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Die freie Mine des NL # 2
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25.12.2002, 18:39 #126
Der Inquisitor
Beiträge: 526

"Scheiße..."
Hadji starrte auf die Leichen der Gardisten, Schatten und Buddler, die überall in der Mine herumlagen.
"Mecker nicht, wir leben schließlich noch!" antwortete Dorrien barsch, doch es war ihm anzusehen, dass auch er mitgenommen war. Immerhin hatte er inzwischen sein Schwert wieder...
"Wir müssen hier raus, bevor die Söldner die Mine wieder besetzen - sonst sind wir dran!" stellte Hadji fest, Dorrien nickte. Der Hexenjäger las ein Schwert, dass bis vor kurzem einem Gardisten gehört hatte, auf, und drückte es seinem Begleiter in die Hand.
"Für alle Fälle. Kennst du den Pass, über den der Angriff der Gardisten erfolgt ist?"
Hadji nickte, und beide rannten in Richtung Ausgang. Gerade noh rechtzeitig erreichten sie den Pass, nur kurze Zeit später trafen die ersten Söldner ein um die Mine zu sichern...
25.12.2002, 22:46 #127
Tuan
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Mittlerweile rannten Tuan und Ceyx nicht mehr wie die Blöden, war ja auch noch schwierig, da immer noch Schnee lag. Es war zwar nicht mehr allzu viel, aber ausrutschen konnte man noch allemal darauf. Ausserdem war sich Tuan doch nicht mehr ganz so sicher, ob es eine gute Idee war, sofort nach der Rückeroberung der Mine zurückzukehren. Es war ja immerhin möglich, dass das Räumungskomando ein paar Buddler oder sonst wen übersehen hatte...
Aber Tuans Zweifel wurden zerstreut, als sie um die letzte Biegung des Weges kamen und dort zwei Söldner Wache standen. Barsch fragte der eine, was sie hier oben wollten. "Wohl gekommen, um die Leichen zu plündern" meinte der andere mit einem abfälligen Blick. Ceyx wollte auffahren, aber Tuan hob beschwichtigend die Hand. "Nein, wir wohnen hier, wir wollten sehen, ob noch alles da ist." Mit einem verschmitzten Lächeln fügte er hinzu: "Wäre ja zu schade, wenn die Spitzhacke meines Freundes hier gestohlen worden wäre. Dann könnte er nicht mehr schürfen..." Der Söldner, der nicht gerade der Hellste zu sein schien, grübelte noch, als Tuan und Ceyx schon an ihnen vorbeihuschten und sich vorsichtig ins Camp der Freien Mine vorwagten.
"Oh Mann! Wie das hier aussieht!" Tuan rümpfte die Nase. Überall lagen Leichen unter einer dünnen Schneeschicht verborgen. Ceyx machte dies weniger aus, er war durch den Krieg abgehärtet. Für Tuan galt dies zwar auch, aber er hatte die Abscheu vor Toten nie ablegen können. Manche würden dies als Schwäche auslegen, aber Tuan war sich da nicht sicher. Immerhin war dies ein Zeichen für Menschlichkeit. Aber nun hatte er keine Zeit für weitere solcher Überlegungen, er eilte schnell zu seiner und Ceyx Hütte. Sofort stürmte er durch den Eingang und rannte zu seiner Truhe. Mit klammen Fingern - es war immer noch ziemlich kalt - öffnete er sie. Ein erleichterter Seufzer entrang sich seiner Kehle. Es war noch alles da, vor allem auch seine neue Söldnerrüstung. Er musste einfach nochmal anerkennend mit seiner Hand über die Rüstung streichen, Dark_Cycle hatte wirklich hervorragende Arbeit geleistet. Dann hob der Bandit seinen Kopf und sah Ceyx, wie auch er nachsah, ob noch all sein Besitz am rechten Platz war. Anscheinend war dem so, denn Ceyx sah recht zufrieden aus. Tuan liess den Deckel der Truhe zurück ins Schloss fallen und erhob sich wieder. Fragend sah er seinen Freund an. "Was machen wir jetzt?" Auf Ceyx' Gesicht zeichnete sich ein fieses Lächeln ab. "Ist doch klar..."
Kurz darauf wanderten zwei dick vermummte Gestalten durch die kalte Nacht. Ceyx und Tuan hatten sich Wolfsfelle um den Körper gewickelt, um vor der Kälte geschützt zu sein. Nun durchsuchten sie die leerstehenden Hütten und die Leichen nach brauchbarem Material. Vor allem natürlich Erz, aber auch andere wertvolle Gegenstände, wie zum Beispiel Schmuck, verschmähten sie nicht. Davon gab es hier allerdings nicht viel, die Schürfer besassen ja kaum etwas und die Söldner hatten ihren meisten Besitz nicht bei sich getragen, als sie von ihrem Schicksal heimgesucht worden waren. Aber das ein oder andere fand sich schon. Und natürlich die Waffen! Überall lagen Waffen herum. Von den Schürfern lohnte es sich nicht einmal, sich zu bücken, ein rostiges Schwert, eine alte Axt, mehr gab es bei denen nicht zu holen. Aber die Söldner hatten da mehr zu bieten! Tuan und Ceyx waren schon einige Male voll beladen zu ihrer Hütte zurückgekehrt. Die Schwerter waren meistens nicht viel wert, aber einige hatten Streitkolben oder ähnliches. Und natürlich die Bögen. Die liessen sich sicherlich teuer verkaufen.
