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[GM] Abstieg in die Unterwelt #2
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18.07.2002, 22:49 #151
versuchung
Beiträge: 169

"Du hast jetzt die vier großen Leiden des Lebens kennengelernt. Nun komm! Hier werden dir diese Leiden niemals mehr entgegentreten! Es erwartet dich ein Dasein als Teil einer unbeschreiblichen Macht!"

Die Verführung war sich ziemlich sicher, dass Nathano nicht wiederstehen könnte. Umso mehr überraschte sie die Reaktion von Nathano.
18.07.2002, 22:55 #152
{-NaThAnO-}
Beiträge: 729

"Ich muss zugeben, dass dieser Weg einen großen Reiz auf mich auswirkt. Allerdings, und das ist hier das entscheidende, das Leben besteht nicht nur aus diesen vier Leiden! Daraus besteht es sogar nur zum geringsten Teil! Vielmehr bedeutet Leben Herausvorderungen, Gefühle, Spaß, Freundschaft! Liebe, Fürsorglichkeit! Das sind für mich die weitaus größeren Aspekte. Und deswegen werde ich mich für das Leben entscheiden!"
Zielsicher und mit geballten Fäusten ging Nathano an dem Wesen vorbei, öffnete die rechte Tür. Ein letzter böser Blick ging an das Wesen, bevor er sich entgültig abwand und die Tür durchschritt.

Wieder fand Nathano sich in diesem endlosen Nichts vor. War es jetzt überstanden? Konnte Nathano wieder nach Hause?
18.07.2002, 22:58 #153
versuchung
Beiträge: 169

Die Versuchung erschien wieder vor Nathano.
"Leider muss ich sagen, dass du die Prüfung bestanden hast. Du hast Charakter gezeigt und hast einen gewissen Blick für das Gute, aber in dir schlummert das Böse. Irgendwann wird es auch bei dir herauskommen und du wirst dich nicht mehr sträuben in Beliars Reich einzugehen!"

Und kurz nach diesen Worten verschwand die Versuchung und ließ Nathano allein. Es war überstanden!
19.07.2002, 07:55 #154
kore
Beiträge: 80

Die Kore stand vor Nathano und hielt in der Hand einen Ring.

"Du hast es so gewollt. Es war deine Entscheidung. Hier, nimm diesen Ring. Du bist jetzt ein Mitglied von Beliars Speerspitze in der Welt der Lebenden. Mit diesem Ring kannst du jederzeit zwischen den Welten wechseln, was allen anderen verwehrt ist. Verliere ihn nicht, er ist die einzige Möglichkeit aus der Welt der Toten in die Welt der Lebenden zu wechseln. Umgedreht geht es schnell und oft schmerzhaft, weil ihr törichten Menschen unerklärlicherweise an eurem jämmerlichen Leben hängt. Komm jetzt in meine Arme, ich bringe dich noch dieses eine Mal zurück."

Die Kore schloss Nathano in ihren Schleiern ein und verschwand.
06.08.2002, 22:48 #155
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Und wiederschälte sich aus dem Dunkel eine Gestalt, umgeben von Schleiern. Sie öffnete die Arme und ein in eine dunkle, mit aufwendigen Stickereien verzierte Robe gehüllter Magier betrat die Szenerie. Die Blutflecken auf der Schulter und der Brust der Robe verunstalteten den kostbaren Stoff und passten so gar nicht zu der sonstigen Erscheinung des Magiers. Verwirrt stand er da, sah sich um und schien nicht zu begreifen, was passiert war. Dieses Rauschen in den Ohren - nicht schon wieder.

Don-Esteban richtete sich auf. Schlank und gerade stand er da, die Robe seiner Zunft legte sich in wohldrapierten Falten um seine Gestalt. Die Haare weiß, lang auf die Schulter fallend, die Haut dafür um so dunkler. Instinktiv griff er sich an das linke Ohr. Blut blieb an der Hand zurück. Er stöhnte auf.
"Nicht schon wieder." Doch er hörte mit beiden Ohren, also schien das Trommelfell nicht geplatzt zu sein. Mit finsterem Blick schaute er sich um. Seine Hakennase blieb an der Erscheinung der Kore hängen.

Die Augenbrauen machten den Blick noch bedrohlicher.
"Was soll das? Warum hast du mich entführt? Beliars Zorn möge dich treffen. Den Hohepriester des ZuX entführt man nicht so einfach aus dem Kastell." Trotz seiner vermeintlichen Erregung ließ er sich nicht dazu hinreißen, seine Runen, die am breiten Gürtel links und rechts der kostbar verzierten Schnalle aus Gold drapiert waren, zu benutzen. Wo immer er hier war, womöglich konnte nur seine Entführerin ihn wieder zurückbringen.

