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[GM] Das Kastell des ZuX #4
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06.02.2002, 15:54 #226
Superluemmel
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"Die Sache hat nur einen Haken : Woher wollt ihr wissen wo ich bin wenn ich diesen Körper verlasse? Sobald ich das tue, bin ich soweit ich weiß absolut unsichtbar; nichts weiter als Luft. Und im Spektralzustand werde ich euch auch nicht antworten können." Frost wußte nicht so ganz was er tun sollte. Wenn er keinen Körper hatte, konnte er sich mit niemanden verständigen. Woher sollten der Don dann Bescheid wissen wo er sich befand?
06.02.2002, 16:10 #227
Don-Esteban
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"Nun, das ist ganz einfach. Soweit ich weiß oder die Anleitung richtig gelesen habe, wird der Körper von dem Geist getrennt - nicht umgekehrt. also beide gehen hinein in die Kugel und nur der Körper kommt heraus... irgendwie. Der Geist bleibt in der Kugel, sicher verwahrt, deshalb ist dieser Raum ja kugelförmig." Der Don versuchte, einen selbstsicheren Eindruck zu machen. "Es liegt bei Euch, wie Ihr die Zeit bis zur körperlichen Reintegration verbringt."
06.02.2002, 16:14 #228
Superluemmel
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Frost wirkte nicht so ganz zuversichtlich. "Aber es ist ja nicht mein Körper. Könnte es nicht sein, dass der Geist des Schürfers mit getrennt wird? Das will ich auf keinen Fall riskieren."
06.02.2002, 16:17 #229
Don-Esteban
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"Öhm, achso, ja, das hab ich nicht bedacht. Da besteht natürlich ein gewisses Risikopotential. Der Geist des Schürfers müßte erst an seinem Körper festgekettet werden, die Forschungen dazu würden auch noch ein paar Tage einnehmen." Langsam sah der don Schwierigkeiten auf sich zukommen. Anfangs sah es so enfach aus und die Fragen dieses Schürfers machten alles immer komplizierter.
06.02.2002, 16:28 #230
Superluemmel
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"Dann konzentriert euch lieber auf das Hauptproblem. Sobald dieses aus dem Weg geschafft wurde, erledigt sich der Rest von selbst. Meine Existenz liegt in euren Händen. Es mißfällt mir zwar, das Problem nicht selbst lösen zu können, aber ich vertraue euch. Ich hoffe von meinem ganzen, nicht vorhandenen Herzen, dass ihr einen Weg findet, mich wiederherzustellen."
06.02.2002, 16:35 #231
Don-Esteban
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"Gut gut, dann bleibt die Kugel des Hauches diesmal noch unbenutzt." (Und für alle Ewigkeiten, wenn sich nie jemand findet, der sie ausprobiert.) "Kommt in zwei Tagen wieder. Dann werde ich wissen, wie ich Euch helfen kann, hoffe ich." Seine Stimme sollte selbstsicher klingen, war aber einen Tick zu langsam und bedächtig, um dies auch wirklich zu vermitteln.
06.02.2002, 16:39 #232
Superluemmel
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Stimmte irgendetwas mit dem Don nicht? Vieleicht erschreckte ihn ja Frosts Anwesenheit als Geistwesen. Obwohl er sowas als ZUXler ja eigentlich gewohnt sein sollte. "Nun, dann werde ich mich mal auf den Weg machen. Ich bin schon wieder zu lange in diesem Körper. Bis bald, Don-Esteban." Mit diesen Worten verließ der Schürfer das Kastell und ging in Richtung Neues Lager.
06.02.2002, 16:55 #233
Don-Esteban
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Don ging wieder auf sein Zimmer. In einer Truhe lag sein Bogen. Er hatte lange überlegt. Doch was sollte er als Magier damit? Er würde doch nicht dazu kommen, ihn zu benutzen. Also sollte ihn jemand anders bekommen. Und er wußte auch schon, wer. Jemand, der damit mehr anfangen konnte. Entschlossen nahm er Tränenbringer aus der Truhe und setzte ihn zusammen. Er nahm außerdem daß Futteral heraus, daß ihm Cavalorn damals gemacht hatte, und den Köcher für 5 Dutzend Pfeile. Zum Schluß noch ein Päckchen mit Bogensehnen, geflochten aus den Sehnen der Hinterläufe von Razoren. Mit Wehmut betrachtete er das alles, dachte an die vielen schönen Stunden zurück, die er frei auf Jagd durch die Barriere streifte. Er packte alles ein und warf es sich über die Schulter. Dann verließ er das Kastell in Richtung des neuen Amazonenlagers.
06.02.2002, 17:30 #234
Ahram
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Ein schuppiger Körper kletterte vorsichtig die abschüssige Röhrenrutsche hinab. Lange Krallen schlugen sich kraftvoll in den Stein, nutzten die minimalen Rillen zwischen den eingeklappten Treppenstufen, Muskeln wurden gespannt und Ahram zog sich ein Stück weiter hinab. Floureszierende Augen glühten in der Dunkelheit in einem hellen Blau.

Meditate.

Der Name brannte im Kopf des Exmagiers, ließ das große Herz schneller schlagen, fast schon panisch pumpte es dunkles Blut durch die Venen des schwarzen Wesens.