Schliesslich fand Tuan auch Okyls Leiche. Der ehemalige Minenvorsteher lag, von mehreren Bolzen durchbohrt, mit dem Gesicht im Dreck auf dem Boden. Seine rechte Hand umklammerte die gewaltige Axt, die er immer auf dem Rücken getragen hatte. Ceyx wollte schon danach greifen, aber Tuan hielt ihn zurück. "Lass sie ihm" sagte er nur. Ceyx blickte seinen Freund an, zuckte mit den Schultern und suchte sich ein neues "Opfer". Tuan schaute noch kurz auf den hünenhaften Söldner, dann drehte er sich um und sah sich im Camp um. Bald würden weiter Männer kommen, um zu plündern oder das Camp zu sichern oder weshalb auch immer. Auf jeden Fall hatten sie nicht mehr allzu lange Zeit. Der Bandit überlegte kurz, dann wandte er sich Richtung Mineneingang.
Wie er vermutet hatte, fand Tuan am Eingang zur Mine die ersten Leichen einiger Gardisten. Vor allem einer stach ihm ins Auge. Er trug eine schwere Garderüstung. Tuan ging zu dem Toten hin und kniete sich nieder. War wahrscheinlich ein hohes Tier... überlegte er sich. Dann fiel sein Blick auf die Armbrust, die halb unter der Leiche verborgen lag. Tuan drehte den Toten auf den Rücken - dabei bemerkte er den Bolzen im Bauch des Gardisten, der Mann war wahrscheinlich nicht sofort gestorben - und zog dann die Armbrust hervor. Wirklich ein schönes Stück. Die werde ich, glaube ich, für mich behalten...
Tuan untersuchte noch schnell die anderen toten Gardisten und kehrte dann mit seiner Ausbeute zurück zu seiner Hütte. Nach kurzer Zeit trat auch Ceyx mit einer Ladung Waffen ein und schmiss alles auf den beachtlichen Haufen in der Ecke. "Damit haben wir für eine Weile ausgesorgt" meinte er grinsend. Tuan konnte ihm nicht widersprechen, aber er dachte an all die Toten, die es gegeben hatte. Und sie hatten noch nicht einmal alle gesehen, in der Mine selbst gab es noch mehr. Aber Ceyx öffnete zwei Flaschen Bier und bald waren alle Toten wenigsten für eine bestimmte Zeit vergessen.
26.12.2002, 00:05 #128
Sly
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Sly sah wie Tuan und Ceyx zur Mine rannten. Sly wollte aber nich sofort hinterher, nein falls da noch welche von den Gardisten waren dann hätte er schlechte chancen. Er wartete eine viertelstunde und rannte dann hinterher. Ein Söldner hielt ihn auf und sagte Hey kleiner hier gibts nix zu plündern. Sly zuckte die Axeln sah den Typ an und schrie Vorsicht hinter dir ein Gardist Der Söldner drehte sich erschrocken um und Sly rannte an ihm vorbei zur mine.Unten sah er Tuan und Cycle wie sie plünderten. Sly rannte hinunter. Bei einigen Gardisten blieb er stehn durchsuchte sieh und fand ein paar Heiltränke und Erz. Die Schweine haben schon die ganzen Waffen Sly rannte hinunter. Da lag ein Gardist mit einem Bolzen im Bauch. Sly ging hin und sah, dass es ein hohes Tier gewesen war.An ihm hing noch seine Axt. Sly betrachtete sie und nahm sie auf. Gutes Stück sagte Sly zufrieden und steckte es ein. Sly ging in die Mine und fand ein paar Gardeschwerter die er sofort mitnahm und eine schwere Armbrust, die er sich auch unter den Nagel riss. Doch weiter hinein traute Sly sich nicht. Wer weiß denn schon wer alles dadrinnen ist. Sly drehte sich um und ging zufrieden zurück. Unterwegs grüßte Sly noch Tuan und Ceyx. Am Ausgang war wieder der dumme Söldner, der ihn schon erwartete. Sly spurtete auf ihn zu. Der Söldner wollte Sly mit einem Faustschlag umhauen doch Sly rutsche unter dem Söldner hindurch. Stand wieder auf und rannte weiter. Der Söldner blickte Sly dumm hinterher. Sly drehte sich im laufen um und streckte ihm die Zunge raus , lief dann lachend zu seiner Hütte und verstaute darin seine Beute und ging in die Taverne um ein , zwei Bier zu drinken
26.12.2002, 09:59 #129
Sir CiferXIV
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CiferXIV kam durch einen unsanften Tritt wieder zu Bewusstsein. Als er aufwachte stand Sly neben ihm und grinste.