"Ich muß in den Raum, ich muß die Bestien beruhigen, dem Kastell droht sonst Gefahr. Du kannst mich nicht einfach wegschleppen. Was fällt dir eigentlich ein!" Der Tonfall des Magiers wechselte von verärgert über erklärend befehlend. ein Unterton von Arroganz war zu spüren. Der Mann war gewohnt, daß seine Befehlen ausgeführt wurden. Doch hier hegte er Zweifel, ob ihn seine Entführerin einfach so wieder zurückschaffen würde. "Also was soll ich hier? Warum bringst du mich hierher? Und wehe, es ist nicht wichtig!"

Der Hohepriester besann sich auf die Würde seines Amtes und schob die Hände in den jeweils anderen Ärmel der Robe. Er wartete auf eine Erklärung. Die Stickereien der Robe glitzerten im spärlichen Licht, dessen Quelle er nicht bestimmen konnte. Die hochgebogenen Spitzen seiner Stiefel aus weichem Leder und stahlnägelbeschlagenen Sohlen lugten unter dem wallenden Gewand hervor. Der Blick, den er auf die Kore richtete, hatte etwas latent bedrohliches. Er glaubte zwar selber nicht, daß er ihr irgendetwas anhaben konnte, doch war der Magier schon immer auf Wirkung bedacht.
06.08.2002, 23:56 #156
kore
Beiträge: 80

die kore blickte gleichmütig.

ihr waren solch lächerliche anwandlungen ganz sicher nicht fremd. sie hatte so viele in das reich beliars geholt, helden und könige. und gerade die mächtigen waren es, die meinten, sich über beliar erheben zu können. sie forderten in befehlendem tonfall, man möge sie in ruhe lassen, zurückbringen oder wie man es überhaupt wagen könne.

das einfache volk hingegen hieß die kore oft glücklich willkommen. für die armen und geschundenen war der tod oft eine erlösung, keine strafe. während diese von der kore liebevoll eingehüllt wurden, musste sie die mächtigen der hellen welt oft an den haaren hinter sich herziehen.

das hätte sie mit diesem arroganten magier auch gern getan, aber ihr herr hatte ihr aufgegeben, ihn höflich zu behandeln und sicher in sein reich zu holen. dem befehl hatte sich die kore zu beugen. trotzdem musste sie diesem lebewesen ja nicht antworten. dazu war sie nicht verpflichtet. also verschwand sie in ihrer kleinen weißen wolke und ließ den menschen allein und ratlos mit seinem ganzen albernen stolz zurück.
07.08.2002, 22:20 #157
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Erstaunt sah der Magier, wie sich seine Entführerin einfach in Luft auflöste, ohne ihm auch nur irgendeine Antwort zu geben. Innerlich mußte er lächeln. Was mochte sie von ihm denken? Er war in ihrer Gewalt gewesen und trotzdem hatte er versucht, ihr Befehle zu erteilen, welche Torheit. Der Don sah sich um. Er befand sich in einer leeren Höhle, die Decke verschwand im Dunkel, vor ihm breitete sich ein Gang aus, der Weg war hier und da unterbrochen von flachen Treppenstufen, die langsam nach unten führten.

Vorsichtig ging er hinunter. Um ihn herum war es dämmrig, so daß er kein Licht herbeizaubern mußte, um den Weg zu erkennen. Wo das fahle Licht herkam, konnte er nicht erkennen. Es war einfach da. Was tat er hier eigentlich? Wieso brachte ihn diese Gestalt hierher und verließ ihn dann, überließ ihm seinem Schicksal? Eigentlich entführte man doch Menschen, um etwas mit ihnen anzufangen, Lösegeld, Sklaverei, Experimente oder so. Doch hier - nichts von all dem, er wurde einfach laufen gelassen.

Moment. War das vielleicht ein Experiment? Hatte irgendein seltsamer Gott oder Dämon seinen Spaß daran, Menschen beim Entfleuchen aus seinem Gefängnis zu beobachten? Wahrscheinlich lauerte irgendwo hier eine Gefahr auf ihn, der er sich stellen mußte. Wenn er doch nur mehr Informationen hätte! Er schickte in Gedanken ein Stoßgebet zu Beliar, während er die flachen Stufen hinabstieg, begleitet von dem fahlen Licht, daß Farben nur sehr unvollkommen erkennen ließ.
08.08.2002, 15:22 #158
versuchung
Beiträge: 169




er saß auf einem großen stein mitten im gang. der mensch kam nicht an ihm vorbei. er war auf den ersten blick blind, aber er wusste dennoch zu sehen.

er trug alle zeichen eines großen magiers, dem es nicht um den äußeren anschein ging. sei-ne runen befanden sich in einem stirnband, er strahlt überlegenheit und absoluten gleichmut aus.