Eine Öffnung in der Wand ließ den Dämonenmensch halten. Die Nasenflügel blähten sich, geistige Fühler streckten sich in alle Richtugen. Ahram ließ den Jäger für sich arbeiten.

Jaaa, die Beute war direkt voraus, vorbei an der Wandnische, weiter die Treppe hinab. Schabend fuhr Horn über Stein, der Schuppenkörper ruckte nach vorne, einer Eidechse gleich glitt er in die Dunkelheit.

Da! Die Rutschbahn endete, eine Art Torbogen wurde sichtbar, zuerst undeutlich, doch dann konnten die blauen Pupillen die Konturen deutlich wahrnehmen. Der Dämonenmensch richtete sich zu einer geduckten Haltung auf, dann spähte er nach unten.

Ahram blickte in eine riesige, kreisrunde Halle, Wände und die nahe Decke waren übersäht mit feinen Runen, was im Kastell der Schwarzmagier nicht ungewöhnlich war. Das wirklich Merkwürdige war der Boden.

Auf den ersten Blick schien er aus glasiertem Stein zu bestehen, war glatt und fugenlos. Doch schon bald waren kleine Zuckungen wahrzunehmen, hier und da pulsierte das Material. Der Exmagier hätte auch ohne jahrelanges Magiestudium erkannt, dass es sich hier um einen Organismus handelte, ein Lebewesen, gewaltig, unübersehbar groß.

Und war auch sie. Ein Zucken ging durch den Körper des Dämonenmenschen, die dicken Beinmuskeln spannten sich. Seine Gefährtin krabbelte über das Wesen, offensichtlich konnte sie nicht sehen was vor ihr lag. Wenn sie es hätte sehen können, wäre sie sicherlich schreiend umgekehrt. Der zuckende Leib der Kreatur pulsierte in leichen Wellen, lenkte die Magierin ohne ihr Wissen auf sein Zentrum zu. Dort wartete ein enormer, kreisrunder Schlund auf die Frau, der Exmagier erkannte lange Reißzähne die im Inneren des Rachens angebracht waren. Ohne weiter zu überlegen katapultierte sich Ahram in die Halle, landete mit einem katzenhaften Satz auf der Kreatur, fing den Fall in einer fließenden Bewegung ab.

Die schuppigen Füße sanken ein Stück in den gewaltigen Körper, Hornklauen zerschnitten die Haut, wurden durch das Gewicht des Dämonenmenschen noch zusätlich in das weiche Fleisch getrieben. Muskelstränge spannten sich, Ahram sprintete voran, die Augen starr auf seine Gefährtin fixiert. Diese hatte den gigantischen Mund fast erreicht. Schneller, er musste schneller sein.

Schreiend stürzte Meditate in den Schlund des Ungeheuers, doch fast augenblicklich packten starke Hände ihre Arme, zogen sie mit einem heftigen Ruck zurück auf die Oberfläche des Wesens.

-Ich...

Weiter kam Ahram nicht, ein donnerndes Gebrüll entstieg dem übergroßen Rachen, der gewaltige Körper erzitterte, das bis eben schwache Pulsieren gewann an Stärke, merkwürdige Beulen begannen sich zu bilden, wurden länger, formten sich zu tentakelartigen Auswüchsen.

Der Exmagier rannte. Die Magierin fest im Arm schoss er über das Monstrum, wich den organischen Peitschen aus, welche immer wieder aus den verschiedensten Richtungen auf ihn zuwirbelten. Eine verzweifelte Rolle rettete ihn vor einem weiteren Tentakel, der Exmagier spürte den Luftzug über sein Gesicht streicheln.

Der Dämonenmensch brüllte überrascht auf, als sich vor ihm plötzlich ein Abgrund auftat. Aber nein, das war kein Abgrund, das war der Rand dieser Bestie!

Ein peinigender Schmerz exploderte in Ahrams Rücken, der schuppige Körper wurde nach vorn geworfen, flog durch die Luft, drehte sich dabei ein wenig und durchbrach schließlich krachend die Steinwand.

Hart landete der Exmagier auf dem Felsboden, Meditate entglitt seinen Armen, hilflos rollte er ein Stück durch den angrenzenden Raum, kam schließlich zum Stillstand. Stöhnend hob er den Kopf, blickte sich um.

Das was Ahram für eine Wand gehalten hatte, war in Wirklichkeit ein großes Portal mit dicken hölzernden Flügeln gewesen, welche nun schief und zersplittert in den Angeln hingen. Ein allgegenwärtiges, grünliches Licht erfüllte den Raum, bildete feine Schlieren.

Ein dröhnender Schmerzenslaut ließ die Trommelfelle des Dämonenmenschen erzittern. Das Monstrum hatte versucht seine Tentakel in den Raum zu stecken, doch sobald die Auswüchse mit dem grünen Nebel in Berührung kamen zischte und dampte es, und die organischen Greifarme zuckten zurück. Das Wesen war ausgeschlossen.

Schwankend kam der Exmagier auf die Beine, seine Wirbelsäule schmerzte als wäre sie an fünfzehn Stellen gleichzeitig gebrochen. Mit zittrigen Schritten trat er an die Person heran, für die er diese Strapazen auf sich genommen hatte. Mit einem erleichterten Seufzer ließ er sich neben die Magierin sinken, hob ihren Oberkörper behutsam an, seine blauen Augen schauten sie mit einem besorgten Ausdruck an.

