befinden sich jetzt endweder im Sumpflager oder im Kastell -Die Sturmbringer wurde im Gefecht mit ihrem Schwesternschiff, der Auge des Sturms beschädigt und dürfte mittlerweile in der Nähe des Sumpflagers angekommen sein, wo sie für den finalen Kampf vorbereitet wird -Hier ist der Beginn eines Scheidewegs : Die finale Schlacht mit Sorim steht bevor. Die Sturmbringer wird einen Sturmangriff gegen die Hauptstadt und die feindliche Festung führen. Während das Schlachtschiff die anderen beiden Schiffe in ein Gefecht verwickelt, dringen ein paar Kämpfer in die Festung ein und nehmen Sorim aufs Korn. Die offizielle Schlacht um Gorthar ist hiermit beendet, jetzt folgt nur noch die Abrechnung. Wer sich daran beteiligen mag, ist mir schnurz, hauptsache sie können innerhalb der nächsten beiden Tage posten. Denn die Sturmbringer wird so oder so morgen Nachmittag ablegen. |
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23.09.2002, 22:38 | #2003 | ||||||||||||
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Das Sumpflager #13 -
In einem bläulichen Blitz erschien ein dunkel gekleideter Krieger auf dem Tempelvorplatz, wo er auch gleich zusammenbrach. Er spürte es im selben Augenblick in dem er sich manifestierte. Sein Leben entglitt seinen Fingern wie Sand. Er hatte nicht mehr lange Zeit. Kleine Blitze zuckten über Frosts untoten Arm. Das falsche Fleisch wollte sich zurückziehen, dem alles verzehrenden Verfall Platz machen. Gehetzt sah sich Frost um. Einige herumstehende Templer waren auf ihn aufmerksam geworden und sahen ihn verwirrt an. Mit einem fanatischen Glanz in den Augen stemmte sich Frost vom Boden hoch und lief so schnell es sein Bein zuließ zum Ausgang des Lagers, wo er in der Dunkelheit verschwand. Er musste etwas vorbereiten. Etwas dass eine ganz bestimmte Person nie wieder vergessen würde.... |
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23.09.2002, 22:45 | #2004 | ||||||||||||
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Die Gilde Innos im RPG #3 -
Freu dich doch, die hängen wenigstens an dir. Was willst du mehr? |
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24.09.2002, 14:32 | #2005 | ||||||||||||
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Auf dem Fjord #1 -
Dort lag es : Das metallene Ungeheuer das vor gar nicht allzu langer Zeit Angst und Schrecken über die Kolonie gebracht hatte. Frost hatte sich gedacht, dass Toras hierher kommen würde. Hier hatte alles begonnen und hier würde alles enden. Der Krieger brauchte den General nicht lange suchen. Schon von weitem erkannte er den Mann in seiner glänzenden Rüstung wie er dort oben auf der Klippe mit dem Nebelturm stand und in die Ferne sah. Selbst als sich Frost näherte, wandte Toras seinen Blick nicht von den Wellen ab. Einen Schritt hinter dem General blieb Frost stehen und sah ihn lange an. "Seid ihr der Einzige?", fragte Toras. "Ich weiß es nicht." "Wir haben keine Zeit um zu warten. Spätestens in einer Stunde werden wir ablegen. Seid ihr euch sicher dass ihr euer Leben für ein Land riskieren wollt, welches euch so viel Leid gebracht hat?" Frosts Miene blieb unbewegt. "Leid findet sich überall. Letztendlich ist es egal wann, wo oder für wen ich sterbe. Und fragt mich bitte nicht ob ich Angst vor dem Tod habe. Ihr wisst es selbst am besten." Kaszan nickte verstehend. "So sei es. Ich weiß nicht wie viele meiner Männer zu Sorim übergelaufen sind. Wenn wir Pech haben, sind wir schon tot bevor wir auch nur in die Nähe der Festung kommen." Frosts Finger schlossen sich um ein sorgfältig zusammengelegtes Stück Pergament. "Ich kenne einen Weg in die Burg." Verblüfft drehte sich Toras herum. "Ihr kennt was?" "Ich weiß wie wir in die Burg kommen können, ohne durch das Haupttor zu platzen. Ein Späher namens Raven brachte mir Pläne der Grundrisse der Festung. Dort ist ein Gang eingezeichnet, welcher direkt vom Kriegshafen bis zur Festung führt." "Bei den Göttern, ihr habt die ganze Zeit über gewusst wie man in die Burg kommt? Als wir noch im Krieg miteinander lagen, warum habt ihr damals nicht euer Wissen benutzt um einen schnellen Schlag gegen die Führung meines Landes zu führen?" Frost zuckte mit den Schultern. "Es hätte keinen Unterschied gemacht. Wenn ein Tyrann gestürzt wird, kommt der Nächste. Unabhängigkeit kann man nur erreichen, wenn man darum kämpft, nicht mordet." Der General drehte sich erneut zu der Klippe um. "Die Reperaturen sind bald abgeschlossen. Unser Zugtier wurde verwundet, aber es wird den Angriff nicht behindern. Sobald meine Männer fertig sind, greifen wir an." |
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24.09.2002, 16:20 | #2006 | ||||||||||||
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Das Land Gorthar (Südland) -
