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[GM] Das Verhalten geschlechtsreifer Harpyien und deren Fortpflanzungsverhalten.
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10.11.2002, 01:40 #51
Don-Esteban
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Harpyienfleisch? Igitt! Wer aß denn sowas? Davon hatte er ja noch nie gehört. "Ich ess übrigens gar kein Fleisch", ließ sich Don-Esteban vernehmen, was von dem einen Harpyienmännchen mit einem wohlwollenden Blick quittiert wurde. Das andere hingegen, das gerade mit erzählen beschäftigt war, schaute eher etwas mißbilligend.

"Unterbrich mich nicht."

Na gut, da war er eben still. Da fiel ihm ein, daß er ja noch nach dem Harpyienei fragen wollte. Aber das mußte dann wohl verschoben werden, da ihm jetzt erstmal was über die Harpyien erzählt werden sollte. Schon die Einstellung, daß sie halt Sklaven ihrer Frauen sein müßten und deshalb auch alles in Ordnung war, fand er doch merkwürdig. Wer weiß, was ihm hier noch alles erzählt wurde. Er wimmelte noch einen der Jungen ab, der ihm am Ärmel der Robe zupfte und anscheinend mit ihm spielen wollte, dann konzentrierte er sich ganz auf die Erzählung des "Harpyierichs".
10.11.2002, 10:31 #52
Tak
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Tak sah sich noch einmal auf der Party um. Die dauerte ja verdammt lange... Und außerdem fehlten drei Leute: Blutfeuer, Don-Esteban und Bloodflowers. Was die wohl trieben...
Der Waldstreicher entschloss sich, den Verbleib der Drei mal etwas genauer zu untersuchen. Falls sich die Gruppe jetzt aufsplittete, müsste er am Ende noch allein durch die Gegend laufen, Eier suchen und ins Archiv einbrechen... Nicht so ganz das was er sich vorstellte.
Zumindest Blutfeuer und den Don fand er recht bald in einem Gebäude, das so etwas wie ein Kindergarten zu sein schien.
Tak betrat die Hütte, sofort kam eine kleine Harpye angeflattert und landete auf dem Kopf des Gildenlosen. Grummelnd pflückte Tak sie wieder herunter und setzte sie auf die Lampe, an der sie sich kläglich fiepend festhielt. Ein Harpyer kam angelaufen und setzte das Tierchen sanft auf den Boden, wobei er Tak einen bösen Blick zuwarf. Der Waldsreicher, der damit beschäftigt war seine Frisur wieder herzustellen, bemerkte das aber anscheinend garnicht...
10.11.2002, 13:00 #53
blutfeuer
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der harpyienero fuhr fort zu erzählen, als hätte er schon immer darauf gewartet, dass er endlich mal jemanden fand, der ihm so aufmerksam zuhörte. irgendwie war ihm auch das entzücken darüber anzusehen, dass er einer frau etwas erzählen konnte und diese ihn auch nachweislich verstand.

"außerdem fällt uns die großartige aufgabe der aufzucht und der auslese unseres nachwuchses zu. stell dir mal vor, das würde man den frauen überlassen! nicht auszudenken!

sie würden mit ihren ungeschickten flügeln die kleinen fallen lassen und ihre krallen würden sie beschädigen. da ist es doch gut, dass die kleinen von so liebevollen wesen wie uns aufgezogen werden."

blutfeuer glaubte sich verhört zu haben.

"auslese hast du gesagt? was bedeutet das?"

der harpyienero lächelte verstehend und lud die beiden dann ein, ihm zu folgen.

"ihr könnt mit mir mal in unsere säuglingsstation kommen. der begriff stimmt zwar nicht ganz, denn die kleinen werden schon seit jahrhunderten nicht mehr gesäugt, aber dort könnt ihr alles genau ansehen. die wundervollen brüste unserer frauen wären durch so eine profane angelegenheit wie die ätzung der jungen auch völlig entweiht."

der harpyienero ging voraus und lud die nunmehr drei menschen ein, ihm zu folgen. nach einer kurzen wanderung, die sie noch weiter in den berg hinabführte, gelangten sie an eine bewachte kammer. auf bitte ihres führers wurde der eingang aber frei gegeben und die forscher betraten die brutanlage, hier waren überall nester in denen jeweils ein ei lag. ihr harpyienführer lotste sie einen gang hindurch bis zu einer klappe, aus der in regelmäßigen abständen eier purzelten.

"das ist die klappe, aus der die eier auf eine art förderband gelangen. hier werden sie von uns entnommen und in die vorbereiteten nester verteilt. wir suchen natürlich immer die schönsten aus. die grüngesprenkelten sind eier mit weiblichen harpyien, die männlichen eier sind schlicht weiß. wir sorgen immer für ein ausgewogenes gleichgewicht, denn es dürfen nicht zu viele männchen zur welt kommen. die weibchen werden natürlich alle sofort in ein weiches nest gesetzt, die überzähligen männlichen eier landen in einer großen schüssel und werden als rührei zur kinderernährung eingesetzt."

erstaunt konnten die menschen beobachten, wie ein ei nach dem anderen aus der öffnung purzelte und als sie das förderband entlanggingen, sahen sie auch die große schüssel mit rührei am ende.

"und wer brütet nun?" konnte sich blutfeuer nicht verkneifen zu fragen.

"na wir natürlich. nur legen tun wir die eier noch nicht, aber unsere wissenschaftler arbeiten schon an der lösung auch dieses problems. einige unserer brüder haben sich schon komplizierten operationen unterzogen. irgendwann werden wir unseren wundervollen frauen auch diese entwürdigende arbeit abgenommen haben. das wird dann der tag, an dem unsere göttinnen endgültig von jeder erdgebundenen last befreit sein werden."

die menschen sahen sich etwas ungläubig an: männer die kinder zur welt brachten?
10.11.2002, 15:52 #54
Bloodflowers
Beiträge: 2.216

Alfred und August waren mit dem Ei beschäftigt, sie verhätschelten es ein wenig. Zeit für Blood sich in der Bruthöhle umzusehen, es gab grüngefleckte und weiße Eier. Ob es da wohl einen Unterschied gab? So wie bei Hühnern zwischen braunen und weissen? Er fragte bei August nach. Dieser antwortete ihm das aus den weißen männliche Harpyien und aus den grüngefleckten weibliche Harpyien schlüpfen werden.
Bloodflowers konnte seinen Spieltrieb nicht unter Kontrolle halten und schnappte sich ein Ei. Er warf es Alfred zu und rief:
"Fang!!!"
Doch genau diesen Gefallen tat ihm der völlig überraschte Alfred nicht, das Ei stürzte zu Boden und zerbarst.
"AAAHHHHH" kreischten die beiden Harpyien.
August: "Was hast du da gemacht? Ein Ei ist kaputt gegangen!"
Bloodflowers: "Entschuldigung!" flüsterte Blood mit gesenktem Kopf.
August: "Nicht so schlimm, nimm ein neues von dem Fliessband da."
Bloodflowers hatte dieses Fliessband noch garnicht richtig wargenommen. Er lief zum Band nahm sich ein Ei und packte es in das leere Nest.
Gerade noch rechtzeitig, denn Augenblicke später betrat eine Gruppe die Höhle.
Als Blood erkannte um wen es sich handelte verabschiedete er sich schnell von Alfred und August, die ihm aber noch hinterher riefen:
"Komm uns mal besuchen!"
Ganz bestimmt nicht, dachte sich Bloodflowers und schloss sich kurze Zeit später der Gruppe von Blutfeuer, Don, Tak und ein paar Harpyienmännchen an. ...
10.11.2002, 16:15 #55
Scatty
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Scatty hatte mittlerweile die Tupperparty verlassen, natürlich nicht ohne sich den verdienten Applaus für diese musikalische Meisterleistung abzuholen. Nun zog er mit seiner grossen Tupperdose, die er auf den Namen "Rastablasta" getauft hatte, durch diese unterirdische Höhlenwelt. Komisch, hier sah es wirklich genauso aus wie in einem dieser alten Märchen, mit den kleinen, putzigen Hütten, den niedlichen Vorgärten und so weiter. Fehlte nurnoch das Lebkuchenhaus und die Böse Hexe, die unvorsichtige Harpyienkinder aß. Aber das einzige was wohl hier in der Barriere bösen Hexen ähnelte waren die Anhänger des Zirkels um Xardas. Obwohl die meisten ja männlichen Geschlechts waren, aber es könnte ja auch genausogut ein böser Hexer sein. Aber was hing er solchen abwegigen Gedanken nach, es wurde Zeit, dass er sich wieder einen seiner geliebten Traumrufe zu Gemüte führte. Gesagt, getan. Schnell fand der Stengel seinen Platz in Scatty´s Mundwinkel und wenig später glomm die Spitze des gerollten Krautes munter vor sich hin.

Mitten in einem besonders tiefen Zug hielt der Barbier inne. Die trügerische Stille ward von einem glucksenden Gackern und Kichern durchbrochen, welches wiederum durch einen kreischenden unartikulierten Schrei unterbrochen wurde. Danach wieder Stille. Der Templer bemühte sich so leise wie möglich an die Geräuschquelle heranzuschleichen, und erreichte schliesslich das Gebäude, aus dem die Laute gedrungen waren. Er spähte vorsichtig über den Fensterrand, und was er sah, verblüffte ihn.