-Meditate?...
06.02.2002, 19:05 #235
Krigga
Beiträge: 2.321

Die Sonne ging langsam unter. Die Schatten zeichneten die Landschaft rund um das Kastell und das Land wurde von der Finsterniss nach und nach verschluckt. Die perfekte umgebung für die Magier des Beliar, die sich der Finsterniss bedienten um immer mächtiger zu werden. Doch einem war die Finsterniss nicht sehr nützlich, einem der sich im Kastell aufhielt aber nicht dazugehörte, einem Aussenseiter der hier nur war um Informationen zu sammeln, doch wo war dieser eine ?
Die Sonne streichelte noch ein bisschen die Gemäuer des Kastells, ein paar erreichten noch einen großen Balkon der etwas hervorstand. Eine einzelne Statue verzierte den Sims, sie war in einer kauernden Position und war starr wie ein Felsblock. Die letzten Sonnenstrahlen verschwanden hinter den Bergen und die Statue war nun völlig in die Dunkelheit eingetaucht. Still und starr verharrte sie dort schon lange..aber.da bewegte sich die Hand, sie ballte sich zu einer Faust und langsam erhob sich die bis jetzt geglaubte Statue. DIe Statue war lebendig geworden und trug eine Rüstung ? Nein das konnte nicht sein, aber wenn man genau hinsah erkannte man ihn.

Es war Krigga

Krigga beugte sein Kreuz durch und kam mit seinen Handflächen an der Kante des breiten Simms auf, er stieß sich mit seinen Füßen ab und schnell kam er am Boden auf, so leise und so scnell wie eine Raubkatze. Er drehte sich am Absatz um und verließ den Balkon. Den gang entlang marschierend blickte er aus den Fenstern, er wusste das sein Kräha draußen schon wartete um aufzubrechen. Krigga betrat sein Zimmer..fast leer, nur sein Gepäck, er kraamt darin und fing einen schwarzen Umhang heraus. Er hatte ihn einmal im alten Lager entdeckt und ihn nach langer Zeit einmal fertigstellen können. Krigga legte ihn an und nahm auch ein schwarzes Tuch aus dem Rucksack..langsam wickelte er sich einen Turban und schnürte dann den Rucksack zu.
Langsam marschierte er im Gang in Richtung Ausgang, er wusste nun was er zu tun hatte, es lag nun an ihm das er das komplette vertrauen der Tiere erlangte und ihnen folgen konnte, dann erst würde er wieder Ruhe finden. Das schwere Tor wurde von einem Dämonen geöffnet und Krigga marschierte hindurch. Langsam ohne irgendeine Hektik wanderte er weiter bis er stehen blieb und ein paar mal tieef einatmete. Es war nun Zeit....wie ein Blitz zischte Krigga den Abhang hinab..seine Krähe begleitete ihn und seine Füße waren so schnell wie früher, der Umhang tanzte nach den Taktvorgaben des Windes und schon ging es hinein in den Wald..Kriggas Zuhause, sein Gebiet...sein Spielraum.
06.02.2002, 21:43 #236
meditate
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meditate lächelte ihren retter an

"hast du es wieder mal geschafft? was war das für ein untier? ich habe es erst erkennen können, als du eingegriffen hast. da war plötzlich ein schwaches licht da. das wesen war ja riesig.

meinst du, dass das ganze kastell auf ihm steht? womöglich ist auch dieses untier die ursache für das verschwinden so vieler magier? wir sollten die stelle, an der wir in diesen gang geraten sind sorgfältig kennzeichnen. und wenn uns irgendwer böses will, dann führen wir ihn hierher und werden ihn in den gang schicken.

außerdem kann man dieses untier sicher auch als müllschlucker benutzen. ich kann mir nicht vorstellen, dass das wählerisch ist."

meditate zeigte ahram dann das wunderschön leuchtende rote pentagramm und ging mit ihm wieder hinunter nach don sehen. irgendwoher hatte sie seine stimme gehört und wusste daher, dass auch er heil aus der sache herausgekommen war.

unten war allerdings niemand zu sehn und so gingen die beiden auf ihre zimmer und meditate vertiefte sich wieder in ihr buch vor dem friedlich flackernden kamin, der ihr nun keine albräume mehr bescherte.
07.02.2002, 11:43 #237
Harald
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Harald hatte vorzüglich geschlafen. Er machte schnell seine Morgentoilette und ging dann in den Speisesaal. Dort ließ er sich ein Frühstück servieren. Das aß er ganz gemütlich und begab sich dann in die Bibliothek. Natürlich nahm er seinen geliebten Kräutertee mit.

Heute im Laufe des Tages wollte er sich mal ein wenig im Kastell umsehen, hatte er doch schon die merkwürdigsten Dinge gehört. Von dem Turm ohne Treppen und solche mystischen Sachen.

Jetzt aber nahm er sich erst mal das Buch „Schattenflamme“ und begann darin zu lesen. Das Ende der Woche nahte und dann wollte Schattendämon ja auch wieder hier sein
07.02.2002, 15:22 #238
Harald
Beiträge: 3.557

Harald hatte genug gelesen. Er befahl das Buch an seinen Ort zurück. Dann ging er in den Speisesaal, lies sich ein Lunchpaket und etwas zu trinken geben , für den Fall das er sich verirren würde. Dann machte er sich auf den Weg um sich im Kastell umzusehen.