Den Geheimgang zu finden war einfacher als sie erwartet hatten. Zumindest wenn man wusste wo man zu suchen hatte. Als der scheinbar massive Stein knirschend zur Seite glitt, gab er die Sicht auf einen langen Gang frei. Hastig huschten die sechs Männer in die Öffnung. Kaum war der Letzte verschwunden da schloß sich der Eingang auch schon wieder. Schnell wurden Fackeln entzündet und die kleine Gruppe drang tiefer in den Gang ein. Die Zeit schien wie durch Sirup zu fließen. Scheinbar ewig zog sich der Gang durch die Dunkelheit, ab und zu machte er einen Knick nach rechts, dann wieder nach links. Schließlich kamen sie zu einer weiteren Geheimtür. Als Frost den versteckten Schalter betätigte, schwang ein knapp Meterhohes Segment der Wand nach außen auf. Mit gezogenem Schwert zwängte sich Frost durch die Öffnung und fand sich in einem Korridor wieder. Der Geheimgang hatte direkt hinter einem Gemälde einer Gallerie geendet, welches mitsamt dem Wandstück zur Seite geklappt war. So schnell es ging kamen auch die anderen nach. Toras warf einen hastigen Blick in beide Richtungen, dann deutete er nach rechts. "Hier lang geht es zum Thronsaal. Wie ich diesen eingebildeten Mistkerl kenne, wird er sich dorthin zurückgezogen haben." Ohne irgendwelche Zwischenfälle kam die Gruppe bis vor die Flügeltüren des Saales. Dort standen jedoch sechs Soldaten, welche sofort Alarm gaben und auf den Trupp losgingen. Harkadon stürmte brüllend nach vorne und drosch mit seinem Schwert auf die Angreifer ein. Kurz darauf entbrannte ein heftiges aber kurzes Handgemenge mit dem Ergebnis, dass zwei von Toras' Soldaten sowie Sorims Männer tot waren. Krachend flogen die Türen des Thronsaales auf als Kaszan sie kurzerhand auftrat. Doch dann verharrte die Gruppe mitten im Schritt. Blaue Flammen züngelten hinter den Türen und an den Wänden des Saales in die Höhe. Ein höhnisches Lachen ertönte aus Richtung des Thrones. Sorim. "Ihr Narren!", spottete er, "Dachtet ihr ernsthaft, ich würde mir nicht zu helfen wissen? Diese Barriere tötet alles Lebende wenn es versucht durch sie hindurchzukommen! Selbst eure niedlichen Armbrüste werden sie nicht zu durchdringen vermögen! Doch jetzt entschuldigt mich bitte, ich habe zu tun! Aber habt keine Angst, meine Wachen werden sicherlich jeden Moment hier sein." Sorims Lachen hallte durch den gesamten Thronsaal, als ob die gesamte Festung den Sturmtrupp verspotten würde. Entschlossen trat Frost an die Barriere heran. Doch dann zögerte er. Langsam hob er seine Linke, bis seine Finger fast die Barriere berührten. Dann drehte er seinen Kopf zu seinen früheren Feinden. "Ihr habt eine Familie, General Toras. Passt gut auf sie auf, denn erst wenn ihr gewiss seid, dass ihr sie nie wiedersehen werdet, begreift ihr wie viel sie euch doch bedeutet." Frosts Finger berührten die flammende Barriere. Sofort fing das falsche Fleisch Feuer und loderte auf wie eine Fackel. Kaszans Augen weiteten sich. "Bei Beliar, was habt ihr vor?!" "Passt gut auf euch auf, allesamt", flüsterte Frost, atmete ein letztes Mal durch und trat dann durch die Barriere. Höllischer Schmerz fuhr ihm durch seine verbleibenden, lebenden Glieder, sengende Hitze verbrannte sein Haar und seinen Körper. Der Eisbrecher schimmerte im Schein der Flammen wie ein für alle Ewigkeiten gefangener Eiskristall. Frost brüllte seinen Schmerz hinaus und rannte mit weit ausgreifenden Schritten auf den Magier zu. Sein Schwert blitzte auf, Sorim hatte sich immer noch kein Stück bewegt, dann fuhr es als silbriger Schemen auf ihn herab. Mitten im Schlag wurde Frosts Klinge zurückgeworfen. Klirrend prallte Metall auf Metall, als ein Mann in schillernder Rüstung seinen Hieb parierte. Der Gildenlose taumelte zurück. Sein Körper schrie nach einem Ende der Schmerzen, Flammen tänzelten über seine Haut, das untote Fleisch hatte schon längst den blanken Knochen Platz gemacht. Die Blicke der beiden Männer trafen sich. Frost erschauderte, als er die Augen hinter dem Visier des wuchtigen Helmes sah. Sie schienen irgendwie...tot. Dennoch hinderte das den Mann nicht, blitzsschnell auf den Waffenmeister zuzuspringen. Im letzten Moment brachte Frost seine Waffe zwischen sich und den tödlichen Stahl. Noch in der Abwehrbewegung wirbelte Frost herum und nach hinten. Doch auch sein Gegner parierte seinen Angriff gekonnt und schlug seinerseits zu. Obwohl Frost dem Schlag ausweichen konnte, drehte der Soldat seine Klinge und schwang sie zu einem erneuten Hieb. Seine Schnelligkeit übertraf selbst Frosts bei weitem. Und die Bewegungen des Gildenlosen wurden mit jeder Sekunde langsamer und fahriger. Er spürte wie ihn seine Kraft verließ, wie er mit jedem Stückchen verbrannten Fleisch schwächer wurde. Dann sah er den Schlag gar nicht mehr kommen. Der Hieb schleuderte Frost zu Boden, die Waffe seines Feindes zerbrach an den harten Panzerplatten seiner Rüstung. Glücklicherweise hatte der Krieger schon vor wenigen Minuten sämtliches Gefühl in seinem Brustkorb verloren, so dass er nicht mehr spürte wie fast alle Rippen unter der Wucht des Schlages brachen. Hart landete Frost auf dem Bauch und irgendetwas knackte erneut hörbar. Noch immer züngelten Flammen um den Körper des Gildenlosen, verbrannten die letzten Reste seiner Menschlichkeit und zehrten an seinen Kräften. Frosts Rechte reckte sich nach dem Griff des Eisbrechers, nur wenige Millimeter trennten ihn von der vertrauten Klinge. Er konnte regelrecht spüren wie das Schwert darauf drängte, erneut erhoben zu werden und Tod und Verderben über seine Feinde zu bringen. Frost brauchte nur wenige Sekunden, einen kurzen Moment um sich auszuruhen und Kräfte zu sammeln.... |
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24.09.2002, 17:22 | #2007 | ||||||||||||
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Abschiedsthread und Superlümmels letzte Schlacht -