Sly: He, alles klar bei dir?
Cifer: Hä? Wa..was ist passiert?

Verdutzt schaute sich der Hohe Gardist um. Leichen von Gardisten...und die von Jackal! Jackal war tot? Nicht möglich. Während er CiferXIV aufhalf fasste Sly kurz noch einmal zusammen, was geschehen war...

Nach einigen Minuten konnte der besiegte Krieger nun endlich wieder gerade stehen, langsam kehrte das Gefühl in die Beine zurück. Sein Zweihänder fehlte, aber Bastardschwert und Dolch waren zum Glück noch da.

Cifer: Man, bin ich fertig. Verfluchte Diebe...und arschkalt isses hier auch! Und einen Blick in die Mine will ich nun auch nicht gerade werfen. Ich denke, es ist besser zu gehen.
Sly: Stimmt. Der Weg zum Lager wird schon von den Söldnern bewacht. In der Mine ist alles tot. Wir sollten uns also beeilen, es dauert nicht mehr lange bis sie hier die Leichen wegräumen und Wachen aufstellen...

So machten sich die beiden wieder auf den Rückweg. CiferXIVs Kettenhemd klirrte, es war gerissen....zum Glück war es nur gerissen, denn sonst wäre er jetzt auch tot. Die Erzrüstung war den Aufwand allemal wert gewesen.

Doch was war das? Waren dort 2 Banditen in der Hütte und tranken Bier? Sly bestätigte das und fügte hinzu, dass sie vor kurzem hier unten waren und nicht die Finger von den Leichen lassen konnten. Jackals Armbrust!!! schoss es CiferXIV durch den Kopf. Diese verdammten Schweine! Was konnte man nun tun? Sly könnte einen auf der Stelle durch einen gezielten Pfeil töten, doch durch den Schrei des anderen wären im Nu 10 Söldner hier und würden Sly und CiferXIV durchlöchern. Der Hohe Gardist bestand trotzdem darauf, diesen Schweinen eine Lektion zu erteilen. So schlich sich Sly an die Hütte heran, soweit es lautlos machbar war. Der Nimroder war gespannt und einsatzbereit. Mit einer schnellen Bewegung drehte sich der Schatten in den Eingang, der Pfeil zeigte genau auf dir Stirn eines Banditen.