"ich warte schon so lange auf dich. es wird zeit. ich habe für dich zu tun. damit drehte der magie sich um und schwebte zu boden."
10.08.2002, 12:14 #159
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

"Du? Etwas für mich? Wer bist du? Oder ist das unwichtig?" Der Schwarzmagier war verwundert über die seltsame Gestalt des Magiers vor ihm. Mit der erhobenen rechten Hand fuhr er langsam durch die Luft, so als suchte er irgendetwas. Don-Esteban erkannte ein Auge, daß fest auf der Innenseite der Hand befestigt war. Keine schlechte Idee, so konnte man um Ecken schauen. Oder über die Schulter, ohne sich umzudrehen. Vielleicht sollte er, wenn er wieder im Kastell war, sich an der Schöpfung solcher Kreaturen versuchen.

Ja, wenn er wieder im Kastell war, wenn...
"Was tue ich hier? Warum bin ich hier?" Er bereute seine Fragen sofort. Dermaßen exitenzialistische Dinge würden einen ihm überlegenen Gegner nur ein Lächeln auf die Lippen zaubern und dessen Überlegenheit erkennen lassen, was einer Unterwerfung gleich kam. Was immer dieser "blinde" Magier auch war, bis der Don nicht mehr wußte, als das Bisherige, war Vertrauen so fern wie die Freiheit in der Barriere. Er war ein Feind. Der Don führte die Hände an seinen Gürtel, in die Nähe seiner Runen.

Was als nächstes passierte, lag in den Händen des anderen.
"Also was willst Du von mir." Herausfordernd kam die Frage, lauernd und doch auch mit einem gewissen salbungsvollen Unterton, der Verständigungsbereitschaft signalisieren sollte. Der Hohepriester war klug genug, um vorerst nur abzuwarten und Informationen zu sammeln. Hektische Betriebsamkeit würde nur schaden. Also wartete er, was ihm sein merkwürdiger Gegenüber zu sagen hatte. Vielleicht war es ja von Interesse.
12.08.2002, 02:29 #160
versuchung
Beiträge: 169

die versuchung schwebte vor einem gewaltigen feld. es war so groß, dass das ende des feldes nicht zu sehen war. es war bedeckt mit riesigen steinen, die sich an einigen stellen so hoch türmten, dass sie bis an die bleichen sterne reichten, die die fahle landschaft beschienen. kalte sterne, die kein funkeln kannten.

"dem herrn ist eingefallen, dass in seinem reich ein getreidefeld fehlt, so wie ihr menschen es liebt - ein wogendes, bis an den horizont mit goldenen wellen. du sagst von dir, du bist der mächtigste magier des kastells? dann schaffe für beliar dieses feld, auf dass er säen kann. diese besondere schwarze, duftende erde, die zum bett für das leben wird, diese erde will dein meister sehn."

die versuchung lagerte sich gleichmütig am boden und wartete.

zeit war nur ein wort. doch irgendwann war die zeit für die aufgabe um. beliar hoffte sehr, dass dieser don-esteban die aufgabe würde bewältigen können, er hatte einen plan.
14.08.2002, 14:01 #161
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Ein finsteres Lächeln, daß von einem listigen Blick begleitet wurde, umspielte die Lippen des Schwarzmagiers. "Oh, ich verstehe. Eigentlich hat dir dein Herr diese Aufgabe aufgetragen, doch du warst außerstande, sie zu seiner Zufriedenheit zu lösen. Das ist natürlich traurig... Sehr traurig. Dein Herr und Meister ist sicher ungnädig zu dir. Doch ich bin mir sicher, daß du ihn liebst und alles dafür geben würdest, seine Wünsche doch nur erfüllen zu können. Ich habe Mitleid mit dir und deiner Machtlosigkeit. Ja, wirklich. Aber dein Plan ist natürlich schlau ausgedacht. Dir jemanden zu suchen, der tatsächlich die Macht zur Bewältigung dieser Aufgabe besitzt, ja dem es ein Leichtes sein wird, dieses Feld von seiner Last aus Steinen zu befreien, diese Idee hätte direkt von mir sein können. Respekt. Doch leider muß ich sagen, daß schlaue Pläne nicht alles sind. Aber das wirst du schon noch lernen, da bin ich mir sicher." Don-Esteban machte ein mitfühlendes Gesicht, um seine Worte zu unterstreichen. Auch wenn er nicht wirklich viel von Mitgefühl für Schwache hielt, so wußte er doch um die Wirkung dessen. Suchten Schwache denn nicht immer jemanden, zu dem sie aufschauen konnten, der ihnen Halt und Hoffnung gab?
18.08.2002, 23:16 #162
versuchung
Beiträge: 169

Die Versuchung lächelte milde.