Mit Sorims Tod schließt sich auch das letzte Kapitel der Schlacht um Gorthar. Ich bedanke mich bei all denjenigen, die mit ihren Posts und Ideen das Land und seine Charaktere zum Leben erweckt haben und in den Schlachten ihr Bestes gaben. Ich habe mich wirklich über die anfangs riesige Anteilnahme gefreut und bin über die Qualität der Posts mehr als zufrieden. Leider macht die Zeit und das Real Life auch die schönsten Dinge zunichte. Hiermit entschuldige ich mich für die teils recht langen Zeiten in denen die Quest so gut wie gar nicht vorankam. Aber man kann so viel im Vorraus planen und organisieren was man will, am Ende behält Murphy's Gesetz doch Recht. Mit dem gorthanischen Fenstersturz und dem doppelten Tod meines Charakters gebe ich zudem meinen Austritt aus dem RPG bekannt. Ich lege meinen Lehrmeistertitel ab und trete mit sofortiger Wirkung aus dem Schiedsgericht aus. Es ist gar nicht lange her, da habe ich mir schon einmal überlegt ob ich das Forum verlassen soll. Dennoch habe ich mich noch einmal umentschieden. Schade dass ich es nicht mehr bis zu meinem einjährigen RPG Jubiläum durchgehalten habe. Leicht ist es mir nicht gefallen, aber die vergangenen Wochen haben mir gezeigt, dass es an der Zeit ist, zu gehen. Ich habe viel zu viel Zeit für das Forum geopfert, vor allem in der letzten Zeit. Darunter haben meine Privatsphäre und ein paar Projekte, die mir sehr viel bedeuten, etwas gelitten. Deshalb ziehe ich hier und jetzt einen Schlussstrich. Naja, ist ja auch nicht so schlimm, WoG verliert dadurch einen User, der gerade mal 4.96mal am Tag postet. Da gab's schließlich auch schon Schlimmeres. In diesem Sinne, nóka. Achja, spart euch bitte die Abschiedsspamms. Es meint ja eh nur gerade mal die Hälfte ernst. |
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29.09.2002, 13:33 | #2008 | ||||||||||||
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Die Gildenlosen #2 -
An alle : Schnauze da hinten! Sacht's mal, habt ihr was genommen? Ist ja wie im Kindergarten hier. Seit dem Frühjahr war es schon immer so, dass immer nur diejenigen befördert wurden, die auch aktiv über einen längeren Zeitraum im RPG gepostet haben. Warum da Tak gleich wieder mit der Entschuldigung ankommt, dass er ja im Urlaub war, versteh ich nicht. Sowas interessiert doch niemanden. Tatsache ist, dass er halt abwesend war und demnach auch nicht befördert werden konnte. Ist bei Graven ja eigentlich das Selbe, nur dass ich da die näheren Hintergründe nicht kenne. Fakt ist nunmal, von nix kommt auch nix. Warum dann alle gleich zum Betteln anfangen entzieht sich meiner Kenntnis. Ich find's kindisch. |
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04.10.2002, 11:23 | #2009 | ||||||||||||
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Abschiedsthread und Superlümmels letzte Schlacht -
Initialisiere Stimmerkennung... Erbitte Sprachcode. ** **** **** **** *** ***** Code bestätigt. Systeme werden hochgefahren. Jo, ich bin's. Hab mir doch gedacht dass irgendwer die Hochfahrsequenz erkennt. So, hier ist er wieder, euer 55-Tonner. Hab in den letzten zwei Wochen einen immensen Haufen Scheisse von der Größe der Alpen von mir abgewälzt. Dachte selbst nicht, dass es möglich wäre, aber scheinbar hab selbst ich von Zeit zu Zeit mehr Glück als Verstand (Von welchem Verstand rede ich eigentlich?). Naja, jetzt weiß ich wenigstens dass man auch mit geschlossenen Augen durch den Sturm kommen kann. Danke für all die lieben Grüße, teilweise können einem da ja schon echt die Tränen kommen. Denn der Müll kann noch so hoch dampfen, irgendwas steigt trotzdem drüber. So denn, wenn schon auf eine beschissene Zukunft, dann wenigstens auch auf ein besseres Leben. Und darauf trinke ich. (Komm her du prallgefüllte Wasserflasche....) |
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04.10.2002, 18:47 | #2010 | ||||||||||||
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Regeldiskussion # 8 -
Tut er auch. Zumindest wenn die Beschreibung des Zaubers noch stimmt. Wäre ja auch etwas..."unlogisch" wenn er alles abhalten würde. |
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04.10.2002, 18:53 | #2011 | ||||||||||||
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Auf dem Fjord #1 - Irgendwo
Das Erste was er spürte, als er erwachte, war etwas kühles, feuchtes das auf seiner Stirn lag. Dann, die mörderischen Kopfschmerzen. Es schien als ob sein Schädel beschlossen hätte, auf die Größe einer Walnuß zu schrumpfen. Seine Zunge lag wie ein Lappen in seinem Mundraum, seine Kehle war ausgetrocknet als ob er wochenlang durch die Wüste geirrt wäre. Er spürte wie sich etwas in seiner Nähe bewegte. Mühsam schlug er die Augen auf. Ein erschrocken klingender Laut drang an seine Ohren. Er wusste nicht wo er sich befand, denn es war dunkel und bis auf ein paar verschwommene Umrisse konnte er nichts erkennen. Das Zwielicht vor seinen Augen schien zu flimmern, ein starkes Schwindelgefühl überkam ihn und zwang ihn, seine Augen wieder zu schließen. Irgendetwas rumpelte, was genau konnte er nicht sagen, alle Geräusche hörten sich seltsam verzerrt und dumpf an. Nach einigen Minuten öffnete er erneut die Augen. Langsam wurden die Schemen zu Möbelstücken, als sich seine Augen an die Lichtverhältnisse gewöhnten. Über ihm und zu seiner Linken befand sich eine dunkle Holzwand, ihr gegenüber befand sich ein mit einem Vorhang abgedunkeltes Fenster. Sofort brandeten Dutzende Fragen durch seinen Geist. Wo war er, und wie war er hierhergekommen? Wie lange war er bewusstlos gewesen? Was bei Beliar war überhaupt geschehen? Auf