Sly: Sein lieber ruhig, wenn dir das Leben lieb ist! Schrei wenn ihr euer Leben verlieren wollt und wir werden auch sterben. Unseren Tod könntet ihr dann jedenfalls nichtmehr sehen. Außerdem sind heute schon genug Männer gestorben!
Der Bandit war nicht dumm und hielt den Mund. CiferXIV kam langsam zur Hütte gestiefelt und betrat diese.
Cifer: Wen haben wir denn hier? Kleine Diebe, die keinen Respekt vor den Toten haben und vor allem nicht vor treuen Gefährten!
Jetzt hätte er den Tisch zerschlagen, hätte er noch genügend Kraft dazu gehabt. Stattdessen nahm er Jackals schwere Armbrust ohne weiteres an sich.
Cifer: Ich denke, dass gehörte einem Freund von mir und bestimmt nicht in Banditenhände! Kauft euch gefälligst anständige Waffen von eurer Ausbeute, davon habt ihr ja genug. Außerdem wüsste ich nicht, dass ein Erdhörnchen mit soetwas umgehen könnte!

Mit diesen Worten verließ er die Hütte mit Jackals Armbrust. Sly wartete noch ein wenig, dann ließ er die Sehne los. Der Pfeil donnerte in die Holzwand, wie ews beabsichtigt war. Und als die Banditen begriffen hatten, dass sie noch lebten, war Sly schon wieder verschwunden. Fünf Sekunden später ertönte ein Banditenschrei aus der Hütte. Jetzt aber schnell. Sly half CiferXIV, zum Pass zu klettern, dann rannten sie beide so gut es möglich war....
26.12.2002, 13:46 #130
Tuan
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Tuan war verdammt wütend. Auf den Gardisten, der ihm die wunderschöne Armbrust wieder abgenommen hatte, auf die Söldner, weil die nicht alle Rotröcke umgebracht hatten und am meisten auf sich selber, weil er nicht selbst nachgesehen hatte, ob auch wirklich alle tot waren. Und weil er sich so leicht überrumpeln lassen hatte. Zornig lief er in der Hütte auf und ab und hätte am liebsten das Mobiliar zertrümmert. "Mist, Mist und nochmal Mist!!! Da hab ich eine wunderbare Waffe gefunden, aber nein, irgend so ein dreckiger Gardist kommt und klaut sie mir vor der Nase weg!!!" Ceyx sass in einer Ecke und begutachtete die Ausbeute von gestern Nacht. Er sah die Sache weniger schlimm, immerhin hätten sie beide auch sterben können. Aber sie lebten noch und hatten genug Ware beiseite geschafft, um sich damit die besten Waffen leisten zu können. Verschmitzt lächelte der Schürfer vor sich hin, aber er zeigte seinem Freund seine Belustigung nicht. Ceyx wusste, wann er Tuan necken konnte und wann nicht. Und jetzt war kein geeigneter Augenblick. So liess er seinen Freund herumtoben, während er sich überlegte, was sie mit den Waffen und dem Rest anfangen sollten. Auf jeden Fall konnten sie die Ware nicht einfach so offen in der Hütte liegen lassen...
27.12.2002, 15:02 #131
einer
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als einer noch einmal kontrollierend durch die mine strich, hörte er auf einmal ein geräusch aus einem der felsen. schnell spannte er den bogen und ging in deckung, angestrengt versuchte er in der dunkelheit etwas zu erkennen. war dort ein versteckter eroberer oder ein minecrawler?

das wesen seufzte und stöhnte, als sei es verletzt. vorsichtig, nie die deckung vergessend, schlich der held näher.

dann ließ er die waffe sinken. auf dem felsen lag ein sehr alter ork, der offensichtlich verwundet oder krank war. und er murmelte vor sich hinh. sätze, die man verstehen konnte! sollte es wahr sein, dass er hier auf einen zweiten der seltenen sprechenden orks traf? das musste er ausnutzen. er erkletterte den felsen und beugte sich zu dem kranken.

er nahm seine wasserflasche vom gürtel und stützte den kopf des alten ork. dann flößte er ihm etwas wasser ein und fragte leise, ob er ihm helfen könne.

der alte stammelte etwas vom sterben und dass der mensch lieber gehen solle.

"sag mal alter mann, weißt du den weg, wie man ungefährdet zu den orks kommen kann?"

der ork nickte und stammelte, dass er es ihm sogar bauen könnte, wenn er noch ne weile leben würde.

" wie kann ich dir helfen?"

der alte erzählte etwas von einer orkmedizin, die er versteckt hätte und die ihm helfen könne. leider sei er zu schwach, um sie sich zu holen. der junge mensch solle ihm die medizin holen.

nach einigem suchen fand einer auch die medizin und brachte sie zu dem ork zurück. der trank davon und wurde sofort zunehmend stärker.

dann bedankte er sich und begann zu erzählen.