Nach einer Weile sah er eine Tür die sich ohne weiteres öffnen lies. Hinter der Tür brannten ein paar Fackeln und eine Treppe führte hinab. Langsam stieg er hinunter. Oh ja, er wollte vorsichtig sein, hatte er doch erfahren, das so manche Treppe sich plötzlich in eine gefährliche Rutschbahn verwandelte.

Je tiefer er hinabging, desto dunkler wurde es. Den Schein der Fackeln konnte er nur noch in der Ferne sehen. Harald sprach einen Lichtzauber und augenblicklich schwebte eine hell leuchtende Kugel über seinem Kopf. So war wieder für gute Sichtverhältnisse gesorgt. Immer tiefer stieg er hinab und dabei hatte er das Gefühl als wenn 1000 Augen ihn beobachteten.

Nach endloser Treppensteigerei war er an deren Fuße angekommen. Ein langer Gang führte nur in eine Richtung weiter und endete in einem Rondell ,ohne das hier weitere Türen zu sehen waren. Dafür waren aber skuriele Zeichnungen an den Wänden, die, betrachtete man sie näher sehr furchteinflößend waren. Was nun dachte er, hier scheint es nicht weiterzugehen. Er ging näher an die Wand heran und lief langsam einmal in die Runde.

Plötzlich blieb er stehen. Eine Zeichnung bildete ein Wesen ab, das wegen seiner leuchtenden Augen(sie leuchteten wirklich) und einem weit aufgerissenem Mund besonders scheußlich aussah. Harald ging näher und er hatte wieder das Gefühl als bohrten sich die Augen dieses Wesen und seine eigenen. Als wenn es ein Zwang war, hoben sich Haralds Hände und glitten über die Wandzeichnung. Gerade als seine Hände über den geöffneten Mund glitten, wurde er von einem ganz starken Sog ergriffen, der ihn anhob und in den geöffneten Mund der Wandzeichnung zog.
07.02.2002, 16:56 #239
Harald
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Harald war zumute als würde er von einem Wirbelsturm ergriffen, sein Körper drehte sich, er überschlug sich aber er stieß nirgendwo an. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor. Doch schließlich endete der Sog und Harald schlug ziemlich unsanft auf hartem Untergrund auf. Etwas benommen blieb er erst mal liegen. Dann aber spürte er, dass zumindest alle seine Knochen heil geblieben waren.

Er schaute sich erst einmal um. Er befand sich in einem länglichen Saal von etwa 50m Länge und ca.25m breite. Links und rechts waren Bankreihen, die sich bis ganz hinten durchzogen.
In der Mitte befand sich ein Gang. An den Wänden waren wieder diese skurrilen Wandzeichnungen die er schon auf der anderen Seite des Mundes gesehen hatte. Von der Decke herab hingen riesige Kronleuchter mit dicken Kerzen, die aber allesamt erloschen waren. Hatten die Priester Beliars vor langer Zeit hier ihre Messen abgehalten?

Harald lief den Gang weiter, da er meinte am anderen Ende eine Art Altar zu sehen. Außer einem Buch war aber nichts auf diesem Altar zu sehen. Er wollte nach dem Buch greifen aber in dem selben Augenblick leuchtete der Altar und wurde durchsichtig. Harald konnte hineinsehen und dort lag ein Stab. Bei Beliar, was für ein Stab hörte Harald sich sagen. Er war etwa so lang wie Harald groß war, lief nach oben kegelförmig auseinander und endete mit einer dreizackigen Krone. Harald wollte ihn an sich nehmen, aber seine Hände fanden einfach keinen Weg. Harald trat zurück und augenblicklich nahm der Altar wieder seine ursprüngliche Form an. Zurück blieb das Buch, das er jetzt an sich nehmen konnte.
07.02.2002, 19:28 #240
meditate
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meditate hatte wieder einmal in der küche gegessen und mit vergnügen bei der essenzubereitung zugeschaut.

das kastell hatte so eine wunderbare große küche. die herde standen in der mitte und immer tanzte ein lustiges feuer in ihnen. auf dem kochstellen standen dicke schwarze töpfe mit geheimnisvoll blubbernden flüssigkeiten, die sowohl suppen als auch soßen, aber auch magische tränke sein konnten. über dem herd hing von der decke das immer blankgeputzte messing- und kupfergeschirr, die langen messer blitzten im fackellicht - immer scharf geschliffen, die kellen reckten ihr bäuche den herden entgegen - immer blank poliert.

meditate hielt sich sehr gern in der küche auf und sah den geistern und dämonen bei der zubereitung der speisen zu.

wirklich kochen konnte man das in den seltensten fällen nennen, denn irgendetwas pustete meistens in die fertig angerührten gerichte. diese blähten sich dann auf, stiegen, dehnten und reckten sich, färbten sich in den leckersten farben, die krusten platzten auf und schon war die speise fertig. und das nicht wie von geisterhand sondern tatsächlich von geisterhand.

das sah toll aus, und es sah kinderleicht aus.

meditate fühlte das unstillbare verlangen, bei dieser zauberhaften kocherei einfach mal dabei zu sein, aber immer, wenn sie sich an einen topf stellte um mitzumachen, verlegten die dämonen ihre kocherei an eine andere stelle der küche.

