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[GM] Der Gletscher
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12.10.2002, 13:20 #251
blutfeuer
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das konnte einfach nicht wahr sein. da hatte sie nun schon zwei männer an der seite und musste sich trotzdem abschleppen wie ein packesel. nur weil scatty und stressi es beide darauf anlegten, auch noch eigene sachen mitnehmen zu wollen. anstatt sofort alles stehen und liegen zu lassen und ihr behilflich zu sein. das waren wirklich tolle verehrer.

im gang war in die alte richtung kein vorwärtskommen mehr. die halle war eingestürzt und hatte alles was darin war - einschließlich dem rückweg - unter sich begraben. also blieb ihnen nichts weiter übrig als vorwärts zu gehen. nur wenige minuten mussten sie einen öden gang entlang, an dessen seiten sich auch nur offensichtlich wohngemächer befanden, bis sie vor einer halle standen, auf deren boden sich mehrere seltsame leicht erhaben stehende bodenkacheln befanden.

irgendwie sahen die kacheln beweglich aus und waren es wohl auch, denn als scatty eine der kacheln mit seinem schwert berührte, flackerte diese kurz auf um danach wieder ruhig da zu liegen.

"was war das denn? stell dich doch mal drauf. ich will mal sehn was passiert!" forderte sie stressi auf.
12.10.2002, 13:31 #252
stressi
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Diese Amazone war ein absoluter Albtraum. Erst ließ sie einen schleppen bis zum Zusammenbrechen und jetzt erwartete sie allen Ernstes, dass er sich für irgend welche lebensgefährlichen Experimente zur Verfügung stellte. Das würde er ganz sicher nicht tun. Aber interessant waren diese kacheln schon. Er nahm sich einen der Erzbrocken aus seinem Rucksack und ließ ihn auf eine der Kacheln fallen.
Es blitzte kurz auf, die Kachel senkte sich einen Moment und als sie wieder ihre alte Position erreicht hatte, war der Erzbrocken weg.
Stressi musste etwas größeres und schwereres versuchen. Er packte eine riesige reich verzierte Streitaxt, deren Gewicht er schon lange überdrüssig war und ließ auch diese auf die Kachel plumpsen.
Ein kurzes Aufblitzen - und schon war sie weg!
Was war das nur? Stressi überlegte.
Die Idee von Scatty, dass dies möglicherweise auch nur Teleporter waren hatte etwas faszinierendes, aber wer sollte das ausprobieren? Was wäre, wenn es nicht stimmte?
Und selbst wenn es stimmte. Hier waren mindestens 20 verschiedene Kacheln. Wo würden sie landen? Ob die Zeichen auf den Kacheln einen Hinweis lieferten?
Blutfeuer maulte, dass sie doch bitte endlich was unternehmen sollten. Sie hatte schon vor einiger Zeit festgestellt, dass sie keine Wegzehrung mitgenommen hatten. Es war Zeit etwas zu essen und essen gab es nur noch am Sammelpunkt.
Die drei begannen die Symbole auf den Kacheln aufmerksam zu betrachten.
12.10.2002, 16:03 #253
Scatty
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Lange suchten die drei Freunde nach irgendwelchen Anhaltspunkten, die ihnen zeigen mochten, wohin denn die Teleporter führten. Das einzige Symbol, dass alle auf Anhieb wiedererkannten, war eine grosse Rote Sonne. Diese Platte würde sie wahrscheinlich wieder in den Raum mit der Linsenvorrichtung führen...oder besser, was davon noch übrig war. Aber Scatty erkannte auch noch ein anderes Symbol wieder. Die letzte Platte, ganz hinten in der Ecke, stellte einen hohen Torbogen dar, unter dem viele weitere Gänge abzweigten. Ausserdem trug sie ein Bildnis eines Tieres, dass der Templer auch in der Eingangshalle zu sehen geglaubt hatte. Dort, wo auch der Sammelpunkt war. Freudestrahlend tat Scatty seine Entdeckung Blutfeuer und Stressi kund. Die quirlige Amazone maulte soetwas wie "Na endlich, ich sterbe schon fast vor Hunger" und Stressi konnte nichts maulen, da ihm die Amazone nochmal einen Teil ihres Gepäcks aufgeladen hatte und der einzige Laut der seinem Mund entweichen konnte, ein Ächzen war.

Der Barbier durfte, aufgrund seiner tollen Entdeckung, auch gleich als erster die Platte ausprobieren. Nun war ihm doch wieder etwas mulmig, und ein Kloss schien in seinen Hals aufzusteigen, als er die Steinplatte betrat. Sie fing an unheimlich zu glühen, und plötzlich war es ihm, als löse er sich auf, und würde von irgendetwas auseinandergerissen. Als er wieder etwas erkennen konnte, hörte er nur noch einen leisen, zischenden Laut, und er fand sich in der Eingangshalle, am Sammelpunkt wieder. Ein Grinsen befiel sein Gesicht, und schnell wanderte ein Traumruf in seinen Mundwinkel. Tja, sie hattens also wieder mal geschafft. Etwas später folgten auch Stressi und Blutfeuer, wobei letztere sich sofort etwas zu essen suchte, und ersterer ersteinmal sein Gepäck ablud. Aber alle waren sie froh, endlich wieder hier zu sein.
12.10.2002, 23:20 #254
Champ
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auf das angebot eines duells musste champ einfach eingehen. bevor noch einer seiner begleiter etwas sagen konnten, erwiederte der baal dem kleinen männchen:
"Klar, Zweikampf klingt gut. Hier, nimm es mal mit unserem besten Kämpfer Yenai auf."
er schob den verblüfft kuckenden yenai einen schritt nach vorne und sah zu, wie sich jetzt beide umkreisten. wardrag stand direkt neben ihm und verstand nicht ganz, warum champ nicht selber kämpfen wollte. aber irgendwie musste es schon seinen grund haben.
yenai hielt seine hand auf dem knauf seines schwertes, bereit es bei der kleinsten bewegung des gegners zu ziehen und auch ernsthaft zu benutzen.
während sich beide so umkreisten und genau auf die bewegungen des anderen achteten, zog champ heimlich eine rune hervor und versetzte das kleine männchen in schlaf, als der ihm den rücken zuwendete.