"Diesen Wunsch hat dein Herr und Meister geäußert, weil er geruht dich zu prüfen. Er weiß, dass von all seinen lebenden Vertrauten nur du in der Lage sein wirst, eine solche Aufgabe zu bewältigen. Deine Kraft, Stärke und Weisheit werden ihm eine Freude sein und die Belohnung immens.
Im Übrigen gibt es keine Aufgaben, die der Herr nicht auch selbst lösen könnte. Das Problem ist nur, dass seinen Schöpfungen etwas fehlt, was offensichtlich nur ihr Menschen einer Sache verleihen könnt. Es hat wohl irgendwas mit dem zu tun, was ihr Gefühl nennt. Außerdem kennt unser Meister den Begriff "schön" nicht, den ihr Lebenden so oft verwendet. Der Meister kennt nur die Begriffe "gut und schlecht" Wie er in unzähligen Versuchen bemerkte, reichen diese Begriffe aber offensichtlich nicht aus, um etwas zu schaffen, dass genauso aussieht, wie das gleiche in eurerwelt aussieht. Das ist der Grund, weshalb er dich zu dieser Aufgabe verpflichtet hat.

Wie du jetzt wohl verstanden hast, anerkennt unser Meister, dass er ein wie auch immer geartetes Defizit hat. Und dich hat er dazu ausersehen, dieses Defizit auszugleichen. Damit kommt dir eine herausragende Funktion unter all seinen Dienern zu.
Bisher hat er noch jeden, den er zu sich rief, das Leben genommen. Nur hat sich gezeigt, dass ihnen mit dem Leben auch die Fähigkeit des Fühlens genommen wurde.

Der Meister will dich mitsamt deinen Gefühlen benutzen. Also wird er dir das Leben nicht nehmen, auch wenn er dich in den Kreis seiner Getreuen aufnehmen will.

Deine Prüfung unterscheidet sich von allen bisherigen Prüfungen. Bislang ging es immer darum festzustellen, ob der Magier auch unter extremen Bedingungen die Herrschaft unseres Meisters akzeptiert. Bei dir geht es darum, ob du würdig bist, an der Seite unseres Herrn zu leben, als sein lebendiger Ausdruck."
19.08.2002, 23:12 #163
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

"Soso, dein Herr und Meister also..." Eine Pause folgte, in der der Schwarzmagier leicht mit den Schultern zuckte. Dabei spürte er den Fleck angetrockneten Blutes an der Schulter. Der sonst so geschmeidige Stoff war hier fest und steif geworden. "Da es anscheinend keinen anderen Weg gibt, werde ich mich wohl dazu herbablassen, dir ein wenig Anschauungsunterricht in der Magie Beliars zu geben. Ich hoffe, Beliar ist dir ein Begriff. Vielleicht hat ihn dein sogenannter Herr und Meister ja schon mal erwähnt."

Don-Esteban tippte an eine Rune, ganz innen am Gürtel, direkt neben der Schnalle und murmelte dabei in düsterem Ton Sätze unbekannten Inhalts. Vor ihm begann sich mit einem Rauschen etwas zu materialisieren. Kleine Steinchen flogen auf diese Stelle zu und prallten zusammen. Eine Art waberiger Nebel verhüllte das Innere, doch mit der Zeit löste er sich auf, schien regelrecht in seinen Kern hineingesaugt zu werden. Zum Vorschein kam ein Koloss aus Stein und Fels, der fast unbeweglich vor seinem Hern und Meister stand und geduldig und irgendwie unbeeindruckt auf ihn herabblickte.

"Entferne alle Felsen von diesem Feld hinter dir. Danach sei deine Aufgabe erledigt und du wirst wieder zu dem werden, woraus wir alle bestehen." In befehlsgewohntem Ton waren die Anweisungen gekommen. Einen eigenen Willen hatten diese Kreaturen sowieso nicht. Im Gegenteil: Ohne Befehle verharrten sie auf der Stelle und zerfielen nach einer gewissen Zeit. Diese Zeit der Existenz zu dehnen war eines der beliebtesten Ziele eines Schwarzmagiers. Der Don glaubte, daß er dieses Spiel recht gut beherrschte.
19.08.2002, 23:13 #164
Steingolem
Beiträge: 12

Der Golem drehte sich um und stapfte los, daß der Boden bebte. Bald war er bei den ersten Felsbrocken angekommen und fing an, seine gewaltigen Fäuste zu schwingen. Nach allen Seiten stoben die Gesteinsbrocken fort, es sah aus, als würde ein Steinmetz im Zeitraffer arbeiten und dabei sein Werkstück komplett zermeißeln. Schon war eine Schneise erkennbar, die frei von Gestein war.