meditate gefiel das gar nicht. wie konnte sie diese sturen dämonen nur austricksen?

als nun plötzlich ein ei nach dem anderen in richtung herd flog, stellte sich meditate einfach mal in den weg. das ei versuchte zwar noch den bogen um sie herum zu kriegen, aber meditate war auf der hut. ein ausfallschritt und sie hatte das ei. die nächsten waren nicht so einfach zu bekommen, sie zogen den bogen in der höhe außerhalb der reichweite von meditates armen. aber auch dieses problem ließ sich lösen, in der küche standen etliche hocker.

meditate stieg auf einen hocker und fing wiederum die nächsten beiden eier weg. sie grinste frohlockend und boshaft. nun sollten die dämonen mal versuchen, sie von der kochprozedur abzuhalten.

sie ging an die offensichtlich zum rühren vorgesehene schüssel und sah erst einmal zu, wie die eier aneinander klackten, das eiklar in die schüssel floss und das eigelb daneben in eine andere.

das war doch kinderleicht. meditate nahm ebenfalls zwei eier und stieß diese über der schüssel zusammen. leider war das unheil auch von den flinken dämonen und geistern nicht aufzuhalten. die beiden eier zersplitterten in tausend stücke und ein regen von eierschalen, dotter und eiweiß ergoss sich in das vordem so saubere eiklar.

plötzlich war ein heulen und jaulen in der küche zu hören. offensichtlich hatte meditate mit ihren mitmachversuchen einen ehrgeizigen kochdämon zur verzweiflung getrieben. sie fühlte sich gepackt und mit unerbittlicher gewalt in richtung tür geschoben. so viel sie auch strampelte und versuchte zu entwischen, irgendein unsichtbarer geist schleifte sie aus der küche.

meditate packte die blanke wut. ein ei hatte sie ja noch in der hand. mit einem kräftigen schwung presste sie es dem geist in das gesicht oder was immer sich an der stelle befand, bei der der mensch sein gesicht trägt. das ei modellierte so etwas wie einen krokodilskopf, von dem die gelbe klebrige pampe herunterlief und auf den boden tropfte.

trotzdem, es nutzte nichts. meditate fand sich vor der tür wieder und das erste mal seit sie hier im kastell war, wurde ihr die tür zur küche deutlich vernehmbar vor der nase zugeschlagen.
07.02.2002, 21:27 #241
Don-Esteban
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Das Tor schwang auf und in der Eingangshalle stand der Don. Er war zurück von seiner kurzen Reise ins Lager der Amazonen. Und das Bündel mit seinem Bogen fehlte. Er hatte ihn tatsächlich verschenkt. Irgenwie fühlte er sich, als er in seiner Robe, ohne jede sichtbare Waffe in der Halle stand, wie ein richtiger Magier. Wie zur Bestätigung ließ er eine kleine Kugel aus magischen Licht entstehen und steuerte sie über seinen Kopf, wo sie in einem kleinen Regen aus kalten Funken zerplatzte. "So!"

Etwas grimmig ging er in die Bibliothek und widmete sich den Büchern über die Verhaftung der Materie am Geist und über Transformierung von Seelen. Das Problem von Lümmel war doch recht komplex. Doch seine Gedanken schweiften immer wieder ab. War es richtig gewesen, seinen Bogen zu verschenken. Immerhin war das nicht irgendein Bogen. Es war Tränenbringer. Die Amazone würde schon das Beste daraus machen. Jedenfalls konnte sie ihn besser gebrauchen, als er selber. Er würde nie wieder auf die Jagd gehen, durchs Unterholz streifen und auf die Beute lauern. Das war vorbei, entgültig.

Also die Wiederherstellung eines Körpers um einen Geist herum. Das war das Thema. Dazu mußte der Geist selber vollkommen ruhig sein. Das war das erste Problem. Lümmel der Schürfer hatte ihm ja erzählt, daß er ohne Körper sofort in dieser Zwischenwelt war. Dann das nächste Problem. Wo sollte er den Körper von Lümmel hernehmen? Der Körper war entgültig hinüber. Es müßte also ein Ersatzkörper geschaffen werden. Moment, das könnte die Lösung sein. Einen neuen Körper schaffen. Das Problem, daß erschaffene Körper seelenlos waren, war hier ja ein Vorteil. Die Seele, der Geist war ja da. Und das beste: Superlümmel konnte gleich seine Wünsche nennen, wie er denn gerne aussehen wolle. Zum Schluß müßte nur noch die Seele in den Körper integriert werden. Integratio permutabatur formae sagte der Magier von Welt dazu. Der don klappte das Buch zu und beschloß, meditate zu suchen
07.02.2002, 21:48 #242
meditate
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meditate hatte die ganze zeit in der nähe der eingangshalle herumgelungert, weil sie unbedingt don abpassen wollte. die sache mit der küche ließ ihr doch keine ruhe. konnte ein dämon sie einfach vor die tür setzen?

immer wieder hatte sie an der türklinke angefasst und immer wieder war ihr aus dem türblatt ein schrecklicher krokodilähnlicher dämon entgegengekommen, der versuchte nach ihrer hand zu schnappen.

meditate war total empört. bisher waren die dämonen im kastell immer hilfreich, distanziert und souverän gewesen. dieses gräßliche küchenmonster verhielt sich aber ganz ungewohnt.

wenn sie die hand nicht schnell weggezogen hätte, dann hätte es womöglich sogar zugebissen.

das musste sie unbedingt zum einen don erzählen, damit er ihr notfalls helfen könnte (immerhin hatte er mehr erfahrung mit dem kastell) und zum anderen würde sie bei nächster gelegenheit den schattendämon in dieser sache befragen.

immer wieder sah sie in die bibliothek und als sie den don endlich darin entdeckte, lief sie völlig empört zu ihm und ließ sich in einen sessel ihm gegenüber fallen.