"Habt ihr beide etwa gedacht, ich kämpfe fair ? ": lachte er seinen beiden begleitern ins gesicht, als sie ihn verdutzt ankuckten.
12.10.2002, 23:29 #255
Scatty
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Doch als Blutfeuer zurückkehrte, war auf ihrem Gesicht nichts gutes zu lesen. Sie berichtete, dass sie nichts mehr zu essen gefunden hatte, nur noch ein paar mickrige Reste, die wohl kaum für die ganze Gruppe länger als einen halben Tag reichen würden. Scatty musste stutzen, er konnte sich nicht vorstellen, dass die Expedition so lange gedauert haben mochte, dass kein Vorrat mehr da war, sonst war Blutfeuer doch auch nicht so unvoraussehend. Aber anscheinend war es bittere Wahrheit: Ihr Essen wurde knapp. An flüssiger Nahrung bestand wahrlich kein Mangel, schliesslich waren sie hier in einem Gletscher. Aber aufgrund der Tatsache der mangelnden festen Nahrung fing Scatty schonmal vorsorglich mit dem Magenknurren an. Wenn Wardrag, Yenai und Champ hier wieder eintreffen würden, sollten sie sich so schnell wie möglich wieder auf den Weg nach draussen machen, und irgendetwas zu essen suchen.

Eine andere Möglichkeit für das Verschwinden des Essens wären natürlich Diebe gewesen, aber wer sollte schon hier herunterkommen? Vielleicht lebten hier unten zwar noch Wesen, aber wahrscheinlicher war es, dass es Diebe in den eigenen Reihen gab......nein, das wäre auch wieder unlogisch, schliesslich würden Einzelgänger auf diesem mörderischen Schnee- und Eisgiganten keine Chance haben, diese Tatsache hatte man schon bei den Kämpfen bestätigt sehen können. Also musste das Essen wirklich auf natürliche Art und Weise in den Mägen der Abenteurer verschwunden sein. Der Templer steckte sich auf diese Feststellung hin einen grünen Novizen an, und überlegte dabei, wie das Kraut wohl schmeckte. Notfalls müsste er wohl seinen Vorrat an Stengeln nicht rauchen, sondern essen...
13.10.2002, 00:44 #256
Yenai
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Endlich schlief dieser kleine Tunichtgut mal. Wurde auch Zeit. Mit dem Baal würde er nachher noch ein ernstes Gespräch über Rücksichtsnahme gegenüber Freunden halten müssen, doch zuerst hieß es nun: Plündern! Irgendwo mussten der Kleine seine Schätze schließlich gelagert haben, also erforschte die Gruppe die Gänge, die von diesem Raum wegführten. Ausnahmsweise hatte Yenai diesmal Glück, er hatte das Glitzern in einem Nebenraum zuerst bemerkt. Er schlich sich hin, in der Hoffnung, die anderen würden nichts bemerken, dann konnte er den Großteil der Schätze abschleppen.

Leider hatte der Schatten keine Fackel dabei, so dass er letzten Endes doch Champ rufen musste, in dessen Schlepptau sich auch Wardrag befand. Als das Licht den kleinen Raum erleuchtete, schauten sie erst etwas betreten, die schmucklosen Holztruhen sahen nicht sehr wertvoll aus. Nur die Tatsache, dass aus einer Erz quoll gab einen Hinweis auf den währen Wert. Sofort stürzten sich Yenai und Wardrag auf das Erz und steckten ein, soviel sie konnten. Die anderen Truhen waren verschlossen, doch sie waren kein ernsthaftes Problem für den (nach eigenen Angaben) Meisterdieb Wardrag.

Die anderen Truhen schienen ergiebiger, jedenfalls hörte er Laute des Entzückens vonseiten des Baal und des Schürfers. Doch für so etwas hatte Yenai schon kein Auge mehr. Er hatte etwas neues entdeckt: Eine leuchten blauer Lichtstrahl, der senkrecht auf eine Tafel mit alten Schriftzeichen fiel. In ihm schwebte ein prachtvolles Schwert, dem Aussehen nach kostbarer als vieles, das er bisher gesehen hatte. Er streckte die Hand danach aus, zuckte aber sofort zurück: Die Waffe war glühend heiß! Dennoch war sein Wunsch so stark, dass er es immer wiederversuchte, bis Wardrag ihn entdeckte und wegriss. „Du spinnst ja, was soll die Selbstopferung? Wir haben dich doch nicht bis hierher mitgeschleppt, damit du dich hier umbringst!“

Der Schatten betrachtete seine Hand: Tatsächlich, sie war übersät mit Brandblasen und roch widerlich nach verbrannter Haut. Nun setzte auch der Schmerz ein, und Champ hantierte einmal mehr mit der Heilungsrune. Anschließend war er so freundlich, Yenais Schwert mittels einer Windfaust aus dem Einflussbereich des blauen Strahls zu schleudern, wo es dann schnell abkühlte.

Plötzlich hörten sie ein dumpfes Krachen, dann ein Grollen und Knirschen. Keine zwei Sekunden später gab es schon Risse in den Wänden, von der Decke fielen Steinplatten und zerschellten auf dem Boden. Jeder raffte noch zusammen, was er nur kriegen konnte (bei Yenai war das außer seinem Schwert nicht sehr viel) und rannten dann zu dem Raum mit dem Teleporter. Wardrag behauptete, noch mehr davon gesehen zu haben, vielleicht brachte sie ja einer davon zurück?