In dem weiten Raum waren circa 20 Holzöfen und zahllose Kochutensilien verteilt, hinter jedem Ofen stand ein Harpyienmann mit einer Schürze, auf der "Küss den Harpyier" geschrieben stand. Schon allein dies lies Scatty den Kopf schütteln. Aber dass dann noch eine grosse weibliche Harpyie umherging und aus den Töpfen, in denen augenscheinlich Essen war, kostete, schlug dem Fass ja wohl die Krone ins Gesicht. Zwei Harpyienmänner, die nahe am Fenster standen, flüsterten: "Ob Hildegrim wohl mein Menschenragout mit Steinpilzen und Grünkohl schmeckt?" "Achja, sicherlich, du bist doch der Klassenbeste, anders als ich...wenn sie nur nicht so streng wären, hab ich mir doch letztes Mal schon wieder eine schlechte Note eingehandelt." "Keine Angst, das wird schon. Du musst nur genug üben..." Der eben als Klassenbeste angesprochene konnte den Satz nicht zuende führen, da ihm die Harpyie mit einem Zollstock auf den Kopf schlug. "Tut mir leid, ich werde nicht mehr schwätzen..." war die Antwort des Geschlagenen auf das wilde Gekreische des Viechs. Erst als jene das Gericht probiert hatte, gluckste sie freudig umher. Scatty drehte sich um und musste erstmal den Kopf schütteln. Hauswirtschaftsunterricht? Ganz schön abstrus was hier unten abging. Er wollte lieber nicht sehen, was die Frauen lernten. Wahrscheinlich Menschensezierung am lebenden Objekt, oder "Die 3 besten und schnellsten Arten, einen Menschen zu erlegen". Ihm grauste bei dieser Vorstellung... Aber wenn man es genau betrachtete, aßen die Menschen ja auch nichts anderes als die Wesen, die sie für untergeordnet hielten. Andererseits wäre eine auf zwei Beinen laufende Moleratfamilie, deren Vater sich mit einem Job herumplagen musste, der ihm nicht gefiel, die Mutter alle Hände voll mit den Kindern zu tun hatte... Wuah. Er wollte sich das lieber nicht so genau vorstellen.
10.11.2002, 20:23 #56
Tak
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Aufmerksam betrachtete Tak den Eierraum. Komische Viecher, diese Harpyen... Und sie säugten ihre Jungen nicht mehr. Aber wofür zum Henker waren dann die Brüste da? Es würden wohl in Kürze einige weibliche Harpyen auf Taks Seziertisch landen...
"Also...Wenn du mich fragst: Die spinnen, die Harpyenmänner." meldete sich plötzlich Melchior zu Wort. Man hatte ja auch viel zu lange nichts mehr von diesem verrückten Schädel gehört...
"Hm." antwortete der Gildenlose nur und betrachtete die Eier. Er warte, bis die Harpyer nicht hinsahen...und schwupps, verschand ein weibliches Ei in der Tasche des Waldstreichers. Etwas später folgte ein männliches. Zwei Studienobjekte gesichert...
Aber ob das reichen würde? Wohl kaum. Die Ezählungen des Harpyenmännchens waren recht interessant, aber auch sie brachten nicht viele Antworten auf die Frage, wo die Harpyen denn nun herkamen...
Aber es blieb noch immer das Archiv. Vielleicht konnte man dort etwas hilfreichs finden. Sobald keine Harpyer in der Nähe waren, sollte Tak das Thema wohl mal zur Sprache bringen...
10.11.2002, 22:10 #57
Don-Esteban
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Das war ja äußerst interessant. Atemlos hörte der Magier dem Männchen zu, daß ihnen mit stolzgeschwellter Brust von von der Brutpflege und aufzucht der frischgeschlüpften Jungen erzählte. Die männlichen Eier, die überzählig waren, wurden also zu Rührei. Na da konnte er sich doch gleich mal ein paar einstecken. Gesagt getan. Als die Gruppe mit ihrem Führer weiterging, blieb Don-Esteban immer weiter zurück. Und hast du nicht gesehen, schnappte er sich ein, zwei weiße Eier, die kurz davor waren, vom Band zu fallen.

So bemerkte niemand den Verlust. Schnell holte er den Rest der Gruppe wieder ein, der mittlerweile am Anfang des Bandes stand und gerade ungläubig den Worten des Harpyieneros lauschte. Er behauptete gerade, daß es den Männchen bald gelingen würde, zu brüten. Wozu brauchten die dann noch die Weibchen? Dann könnten sie ja alles alleine machen. Und ihre Frauen damit erpressen, daß sie, wnen sie nicht spuren, keine Weibchen mehr ausbrüten würden. Ob sie das schon bedacht hatten?

Doch der Schwarzmagier wollte niemanden auf falsche Gedanken bringen und so war er still.
"Schaut mal, dort drüben in dem Nest, da bewegt sich was." Er zeigte mit dem Fingwer auf irgendein nNest und alle sahen sich danach um. Schnell tauschte er eins der weißen Eier gegen ein grünes aus. Niemand bemerkte, daß ein Wechsel stattgefunden hatte. "Ach, ich glaub, ich hab mich geirrt, da hat sich doch nichts bewegt." Allerdings hatten das die anderen auch schon bemerkt und kamen nun zurück, da es nichts Auffälliges an dem Nest zu entdecken gab.

"Wie läuft das denn mit dem Eierlegen ab? Gibts da eine Königin? Muß die... ähm... befruchtet werden? Oder läuft das von alleine, quasi automatisch? Also wenn meine Fragen zu... indiskret sind, dann sagt es, aber ich bin schon neugierig, wie alles vonstatten geht." Unauffällig verstaute er die Eier in den tiefen Taschen der Robe, was gar nicht so einfach war, denn die Dinger beulten den Stoff schon ganz schön aus. (Hoffentlich gehen diese Ausbuchtungen wieder weg, ne ausgebeulte Robe kann ich ja gleich wegschmeißen) dachte er sich noch und dann läuschte er gebannt den Antworten des Reiseleiters.
11.11.2002, 01:14 #58
Mohammed
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Keuchend und japsend hielt sich der Gardist neben einem der kleinen Häuser die Brust. Der urplötzliche und somit höchst unerwartete, nicht minder überraschende Auftritt der nicht männlichen Harpyen hatte ihn einen sensationellen Dauerlauf noch nie zuvor dagewesener Länge hinlegen lassen. Sich den Schweiß von der Stirn wischend, sah er sich in aller Ruhe um. Von Harpyen keine Spur mehr. Die schienen Momentan wohl alle anderwertig beschäftigt. Diesen Baustiel hatte er zuletzt in Büchern gesehen, in denen es um das Leben in der Gesellschaft der Elfen ging. Doch so verschwitzt wie er war, konnte er sich nicht auf die Suche zum Rest der Gruppe begeben. Voerst war ein kleines Bad notwendig.

Obwohl aufgrund der andauernden Dunkelheitdie idealsten Bedingungen dazu herrschten, gab es hier unten schneinend keine Diebe oder er war auf das Haus eines selten naiven Besitzes gestossen. Die Tür ließ sich ohne Probleme öffnen. Der Rotrock entzündete ein Feuer unter einem Kessel, der fast randvoll mit Wasser gefüllt war. Er legte einige Zähne zu, sodass der Boden des Kessels schon Ruß ansetzte. Man hatte schließlich nicht den ganzen Tag oder die ganze Nacht oder was auch immer gerade war, Zeit. Einige Zeit später entspannte Mohammed seinen Körper schrubbend und Blubber-Bläschen machend in einem Waschzuber. Nachdem das Wasserfast arktische Temperaturen erreicht hatte, entschloss er sich dazu, dass es das beste sein würde, sich möglichst schnell nach etwa Essbarem umzusehen.

Sein Magen bekräftigte ihn in dieser Entscheidung mit stetigem, immer lauter werdendem Knurren. Beim Aufstehen stellte der Harpyenforscher sich jedoch etwas ungeschickt an und rutsche aus. Seine Pobacken machte auf unsanfte Art und Weise Bekanntschaft mit dem Rand des Waschzubers, dessen Inhalt Sekunden später in einem kleinen Schwall über den Boden lief und schlussendlich auch das hell lodernte Feuer erreichte. Was nach dem Kontakt von Feuer und Wasser passierte, war Mohammed hinreichend bekannt. So schnell ihn seine Beine trugen rannte er zu seiner Rüstung. Seinen Körper hatte auf dem Weg dort hin flüchtig mit einer zweckenfremdeten Gardine abgerieben. Nachdem er seine Rüstung angelegt hatte, war es, bei der imensen Rauchentwicklung in der kleinen Hütte, schon fast ein Ding der Unmöglichkeit den Ausgang zu finden.

Doch nach Minuten des Luftanhaltens und Augenzusammenkneifens hatte er es dank seines Orientierungssinnes, wie ihn kein zweiter besaß, doch geschafft den Ausgang zu finden. "Hey, was hast du verdammt noch mal mit der Hütte angestellt? Ich hab dich hier noch nie gesehen. Und so aussehen wie einer von uns, tust du auch nicht! Naa warte, wenn ich dich in die Finger krieg, dann verarbeite ich dich zu Menschenfrikassee, das schwör ich dir!", rief eine durch und durch urige, tief vibrierende Stimme. Da Mohammed mit den tränigen Augen auf seinen normalerweise adlerscharfen Blick verzichten musste, beschloss er erneut wegzurennen. Doch als es mit etwas weichem kollidierte, wurde ihm klar, das er die falsche Richtung gewählt hatte.

Sekunden später befand er sich in einem Schwitzkasten, wie ihn nur ein geübter Profi auszuführen wusste. "Mit Menschen in den Schwitzkasten nehmen hab ich Übung, musst du wissen. Ich bin der Starkoch hier unten. Immer wenn was größeres ansteht, wie zum Beispiel ne Tupperparty, bin ich gefragt. Was meinst du wie die von deiner Rasse immer zapeln, bevor die in den Kochtopf wandern?! Selbst dran schuld! Was musst du Tölpel auch auch die Hütte von einem unserer Leute verunstalten? Hasutiere haben so etwas nicht zu tun!" Nach Beendigung seiner Standpauke gab der Koch ein äußerst beunruhigendes Lachen von sich.

"Du bist Koch, ja? Wenn du mich laufen lässt, verrat ich dir ein absolut umwerfende Rezept, das jeder Fleischsorte den letzten Feinschliff verleiht. Aber erst müsst ihr mich gehen lassen! Also, wie sieht's aus?", legte Mohammed dem Fleischberg sein Angebot dar. "Na gut, dann schieß mal los!", antwortete dieser. "Ah, ah, ah... Quitt pro quo, mein Lieber!", erinnerte der Rotrock. "Ähh... Meinetwegen.", willigte der Harpyenkoch ein und entließ den Kopf Gardisten aus Zonen seines Körpers, welche von den unmöglichsten Gerüchen umschweift wurden. Mohammed holte einige Male Luft und überreichte ihm dann einen Zettel. Da steht alles wissenswerte drauf. Ich brauch das jetzt sowieso nicht mehr.

Einige Zeit später traf Mohammed auf den Eingang einer riesigen Höhle. Doch ein Aufpasser verwährte ihm den Einlass. "Halt, die Besuchszeiten der Bruthöhle sind schon lange vorüber! Der einzige der um diese gottverdammte Zeit noch wach ist bin ich. Es es doch immer so. Immer bin ich der Arsch! Mir Kehno kann man's ja machen! Jetzt hab ich sogar die Tupperpartyy desweegään vääpaaaaasst!", brach der Höhleneingangsteher in Tränen aus. "Ja aber deswegn musst du doch nicht gleich zu weinen anfangen, mein kleiner Krieger! Das kann ja wirklich nicht angehen! Ich glaubs ja nicht, lassen die dich hier einfach so einsam herumstehen...", redete Mohammed auf ihn ein und bekam ein bejahendes Schluchzen zur Antwort.

"Weisst du was?", fuhr er fort, "Du gehst jetzt da raus und sagst denen mal ordentlich die Meinung! Das könnendie doch nicht mit dir machen! Na los, geh schon!" "Du hast vollkommen recht!", gab ihm der Aufgebrachte zur Antwort. "Die Zeit ist reif für Veränderungen." Voller Slebstbewusstsein machte er sich auf und davon und der Erkundung der Bruthöhle stand nun nichts mehr im Wege. Mohammed war so oder so schon klar gewesen, dass die Nahckommen der geflügelten Monster aus Eiern schlüpften. Jetzt fehlte nur noch der Garten...
Doch anstelle des Gartens fand er den Großteil seiner Gruppe wieder. Sollte ihm recht sein. So ganz alleine leuerten hier unten viel zu viele Gefahren auf einen.