Immer weiter arbeitete sich der Steingolem in das Feld hinein und ringsum regnete es Brocken von Fels nieder. Ein ständiges Prasseln der auf den Boden treffenden Steine war zu hören, noch verstärkt durch die Akustik der Höhle. Unermüdlich arbeitete sich der Golem voran. Bald war er am Horizont angelangt und machte kehrt. Die erste Furche war frei von Felsen.
20.08.2002, 07:31 #165
versuchung
Beiträge: 169

Die Versuchung lächelte müde. Das wäre ja zu einfach gewesen. Die Arroganz des Magiers aus der Welt der Lebenden war kaum zu übertreffen. Als würde sich Beliar mit solchen Kleinigkeiten zufrieden geben.
Die Schneise war kaum leer geräumt, als ein unerträgliches Stöhnen zu hören war. Die Erde brach an den freigeräumten Stellen auf und es schien, als würde Blut aus Wunden brechen. An jeder Stelle, die sich emporwölbte erschien ein neuer Fels. Diesmal noch höher und mächtiger als der zur Seite geräumte. Die Erde schien sich vor Schmerzen zu krümmen und immer neue Steine zu gebähren. Das Beben der Erde hielt noch eine geraume Zeit an und dieser Don-Esteban starrte fasziniert und grübelnd, wie das Werk seiner Magie zunichte gemacht wurde.
Die Versuchung hob ihre Hand und ließ ihr Auge auf dem Magier ruhen.

"Der Boden in der Welt Beliars ist nicht der Boden in der Welt der Sonne. Er ist selbst eine Schöpfung unseres Meisters. Du musst den Sinn in dieser Arbeit entdecken, dann wirst du vielleicht Erfolg haben."
20.08.2002, 19:49 #166
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Der Hohepriester, der zuerst ärgerlich, dann innerlich staunend auf das unnütze Werk seiner Kreatur geschaut hatte, hielt inne. "Beliar? Sagtest du Beliar? Warum kannst du das nicht gleich erwähnen, du Nichtsnutz? Warum sollte ich mit Beliar konkurrieren wollen? Wenn er Felsen haben will, dann sind Felsen." Lässig hob er die Hand in Richtung des Golems, der sich bis zu diesem Moment unbeeindruckt durch das Feld aus Stein ackerte. Der Steingolem unterbrach augenblicklich seine Arbeit und zerfiel einen Lidschlag später zu Staub.

"Wozu soll ich mir eine sinnlose Mühe machen? Beliar scheint es zu gefallen, dort Felsgestein wachsen zu lassen, also will ich ihm nicht entgegentreten. Denn er IST der Herr und Meister. Erzähl mir lieber von ihm, da du ja sein Diener zu sein scheinst." Der Don suchte sich eine felserne Bank in der Nähe seines etwas im Umgang mit anderen Menschen tollpatschigen Begleiters, rückte sich die Robe noch etwas zurecht und machte es sich dort bequem. "Fang einfach an. Was dir so einfällt. Tu dir keinen Zwang an. Sei versichert, mich interessiert alles. Los, los."

Ein einladender Wink der Hand begleitete diese Worte. Das Feld aus Stein war vergessen. Das war sowieso keine Aufgabe für einen Magier, damit sollten sich Bauern rumplagen. Hier winkte Wissen über Beliar. Diese Gelegenheit konnte man sich doch nicht entgehen lassen. DAS war wichtig, nicht irgendein blödes Feld. Also die Ohren gespitzt und zugehört, was dieser seltsame Geselle mit den fehlenden Manieren so zu erzählen hatte. Irgendwie schaute er mit seinem Auge recht erstaunt. So erstaunt, wie es nur aussehen konnte, wenn einem das einzigste Auge, das man hatte, aus der Hand wuchs.
20.08.2002, 21:14 #167
versuchung
Beiträge: 169

Ich kann dir nichts erzählen. Du deutest die Situation falsch. Lege doch die menschliche Sicht ab. Du bist im Reich deines Herrn und Meiters. Er unterzieht dich einer Prüfung und hatte die Eingebung, mich zu erschaffen. Für Dich. Ich weiß nichts über Beliar.

Du empfindest das Steinewegräumen als unter deiner Würde. Dann entledige dich dieser Aufgabe, wie es eines Magiers würdig ist. Du kennst das Ziel. Beliars Wunsch ist dich zu prüfen. Es ist nicht das Feld, dass sein Wunsch ist. Überlege genau. Und urteile selbst.

Nach diesen Worten verschwand die Versuchung. Der Don stand allein da. Er und das Steinfeld, dass immer weiter wuchs.
20.08.2002, 21:36 #168
Don-Esteban
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Was für ein seltsamer Zeitgenosse... Der Don ließ das Verschwinden gleichmütig geschehen und schaute gelangweilt dem Anwachsen der Steinmassen zu. Er machte keinerlei Anstalten, ihnen Einhalt zu gebieten. Es war ihm egal.
22.08.2002, 15:52 #169
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Mittlerweile hatte sich der Schwarzmagier lange genug gelangweilt und beschloß - nur zum Spaß - seine restlichen ihm von Beliar zugestandenen Fähigkeiten an den Felsen auszuprobieren. Ganz in der Nähe erschein ihm eine Formation recht brauchbar für seine Zwecke. Die Hand auf die Schattenflammen-Rune gelegt, fing er an, mit der anderen die Pfeile aus schwarzem Feuer auf den erwähnten Felsen abzufeuern. Der nahm unter dem andauernden Beschuß neue Formen an. Mal trafen ihn wuchtige Geschosse, die ganze Felspartien absplittern ließen, dann folgten wieder nur winzig kleine Treffer, die kaum schaden an der Oberfläche anrichteten.