"ich muss dir was erzählen...."
07.02.2002, 22:12 #243
Don-Esteban
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Die Suche war ja kurz gewesen. Denn kaum hatte Don beschlossen, meditate zu suchen, stand sie auch schon vor ihm. "Das muß Zauberei sein." meinte er. "Gerade wollte ich dich suchen gehen. Was gibt es denn?"

meditate erzählte ihm von ihren Erlebnissen in der Küche. Der Don konnte sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen. Aber er unterdrückte es und hörte weiterhin zu. "Soweit ich weiß, sind die Dämonen, was ihre Arbeit angeht, recht eigen, sie lassen sich nicht da reinpfuschen. Mit den Küchendämonen hab ich noch keine Erfahrungen gemacht, da ich immer im Refektorium esse. Doch ich denke, du solltest in den nächsten Tagen lieber nicht der Küche zu nahe kommen."
07.02.2002, 22:55 #244
meditate
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"na toll, das war genau die antwort, die ich haben wollte. ich lass mich doch nicht von ein paar dämonen aus der küche vertreiben. und dieses giftige krokodil werde ich mir mal vorknöpfen.

obwohl - denkst du, das vieh könnte mich vergiften? weil es sich über mich geärgert hat? ich glaube, ich brauche sofort einen vorkoster. wo ist eigentlich harald geblieben? können wir den nicht auch immer zum frühstück bitten?"

meditate bemerkte plötzlich, dass die ganzen bücherberge wieder ordentlich im regal standen. die aufräum-dämonen waren wohl noch ihre freunde.

"sag mal, du hattest doch gesagt, bei dem chaos, das es heir gestern in der bibliothek gab, wären etliche bücher im regal stehen geblieben. findest du die wieder? oder soll ich noch mal "magie " aussprechen?"

meditate freute sich schon auf das hin- und hersausen der bücherregale. aber dann fiel ihr ein, wie der don gestern von den lehrlingen gesprochen hatte. das war nicht so freundlich.

aber schließlich war das kein wunder. eigentlich war der alltag für sie hier im kastell ziemlich langweilig. immer nur lesen und keine möglichkeit irgend etwas zu beeinflussen. spannend waren hier eigentlich nur die räume und das gebäude selbst.

in der letzten nacht war sie bei einer nächtlichen wanderung auf ein merkwürdiges geheimnis gestoßen. jemand, den sie noch nie hier gesehen hatte, war durch die gänge geschlichen und hatte zu etlichen räumen türen geöffnet, hatte hineingesehen und war dann weiter gegangen.

sie war dem fremden vorsichtig bis in den dritten stock gefolgt und hatte sich ihm schon erheblich genähert, als der gang sich plötzlich zu einer spirale zusammenbog und offensichtlich einen knoten schlug. jedenfalls war der fremde weg und meditate war froh, das treppenhaus nach längerem suchen wieder zu finden.

das erzählte sie dem don aber lieber nicht, nachher würde er sie noch für verrückt halten. und vielleicht hatte sie die ganze sache ja auch nur geträumt.
07.02.2002, 23:21 #245
Don-Esteban
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Bei dem Satz "oder soll ich noch mal "magie" aussprechen?" hob der Don die linke Augenbraue. Das war doch wohl nicht ihr Ernst? "Warst du das etwa? Oh, dieses Chaos! Wenn das die Dämonen rausbekommen, dann darfst du weder in die Küche, noch in die Bibliothek. Und meine Bücher finde ich schon." ängstlich schaute er auf den Mund von meditate, nicht daß sie jetzt anfing, wieder alle Bücher aus den Regalen zu holen, aber sie hatte wohl nichts dergleichen vor.

"Auch, wenn die Dämonen der Küche nicht gut auf dich zu sprechen sind, so werden sie dich nicht vergiften, denn sie haben bei Beliar, ihrem Herrn und Meister geschworen, den Dienern Beliars, den Dämonenbeschwörern zur Seite zu stehen. Und diesen Schwur werden sie auch halten. Da habe ich keine Bedenken." Der Don war sich wirklich sicher. Noch nie hatte einer der Dämonen diesen Schwur gebrochen. "Und einen Vorkoster braucht man deswegen auch nicht. Und Harald schon gar nicht. Der wird sicher in einer stillen Ecke den Geheimnissen des Zaubers Schattenflamme nachgehen. Das sollte ich auch machen, ich glaube, ich werde es nicht schaffen, diesen Zauber bis zum Wochenende zu lernen."
07.02.2002, 23:44 #246
meditate
Beiträge: 6.868

"oje, dann werd ich dich mal lieber nicht von deinen studien abhalten. ich werd noch ein bisschen spazieren gehn und mich dann in mein zimmer zurückziehen."