Eh man sich's versah, konnte man hier schmackhafte Beilage für eine Tupperdose werden. Kein schöner Gedanke. So gesellte er sich zu den anderen, die wohl gerade den wissenschaftlichen Ergüssen einiger Harpyenmänner zu lauschen schienen. Da die Aubeulungen an Don's Kutte wohl keine resultierende Beulen nach einem harten Kampf waren, hatte er folglich einige Eier aus ihren Nestern entwendet. Jeder ahtte seinen Blick starr auf die Höhlenführer gerichtet. Kein Problem also, zwei verschiedene Eier aus ihren Nestern zu entnehmen und in einem Beutel zu verstauen. Die leeren Nester flogen kurz darauf als eine Art prähistorische Fribsbey in eine dunkle Ecke. Nun lauschte auch Mohammed voll und ganz den Worten der faschkundigen, männlichen Harpyen.
11.11.2002, 07:46 #59
blutfeuer
Beiträge: 5.016

der harpyienero guckte ganz empört auf den chef des zirkels der schwarzmagier

"königin? wir sind doch keine insekten! ich muss doch sehr bitten. wir leben in liebevollen kleinstfamilien zusammen. unsere frauen sind unsere königinnen. sie kommen ab und zu nach hause und lassen sich von uns verwöhnen. sie sorgen für uns und die kinder und lesen uns jeden wunsch von den lippen ab. natürlich sind es frauen und sie haben ihre eigene weltsicht. man kann sie nicht an den herd fesseln. frauen brauchen nun mal ihre freiheit. deshalb arbeiten wir ja auch so intensiv daran, ihnen auch die lästige arbeit des eierlegens abzunehmen. alles andere haben wir schon ziemlich gut optimiert. da uns leider die federn fehlen, können wir die eier nicht ausbrüten. also haben wir in die nester automatische wende-wärme-kontroll-vorrichtungen eingebaut, die für ein optimales brutverhalten sorgen. sobald die schalen gesprungen sind, springen unsere säuglingsbrüder herbei und helfen den kleinen, die eierschalen hinter den ohren loszuwerden. und im selben moment beginnt unsere liebevolle fürsorge. die kleinen sind dann keinen moment mehr allein. so lange sie noch im kindergartenalter sind, ziehen wir knaben und mädchen gemeinsam auf. danach findet dann allerdings eine strenge trennung der geschlechter statt. die aufzucht der mädchen ist so unglaublich schwerer und verantwortungsvoller, da kann man sich nicht durch ungeschickte und tollpatschige knaben ablenken lassen.

über die schule der mädchen kann ich wenig sagen, dieses wissen ist uns männern nicht zugänglich. bei den knaben allerdings setzt sich die konsequente erziehung zum helfer und sklaven unserer göttinnen fort."

blutfeuer wurde es langsam langweilig. das war ja nicht auszuhalten. diese trottel behandelten sich selbst ja so, als wären sie gehirnamputiert. den männern hier fehlte ja jegliche selbstachtung. man sollte sie mal von den nesträndern reißen und in das wirkliche leben stoßen. vielleicht würden sie dann ja ihre würde wiederfinden.
11.11.2002, 15:31 #60
Yale
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Da ihm das eine Tupperomelett nicht gereicht hatte, war Stahlfräse auf die restlichen Schmankerl ausgewichen, die die Krapfenküche so hergab. In der Vorratskammer entdeckte er schließlich eine Art Gulasch, das er mit ein paar Gewürzen und etwas Rotwein verfeinerte und sich zu Gemüte führte.

Als einer der Krapfen auf ihn aufmerksam wurde, anscheinend der Verfasser des Originalgulasch, fragte er den Schatten ob es denn mundete, das Menschenragout mit Pilz- Sahne- Sauce. Bei den letzten Worten schreckte Stahlfräse hoch und übergab seinen bestehenden Mageninhalt ohne weiteres Zögern dem Hausbesitzer. Es folgte eine wahre Erbrechensorgie die die ganze Küche und einen Teil des Wohnzimmers unter dem wohlriechenden Produkt begrub.

Als der Schatten auch den allerletzten Rest seines ausgedehnten Mahles wieder hervorgebracht hatte, sah er sich um und entdeckte zu seinem Missfallen eine Horde vollgereierter Krapfeneros und die Tatsache, dass er der einzig verbliebene seiner Gruppe war. Angesichts dieser aussichtslosen Lage und der schon wieder putzenden Krapfen machte er sich schleunigst auf den Weg aus der Hütte raus.
Planlos und wild gestikulierend lief er in eine Richtung, die er sich selber nicht erklären konnte. Eine Art selbstlaufendes Delirium breitete sich in seinem Körper aus und so schritt er schnellen Laufes durch das Höhlensystem. Auf halbem Wege ins Nichts kam ihm ein seelisch aufgelöster und in Tränen versenkter Krapfenero entgegen und murmelte etwas von "Ich hab genug vom Wache stehen", "Tupperparty" und allerlei anderem Humbug.

Stahlfräse setzte seinen unbestimmten Weg fort, blieb aber plötzlich wie angewurzelt stehen.
Wenn dieser Typ Wache gestanden hatte, dann musste es ja auch was zu bewachen geben! Vielleicht ein Schatz oder sogar etwas ernsthaftes zu essen!
Er sprintete, zwar noch immer planlos aber dafür umso motivierter, los und versuchte krampfhaft etwas zu entdecken, was einer Wache wert gewesen wäre. Und sapperlott, tat sich vor ihm ein Torbogen auf, mit der Inschrift "Bruthöhle GmbH& Co. KG". Na wenn das nichts war! Vielleicht fand er hier diesen verrückten Scherzmagier wieder, der so gierig nach einem Krapfenei war. Oder das Sumpfhuhn, das bestimmt wieder auf einem der Eier rumtrommelte und etwas von "Rasta Blasta, Graskanaster" sang.

Er betrat die nunmehr unbewachte Höhle und folgte den Touristentafeln an der Wand. Jeder einzelne Brutschritt wurde mit anschaulichem Material erläutert und manchmal auch von verrückten Krapfen vorgeführt. Am Ende des Rundgangs sah er ein riesiges Fließband und einen Komplex aus Nestern die ihn unfreiwillig an einen Film erinnerten, der erst in tausend Jahren laufen würde, Matrix hieß er.
Aus weiter Ferne, die ungefähr drei Meter betrug, konnte er den Rest seiner Gruppe wahrnehmen, einige im tiefen Stehschlaf, dessen offensichtlicher Grund die Ausführungen des Touristenführers waren. Wiedermal als einzige lauschte Blutfeuer den Erzählungen, die sogar Stahlfräse kurz nach seinem Eintreffen in Halbschlaf versetzten. Aber so war es nunmal auf der Welt, wer viel erzählen konnte, wie diese Amazonen, der musste auch viel zuhören.

Der Krapfen schien Gefallen gefunden zu haben an einem so ausdauernden Gesprächspartner wie Blutfeuer und so zogen sich seine Geschichten in eine von Zeit und Raum unberührte Länge.....
11.11.2002, 22:38 #61
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Interessiert und gleichzeitig höchst erstaunt hörte der Schwarzmagier zu, wie die Harpieneros von ihrem ach so tollen Leben schwärmten. Irgendwann war ihm das Gefasel genug. "Wie wärs, wnen ihr uns die weiteren Stationen zeigt? Die Brutstätte haben wir ja gesehen, ebenso die Räumlichkeiten für die Kleinen. Was passiert danach? Werden die Mädchen in irgendwelchen Kampftechniken unterrichtet? was lernen die Jungen? Gibt es Schulen?

Ich möchte umfassend informiert werden, denn immerhin kann das nützen, falls wir mal gegen die Harpyien kä... im Käsekuchenwettessen antreten wollen. Ihr versteht?" Er blinzelte dem einen Harpyierich vertrauensvoll zu. Puh, das war ja grad nochmal gut gegangen. Er führte die Gruppe aus der Brutstätte hinaus, um den Wünschen des Magiers nachzukommen, der gekonnt alle Ecken und Kanten umschiffte, die seiner kostbaren Eierfracht gefährlich werden konnten. Bloß kein Rührei in der Tasche. Die schöne Robe, das war ein teures Stück gewesen.

"Als nächstes sehen wir die Schule für die jungen Männchen. Hier werden Handarbeit, Kochen, Hauswirtschaft und ähnliches gelehrt." Sie kamen an ein weiteres Gebäude, das im üblichen Baustil errichtet war und wurden ohne Zögern hineingeschleust. "Das ist die Kochklasse, geleitet von unserem besten Koch, Hildegrimm. Die Schüler bereiten gerade Menschenragout zu. Oh, pardon, wie taktlos, aber ihr müßt verzeihen, das schmeckt nunmal unseren Frauen am besten. Doch keine Angst, ihr seid unsere Gäste. Doch gehen wir weiter."

Und schon lag die Kochschule hinter ihnen und der nächste Raum öffnete sich. Hier saßen viele Harpienmännchen mit übereinandergeschlagenen Beinen und hielten Stickrahmen in den händen. Darin waren Tücher eingespannt, die sic nach einer vorlage, die groß an einer wand hin, bestickten. Die Vorlage stellte eine geflügelte Harpyie dar, die einen menschlichen Kopf in den Fängen hielt. "Ein nettes Motiv", ließ sich der Magier aus purer Höflichkeit vernehmen.

"Ja, nicht? Es war auch schon immer mein Lieblingsbild. Ich hab es in verschiedenen Variationen zu Hause hängen. Mal mit viel Blut, mal mit wenig Blut. Es baut mich immer wieder auf, wenn ich traurig bin und an meine Königin denke, wie sie draußen in der harten Welt kämpfen muß gegen diese bösen Menschen. Haachjaa." Der Harpyienmann seufzte ein bisschen, dann setzte er die Führung fort. "Ihr wolltet noch die Ausbildung der Mädchen sehen? Nungut, doch seien wir vorsichtig. Sobald sie in die Pubertät kommen, werden sie äußerst agressiv."
11.11.2002, 22:47 #62
PropheT
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Es war einmal vor langer Zeit in einem weit entfernten Land, hinter den Bergen und jenseits der großen Ozeanen. Dort lebte ein weiser.....
"Aufstehen!..Wenn sie die Führung noch mitkommen wollen, müssen sie in einer viertel Stunden fertig sein." stach dem Proph eine hohe, nasale Stimme, tief in seine Ethanol verseuchten Gehirnwindungen.

Langsam und qualvoll zog sich der Hohepriester an dem Couchrücken hoch.
Das Gehirn stand einer Vollkornkost, die man auf brutalste Art und Weise in dem gewerblichen Nebenprodukt einer Kuh ertränkte, in nichts nach.