der Suche nach Antworten versuchte er, sich aufzusetzen. Doch wurde er sofort wieder sanft in die Kissen zurückgedrückt. Er hatte nicht die Kraft um sich zu wehren. "Bleibt ruhig liegen. Ihr habt hohes Fieber." Erst jetzt erkannte er die Frau, die auf einem Schemel neben dem Bett saß. Er wollte zu einer Antwort ansetzen, doch kam nichts außer einem leisen Krächzen aus seiner Kehle. Kurz darauf musste er husten. "Sagt nichts. Ihr seid noch zu schwach. Wartet." Die Frau stand auf und verschwand für ein paar Sekunden aus seinem Blickfeld. Dann setzte sie eine Schale mit einer stark nach Kräutern duftenden Flüssigkeit an seine Lippen. "Hier, trinkt das. Ihr müsst wieder zu Kräften kommen." Die Flüssigkeit schmeckte bitter und durch den Dampf wurde ihm abermals schwindlig, aber dafür ging das Brennen in seinem Hals zurück. Als die Frau die Schale wieder absetzte, wollte er gleich wieder etwas fragen, doch sie hielt ihn zurück. "Heute nicht mehr. Ruht euch erstmal aus. Ihr habt lange geschlafen und hattet hohes Fieber. Doch ich glaube ihr habt das Schlimmste überstanden. Allein das ist schon ein Wunder an sich. Doch fordert euer Glück nicht noch weiter heraus. Schlaft jetzt, ihr werdet sehen, morgen fühlt ihr euch gleich viel besser." Ihm lagen noch Dutzende von Fragen auf der Zunge, doch eine seltsame Müdigkeit überkam ihn. Die Kräuter.... Als ihm langsam die Augen zufielen, war er zu schwach sich weiter an das Wachsein zu klammern und so fiel er in einen tiefen und traumlosen Schlaf. |
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04.10.2002, 20:26 | #2012 | ||||||||||||
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Auf dem Fjord #1 -
Als er das nächste Mal die Augen öffnete, blickte er direkt in das sanfte Lächeln der Frau. Vorsichtig schob er sich auf dem Bett ein Stück nach oben. Die Frau schaute etwas erstaunt, als sie ihm erneut eine Schale mit Wasser ansetzen wollte und er sie aus eigener Kraft ergriff und sie leerte. Dennoch kam sie seinen Fragen zuvor. "Bevor ihr fragt, ich bin Jana Gordwen. Ich habe euch ohnmächtig und völlig durchnässt am Strand gefunden. Anscheinend wurdet ihr angespült." Strand.... Obwohl es ihm mittlerweile deutlich besser ging und die bohrenden Kopfschmerzen verflogen waren, konnte er sich an keinen Strand erinnern. "Mein Name ist...", begann er, brach dann aber mitten im Satz ab. Wo seine Erinnerungen sein sollten, klaffte nur ein gewaltiger, schwarzer Abgrund. Jana bemerkte seinen hilflosen Blick. "Könnt ihr euch nicht mehr erinnern? Muss wohl eine Nachwirkung des Fiebers sein. Aber macht euch deshalb mal keinen Kopf, ich bin mir sicher dass ihr euer Gedächtnis bald wiederfinden werdet", meinte sie mit einem aufmunternden Lächeln. Die Sekunden verstrichen, während er zwangshaft versuchte sich an irgendetwas vor seinem gestrigen Erwachen zu erinnern. Es half nichts. Es war, als ob sich eine Mauer vor seinen Erinnerungen aufgebaut hätte. "Erzählt mir bitte genauer, wie ihr mich gefunden habt und wo ich hier bin. Vieleicht hilft das meinem Gedächtnis auf die Sprünge." Jana lehnte sich etwas zurück, bevor sie anfing zu erzählen. "Ich wohne schon seit Ewigkeiten auf diesem Fleckchen von Khorinis. Sogar schon, bevor die Barriere das Land umschloß. Hier gibt es nicht viel mehr als den Strand und meinen Garten. Das Gebirge grenzt alles ab. Vor ungefähr zwei Wochen habe ich euch dann am Strand liegen sehen. Da waren aber keine Trümmerstücke eines Schiffes. Nur ein Schwert, welches ihr kaum aus den Händen geben wolltet. Keine Angst, ich habe es zusammen mit eurer Rüstung aufgehoben." Ein Schwert? Rüstung? War er etwa ein Krieger gewesen? Irgendwie musste er sein Gedächtnis wiederfinden. "Scheinbar schulde ich euch mein Leben. Ich kann euch gar nicht genug dafür danken, auch wenn ich nicht weiß, warum ich hier angespült wurde. Sagt es mir bitte, falls ich euch irgendwie helfen kann." Abermals lächelte Jana ihr sanftes Lächeln. "Ihr werdet erstmal niemandem helfen. Kommt erst mal wieder zu Kräften, dann können wir immer noch über die Zukunft reden." |
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05.10.2002, 12:48 | #2013 | ||||||||||||
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Auf dem Fjord #1 -
Gegen Mittag des nächsten Tages wagte er es erstmals, die Decke zurückzuschlagen und sich auf die Bettkante zu setzen. Von Jana war nichts zu sehen, dafür lagen ein paar Anziehsachen sorgfältig zusammengelegt auf dem Stuhl. Um nicht gleich wieder zu stürzen, stützte er sich an der Bettkante ab, während er sich vorsichtig aufrichtete. Sofort schien die Luft zu flimmern und ein leiser Sirrton quälte seine Ohren. Er schloß die Augen bis der Schwindelanfall vorbei war. Das lange Liegen war seinem Kreislauf wohl nicht gerade gut bekommen. Wie lange war er bewusstlos gewesen? Jana hatte gesagt, dass sie ihn vor gut zwei Wochen gefunden hatte. Kein Wunder, dass sein Stehvermögen geschwächt war. Auf wackligen ging er zu dem Schemel und zog die Lederklamotten an. Sie waren etwas zu eng, aber vieleicht würden sie sich noch einlaufen. Mit behutsamen Schritten ging er zu der einzigen Tür im Raum. Hinter dieser lag ein weiterer Raum mit einer Feuerstelle und einem Tisch, der beinahe die Hälfte des Zimmers ausfüllte. Jana kniete mit dem Rücken zu ihm an der Feuerstelle. Anscheinend bereitete sie gerade etwas zum Essen. Als sie sich umdrehte, schrak