In dem Raum angekommen, empfing sie bereits der kleine Irre. In ihrem Schatzfieber hatte keiner daran gedacht, ihn zu fesseln. Er kicherte, hoch und schrill. „Wir werden alle sterben. Ich werde sterben, du wirst sterben, wir werden sterben, alle werden sterben. Muahahaha©! Ich habe Sprengfeuer gelegt, überall. Nun schmilzt das Eis und drückt die Wände ein, wir werden zerquetscht werden. Das ist meine Rache an euch Räubern. Ihr werdet mich nicht noch einmal bestehlen!“

Hektisch suchte Yenai nach einem Ausweg. Irgendwo musste sich hier noch ein Teleporter befinden, sonst waren sie alle verloren. Ein erfreuter Aufschrei aus Champs Richtung zeigte, dass dieser ihn gefunden hatte. Der Schatten sah ihn gerade noch verschwinden, dann huschte Wardrag ebenfalls auf die Steinplatte und wurde von Licht eingehüllt. Als schlie0lich auch Yenai die Platte betrat, konnte er noch sehen, wie der Irre wütend gestikulierte, bis ein Eisbrocken sein Bein plättete. Dann verschwamm alles und er sah die vor sich das Basislager auftauchen.
13.10.2002, 02:40 #257
Nienor
Beiträge: 631

Nienor war nahe an einer Panik. Es war ihr, als liefe sie schon seit einer Ewigkeit durch diese vermaledeite Halle. Wenn sie gewußt hätte, daß der Fund von ein paar Schwertern und einer Rüstung so gefährliche Folgen nach sich ziehen würde, hätte sie sich das ganze zweimal überlegt. Doch nun war es zu spät. Nachdem sie immer unruhiger in alle möglichen Richtungen gelaufen war, mußte sie sich eingestehen, daß sie sich verlaufen hatte.

Eine Entscheidung mußte her. Sie beschloß, an den leeren Waffenbänken entlang zu gehen, immer in eine Richtung, egal wie lange es dauern würde. Und so geschah es dann auch, die Söldnerin lief immer in die gleiche Richtung. Es war unheimlich. Es fanden sich weder Pfeiler oder Säulen, noch kam irgendwann eine Wand in Sicht. Was waren das hier nur für Hallen. Vielleicht lief sie ja unmerklich im Kreis. In einem riesigen Kreis mit so großem Durchmesser, daß man die Krümmung nicht bemerkte.

Es wurden ja immer nur die nächsten paar Schritte erhellt. Ob sie nicht doch abbiegen und lieber eine andere Richtung einschlagen sollte? Wieder blieb Nienor stehen. Mißmutig schaute sie auf den Boden... und bemerkte eine Art Muster. Die Steine des Bodens waren Pfeilartig angeorndet und zeigten alle in eine Richtung. Natürlich eine völlig andere, als ihre bisherige Laufrichtung. Seufzend nahm Nienor ihren Lauf wieder auf, diesmal in die Richtung der Bodenkacheln.

Bald bemerkte sie, daß die Pfeile leicht nach links abschweiften. Nienor folgte der weiten Kurve, die immer enger wurde. Plötzlich rutschte sie weg. Der Fußboden fehlte. Oder er war zumindest sehr abschüssig. Nienor war in eine Art Loch gefallen, jedoch hatte sie die Wand eines riesigen Trichters aufgefangen, an der sie jetzt einem unbekannten Ziel entgegenrutschte. Die Fahrt war nicht zu stoppen. Im Gegenteil, Nienor spürte, wie sie immer schneller wurde. Und weit und breit nichts, um sich festzuhalten.

Die Fackel lag irgendwo weit hinter ihr, so daß sie nun in vollkommener Dunkelheit in irgendeinen neuen Schlamassel hineinschlidderte. Die Rutschpartie wurde noch schneller. Das war ja nicht zum aushalten. Mit einem Entsetzendschrei glitt sie durch die Dunkelheit. Und plötzlich hallte ihre Stimme. Nienor schwebte. Doch nur für den Bruchteil einer Sekunde, dann packte sie die unbarmherzige Hand der Schwerkraft und zerrte sie nach unten.

Einem tiefen Fall entgegen? Zum Glück nicht. Nienors Entsetzensschrei endete abrupt, als sie auf dem Boden aufschlug. Ein paar Gesichter drehten sich zu ihr um und schauten sie entgeistert an. Es mußte wohl seltsam ausgesehen haben, wie plötzlich jemand aus einer Öffnung in der Wand geflutscht kam und mit einem Scheppern auf dem Boden aufschlug. Doch Nienor hatte asich nichts getan, sie stand auf, schaute etwas betreten und klopfte sich den Staub von ihrer neuen Rüstung.
13.10.2002, 13:04 #258
stressi
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Die Gruppe ging endlich den Gang weiter, den vermutlich Kaszan Toras mit seinen Leuten gegangen war. Man konnte ihre Spuren auf dem Boden deutlich erkennen und so war es nicht schwer vorwärts zu kommen. Dort irgendwo musste der Ausgang aus den Ruinen sein, denn dort musste ja auch torus mit seinen Leuten wieder die Oberfläche erreicht haben. Blöd war natürlich, dass die Vorräte so unheimlich geschrumpft waren. Sie hatten alles ausgepackt und zusammengesucht, was sich noch finden ließ. Dann hatte Blutfeuer alle Vorräte an Nienor übergeben. Die würde am Besten achtgeben. Es machte jedenfalls diesen Eindruck. Sie würde sich auch von niemandem etwas abnehmen lassen, dafür war sie zu aufmerksam und eine zu starke Kämpferin. Lediglich Champ mit seinem Kontrollezauber konnte ihr gefährlich werden. Aber der konnte sich wenns wirklich kritisch wurde sofort von hier weg teleportieren. Das würde er sicher machen, bevor er sich auf einen kleinlichen Zank mit den Anderen um das letzte Brot einließ.
Die Gruppe erreichte ein weiteres Tor. Wie die Wände wurde auch dieses wieder von kunstvoll gefertigten Reliefs umsäumt. Hier bestand allerdings der Rahmen aus zwei Händen die mit ihren aneinandergelegten Fingerspitzen den Torbogen bildeten. Das ganze bestand aus einem seltsamen Material. Es schimmerte einerseits wie Gold, schien aber andererseits ständig den Farbton zu ändern. Einmal war es klar und hell schimmernd, dann wieder dunkel und lichtabweisend.
Die Gruppe hielt wieder einmal an und beriet sich.