Mit dem letzten Sammeln seiner kaum vorhandenen Energiereserven, erklomm er die andere Seite der Sitzecke.
Da sein, zahnloser und magersüchtiger Opa, Beliar möge ihm gnädig sein[[ Der arme alte Mann kam in seinem hohen Lebensalter noch auf die obskure Idee, in einer dieser feminin angehauchten Jungengruppen beizutreten, die in engen Netzhemden und noch engeren Lederhosen, ein weiterer Aspekt, der ihre "sanfte" Seite unterstrich, anzuschließen.

Da der alte Herr meines alten Herrns aber nicht in das goldenen Ballkleid paßte, ließ er sich seine Zähne entfernen, um sein Idealgewicht zu erreichen.
Im Mittelalter war wahrlich keine guter Einfall und so reihte er sich in die Annalen der Leute ein, die ihre Reise zum Zahnarzt ihreletztes Abenteuer zu nennen pflegten. Konnte man denn am Ende seiner immanenten Reise, einen ruhmvolleren Abgang haben ?? ]], stets zu sagen pflegte: "Müsli am Morgen, vertreibt Kummer und Sorgen."


Wie recht der alte Mann doch hatte. PropheT schnappte sich eine Schüssel, pulte einige Kekskrümmel aus den Ritzen der Sitzecke, und goß diese in der Schüssel mit einer Flasche Smirnoff auf. Fertig war sein Frühstück.

Der Fremdenführer ergriff bei diesem Anblick die Flucht und schleuderte dem Proph noch einige zänkische Worte entgegen, die er mit einige zarten Fingerbewegungen, die durch die Luft sausten, an Nachdruck zukommen ließ.

Wohl genährt, breitete er sich auf der Sitzecke auf, sah einem Harpyienmännchen in rosa Schürze zu, wie es gerade komische Kristallkugeln an eine alten Nadelbaum hängte und spülte die restlichen Keksflocken mit einem großen Schluck Brandwein aus seinen Zahnritzen.

Langsam schlummerte der Proph in unwirkliche und wahnwitzige Träume...........in einem fernen Land, in der ein weiser Mann, gegen den kommerziellen Ausverkauf von okkulten Festen am Jahresende und für die Emanzipation von Hausmännern kämpfte. Die Avantgarde der permanent Unterdrückten war geboren!
12.11.2002, 00:08 #63
Mohammed
Beiträge: 1.062

Äusserst erleichtert darüber, dass der altbekannte Koch darauf verzichtet Hatte ihn als Hauptzutat für Gemetzeltes, einer seiner Spezialitäten, zu verwenden, lauschte er weiter den Worten des enthusiastisch faselnden Führers. Sie liefen durch einen kleinen Gang, aus dem schon lange vorher das aufgeregte Gekreische von Harpyen zu hören gewesen war, welcher kurze Zeit später in einer riesigen Halle mündete. Überall schossen hier Harpyen durch die Luft und versuchten sich an den verschiedensten Aufgaben. Mal zerfetzten sie einige Früchte, die von den Ausbildern in die Luft geworfen worden und mal die Ausbilder selbst. Halt, nein! Die menschenähnlichen Gestalten sahen nur auf den ersten Blick menschenähnlich aus. Denn Bei genauerem Hinsehen entpuppten sie sich als eine Art, mit Kleidung bestückter, liebervoll dekorierter, Vogelscheuchen, welche für den Anfang als ungefährliche Sparringspartner galten. Kickboxen versteht sich.

"Und ab und zu,", begann die Führungskraft wieder zu reden, "Wenn den Frauen mal danach ist, bringen sie unseren kleinen Prinzesschen als Belohnug für ihr hartes Training einen richtigen Menschen mit. Mir steigen immer schon fast die Tränen in die Augen, wenn ich sehe, wie sich sogar die jüngsten unter ihnen so richtig mit Herzblut ins Zeug legen und versuchen die Beute mit ihren zierlichen Krällchen zur Strecke zu bringen." Der Ortsansessige wusste "aufschlitzen" und "bearbeiten bis zum Hackfleischformat" wirklich gut zu umschreiben. Jedenfalls ließen die überall verstreuten Stummel einiger etwas älteren Vogelscheuchen darauf schließen. Kaum waren sie bis einige Meter in die Halle hineingelaufen, eierte an ihnen auch schon eine Holztonne, die auf ihrem Weg komischerweise wimmernde Laute von sich gab, vorbei. "Was ist das denn für ein lustiges Ding?", fragte Stahlfräße verwundert.

"Wir nennen es "Die Tonne". Ein sehr origeneller Name, nicht? An der hat unser Tischler ne ganze Weile gehämmert. Sehr robust das Ding. Zur Zeit befindet sich Malacath in ihr. Er hatte esgewagt Lautstark gegen seine Aufgaben zu protestieren und hat es dreister Weise sogar noch gewagt, unser göttliches System in Frage zu stellen. Aber als er die Sache noch weiter auf die Spitze getrieben hatte, indem er andere dazu ansticheln wollte abzuhauen, war entgültig Ende der Fahnenstange. Der "Tonnenroll", wie wir diese Bestrafung passender Weise benannt haben, wird ihm solche Flausen schon austreiben wissen. Und die heranwachsenden haben auch ihren Spass daran. Jaja, es ist schon wirklich der Himmel auf Erden hier unten. Ich liebe es dem trolligen Treiben von unseren kleinen, bald großen Schützlingen zuzusehen..." Seelig lächelnd hielt er inne um dem Kampftraining ein wenig zuzusehen. Das Wehklagen des armen Tropfes in der Tonne unterstrich die märchenhafte Atmosphäre inmitten wild durcheinander krächzenden und flatternden Haprpyenhalbstarken.

Ob sie die Gruppe schon bemerkt hatten, welche beschloß das rege Treiben ein Weilchen auf sich wirken zu lassen? Hatte der Mann in der durch die Gegend holpernden Tonne bereits die Form eines unförmigen Tonklumpens angenommen? Was war mit Mohammeds Mahlzeit, die eigentlich schon längst überfällig war? Würde er noch lange an den Qualen eines monströsen monsterbärenhaften Hungers leiden müssen? Zitterten seine Hände, da sie schon lange keinen Alkohol mehr zu fassen bekommen hatten? War das eine extrem kurzsichtige Harpye, die pausenlos am hinteren Ende der Halle gegen die Mauer flog? Wie lange könnte es wohl dauern, bis sie in den Zustand der Onmacht verfallen würde? Hätte er vor dem Aufbruch mit der Gruppe noch seine Blumen in seiner Hütte gegossen, wenn er welche gehabt hätte? Was würde wohl eine Fleischwanze über diese Szenario denken?

Fragen über Fragen die im Kopf des, aufgrund des Informationsüberschusses der letzen Stunden, verwirrten Rotrocks umherschwirrten.
12.11.2002, 11:14 #64
blutfeuer
Beiträge: 5.016

den weg bis zur mädchenschule hatte blutfeuer genutzt um sich mit dem einen männchen über sex zu unterhalten. dieser hatte gemeint, dass ein hausmann der beste liebhaber sei, weil er eigentlich keine sorgen hätte und dass ihre frauen sie sehr liebevoll und fürsorglich behandlen würden.

"natürlich gibt es frauen, die nur unseren körper haben wollen oder die nur auf puren lustgewinn aussind, aber die sind wirklich eine ausnahme. im regelfall leben harpyien monogam und ein leben lang zusammen bis zu dem zeitpunkt der scheidung. das kommt natürlich vor. und wenn dann ein mann keine frau mehr abbekam und er damit der allgemeinheit zur last fallen würde, dann werden wir uns dieses problems schon auf ein elegante weise entledigen."

"und was bedeutet das, auf elegante weise?"

"na sie werden als futter für unsere jüngsten verwandt!"

"und das lasst ihr euch gefallen? das ist doch schrecklich!"

"wieso das denn? es wäre doch wohl unsozial, wenn man der allegemeinheit zur last fällt. immerhin müssen unsere frauen sehr schwer arbeiten um uns unnütze anhängsel zu ernähren. da ist es doch nur verständlich, wenn wir auch unseren teil zur ernährung unserer kinder beitragen."

das war blutfeuer denn doch zu viel. die machten nicht nur die ganze arbeit für die weiber, die ließen sich auch noch als vogelfutter missbrauchen.

"habt ihr eigentlich schon mal daran gedacht zu fliehen? ihr könntet doch unter den menschen leben. ihr seid doch fast menschen. ich kann mir vorstellen, dass sehr viele menschenfrauen sehr glücklich wären, einen mann von eurer sorte kennen zu lernen. mir scheint, als wäre hier ein völliger rollentausch passiert. alles, was ihr über euer leben erzählt habt, findet bei uns genau umgekehrt statt. bei uns müssen die frauen den männern jeden wunsch von den lippen ablesen und immer machen, was die wollen. ich kenne keine männer, die den haushalt führen. hier in der barriere gibts das sowieso nicht, aber auch außerhalb der barriere hab ich so was noch nicht gesehn. wenn ihr zu uns kämt, könntet ihr den menschen ne menge beibringen."

der harpyienero blieb entsetzt stehn.

"unsere frauen verlassen? wo denkst du hin! es ist eine auszeichnung für uns, bei ihnen zu leben und von ihnen am leben gelassen zu werden. immerhin seid ihr menschen nur futter für uns. glaubst du im ernst, ich will futter werden?"

der mann ging kopfschüttelnd weiter und ließ die verblüffte blutfeuer stehn.
12.11.2002, 17:17 #65
Bloodflowers
Beiträge: 2.216

Der Harpyienero hatte viel zu erzählen, Bloodflowers wusste nun schon eine Menge über die Harpyien. Doch das wichtigste war noch ungeklärt. Wie und wann haben die Harpyien das Antlitz dieser Erde erblickt?
Da er den Harypienero in seinen ausschweifenden Erzählungen nicht unterbrechen wollte, fragte er nicht weiter nach. Er befasste sich mal genauer mit seinen Reisegefährten, der Schwarzmagier wirkte sehr düster, ihn sprach er wohl besser nicht an. Es könnte ja sein das er aus Versehen gegen die Robe stieß und die Eier somit zerstören könnte.
Und Blutfeuer philosophierte mit dem Reiseführer über die Entgleisungen des harpyienschen Sozialverhaltens. Blieb also nur Tak übrig.
Er lief neben Tak her und musterte ihn erst mal genauer, er gehörte wohl keinem Lager an, denn er trug keine der lagerspezifischen Rüstungen. Aber es gab etwas an Tak, das viel auffälliger war. Der Schädel an seinem Gürtel. Vorsichtig stieß er mit der Fingerspitze gegen den bleichen Knochenschädel.
"Grabsch mich nicht an!!!" sagte eine leicht schrille und hektisch wirkende Stimme.
Bloodflowers zuckte zurück. Er hatte Tak noch nicht viel sagen hören, aber so hatte er die Stimme nicht in Erinnerung.
"Was ist mit deiner Stimme passiert?" fragte er Tak, doch dieser antwortete nur mit einem knappen: "Nichts!"