sie zurück. "Bei den Göttern, habt ihr mich erschreckt. Wo habt ihr denn gelernt, euch so lautlos zu bewegen?" Kaum hatte sie die Frage ausgesprochen, da setzte sie schon eine entschuldigende Miene auf. "Oh, verzeiht ich vergaß...." Er winkte ab. "Ihr braucht euch doch nicht zu entschuldigen. Fragen ist ja nicht verboten." Jana sah nicht unbedingt beruhigt aus. Trotzdem stellte sie den Topf den sie in den Händen hielt auf den Tisch und holte zwei Teller aus einem Regal. "Das Essen ist fertig. Ich denke ihr dürftet hungrig sein." Nachdem er es sich auf der Bank bequem gemacht hatte, hörte er auch schon seinen Magen angesichts der Aussicht auf etwas Essbares deutlich knurrren. "Das kann man wohl sagen. Scheinbar habe ich einiges nachzuholen." Der köstlich duftende Eintopf verleitete seinen Magen dazu, in freudiger Erwartung auf und ab zu hüpfen. Während er einen Teller nach dem anderem leerte, aß Jana nicht gerade viel und sah ihm dabei nur stumm zu. Als er ihren Blick bemerkte, spürte er Unbehagen. "Entschuldigt bitte vielmals, ich sollte euch nicht alles wegessen. Scheinbar habe ich auch meine Manieren vergessen." Jana lächelte nur. "Esst ruhig weiter. Im Gegensatz zu euch hatte ich in den letzten Tagen genug zum Essen. Ich brauche nicht mehr." Auch sein Magen verlangte mittlerweile nach Ruhe. Als er seinen Blick durch den Raum schweifen ließ, blieb er an der lange Klinge eines Schwertes haften, welches neben einem Regal an der Wand lehnte. Jana entging sein Blick nicht. "Das ist die Waffe die ihr bei euch trugt. Auch wenn ich keinen Gefallen an Kriegsgerät finde, muss ich sagen dass es ein wirklich schönes Schwert ist. Wartet kurz, eure Rüstung habe ich auch aufgehoben." Nachdem sie das Geschirr weggeräumt hatte, ging sie zu einem weiteren Schrank und förderte mehrere Rüstungsteile hervor, die sie einzeln auf den Tisch legte. Er wunderte sich, mit welcher Leichtigkeit die zierliche Frau die schwere Rüstung trug. Eingehend betrachtete er den Brustpanzer der Rüstung. Das Wappen, zwei Schwäne auf blauem Untergrund, sollte ihm irgendetwas sagen, doch er wusste nicht was. Dennoch erkannte er ohne große Mühe, dass das Metall ordentlich geschmiedet worden war. Keine einfache Massenanfertigung, wie es meist üblich war. Abermals blieb sein Blick an dem schmucklosen Schwert hängen. Langsam stand er auf und ging zu der Waffe, um sich vor ihr hinzuknien. Das Metall der Waffe schien einen seltsamen, bläulichen Unterton zu besitzen. Die Klinge war für einen Einhänder ungewöhnlich lang, und vollkommen ohne den beliebten Prunk oder Widerhaken. Und er spürte, dass diese Waffe ein wichtiger Teil seiner Vergangenheit war. Fast ohne sein Zutun reckten sich seine Finger nach dem Griff der Waffe. Der lederumwickelte Griff lag in seiner Hand, als wäre er nur für sie geschaffen worden. Bewundernd hob er das Schwert hoch und musterte es. "Eisbrecher...", murmelte er. Aus den Augenwinkeln konnte er sehen, wie Jana ihn verwirrt ansah. "Was sagt ihr?" Sein Blick glitt über die reine und scharf geschliffene Klinge. "Der Name des Schwertes.... Es heißt Eisbrecher." "Könnt ihr euch erinnern?", fragte Jana aufgeregt. Traurig schüttelte er den Kopf. "Nein, nicht mehr als den Namen." |
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05.10.2002, 17:12 | #2014 | ||||||||||||
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Auf dem Fjord #1 -
Schon seit Stunden saß er im Schneidersitz am Strand, sein Schwert steckte vor ihm im Sand, sein Blick verlor sich irgendwo auf den sanften Wellen. Das Rot der Abendsonne glitzerte auf den Wellen und tauchte die Szenerie in einen sanften und ruhigen Schein. Jana hatte geduldig seinen Fragen gelauscht und ihm vieles über diese Welt und die Barriere erzählt. Nun wusste er wenigstens, wo er sich befand und was für Sitten hier herrschten. Aber er hatte nicht den blassesten Schimmer, warum er in einem Gefängnis war. Vieleicht wurde er ja genau wie viele andere von der Barriere überrascht, als sie sich ausbreitete. Er spürte die Schritte schon bevor er sie hörte. Jana war hinter ihn getreten. "Was macht ihr hier?", fragte sie mit ihrer sanften Stimme. Ohne den Blick von den wogenden Wassern abzuwenden antwortete er. "Wisst ihr, es ist ein seltsames Gefühl, eines Tages aufzuwachen und weder zu wissen wo man ist, noch was war oder wer man überhaupt ist. War ich früher ein guter oder ein schlechter Mensch, ein Ritter oder ein Mörder? Getötet habe ich wohl bestimmt, nur tat ich es aus Gerechtigkeit oder aus Bosheit? Ich weiß nicht einmal, ob ich eine Familie habe. Mit jeder Minute stelle ich mir mehr Fragen, doch ich finde nicht einmal zu einer die Antwort." Jana kniete neben ihm nieder und legte ihre Hand auf seine Schulter. "Erinnerungen können genausogut schmerzen wie sie erfreuen können. Manchmal wünscht man sich sogar, schlechte Erinnerungen zu vergessen. Doch ich glaube, man weiß erst wie wertvoll sie sind, wenn man sie alle verloren hat. Wie dem auch sei, ihr habt alle Zeit der Welt um wieder zu euch zu finden. Hier wird euch niemand stören. Ich werde jetzt das Abendessen bereiten. Bleibt nicht zu lange hier draußen, es wird schnell dunkel und die Nächte sind kalt." Mit diesen Worten stand sie auf und verschwand hinter dem Hügel. Nach wenigen Sekunden waren ihre Schritte nicht mehr zu hören. Er seufzte. Vieleicht war es ja wirklich besser, dass er sich an nichts