"Als ob die gesamte Wand pulsiert. Schaut euch das mal an, diese seltsamen Tierdarstellungen. Neben dem Luzkan sind diese zwei Hände abgebildet, die etwas auseinander trennt - ein Spalt. Und schaut euch dieses seltsames Menschenwesen mit den Spinnenbeinen an!"
13.10.2002, 13:06 #259
blutfeuer
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blutfeuer drängte die anderen zur seite.

"sieh mal yenai, das ist das komische ding, dass ich zuerst für einen luzkan gehalten habe. der admiral hat gesagt, das wäre ein spärenlord, was immer das auch sein mag. wir haben das ungeheuer gesehn. es wollte den admiral vor irgendetwas warnen, aber er hat wohl nicht gehört. wenn uns diese komische fliegende spinne begegnet, sollten wir hören. sonst ergeht es uns noch wie kaszan toras, der ja nun wohl tot ist."

die gefährten besahen die bilder genau, die seltsame kreatur mit den fledermausartige flügeln. eigentlich hatte auch niemand lust, diesem ding zu begegnen. unwillkürlich bewegten sich von jetzt an alle leiser. sogar yenai erkannte den ernst der lage und flüsterte nur noch.

das große von den händen gebildete tor ließ nur einen schmalen spalt frei, durch den sie einzeln in einen schier unendlich langen gang gehen konnten. die wände und die decke waren auch hier über und über mit diesen fremdartigen zeichnungen geschmückt. sie waren sicher enorm alt und manche ließen sich kaum mehr erkennen, doch meistens handelte es sich um bilder von den schon zuvor gesehenen händen, den luzkan und anderen, grotesk erscheinenden monstren.

schließlich mündete der gang in einer weiteren halle.
13.10.2002, 13:38 #260
Champ
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"Ich spüre etwas, das ich nicht gerade als angenehm bezeichnen würde."

Ein seltsames Gefühl, überall prickelte es auf der haut als würde man in schaumwein baden.


"Hier befindet sich mächtige Magie."

durch einen weiteren torbogen, der von grotesken, dämonenartigen fresken umsäumt war, drang ein sanftes, pulsierendes Licht. Hinter dem Tor lag ein riesiger kuppelbau, der groß wie der tempel des schläfers war. rundum befanden sich nischen, in denen die seltsamsten relikte aufgebaut waren.


"Das sieht aus, als wären es Altäre, vor denen man sich zum Gebet sammeln könnte." In einer Nische an der linken Seite des Raumes befand sich eine kreisförmige Plattform, ähnlich der über die der Trupp die Ruinen betreten hatte.

"Na bitte! das ist der Teleporter zurück in die Freiheit"

aber blutfeuer schaute ihn nur finster an und meinte, dann hätten sie ja wohl noch so viel zeit, um sich hier mal in ruhe umzusehen.

in der mitte des raumes stand allerdings die statue eines menschen, knieend, den blick zur decke gerichtet und die hände vor der brust erhoben. die komplette statue war aus verschiedenfarbigen kristallen gearbeitet, von den händen kam ein seltsames licht, dass die ganze statue silbrig erscheinen ließ. der mensch trug zwei handschuhe, kunstvoll gearbeitet und mit kostbaren steinen bedeckt. hinter der statue hingen zwei gewaltige ringe einfach so in der luft. beide wurden von den schon zuvor gesehenen fratzen und reliefs geschmückt und hatten dadurch eine bedrohliche ausstrahlung. manche der gesichter sahen aus, als würden sie gleich ihren rahmen verlassen und auf die gruppe losspringen.
13.10.2002, 20:04 #261
GlutaeusMaximus
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Der Hohepriester ging langsam hinter dem Baal her. Auch er spürte die seltsame Aura, die den Raum durchflutete. Während der Rest der Gruppe die Gegenstände bewunderte wurde blutfeuer schon wieder von ihrer Sammelwut überwältigt.

Die Erzamazone eilte auf die Schätze zu und wollte den ersten in die Hand nehmen. Maximus trat schnell einen Schritt vor und schlug ihr von hinten den Kampfstab zwischen die Beine. Die Amazone stolperte und fiel einen Fußbreit vor der Statue auf den Boden...

Sie drehte sich um und sah den Schwarzmagier erbost an. Doch dieser grinste und meinte:

„An euerer Stelle würde ich hier nichts anlangen. Alle Gegenstände, vor allem die vor euch, sind von einer mächtigen Magie umgeben. Euer Leben könnte sehr schnell zu Ende sein, wenn hier eine magische Diebstahlsicherung zuschlägt. Oder ihr etwas anlangt, dass zu mächtige Magie für euch besitzt... Dann besitzt das Etwas euch und nicht umgekehrt...“
13.10.2002, 21:08 #262
Scatty
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Mehr aus Langeweile streifte der Templer durch den Raum, Zeug hatte er schon genug zu tragen, doch umsehen schadete nie etwas. So kam es auch, dass er in einer Nische landete, die etwas weiter in die Mauer hineinführte als die anderen. Die Tatsache, die ihn zurückschrecken liess, waren die mit Rüstungen gepanzerten Skelette, die teilweise schon zu Staub zerfallen, von Spinnweben bedeckt in der schmalen Einbuchtung lagen. Sie mussten einmal mächtige Waffen geführt haben, doch diese waren nur noch ein verrostetes, schartiges und altes Abbild ihrer selbst. Oder kurz: sie waren verrostet und kaputt.