Bloody ließ es darauf beruhen und schritt weiter neben Tak her. Bis sich die Stimme wieder meldete: "Hey Grabscher, machst du so was noch mal beiß ich dir den Finger ab."
Wieder fuhr Bloodflowers zusammen, wollte ihm Tak tatsächlich den Finger abbeißen? Er hatte in den Tavernen der Barriere schon viele Gerüchte über die Gildenlosen gehört, aber das sie sich gerne an den Fingern anderer zu schaffen machten war ihm neu.

Bloodflowers: "Willst du mir wirklich den Finger abbeißen?"

Tak: "Ich bestimmt nicht! Bei Melchior, meinem Schädel hier, wäre ich mir aber nicht so sicher." ein unmerkliches Grinsen umspielte die Mundwinkel des Gildenlosen.

Der Schädel? Also hatte der Schädel gesprochen? Er wollte es jetzt genau wissen.

Bloodflowers: "Du Melchior, kannst du sprechen?"
Melchior: "Natürlich nicht, hast du schon mal erlebt das ein Schädel sprechen kann?" der Schädel lachte.
Bloodflowers: "Veralbern kann ich mich alleine."
Melchior: "Nein! Das kann ich besser." wieder lachte der Schädel.

Blood war nun genervt und ließ den Schädel links liegen, doch dieser hörte nicht auf.

Melchior: "Na... hast du Angst Kleiner?"
Bloodflowers: "Nein! Wenn du gewalttätig wärst, hätte man dich schon längst zur Rechenschaft gezogen." log er.
Melchior: "Da wär ich mir nicht so sicher! Uns Verrückten ist alles erlaubt!" wieder lachte der nervige Schädel.

Danach war Ruhe, doch Blood ließ sich noch mal die Worte des Schädels durch den Kopf gehen. Und langsam aber sicher wurde die Aussage von Melchior für Blood zur Tatsache. Verrückten war tatsächlich alles erlaubt.
Bei dieser Erkenntnis bekam er es mit der Angst zu tun. Hoffentlich würde sich das bei den Verrückten hier in der Barriere nicht allzu schnell herumsprechen. ...
12.11.2002, 20:16 #66
Tak
Beiträge: 3.270

Tak hatte dem Gespräch zwischen Bloodflowers und Melchior zugehört, und irgendwie fragte er sich so langsam immer mehr, warum er diesen dämlichen Schädel mit sich herumschleppte. Aber irgendwie hoffte der Waldstreicher noch immer, dass ihm Melchior eines Tages wirklich nützlich sin könnte...
Andererseits beschäftigten ihn die Harpyen momentan mehr. Der Gildenlose zündete sich einen Traumruf an, und kaum blies er die erste Rauchwolke in die Luft, meldete sich Melchior zu Wort:
"Typen wie du werden eines Tages noch unser aller Untergang sein - schon mal was vom Ozonloch gehört...?"
Tak ging nicht weiter auf die Bemerkung ein. Er wusste, wenn er jetzt antwortete, würde Melchior garantiert keine Ruhe geben...
Der Gildenlose dachte weiter über die Harpyen nach. Was ihnen dieser...ähm...'Mann' da erzählte, war zwar recht interessant, beschrieb allerdings nur die Blödheit der männlichen Harpyen, die sich selbst behandelten wie den letzten Dreck, obwohl sie ihren Frauen eigendlich ziemlich weit überlegen waren. Aber warum taten sie das? Wer trichterte all diesen Unsinn in ihre kleinen Gehirne? Wer passte darauf auf, dass es keine Abweichler gab? Oder...gab es Abweichler? Rebellen? Dinge, die die Harpyenmänner ihren ungewöhnlichen Gästen nicht zeigen wollten um ihnen eine heile Welt vorzugaukeln - oder einfach weil sie selbst nichts davon wussten? Irgendwie roch die ganze Angelegenheit nach faulen Eiern...
Der Waldstreicher ging zu dem Harpyenmännchen, das gerade begeistert von den Techniken der Menschenjagd schwärmte, die die Mädels so lernten, und tippte ihm auf die Schulter. Der Harpyer fuhr erschrocken herum, wollte gerade um Vergebung flehen, erkannte aber noch im letzten Augenblick, dass es sich nicht um seine Frau, sondern lediglich um eines der interessierten Beutetiere handelte und beruhigte sich wieder...
"Gibt es hier einen Ort, den die Frauen nicht betreten dürfen?" fragte Tak, und der Harpyer zögerte kurz, bevor er mit einem überzeugten "Nein!" herausplatzte und begann, seine Antwort mit dem üblichen wie - könnten - wir - unseren - göttlichen - Frauen - etwas - vorenthalten - Geschwafel unerträglich in die Länge zu ziehen. Tak schaltete nach dem 'Nein' erst einmal sein Gehör ab und dachte kurz nach. Das kurze Zögern des Harpyers war verdächtig gewesen...er log...
Irgend etwas war hier fauler als ein Erzbaron beim Mittagsschlaf. Das Adeptus Ministorium. Das Archiv.
Was vertrödelte er eigendlich noch Zeit hier, in einem Raum, in dem lauter missgestaltete Mädchen herumflatterten und aus Eiern schlüpfende Männer, die sich anscheinend freiwillig das Hirn amputiert hatten, herumliefen? Diese Idylle war nicht perfekt. Die Makel waren gut versteckt, doch sie waren da und warteten nur darauf, entdeckt zu werden.
Der Waldstreicher verließ ohne ein Wort die Gruppe, mit dem Ziel, sich dieses geheimnisvolle Archiv mal genauer anzusehen...
12.11.2002, 21:44 #67
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Der Schwarzmagier und die Amazone wechselten bedeutungsvolle Blicke. In unbeobachteten Momenten tuschelten sie miteinander. "Sollen wir es wirklich riskieren?" und "Schaffen wir das denn?" Und zum Schluß "Aber erst, wenn die Gelegenheit günstig ist." Dann war das geheime Gespräch beendet. Alle Verbliebenen hörten weiterhin den Ausführungen des Haroyienmännchens mehr oder weniger interessiert zu und ließen sich von dem immer gleichen "Die Frauen sind unsere Göttinnen und wir sind ihre willigen Sklaven"-Gefasel berieseln.

Jeder dachte sich seinen Teil dazu. Wenn es Pillen für mehr Selbstbewußtsein gäbe, dann würden sie hier am allernötigsten gebraucht. Der Schwarzmagier fragte sich, wie lange er es noch aushalten würde, nichts zu den verdrehten Ansichten der Männchen zu sagen. Das war ja alles nicht zum aushalten. Nicht, daß er unbedingt auf dem totalen Gegenteil der Rollenverteilung bestand, aber das Männer sich freiwillig den Frauen untertan machten, ging ja dann doch zu weit.

Schon im Namen des guten Geschmacks sollte hier eingegriffen werden. Und wie er eben im Gespräch mit Blutfeuer erfahren hatte, dachte sogar sie genauso. Und das, obwohl sie eine Amazone war, die doch eigentlich im Gesellschaftsmodell der Harpyien ihr Vorbild sehen müßten. Vielleicht bedurfte das Bild, daß der Dämonenbeschwörer von den Amazonen hatte, ja auch einer geringfügigen Korrektur. Er würde einmal das Lager besuchen und nach dem Rechten dort schauen müssen. Vielleicht hatte sich ja etwas geändert, seit er das letzte Mal dort war.
12.11.2002, 21:58 #68
Bloodflowers
Beiträge: 2.216

Das sich Tak so plötzlich von der Gruppe entfernte, hatte Bloodflowers zuerst garnicht mitbekommen. Als er es jedoch bemerkte war es schon zu spät um ihm zu folgen. Wenigstens war jetzt der freche Schädel ausser Hörweite.
Lange hielt es Blood jedoch nicht mehr bei der Gruppe aus, was nicht an seinen Begleitern sondern an den Vorträgen des Harpyieneros lag. Der nicht oft genug betonen konnte wie sehr sie doch an ihren Göttinnen hangen.
Wenn doch bloss unsere Frauen so zu uns armen Männern wären, dachte er sich angesichts der kämpferischen Amazonen die hier in der Barriere ihr Unwesen trieben. Er hatte zwar, ausser Blutfeuer, noch keine von ihnen getroffen, aber er hatte bisher nur schlimme Sachen über sie gehört.
So hing er weiter seinen Gedanken nach, doch nach und nach drängte sich die Frage des Ursprungs der Harpyienrasse, immer mehr in den Vordergrund. Bei diesem Harpyienero würde er diese Antwort wohl nicht so schnell bekommen. Jedenfalls nicht so schnell wie es Blood gerne gehabt hätte. Also verliess er die Reisegruppe und schlenderte zurück zur Bruthöhle und dann weiter in Richtung Wohnhöhle. Er traf auf seinem Weg niemanden an, die Wache war aus einem unerfindlichen Grund nicht mehr auf ihrem Posten und so kam er ungehindert zu Alois' Hütte. Er klopfte an und ein untersetzter Harpyienero öffnete:
"Ja was kann ich für dich tun?"
Bloodflowers: "Hallo ich kenne deinen Vetter ...(wie war noch gleich sein Name?)...ähm Alfred(ja so hiess er)."
Alois: "Oh, sag das doch! Komm rein!"
Bloodflowers: "Danke!"
Alois: "Jetzt fällt mir auf, das du ja ein Mensch bist. Und vor allem das du ja sprechen kannst."
Bloodflowers: "Wieso sollte ich nicht sprechen können? Du kannst es ja auch."
Alois: "Ja es überraschte mich bloss, da ich nicht damit gerechnet hätte das Nutzvieh auch sprechen kann."
Bloodflowers: "Nun jetzt weisst du es."
Alois: "Ja wie sollte ich das auch wissen, normalerweise bringen unsere Frauen einen Menschen schon gulaschfertig in unsere Höhlen."
Nachdem Bloodflowers sich seine Stiefel abgetreten hatte trat er ein.
Drinnen blickte er sich erstmal um. Es sah so ähnlich aus wie in den anderen Hütten, jedenfalls von der Bauart und Zimmeranordnung. Auch die Einrichtung ähnelte sich, nur das bei Alois Bilder und Bücher vorhanden waren, und das in nicht unerheblicher Menge. Von einem Bild konnte Bloodflowers seinen Blick nicht lösen.



Ja, es war einfach einzigartig - in seiner Geschmacklosigkeit.
Dieser Alois schien ja einen eigenartigen Geschmack zu haben, aber darum ging es jetzt eigentlich nicht. Vielmehr interessierte sich Bloodflowers für das Bücherregal. Doch Alois wollte viel lieber über Kunst diskutieren.
Alois: "Na was hältst du von meinen Bildern?"
Bloodflowers: "Ja auf jeden Fall hat nicht jeder solche Bilder in seinem Haus zu hängen, ach übrigens ich vergaß ja das Alfred dich unbedingt sprechen wollte."
Alois: "Was? Sag das doch gleich. Ich geh mal zu ihm, pass du solange hier auf!"