"du brauchen einen ulumulu. ulumulu ist heilige standarte der orks, die frieden heißt. wenn du mit ulumulu kommen über brücke, dann lassen dich orks passieren. ich kann bauen ulumulu. du mir bringen was ich brauche und ich baue ulumulu für dich."

"das ist genau das, was ich brauche. was soll ich besorgen?"

ich brauchen sumpfhaizähne, die hauer von einem troll, zwei flammenzungen von feuerwaranen und das horn eines schattenläufers. bring mir das und ich bau dir dein ulumulu."

erfreut machte sich einer auf den weg.

"ich bin bald zurück. und dann bring ich dich auch ans tageslicht zurück."

einer machte sich auf die jagd.
27.12.2002, 15:13 #132
einer
Beiträge: 107

schon von weitem konnte er sehen, dass es dem alten ork besser ging.

"ich habe alle zutaten. dauert das lange?"

"nein, junger mensch, das ist magie, das geht ganz schnell. dreh dich bitte um."

der alte murmelte irgendwas vor sich hin und sagte dann:

"du kannst dich wieder umdrehen, ich bin fertig. trage dieses artefakt offen in der hand. dann werden meine brüder dich nicht behelligen und du kannst unser gebiet betreten, um den schläfer zu besuchen."

einer lud sich den alten ork auf den rücken und schleppte ihn aus der mine. draußen war es inzwischen stockfinster und der himmel war übersät mit sternen.

"so junger mensch, ich danke dir, lass mich jetzt allein weiter gehen. ich komm schon zurecht. dir wünsch ich viel glück auf deinem weg, wo immer er dich auch hinfühen mag."

einer verbeugte sich und machte sich auf den weg ins neue lager. den nächsten schritt würde er nicht allein machen.