Lustlos kickte der Barbier einen Stein weg. Der runde grosse Kiesel hüpfte gar lustig über den Boden, um schliesslich mit einem Klicken in der Wand zu verschwinden. Als der Templer die teilweise im Dunkeln liegende Wand eingehender betrachtete, konnte er eine dämonische Fratze, fast ähnlich einer Abbildung einer Harpyie, und den dazugehörigen Körper auf einem Steinpodest hocken sehen. Die Statue schien ihm die Zunge rauszustrecken. Neugierig machte Scatty ein paar Schritte vorwärts, als auf einmal ein rotes Glühen die kalten, steinernen Augen ersetzte. Die Augen des Templers hingegen weiteten sich nur, und er rannte rückwärts, weg von dem unheimlichen Gebilde...Das heisst, er wäre gerannt, wenn ihn nicht eine unheimliche Kraft, bestenhend aus zwei Steinhänden festgehalten hätte. Ihm war, als würde er ein leises Kichern hören, und plötzlich schoss aus dem halbgeöffneten Mund des scheinbar erwachten Wesens grüner Qualm und Rauch. Scatty musste unweigerlich grinsen. Mit dieser "Falle" hatten sie wohl den falschen erwischt. Spielerisch ertrug er den harmlosen Rauch, der offenbar nur vertreiben sollte, und suchte den Boden nach etwas ab, mit dem er seine Fesseln zerschlagen konnte. Das Wesen schien gemerkt zu haben, dass Scatty gegen Rauch immun war, und spie jetzt eine widerlich stinkende Flüssigkeit aus, direkt in sein Gesicht.

Durch einen Zufall traf das Biest wohl in sein Gesicht, und sofort schoss ein brennender Schmerz durch seinen Kopf. Mit halb zugekniffenen Augen, leise stöhnend, suchte er weiter, bis seine Hand etwas zu fassen bekam. Ihm war egal, was es sei, hauptsache, er konnte diese Teil aufhalten. Mit einem kraftvollen Schlag liess er den schweren Gegenstand nach oben sausen, und es ertönte ein Knall, dann das Geräusch von bröckelndem Stein. Seine Fesseln lösten sich und das Speien hörte auf. Als er die Augen wieder einigermassen klarbekommen hatte, konnte er sehen, dass er den gesamten Kopf des Wesens zertrümmert hatte. Doch erst, als er sah, mit was er dieses "Wächter" oder was auch immer vernichtet hatte, gingen ihm die Augen weit auf: Vor ihm lag eine gigantische, zweihändig geführte Kriegskeule, gespickt mit diamantenen Stacheln und einer Kugel, hart wie Saphir. Der Griff war mit gutem Leder an den wichtigen Stellen umwickelt, und das Holz, auf dass sich die Konstruktion stützte, war hart, aber nicht brüchig. Eine ideale Waffe für einen kräftigen Krieger. Und Scatty musste lachen. Jetzt hatte er was für Shadow, seinen besten Freund. Er würde sich hoffentlich freuen.
13.10.2002, 21:12 #263
blutfeuer
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blutfeuer konnte es kaum fassen. dieser eingebildete schwarzmagier hatte sie zu fall gebracht. schnell sprang sie wieder auf und wollte sich auf den magier stürzen. angesichts ihrer eher mickrigen chancen ließ sie es dann aber doch und drehte sich wieder zu der statue um.

sie ging trotz des warnenden blickes von maximus näher und sah sich die handschuhe genauer an. sie streckte die hände aus und spürte im selben moment, wie das prickeln auf der haut stärker wurde ? eigentlich unangenehm oder auch wieder nicht. diese handschuhe zogen sie an und stießen sie gleichzeitig ab. von dem großen diamanten auf dem handrücken liefen feine linien bis zu den fingerspitzen.

auch auf den handflächen befanden sich komplizierte netze aus feine linien. sie sahen ein wenig aus wie spinnennetze, konnten aber genauso gut strudel darstellen. das leuchten kam von dem großen edelstein des linken handschuhs und schien intensiver geworden zu sein, als sich blutfeuer näherte. der edelstein war dunkelblau gefärbt, ab und zu liefen winzige blitze durch ihn hindurch und wanden sich die linien entlang bis zu den edelsteinen an den fingerspitzen.

"die gefallen mir unheimlich gut. die will ich unbedingt haben, die sind wie für mich gemacht! ich spüre das!"

die anderen hatten das geschehen aus einiger entfernung mitbekommen und waren langsam näher gekommen. jetzt bildeten sie fast einen ring um die figur und um die jägerin. bevor jemand dazwischen gehen konnte, streckte blutfeuer die fingerspitzen aus und berührte die linke hand.
13.10.2002, 21:27 #264
Lebendes Dunkel
Beiträge: 113

Er spürte es. Die Menschen waren in das Heiligtum vorgedrungen. Valentoth hatte die Eindringlinge schon zuvor gespürt, doch er hatte gehofft dass sie nicht den selben Fehler wie ihre Vorgänger begehen würden.
Wenn er ein Mensch gewesen wäre, hätte er vermutlich geseufzt. Vor seinem zweiten Auge sah der Sphärenlord ein Menschenweibchen, das seine Hände nach den Artefakten von Kol'Sheraz ausstreckte.
Valentoth' neblige Linke fuhr durch die Luft und begann das Gefüge des Raumes und der Zeit zu zerteilen. Sein Auge flammte für einen Moment rot auf und beleuchtete die Szenerie für den Bruchteil einer Sekunde, dann trat der Sphärenlord durch den offenen Spalt um sich einige Kilometer weiter zu manifestieren.
"Haltet ein!"
Valentoth körperlose Stimme schnitt durch die Stille des Heiligtumes wie ein Messer. Im Bruchteil einer Sekunde stülpte sich die Dunkelheit hinter der Amazone um und spie den Körper des Sphärenlords aus. Seine Schwingen peitschten durch die Luft und schmetterten die umstehenden Menschen zu Boden.
Bedrohlich ragte Valentoth in dem Kuppelbau auf, seine Spinnenbeine klackten auf dem spiegelnden Boden als er sein Gewicht verlagerte, seine Rechte Klaue schnappte mit dem Klicken von aufeinanderschlagendem Horn auf und zu.
"Diese Artefakte sind nicht für die Hände von Sterblichen bestimmt! Raubt sie von ihrem Platz und ihr werdet nicht nur euer eigenes Schicksal besiegeln!"
13.10.2002, 21:39 #265
blutfeuer
Beiträge: 5.016

diese berührung! dieses unglaublich helle licht im kopf! diese gefühl, als würde etwas sich hineinpressen, dass unmöglich platz im kopf hatte!