Genau darauf hatte Blood gelauert und stöberte nun in den Büchern von Alois.
Also schaute er sich erstmal die Bücher an, "100 Rezepte aus aller Welt" als Blood sich das Buch genauer ansah merkte er das es um Rezepte ging mit denen man einen Menschen schmackhaft servieren konnte. Voller Ekel stellte er das Buch zurück in das Regal.

"Das Nest"- ein schnulziger Roman über Liebe und die Gründung einer Familie im System der Harpyien.
Auch das war nicht so ganz was Bloodflowers gesucht hatte, dann fand er es endlich.
"Die Harpyien- von ihrem Ursprung bis zu ihrer Eroberung der Welt"
Ein bisschen vorschnell sind sie ja die Propaganda-Leute der Harpyien, doch sie schienen sich auch sicher das sie irgendwann mal Recht behalten sollten. Das jedenfalls konnte man schon an den ersten Zeilen dieses Buches herauslesen. ...
12.11.2002, 22:27 #69
Yale
Beiträge: 806

Als der Touristenführer die Gruppe in die "Trainingshalle" für die Krapfenmädels geführt hatte, war Stahlfräses Gehirn wieder zum Leben erwacht. Aber nicht um wertvolle Denkleistungen zu vollführen, sondern um einige perverse Schlachtungsmethoden für diese Viecher zu produzieren. Was hätte er jetzt nicht alles für einen schönen Karabiner oder eine H&K G22 7,62mm gegeben. Zu dumm, dass die Chinesen das Schießpulver erst in vielen vielen Jahren entwickeln würden.

Während der Reiseleiter seine Geschichten zum Besten gab, wurden die Ideen im Kopf des Schatten immer grausamer und brutaler. Ein leichtes bis mittleres psychopathisches Lächeln breitete sich im Gesicht des Schlachters aus.

Unsanft aus seinen Phantasien gerissen wurde er von einer Ladung Krapfenscheisse, die direkt und unmittelbar vor seinen Stiefeln landete. Da hatten die Krapfen aber nochmal Glück gehabt, denn er hatte kurz zuvor mit der Tischdecke des Tupperparty-Gastgebers seine Stiefel blank poliert.

Kaum war er mit dem Gedanken fertig kamen weitere Geschosse von der Höhlendecke und trafen ganz genau seine Stiefel und seine Rüstung. Als ob sie seine rachsüchtigen Gedanken hätten lesen können gackerten die halbfertigen Krapfen los und amüsierten sich anscheinend prächtig über die mit Kot bedeckte Gruppe.
Das war genug, nein, das war eindeutig zu viel! Der Schatten verlangte bei allen Expeditionsteilnehmern nach einem Bogen und Pfeilen, er musste einfach ein paar von diesen unsozialen Monstern töten, er musste es einfach tun! Aber wahrscheinlich in weiser Voraussicht dessen, was passiert wäre wenn sie ihm einen Bogen gegeben hätten, verweigerten ihm alle den Zugang zu sämtlichen Fernkampfwaffen.

Maßlos verärgert machte er sich daran die Krapfenschlampen in ihrem eigenen Territorium zu bekämpfen – der Luft. Er versuchte an den senkrechten Wänden hochzuklettern und scheiterte schon bevor er die Füße vom Boden abhob.
In seiner Wut und seinem Frust konnte er diesem tuntigen Führerkrapfen nicht länger zuhören und begab sich hinaus aus der Höhle. Auf dem Weg zerstörte er noch die eine oder andere Erklärungstafel und hinterließ so eine markante Spur.
Draussen angekommen sah er in der Ferne diesen halbverwesten Gildenlosen Bruder Tak umherstreunen. Vielleicht war er ja auch gerade auf dem Weg um etwas zu zerstören! In freudiger Aufregung machte er sich an die Verfolgung des Krückengehers, immer bemüht nicht in sein Sichtfeld zu kommen um vielleicht überraschenderweise in eine destruktive Aktion mit eingreifen zu können.

So ging die Reise vorran, Tak vorneweg ins Nichts und Stahlfräse als unsichtbares Anhängsel hinterher. Vielleicht könnte ja doch noch eine Metzelei den Tag versüßen.....
12.11.2002, 23:07 #70
Tak
Beiträge: 3.270

Tak hatte nach etwas Sucherei den Gang gefunden, der laut eine bekifften Harpyer zum Archiv führen sollte. Der Gildenlose betrat ohne zu zögern den Stollen. Der Weg war von einigen wenigen Fackeln erhellt, die an den Wänden hingen, kurzerhand schnappte sich Tak eine der Lichtquellen. Das war auch bitter nötig gewesen, denn nur kurze Zeit später gab es an der Wand keine Fackeln mehr...
Der Gang führte stetig nach unten, immer tiefer in den Fels der Berge hinein. Dennoch lag kein Geröll auf dem Boden herum, Dreck war hier erst recht nicht zu finden. Alles war blank poliert. Vielleicht befand sich hier ja wirklich eine wichtige Einrichtung der Harpyenmännchen...
Tak erreichte das Ende des Ganges schließlich und blieb erst einmal verdutzt stehen. Eine geradezu gigantische Höhle eröffnete sich vor ihm, und mitten in dieser Höhle befand sich das größte Gebäude, dass er hier unten bisher gesehen hatte. Es war weitaus prunkvoller als alles andere und unterschied sich auch deutlich im Baustil, der wesendlich eher an einen Tempel der Menschen als an die Schwalbennestartigen Hütten der Harpyer erinnerte.
Das auffälligste waren jedoch die beiden Wächter vor dem Eingang des Gebäudes. Diese speziellen Harpyenmännchen trugen Lederrüstungen mit stählernen Schulterpanzern und Beinschienen. Bei ihren Waffen handelte es sich um ca. 1 Meter lange Stöcke, an deren Enden gekrümmte Klingen von ungefähr 75 - 85 cm angebracht waren. Diese Waffen, die Richtstäben sehr ähnlich sahen, waren zwar nicht besonders eindrucksvoll, aber die ersten, die Tak bei den Harpyern sah, die einem Menschen theoretisch wirklich gefährlich werden konnten...
Der Waldstreicher hob die Fackel und ging langsam auf die beiden Wächter zu, seinen Speer hielt er in der linken Hand wie eine Nebensächlichkeit, vielleicht kapierten die Harpyer ja nicht, dass es sich dabei um eine tödliche Waffe handelte...
"Halt!" rief einer der Wächter und trat einen Schritt vor, wobei er drohend seinen Richtstab hob.
"Was wollt ihr hier? Ihr habt im großen Archiv des Adeptus Ministorium nichts zu suchen! Verschwindet!"
Das Archiv! Tak verzog die Lippen zu einem schwerer - bis hoffnungsloser Fall psycho - Grinsen. Er hatte das Archiv tatsächlich schnell gefunden...
Aber warum hatte der Wächter ihn im Plural angesprochen? Waren die Männchen hier schon so blöd, dass sie nicht einmal das mehr unterscheiden konnten? Oder...
Der Gildenlose sah sich um und entdeckte den Schatten Stahlfräse einige Meter hinter sich. Er musste sich unbemerkt an Taks Fersen geheftet haben - eine reife Leistung.
"Hey, ihr sollt verschwinden, oder muss ich erst nachhelfen?" riss der keifende Wächter Tak aus seinen Gedanken. Der Gildenlose fackelte nicht lange sondern stieß dem Harpyenmann den Speer in den Bauch, bevor dieser reagieren konnte. Der zweite Wächter schrie vor Schreck auf, fasste sich aber sofort wieder und ging zum Angriff über. Er war erstaunlich schnell, und Tak gelang es noch gerade so, den Schlag mit seinem Speer abzuwehren. Der Gildenlose versetzte seinem Gegner daraufhin einen brutalen Tritt in die Magengegend, der Harpyer klappte zusammen wie ein Taschenmesser und ließ seine Waffe fallen. Noch bevor Tak weitermachen konnte war Stahlfräse zur Stelle und durchbohrte den unglücklichen Harpyer mit seinem Schwert...
Ohne einen Kommentar abzugeben durchsuchte Tak die beiden Toten, bei einem fand er auch bald einige Schlüssel. Und wie der Zufall so wollte passte einer genau in das Schloss des Archivtores. Knarrend schwang die Tür auf und gab den Blick frei auf das Innere des Gebäudes...
Der Anblick war überwältigend. Innerhalb des riesigen unterirdischen Hauses befanden sich Reihen von mindestens zehn Meter hohen Regalen, die mit tausenden und abertausenden Schriftrollen gefüllt waren. Selbst Melchior konnte nur noch "Ui!" dazu sagen...
12.11.2002, 23:43 #71
PropheT
Beiträge: 3.117

...............die Realität kehrte wieder in PropheTs Leben zurück.
Aber um ehrlich zu sein, war seine Realität in der er sich momentan befand, der gleiche namenlose Schrecken wie in der Traumebene.

PropheT kam sich vor, wie in einer dieser budgetaremen Theatervorstellungen auf irgendwelchen Spartenfreilichtbühne hinter der nächsten Pferdemetzgerei, mit einem transpirierenden, definitiv nicht komischen Moderator, der nicht einmal aus Mitleid Beifall für seine pointenlosen zweiminuten Witze bekam, in der Priester eine seltsame Nebenrolle spielte.

Wahrscheinlich hieß der Kerl auch noch Harald Weinfort:

Tor 1: Haarige Harpyienmänner in rosa Schürzen, die Nadelbäume schmückten.

oder

Tor 2: Die Parabel der Emanzipation, ungeschnitten und selbstabspielend....eine okkupierendes und inhaltsloses Laienspiel.


Doch als der Prophman seine Augen langsam öffnete, hatte irgend jemand
unbeabsichtigtes Mitleid mit ihm gehabt.

Als der Priester so an sich heruntersah, fand er sich in einem riesigen, erwärmten Kochkessel wieder, der von einigen Harpyien Weibchen beheizt wurde.

" Ah Yakuzi´....los, zieht euch was Knappes an und hüpft zu mir in den Pool. Aight!" richtete sich PropheT mit einer waffenschenpflichtigen Lässigkeit an die Flügelmädchen.


Die Harpyien wollten gerade seine Arroganz mit einigen neuen Holzscheiten beantworten, als sich ihr Blick in des Priesters Antlitz verfing.

" Oh Gott, Hilda, das ist doch Proph, der berühmte Lautenspieler und Reimakrobat. "

"Yeah Groovy Babes..." erwiderte der Prophmeister mit einem unwiderstehlichen Zwinkern, das mit einem noch um einiges heftigeren Lächeln aufgewogen wurde.

Die Harpyienfrauen fackelten nicht lange, zogen sich je einen sexy Zweiteiler an und hüpften in das angenehm kochende Wasser.