m
29.12.2002, 19:11 #133
Tuan
Beiträge: 1.914

Tuan war immer noch nicht ganz über den Verlust der Armbrust hinweg, aber er tobte wenigstens nicht mehr wie wild in der Gegend rum. Wahrscheinlich lag dies auch zu einem Teil daran, dass Tuan später in der Mine bei einem Gardisten eine schwere Armbrust gefunden hatte. Aber die andere war einfach um einiges besser...
Langsam nahm das Leben in der Mine auch wieder den gewohnten Gang an, die Leichen waren alle irgendwohin geschaft worden, Tuan hatte keine Ahnung wohin, es interessierte ihn auch nicht. Natürlich war das ganze ein schwerer Schlag für das Neue Lager, aber sie hatten, seit Tuan hier war, schon einige Katastrophen erlebt und sich nicht unterkriegen lassen. Die Mine schien im Gegensatz zu vorher richtiggehend ausgestorben, aber einige Schürfer waren schon wieder an der Arbeit.
Auch Tuan und Ceyx waren nicht untätig gewesen, allerdings hatten sie nicht für das Lager, sondern für sich selbst einiges getan. Sie hatten die Waffen, die sie den Toten abgenommen hatten, begutachtet und aussortiert. Die, welche in schlechtem Zustand waren, hatten sie für einen Spottpreis an die verschiedenen Händler im Neuen Lager verhökert, aber die wirklich guten Waffen hatten sie behalten und an einem geheimen Ort versteckt. Dort wären die Waffen vorläufig sicher und wenn Tuan oder Ceyx einmal Erz brauchten, konnten sie die Waffen holen und tauschen.
Und nun sassen die beiden Freunde zusammen an einem Feuer und genossen die Früchte ihrer Arbeit, was heissen soll, sie tranken zusammen ein Bier.
30.12.2002, 22:51 #134
Tuan
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Wiedereinmal war es Nacht. Wiedereinmal sassen Ceyx und Tuan vor ihrer Hütte auf der Bank. Wiedereinmal tranken sie zusammen ein Bier. Und wiedereinmal beobachtete Tuan die Sterne. Ceyx hing seinen eigenen Gedanken hinterher, beide waren nicht erpicht auf ein Gespräch. Was sollten sie auch miteinander bereden, schliesslich sahen sie sich fast den ganzen Tag über und konnten sich schon während Ceyx Mittagspause alles Wichtige erzählen. Und manchmal war Schweigen genauso schön wie Reden...
Tuan betrachtete gerade einen hell blinkenden Stern, als sich ihnen eine Gestalt näherte. Im Licht der nahen Fackel erkannte Tuan einen der Schürfer. Dieser trat noch näher und fragte mit etwas unbehaglicher Stimme: "Ähm, tschuldigung, aber mir und meinen zwei Kumpels ist das Bier ausgegangen. Und ihr zwei sitzt fast jeden Abend hier und trinkt mindestens jeder eine Flasche. Da haben wir uns gedacht, ihr hättet sicher einen entsprechenden Vorrat..." Tuan und Ceyx sahen sich an, dann umspielte ein leichtes Lächeln Tuans Züge. Der Bandit fragte den Schürfer: "Ja, wir haben noch ein paar Flaschen. Wieviel bezahlt ihr uns?" Der Schürfer fing an, in seiner Hosentasche zu kramen und brachte schliesslich ein paar Erzklumpen zu Tage. Er zeigte sie Tuan und meinte: "Hier, das ist alles, was ich dabei habe, aber ich kann schnell zu meinen Kumpels gehen und mehr holen." Er wandte sich schon halb ab, als Tuan und Ceyx anfingen zu lachen. Ceyx stammelte zwischen den Lachern: "Mensch, Tuan, sei nicht so fies. Nur weil du Bandit bist und Erzlieferant für die Wassermagier kannst du doch nicht jeden ausnehmen. Erinnere dich doch an deine Zeit als Schürfer." Tuan lachte nur noch lauter, sagte dann aber schliesslich zu dem völlig verstörten Schürfer: "Wart kurz!" Damit stand Tuan auf und verschwand in der Hütte. Kurz darauf kam er mit drei Flaschen Bier in Händen wieder hinaus. Er reichte sie dem Schürfer. Dieser wollte Tuan das Erz geben, aber Tuan meinte: "Geschenkt. Lasst es euch schmecken..." Der Schürfer sah den Banditen für einen Moment verständnislos an, dann erhellte sich seine Miene und er bedankte sich überschwenglich. Dann verschwand er mit den Bierflaschen wieder in der Dunkelheit.
Tuan setzte sich wieder auf die Bank, nahm selbst einen Schluck Bier und betrachtete wieder die Sterne.
01.01.2003, 12:08 #135
Tuan
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Gelangweilt sass Tuan mit ein paar Söldnern zusammen um eines der Lagerfeuer im Camp der Freien Mine. Allgemeines Gesprächsthema war immer noch der Überfall der Gardisten auf die Mine und natürlich die Zerstörung der Taverne unten im Neuen Lager. Was für ein Jammer! dachte sich Tuan, der gerne ab und zu mal in der Taverne gesessen hatte und sich dort mit seinen Kumpels ein paar Bier genehmigt hatte. Da fiel dem Banditen Bloodflowers ein. Haha, der wird sich schön aufgeregt haben, dass die Taverne futsch ist... Sein Freund war ja sowas wie Stammgast dort und hatte auch immer einiges konsumiert, da dürfte er sich schon grün und blau geärgert haben.
Tuan interessierte der allgemeine Klatsch aber nicht besonders. Vielmehr grübelte er über den eigenartigen Mann, der zuerst bei den Rotröcken innerhalb kürzester Zeit eine grosse Nummer geworden war und dann plötzlich zu ihnen gekommen war. Seine Hilfe bei der Befreiung der Mine, andere Taten, bei denen er seine Hand im Spiel gehabt haben soll, so zum Beispiel die grosse Anrufung des Schläfers bei den Sektenspinnern... Ein seltsamer Zeitgenosse musste das sein. Und jetzt hiess es, er wäre im Orkgebiet mit einigen anderen zusammen in einen uralten Tempel der Orks eingedrungen, in dem sich der Schläfer persönlich aufhielte. Tuan konnte dies alles nicht so recht glauben. Wer hatte denn schon von einer Stadt der Orks gehört? Oder gar von diesem Tempel? Mal davon abgesehen, dass Tuan eher dazu geneigt war, den Schläfer als Erscheinung nach zuviel Rauchkraut anzusehen...
Aber wer weiss, vielleicht ist ja alles wahr?
01.01.2003, 15:47 #136
Tuan
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Tuan betrachtete mit gemischten Gefühlen die Schneeflocken, die langsam und sanft zu Boden schwebten. Als es angefangen hatte zu schneien, hatte Tuan aus Langeweile begonnen, die Flocken zu zählen. Schnell hatte er es aber wieder aufgegeben, dieses Unterfangen war unmöglich. Er hätte gleichzeitig in alle Himmelsrichtungen blicken müssen und dann auch noch richtig zählen, was bei dem Stress sowieso nicht gegangen wäre. Aber zusehen, wie die Flocken sich drehten und beim kleinsten Windhauch ihre Richtung änderten, konnte der Bandit doch.
Aber das ein und alles war es auch nicht.
Tuan musste irgendetwas tun. Nur schon mal, damit er wärmere Hände bekommen konnte. An eines der Feuer wollte er sich nicht setzen, das tat er sonst schon genug. Handeln wollte er, seinen Körper anstrengen. Da kamen ihm plötzlich die Waffen, die er von den Opfern des Überfalls auf die Mine hatte, wieder in den Sinn. Vielleicht sollte er sich einmal nach einem geeigneten Käufer oder Händler umsehen. Im Neuen Lager hatte er schon alles abgeklappert, aber vielleicht konnte er im Aussenposten seine Ware gewinnbringend an den Mann bringen. Er erinnerte sich, dass Linky dort einen Laden aufgebaut hatte. Er sollte dem ehemaligen stellvertretenden Reislord einmal einen Besuch abstatten.
Schnell ging der Bandit in seine Hütte, holte seine Waffen und ein bisschen Erz, warf sich ein Wolfsfell über die Schulter und verliess dann das Camp.
02.01.2003, 14:15 #137
Tuan
Beiträge: 1.914