im selben moment riss sie etwas von den füßen und unterbrach die verbindung zu den wunderbaren artefakten. dieses losreißen löste einen so ungeheuren schmerz in blutfeuer aus, dass sie laut aufschrie. der schmerz war nicht so sehr körperlicher art, es war ein unerträglicher schmerz über einen unerträglichen verlust.

es gab nichts mehr auf der welt was sie so wollte wie diese figur wieder zu berühren. diese handschuhe waren für sie da! sie hatte es ganz genau gespürt!

schneller als sich ihre beine normalerweise bewegen konnten versuchten sie den körper wieder hochzustemmen. flehend reckte die jägerin ihre hände nach den handschuhen aus.

"gib sie mir! sie sind mein!"
13.10.2002, 21:58 #266
Lebendes Dunkel
Beiträge: 113

Ein Nebelarm zuckte wie eine Peitsche nach vorne und schleuderte die Hände von Kol'Sheraz außer Reichweite der Menschenfrau. Als er sich zurückzog lösten sich schwarze, dünne Fäden aus den wogenden Schwaden und tropften zäh wie Teer gen Boden.
Doch kaum hatten sie ihn erreicht, da schnellten sie auch schon auf die Amazone zu, wanden sich um ihren Körper und fesselten sie an den Boden. Im selben Moment trat Valentoth nach vorne. Die drei klingenartigen Klauen seiner rechten Hand klappten wie gewaltige Scheren auseinander.
Dann schoss die Klaue direkt auf Blutfeuers Kopf zu.
Nur noch wenige Millimeter trennten die rasiermesserscharfen Klingen von dem Kopf der Amazone. Dann verharrten sie urplötzlich. Das Licht der Kristalle zeigte keinerlei Spiegelung auf dem glatten Horn, das Schwarz der Panzerplatten war vollkommen.
Die blaue Flamme im Kopf des Spährenlords loderte auf.
Berührt die Artefakte für ein paar Augenblicke und ihr werdet ihnen erliegen. Könnt ihr denn niemals aus euren Fehlern lernen? Die Hände von Kol'Sheraz bringen Verdammnis über jeden der glaubt sie zu besitzen! Erst Jahrtausende zuvor ging eine blühende Zivilisation unter, weil sie der Macht der Artefakte erlagen! Und vor wenigen Wochen hätte sich die Geschichte beinahe wiederholt! Verschwindet von diesem Ort, bevor ihr noch mehr Unheil anrichtet!"
13.10.2002, 22:10 #267
blutfeuer
Beiträge: 5.016

die tentakeln raubten ihr fast die sinne oder war es der unglaubliche schmerz über den verlust der handschuhe.

blutfeuer empfand keinerlei angst vor der fliegenden spinne, ja nicht einmal um ihr leben! sie wollte eigentlich nicht mehr leben ohne diese wunderbaren handschuhe. was sollte das alles noch. es war alles nichtig.

aber sie konnte sich nicht bewegen. sie konnte nur ihren schmerz herausschreien.

"ICH WILL SIE WIEDER!! niemals werde ich von ihnen lassen.!"

blutfeuer wusste gar nicht, dass sie so hassen konnte. dieses wesen ohne sichtbare mimik wollte ihr das leben nehmen. diese handschuhe waren das leben! sie wollte nur noch mit ihnen leben.

blutfeuer bäumte sich auf ohne auf die brennenden schmerzen zu achten, mit denen die fesseln in ihr fleisch schnitten.

"ich werde sie anziehen!"
13.10.2002, 22:42 #268
Lebendes Dunkel
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Die mörderischen Hornklingen scharrten über den Boden und schlossen sich weiter, bis zwei von ihnen Blutfeuers Hals berührten. Einzelne Blutstropfen klatschten auf den Boden, als Valentoth seine Klaue zurückzog und dabei leicht ihre Haut ritzte.
Scheinbar hatte selbst der kurze Kontakt die Amazone ihrer Sinne beraubt, denn sie versuchte immer noch zu den Handschuhen zu robben, konnte aber nichts gegen das schwarze Gespinst das sie einhüllte, ausrichten.
Valentoth knickte mit den Beinen ein, dann katapultierte er sich mit einem Satz zu den Händen von Kol'Sheraz bevor sie ein anderer ergreifen konnte. Abermals tastete sich seine Linke auf die Artefakte zu, verharrte für einen Moment über ihnen und schien sie dann in sich aufzusaugen.
Ein Klacken hallte durch den Raum, dann begannen die beiden schwebenden Ringe, sich zu bewegen und gegeneinander zu rotieren. Innerhalb weniger Sekunden hatten sie eine Geschwindigkeit erreicht, die sie nur noch als sirrende Schemen erkennen ließ.
Die Dunkelheit die aus Valentoth' linker Schulter quoll, ballte sich zusammen, dann löste sie sich von seinem Körper und raste auf die beiden Ringe zu. Präzise traf sie die Mitte der Ringe, breitete sich wie ein Netz aus und stoppte dadurch die Rotation. Ein saugendes Geräusch war zu hören, dann erstarrte die wogende Bewegung des Nebels und er färbte sich von der Mitte ausgehend immer weiter weiß. Dann zerbröselte er und rieselte als kleine Partikel auf den Boden.
"Versucht gar nicht erst, den Artefakten zu folgen. Das Tor wird sich für euch nicht öffnen. Lasst ebenso sämtliche Gegenstände ruhen. Ihre Magie ist zu viel für euren Geist, sie wird euch korrumpieren oder unkontrolliert freigesetzt werden. Seid gewarnt vor Nahrung, die ihr finden mögt. Va'Shezum ist von Wesen durchdrungen, deren Existenz bis in die Unendlichkeit reicht. Die Grenzen sind dünn genug, dass manche hier festen Fuß fassen konnten.
Noch ist es nicht zu spät um umzukehren. Rettet das Letzte was euch bleibt und verlasst die Ruinen."