mehr erinnerte. So könnte er noch einmal ganz von vorne anfangen. Aber was war, wenn jemand auf ihn wartete, ihn vermisste? Konnte er sein Gewissen über das eines anderen stellen? Es gab nur einen Weg das herauszufinden. Ein Schrei riss ihn aus seinen Gedanken. Sofort fixierte sich sein Blick, die Iris zog sich zusammen, seine Ohren zuckten ein Stück nach hinten. Das war Jana! Ein weiterer Schrei hallte durch die einbrechende Dämmerung. Er konnte die Angst in dem Schrei schon fast spüren. Was war hier los? Mit einem Ruck sprang er auf, packte den Eisbrecher und riss ihn aus dem Sand. Dann rannte er in Richtung Haus. Kaum war er über die Hügelkuppe, da sah er auch schon die Ursache für die Schreie : Mehrere Männer huschten um das Haus herum, ein lautes Scheppern drang aus dem Inneren des Hauses. "Nehmt sie mit!", brüllte einer der Männer und deutete auf den reglosen Körper von Jana, die ausgestreckt vor der Tür auf dem Boden lag. Irgendetwas zerbrach in ihm, als er mit ansah, wie einer der Männer Jana wie einen Sack über seine Schulter warf und davonlaufen wollte. Unbändiger Zorn erfüllte sein Herz, Adrenalin begann sich in großen Mengen in sein Blut zu mischen. Der lederumwickelte Griff seines Schwertes lag warm und vertraut in seiner Hand, die Waffe schien sich an ihn schmiegen zu wollen. Dann fiel sein Blick erneut auf die Banditen. Ein Schalter in seinem Kopf legte sich eigenständig um. Sein Denken versagte, Instinkte und jahrelang antrainierte Reflexe übernahmen die Kontrolle über seine Handlungen. Mit beiden Händen fasste er den Griff des Eisbrechers und stürmte auf den nähesten Banditen zu. "Schaut mal an, das Weib hat einen Freund!", höhnte der Mann als er ihn entdeckte und zog seine Axt. Wenige Augenblicke später wirbelte auch schon das Axtblatt auf sein Gesicht zu. Instinktiv ließ er sich zu Boden fallen, rutschte durch den Schwung seines Angriffs weiter und schlug zu. Die Axt zischte über ihn hinweg, der Eisbrecher vollführte eine sichelförmige Bewegung und traf den Banditen am Bauch. Die Klamotten aus Fellen und Leder wurden einfach hinweggefetzt, der Stahl der Waffe glitt durch den Leib des Mannes wie durch warme Butter und schlitzte ihn auf. Als der Mann vor Schmerz schreiend neben ihm zu Boden ging, zog er die Beine an und verlagerte sein Gewicht nach vorne. Seine Füße stoppten augenblicklich auf dem Erdboden, sein Körper wollte sich durch den plötzlichen Ruck nach vorne schleudern, doch er nutzte den Schwung um sich abzustoßen und somit auf einen weiteren Mann zu katapultieren. Ein trockenes Knacken drang an seine Ohren, als sein Schulterblatt mit der Nase des Banditen kollidierte. Dumpfer Schmerz raste durch seine ungepanzerte Schulter und wurde schlichtwegs ignoriert. Der Bandit taumelte nach hinten, er selbst verlor das Gleichgewicht und fiel ihm hinterher. Doch kurz bevor sie erneut aufeinanderprallen konnten, fuhr der Eisbrecher unter seinem linken Arm an seiner Seite vorbei und in die Brust des Banditen. Als beide zu Boden gingen und die Klinge sich noch weiter in seinen Körper bohrte, war sein Schicksal besiegelt. "Los, alle zum Boot!" Im selben Moment in dem er den Ruf hörte, sah er eine Klinge auf sich zurasen. Blitzschnell rollte er sich zur Seite, zog sein Schwert aus der Leiche des Banditen und kam in der selben Bewegung wieder auf die Beine. Statt in seinen Kopf hackte die Klinge des Räubers nur in den Körper seines ehemaligen Kameradens. Ihre beiden Blicke trafen sich. "Du Bastard! Dafür werde ich dir die Eingeweide mit meinen bloßen Händen herausreißen!" In den Augen des Mannes funkelte die pure Mordlust. Klirrend trafen die beiden Klingen aufeinander, als die beiden Kontrahenten gleichzeitig zum Angriff übergingen. Ruckartig zog er die Klinge zur Seite und versuchte das Schwert seines Gegners gleichzeitig nach unten zu drücken. Die Parierstangen der beiden Waffen verhakten sich. Er konnte die Anstrengung im Gesicht seines Feindes sehen, als dieser mit beiden Händen zugriff und versuchte, sein Schwert freizubekommen. Doch dabei achtete er nicht auf den Fuß, der ihm kurz darauf ins Gesicht sprang. Der Bandit stürzte nach hinten und presste heulend seine Hände auf seine blutende Nase. Mit seiner freien Linken packte der Krieger das nun lose Schwert seines Feindes und löste es vom Eisbrecher. Dann sprang er nach vorne und schlug mit beiden Waffen zu. Noch bevor der tote Bandit zu Boden sank, wirbelte er herum um sich einem weiteren Angreifer zu stellen. Doch da war keiner mehr. Gehetzt huschte sein Blick über die Landschaft. Und blieb an einem hinter einem Hügel aufragenden Holzmasten hängen, der sich gerade in Bewegung setzte. Die Banditen wollten fliehen! Ohne lange nachzudenken rannte er zu der Stelle des Strandes, an der die Banditen angelandet sein mussten. Das Boot der Räuber war gerade dabei abzulegen. Stetig entfernte es sich vom Ufer. So schnell er konnte, rannte er den Sandstrand hinunter. Wenn er sich beeilte, könnte er mit einem Sprung das Heck des Bootes zu fassen bekommen. Ein Schatten ragte hinter der Bordwand auf. Ein langer Gegenstand befand sich in seinen Händen. Bevor er sich der Gefahr bewusst war, strauchelte er auch schon und fiel der Länge nach hin, als sich der Pfeil in seinen Oberschenkel bohrte. Ein hämisches Lachen drang an seine Ohren. "Netter Versuch, Kleiner! Die Braut wird uns sicher eine hübsche Summe einbringen! Viel