meditate erhob sich und verließ die bibliothek, nicht ohne dem übermüdeten magielehrling noch einen becher anregenden tees herbeigewünscht zu haben. und die küche lieferte in diesem fall prompt. also konnte der küchendämon wohl wirklich nicht über seinen schatten springen.

meditate ging noch einmal auf den hof um sich umzusehen. sie trat an den abgrund, der den hof von der vierten seite einschloss und sah in die tiefe, in die kaskade kleiner seen und wasserfälle, die sich bis zum fuß des felsens, den das kastell krönte, hinzogen.

da heute der wind günstig stand, wehte das rauschen des wassers hinauf und auch die luft brachte aus dem tal eine ahnung von klarem wasser mit.

der abend war friedlich und still. sogar erste nachtvögel waren hin und wieder zu hören. es schien, als würde sich der winter in die berge zurückziehen.

meditate fröstelte plötzlich und sie ging schnell zurück ins haus. in ihrem zimmer verbreitete der kamin bereits wohlige wärme und sie zog sich schnell aus, löschte die lichter und legte sich zu bett. im selben moment erloschen auch die flammen im kamin. draußen vor dem fester sah ein halber mond zu ihr herein und da meditate bald die augen zufielen, konnte sie nicht mehr sehn, dass sich ihre tür leise öffnete.

im schein des bleichen mondes war ein gesicht zu erkennen. nur eine sekunde und schon wurde die tür leise wieder zugezogen.
08.02.2002, 00:04 #247
Don-Esteban
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Da ihn meditate schon wieder verließ (sie war heute ganz schön hibbelig gewesen, nach allem, was er so hörte), machte er sich dnan doch noch daran, etwas über den Zauber Schattenflamme zu lesen. Er sprach das Wort laut aus und hier und da fielen einige Werke aus den Regalen, plumpsten auf den Boden und mußten nur noch eingesammelt werden. Nachdem der Don mit sem Arm voller Bücher wieder an einen tisch zurückgekehrt war, setzte er sich und blätterte einige der werke durch. Ein ganz besonders schönes fiel ihm ins Auge. Es war mit prachtvollen Inkunabeln verziert, mit goldenen und purpurnen Ormanenten und fantasievollen Bildern.

Dieses Buch nahm er unter den einen Arm, den Becher Tee in die andere Hand, dann ging er in den Innenhof, setzte sich unter die Esche, beschwor einen Lichtzauber und las im sanften Wind der Nacht das Buch.
08.02.2002, 08:53 #248
meditate
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meditate wollte wie gewohnt in der küche ihr frühstück zu sich nehmen und wollte die tür gerade mit gewohntem schwung öffnen, als sie auch schon mit ihrem ganzen frischen morgenschwung dagegen prallte. entgegen aller erfahrung hatte sich die tür nämlich nicht geöffnet.

meditate hatte den streit mit dem küchendämonen schon längst vergessen, umso verdutzter betrachtete sie die geschlossene tür.

"ach komm! lass mich rein! ich werd auch ganz brav sein. im refektorium ist das doch stinklangweilig! da ist doch niemand, den ich bei seiner zauberhaften arbeit bewundern kann! ich bin doch gestern nur auf die idee mit dem mitkochen gekommen, weil ich so große hochachtung vor eurer leistung habe und durch handanlegen diese hochachtung beweisen wollte."

meditate begann listig ihrer stimme einen lieblichen klang zu verleihen. eigentlich sollten sogar dämonen für schmeicheleien ein offenes ohr haben. sie wollte unbedingt in die küche. wenn es ihr jetzt nicht gelang, hieße das, dass die dämonen die eigentlichen herrscher des kastells waren und das wollte meditate eigentlich nicht so einfach hinnehmen.

"he du geschicktes küchenmonster, was ist denn schon passiert! ich habe drei eier zerstört. na und? mit ein ganz klein wenig hokuspokus hast du den schaden doch schnell beseitigt. lass mich doch rein! es macht sicher nur halb so viel spaß, wenn du keinen bewunderer deiner arbeit hast. und mir schmeckt das essen nur halb so gut, wenn ich nicht gesehen habe, mit welcher hohen kunstfertigkeit du es bereitet hast."

voller freude konnte meditate entdecken, dass das krokodilköpfige küchenmoster, das sie die ganze zeit aus dem türblatt heraus angestarrt hatte, sich ein wenig zurückzog und den ganz finsteren gesichtsausdruck verlor. meditate musste noch schnell ein bisschen nachlegen.

"vor allem die flambierten pfirsische gestern zum abendbrot waren ein gedicht und erst die köstlichen leipziger räbchen! noch nie in meinem leben hab ich solche köstlichkeiten genossen. das muss doch außerordentlich kompliziert gewesen sein. gern hätte ich deinen geschickten händen dabei zugesehn."

auf dem gesicht des küchenmosters war ein leichter anflug von stolz und freude nicht zu übersehen. jetzt sollte die festung fallen.