So ging das ein paar Stunden. Der Hohepriester war mittlerweile recht erschöpft vom dauernden Gebrauch seiner Fähigkeiten. Doch er hielt eisern bis zum Schluß durch. Dann betrachtete er sein Werk: Die Statue eines Steingolems - aus Stein gehauen. Wie sinnig.
"Mhm, werde ich jetzt langsam verrückt? Ach, was solls. Das wollte ich schon immer mal machen." Der Aufenthalt hier unten in den Höhlen hatte ihn hungrig und vor allem durstig gemacht. Das war wohl auch ein Grund für die seltsamen Dinge, die er hier tat.

Wenn er doch nur Zombies beschwören könnte. Dann hätte er sich aus ihrem Fleisch etwas mehr oder minder wohlschmeckendes braten können. Naja, das wäre wohl eher weniger genießbar geworden. Aber nein, Skelette, nur immer wieder Skelette. An denen war doch außer Knochen nichts dran. Hier und da noch ein Haarbüschel auf dem Kopf, aber das war auch schon das höchste der Gefühle. Der Don kicherte. die Höhlendecke warf das Geräusch vielfach gebrochen zurück und durch den ganzen Höhlengang hallte ein schauerliches Lachen, irre und unheimlich.

Erschreckt hielt der Magier inne. Als sich das Echo gelegt hatte, probierte er verschiedene Töne aus.
"Hahaha. Hohoho. Ohihoh." Klang nicht übel. Sehr schaurig. Mittlerweile hatte sich die geistige Kraft des Don soweit erholt, daß er bereit für den nächsten Zauber war. Mit den Worten "Nimm dies, schurkiger Golem." schleuderte er der Figur aus Stein Beliars Hauch entgegen. "Haha, jetzt kannst du nicht mehr weglaufen." Zufrieden sah er zu, wie das schwarze Feuer um die Statue züngelte und sie am fortlaufen hinderte.

Leider machte die Statue keinerlei Anstalten, sich zu wehren. So verlor der Magier bald das Interesse an seinem Spiel und das Feuer verschwand. Jetzt war die Oberfläche leicht glasiert. Das sah umwerfend aus.
"Das sollte ich mit den Statuen im Kastell auch machen." Befand der Don. Dann wandte er sich dem nächsten Zauber zu. Er beschwor drei Skelette. Der einzige Verwendungszweck, der ihm für seine eben herbeigeholten Kreaturen einfiel, war mit ihnen zu kegeln.

Er befahl den Skeletten, ihre Beine als Kegel zur Verfügung zu stellen, die restlichen drei Kegel bestanden aus den schönsten der vorhandenen Armknochen. Noch flugs ein Ball ausgesucht.
"Mhm, der Kopf ist nicht gut, was für ein Quadratschädel. Der hier, ein wahrer Rundkopf. Perfekt." Los gings. "Alle neune!" Jauchzte der Don, als die Kegel wild durcheinander fielen. Doch dann wurde ihm dieses Spiel auch zu langweilig. Aus lauter Frust bearbeitete er die glasierte Statue des Steingolems mit schwarzem Licht.

Noch eine Schicht aus glasiertem Gestein folgte. hier und da hatten sich Tropfen gebildet, die in Nasen von den Kanten hingen. Jetzt sah der Golem fast wie ein schmelzender Eisgolem aus. Vor Schattenbrand und schwarzer Flut schreckte der Don im Moment noch zurück, da sie gar zu große Zerstörungen verursachten, die ihn womöglich selber treffen konnten. Also rückte er seine Robe zurecht, setzte sich wieder hin, und ließ die Gedanken schweifen. Was sollte er nur hier unten. Er hatte genug anderes zu tun, als das er hier seine Zeit verplempern konnte.
24.08.2002, 11:26 #170
versuchung
Beiträge: 169

die erde begann sich aufzubäumen als wolle sie die felsbrocken von sich schütteln. immer höher stieg etwas, dass unter den brocken schlummerte und auf seine erweckung gewartet hatte. mit dem aufbäumen wurden auch die felsbrocken hochgehoben und rutschten dann an der seite herab.

die unterirdische grotte wurde gleichzeitig von einem heulen und kreischen erdüllt, als wollten sich alle verlorenen seelen gleichzeitig bemerkbar machen. sogar wasser begann, an der sich immer höher wölbenden fläche herabzulaufen. da es von erde dunkel gefärbt war, sah es fast aus, als würde die erde bluten.

der don hatte fasziniert zugesehen, allerdings nicht wirklich überrascht. hier in der dunklen welt musste man einfach mit allem rechnen. und dass die erde hier in der komödie mitspielte, war sicher nicht verwunderlich. irgendwie war beliar mit der erde ganz sicher verwandt.

allerdings hatte er nicht gesehn, dass sich jetzt an einer stelle unter der erde zwei riesige augen auf ihn gerichtet hatten und ihn aufmerksam musterten.

die erde hatte sich bis zum horizont aufgewölbt und hatte ein schlangenförmiges gebirge entstehen lassen, von dem immer noch das erdreich und felsbrocken herabrieselten.