Spass beim Verrotten!" Als er unter Schmerzen den Blick hob, konnte er das boshafte Grinsen des Mannes erkennen. Ein dunkler Vollbart zierte das Gesicht des Mannes, eine lange Narbe zog sich über seine Stirn. Dann verschwand der Segler in der einbrechenden Dämmerung. Mit zusammengebissenen Zähnen brach er den Schaft des Pfeiles ab. Dann versuchte er, wieder auf die Beine zu kommen. Indem er die beiden Schwerter als Stütze benutzte, hinkte er den Strand hinauf zum Janas Haus. Zielstrebig hievte er sich zu dem Schrank in dem die Rüstung gelagert hatte. Als er die Arm- und Beinschienen anlegte, brannte nur ein Gedanke in seinem Kopf. Er musste seine Lebensretterin befreien. Das war er ihr schuldig. Nachdem auch der Harnisch angelegt war, sah er sich in dem Haus nach etwas um, mit dem er die Wunde behandeln konnte. Um die Pfeilspitze zu entfernen würde er wohl auf seine Schwerter zurückgreifen müssen. Und er wusste, diese Nacht würde sehr lang werden. Die Banditen waren gen Süden gezogen. Obwohl er keine Ahnung hatte, wo er sich befand, würde er ihnen folgen. Er war sich sicher, dass es sich bei dem Schützen um den Anführer der Bande gehandelt hatte. Jetzt kannte er sein Gesicht. |
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06.10.2002, 12:28 | #2015 | ||||||||||||
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Auf dem Fjord #1 -
Die Wellen des Fjordes peitschten das kleine Floß, welches den dunklen Wassern zu trotzen versuchte und überschütteten es immer wieder mit einem Sprühregen aus Salzwasser. Der Krieger der das Gefährt lenkte, hatte alle Mühe, sich auf dem wackeligen Untersatz festzuhalten, außer den Tauen die das kleine Segel hielten gab es nichts was sich anbieten würde und die Stämme die den Boden des Floßes bildeten waren vom Wasser glitschig. Ein scharfer Schmerz zuckte durch das Bein des Kriegers, als das Floß von einer weiteren Welle nach oben geworfen wurde. Obwohl er in Janas Haus die Wunde notdürftig versorgt hatte und somit eine Entzündung verhindern würde, schmerzte sie immer noch genauso wie zuvor. Er musste aufpassen, dass er mit dem Bein nicht wegknickte und über Bord ging. Schon seit mehreren Stunden trieb das Floß über die Wasser des Fjordes. Noch in der gestrigen Nacht hatte der Krieger das Gefährt aus ein paar Baumstämmen und ein paar Seilen sowie einem Laken die er in dem Haus gefunden hatte zusammengeflickt. Mehr als ein klappriges Ding, das drohte jeden Moment auseinanderzubrechen war daraus jedoch nicht zustande gekommen. Das steil abfallende Gebirge zu seiner Rechten hörte urplötzlich auf und gab den Blick auf einen Sandstrand zwischen zwei Klippen frei. Mit aller Macht zog der Krieger an einem der Taue, um das Floß in eine leichte Rechtskurve zu zwängen. Als das Floß auf den Strand zuhielt, fiel dem Krieger ein, was er vergessen hatte. Zum Bremsen müsste er die Taue kappen, da sie etwas zu straff gespannt waren um sie in der Zeit zu lösen. Hastig zog er die beiden Schwerter aus dem Waffengurt. Dann wartete er, bis das Floß nah genug an den Strand gekommen war, um nicht weiter abzutreiben. Mit einem peitschenden Knall wurden die Taue von dem scharfen Stahl zerschnitten, das Segel löste sich und fiel ins Wasser, das Floß verlor beinahe augenblicklich an Fahrt. Mit einem Sprung setzte der Krieger über die letzten Meter hinweg und landete sicher auf dem Sand. Augenblicklich strafte ihn sein verwundetes Bein mit einer erneuten Schmerzwelle als Dank für die unfreundliche Behandlung und knickte weg. Der Krieger sog die Luft zwischen den Zähnen ein und wartete ein paar Sekunden, bis der schlimmste Schmerz vorüber war, dann stemmte er sich in die Höhe und steckte seine Waffen wieder ein. Als er seinen Blick an den Klippen nach oben wandern ließ, fiel ihm ein halb verfallener Turm auf, der direkt am Rand gebaut wurde. Gut, wo Befestigungen waren, sollten auch Menschen anzutreffen sein. So machte sich der Krieger auf, den Strand hinaufzumarschieren und im Dunkel des Waldes zu verschwinden. |
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06.10.2002, 13:29 | #2016 | ||||||||||||
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Altes Lager # 33 -
Die beiden Gardisten am Nordtor ließen einen Mann in einem silbern schimmernden Plattenpanzer passieren. Es war unschwer zu erkennen, dass der Mann ein Bein leicht nachzog. Die Blicke der Wachen sprühten nur so von Mißtrauen, diese Art von Rüstung war ihnen doch wohlbekannt und wurde bisher nur von Soldaten aus Gorthar getragen. Als der Krieger passiert war, sahen sie sich unschlüssig an. Der Mann der das Lager gerade betreten hatte, wusste von alldem nichts. Er hatte wahrlich andere Probleme. Irgendein Gefühl sagte ihm, dass er dieses Lager kennen sollte. Also war er wahrscheinlich schon einmal hier gewesen. Ohne wirkliches Ziel ging er durch den Außenring, immer in der Hoffnung irgendetwas wiederzuerkennen. Schließlich gelangte er zu einer Art Arena. Anscheinend wurde hier gerade ein Turnier veranstaltet, denn unzählige Besucher drängten sich auf den Zuschauerrängen. Als der Krieger näher kam, fielen ihm zwei Gestalten in Roben auf. Waren das Angehörige des Magierordens, von dem ihm Jana erzählt hatte? Hoffentlich konnte ihm hier jemand weiterhelfen. Auf der Suche nach Informationen mischte er sich unter die Zuschauer und wartete vorerst ab, was weiterhin passieren würde. |