"Wißt ihr Mädels, auf meiner Scavengerranch in Montana, hab ich auch so ein Teil, nur größer und vergoldet und noch zwei dicke, tiefergelegte Kutschen mit Erzfelgen und einem installierten Doppelbarden im Armaturenbrett.
Yeah....groovy!",deutete der Proph eindeutig zweideutig an, während er offensichtlich an seinem Goldschmuck herumspielte, der an all seine Extremitäten baumelte [Nun gut nicht an Allen, da die hygienischen Verhältnisse für diesen Art von Schmuck im Mittelalter noch nicht ausgereift waren].

"Ohhh grooovy, Prohpmeister, du bist unser Held, wir lieben dich. Deine Anwesenheit macht uns ganz verlegen."

"Aight, wie wärs mit dem neusten Lied von mir---Shake dat booty, booty...ah yeah, all ya gals, shake dat thang, show me what yuh workin wit..--------".

Und so schwenkten sie ihre Champagnergläser von Rechts nach Links durch die Luft, als ob es sie nicht kümmern würde.

Die private Poolfeier hatte begonnen.....
13.11.2002, 13:16 #72
blutfeuer
Beiträge: 5.016

lansam reichte es blutfeuer. diese lächerlichen männchen waren ja noch schlimmer als lächerliche weibchen in der gleichen rolle. da musste unbedingt was passieren.

blutfeuer zog gaaanz langsam ihr schwert und sprang auf einen nestrand. das nest hielt das gewicht zwar nicht aus und zerbrach mitsamt dem ei, dass sich darin befand, aber das war blutfeuer in dem moment völlig egal. in ihr kochte eine heiße wut, die sie fast zum ersticken brachte.

"jetzt reichts aber! seid ihr denn völlig verrückt geworden? erst benehmt ihr euch wie die jämmerlichsten menschenweiber und dann wollt ihr auch noch euren lebensabend in den mägen eures gierigen nachwuchses verbringen? ihr müsst zu eurem glück gezwungen werden. das ist es was ihr braucht!"

blutfeuer nahm anlauf und sprang ins nächste nest. das darin liegende ei zerbars, wie auch die folgenden, denn blutfeuer hörte nicht auf, während ihrer zornigen rede von einem nest ins andere zu springen und die darin liegenden eier zu rührei zu zerstampfen.

"kommt zu uns menschen. da könnt ihr euer selbstbewusstsein wiedererlangen. ihr könnt waffen führen und eure stickrahmen wegwerfen. ihr werdet frei sein, ihr könnt tun und lassen was ihr wollt. wir werden euch von den harpyien befreien, wacht auf, verdammte dieser erde!"

während blutfeuer ein nest nach dem anderen zerstörte, hatte sie wohl irgendeinen alarmknopf ausgelöst. auf jeden fall strömten auf einmal von allen seiten männer in den raum, die sich angesichts der wütenden amazone aufheulend über die noch verbliebenen nester warfen.

immer wieder versuchte eines der männchen, sich der wütenden blutfeuer in den weg zu stellen, aber sie beförderte die harpyieneros mit fußtritten in die ecken des raumes. alle gefährten hatten inzwischen ihre waffen gezogen und der don knisterte bedrohlich mit seinen runen.
13.11.2002, 14:20 #73
Bloodflowers
Beiträge: 2.216

Die Harpyien sind die wohl alles beherrschende Rasse auf diesem Planeten. Besonders aber die Weibchen. Sie sind unerreicht und nahezu perfekt. Ihre graziösen Bewegungen im Kampf werden bloss noch durch ihre glockenhellen und wohlklingenden Stimmen übertroffen. Welch Glück ist über die Erde gekommen als die Harpyien das Licht der Welt erblickten.

"Mensch! Komm zur Sache!" grummelte Bloodflowers als er das Buch hastig las.

Erschaffen wurden sie vor langer Zeit als die Menschheit noch jung und die Natur noch in ihrer schönen Unberührtheit existierte. (Näheres über die Erschaffung der Harpyien, nachzulesen im Kapitel 23, Absatz 3). ...

Bloodflowers blätterte hastig hin und her, lange würde es nicht mehr dauern bis Alois wiederkommen musste. "Aha, da haben wir es ja!"

Es gibt viele Theorien über die Harpyien, wie sie entstanden und wohin ihre Evolution sie eines Tages führen wird. Im folgenden wird die wahrscheinlichste Theorie erläutert. ...

"Wahrscheinlich sind sie ganz normal unnormale Kreaturen, die von der Evolution benachteiligt worden sind." sagte Bloodflowers der noch immer an seiner anfänglichen Theorie festhielt.

Die Harpyien sind auf keinen Fall normal unnormale Kreaturen, viel mehr sind sie durch eine mysteriöse Magie über die Erde gekommen. Sie wurden erschaffen weil sie für einen Ausgleich sorgen sollen. Sie sind sozusagen die Richter über die unterentwickelte Rasse der Menschen. Ausserdem halten sie den Bestand ausgewogen durch Jagden auf die Menschen. ...

"Für die sind wir tatsächlich nur Vieh" erkannte Blood messerscharf.

Genaueres über die Erschaffung finden sie im zweiten Band aber nur in der dritten Auflage, im Kapitel 23, Absatz 3. ...

"Das gibts doch nicht!" fluchte Bloody und suchte verzweifelt im Regal nach dem zweiten Band. "Hoffentlich ist das auch die dritte Auflage sonst dreh ich durch" sprach er mit sich selber als er Alois' Stimme vernahm:
"Das Suchen kannst du dir sparen, ich hab nur die Auflage hunderteinundzwandzig"