"wer bist du, dass du meinen ruhe störst?"

die worte waren so laut und gewaltig, dass der magier in die knie ging, die hände zu beiden seiten an den kopf gepresst.
24.08.2002, 15:30 #171
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Als er die Hände von den Ohren nahm, bemerkte er am linken Ohr etwas warmes. Die Wunde war wieder aufgeplatzt. Wenn nicht bald etwas geschah, würde er noch taub auf diesem Ohr werden. Und das in seinem Alter! Wenn der alte General der Lees nicht mehr alles mitbekam, dann war das ja fast normal - der war ja auch in Wirklichkeit ein Alterchen. Allerdings sollte er mittlerweile wieder ganz rüstig sein, wenn die Informationen stimmten, die ihm die Raben an Abenden unter der Esche zuraunten, die er in angenehmer Erinnerung hatte.

"Und wer bist du, daß du hier so ein Getöse veranstaltest?" Der Schwarzmagier war verärgert über den unnützen Lärm. Aber immerhin bekam er so einen neuen Gesprächspartner und deswegen hielt sich der Ärger in Grenzen. "Wenn du hier schon so einen unmöglichen Krach veranstaltest, und hier alles umpflügst, kannst du auch gleich mal dort vorne diese Felsformation ins Visir nehmen und dich dort austoben. Damit wäre dann uns beiden geholfen. Hinterher werde ich dich auch unterhalten, so gut ich es vermag." Was blieb dem Don weiter übrig?
26.08.2002, 11:58 #172
versuchung
Beiträge: 169

Der Felswurm schob seinen Kopf noch etwas weiter aus dem Fels und Erdreich, so dass er jetzt turmhoch über Don-Esteban aufragte. Aus dieser luftigen Höhe sahen die wagenradgroßen Augen auf den Magier herab und musterten ihn eine ganze Weile. dann senkte es den Kopf und beschnupperte den Sterblichen, nicht ohne ihn aus seinen Nüstern mit einem feinen Steinstaub zu überpudern. Aus seinem Maul, denn irgendsowas war das Teil, dass zwar eher wie ein Bohrer aussah mit einem Förderband, dass wohl die Felsen in ihn hineinbeförderte, troff die ganze Zeit ein schleimiger übelriechender Schleim.

Dem Magier gefiel das zwar nicht, dass er diese eklige Brühe abbekam, aber weiter zurückweichen konnte er auch nicht. So richtete er wohl oder übel den Blick nach oben und versuchte dabei, sein Gesicht so gut es ging zu schützen.

"Du willst, dass ich etwas für dich tue? Warum sollte ich? Was bietest du mir als Gegenleistung? Ich bin das größte Untier in Beliars Reich, mehr als zwei Meilen lang. Womit könntest du mich schon erfreuen. Zumal du zu der aussterbenden Art der Menschen gehörst."
26.08.2002, 21:28 #173
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Der Schwarzmagier lachte. "Aussterbend? Es scheint mir, du weißt nicht viel über Menschen. Sterblich zu sein, bedeutet nicht, auszusterben. Es mag dir als Makel erscheinen, unverständlich für dich hier in deiner Welt, in der nicht gestorben wird, weil sowieso schon alles auf Ewigkeit tot ist. Doch der Schöpfer hat es für die Menschen so bestimmt, daß jeder von ihnen nur eine kurze Zeitspanne hat. Das scheint der Preis dafür zu sein, daß unserem Geist keine Grenzen gesetzt sind. Denn wenn wir unsterblich wären, wären wir Götter."