Die Worte waren noch nicht verklungen, da berührte der Nebelarm des Sphärenlords die Wand. Wellenbewegungen liefen durch den glatten Stein, so als ob jemand einen Stein ins Wasser geworfen hätte.
Valentoth faltete seine Flügel und trat scheinbar ohne Widerstand in die massiv scheinende Wand. Hinter ihm glätteten sich die Wogen.
13.10.2002, 23:05 #269
blutfeuer
Beiträge: 5.016

blutfeuer bewegte ihre glieder und richtete sich langsam auf. was war nur mit ihr los gewesen? sie hatte das gefühl, irgendetwas sei aus ihrem kopf gewichen und hatte eine gähnende leere hinterlassen.

oder doch nicht ganz? da war ein wunsch... ein neuer wunsch! oder ein neues bedürfnis?

sie musste sich mehr mit magie beschäftigen. sie musste magie lernen. sie hatte ja schon öfter an der schwelle gestanden. jetzt war die tür geöffnet - die tür im kopf. magie war der schlüssel zum verständnis der geheimnisse der welt.

die jägerin massierte ihre verletzten arme. die tentakeln des dämons hatten eine brennende haut hinterlassen, die hochrot gefärbt war. sie hatten ihre spuren selbst duch diese wunderbare neue rüstung gesandt.

"ich fühl mich schrecklich. ich muss ein bisschen ruhen. scatty, hilfst du mir?"

der templer stützte die jägerin und baute ihr schnell eine lagerstatt, auf der sie sich niederlegte.

"das war ja wohl nichts. ich glaub, die wertvollsten stücke aus dieser wundersamen sammlung sind nicht mehr."

blutfeuer schloss die augen und war kurze zeit später eingeschlafen.
13.10.2002, 23:38 #270
Nienor
Beiträge: 631

Erschreckt hatte Nienor beobachtet, was vor sich gegangen war. Das gleiche seltsame Monster, daß auch schon in die schlacht um Gorthar eingegriffen hatte, war auf einmal aus dem Nichts herausgetreten und griff blutfeuer an. Nienor zückte den Bogen und legte einen Pfeil ein, aber wartete noch. Irgendwie schien dieses spinnebeinige Etwas blutfeuer nicht wirklich töten zu wollen. Es wollte nur die Handschuhe beschützen.

Nienor erinnerte sich an den Kampf der Kreaturen auf dem Schlachtfeld. Damals waren alle geflohen, vor diesem Sorim, der über mächtige Magien zu verfügen schien, und dann waren diese Monster gekommen. Nienor erwartete jeden Augenblick die Ankunft weiterer schrecklicher Kreaturen, doch nichts dergleichen geschah. Stattdessen war die Aufmerksamkeit des Spinnenbeins auf diese Handschuhe gerichtet, die er von der Amazone fortschleuderte.

Irgendwie schien er eine Art Wächter zu sein und diese viel zu neugierige blutfeuer, die im wahrsten Sinne des Wortes ständig gierig auf Neues war, hatte seine Aufmerksamkeit erregt, weil sie die blitzenden Handschuhe für sich haben wollte. Plötzlich war der ganze Spuk vorbei. Der Wächter war durch eine Wand gegangen. Nienor traute ihren Augen nicht. Doch blutfeuer schien das alles einigermaßen gut bewältigt zu haben. Sie legte sich gerade nieder, um sich von dem Schreck zu erholen, doch war sonst nicht verletzt.
14.10.2002, 03:24 #271
stressi
Beiträge: 1.158

Stressi saß neben der Freundin und hielt ihr widerholt ein nasses Tuch auf die Stirm. An sich war die Erschöpfung schon seltsam und passte nicht zu der Jägerin, jetzt aber schien sie zu träumen und Schüttelfrost zu gekommen. Immer wieder formten ihre Lippen Worte, die man nicht verstehen konnte, selbst wenn man den Mund ganz dicht an ihr Ohr hielt.
Das müsse das Gift dieses Wesens gewesen sein, vermutete Champ und rätselte genauso über eine Heilungmöglichkeit wie die anderen, die eher ein Gift aus den Handschuhen vermuteten. Maximus hielt sie eher für verwunschen oder verflucht.
Stressi war zwar anderer Meinung aber er war ja nur ein nichtswürdiger Magieschüler. Es war in seinen Augen ganz offensichtlich. Sie war krank vor Sehnsucht! Man musste dieser Sehnsucht ein neues Ziel geben. Nach Stressis großartigen psycholgischen Erkenntnissen war das der einzig wirksame Weg.


"Wir müssen etwas finden. Sie braucht irgendwas und ich vermute, dass es hier schon zu finden sein wird. Blutfeuer ist ja schließlich nicht so leicht umzuhauen. Sie wird uns schon nicht gleich auf der Strecke bleiben."