Erschrocken fuhr Bloodflowers herum und sah Alois in der Tür stehen. Alois hatte sich einen fiesen - aber leicht tuntigen - Gesichtsausdruck aufgesetzt und probierte krampfhaft gemein zu wirken.
Alois: "Du hast mich ja belogen! Alfred hat garnicht nach mir gesucht!" knurrte er wütend.
Bloodflowers: "Dann... dann hab ich mich wohl geirrt."
Alois: "Nagut.. willst du nen Tee und ein paar Kekse? Alfred und August kommen auch gleich vorbei."
Bloodflowers: "Wie? Du bist nicht sauer?"
Alois: "Ach Liebchen, endlich konnte ich mal meinen Vetter wiedersehen, komm schon das hast du doch nur deswegen so arrangiert, stimmts? Weil du gemerkt hast wie sehr Alfred an unseren Kaffe-und Kuchengesprächen gehangen hat, aber seit unserem Streit waren wir beide zu stolz nachzugeben."
Bloodflowers: "Wie hat der mich eben genannt?... Ja... na klar..., so hatte ich mir das gedacht."
Alois kam mit einem Tablett aus der Küche, er stellt das Tablett auf den Couchtisch und wandte sich wieder an Bloodflowers:
"Komm setz dich bis die andern kommen erzählst du mir ein wenig von euch Menschen."
Bloodflowers: "Ich habe aber keine Zeit ich muss dringen zu ..äh .. meinem Anlageberater. Du weisst ja im Moment hat ja jeder Aktienfonds und da..."
Alois: "Keine Widerrede! Hinsetzen!"
Bloodflowers konnte das "charmante" Angebot nicht ablehnen und nahm Platz. Er knabberte an einem Keks als auch August und Alfred endlich eintrafen. Nach der Begrüssungsorgie, das ist keine Übertreibung, berichteten die zwei von einem Höllenlärm in der Bruthöhle. ...
13.11.2002, 15:05 #74
Tak
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Wärend Blutfeuer versuchte, die Harpyer zu ihrem Glück zu zwingen, stöberte Tak in dem riesigen Archiv herum. das hier gesammelte Wissen war gewaltig, höchstens die Bibliothek des Kastells war noch umfangreicher. Viele der Schriftrollen waren schon Uralt, Jahrzehnte, einige vielleicht Jahrhunderte. Magische Lichtkugeln, die frei in der Luft schwebten, spendeten das Licht, dass man zum Lesen brauchte. Stunden vergingen für Tak wie Minuten, wärend der Waldstreicher sich durch das Archiv las und ab und zu eine besonders interessante Schriftrolle in seinem Gepäck verschwinden ließ...
Stahlfräse hingegen schien kein besonderes Interesse an den Aufzeichnungen zu hegen und zog sich stattdessen einige Karautstengel rein, die er an einer Fackel, welche er mit sich herumschleppte, entzündete.
"Ah, Besuch. Wir haben nicht oft Fremde hier unten..."
Tak ließ die Schriftrolle fallen, die er gerade in den Fingern hielt, wirbelte herum und zog in der selben Bewegung sein Schwert. Der alte Harpyer kicherte, aber nicht so mädchenhaft wie die anderen Harpyer, sondern wie ein normaler alter Mann, der sich über etwas amüsiert...
Der Gildenlose lies sein Schwert sinken, ohne es aber wegzustecken, und musterte sein Gegenüber kalt. Der Alte trug eine schlichte, hellgraue Robe und hilt einen langen hölzernen Stab in seinen Händen, der, wie die Robe, mit keinerlei Verzierungen versehen war. Die grünen Augen des Harpyers waren ständig in Bewegung und konnten keinem Blick standhalten, aber irgendwie strahlte er dennoch eine Ruhe und Überlegenheit aus, die insbesondere Stahlfräse nervös zu machen schien - mit kampfbereit erhobenem Schwert in der einen und der Fackel in der anderen Hand beobachtete er den Harpyer...
"Ich bin hier der Archivar. Ich passe auf, dass unserem größten Schatz nichts passiert. Unserem Archiv, dem gesammelten Wissen unzähliger Generationen..." fuhr der Alte fort, ohne sich durch die gezogenen Waffen der Menschen im geringsten beeindrucken zu lassen.
"Wozu braucht ihr dieses Wissen? Ihr habt doch eure göttlichen Frauen...?" fragte Tak misstrauisch, doch unerwarteterweise zog der Archivar die Mundwinkel nach unten als hätte er in ein Stück verdorbenen Fleisches gebissen...
"Die Weibchen? Pah..."
Der eindeutig verächtliche Tonfall des Archivars überraschte Tak ein wenig.
"Diese Weibchen sind eigendlich nutzlos. Nicht einmal sprechen können sie mehr, aber mit ihren tollen Flügeln angeben wie sonstwas... Sie sind nicht mehr viel mehr als Tiere. Geflügel sozusagen..."
Der Archivar lächelte hinterhältig und richtete seinen Blick kurze Zeit auf Tak.
"Tja, mein Junge, es ist nicht alles so wie es aussieht...
Das Adeptus Ministorium existiert schon seit Jahrhunderten. Immer arbeiteten wir geduldig auf unser großes Ziel hin. Wir tun es noch heute...
Wir sind es, die dafür sorgen, dass all diese idiotischen Männchen dort oben ihre Frauen wie Göttinnen verehren. Wir sind es, die dafür sorgen, dass sie alle dem großen Ziel dienen, auch ohne dass sie etwas ahnen. Sie wissen von unserer Existenz, aber für die Männchen sind wir nicht mehr als eine Art Organisationsstelle. Auch unsere rangniederen Mitarbeiter sind in diesem Irrglauben gefangen, vergöttern die Weibchen und dienen ihnen wie Sklaven. Sie glauben, das Adeptus Ministorium würde nur den Willen der Weibchen vollstrecken und sie von der lästigen Aufgabe des Regierens befreien. Diese Narren..."
Erneut kicherte der Archivar boshaft und belustigt, Tak lies sich die Worte durch den Kopf gehen. Bisher hatte er zwar noch nicht allzu viel über die Oranisation und das 'große Ziel' des Adeptus Ministorium erfahren, aber seine Vermutung, dass hier irgend etwas nicht stimmte, hatte sich als richtig erwiesen. Er forderte den archivar auf, fortzufahren, wärend er sein Schwert in die Scheide zurückgleiten ließ...
"Wir halten hier die Fäden in der Hand, wir sind die verborgenen Machthaber. Unsere Pläne entwickeln sich gut, doch leider nicht ohne Probleme. Vor euren Augen verborgen fechten wir seit Jahrhunderten einen Kampf gegen diejenigen Rebellen, die versuchen, unsere Ziele zu durchkreuzen und zu nichte zu machen. Aber wir sind dabei, diesen Kampf zu gewinnen, unsere Propaganda wird kontinuirlich verbessert, nur noch sehr wenige Männchen glauben nicht, dass sie als Sklaven ihrer Frauen geboren wurden. Und diese wenigen werden von unserer Geheimpolizei gnadenlos gejagt und meist schnell zur Strecke gebracht. In den letzten Jahrzehnen haben wir unser Systhem perfektioniert, bald werden wir die Früchte unserer Arbeit ernten können..."
Tak nickte verstehend.
"Ihr leitet und organisiert also die totale Verblödung eurer Mitharpyer, um euer Ziel zu erreichen...dürfte ich erfahren, was das für ein Ziel sein soll?"
"Na was wohl?" warf Melchior ein, "Die Weltherrschaft will der alte Knautschehintern! Gib's ruhig zu, Opa!"
Tak verdrehte die Augen und wollte gerade einen Tesafilm herausholen, um dem Schädel den Mund zuzukleben, als der Archivar nickte.
"Ja, Jungchen, das werden wir. Mit Hilfe des Gesammelten Wissens hier in unserem archiv wird uns das nicht schwerfallen. Wir haben schon längst damit begonen, den Tag unserer Machtergreifung im Untergrund vorzubereiten. Unsere Agenten unterwandern die Reiche der Menschen und der Orks, und bald wird sich unsere Mühe und Arbeit auszahlen. Nur noch wenige Jahrzehnte..." Der Archivar grinste, Tak hingegen hob seinen Speer vom Boden auf und machte sich bereit, notfalls zu kämpfen.
"Warum verrätst du uns das alles?" fragte der Gildenlose misstrauisch, "Wie kommst du darauf, dass wir euch mit diesem Wissen nicht irgendwie gefährlich werden könnten, hm...?"
Der Archivar lächelte freundlich, wärend er antwortete:
"Ihr werdet keine Gelegenheit dazu haben, dieses Wissen in irgend einer Weise zu verwenden..."
Genau mit so einer Antwort hatte Tak gerechnet. Der waldstreicher packte den Speer mit beiden Händen und machte sich bereit zum Kampf. Keine sekunde zu früh, denn plötzlich strömten von allen Seiten her mit Richtstäben bewaffnete Harpyer heran und umzingelten Tak und Stahlfräse...
Der Archivar kicherte boshaft.
"Na, Jungchen, wie sieht's aus? Ich fürchte dein Wissen wird dir jetzt nicht viel nützen..."
Auf einen Wink mit der Hand hin hoben die Harpyer ihre Waffen und griffen an...
Fieberhaft überlegte Tak, was er tun könnte. Ein Kampf wäre aussichtslos, es waren einfach zu viele. Auch wenn so einige der Harpyer ihr Leben lassen müssten, letztendlich würden sie die beiden Menschen besiegen...
Aber halt, eine Möglichkeit gab es noch! Mit einer blitzartigen Bewegung riss Tak dem neben ihm stehenden Stahlfräse die Fackel aus der Hand und hielt sie in die Nähe eines der Regale.
"Halt! Keinen Schritt näher, oder dieses Archiv endet als ein Haufen Asche! Ich wette, diese Schriftrollen brennen seeeeeeehr gut..."
Mit quitschenden Reifen kamen die Harpyer zum Stehen. Jetzt war es an Tak, fies zu grinsen...
"Macht Platz und lasst uns zur Tür!" forderte der Waldstreicher. Die Harpyer zögerten, doch als Tak die Fackel noch ein Stück näher an die Schriftrollen hielt, gefahl der Archivar, den Forderungen nachuzgeben. Grummelnd traten die Soldaten zur Seite und machen den Weg zur Tür frei. Tak lächelte böse und wollte sich gerade auf den Weg machen, als der Archivar plötzlich aufschrie. Der Gildenlose musste feststellen, dass er die Brennbarkeit der Schriftrollen unterschätzt hatte - sie hatten sich durch die Hitze entzündet...
"Lauf!" rief der Waldstreicher Stahlfräse zu und stürmte durch die Reihen der Harpyer, in der Hoffnung, noch rechtzeitig den Ausgang zu erreichen. Die Soldaten reagierten zu spät, und als sie sich Tak auf den letzten Metern in den Weg warfen, stieß der Gildenlose sie einfach zur Seite. Einige Hiebe trafen Tak, doch seine Rüstung bewahrte ihn vor Verletzungen. Mit einem Sprung war er durch die Tür, Stahlfräse lief kurz hinter ihm...
Die wütenden Soldaten nahmen sofort die Verfolgung auf, wärend hinter ihnen das Archiv bald in Flammen stand. Die beiden Menschen rannten den Gang, den sie gekommen waren, wieder zurück, bis sie das Dorf der Harpyen erreichten - wo sie feststellten, dass die Harpyer anscheinend die Verfolgung aufgegeben hatten. Aber hatten sie das wirklich...?
Tak bezweifelte es. Wahrscheinlicher war, dass sie nur deswegen nicht weiter verfolgten, weil sie den anderen Harpyern nicht die eigendliche Menge der bewaffneten Männer offenbaren wollten. Doch dass sie der Verfolgung im Moment entgangen waren, hieß für Tak und Stahlfräse noch lange nicht, dass sie jetzt sicher waren. Das Adeptus Ministorium würde wahrscheinlich alles daran setzen sie zu vernichten - und dieses 'Alles' war nicht gerade ungefährlich...
"Wir müssen hier weg!" stellte Tak fest und machte sich auf den Weg zum Rest der Gruppe. Wärend hinter ihnen dicke schwarze Rauchschwaden begannen, aus dem Gang zum Archiv zu quellen, beeilten sich Stahlfräse und Tak, schnellstmöglich zur Bruthöhle zu gelangen...
13.11.2002, 21:08 #75
Bloodflowers
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Bloodflowers hörte sich die Ausführungen der zwei Harpyienmänner an. Er wollte auch gleich nachsehen was dort in der Bruthöhle vor sich ging. Doch vorher musste er noch was klären.
Bloodflowers: "Also sag mal Alois, das was in deinem Buch stand, ist das alles wahr oder nur erfunden?"
Alois: "Natürlich ist das alles wahr. Unsere Frauen sind die besten und die Harpyien im allgemeinen sind, im Vergleich zu Menschen, eine überlegene Rasse."
Bloodflowers: "Ich meinte viel mehr die vagen Angaben zu eurer Herkunft."
Alois: "Achso, also das weiss niemand os ganz genau. Aber das im Buch stehende ist das wahrscheinlichste."
Bloodflowers: "Gut danke schön, ich werde mich dann mal verabschieden, machts gut vielleicht sieht man sich mal wieder."
Bloodflowers verliess die irgendwie sogar gemütliche Behausung des Haryieneros und wollte sich gerade auf machen in die Bruthöhle, als August aus der Hütte kam und meinte:
"Die beiden dummen Hühner haben keine Ahnung, was sie von sich geben solltest du schnellstens vergessen."
Bloodflowers: "Wie meinst du das?"
August: "Na das mit den Frauen sind unsere Göttinnen, das wurde vom Adeptus Ministorium unter das Volk gestreut und wird von ihnen hartnäckig aufrecht erhalten."
Bloodflowers: "Was ist das Adeptus Ministorium?"
August: "Das ist unsere vermeintliche Regierung, doch in Wirklichkeit ist es eine Organisation die uns gewöhnliche Harpyien für dumm verkauft und die Weltherrschaft an sich reissen möchte."
Bloodflowers: "Aha, aber woher weisst du das? Und vor allem wieso fällst du nicht auf das ganze Theater rein?"
August: "Ich gehöre zu den Rebellen, ich möchte das mein Volk nicht mehr unter dem Joch dieser Regierung lebt. Aber als solcher muss man sich tarnen, deswegen hab ich das ganze Schauspiel mitgemacht."
Bloodflowers: "Komm doch einfach mit hinaus in die Welt der Menschen!"
August: "Nein! So kann ich dem Untergrund bestimmt nicht helfen!"
Bloodflowers: "Nun könnte ich euch bei eurem Aufstand irgendwie helfen?"
August: "Nein! Das ist eine Angelegenheit der Harpyien. Nichts für Menschen. Ausserdem darfst du keiner Harpyie verraten das du davon weisst. Das könnte hier unten deinen Tod bedeuten."
Bloodflowers: "Versteht sich von selbst!"

Der Lärm aus der Bruthöhle wurde nun immer lauter. Bloodflowers wurde langsam nervös.
August: "Ich denke du solltest gehen. Auf wiedersehen und alles Gute."
Bloodflowers: "Danke! Ich hoffe ihr habt Erfolg bei eurem Kampf."
Bloodflowers schritt schnellen Schrittes zur Wohnhöhle. Angekommen sah er wie Blutfeuer wie wild auf den Eiern herum trampelte, das sahen die Harpyien natürlich gar nicht gerne. Die Höhle füllte sich mit wütenden Harpyien. Da Bloodflowers ein miserabler Kämpfer war, wollte er sich auf eine andere Art und Weise nützlich machen:
"Kaffeklatsch bei Alois!!!" brüllte er in das Gewölbe hinein.
Einen Moment lang hielten die Harpyien auch inne, doch dann stürmten sie weiter auf die Gefährten zu.
Bloodflowers: "Hat nichts gebracht, ausser das ich nun ein paar Harpyien auf mich aufmerksam gemacht habe."

Bloodflowers nahm seinen Bogen und schoss blindlinks umher, das nächste was man von ihm hörte war ein panisches "HILFEEEEEE!!!" ...
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