"gib dir einen ruck, lass mich ein und ich verrate dir auch noch ein paar rezepte aus meiner erinnerung. vielleicht kannst du ja das eine oder andere verwerten, obwohl die dinge, die ich gelernt habe, mit den deinen wohl nicht zu vergleichen sind. du gestaltest die königsküche, meine rezepte entstammen wohl eher dem schlichten tagelöhnerhaushalt"

und siehe da! meditate hatte gewonnen! das küchenmonster war im türblatt nicht mehr zu erkennen und als sie gegen die tür stieß, gab diese nach.

mit mühsam verborgenem triumpf in den augen setzte sich meditate auf ihren alten platz am tisch in der küchenecke und nach kurzer zeit stand ihr erster duftender tee vor ihr.

so war das also mit den dämonen! selbst die wollten ihre streicheleinheiten. meditate würde sich das gut merken.
08.02.2002, 11:31 #249
Harald
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Harald setzte sich auf eine der Bänke und schlug das Buch auf. Doch was war das, hier waren nur lauter Hyroglyphen zu erkennen, mit denen Harald überhaupt nichts anfangen konnte. Was jetzt? Irgendwo hier im Saal musste die Antwort zu finden sein um an den Stab zu gelangen, das spürte er. Er dachte nach. Am besten wäre es, wenn er diesen Raum jetzt einmal ganz gründlich untersuchen würde. Er ging noch einmal zu dem Altar zurück, aber der veränderte sich nicht noch mal. Harald schaute sich die Oberfläche an und plötzlich bemerkte er links und rechts auf dem Altar zwei kreisrunde Vertiefungen. Die waren doch vorhin noch nicht da sagte er sich. Diese Rundungen sahen aus, als ob dort etwas hineinplatziert werden musste. Aber was sollte das sein.

Harald durchsuchte den Raum aber nichts er fand keinen Hinweis. Er ging noch einmal hinter den Altar und ließ seine Hände über die Wand gleiten, aber auch hier das selbe Ergebnis, nichts. Doch halt, die Steinplatte dort links ganz in der Ecke, schien die nicht eine Spur heller zu sein als ihre angrenzenden? Harald lief zu der Platte. Richtig, die Platte hatte eine etwas andere Farbe als die anderen. Er stellte sich auf die Platte und plötzlich war in der Wand vor ihm eine kleine Nische. Harald griff hinein und seine Hand brachte eine Urne zum Vorschein.
Er ging zurück zum Altar und stellte die Urne in die linke Vertiefung. Sie passte haargenau hinein. Sein Herz klopfte vor Aufregung und Freude, es musste noch eine zweite Urne geben.
Jetzt wandte er sich nach rechts und siehe da, auch hier war eine etwas hellere Bodenplatte die er sofort betrat. Wieder öffnete sich eine Nische in der Wand und wieder beinhaltete diese eine Urne. Harald stellte auch diese Urne in die andere Vertiefung des Altar aber nichts geschah. Das Buch fiel ihm ein und rasch hatte er es geholt und legte es auf den Altar.

Im selben Augenblick erhellten die riesigen Kronleuchter die von der Decke herabhingen den ganzen Saal und wundervoll anzuhörende Klänge hallten durch den Raum. Harald schlug mit etwas zitternden Händen das Buch auf und zu seiner großen Freude konnte er es jetzt lesen. Er las etwas von dem Besitzer, einem Priester Beliars, der aber schon vor langer Zeit verstorben war. Weiter las er, das der Stab nur von einem Magier Beliars getragen werden konnte und diesem dienen würde. Er las das magische Fähigkeiten auf den Stab übertragen werden konnten und dann kam der Satz, welcher sein Herz wieder höher schlagen ließ.
Der Magier, welcher das Rätsel gelöst und die Reliquien gefunden hat, spreche jetzt die Worte. Und Harald sprach sie:

„ Im Namen Beliars dem Gott der Dunkelheit befehle ich den Stab in meine Hände. Ort Por Ylem“.

Ein Blitz zuckte auf den Altar nieder und Harald hielt den Stab in seinen Händen.
08.02.2002, 15:04 #250
Harald
Beiträge: 3.557

Harald wog den Stab in seinen Händen. Er betrachtete ihn von allen Seiten. Es war ein wunderschönes Stück aus starkem Holz und erzummantelt. In die Krone war eine faustgroße Kugel aus Erz eingearbeitet. In der Mitte war eine Gravur zu lesen, Ort Mani Hur ,nun er wollte in der Bibliothek des Kastells nachsehen, oder vielleicht wusste Don Esteban ja auch damit was anzufangen. Was der und Meditate wohl sagen würden wenn sie diesen herrlichen Stab sahen.

Bei diesen Gedanken dachte Harald, dass es langsam Zeit wurde sich wieder auf den Rückweg zu begeben. Wie lange war er eigentlich schon hier? Er sah noch einmal auf den Altar nieder, dann drehte er sich um und ging zurück zum angsteinflössendem Bild. Als er wieder die Hand ausstreckte um den Mund des Bildes zu berühren, tat sich die Wand vor ihm auf und er konnte so hindurch gehen.

Eilig verließ er das Rondell und hastete die Treppe wieder hinauf. Dann trat er ins freie und war wieder im Innenhof des Kastells angelangt. Wie gut diese frische Luft doch tat. Langsam schlenderte er in Richtung Speisesaal, denn er wollte jetzt seinen geliebten Kräutertee trinken und einen kleinen Imbiss zu sich nehmen. Dort angekommen lehnte er seinen Stab an die Wand, setzte sich und ließ sich von einem Dämonen beköstigen.
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