Er klopfte dich demonstrativ den Dreck von der Robe und stand so in einer kleinen Wolke Staubes. "Was du für mich tuen kannst? Und warum? Nun, dir scheint recht langweilig zu sein, sonst würdest du nicht den Kontakt mit mir - einem der aussterbenden Menschen - suchen. Erfülle meine für dich lächerliche Bitte damit ich dir deine Frage beantworte und dir erzähle, warum Menschen so sind, wie sie sind. Lerne etwas über uns, laß mich deine Neugier befriedigen. Meine einzige Bitte sei folgende:"

Er machte eine kurze Pause, um die Neugier des riesigen Geschöpfes, daß hoch über ihm aufragte, zu erhöhen und um Kräfte zu sammeln, denn um sich verständlich zu machen, mußte er schreien. "Zerschmettere die Felsen hinter dir und zerbrösele sie zu Staub, auf das die Ebene von ihm bedeckt sei und man darüber wandeln kann, wie über blanke Erde. Dir sollte dies nicht schwerfallen, als größtem Wesen hier. Zeig mir ein wenig deiner Kräfte."
27.08.2002, 09:13 #174
versuchung
Beiträge: 169

und der riesige Wurm begann seine Arbeit. Mit einem ohrenbetäubenden Getöse begann er das Feld zu reinigen. In seinem Maul verschwand ein Großteil der Felsen und kam wahrscheinlich am Ende fein zerkleinert wieder heraus. Den anderen Teil der Felsen zermalmte er mit seinem langen Wurmleib. Der Don saß am Rand und versuchte verzweifelt, wenigstens einen Teil des Getöses mit seinen Händen zu filtern.

Dann war Ruhe. Das Riesentier "stand" wieder vor dem Magier und musterte ihn aus großen Augen.

"Ihr kommt doch aber her, wenn ihr gestorben seid. Das kann man doch einfacher haben, indem man gleich kommt. So weit ich weiß, ist euer aussterbendes Dasein doch oft recht qualvoll? Hier unten ist man nie unglücklich und es gibt nie Fragen. Alles ist immer gleich, außer so alberne Sachen wie das Zerlegen eines Steinfeldes, das hinterher aussieht wie eine glatte Ebene.

Aber das sind doch nur Spielereien, die einem Spaß machen. So was kannst du hier immer haben.

Wenn du klug bist, gibt dir Beliar auch Macht und Kenntnisse, um wirklich nette Sachen zu veranstalten. Ich übe zum Beispiel für die Rückkehr auf die Welt der Sonne, von der unser Herr immer redet."
27.08.2002, 13:07 #175
Don-Esteban
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Dieses Getöse. Unglaublich. Endlich war es vorbei. Und die Felsen waren zu Staubkrumen zerfallen. Der Schwarzmagier war's zufrieden. "Ich bin zufrieden mit dir. Wunderbar. Und jetzt lausche meinen Worten. Mein Name ist Don-Esteban, ich bin das Oberhaupt der Schwarzmagier in einem Teil des Königreiches Myrtana. Es mag andere Magier wie mich geben, die woanders Beliar auf ihre Weise dienen. Wir Schwarzmagier sehen uns als den Arm Beliars in der Welt der Lebenden an. Ob Beliar dies auch so sieht, weiß ich nicht wirklich. Ehrlich gesagt, es gab Augenblicke, da habe ich dies bezweifelt. Vielleicht besteht unsere Auserwähltheit nur aus reiner Selbstverliebtheit, aus alten Geschichten seniler Greise, die nichts mit dem wirklichen Wesen der Welt zu tun haben. Doch sei's drum. Die Welt zu erkennen und so zu formen, wie es uns richtig erscheint, ist das Wesen der Menschheit. Dieses innere Verlangen hat uns der Schöpfer mitgegeben. Sei unser Leben auch noch so kurz, gerade deswegen richten wir all unser Streben darauf, bleibendes zu schaffen, uns über unsere Lebensspanne hinaus auszudrücken durch unsere Taten. Und Beliar zu dienen ist das Streben der Magier, die Beliar anbeten. Ihn würdig in der Welt zu vertreten, die er nicht betreten darf, ist unsere selbstgewählte Aufgabe. Und bedenke eins: Wenn meine Welt so uninteressant ist und wir Menschen so schwach ist, wie wir dir erscheinen, warum sollte dann Beliar so erpicht darauf sein, diese Welt zu betreten und zu beherrschen. Sie ist wichtig. Für uns Menschen, für ihn. Es ist diese Welt, die den Sinn in der Existenz der Götter ausmacht. Du wirst mir zustimmen, wenn ich dir sage, daß auch Götter unsichtbaren Gesetzen folgen. Die Beschränkung Beliars auf die Welt des Todes ist nur ein sinnfälliges Beispiel dafür. Seit Äonen rüstet er für die Änderung dieses Zustandes, bis jetzt ohne Ergebnis. Du siehst, auch Götter können nicht alles. Und bedenke zum Schluß: Die Welt des Todes kann nicht ohne die Welt des Lebens existieren. Denn beide sind Gegensatz und Einheit in einem. Ohne Leben kein Tod. Auch, wenn alles, was lebt, am Ende in die Arme des dunklen Gottes fällt, so blieben seine unendlichen Hallen doch leer, ohne den Funken des Lebens. So lerne, die Welt der Lebenden als untrennbaren Teil des Ganzen zu akzeptieren." Der Don hustete und schwieg dann. Seine Kehle war staubtrocken.
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