Die anderen nickten. Sie mussten etwas suchen.
14.10.2002, 11:11 #272
Nienor
Beiträge: 631

Offenbar hatte blutfeuer die Bwegegnung mit dem unheimlichen Wächter doch nicht so schadlos überstanden, wie zuerst gedacht. Nienor hatte ihren Bogen wieder weggesteckt und war mit ein paar flinken Schritten bei der Amazone, die schon von Stressi und Champ versorgt wurde. "Hat ihr diese Kreatur das Leben ausgesaugt? Ich hätte doch schießen sollen." Naja, das hätte wohl keine große Wirkung gehabt, Nach allem, was sie eben gesehen hatte, war dies ein Gegner, der mächtiger war, als sie alle zusammen. "Champ, kannst du ihr nicht helfen?" Die ganze Gruppe war auf die Fertigkeiten des Baals angewiesen. Hoffentlich kamen nicht doch noch mehr dieser Wesen hier an, das eine hatte gereicht. Nienor hätte ja gerne die Wand untersucht, durch die der Wächter verschwunden war, aber sie hielt es für besser, erstmal bei der Gruppe zu bleiben, um blutfeuer im Falle eines Angriffes verteidigen zu können. Bogen und Schwert waren in Reichweite...
14.10.2002, 11:53 #273
stressi
Beiträge: 1.158

Stressi ging langsam den Raum ab und betrachtete die Nischen und deren Inhalt. In den meisten Fällen handelte es sich um Steinaltäre auf denen irgend etwas pltziert war, meistens eine Truhe oder ein seltsames Kästchen. Wenn man dicht genug herantrat, stellte man fest, dass diese Dinge oft von einer Art Kraftfeld oder von eigener Magie geschützt war. Sie hatten also mit Fallen zu rechnen, Und wie dieser Wächter ja schon gesagt hatte, sie wussten nie, auf was sie sich einließen und welche Kräfte sie weckten. Dieser Wächter war ja wol Warnung genug.
Manchen Dingen konnte man aber wirklich schwer widerstehen. Zum Beispiel lag in einer Nische ein Buch. Stressi trat vorsichtig und fluchtbereit näher und griff dann zu.
Das Buch ließ sich ohne weiteres anheben und mitnehmen. Als er es allerdings aufschlug, waren die Seiten leer. Stressi betrachtet die leeren Seiten aufmerksam. Magie war hier eindeutig im Spiel. Man spürte es dem Buch an. Aber welche?
Plötzlich begann sich die Oberfläche der Seite zu verfärben und es erschein wie aus dem Nichts ein Schriftzug:

du gibst meiner magie die aufgabe
Stressi hätte das Buch beinahe fallen gelassen wor Schreck.Er konnte die Schrift gerade so erkennen, dann verblasste sie wieder. Wer sollte das verstehen?
Er blickte sich um. Die ganze Gruppe hatte sich im Raum verteilt und suchte dei Nischen ab. Die Sache mit dem Buch konnte man ja sicher auch später noch klären. Auf jeden Fall schien es nicht weiter gefährlich zu sein.
Stressi steckte das Buch in seine Robe und gibg wieder nach Blutfeuer sehen.
14.10.2002, 12:10 #274
blutfeuer
Beiträge: 5.016

die jägerin erwachte weil sie dien besorgten blick irgendeines gefährten auf sich fühlte

"was ist denn los? was starrst du mich so an? noch nie ne frau gesehn?"

alle gefährten hatten sich umgedreht und schauten blutfeuer entgeistert und erfreut an. das hörte sich ja so an, wie man blutfeuer kannte! war der spuk vorbei?

die jägerin setzte sich auf und befühlte ihre arme. die spuren, die der wächter hinterlassen hatte, ließen sich auf dem leder mit ein bisschen spucke wegrubbeln und die spuren unter der rüstung würden verheilen. blutfeuer spürte einen mächtigen hunger

"ich könnte jetzt einen ganzen molerat allein verspeisen. haben wir überhaupt noch etwas?"

nienor warf ihr einen finsteren blick zu und meinte, das sie scheinbar wieder in ordnung wäre müsste sie sich ja wohl erinnern können, dass es so gut wie nichts mehr zu essen gab und man hier unten wohl kaum molerats auftreiben könnte.

blutfeuer schluckte. nichts zu essen? das würde bitter. allerdings lagen oben ja nicht weit entfernt die toten wölfe. blutfeuer mochte zwar nicht so gern daran denken, aber zur not konnte man die durchaus essen.

die jägerin machte ein paar probeschritte. es war alles ok. die reise konnte weiter gehen. nur tief innen war irgendetwas das seltsam brannte. irgendetwas!
14.10.2002, 13:00 #275
Champ
Beiträge: 5.711

nachdem diese verrückte amazone scheinbar wieder normal geworden war, konnte man sich ja wieder mit den seltamen magischen gegenständen des raumes befassen.
wie hatte blutfeuer mal gesagt irgendwann mal? dem templer shadow war eine entlohnung für die vorbereitung der expedition mitzubringen? dann sollte man ihm jetzt eine suchen. irgendwas besonderes. eigentlich könnte man es natürlich dabei belassen, ihm seine sachen wiederzugeben, aber die schattenläuferkluft hatte doch ein paar kratzer abbekommen.
was hatte shadow am liebsten? irgendetwas großes natürlich. etwas, dass nur große mächtige helden tragen konnten und seine ungewöhnliche erscheinung nachhaltig unterstreichen würde. es musste also auf jeden fall etwas gewaltiges sein.
champ durchsuchte die nischen und blieb bei einem winzigen messerchen stehen.
war schon komisch. irgendwas musste ja dadran sein, obwohl es aussah wie das schnitzmesser eines hirtenjungen.
da es so klein war, war es doch sicher auch nicht gefährlich, wenn man das mal ansah!
behutsam schob er seine hand vor, immer darauf gefasst, dass irgendwas schreckliches passieren würde - aber es geschah nicht. schnell packte er zu und riss es wieder weg. was sollte an dem ding denn magisch sein? es war doch gar nichts passiert?
er schlenderte mit seiner unglaublichen beute zu stressi hinüber und zeigte ihm das lustige stück.


"Da wird Shadow aber Augen machen wenn er das sieht. Ich werd ihm sagen, ich hab ihm was ganz wichtiges mitgebracht. Soll er selber herausfinden, wozu das gut ist. Irgendwas wird schon dran sein an dem Ding."
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