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06.10.2002, 14:14 | #2017 | ||||||||||||
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[GM] Arenakämpfe -
Einen Moment lang hatte der Krieger befürchtet, die Amazone würde dem Leben ihres Gegner tatsächlich ein vorzeitiges Ende bereiten. Umso mehr wunderte es ihn, dass der Mann nach dem Schlag anscheinend seine Kontrahentin erst recht umbringen wollte und nur durch das schnelle Eingreifen von zwei Gardisten aufgehalten werden konnte. Seltsame Leute hier. Doch obwohl ihm alles so fremdartig vorkam, spürte der Krieger dennoch, dass ihm die Umgebung seltsam vertraut war. Es konnte keinen Zweifel geben, er war auf der richtigen Spur. Sein Blick blieb an einem Mann hängen, der sich durch seine Rüstung deutlich vom Rest der Menschen unterschied. Gerade im Moment hatte er zwei Buddler von einer Bank vertrieben, um sich dort mit grimmigen Gesichtsausdruck niederzulassen. Diese Rüstung erinnerte den Krieger unweigerlich an die Banditen von gestern, denn auch diese bestand größtenteils aus einzelnen Metallplatten und Fellen. Vieleicht stellte dieser Mann ja den Schlüssel dar, Janas Entführer zu finden. So beschloß der Krieger, den Mann im Auge zu behalten. |
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06.10.2002, 16:08 | #2018 | ||||||||||||
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Vexx... -
Hehe, und da sag nochmal einer, als Redakteur habe man keine guten Aufstiegschancen ^^. Ich mein, schaut euch den Erzbaron doch mal an. Vor etwas weniger als nem Jahr hat er noch unter mir in der Boulevardzeitschrift des Neuen Lagers gedient, und jetzt ist er Baron im Alten Lager. Ich bin mir sicher, wenn er damals nicht so fleißig mitgearbeitet hätte, wäre er das jetzt nicht. *Ähem* Oder so in der Art ^^. Also, alles Gute zum Jubiläum ;) |
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06.10.2002, 18:17 | #2019 | ||||||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
Vexx... -
Hehehe.... Ja, ich geb's zu, ich bin ein alter Grabräuber. Aber die damalige Zeit war einfach zu schön um sie zu vergessen oder der Öffentlichkeit vorzuenthalten. Ich für meinen Teil musste erstmal kräftig meinen Kaffee über meine Tastaturablage prusten, als ich zu diesen Threads durchgebrochen bin. Number One Last but not least Prost! |
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06.10.2002, 21:12 | #2020 | ||||||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
[GM] Arenakämpfe -
Der Krieger auf der Zuschauerbank stand auf. Wenn er das jetzt richtig verstanden hatte, wollten die Anführer zweier rivalisierender Lager gegeneinander antreten. Bisher waren die Kämpfe ja relativ unblutig ausgegangen, aber bei den Spannungen die sich gerade bildeten konnte sich das blitzschnell ändern. Verdammt, wenn der Banditenanführer abdanken würde, könnte ein für ihn wichtiger Informant verloren gehen. Aus dem Augenwinkel stellte der Krieger mit Erstaunen fest, dass mehrere Skelette in der Nähe standen. Scheinbar handelte es sich bei der Frau in der Robe die hinter ihnen stand um eine Schwarzmagierin. Na wenn das mal gut gehen konnte.... Nervös fingerte der Krieger an den Griffen seiner beiden Schwerter herum. |
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06.10.2002, 21:17 | #2021 | ||||||||||||
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Vexx... -
Sie wollte halt auch mal wieder spammen! Ich mach ja grad auch nichts anderes ;) Gott, so dumm und noch immer so verspammt ^^. @Vexx : Der war böse aber auch gut :D |
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06.10.2002, 21:27 | #2022 | ||||||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
Reaktionen auf die Bekanntgebungen des Rates -
Ich wes net, ich persönlich empfinde die Strafe fast als zu hart. Immerhin hat er Mut gezeigt, indem er seinen Irrtum zugegeben und sich auch öffentlich bei Dark_Cycle entschuldigt hat. Ich glaube das hätten nicht viele andere getan. Natürlich ist es scheisse, wenn sowas passiert, aber aus Fehlern kann man lernen. Deshalb glaube ich ehrlich gesagt nicht, dass es etwas bringen wird, wenn Gorr der Lehrmeistertitel aberkannt wird. Das nur mal als mein persönlicher Haufen zu der Sache. Wie dem auch sei, in meinen Augen hat Gorr auf keinen Fall an Anerkennung verloren. Eher das Gegenteil. |
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06.10.2002, 22:35 | #2023 | ||||||||||||
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Vexx... -
Hach.... Ist ja fast wie in den guten, alten Zeiten.... Mann, war das geil ^^. Also, Runde zwei! [Nein, Joni ist unschuldig, ich bin von Natur aus Nostalgiker.] |
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07.10.2002, 14:42 | #2024 | ||||||||||||
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Die Gildenlosen #2 -
Soweit ich weiß sind Clay und Graven gemeint. Die haben mal für die Taverne weibliche Chars erschaffen. Ich glaub die waren aber sogar in der DGi irgendwo angemeldet, bin mir aber nicht sicher. |
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07.10.2002, 14:46 | #2025 | ||||||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
Cole = Charos -
Eigentlich wollte er sich ja Cool nennen, hat sich aber verdrückt. Sorry Charos, dass ich's ausgeplaudert hab, aber dann hören hier vieleicht die Vermutungen und Spamms endlich auf. |
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