Mittlerweile hatte sich Tuan wieder ein wenig erholt. Der Weg zur Freien Mine war schon ziemlich von Schnee bedeckt, aber überall konnte man Spuren darin sehen. Auch in der Freien Mine hatten sie erfahren, dass die Barriere zerstört worden war. Wie nicht anders zu erwarten war das Camp deshalb ausgestorben. Seit dem Überfall waren ja sowieso nicht mehr viele Leute hier oben und die hatten jetzt alle die Gelegenheit beim Schopf gepackt und waren ab in die Freiheit gestürmt. Wie Tuan selbst. Aber er war nochmal zurückgekehrt.
Schnell schritt er zu seiner Hütte. Der Bandit musste zuerst den Schnee vor der Türe wegschaffen, dann trat er schnell ein. Drinnen konnte er kaum etwas sehen, deshalb entzündete er mit klammen Fingern eine der Fackeln. Nach einigen Versuchen brannte sie und im flackernden Fackelschein kniete sich Tuan vor seiner Truhe nieder. Schnell kramte er darin, holte seine Schlange heraus und legte sie vorsichtig neben sich auf den Boden. Sein schöner Dolch folgte. Auch sein Erz nahm Tuan heraus, aber er entschied sich, nur 500 Brocken mitzunehmen. Den Rest legte er zurück in die Truhe, es wäre zu schwer, alles mitzunehmen. Dann stand Tuan wieder auf. Er kramte in seinen Sachen und fand noch ein Bier, das er schnell hinunterstürzte. Ein Fehler, denn es war eiskalt und Tuan musste husten. Als er sich wieder beruhigt hatte, legte er sich auf den Bauch und kroch unter sein Bett. Dort hatte er nämlich die schwere Söldnerrüstung versteckt. Auf keinen Fall würde er die Rüstung zurücklassen, immerhin war er wegen ihr nochmals zurück in die Kolonie gerannt. Schnell holte er die Rüstung hervor. Sie war wirklich hervoragend gearbeitet. Dann verstaute er sie zusammen mit dem Schwert und dem Rest in einem Sack. Auch in Ceyx' Truhe sah er noch kurz, aber wie erwartet hatte sein Freund keine grossen Besitztümer. Noch einmal blickte sich Tuan darauf in der Hütte um und verliess sie dann. Verschliessen würde er die Hütte nicht, sollte sich doch ein anderer noch bedienen, er hatte, was er wollte. Ausserdem glaubte Tuan nicht, dass sonst noch jemand in nächster Zeit hier hinaufkommen würde. Dann wandte sich der Bandit um, schulterte den schweren Sack und schritt Richtung Neues Lager davon. Er verliess eine Heimat, um in eine neue zu ziehen...
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